Beiträge von SuicideSquad

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    Original von Ser Brynden
    Ah, wußt ichs doch: Der Thron des Falken ;)


    Aber ich find's gut; muß ja nicht immer gleich was weltbewegend Innovatives sein. Nur der Titel mit Der Herr der ... ist doch schon belegt (Fliegen, Ringe).

    danke für die aufmunternden worte ^^

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    Original von Rumil the Saint
    Keine neuen Ideen, keine Innovationen.

    wie willst du das nach 20 seiten beurteilen?

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    Original von Bessel
    Ich fand die Dialoge allerdings stellenweise sehr hölzern

    hm, kann ich schwer nachvollziehen, wo denn z.b.?


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    Original von Bessel
    man kann doch deutlich erahnen, in welche Richtung die Geschichte laufen wird.

    dann ahnst du sicherlich das falsche ;)

    Jeraphim verneigte sich und senkte den Blick. >>Nein, Herr.<<
    Der Hüter des Throns nickte bedächtig und lächelte; etwas, das man selten auf dem Gesicht Einauges gesehen hatte. >>In diesem Moment geraten weit entfernt von hier Dinge in Bewegung, die nicht mehr aufzuhalten sind. Eine Reaktion wird der nächsten Folgen und die Welt wird ins Chaos stürzen.<< Der Truchsess wartete einen Moment, ehe er fort fuhr. >>Die Zeit ist reif, mein treuer Diener. Versteht Ihr, was ich damit sagen will?<<
    Jeraphim hob den Blick und sein Herz hellte sich auf. >>Ja.<<
    Der Truchsess atmete tief, geradezu genüsslich ein. >>Dann trefft alle notwendigen Vorkehrungen, Heerführer. Unsere Heimat erwartet uns. Die Muhren werden endlich heimkehren.<<

