Zitat
Hallo Leute! Ich bin auch gerade am überlegen, ob ich Cornwell beginne, historische Romane find ich in letzter Zeit recht spannend. Können die erfahrenen Cornwellianer mir sagen, mit welchem Buch/welcher Serie man am Besten beginnt? Oder ist es eigentlich egal?
Ich schlage dir die Artus-Trilogie vor, da diese bereits abgeschlossen ist und dir somit zeigt, wie Cornwell seine Bücher schreibt. Sie sind in keinster Weise mit dem Intrigenspiel wie beim GRRM zu vergleichen, auch sein schreibstil ist subtiler - direkter - blutiger, seine Geschichte ist auch nicht so umfangreich wie Eriksons Malazan.
Der Autor lässt den Leser eigentlich nur selten mit Fragen zurück, die erst viel viel später aufgelöst werden. Es ist eher so, dass der Leser dem jungen udn später älteren Derfel begleitet und Artus kennenlernt. Immer wieder wird er auf eine Quest geschickt und der Lese rbegleitet ihn. In dieser trilogie verwebt Cornwell eine Magie, die ich sehr sehr interessant fand. Aber mehr sag ich mal lieber nicht um nicht den Zauber zu zerstören.
Die Charaktere wirken teilweise sehr schwarz und weiß, wenn man sie näher betrachtet, gibt es jedoch einige Grauschattierungen.
Uthred-Zyklus:
Hat mir besser gefallen als alles andere, was ich von Cornwell gelesen hab. Uthred ist ein unglaublich interessanter aber auch simpler Charakter. Keine Frage, ich hätte ihn gerne als Freund - aber auch nur weil ich seine Gegenwart als amüsant emfpinden würde und ganz sicher nicht sein Feind sein wollen würde. Der Konflikt zwischen Treueeid und eigenem "Wunsch" ist wunderbar.
Der Zyklus ist noch nicht abeschlossen und umfasst derzeit 6 Bücher.
Ganz klar, Cornwells Stärken sind nicht hochkomplizierte Geschichten sondern die bildhafte Darsteller der damaligen Zeit. Hier werden nicht nur Diplomatie und gemetzel gezeichnet sondern auch der Alltag und die damit verbundenen Sorgen und Nöte. Man hat später das gefühl: Genau so war es und so sah es dort auch aus.
In Schlachtenszenen nimmt die bildhafte Darstellung nicht ab. Obwohl eine Schlacht über mehrere Seiten gehen kann, verliert man nie den "Überblick" und es läuft wie ein Film ab. Man hat das Gefühl, den Schweiß zu riechen, der sich mit dem derben Ledergeruch vermischt, man will selbst nach dem Metschlauch greifen der herumgereicht wird um sich Mut anzutrinken udn man brüllt, wenn die anderen brüllen.
Wenn man sich darauf einstellt und Lust auf diese detaillierte Zeit, dann ist Cornwell der hammer.
Demon Cycle bzw Lied der Dunkelheit hat mit zb nich so gut gefallen, aber das steht irgendwo vorher schonmal. Zu viele Klischees, die die schöne Idee um die Dämonen zerstört.
Die Charaktere sind sehr stereolastig. Hier haben wir auch eine der grauenvollsten weiblichen Charaktere die ich Lesen musste. GRAUENVOLL.