Beiträge von a.rogue.prince

    Was genau meinst du mit Erfolgskriterium? I


    Ich ging mir darum besser zu verstehen, wie "Erfolg" in die Bewertung reinspielt. Die Erfolge und Mißerfolge einer Person hängen mMn sehr bedingt mit der Fähigkeit zusammen, charismatische Herrschaft auszüben zu können. So könnte z.B. Neds Scheitern in Kings Landing als "charismatisch" empfunden werden, da Vorstellungen was gutes Führungspersonal ausmacht, relativ sind.


    Ergänzung: In diesem Sinne sehe ich Ned und Renly ungefähr auf einer Stufe. Beide können Idealvorstellungen eines guten Herrschers verkörpern. Einräumen würde ich, dass Renly mehr Reichweite als Ned besitzt bwz. weniger regional beschränkt ist. Ausnehmen von dieser Liste würde ich Gestalten wie Varys und Littlefinger, bei denen ich keine Ambitionen erkennen kann, direkt charismatische Herrschaft auszuüben. Sie versuchen eher aus dem Hintergrund die Fäden zu ziehen oder ihnen ergebenes Führungspersonal (z.B. Sansa, Sweet Robin und Young Griff) aufzubauen.

    Hm, wird denn bei der Einordung von Renly in das B- bzw. A-Tier das Erfolgskriterium genügend berücksichtigt? Catelyn, Eddard und Robb haben ja auch verstanden durch "Charisma" Loyalität bei ihren Untergebenen zu erzeugen.


    Ergänzung zu diesen Kommentar:

    Dennoch muss ich sagen, dass auch Ned bei mir maximal durchschnittlich abschneiden würde.


    Ich verstehe nicht, was Neds Fehleinschätzungen mit "Charisma" zu tun haben. Littlefinger und Cersei gehören bestimmt nicht zu den Massen. Vielleicht wäre es sinnvoll erst einmal genauer zu bestimmen, was hier unter "Charisma" verstanden wird und wie das Erfolgskriterium in die Bewertung reinspielt.

    Ich mag irgendwie das Malazansiche Militär nicht. Ich muss bei denen immer an das United States Marine Corps denken und die Bridgeburners sind die Navy Seals / Expendables :dash:
    Gardens of the Moon mochte ich trotzdem recht gern. Darujhistan mit seiner Unterwelt und der Kabale von Magiern ist ein cooles Setting. Die ersten drei- bis vierhundert Seiten von Deadhouse Gates fand ich genial, die Chain of Dogs dann aber so ermüdent, dass ich erst einmal aus dieser Reihe ausgestiegen bin.

    Ich habe gestern Abend den zweiten Band der Worldbreaker Saga Empire Ascendant von Kameron Hurley fertig gelesen. Das Worldbuilding dieser Reihe ist sehr bemerkenswert und eine echte Bereicherung für das Fantasy Genre. Es vereint die Weirdness von Jeff Vandermeer und China Mieville mit asiatisch anmutenden Ästhetiken und einem Magiesystem, die an die besten Momente von Avatar: The Last Airbender erinnern und ist zugleich eine originelle Interpretation von Grimdark. Insbesondere der Beginn und Schluss bieten jeden Menge grandiose Beschreibungen von Landschaften, Architektur und kulturellen Praktiken, intelligente Reflexionen und Dialoge, blutige Plot Twists, Backstabbing und magische Duelle. Den abschließenden dritten Band der Reihe werde ich mir bestimmt bald vornehmen. Zudem möchte ich dieses Jahr noch einen Reread von The Light Brigade machen. Jetzt liegt @Maegwin erst einmal A Canticle for Leibowitz an.
    Sachbücher, die ich in nächster Zeit lese werde:
    Links-Nietzscheanismus, von Stephan Paul
    und
    Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus, von Shoshana Zuboff.

    dieser futuristische Def Jux/El-P Sound + die Hook von Mavis Staples, wow

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    Ich befinde mich seit Samstagabend in einem binge watch von Dark (Netflix) und bin inzwischen in der Mitte der dritten Staffel angelangt. Im Großen und Ganzen gefällt mich die Serie sehr gut. Der Einsatz von Musik und Soundeffekten könnte etwas abwechslungsreicher sein, die schauspielerischen Leistungen insbesondere in den kleineren Rollen ist nicht immer überzeugend und das betont gruselige, verstörende Ambiente gleitend manchmal in parodistische ab. Trotz dieser kleineren Schwächen finde ich die Serie aufgrund ihres Detailreichtums und der spannenden Plots sehr sehenswert.

