Alles anzeigenOffensichtlich hast du in den letzten 3,4 Tagen auch weniger Beiträge gelesen, als du es hättest tun sollen.
Nochmals: Die Entscheidung des Königs, seine Frau zum Wohle der Menschheit in vivo zu zerlegen, hätte während des gesamten Mittelalters als verachtenswert gegolten. Nicht unbedingt dem Höhepunkt der Emanzipation. Tatsächlich ist mir lediglich ein einziges, dunkles geschichtliches Kapitel aus der Mitte des vorherigen Jahrhunderts denkbar, in dem so etwas vorstellbar gewesen wäre.
Es ist eine ethische Abwägung, die in den letzten Jahrtausenden exklusiv von Männern geprägt wurde, schlicht weil Frauen nicht die gesellschaftliche Position dazu hatten. Statt also Küchenpsychologie zu bemühen, solltest du vielleicht hinterfragen, warum deine persönliche Einordnung dem Stand eines Geschlechtsgenossen anno 1274 hinterherhumpelt.
Wenn ich an dieser Stelle schreibe, dass es seinerseits immer noch humaner gewesen wäre, sie bis zum nächsten Kind zu vergewaltigen, sollte dir eigentlich selbst auffallen, dass wir uns örtlich eher im ethischen Dickdarm befinden. Aber dann immerhin in einem historisch korrekten.
Das löst deinen Kreisschluss nicht auf.
Nehmen wir ein fiktives Beispiel:
Die Serie setzt die Prämisse, dass eine so hohe Lebensmittelknappheit und Kindersterblichkeit herrscht, dass tote Kinder zu Lebensmitteln verarbeitet werden. Das wird dadurch verdeutlicht, dass Viserys und Hightower zum Frühstück KleinBaelor mit Gurkensalat verspeisen. Dazu gibt es später einen interessanten Twist. Du verteidigst die Frühstücksszene als wichtig, um die Beiläufigkeit des Kinderverspeisens zu verdeutlichen. Du schreibst, dass sich aus der Situation ein interessanter Twist ergeben könnte und man die Szene vielleicht später braucht.Weshalb es der Kinderkannibalismus mangels historischer oder auch nur georgscher Vorlage als Bestandteil des Universums überhaupt in den westerosischen Alltag geschafft hat - dafür hast du dann aber auch keine Erklärung.
Ich habe schon im Thread zur zweiten Folge angedeutet, dass sich durch die Dämonisierung des Patriarchats im Vergleich zur Buchvorlage eigentlich nur Folgeprobleme für die Serienlogik ergeben. Serienviserys hat im Gegensatz zu Buchviserys zum Zeitpunkt seiner Wiederverheiratung keinerlei Grund anzunehmen, dass die andalischen Lords seine Erbeinsetzung akzeptieren werden. Und wenn sie es tun, hätten sie es schon immer getan und die Kindbettszene war überflüssig.
Dabei haben sie ihn durch die Aemma-Schlaufe eigentlich nur an dem Punkt ankommen lassen, an dem er in den Büchern von vorneherein ist, nämlich sein einziges Kind zu seinem Erben einzusetzen.
An einen Twist glaube ich nicht, es sei denn die Maester sind tatsächlich an einem jahrhundertelangen Komplott gegen das Haus Targaryen beteiligt. Dafür gäbe es zumindest kleine Andeutungen, wie die Tatsache, dass sie Aemma verbieten heiß zu baden oder Viserys nichtheilende Wunden.
Aber ganz ehrlich - Maesterilluminati sind aus meiner Sicht praktisch das letzte, was dieses ohnehin überfüllte Kuriositätenkabinett an Universum noch brauchen würde. Sollte die Serie diesen Weg gehen, bleibt es hoffentlich lediglich bei Andeutungen.
Es macht wenig Sinn zu Diskutieren wenn du stehts auf die persönliche Ebene abdriftest. Alleine deine Unterstellung ich wäre Maskulin eingestellt, schlimmer, ich ich wäre selbst 1274 nicht up-to-date gewesen schlägt dem Fass den Boden aus.
Du kennst mich nicht, also unterlass es mir irgendwelche Dinge zu unterstellen.
Im übrigen braucht man nicht bis ins Mittelalter zu schauen wenn es um die Stellung der Frauen geht. Noch vor 25 Jahren war eine Vergewaltigung in der Ehe in Deutschland (!) nicht strafbar. In vielen Teilen der Welt sind Frauen nichts wert, teilweise werden Mädchen nach der Geburt getötet.
Die bloße Anschuldigung vom Ehemann das seine Frau Ehebruch begangen hat, reicht in manchen Teilen der Welt aus, um diese legitim zu verstümmeln oder zu töten. Die Liste lässt sich beliebig weiterführen.
Aber im Mittelalter war das alles ganz anders, ist klar.