    Prolog


    Schon den ganzen Morgen hallte das dumpfe Klirren ihrer aufeinander treffenden Schwerter durch seinen Hof. Der Schmerz in seinem Waffenarm wechselte sich mit einer kalten Taubheit ab und zweifellos raubten die beiden mit ihrem Kampf den anderen den Schlaf, aber noch war Jeraphim nicht gewillt, aufzugeben. Der Tag, an dem er von einem Jungspund bezwungen wurde, hatte er sich vorgenommen, wäre der Tag, an dem er sein Dasein als Krieger beenden würde.
    Weder war Jeraphim bereit, noch willens, sich wie ein altes Weib zum Lesen und Sticken auf einen Schaukelstuhl zurückzuziehen, und so ging er mit zusammengebissenen Zähnen zum Angriff über – deckte seinen schwarzhaarigen Kontrahenten mit einer Reihe gut gezielter Schläge ein.
    >>Ist das alles, Onkel?<<, lachte sein Gegenüber und machte einige kurze Seitwärtsschritte durch den flachen Pulverschnee, nachdem er Jeraphims Hiebe pariert hatte. Die Worte klangen gepresst, aber nicht atemlos.
    Jeraphim taxierte die Umgebung, überlegte jeden seiner Schritte gut. Sein ummauerter Hof bot ausreichend Platz für ein Duell, allerdings musste man vorsichtig sein, nicht mit dem Rücken an einen der kleinen Laubbäume zu geraten, die derzeit kahl und tot wirkten; ihre Äste wie die abgestorbenen Finger einer Hand, die sich aus der kalten Erde reckt. >>Burschen wie dir habe ich noch immer das Fell über die Ohren gezogen<<, schnaufte er in der Hoffnung, dass man ihm seine Erschöpfung nicht anmerkte.
    >>Versuchs<<, spottete sein Neffe Revahl. >>Vater hat mir alle deine Tricks verraten.<<
    >>Ist das so?<< Jeraphim rang sich ein Lächeln ab. >>Wenn dein Vater so viel weiß, warum hat er dann immer gegen mich verloren?<<
    >>Hör auf abzulenken<<, sagte Revahl und ein überhebliches Grinsen zeichnete sich auf seinen Lippen ab. >>Du willst doch nur Zeit schinden.<<
    Jeraphim hielt seine Klinge nun ausgestreckt vor sich. Einzelne Schneeflocken landeten auf der Schneide und schmolzen dahin. >>Dann komm und zeig’, was du gelernt hast<<, forderte er seinen Neffen mit vorgerecktem Kinn heraus.
    Revahl nickte leicht und umschloss das Heft nun mit beiden Händen, als er auf seinen Onkel losging. Die Schläge waren schnell und präzise, doch wäre es nur darauf angekommen, hätte er seinen Onkel schon vor Stunden geschlagen. Eines jedoch besaß der Junge nicht, und das war Erfahrung. Jeraphim hatte schon viele Schlachten geschlagen und im Zweikampf mit dem Schwert zahllose Feinde niedergerungen. Ein unerfahrener Kämpfer wie Revahl deutete seine Schläge stets an und Jeraphim war nicht darum verlegen, das voll auszunutzen. Erfahrung war schließlich das einzige, was er der Jugend entgegenzusetzen hatte.
    Nachdem Revahl sich an Jeraphims Verteidigung vergeblich die Zähne ausgebissen hatte, ging sein Onkel zum Angriff über und drang durch die lückenhafte Verteidigung seines Neffen, der sich zuvor völlig verausgabt hatte.
    Mit der Spitze seines Schwertes stach er leicht gegen die durch ein Kettenhemd geschützte Brust seines Neffen und konnte sich nur knapp davon abhalten, laut aufzulachen. Sowohl vor Erleichterung als auch Freude über diesen hart erkauften Sieg gleichermaßen.
    Jeraphims Atem bebte schwer. >>Du bist geschlagen, Jüngling<<, verkündete er mit einem Lächeln. >>Der große Jeraphim bleibt ungeschlagen in der Familie.<<
    Mit einem Ausdruck der Resignation auf dem Gesicht nickte Revahl und stieß sein Schwert in den schneebedeckten Boden. Trotz der Kälte stand auch ihm der Schweiß auf der Stirn und Jeraphim war erleichtert, dass er nicht der einzige war, der kaum noch stehen konnte, jetzt, da die Anspannung von ihnen abfiel. >>Du bist einfach zu gut, Onkel Jera<<, seufzte Revahl. >>Ich werde noch mehr üben müssen.<<
    Jeraphim schüttelte den Kopf und legte seinem Neffen die behandschuhte Hand auf die Schulter. >>Das bringt nichts mehr, glaub mir. Du bist so gut, wie man nur sein kann, ohne jemals eine Schlacht erlebt zu haben. Ohne meine Erfahrung hättest du mich überrollt wie eine Lawine.<<
    >>Danke für die aufmunternden Worte. Aber da du unsere Feinde bezwungen hast, wird es wohl nicht mehr dazu kommen.<<
    Jeraphim legte seinen Umhang aus Bärenfell ab und entblößte die prunkvolle Rüstung darunter. >>Du solltest dankbar sein. Krieg hat wenig Erstrebenswertes an sich, auch wenn man stets für ihn gerüstet sein sollte. Und bedenke, dass unsere Feinde in diesen Gefilden, ob geschlagen oder nicht, einmal unsere geringste Sorge sein werden.<<
    Sie machten sich gerade Seite an Seite auf den kurzen Weg zur Terrasse von Jeraphims großem Haus, als seine ältere Tochter Tejara gerade aus der Tür kam. >>Schon wieder verloren?<<, fragte sie an ihren Vetter gerichtet. Jeraphim war sich nicht sicher, ob es sich um Mitleid oder einen Anflug von Schadenfreude handelte.
    >>Dein Vater ist unschlagbar<<, brummte Revahl.
    >>Das wünschte ich!<<, lachte Jeraphim und sie traten aus der Kälte in die wohlige Wärme seines Hauses.
