Beiträge von WinterIsComing

    Bei uns im Krankenhaus wird langsam in den Krisenmodus geschaltet. Trotzdem haben wir bisher nur eine Handvoll Patienten mit COVID-19 in Behandlung, der erste konnte schon wieder entlassen werden. Die nächsten Wochen werden interessant.
    Ich bin übrigens echt geflasht was technisch heute so möglich ist. Wir dürfen ja keine größeren Besprechungen mehr abhalten, daher haben wir heute eine Videokonferenz mit über 70 Teilnehmern gehabt. Ich kenne jetzt alle Wohnzimmer der Oberärzte ;) Mein Mann hat jetzt, wie der Großteil seiner Abteilung, auf unbestimmte Zeit Homeoffice, das hätte auch keiner für möglich gehalten.

    Hier in NRW rechne ich noch diese Woche damit. Auch heute wieder alle Wiesen mit Grüppchen voll, Grillen in der Sonne. Nur noch ne Woche Regen könnte Laschet davon abhalten. Und man kann es ihm nicht mal übel nehmen, ich bin so sauer auf die Ignoranz von manchen Menschen.

    In Köln dürfen Restaurants, Cafés etc. nur noch Take-Away anbieten. Der Abstand von 2m sei nicht zu kontrollieren. Ich fühle mich wie im falschen Film. Aber richtig ist es, denn heute saßen die Leute draussen in Eisdielen als wäre nichts los.


    Auch ich habe eine Scheiss-Angst. Die Ungewissheit ist das Schlimmste. Wann geht es bei uns im Krankenhaus los? Wie komme ich damit klar? Wie wird die Situation? Ich arbeite in einer Fachrichtung die direkt mit den Patienten in Kontakt kommen wird, wir werden die Intensivtherapie durchführen.
    Und dann klauen ein paar, ich weiß gar nicht wie man sie nennen soll, 50.000 Schutzmasken der Kliniken der Stadt Köln.

    Wir haben unseren Legoland-Urlaub mit Dracarys und Arth storniert, trotz gut einem Jahr Vorfreude mit einer ziemlichen Selbstverständlichkeit.


    Ich lese recht gerade mit einer gewissen Regelmäßigkeit bei Italien mit, habe dabei auch kein "Weit-Weg"-Gefühl wie zuvor bei China.
    Das frisst meine verfügbaren Empathie-Anteile auf und trifft mich irgendwie ziemlich hart. So Sachen wie Krankenschwestern, die den zu Tode sortierten ihre Privathandies leihen, damit sie ihre Familien nochmal sehen bevor sie langsam ersticken.


    Entsprechend gehen mir die First-World-Freizeitproblemchen im Bekanntenkreis und das damit verbundene Selbstmitleid total am Arsch vorbei.
    Ich habe nicht die Geduld, mir das Geflenne um Kurzurlaube und versäumte Geburtstagsfeiern anzuhören.


    Ich weiß nicht ob du mich gemeint hast, aber ich fühle mich angesprochen.
    Schön dass du selbstverständlich den Urlaub stornierst, würde ich natürlich auch machen. Trotzdem wäre das für mich eine herbe Enttäuschung. Das ist natürlich unabhängig von der Katastrophe die gerade in Italien vor sich geht. Ich habe selbst schon auf einer Intensivstation gearbeitet, habe Patienten verloren. Triagieren haben wir im Rahmen von Naturkatastrophen oder Terroranschlägen gelernt, niemand möchte das in seinem Berufsleben machen müssen. Wir werden im Krankenhaus in den nächsten Wochen viel arbeiten müssen und das direkt "an der Front". Da wäre die Aussicht auf einen Urlaub einfach etwas was einen am Laufen hält.
    Und bei all dem sehe ich in den sozialen Medien heute eine Menge Menschen in München in der Sonne einen Wein trinken, eng zusammen, als wäre nichts geschehen.