    Arya hat es kennengerlern, der Zuseher (und ich meine, dass in Internetplattformen massig Leute gefordert hatten, dass "Dany doch alle in KL tötet") nicht. Irgendwie habe ich immer mehr das Gefühl, dass dem Großteil der Zuschauer Gemetzel nur dann nicht egal sind, wenn ihre Lieblinge betroffen sind. Wir reden hier über Leute, die nach der Verbrennung der Tarlys "Dick On/Dick Off"-Witze gemacht haben. Ob die wirklich zu Empathie mit dem Smallfolk von Danys Gegnern gehabt hätten? Wage ich zu bezweifeln.


    Sehe ich nicht so. Tatsächlich haben sich viele über den Anspruch der achten Staffel lustig gemacht, ein cleverer Kommentar zum Totalitarismus zu sein. Kann sein, dass manche Witze zu derb oder geschmacklos waren. Doch die wenigstens haben tatsächlich die Ermordung von tausenden gefeiert. Und selbst wenn, durch die Gewaltdarstellungen der achten Staffel sind sie bestimmt nicht zu besseren Menschen geworden.
    Krawall machen und die Hauptfiguren hohle Phrasen dreschen lassen reicht eben nicht aus. Die ganze Schlacht um Kings Landing hätte leicht um die Hälfte gekürzt werden können, ohne dabei an Bedeutung und Sinn zu verlieren.


    Zitat


    So wie sich viele über Sansas Vergewaltigung aufgeregt hatten (ja die war unnötig), aber als sie auf Danys Vergewaltigung durch Drogo (Anfang, in den Büchern gings ja noch etwas länger) angesprochen wurden kam da ein "Da kannte man Dany noch nicht so gut, wie man Sansa in Staffel 5 kannte". Wenn ein unbekannter Vergewaltigt wird egal, wenn ein Charakter den man nicht mag vergewaltigt wird (Septa Unella, Cersei) super bis egal, wenn ein Fanliebling vergewaltigt wird, Katastrophe.


    Hier räume ich ein, dass Martin auch nicht immer angemessen mit dem Thema umgeht. Nach meinen Eindruck gibt es einige Leute, die deshalb die Bücher oder Serie frühzeitig abgebrochen haben. Die Vergewaltigungsszene an der Totenbahre von Joffrey wurde häufig kritisiert. Wenn ich mich recht erinnere hatte selbst Martin sich zu Wort gemeldet und betont, dass er seine Buchvorlage an diesem Punkt anders verstanden wissen möchte.
    Auch hier gilt: Erfüllen diese Darstellungen in der Geschichte einen Zweck, wie der Entwicklung von Figuren, der Entfaltung von Themen und Motiven oder geht es primär um Schockeffekte und Schauwerte.

    The Light Brigade habe ich übrigens an zwei Abenden weggelesen und hatte viel Freude daran. Mit einem kleinen Aber für das Ende vielleicht, aber es hat sich sehr frisch gelesen. Vielen Dank also für den Tipp.


    Aber gerne doch. Ich habe ein bißchen vermutet, dass dir oft sehr vordergründige politische Botschaft nicht zu sagen wird. Freut mich sehr, dass es für dich größenteils funktioniert hat.



    Zitat


    Würde mich über ein Fazit freuen.


    Ich werde es versuchen.

    Am liebsten wäre mir, wenn einfach jemand seine Notizen veröffentlichen würde.


    Damit könnte ich mich anfreunden.



    Zitat


    Ich bin aber nicht sicher, ob das zwingend notwendig ist. GRRM ist bereits in der psychisch komfortablen Lage, dass das Ende seiner Bücher im Groben bekannt ist und er sich dennoch bis an sein Lebensende einbilden kann, er hätte es selbst besser gemacht.


    Das wäre sehr traurig.

    Ich glaube das wird nichts mit mir und Dune.


    Haha, Dune ist tatsächlich nicht für seine elegante Prosa bekannt. Das Worlbuilding und die Diskussion verschiedener Themen finde ich aber immer noch sehr bemerkswert, auch wenn inzwischen vieles davon zum kulturellen Mainstream gehört (siehe Star Wars).
    Ich habe mir heute vorgenommen, endlich A Canticle for Leibowitz von Walter M. Miller, Jr. zu lesen. Das soll von der thematischen Tiefe vergleichbar mit Dune sein, dabei aber wesentlich besser geschrieben.



    Quelle


    Und dann gäbe es noch The Book of the New Sun von Gene Wolf.