    Revahl hievte seinen geschundenen Körper in einen Sessel und Tejara leistete ihm Gesellschaft, während Jeraphim in die Küche ging, um sich und seinem Neffen einen heißen Tee zu machen. Er fragte sich, wo seine Frau Tianna wohl stecken mochte, doch dann fiel ihm wieder ein, dass sie mit seiner jüngeren Tochter Salina einkaufen gehen wollte.
    Das Wasser kochte gerade und Jeraphim freute sich bereits auf die wohltuende Wärme eines guten Tees, als die Haustür von außen geöffnet wurde und seine Frau mit Salina an der Hand eintrat. Sie sah ihn besorgt an, dann trat sie zur Seite und zwei Leibgarden des Truchsess traten mit schweren Stiefelschritten ein.
    Er nahm den kleinen Kessel vom Feuer und begrüßte die Soldaten. >>Warum schickt man euch?<<, fragte er anschließend.
    >>Der Herr Truchsess wünscht Euch zu sprechen, Jeraphim, Bezwinger der Bären<<, antwortete der größere der beiden mit einer Stimme wie ein Reibeisen.
    >>Das ist alles?<<
    Der kleinere der beiden Soldaten nickte nachdrücklich.
    Mit einem sehnsüchtigen Blick sah Jeraphim zurück zur Küche und dem gerade heiß gewordenen Wasser, aber er wusste, dass man den Truchsess nicht warten lassen sollte. Nicht einmal er. >>Mach’ bitte den Tee für Revahl fertig<<, bat er seine Tianna. >>Er hat mich wieder einmal herausgefordert.<<
    Seine Frau nickte mit einem liebevollen Lächeln. Sie brauchte nicht erst zu fragen, wer gewonnen hatte, das konnte sie bereits von Jeraphims Gesicht ablesen. Er gab ihr einen kurzen Kuss, strich seiner kleinen Salina durchs Haar und warf sich wieder seinen Umhang über.
    Der Weg durch die eingeschneiten Straßen der Stadt nahm nicht viel Zeit in Anspruch, lebte Jeraphim doch nicht weit weg vom Sitz des mächtigen Truchsess. Vor dem beeindruckenden Bauwerk, das sich aus der Stadt erhob wie eine uralte Buche aus einem Wald kleiner Jungbäume, blieben die Leibwachen stehen und bezogen Posten. Im Zentrum des weitläufigen, gepflasterten Platzes vor dem Eingangsportal ragte eine Bronzestatue ihres Königs über ihnen auf. Jeraphim betrat das gewaltige Gebäude, das gleichermaßen Tempel wie Palast war, allein.
    Eisige Dunkelheit umgab ihn, als er durch die Halle des Königs schritt. Seine langen, festen Schritte hallten vom hohen Kuppeldach über ihm wider und seine edlen Kettenstiefel rasselten leise bei jedem Auftreten, als wollten sie von seiner Ankunft kündigen. Sein Atem war dampfend in der Kälte sichtbar, als er sich seinem Ziel näherte.
    In seiner versilberten Rüstung stellte Jeraphim eine imposante Gestalt dar, die selbst seine eigenen Soldaten von Zeit zu Zeit einschüchterte – nicht jedoch jenen Mann, der ihn nun gerufen hatte. Der Truchsess zeigte sich seinem Volk nur selten und selbst Jeraphim, sein höchster Heerführer und Diener, bekam den Stellvertreter des großen Königs nicht häufig zu Gesicht.
    Er erwartete also nach der eindringlichen Aufforderung, die er von seinem Herrn erhalten hatte, eine wichtige Mitteilung. Vielleicht sogar jene, auf die sie so lange hatten warten müssen.
    Sein geschulter, erfahrener Blick, der Jahrhunderte hatte vorüberstreifen sehen, ging über das Innere des prachtvollen Bauwerks, in dem er sich befand. Die Zitadelle, wie man den Sitz des Truchsess allgemeinhin nannte, war ein alter Bau, älter als jeder Mann und jede Frau seines Volkes. Mit gewaltigen Säulen, Marmorböden und hohen Decken stellte es selbst heute noch ihre Baumeister vor Rätsel; denn vieles ging verloren in den Jahren ihrer Schmach, auch das Wissen um den Bau eines solchen Monuments.
    Der Heerführer bewegte sich vorbei an einer überlebensgroßen Statue ihres toten Königs und trat auf die hohe, zweiflüglige Tür zum Thronsaal zu. Die beiden Wachen in ihren vergoldeten Rüstungen und wallenden Umhängen, bewaffnet mit Hellbarden, nickten ihm zu und gaben den Weg frei.
    Kleine Eiskristalle lösten sich und regneten herab, als er die breiten Flügel der Tür aufstieß und den Thronsaal betrat. Hinter ihm schlossen die Wachen die Tür und Jeraphim ging auf den Thron zu, neben dem, auf einem kaum weniger prunkvollen Stuhl, der Truchsess saß. Ein gewaltiges Glasdach überspannte die lange Halle, doch kein Licht drang durch den Schnee, der seit Ewigkeiten darüber lag.
    Dumpf klangen seine Schritte auf dem schwarzen Teppich, der vom Eingang der Halle bis zum Thron führte. Das einzige Licht in dem dunklen und kalten Saal spendeten Fackeln, die an den zahlreichen Säulen befestigt waren, die den Weg zum Thron auf beiden Seiten säumten. Es war ein unheimlicher Ort, der Jeraphim immer wieder einen Schauer über den Rücken zu jagen vermochte.
    >>Willkommen in den Hallen unseres verehrten Königs Azrabal, Jeraphim, Bezwinger der Bären<<, begrüßte ihn der alte, graue Truchsess, als der Heerführer das Podest am Ende der Halle erreicht hatte. Das verbliebene Auge des kriegsversehrten Vertreters ihres großen Königs musterte den ersten unter seinen Dienern eindringlich. >>Weißt du, warum ich dich rufen ließ?<<

