Ich finde, man muss einfach nochmal das Buch vorher lesen, was ich gerade tue, um jegliche Form von Slapstick in diesem Film rechtfertigen zu können. Ich meine, die Trolle heißen Bert, Tom und Bill!!! Ich erinnere mich an den für mich damals wirklich furchteinflößenden Höhlentroll in Moria (und ich rede vom Buch). Und dann kommt da im Hobbit die Trollversion von Tokio-Hotel!!!
Und ich erinnere an diese unsinnigen und viel zu weit gestreuten Ich-Einwürfe Tolkiens, etwa so: "Ach, was würdet Ihr lachen, wenn Ihr unsere lustige Reisegesellschaft jetzt sehen könntet: Wie durchgeknallte alte Männer, die sich aufführen, wie alberene Jungs saßen sie auf den Bäumen." Dann dieser seltsame Hang, vor Bilbos Namen immer das adjektiv "arm" zu hängen...
Dieser Ereignisdruck, der sich teilweise aufbaut, bei dem Tolkien sich und dem Leser praktisch keine Ruhephasen gönnt.
Der Hobbit ist und bleibt ein Jugendbuch für Jugendliche der 40er und 50er Jahre, die teilweise wirklich bis ins Alter von 20 (bei Frauen) oder noch länger künstlich verkindlicht wurden und darf eigentlich nicht im selben Kontext wie "HdR" verfilmt werden. Weshalb ich es begürßt hätte, wenn das Buch von einem anderen Regisseur ("Guillermo del Torro") verfilmt worden wäre.
So ist es für mich eine schöne Erinnerung an 2001-2004, kurz nach meiner HdR-Hochzeit, wo alle völlig wahnsinnig waren nach HdR. Für mich war es damals wie Weihnachten und Ostern zusammen und das wird es auch diesesmal wieder sein, alleine weil Frodo und Legolas, etc. wieder auftauchen. Ja, wenn man sich einmal davon verabschiedet hat, dass der Hobbit um seiner selbst Willen verfilmt wird, und nicht einfach die Herz-Kreislaufmaschine für die HdR-Manie ist, kann man sich sogar darauf freuen und sich in familiär-vorweihnachtlicher Wohligkeit im Kinosessel räkeln...