    Generell war diese Episode sogar einer meiner liebsten, weil sie perfekt die düstere und erbarmungslose Seite des Krieges gezeigt hat. Keine kitschigen Reden, keine heroischen Zweikämpfe und glänzende Helden, sondern nur ein einziges, grausames Gemetzel. Man wusste nicht wer gut ist, wer böse. Man empfand für die Stark-Soldaten ebenso Abscheu, wie für die Lannister-Soldaten Mitleid. Und die Tatsache, dass Daenerys und Arya komplett konträre Perspektiven einnahmen fand ich sehr mitreißend.


    Ja, diese Schlacht um Kings Landing fing ganz gut an. Doch dieses gefühlt ewige Draufhalten auf niedergemetzelte und verbrannte Menschen wirkte dann eher ermüdent. Irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass hier nicht die Auseinandersetzung mit den Schrecken des Krieges, sondern Effekthascherei und
    das Bedienen von voyeuristischen Bedürfnissen im Zentrum standen.
    Warum war es eigentlich so wichtig, dass Arya dieses Geschehen mitnehmen musste? Die verheerenden Auswirkung der Kriege der Adelshäuser von Westeros auf die einfache Bevölkerung hatte sie auf ihrer Flucht durch die Flusslande zu genüge kennengelernt.
    Der Schatten, der auf die Armee der Stark-Getreuen geworfen wurde, ist dann für GoT zu diesem Zeitpunkt leider typisch, nicht weiter thematisiert worden. Statt Sansa eine kraftvolle Szene zu geben, bei der sie sich mit diesen Gräueltaten auseinandersetzen muss, bekommen wir nur eine kitschige Krönungsszene und ihre Jungs, die "Queen in the North" grölen dürfen. Auch hier wieder billiges Spektakel über Substanz wie in irgendeiner Michael Bay Produktion.

    Ich wollte eigentlich am Abend als dieser Beitrag veröffentlich wurde etwas schreiben, habe mich dann aber spontan für einen Rewatch der achten Staffel entschieden und bin direkt über der ersten Folge eingepennt.
    Die unterirdischen Dialoge wurden schon erwähnt. Hinzufügen möchte ich noch die einfallslosen, idiotischen Plots, die oft mäßigen schauspielerischen Leistungen und die schlechten Actionsequenzen (zumindest die hatten in der siebten Staffel noch funktioniert).
    Noch kurz dazu:


    Allerdings fand ich ganze Ramsay/Sansa-Geschichte furchtbar unnötig.
    (...)
    Warum wird eigentlich nie thematisiert an wieviel furchtbare Dinge Winterfell sie mittlerweile erinnern muss? Ich meine sie wurde im Schlafzimmer ihrer Eltern mehrmals aufs schlimmste sexuell misshandelt. In den späteren Staffeln ist das egal und sie umgibt sich angeblich gerne mit "schönen Dingen".



    Da stimme ich gerne zu. Ich denke, es wäre besser gewesen, Sansa und Littlefinger im Tal von Arryn zu lassen. Ich fand es nie besonders einleuchtend, dass die Valelords angesichts der geopolitsche Lage (Winter, Robert Arryns mangelnde Erfahrung, Invasionsarmee von Daenerys) auf ein militärisches Abenteuer im Norden bestehen und einen guten Teil ihrer Streitkräften und deren Führungspersonal (Yohn Royce) fortgeben. Eine wirkliche Adaption von Sansas Arc im Tal hätte uns diese unsägliche Vergewaltigungsgeschichte erspart und den Drehbuchschreibern der Serie viele Gelegenheiten geboten, die zahlreichen positiven Eigenschaften von Sansa zu zeigen,die ihre Fans immer gerne hervorheben. Es wäre so auch einfacher und plausibler gewesen, für Littlefinger eine zentrale Rolle im Finale und Sansa einen "scouring of the shire" Moment zu schreiben.
    Ergänzung:

    Zitat


    Warum hat man keine Verabschiedung aller Stark-Kinder eingebaut? Es ist ein Unding, dass Sansa und Jon erst in der sechsten Staffel ihre ersten gemeinsame Szenen haben.


    Sansa und Jon hatten kein besonders enges Verhälnis. In einer Verabschiedungsszene hätten die beiden sich nichts bedeutsames zu sagen und wenn ich mich recht erinnere, war den Machern der Serie zu diesem Zeit punkt noch nicht klar, dass Sansa einmal Jeyne Pools übernehmen sollte.

    Zitat


    We starve, look at one another short of breath
    Walking proudly in our winter coats
    Wearing smells from laboratories
    Facing a dying nation of moving paper fantasy


    eine schöne Neuinterpretation eines Klassikers

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