    Die Stadt Köln verbietet bis zum 10.04. alle Veranstaltungen, inklusive Gottesdiensten. Mal sehen wie lange nicht-Lebensmittel-Läden noch auf bleiben.
    So stressig meine nächsten Wochen auch werden, immerhin ist mein Job sicher. Ich frage mich wie das alles nach der Pandemie weitergeht...

    Wir waren gestern einkaufen, haben alles für die nächsten sieben Tage eingekauft. Bein Lidl gab es eigentlich noch alles außer Nudeln, es war allerdings deutlich voller als sonst Freitags. Bei REWE war echtes Chaos, Obst und Gemüse fast leer, Schlangen wie sonst nur vor Weihnachten.


    Bei uns im Krankenhaus ist echt ne merkwürdige Stimmung. Bis Montag lief alles normal, dann wurde das OP-Programm ein bisschen reduziert, ab Montag sollen dann keine OPs mehr stattfinden wo Patienten danach eine Intensivtherapie benötigen. Besuchseinschränkungen sind in Kraft, Cafeteria für Besucher geschlossen. Aber sonst alles normal. Trotzdem fühlt es sich an wie vor einem Sturm, den niemand einschätzen kann. Berufsanfänger erhalten einen Schnellkurs in Beatmungstechniken bei schweren Lungenerkrankungen, wir bekommen eine Leitlinie für die Therapie.
    Letzte Woche war ich als Notarzt unterwegs, und an beiden Tagen waren hier alle Intensivbetten belegt, ohne Corona.


    Und ich? Mache mir Sorgen. Um meinen Papa (Risikogruppe), um meine Lieben, und auch wenn das blöd und egoistisch klingt, um unseren Urlaub in Kanada im September. Ein Jahr Planung, tausende Euro und unbezahlbare Vorfreude. Die Woche in Tirol Ende April habe ich in Gedanken auch schon längst abgeschrieben.


    Ich hoffe es kommt alles nicht so schlimm wie befürchtet. ;( Kriegsähnliche Zustände wie in den italienischen Krankenhäusern möchte ich nicht erleben, wüsste auch nicht ob ich damit umgehen kann.

    Ich möchte kein Spielverderber sein, aber ich befürchte dass es bald Absagen für alle Veranstaltungen, die nicht unbedingt notwendig sind, gibt. Die Zahl von 1000 Personen ist willkürlich ausgewählt und keine Garantie dass eine Veranstaltung stattfinden darf. Mist Corona, ey!

    Das machst Du schon ganz richtig, die Bevölkerung muss durchimmunisiert werden. Momentan geht das nur dadurch, dass man Kontakt mit dem Erreger hat. So lief das bei mir als Kind, vor der Masernimpfung: "Och, XY hat Masern,geh mal dahin, mit dem spielen!" Und dann hatte ich die Masern.


    Wenn ich das lesen wird es mir ganz schlecht... Gut dass du den Sinn von Impfungen anscheinend mittlerweile erkannt hast.

    Ich gucke durchaus lieber zweimal, ob kein Radfahrer kommt, wenn ich abbiegen will. Und fahre langsam hinterher, bis ich die Chance habe mit ausreichend Sicherheitsabstand zu überholen usw.
    Ist mir lieber, als beim rechthaben jemanden umzumangeln.
    Und Verkehrsrüpel gibt es unter allen Verkehrsbeteiligten, ob motorisiert, Fahrrad oder Fußgänger. :pardon:


    Allerdings hättest du bei den zwei Beispielen kein Recht. :)
    Aber ich wünschte mir alle hätten deine Einstellung.

    Nun ja, ich kenne da jemand, der jemanden kennt, der zuletzt wegen einer Bombenentschärfung eventuell auch nicht genau wusste was ein Zentner ist. :whistling: Konnte mich aber mit den unterschiedlichen Zentnern rausreden. :D

    Mist!


    Leider sind die Radfahrer auch eine Hochrisikogruppe, weil sie sich im Straßenverkehr oft unmöglich verhalten. Da biegt dann einer aus dem Straßenverkehr zackig vor den PKWs links auf den Fußgängerübergang ab und anschließend auf den Bürgersteig, was auch alles verboten ist.


