Beiträge von Kristein

    Ich bin ratlos. Ich bin einmal die Woche als Übungsleiter bei einer kleinen Lauftruppe, der sich vor etwa zwei Jahren auch eine jugendliche Person angeschlossen hat, die biologisch weiblich ist und sich aber offenbar schon seit Ewigkeiten männlich fühlt. Es war von Beginn an recht offensichtlich, dass die Person, die sich nach einiger bei uns Zeit outete und seitdem mit einem männlichen Vornamen angesprochen wird, einfach Anschluss suchte, und ich habe mich ein bisschen als Zuhörer einspannen lassen. Das ging dann schnell in die abgründigen Themen von Diskriminierung, Missbrauch sowie familiären und schulischen Schwierigkeiten bis hin zu selbstverletzendem Verhalten und Suizidgedanken. Schließlich bekam ich auch noch ein Liebesgeständnis von ihm mir gegenüber oben drauf, das ziemlich sicher mehr mit der puren Dankbarkeit fürs Zuhören als irgendetwas sonst zu tun hatte. Ich hatte recht schnell darauf hingewiesen, dass ich gerne mal nach dem Training ein offenes Ohr habe und im Rahmen meiner Möglichkeiten einen klugen Ratschlag erteile, dass ich aber auf diesen ganzen Gebieten nicht professionell agieren kann und er sich bitte an adäquate Einrichtungen wenden soll. Habe ihm dabei auch Namen, Adressen und Nummern gegeben, die ich so auf dem Schirm hatte. Dem Liebesgeständnis habe ich schnell einen Riegel vorgeschoben und ihm klargemacht, dass er mich bitte in einer lehrerähnlichen Funktion sehen soll, wurde auch so akzeptiert. Er neigt dazu, Leute mit Nachrichten und Anrufen zu bombardieren, weshalb ich meine Handynummer nie rausgegeben habe, er hat aber meine Mail-Adresse. Da erhielt ich irgendwann eine Mail, die extrem nach Abschiedsbrief klang und in der auch Suizid thematisiert wurde. Habe zurückgeschrieben, er möge mir umgehend versichern, dass er das nicht macht, weil ich ansonsten den Notruf wählen werde. Antwort war dann: Bitte nicht, alles nicht so gemeint. Habe noch einmal auf die Hilfsangebote hingewiesen. In den ganzen Monaten sind so ein paar Steine ins Rollen gekommen, er hatte mit Beratungsstellen zu tun, hat eine Therapie begonnen (die leider nicht so wirklich auf seine Bedürfnisse abgestimmt zu sein scheint), hat sich sportlich verbessert. Aber in den letzten Wochen kommen wieder vermehrt Signale, wie schlecht es ihm ginge sowie Zunahme von selbstverletzendem Verhalten und Suizidgedanken. Und ich merke zunehmend, wie mich das überfordert. Formal betrachtet bin ich einfach nur sein Übungsleiter, und ich habe kein Interesse daran, außerhalb dieses zeitlichen Rahmens eine Beziehung mit ihm zu führen (gab schon so Anfragen wie Begleitung zur Therapiestunde oder sonst was). Ich kann aber auch nicht einfach wegschauen und die Gefahr eingehen, dass sonst was passiert, wenn er mich mit diesen Aspekten adressiert. Was ich von seinen Eltern mitbekommen habe, ist das auf deren Seite eine Mischung aus Überforderung und Ignoranz, und er bemüht sich um eine möglichst große Abgrenzung von diesen. Habe eben gelesen, dass er mir am Wochenende eine Mail geschrieben hat, in der er wieder betont, wie sehr sich sein emotionaler Zustand in letzter Zeit verschlechtert habe. Das kann so ja nicht weitergehen. Ich kann nicht die Verantwortung für diesen Menschen tragen, weiß aber auch nicht, wie ich weiter vorgehen soll. Irgendjemand von euch Erfahrungen mit so etwas?

    Lieber Ser Oberyn, das ist wirklich eine sehr schwierige, überfordernde Situation. Ich habe Erfahrungen, die in eine ähnliche Richtung gehen, jedoch bei weitem nicht ganz so ernst sind wie in deinem Fall. Entsprechend weiß ich nicht ob ich dir da allzu sehr weiterhelfen kann, aber zumindest ein wenig Verständnis ist vielleicht besser als gar keine Antwort.

    Ich bin generell zu jedem freundlich, insbesondere wenn offensichtlich ist, dass die Person Probleme hat. Das führt dann häufig dazu, dass ich mich in Situationen wiederfinde, in denen ich mich sehr unwohl fühle, denn dass ich freundlich bin, heißt nicht, dass ich mit jemandem befreundet sein oder eine Beziehung eingehen möchte bzw. viel Zeit mit der Person verbringen möchte. Meist sind es Menschen die ich nicht regelmäßig sehe, sodass es nicht allzu problematisch ist, da ich mit sowas für einen begrenzten Zeitraum ganz gut umgehen kann. Ich habe aber seit einigen Monaten einen jüngeren Kollegen, der recht speziell ist und bei dem der Umgang mit ihm sehr belastend für mich ist. Er hat kein Gespür für körperliche Abstände bei Gesprächen, dafür wann er zu viel redet und welche Themen in welcher zwischenmenschlichen Beziehung oder Situation angebracht sind. Er zeigt auch selbstverletzendes Verhalten (er ritzt sich). Als er gerade neu bei uns angefangen hat war ich standardmäßig sehr freundlich, während andere Kollegen bedeutend kühler waren (nicht unfreundlich aber eben distanzierter). Das hat dazu geführt, dass er sich sehr stark auf mich als Bezugsperson fokussiert hat. Er hat in Pausen ständig das Gespräch mit mir gesucht, teils auch sehr aufdringlich (z.B. Gespräche mit anderen Kollegen unterbrechend). Gleichzeitig ist er sehr nett und es ist offensichtlich, dass er es im Leben nicht leicht hat. Entsprechend konnte ich es nicht über mich bringen distanzierter zu sein, eben auch aus Sorge, vielleicht seine psychischen Probleme zu verschlimmern. Das ging so weit, dass ich überlegt habe, zumindest einige Tage die Woche nicht mehr in der Mittagspause mit meinen Kollegen essen zu gehen, da ich einfach meine Ruhe haben, ihn aber auch nicht gezielt ausschließen wollte. Ich bin leider sehr schlecht darin solche Probleme direkt anzusprechen. Hier bist du mir weit voraus, da du offenbar sehr offen kommuniziert hast, in welcher Rolle du dich siehst.

    Mein Kollege ist in Therapie und macht den Anschein dort recht gut aufgehoben zu sein. Auch sein familiäres Umfeld scheint sehr unterstützend zu sein, sodass ich mich gefragt habe, ob ich meinen Einfluss vielleicht überschätze.

    Ein wenig hat es mir geholfen mit zwei anderen Kollegen darüber zu sprechen. Normalerweise finde ich es nicht so schön so etwas hinter dem Rücken von jemandem zu besprechen, aber ich habe diese Belastung irgendwann nicht mehr ausgehalten. Zusätzlich hatte ich das Gefühl, dass meine Kollegen dachten, dass ich mich ja scheinbar sehr gut mit ihm verstehe und sie schienen froh zu sein, dadurch selbst nicht allzu viel mit ihm interagieren zu müssen. Sie haben dann versucht mich da ein wenig zu entlasten. Wie sieht es da bei dir aus? Gibt es Leute in deiner Lauftruppe, mit denen du darüber reden kannst und die vielleicht etwas Support bieten können?

    Ich habe letztendlich für mich entschieden, dass ich doch auch etwas an mich denken muss und versucht stärker Grenzen zu setzen, es zum Beispiel klar zu sagen, wenn ich ein Thema gerade nicht angebracht finde, oder dass ich mich gerade mit jemand anderem unterhalte und dieses Gespräch fortsetzen möchte. Er hat sich einige Zeit später recht stark aus den gemeinsamen Mittagessen der Arbeitsgruppe zurückgezogen, mit der Begründung, Geld sparen zu wollen. Ich bin nun sehr unsicher ob das der tatsächliche Grund ist, oder ob er sich sehr stark abgewiesen gefühlt hat. Ich habe wie schon gesagt auch sehr starke Bedenken, ob ich meine eigene Rolle vielleicht überinterpretiere und möchte das daher auch nicht ansprechen. Das ist wie gesagt alles bedeutend weniger ernst als in deinem Fall, da eine starke emotionale Bindung an mich nie von ihm thematisiert wurde und er der Thematik Selbstverletzung auch eher ausgewichen ist. Aber ich kann vielleicht ansatzweise nachvollziehen wie es ist, sich für das psychische Wohlergehen einer Person verantwortlich zu fühlen und wie belastend das ist. Ich habe ein unheimlich schlechtes Gewissen, mich meinem Kollegen gegenüber nun recht distanziert zu zeigen nachdem er wohl zunächst das Gefühl hatte mir alles erzählen zu können. Ich mag mir gar nicht vorstellen wie belastend deine Situation ist.

    Das eigene Wohlergehen ist aber eben auch sehr wichtig, auch wenn man sich dann vielleicht sehr egoistisch fühlt. Mein sehr vermeidendes Vorgehen ist sicherlich auch nicht der beste Weg und ich kann leider keine guten Ratschläge geben, wie du dich verhalten solltest. Ich denke du hast eigentlich schon alles getan was man in so einer Situation tun kann (versuchen Hilfe zu organisieren, zuhören, aber klare Grenzen ziehen, etc.). Vielleicht wäre es auch nicht verkehrt wenn du dich mal an eine Telefonseelsorge oder ähnliches wendest, denn deine Situation ist ja auch sehr belastend und vielleicht kann dir da jemand fachlich fundierte Tipps geben? Wenn es dir hilft einfach mal weiter drüber zu reden, kannst du mir auch gerne eine persönliche Nachricht schreiben.

    Ich weiß nicht, ob man „The Last of Us“ getreu dem Threadtitel sehen muss - nach 3 Episoden vermag ich da kein abschließendes Urteil zu fällen.

    Episode 1 und 2 fallen für mich auch eher in die Kategorie "das übliche Zombiegedöns". Pluspunkte bis dato waren, dass es pilzbedingt ästhetisch etwas interessanter ist und (bisher!) weniger dämlich als z.B. The Walking Dead (da musste ich nach wenigen Folgen aufhören, weil manches ganz furchtbar dumm war. Wurde das irgendwann besser? Das lief ja extrem lange).


    Die Hauptcharaktere sind ok, da bin ich auch eher schlimmeres gewöhnt. Ich finde etwas schade dass aus dem etwas anderen Ursprung der Zombies (bisher) nicht mehr rausgeholt wird, letztendlich sind es doch nur typische beißende, schnelle Zombies.

    Außerdem: Es gibt durchaus Fungizide! Die mögen vielleicht nicht allzu hilfreich sein jemanden zu heilen, aber doch zumindest um Gebiete zu desinfizieren/Zombies loszuwerden?

    Bisher tendiert die Serie allerdings dazu, Dinge, die ich zunächst unlogisch finde, dann doch noch zu klären. Es besteht also Hoffnung.


    Was ich sagen kann: Episode 3 ist schlicht und ergreifend eine Sensation!

    Oh ja, ich habe am Bildschirm geklebt.



    Da hast du recht, die dritte Folge war wirklich grandios. Aber auch hier eben nicht wegen der Beziehung der beiden eigentlichen Hauptprotagonisten. Das war ja eigentlich eine Stand Alone - Folge.

    Ich finde die Beziehung zwischen den Hauptcharakteren ok, aber war auch etwas ernüchtert als diese am Ende von Folge drei wieder in den Mittelpunkt rückten.


    Nicht sicher, ob ich gerade den Nerv für so etwas habe.

    Mit dem üblichen Zombie-Kram komme ich klar, die emotionale Achterbahnfahrt (im besten Sinne) von Episode 3 hat aber bei mir auch dazu geführt mich zu fragen, warum ich mir sowas eigentlich antue.

    Das wird jetzt ein recht unspektakulärer Post, aber ich möchte ihn trotzdem loswerden:

    Andor gefällt mir einfach sehr sehr gut. Ich denke es ist wirklich die Kombination aus Dingen, die gut gemacht wurden und dem Fehlen von Dingen, die mich stören würden. Maegwin hat das eigentlich schon ganz gut formuliert:

    Ich glaube, dass ich an der Serie fast noch mehr daran liebe was sie NICHT macht als das was sie macht.

    Du hast durchaus recht, dass ich mich oft bemühe die Beweggründe der Serienmacher nachzuvollziehen (wohlgemerkt nur aus dem Kontext der Serie selbst, ich schaue mir fast nie irgendwelche Making ofs usw. an) und sofern diese für mich nicht absolut abstrus oder komplett frei jeglicher Logik sind, nehme ich das dann als für mich "ok" hin. Das ist oft auch einfach ein Schutzmechanismus meinerseits um mir nicht 90 % aller Filme und Serien komplett zu versauen. Das ist aber bei weitem nicht bei allem der Fall und witzigerweise trifft das auf zwei deiner Beispiele zu.

    Die Sterbebettszene (ich vermute du meinst Viserys?) fand ich super dämlich, insgesamt stehe ich mit dem ganzen Prophezeiungskram auf Kriegsfuß.

    Aemonds Missgeschick (meinst du in Folge 10?): Das finde ich nur dahingehend gut, dass den Grünen ein Hauch von Nuance gegönnt wird, einen Fall von "fast hätte der Krieg verhindert werden können, sehr sehr tragisch..." sehe ich da nicht, insgesamt bin ich tatsächlich überhaupt kein Fan von ständigen unwahrscheinlichen und tragischen Schicksalsfügungen oder Missverständnissen, die dann zu einem furchtbaren Event führen. Da bin ich aber wahrscheinlich von anderen, bedeutend plumperen Versionen abgestumpft, sodass mir manche solche Momente in Hot D bisher noch als einigermaßen realistisch erscheinen (z.B. Criston gesteht Alicent, dass er Sex mit Rhaenyra hatte: fand ich anhand der Charakterisierungen noch grade so ok; Viserys faselt was von Aegon auf dem Sterbebett und Alicent denkt es geht um ihren Sohn: an den Haaren herbeigezogen).

    Insgesamt mochte ich die Folge, besonders die Krönung und die Szene mit den beiden Drachen sind mir positiv im Gedächtnis geblieben.


    Insgesamt ein schönes Staffelfinale, und die erste größere Abweichung von den Büchern, die wirklich gelungen ist: Die Idee, den Tod von Lucerys nicht als kaltblütigen Mord darzustellen, sondern eher als verheerenden Kontrollverlust durch jugendlichen Leichtsinn, finde ich insbesondere für den in der Vorlage doch recht eindimensionalen Aemond sehr gut passend.

    Ich kann die Kritik einiger hier nachvollziehen, bin aber doch eher auf Tyraxes Seite. Nachdem die Grünen ansonsten übermäßig negativ dargestellt wurden (und Rhaenyras Söhne extrem positiv), fand ich eine Änderung zu Gunsten der Grünen mal ganz erfrischend.

    Das ändert nichts daran, dass Aemond ein Arsch ist und es nicht viel besser gewesen wäre, hätte er ihm "nur" ein Auge ausgestochen. Dennoch ist mir hier die Nuancierung von Schwarz zu Dunkelgrau doch willkommen. Ich hatte bei einer vorigen Folge schon geschrieben, dass ich Aemond als gutes Gegengewicht zu Daemon empfinde. Beide sind furchtbare Menschen, aber es ist eben doch noch genug Positives (oder cooles :rolleyes: ) da um dazu zu führen, dass einige Zuschauer (ich gehöre da eher nicht dazu, sehe aber den Appeal) die beiden mögen.

    Die Schwarzen hingegen funktionieren für mich als Helden oder Identifikationsfiguren kein bisschen. Ich verstehe auch nicht, warum alle Daemon so sehr lieben. Für mich geht der Typ gar nicht. Des weiteren verstehe ich auch den Hass im Netz gegenüber Alicent kein bisschen. Für mich ist sie bei weitem nicht so ein verdorbener Charakter wie Daemon, der aber als Badass gefeiert wird. Ich kann auch nicht nachvollziehen, warum Alicent immer mit Cersei verglichen wird. Für mich ist sie kein bisschen wie Cersei. Sie ist sogar der total Gegenentwurf zu Cersei, da bei ihr immer Pflicht und Anstand an erster Stelle stehen.

    Dass viele Daemon so sehr lieben, finde ich auch erschreckend. Wie ich eben schon geschrieben habe, sehe ich den "Appeal" und weiß, dass viele einfach auf "badass" Charaktere stehen - es ist aber eine Sache die irgendwie cool zu finden und eine ganz andere, ernsthaft zu meinen, dass alles was solche Charaktere tun völlig in Ordnung wäre.

    Ich finde auch den starken Vergleich Alicents mit Cersei befremdlich. Auf den ersten Blick kann ich das schon nachvollziehen, da ihre Handlungen nach außen ähnlich wirken können, die inneren Vorgänge sind aber sicherlich völlig andere. Wenn man zum Beispiel die Szene mit der jungen Frau nimmt, die Aegon vergewaltigt hatte, denke ich schon, dass Alicent ernsthaft erschüttert ist und ihre Freundlichkeit nicht völlig gespielt ist, es fällt ihr eher schwer, so hart zu sein und auf ihr Schweigen zu bestehen. Cersei in der gleichen Situation würde innerlich wahrscheinlich einfach nur genervt sein und abfällig über sie denken bzw. sie wirklich vergiften, während ich davon ausgehe, dass es bei Alicent tatsächlich nur Mondtee war.


    Rhaenyra ist mir seit dem Zeitsprung einfach zu positiv dargestellt, das finde ich hinsichtlich der Intention der Serienmacher inkonsequent - wollen sie nun, dass beide Seiten ihr für und wieder haben oder nicht? Da wird ja jetzt der Umschwung kommen, aber eine durchweg ambivalente Darstellung hätte mir hier besser gefallen als ein Daenerys-artiger 180° Turn.


    Ich widerhole mich hier wahrscheinlich zu vorherigen Posts von mir zu anderen Folgen, aber insgesamt war diese erste Staffel für mich gute Unterhaltung, jedoch mit einigen überraschend tiefen Griffen ins Klo. Ich freue mich auf die nächste Staffel.

    Aegon ist für mich auch als Charakter total konfus. Ich habe immer das Gefühl Schauspieler und Drehbuch haben hier andere Erwartungen. Der Schauspieler porträtiert für mich einen tragischen Säufer, der an den Erwartungen seiner Eltern zerbricht, das Drehbuch muss ihn aber immer wieder zum perversen Sadisten machen. Natürlich schließt das eine das andere nicht aus, aber die Darstellung ist einfach nicht stimmig. Und muss Aegon jetzt unbedingt noch darauf stehen, wie Kinder gequält werden? Hat Vergewaltiger nicht gereicht. Muss wirklich immer wieder einer drauf gesetzt werden? Noch dämlicher war für mich aber die Larys/ Alicent Szene.

    Was Aegon angeht stimme ich hier vollends zu - es wirkt als würde versucht ihn sympathisch zu machen, während man doch jeden kleinen Hinweis aus den Büchern nutzt um ihn so furchtbar wie möglich darzustellen. Das stört mich besonders, da bei Rhaenyra zumindest nach dem Zeitsprung alle negativen Andeutungen des Buches weggelassen/umgeschrieben wurden. Insgesamt finde ich die Darstellung der Grünen sehr merkwürdig. Ich hatte anfangs anhand der Darstellung Alicents und Cristons in den ersten Folgen erwartet, dass wirklich ähnlich sympathische Lager aufgebaut werden. Nun wird bei den Grünen Alicent recht ambivalent dargestellt, fast alle anderen aber so negativ wie irgend möglich, besonders Larys und Criston sind so unfassbar creepy, dass es schon absurd ist.


    Der Höhepunkt war aber dann die Rhaenys Szene :D Hier hat man Rhaenys kompletten Charakteraufbau zerstört. Warum erzählt man uns eine Staffel lang, was für eine tolle Königin Rhaenys geworden wäre, wenn sie jetzt einfach mal hundert unschuldige Menschen für einen coolen Auftritt tötet. Bei Cersei war es aber komischerweise ein Skandal als die Septe gesprengt wurde.

    Tatsächlich hatte ich diesen Post gelesen bevor ich die Folge gesehen habe (ab und zu spoilere ich mich ganz gerne) und hatte anhand dessen irgendwie noch schlimmeres erwartet. Es sterben sehr viele unschuldige Menschen - entsprechend war die Aktion furchtbar - aber es wirkte mehr wie ein impulsives "ich will jetzt einfach schnell raus aus der Höhle" als ein gezieltes "Ich bring euch alle um", das ich anhand der Beschreibung irgendwie erwartet hatte. Ziemlich dumm war es trotzdem, insbesondere, da es ja auch auf jeden Fall andere Wege geben muss über die die Drachen rein und raus kommen.

    Dass Sie nun nicht die Grünen verbrannt hat fand ich dann wiederum ok. Sie kennt ja Alicent auch seit sie ein Kind war und das vorherige Gespräch konnte man auch so interpretieren, dass Alicent (auch wenn sie die Ursurpation vorangetrieben hat) ernsthaft versucht einen Krieg und einen Angriff auf Rhaenyra zu verhindern. Da finde ich es dann nachvollziehbar, dass sie es nicht über sich bringt sie abzufackeln während sie sich schützend vor ihren Sohn stellt.


    Die schauspielerischen Leistungen und die Athmosphäre gefallen mir fast durchgehend sehr gut, nur in der Logik- und Charakterisierung mancher Figuren bröckelt es dann doch des öfteren.


    Jede einzelne Figur und deren Schicksal könnte mir egaler nicht sein.

    Das wiederum sieht bei mir ganz anders aus und es ist nicht so, dass ich immer sofort mit allem und jedem mitfühle. Hier bewegen wir uns aber denke ich in einem eher subjektiven Bereich.

    Ich hänge zum Beispiel absurd stark an einigen Malazan-Charakteren, die kaum Page-Time haben, kann aber vielen Charakteren (mit viel Page-Time) in "Memory, Sorrow, Thorn" nicht viel abgewinnen. Gleichzeitig kenne ich jemandem dem es genau andersrum ergeht - und das ist ok.


    Obwohl ich auch immer sehr viel negatives zu sagen habe, fühle ich mich hier oft fast als Hot D Fan-Girl. Es gibt wirklich einiges was in dieser Serie schief läuft, die oft extrem negativen Kommentare hier, kann ich dann aber doch nicht nachvollziehen.

    Ich bin sehr spät dran, habe zwar die Folgen immer zeitnah gesehen, aber nicht die Zeit gefunden etwas dazu zu schreiben.

    Ich habe die Serie insgesamt gerne geschaut, war immer sehr gespannt auf die nächste Folge und habe mich nie gelangweilt - insgesamt für mich also definitiv im positiven Bereich.

    Es gab aber immer wieder Dinge, die mich sehr gestört haben, allem voran seit Folge 1 der ganze Prophezeiungskram. Entsprechend war das Ende der Folge für mich ähnlich wie für el_Drogo ein ziemlicher Aufreger - ich denke man hätte es gut schaffen können, die versöhnliche Dinner-Szene zu haben und einen besseren Grund zu finden warum Alicent dann doch ihre Meinung ändert, z.B. eine (eventuell auch fälschlich ihr zugeschriebene) negative Handlung Rhaenyras, die insgesamt etwas zu gut in der Serie wegkommt.



    Mal zum Festhalten, wegen dem Beitrag von el_drogo

    Die Olle (Alicent) ist dann immer noch nicht "nicht soooooo schlimm" und tut auch nicht "zu Rhaenyra halten".

    Die gute Rhaenyra hat selbst ne Schratze namens Aegon. Aber nö, daran denkt sie natürlich nicht. Warum auch? Familie ist ja begrenzt. Da vergisst man schonmal Namen und Menschen und ähm, ja, Willen von Menschen?

    Ich mochte die Szene insgesamt auch überhaupt nicht und fand Alicents Interpretation extrem konstruiert, finde es aber sogar noch recht nachvollziehbar, dass sie nicht gleich an Rhaenyras Aegon denkt, da dieser, insbesondere in Viserys Augen, nur der vierte in der Thronfolge nach Rhaenyra ist - wenn er Jaecerys für legitim hält, wieso sollte er meinen, dass Rhaenyras Aegon König sein sollte.

    Aemond ist wirklich ein Blickfänger und top gecastet. Das passt aber eher nicht, zu dem eher lieblichen Aussehen von davor. Auch Aegon wirkt optisch jetzt nicht so zu seinem Vorgänger. Das Gefälle zu den eher schwächlichen Söhnen von Rhaenyra fällt auch deutlich auf als in der Folge zuvor.

    Der Altersunterschied zwischen den Schauspielern von Alicents Söhnen und Rhaenyras Söhnen ist wirklich etwas irritierend. Es sollten ja eigentlich nur ein paar Jahre sein, kommt nun aber sehr rüber wie Erwachsene gegen Kinder, ähnliches gilt für die Schauspielerinnen von Baela und Rhaena gegenüber Rhaenyras Söhnen.

    Dennoch stimme ich zu, dass der erwachsene Aemond-Darsteller sehr gut gecasted ist, ich denke er bildet ein gutes Gegengewicht zu Daemon hinsichtlich Badass-Sympathiepunkten, in den ersten Trailern dachte ich sogar es wäre Matt Smith und habe mich gewundert warum er eine Augenklappe trägt.

    Die Thron- und Dinner-Szene haben mir weitestgehend sehr gut gefallen, ich finde nur den Grad von Viserys' Verfall und die nicht geahndete Halb-Enthauptung Vaemonds etwas over the top.

    Insgesamt ist Hot D für mich eine über weite Strecken sehr gute Serie mit einigen überraschend tiefen Griffen ins Klo.

    Ich habe nun tatsächlich Thor - Love and Thunder gesehen. Ich hatte ja Zweifel an der Chemie zwischen Natalie Portman und Chris Hemsworth geäußert:


    Ich fand in den vorigen Filmen immer, dass die beiden so gar keine Chemie haben und bin daher auch gerade nicht so erpicht darauf einen Film zu schauen, in dem die beiden scheinbar wieder mehr interagieren (habe ihn entsprechend noch nicht gesehen).


    aber nachdem el_drogo da sehr positiv gestimmt war, habe ich dem ganzen eine Chance gegeben.

    ähnlich sehe ich es auch bei Thor im MCU. Ich mochte in diesem Film eigentlich alle Szenen mit den beiden, aber ich fände es auch nachvollziehbar, wenn du das diametral anders sehen würdest. ^^ Guck in dir am Besten einfach an und sag Bescheid. ;)

    Bescheid! Tatsächlich hat mir der Film insgesamt überraschend gut gefallen. Natürlich macht einiges nicht allzu viel Sinn, aber da sich die Thor-Filme für gewöhnlich weniger ernst nehmen als die restlichen MCU-Filme, kann ich da recht gut drüber hinwegsehen. Es gab nur recht wenige Sachen die mich wirklich gestört haben, war aber jetzt auch nicht so schlimm, dass ich mich da weiter drüber auslassen müsste.

    Die Chemie zwischen den Hauptdarstellern hat mir wirklich bedeutend besser gefallen als in den bisherigen Thor-Filmen und ich fand die She-Thor-Angelegenheit wirklich gut gelöst, da schwante mir nach dem Trailer Böses.

    Ich habe am Ende sogar ein paar Tränen vergossen, was mir bei MCU-Filmen seeeehr selten passiert.

    Insgesamt nichts weltbewegendes, aber ich habe mich gut unterhalten gefühlt.

    Oh Mann, es gab zwar in Folge 6 wieder ein paar tolle Bilder, aber leider tut sich für mich jetzt langsam wirklich ein Problem auf, über das ich nicht so leicht hinweg sehen kann: Mittelerde wirkt einfach furchtbar klein, oder zumindest unterbevölkert.

    Dass man von manchen Völkern nichts sieht oder hört, heißt natürlich nicht, dass es sie nicht gibt, aber würde ich die Serie schauen ohne irgendwelche Vorkenntnisse, hätte ich den Eindruck dass Mittelerde ein ziemlich kleiner und leerer Landstrich ist.

    Folgende Zahlen sind natürlich nur grobe Schätzungen und ich würde nicht behaupten sonderlich gut im schätzen zu sein.


    Es gibt Elben in Lindon und dann vielleicht noch drölf irgendwo verteilt (für Elben ok, die schien es nie in rauen Mengen zu geben), dann Zwerge in Moria - da sieht es wirklich nach einem größeren Volk aus und wurden vielleicht auch Verwandte irgendwo anders erwähnt? Da bin ich mir grade nicht sicher.

    Es wandern ca. 20 Harfüße (ist diese eine Gruppe alles was es an Harfüßen gibt? Ich glaube bisher wurden keine weiteren Gruppen erwähnt und das wäre dann wirklich ein sehr kleiner Genpool) durch die Gegend und begegnen alle Jubeljahre mal einzelnen Menschen - und genau da schließt sich bei mir dir Frage an, was ist bitte mit den Menschen los?


    Numenor finde ich angemessen dargestellt, aber auf Mittelerdes Festland wirkt es, als gäbe es nur eine Hand voll winzige Dörfer, wobei die gesammelte Bevölkerungszahl der Südlande vielleicht bei etwas über 100 liegt.

    Soweit ich nichts verpasst oder verdrängt habe, werden nebst den Südländern um Bronwyn und Halbrand (waren das alles Südländer?) und die zwei wandernden Typen, die den Weg der Harfüße kreuzen, keinerlei andere Menschen gezeigt oder erwähnt und es kommt niemand auf die Idee andere Menschen von Mittelerde zu informieren oder zur Hilfe zu holen.

    Ich habe keinerlei Idee wo Halbrand eigentlich genau herkam - war das ein weiteres winziges Dorf? Wenn das tatsächlich eine Stadt gewesen wäre, hätte den Überfall doch wohl irgendwer mitbekommen, der die Nachricht in Mittelerde hätte verbreiten können.

    Es kämpfen dann um die 200 Orks (und man hat das Gefühl, dass das tatsächlich alle kampffähigen sind) gegen ca. 100 Menschen (das bezieht noch die Überläufer mit ein). Extrem weit entfernte Menschen eines Inselreiches hören, dass "die Menschen von Mittelerde" von Orks angegriffen werden und eilen zur Hilfe - mit ca. 100 Soldaten - und reiten mal schnell direkt zum 8-Häuser-Dorf in dem sich alle 20 überlebenden Menschen befinden.


    Das Ende der 6. Folge wirkt als wäre Halbrand nun -Gratulation- König von 20 Menschen. Allein, dass der Sieg über die Orks und Wiedereinsetzung des Königs, unter Anwesenheit der Königinregentin von Nùmenor, in einem winzigen Dorf mit um die 60 Teilnehmern (und das sind einfach alle lebenden Personen die es gibt) gefeiert wird, mutet irgendwie absurd an. Es heißt ja immer RoP wäre die teuerste Serie aller Zeiten, aber ist wirklich alles in die, zugegebenermaßen beeindruckende, Optik geflossen, sodass größere Mengen von Orks und Menschen nicht mehr drin waren?


    Problematisch wird das ganze besonders, da die Ringe ja offenbar erst noch geschmiedet werden. Wer bekommt dann die 9 Ringe der Menschen, Halbrand und Dorfbürgermeister*in 1-8? Die 9 Ringe gehen ja laut Vorlage an Menschenherrscher des Südens und Ostens. Natürlich können die entsprechenden Völker noch eingeführt werden, aber ich hätte es als wichtig empfunden, schon von Anfang an zu etablieren, dass es überhaupt verschiedene Gruppierungen von Menschen auf dem Festland gibt.


    So, jetzt hab ich erstmal genug Dampf abgelassen.

    Es kann wahrscheinlich dennoch im Einzelfall aus diesen oder jenen Gründen sinnvoll sein, es zu zeigen, aber dann erwarte ich eine sorgfältigere Inszenierung als einfach auf das schmerzentstellte Gesicht der Frau zu halten.

    Die Inszenierungen in HotD finde ich ja auch nicht grade gelungen.

    Da kommen wir denke ich eher zusammen. Anstelle der Geburt von Joffrey selber und diesem völlig blödsinnigen Walk of Pain hätten Alicent und Viserys zu Rhaenyra kommen können, wo sie Laenor und Harwin vorfinden.

    Das wäre eine sehr schöne Lösung gewesen.

    Davon ab ist Alicents Einfluss in der Serie lächerlich. Die zweite Gemahlin eines Königs, ohne valyrisches Blut, gegen die drei-Viertel-Targaryen, Thronerbin und Drachenreiterin.

    Das empfinde ich auch als übertrieben. Als Königin steht Alicent zwar über Rhaenyra, aber gerade auch im Umgang bzw. Vergleich mit Viserys ist ihr Einfluss wirklich unrealistisch.

    Das hätte man auch so problemlos in der Serie umsetzen können. Du hast aber Recht, dass es ein grundlegendes Problem mit dem Erzähltempo gibt. Das hat sich die Serie aber selber eingebrockt, weil sie 30 Jahre in acht Folgen zeigen und zugleich keine Abstriche bei den Charakteren machen will.

    Ich habe da so den Verdacht, dass man sich angesichts der Knappheit mit der Ereignisse in der Vorlage beschrieben werden (das grenzt ja teils an eine einfache Auflistung), hinsichtlich der nötigen Sendezeit verschätzt hat. In den ersten Folgen ist mir das noch gar nicht negativ aufgefallen, da schien man ja sogar Zeit für diverse Ergänzungen zu haben.

    Der Bereich, in dem wir uns gerade bewegen, fühlt sich dann aber eben etwas wie die Abarbeitung einer Liste an.

    Bei Laena und Harwin bewegt man sich eben auch in einem Relevanz-Bereich der schwierig zu handeln sind. Diese sind kurz sehr wichtig, sterben dann aber auch zeitnah. Irgendwie kann ich nachvollziehen, dass man da dann nicht ganz so viel Sendezeit für opfern möchte.