    so, hier mal die ersten 10 seiten meines fertigen romans (800 seiten). im moment lesen einige leute korrektur, dann werd ich einen verlag suchen. mich würde trotzdem schon mal eure meinung interessieren.


    Der Thron des Falken


    Einleitung


    Ich möchte Ihnen von einer Welt erzählen, die fernab unserer Realität liegt.
    Einer Welt, in der es viele Kontinente und Länder gibt, wobei diese Erzählung sich auf eines dieser Kontinente konzentrieren wird. Viele Völker leben in dieser Welt und einige mögen uns fremdartiger vorkommen als andere.
    Einer Welt, deren Bewohner keinen Namen für sie erfunden haben. Ebenso wie wir nennen sie ihre Welt schlicht Welt oder Erde, da sie die einzig greifbare für sie ist – so wie für uns.
    Einer Welt, die gleichzeitig der unseren gleicht und sich ebenso von ihr unterscheidet. Macht, Liebe und Rache sind dort wie hier elementare Motive; wobei die Wege und Mittel, seine Ziele zu erreichen, sich durchaus unterscheiden mögen.
    Einer Welt, in der es Dinge geben mag, die wir für übernatürlich oder gar magisch halten, doch ebenso würden die Bewohner dieser Welt es für übernatürlich oder magisch halten, Musik jeder Art aus kleinen Boxen zu hören, jederzeit mit jedem Menschen auf der Welt sprechen zu können oder die Welt selbst zu verlassen um das zu erforschen, was dahinter liegt.
    Einer Welt, die uns technologisch gesehen mittelalterlich vorkommen mag, und doch nicht unterentwickelt oder unzivilisiert ist.
    Einer Welt, in der es Kriege und Leid ebenso gibt wie Frieden und Glück, in der die Grenzen zwischen Gut und Böse ebenso wie in der unseren niemals eindeutig sind.


    Ich möchte Ihnen eine Geschichte erzählen, in der ein altes, fast vergessenes Volk Vergeltung an den Nachfahren jener übt, die ihnen ihr Land stahlen.
    Eine Geschichte, in der es um Rache, Verrat, Liebe und Tapferkeit geht und um das Überleben ganzer Völker.
    Eine Geschichte, in der nur weniges ist, wie es auf den ersten Blick wirkt; wo das Gute böse sein kann und das Böse gut.
    Eine Geschichte, die weniger von jenen Völkern bestimmt wird, die das Blut vergießen, als von anderen, weit älteren, weit mächtigeren und weit gefährlicheren.
    Eine Geschichte, wie sie die echte Welt schreiben könnte, in der die Guten sterben und die Bösen überleben können.
    Eine Geschichte, an der Sie, der geneigte Leser, hoffentlich ebenso viel Spaß haben werden, wie ich beim schreiben.