    Ich fahre in Köln viel mit dem Rad, und kann diese Ansicht schon irgendwie nachvollziehen. Allerdings zähle ich mich zu den Radfahrern die sich fast immer an die Regeln halten. Ich halte an roten Ampeln, fahre nicht in die falsche Richtung, nicht auf dem Bürgersteig. Und erlebe jeden Tag wie sich auch Autofahrer nicht an die Regeln halten. Parken auf dem Radweg, kein Schulterblick und kein Blinker beim Abbiegen, kein Sicherheitsabstand. Es sind also nicht immer nur die Radfahrer. Ein bisschen gegenseitige Rücksichtnahme wäre schön. Was bei mir mittlerweile einen Beißreflex auslöst ist die Reaktion von (meist) Autofahrern, dass wenn ein Radfahrer stirbt, weil einer ihn übersehen hat direkt die alleinige Schuld bei dem "unvernünftigen" Radfahrer gesucht wird. Auch als Autofahrer darf man zweimal gucken ob wirklich keiner kommt. :search:

    btw wer es noch nicht gesehen hat, wie ich, The Handmaid's Tale kann man jetzt die ersten beiden Staffeln auch bei Amazon prime schauen, ohne noch ein Zusatzkanal bezahlen zu müssen.
    Schon sehr gut gemacht, aber auch ziemlich bedrückend.
    Aber irgendwie hab ich nach 6 Folgen noch nicht so 100% verstanden wieso man sich in so eine Gesellschaft wandeln konnte. "Nur" wegen vermehrter Unfruchtbarkeit?
    War das 1985 so ein großes Thema? Ich mein gut religiöse Irre gibt es ja überall nicht wenige, auch in den USA, aber das ist schon heftig.
    Vielleicht muss ich doch mal das Buch lesen.


    Das Buch sagt noch sehr viel weniger über Gilead. Den Namen z.B. erfährt man erst ganz am Ende. Und es endet am Ende von Staffel 1.

    Ich gucke gerade "For All Mankind". Danke an @hodor für den Tipp. Habe sechs Folgen oder so gesehen und es gefällt mir richtig gut. Kann man einfach mal so gucken, ohne groß nachzudenken. Zwischendurch fällt einem dann wieder was auf, was so nicht passiert ist. Die ersten Szenen sind echt klasse, ich wusste echt nicht was da gerade falsch läuft ^^ (hatte mich jetzt nicht vorher mit der Serie beschäftigt).

    Hattest du frische Hefe, und die vielleicht in zu warmem Wasser aufgelöst? Das ist mir nämlich mal passiert. Seitdem passe ich immer sehr auf die Temperatur beim Auflösen auf.
    Ansonsten kann Hefeteig auch gut bei Zimmertemperatur gehen.


    Nein, das war Trockenhefe, aber auch explizit im Rezept genannt. Die war auch noch haltbar. Bisher habe ich die Hefe immer mit handwarmer Flüssigkeit und einem Glukoselieferant aufgelöst, das war diesmal nicht gefordert. Was lerne ich daraus? Einfach wieder das altbewährte Rezept verwenden.

    Bis auf das Backpulver alles versucht. Ich hab mich bei dem Rezept nur gewundert dass kein Zucker o.ä. rein sollte, das kannte ich sonst immer von Hefeteigen. Dafür eben Bier. Naja, es gab eben jetzt Grünkohl-Ziegenkäse-Pasta, war auch lecker.

    Lecker!
    Ich wollte heute Abend eigentlich Pizza mit Grünkohl und Ziegenkäse machen, aber ich habe einen neues Hefeteig-Rezept ausprobiert und nach einer Stunde ist er kein bisschen gegangen. ;( Mal sehen ob das in der nächsten halben Stunde noch was gibt, sonst muss der Mann zum Griechen. :evil: