Hab das Finale jetzt auch gesehen und kann mich Maeg nur anschließen. Die großen, schockierenden "Enthüllungen" wer am Ende wer ist, waren so vorhersehbar, dass man davon wohl nur überrascht sein kann, wenn man seinem ganzen Leben zuvor noch niemals einen Film gesehen oder ein Buch gelesen hat.
Ich kann einerseits all die Kritikpunkte einzeln gut nachvollziehen.
Aber das Problem, dass "schockierende Enthüllungen" gar nicht mehr möglich sind, haben inzwischen alle Serien, die mit großem Budget und entsprechend großer Zielgruppe starten. Es gab nun mal nur ein paar Möglichkeiten und Woche für Woche haben viele Blogs jedes neue Fitzelchen irgendwie bewertet.
Am Ende würde also bei jeder Variante (nicht nur, wer nun wer ist, sondern auch die Art der Offenbarung) selbst im besten Falle eine große Anzahl von Leuten ningeln, dass es zu vorhersehbar gewesen sei. Wobei das hier zugegebenermaßen nicht die beste Variante war.
Falls GRRM doch noch irgendwas von ASOIAF schreiben sollte, würde die Auflösung dessen, was nicht Serieninhalt gewesen ist, also zB die Identität von Aegon, ebenso mit lautem Unmit begleitet sein. Egal, was die Auflösung wäre.
Die einigermaßen sinnvollen Möglichkeiten in einem gegebenen Setting sind nun mal begrenzt, und mittlerweile haben wir alles schon mehrfach gesehen oder gelesen, inklusive der Kommentare und Diskussionen dazu.
Mehr als ein "überwiegend ganz nette Unterhaltung, aber nicht mehr" würde ich der Serie auch nicht geben. Für "phänomenal" hätte es vermutlich nie gereicht, aber vielleicht wäre es vor einigen Jahren noch ein "recht sehenswert" gewesen, bevor ich sowas im Monatstakt serviert bekommen habe. Und das liegt dann nicht nur an den Autoren, sondern auch an der (zugegeben zwangsläufigen) Übersättigung des Publikums.