    Der Autor




    Kurze Einführung über Norderon


    Aus dem Tagebuch eines Reisenden


    >>Heute hat das Schiff endlich seinen Zielhafen erreicht, und ich konnte zum ersten Mal Fuß auf diesen geschichtsträchtigen Kontinent setzen. Die Leute in dem Fischerdorf hier wirken freundlich und gelassen. Ich habe mir das Gästezimmer bei einem Freund des Kapitäns gemietet, meine Sachen abgestellt und sofort damit begonnen, mich mit Land und Leuten vertraut zu machen.
    Für den Fall, dass ich dieses Tagebuch meiner Weltreise jemals aus den Händen gebe, will ich kurz einige Worte über Norderon an jene richten, die mit dem Kontinent nicht so vertraut sind, wie ich es bin, da der Kapitän mir auf der langen Reise so Einiges von seiner Heimat erzählen konnte.
    Die Geschichte Norderons reichte aus, um ganze Bücher zu füllen, aber ich werde es angesichts der gegebenen Umstände so kurz wie möglich halten. Eine besondere Bedeutung kommt dem Kontinent insofern zu, da es sich um den Sitz der lange untergegangenen Dynastie der Valarim handelte. Hier wurde auch das letzte Gefecht ausgetragen, in dem die Drachen und die Völker, die ihnen dienten, die Valarim und ihre Dienervölker zerschlugen.
    Nach der Vernichtung der Valarim siedelten sich zwei Völker aus der Gefolgschaft der Drachen in Norderon an; die Fallaner und die Muhren. Zwei kultivierte und langlebige Völker.
    Es dauerte jedoch nicht lange, bis Spannungen zwischen den Völkern auftraten. Warum, schienen weder der Kapitän noch die Einwohner des Dorfes hier zu wissen, aber ich habe den Eindruck, sie geben den Muhren die Schuld.
    Jedenfalls war ein langjähriger Konflikt die Folge, in dem vor allem die Muhren zusehends grausame Methoden einsetzten und die Fallaner nach und nach gen Süden zurückdrängten.
    Aus einem bis heute ungeklärten Grund griffen schließlich die Drachen in den Krieg ein und kämpften an der Seite der Fallaner gegen die Muhren und ihr wahnsinnig gewordenes Oberhaupt, das sich inzwischen Hexenkönig genannt hatte.
    Letztlich waren es einige Muhren, angeführt von Seramir, dem Bruder des ominösen Hexenkönigs, die den Krieg beendeten, indem sie den Fallanern und Drachen zur Seite standen.
    In den Wirren nach dem Krieg wurden die Muhren gewaltsam von Norderon vertrieben und mussten in die Länder jenseits des Nordmeers flüchten. Die Drachen ließen einen Stellvertreter zurück, um den Fallanern beizustehen, und zogen gen Osten. Bislang sind sie nicht zurückgekehrt.
    In den kommenden Jahrhunderten kam es zu Zerwürfnissen unter den Fallanern und es bildeten sich die drei Königreiche, die heute noch Bestand haben: Das Reich der Nordlinge, das Reich der Mittländer oder Menschen, auf deren Grund ich mich zurzeit befinde, und das Reich der Feharin im Westen.
    Die Nordlinge haben sich einen Teil der Langlebigkeit ihrer Vorväter bewahrt. Sie genießen den Ruf meisterlicher Architekten und Konstrukteure. Allgemein hin sind sie kleiner als die Mittländer und Feharin und gelten als etwas eigenbrötlerisch.
    Über die Menschen oder Mittländer gibt es nicht viel zu sagen. Sie haben das meiste Land von Norderon in Besitz und sind auch zahlenmäßig die größte Gruppe unter den Nachfahren der Fallaner. Im Vergleich zu ihren Vorfahren sind sie recht kurzlebig. Sie besitzen viele Talente, ihre Führer scheinen mir aber oft kurzsichtig und egoistisch zu handeln. So weit ich das beurteilen kann, sind die Mittländer aufgeschlossen und herzlich, aber wie gesagt habe ich bislang nur die Einwohner dieses Fischerdorfes kennen gelernt.
    Die Feharin sind die Nachfahren jener Fallaner, die über besondere Kräfte verfügten. Jedoch gibt es unter den Feharin zwei Gruppen zu unterscheiden: Die einen haben sich in einen großen Wald zurückgezogen und leben ohne Führung in unabhängigen Dörfern. Man sagt ihnen eine große Verbundenheit zur Natur und den Elementen nach und ebenso einige damit verbundene Fähigkeiten. Ihre Zahl jedoch ist gering und sie verlassen ihre Heimat nur selten. In der Regel werden sie Druiden oder Walddruiden genannt. Ich fürchte, ich werde nicht so viel Glück haben, auf einen von ihnen auf meiner Reise zu treffen.
    Die andere Gruppe hat im Westen Norderons ein Königreich errichtet und ist zahlenmäßig den Nordlingen nur knapp unterlegen. Auch ihnen sagt man übernatürliche Fähigkeiten nach. Vor allem jedoch sind sie für ihre den Nordlingen und Mittländern weit überlegene Kultur, ihre Weisheit und ihre extreme Langlebigkeit bekannt. Man nennt sie gewöhnlich Feharin. Ich freue mich besonders auf ein Treffen mit diesem Volk.
    Die Spaltung der Fallaner in diese drei – genauer betrachtet vier – Völker ist weitgehend ohne Blutvergießen vonstatten gegangen und seitdem befindet sich Norderon in einer langen Friedenszeit, die inzwischen seit Jahrhunderten andauert.
    In jüngster Zeit gab es jedoch einige Krisen, wie die Menschen im Dorf mir berichteten. Prinz Robert, zweiter Sohn von König Roban von Mittland, ist dem Wahnsinn verfallen und war in einer Verschwörung gegen den Kronprinzen und seinen eigenen Vater verwickelt. Sein älterer Bruder, der Kronprinz Balian III., starb bei einem Attentat und der König selbst überlebte nur durch Glück. Bis heute befindet Prinz Robert sich dafür in einem Kerker. Ob der Prinz noch immer Anhänger besitzt, ist weiter unklar.
    Darüber hinaus wächst der Unmut in Volk und Adel, die von den hohen Steuern des Königs belastet werden. Eine Hungersnot, die derzeit grassiert, verschärft die Lage noch, auch wenn das Fischerdorf hier nicht davon betroffen zu sein scheint.
    Wie es der Zufall will bereise ich Norderon also in unruhigen Zeiten, aber ich denke nicht, dass das für einen bescheidenen Reisenden wie mich zum Problem werden wird...<<