    Würde man diese Charaktere stärker etablieren, wäre der baldige Tod dann auch wieder für den Zuschauer enttäuschend (quasi als wäre Ned sogar schon nach der Hälfte der ersten Staffel gestorben). Da ist es wahrscheinlich generell schwierig eine wirklich zufriedenstellende Lösung zu finden - was nicht heißen soll dass man es nicht doch zumindest etwas besser hätte machen können.

    Ich denke mit ca. zwei Folgen mehr oder Zeitsprung erst in der zweiten Staffel, hätte hier schon einiges in Ordnung gebracht werden können.


    Und endlich bekommen wir Vhagar zu sehen! Meine Güte, wie cool ist denn bitte das Design-Konzept?

    Das hat mir auch richtig gut gefallen, einerseits dachte ich mir "wow, was für ein hässliches Vieh", gleichzeitig wird aber eben die Größe und das Alter wunderbar transportiert und in Nahaufnahme hat die alte Dame wirklich sehr viel Charakter.

    Aber seis drum- mein Hauptkritikpunkt an der Szene ist, dass schon nach wenigen Sekunden ihrer Qual wieder von Kaiserschnitt die Rede ist, dann gibt es einen Cut und im nächsten Moment taumelt Laena bereits über den Hof zu Vhagar. Dieser Schnitt ist mir viel zu plump, da er den Eindruck erweckt, als wäre Laena direkt während der Geburt einfach aufgestanden und keiner kommt auf die Idee sie aufzuhalten, ihr zu folgen oder sie herrgott nochmal zumindest beim Gehen zu stützen.

    Ja, das fand ich auch unlogisch, dabei hätte ein kurzer Moment in dem Laena sagt sie möchte ein letztes mal (möglichst selbstständig) zu Vhagar, und eine Ansage von Daemon man möge Sie gewähren lassen, schon sehr geholfen.

    Naja, es gibt in der Vorlage eine wirklich explizite furchtbare Geburtsszene (die werden wir in der Serie wohl noch bekommen), in den anderen Fällen, wo etwas näher darauf eingegangen wird, geht es mehr um Dinge drumherum. Bei Laena um das Kind und ihren schlechten Gesundheitszustand im Anschluss, bei einem von Rhaenyras Kindern sitzen Laenor und Harwin am Kindbett, bei Aemma erfahren wir so ziemlich nichts. Wenn man bei letzterer nicht diesen Mist gemacht hätte, hätte man sie tatsächlich im Extremfall offscreen sterben lassen können. Rhaenyra erfährt, dass die Wehen beginnen, Rhaenyra erfährt, dass es schiefgegangen ist, Rhaenyra trauert, fertig. Ich hätte auch bei Laena und Rhaenyra gar nicht so ein Problem damit, wenn sie nicht die Geburt selber darstellen würden, sondern die von mir erwähnten Aspekte drumherum.

    Bei Laena wird gesagt "nach einem Tag und einer Nacht in den Wehen war Leana Velaryon blass und schwach geworden", das ist für Feuer und Blut-Verhältnisse, wo fast alles sehr knapp geschildert wird, schon eine recht detaillierte Beschreibung. Da kann man sie dann von mir aus durchaus auch in den Wehen zeigen. Ab und zu darf man meiner Meinung nach in Filmen und Serien schon mal zeigen, dass Geburten furchtbar sein können (wenn man nie eine Geburt zu sehen bekäme bzw. immer nur glückliche Mami mit Kind nach der Geburt oder "oh nein, es ist etwas schief gegangen", fände ich das auch nicht gut). In Kombination mit den Geburten von Aemma und Rhaenyra, die eben wirklich nicht so dramatisch und explizit hätten sein müssen, hat das Vorgehen in der Serie dann aber wirklich etwas ausbeuterisches.

    Bei Aemma hätte man statt dem ganzen Kaiserschnittfiasko, sich die Geburt komplett klemmen können, um stattdessen lieber zu zeigen wie sie völlig entkräftet kurz vor ihrem Tod Viserys sowas an den Kopf wirft wie "da hast du deinen Sohn" (und eine solche Szene hätte ich ihr hier schon noch gegönnt, damit ihr Tod nicht zu beiläufig ist). Das hätte es wohl auch getan um Viserys klar zu machen, dass seine Fixierung auf einen männlichen Erben daneben war und um ihn anzuregen Rhaenyra zur Thronfolgerin zu machen.

    Ich hatte zuvor geschrieben Geburtsszenen wären in dieser Geschichte relevant und zu erwarten - der Begriff Geburtsszene ist vielleicht nicht immer treffend, da er impliziert es müsse immer die Geburt an sich gezeigt werden. Momente kurz nach der Geburt, ohne dass man die Geburt selbst zu sehen bekommt, würde ich da miteinschließen und sowas hätte eben bei Rhaenyra und Aemma auch völlig gereicht.


    Magst du vielleicht sagen, was du dir da so vorgestellt hast? Ich verstehe es nämlich nicht. Den Schocker wegzulassen, ist die eine Sache, Daemon diesen menschlichen Moment tiefer Trauer zu nehmen, ist dann aber für mich unverständlich.

    Ich sehe hier drei Gründe für die gemachten Änderungen:

    1) es sollte eine Parallele zu Aemmas Tod hergestellt werden (was natürlich nicht nötig gewesen wäre, wenn man diesen anders dargestellt hätte)

    2) Laenas Tod auf der Treppe auf dem Weg zu Vhagar in der Vorlage ist sehr deprimierend und enttäuschend (da hatte ich mir beim lesen wirklich gewünscht, sie hätte es noch zu Vhagar geschafft), da wollte man hier wohl einen stärkeren Moment als "Frau stirbt völlig machtlos bei/nach Geburt"

    3)



    Ich sehe Daemon hier eigentlich nicht völlig seiner Trauer beraubt. Er scheint von der Entscheidung Laenas geschockt und die Beerdigung kommt erst noch.

    Dass die Freundschaft zwischen Daemon, Laena und Rhaenyra mit gemeinsamer Trauerszene von Rhaenyra und Daemon nicht gezeigt wurde, ist durchaus schade. Da gab es ein paar Änderungen in der zeitlichen Abfolge, durch die das nicht funktioniert hätte. Ich vermute das ist dann doch irgendwelchen Zwängen hinsichtlich der Anzahl und Laufzeit der Folgen geschuldet.

    Also mir hat diese Folge recht gut gefallen, auf jeden Fall bedeutend besser als Folge 5.

    Nachtrag: Hab eben mit meiner Tochter eine Folge Pettersson und Findus geguckt und dabei mit Entsetzen festgestellt, dass jedes einzelne von Petterssons zehn Hühnern mehr Persönlichkeit hat als Daemons zweite Frau und der Kinds Vater von Rhaenerys Erben zusammen.