    Zitat

    Original von Bessel
    Mit dem Fokus auf die Charaktere gebe ich dir recht. Aber fast genauso wichtig ist für mich persönlich eine angemessene Darstellung der Welt - ich meine ASOIAF ist _epische_ Fantasy, vergleichbar mit dem Herrn der Ringe. Wäre es da befriedigend gewesen, wenn man alle Schlachtszenen rausgeschnitten hätte und 9 Stunden lang Gandalf und Frodo beim Debattieren vor Burgmauern zugesehen hätte? Okay, bei HdR mag das Optische noch ein Stück wichtiger sein - aber ganz Ohne wird ASOIAF nicht auskommen. Oder anders formuliert: Ich will Kamerafahrten entlang der Mauer, ich will die Aussicht von der Eyrie, ich will King's Landing von der Blackwater Bucht aus sehen, ich will sehen, wie Dany ihre Drachen und die Unsullied auf die Sklaventreiber in der Slaver's Bay hetzt etc. pp. All diese Sachen nur in eingeschränktem Maße zu zeigen, würde die Verfilmung für mich zu einer großen Enttäuschung werden lassen.

    genau meine meinung

    was seine aussage betrifft hat er doch absolut recht. nur weil 90% der amerikaner sich ihre meinung vorgefertigt aus dem fernsehen holen muss das ja nicht zur tugend erklärt werden.


    der verfasser des leserbriefs sollte sich mal genau angucken was demokratie eigentlich bedeutet.

    Zitat

    Original von Obrac


    Das finde ich jetzt nun nicht. Zwei Kämpfe auf Leben und tot fand ich schon ziemlich spannend.

    kämpfe sind aber nur spannend, wenn dich interessiert, ob der protagonist lebt oder stirbt. und bei brienne hab ich mir eher schon gewünscht, dass sie stirbt.


    davon abgesehen war doch sowieso immer klar, dass sie überlebt. wäre sie bei einem der kämpfe gestorben hätte ihr handlungsstrang ja erst recht keinen sinn gemacht.