    Objektiv betrachtet hast du da sicher recht. Ich mochte beide Darsteller irgendwie ganz gerne bzw. sie haben es für mich geschafft in der kurzen Screen Time die sie hatten, ein diffuses Gefühl von Sympathie für die Charaktere zu erzeugen, das ausreichend war rum ihren Tod zumindest als "schade" zu empfinden. Ich hätte mir auch mehr Screen Time für beide gewünscht, da beide Charaktere aber letztendlich nur ein Vehikel waren um ein paar noch relevante Kinder zu zeugen bzw. Konflikt zu säen, empfand ich die jeweiligen Darstellungen als ausreichend.

    Was ich aber wirklich schade fand, war dass Laena Vhagar Off Screen beansprucht hat. Wenn man schon ihr Drachenreitertum zeitlich nach hinten verlegt und sich die Mühe macht anzudeuten, dass Laena vorhat Vhagar zu suchen, dann hätte ich das ganze auch gern gesehen.

    Ein paar Geburten gehen noch, dann ist der Tiefpunkt erreicht.


    Ein Auflauf unsympathischer Dummköpfe gepaart mit einer Aneinanderreihung idiotischer Szenen. Was haben die denn bitte für eine Obsession mit Schwangerschaften?


    Das geht mir auch richtig auf den Keks. Wenn ich noch einmal "pressen, pressen" ertragen muss, war es das.

    Ich finde die Idee Geburten zu einem fortlaufenden Thema der Serie zu machen in der Theorie nicht schlecht. Geburten gibt es in der Vorlage zu Hauf und diese sind auch durchaus relevant - bei einer Geschichte bei der es vorrangig um die Erbfolge geht, ist wohl mit Geburtsszenen zu rechnen. Zumindest bei Aemma und Lena, die auch in der Vorlage kurz nach der Geburt sterben, wäre es merkwürdig gewesen das einfach komplett Off Screen passieren zu lassen.

    Dass nun aber Aemmas Tod und Rhaenyras dritte Geburt so dramatisiert und explizit dargestellt wurden, ist ziemlich unnötig, besonders bei Rhaenyra hätte es (wenn überhaupt) gereicht, sie erschöpft nach der Geburt zu zeigen und ohne das ganze sofort-zur-Königin-gehen-Gedöns. Bei Laena wurde ein dramatisches Element gestrichen und dafür ein anderes ergänzt, die Gründe kann ich mir ganz gut vorstellen.

    Lange Rede kurzer Sinn - die Art der Darstellung lässt zu wünschen übrig und ich kann nachvollziehen, dass die Geburtsszenen in dieser Form Leuten auf die Nerven gehen.

    Uff, ja meine Lieblingsfolge war das mit Sicherheit nicht. Der Gewaltausbruch auf der Hochzeit war wirklich dämlich, insbesondere weil

    Und subtil geht natürlich anders (Getuschel über das Kleid, Larys...).

    Die Szenen zwischen Kriston und Rhaenyra sowie Kriston und Alicent fand ich nicht ganz so schlimm, Kriston ist eben nicht die hellste Kerze auf der Torte und Alicent zu schüchtern und wohlerzogen um direkt zum Punkt zu kommen... hat für mich einigermaßen funktioniert.

    Wenn Daemon schon seine Frau ermordet, dann hätte es doch noch einen Hauch eindeutiger sein können, dass er absichtlich das Pferd erschreckt. Ich hab da nun schon wieder Leute gesehen, die meinen, dass das ja gar nicht seine Absicht war und er sie dann nur "erlöst" hat, was ich sehr erschreckend finde. Solche Diskussionen sind von den Serienmachern sicherlich erwünscht, aber in diesem Fall finde ich die erzwungene Ambiguität sehr unpassend.

    Den Umgang der beiden miteinander und die (natürlich sehr kurzgefasste) Charakterisierung Rheas fand ich eigentlich ganz gut gelungen, aber durch ihren Tod so kurz nach erstmaligem Auftritt war die Szene dann doch ziemlich unnötig.

    Da wir HotD wieder davonwandern, wäre vermutlich eine Pause oder ein Umzug gut. :)

    Ich denke das HotD Thema ist nun auch erstmal erschöpfend diskutiert worden. Zur Diskussion diverser Charaktere der Hauptreihe in Bezug auf die Autorintention suche ich mir dann demnächst mal einen passenderen Thread :)

    Das mag sein, allerdings ist er auf Grund der anderen Ausgangslage in den Büchern dazu ja auch berechtigt. Ich habe mich schon mehrfach darüber beschwert, dass die Dämonisierung des Patriarchats gegenüber den Büchern zu vielen Folgeproblemen führt und für Rhaenyras Einsetzung astrale Hürden schafft.

    Wir dürfen nicht vergessen, diese Szene ist im Buch gerade mal erst eine Generation her:

    Die Überspitzung des Patriarchats finde ich auch ziemlich unnötig. Ich habe gerade die entsprechenden Stellen (den von dir zitierten Bereich + etwas mehr davor und danach sowie den großen Rat) nochmal nachgelesen und da gibt es schon eine Präferenz männlicher Nachkommen bzw. der männlichen Linie, so undenkbar wie in der Serie dargestellt, ist eine Königin dann aber doch bei weitem nicht.


    Da muss ich dir fast widersprechen. Ich finde, dass Daemon sich hier klar an Klaus Kinski in Fitzgeraldo orientiert hat ;)

    Hinsichtlich der Haarlänge passt das natürlich wesentlich besser ^^

    Das sehe ich bei Buch-Viserys eigentlich überhaupt nicht. Mag er auch sonst nachgiebig sein:
    Sobald er sich für Rhaenyras Einsetzung entschieden hat, beginnt er ab Sekunde Null sie konsequent zur Königin zu erziehen.


    Statt sie wie Serienviserys zu vergessen, übergehen, zum wohl ältesten Pagen des Universums zu machen (was für einen Bock sie da geschossen haben) und generell sehr nachhaltig zu verdrängen, dass ein männlicher Nachfolger gemäß Folge Eins doch angeblich eine Frage von Leben und Tod ist.

    Dahingehend, dass Buch-Viserys Rhaenyra konsequent zur Königin erzieht hast du natürlich recht. Das ist ein weiterer Unterschied zwischen Buch und Serie. Ich habe aber Viserys' konsequentes Festhalten an Rhaenyra als Erbin immer zumindest zu einem Teil auch so wahrgenommen, dass er einfach keine Lust hatte sich auf Diskussionen einzulassen - à la "Ich habe eine Entscheidung getroffen, jetzt lasst mich mit dieser Angelegenheit in Ruhe".


    Den Rest vor Nicht-Buchlesern lieber versteckt, auch wenn nichts allzu unvorhersehbares ist:


    Ich sehe tatsächlich eher eine gewisse Konstanz in einem sich immer wiederholenden Zyklus von Problemen durch Untätigkeit/dumme Entscheidungen -> vorübergehender Lerneffekt -> Versuch ein besserer König zu sein und sich mal durchzusetzten -> Zweifel -> Untätigkeit/dumme Entscheidungen.

    Da ist so sicherlich etwas mehr Aktivität vorhanden als in der Buchvorlage, aber der Kern von "netter aber schwacher König" bleibt bestehen.

    Da hatte ich hier leider nur einen Teil zitiert, im direkt darauffolgenden Satz, wie bei Folge 3 gepostet, hatte ich noch geschrieben, dass sich das auf die Serie bezieht.

    Im Buch gibt es da wirklich deutlich weniger Hin und Her, das wäre für die Serie dann wohl etwas öde gewesen.

    Je nachdem wie man Viserys`Verhalten im Buch interpretiert - was sicherlich subjektiv ist - kann man trotz der diversen Änderungen schon noch Nähe zu Buch-Viserys sehen - oder bei anderer Interpretation eben weniger. Für mich sind beide Sichtweisen nachvollziehbar, ich tendiere aber zu ersterer.


    Eine Frage hätte ich noch Maegwin, beziehst du deine sämtlichen Serieninformationen aus sekundären Quellen oder bist du nun doch dazu übergegangen weiterzuschauen?

    Mir hat die Folge insgesamt gut gefallen, irgendwie war ich überrascht, dass die Daemon/Rhaenyra/Ser Kriston Interaktion jetzt schon stattfand, obwohl das ja eigentlich anhand des fortschreitens der Jahre demnächst mal zu erwarten war. Auch wenn es mir etwas plötzlich erschien, fand ich die Umsetzung recht gelungen.

    Warum bspw. Daemons blonde Mähne einem Kurzhaarschnitt weichen musste erschliesst sich mir nicht, schliesslich hat man das Geld für die Perrücke ja schon ausgegeben.

    Das für und (vorwiegend) wieder dieser Entscheidung war bei uns das Hauptgesprächsthema während der Folge. Wir hatten auf grund des Gelbstichs in den Haaren eher unangenehme H.P. Baxxter-Assoziationen.

    Letzthin fand ich es auch ziemlich blöd, dass jetzt auf dem legendären Dolch auch noch irgendwas vom Lied von Eis und Feuer eingraviert sein soll, wenn man ihn ins Feuer hält. Das ganze Ding um dieses "Targaryen-Gheimnis" ist mir irgendwie doch zu ge-retconnt und auch überflüssig. Man hätte es bei dem Satz in Folge 1 belassen sollen.

    Das ganze Dolch und Prophezeiungsgedöns gefällt mir schon seit Folge 1 nicht besonders.

    Aber mir gefiel, wie die Geschichte rund um das Geflecht Daemon/Rhaenyra/Ser Kriston interpretiert und umgesetzt wurde. Hier gingen die Berichte von Septon Konstanz und Pilz ja ziemlich weit auseinander.

    Ich hatte ja eigentlich auf eine Zurückweisung Rheanyras durch Kriston gehofft, aber auch so fand ich das gut umgestzt und denke da gibt es sehr gute Ansatzpunkte für künftige Konflikte.

    Insbesondere Rhaenyras Lüge gegenüber Alicent mochte ich - die Beweggründe sind zwar nachvollziehbar, aber es gibt Rhaenyra doch auch langsam mal ein paar negative Züge.


    Viserys bleibt zwar ein Arsch, wirkte in dieser Folge aber zum ersten mal wie ein richtiger König (und entsprechend hart in seinen Urteilen) auf mich, von daher stimme ich zu, dass seine Charakterzeichnung in der Serie vielleicht nicht zu 100% konsistent ist, aber jetzt auch nicht so konfus, dass ich nicht mehr mitgehen könnte.

    Dazu habe ich mich gerade schon im Bereich von Folge 3 ausgelassen und zitiere mich einfach mal selbst:

    Ich sehe tatsächlich eher eine gewisse Konstanz in einem sich immer wiederholenden Zyklus von Problemen durch Untätigkeit/dumme Entscheidungen -> vorübergehender Lerneffekt -> Versuch ein besserer König zu sein und sich mal durchzusetzten -> Zweifel -> Untätigkeit/dumme Entscheidungen.

    Allgemeine Frage: Soll König Viserys so dämlich und unsympathisch sein? Also in der Vorlage?

    Ich würde sagen leicht dämlich und mittel-sympatisch im Sinne von netter, aber inkompetenter Typ. So in etwa erscheint er aber meines Empfindens nach auch in der Serie - die Tötung Aemmas war da natürlich ein absoluter Sympathie-Tiefpunkt, aber abgesehen davon landet er für mich in der Kategorie "armes Würstchen". Er möchte gern ein guter König sein, scheitert dabei aber meist auf Grund seiner Defizite hinsichtlich Intelligenz, Rückgrat und Einfühlungsvermögen.

    Nein. In der Vorlage ist er großzügig, lieb, eine absolute Kultur-und Partymaschine für Kings Landing, grundsätzlich etwas zu nachgiebig und zuvorkommend - aber wenn er einen Entschluss fasst, steht er eisern dazu.

    Das trifft es sehr gut, aber eine wichtige Ergänzung hätte ich noch, die allerdings mit den bereits genannten Eigenschaften in Verbindung steht: Er hasst Konflikte. Diese umgeht er dann eben entweder dadurch, dass er macht was andere möchten (läuft wohl unter nachgiebig und zuvorkommend) oder eine Entscheidung trifft und dann keine weiteren Einwände/Diskussionen mehr zulässt (= eisern dazu stehen). Beides tut er aber manchmal zum jeweils falschen Zeitpunkt und eben nicht aus Überzeugung/Rückgrat, sondern aus dem Streben nach Stressvermeidung heraus.

    Im Kern wird er da in der Serie ähnlich charakterisiert, bis auf die regelmäßige Teilnahme an den Sitzungen des kleinen Rates in der Serie und den Party-Aspekt, der in der Serie weniger auftaucht. Diese Änderungen könnten aber durchaus mit der Absicht erfolgt sein, die Ähnlichkeit zu Robert zu reduzieren, die ja so offenbar immer noch vorhanden ist:

    Ich muss sagen, er erinnert mich in abgeschwächter Form an Robert Baratheon.


    Je nach Episode war er gemäß der sozialen Medien der größte Arsch von Westeros (erste Folge), der größte Idiot von Westeros (zweite und dritte Folge) oder der modernste Mann von Westeros (vierte Folge).

    Ich sehe tatsächlich eher eine gewisse Konstanz in einem sich immer wiederholenden Zyklus von Problemen durch Untätigkeit/dumme Entscheidungen -> vorübergehender Lerneffekt -> Versuch ein besserer König zu sein und sich mal durchzusetzten -> Zweifel -> Untätigkeit/dumme Entscheidungen.

    Da ist so sicherlich etwas mehr Aktivität vorhanden als in der Buchvorlage, aber der Kern von "netter aber schwacher König" bleibt bestehen. Inwiefern er der Ansicht der sozialen Medien nach in Folge 4 der modernste Mann von Westeros sein soll, erschließt sich mir irgendwie nicht, maximal hat er grade mal wieder einen Höhepunkt in seinem Zyklus, an den sich sicher bald wieder ein Absturz anschließt.