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Beiträge von Jaehaerys

  • Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2020

    • Jaehaerys
    • 23. Juli 2019 um 16:17
    Zitat von Moebius

    Na, in der Vergangenheit hat man genau auf diese Art langfristig die Mitte verschoben. Immer wieder zwei Schritte nach rechts und nur ein Schritt wieder zurück. So war es zB Reagan, der es geschafft hat, die bis in die 80er eher unpolitischen Evangelikalen zu strammen Republikanern zu machen. Inzwischen haben sie die Republikaner in weiten Teilen sogar übernommen (selbst Ausnahmen wie Arizona bröckeln langsam)

    Ist die USA dann nicht generell und unwiederruflich zu Erz-Konservatismus verurteilt, wenn es mit jedem Republikaner als Präsident zwei Schritte nach Rechts geht und mit jedem Demokraten maximal einen Schritt nach links? Völlig unabhängig von den einzelnen Personen und ihren politischen Agenden? Woran würde das liegen, wenn es wirklich so wäre?

    Und warum fällt es den Rechten zu bestimmten Zeiten so einfach neue Wähler zu überzeugen, während sich die Linken da eher ungeschickt anstellen. Klar es werden Ängste geschürt und Populismus betrieben, aber Populismus ist ja nicht per se negativ (die Wortherkunft kommt meines Wissens nach von den Popularen in Rom) und es muss ja auch so etwas wie positiven Populismus geben.

    Zitat

    Und da wird man auch nach Trump so schnell nicht mehr viel machen können. Der rote Supreme Court steht wohl für mindestens 20 Jahre.

    Das wäre aber mit jedem Rep-Präsidenten das gleiche gewesen oder?


    Zitat

    Die Wahlkampfgesetzgebung steht inzwischen klar hinter den Republikanern und deren Spendern.

    Du bist definitiv tiefer in der Materie als ich und wenn du Lust uns Zeit hast, würden mich nähere Informationen dazu interessieren. Beziehst du das, darauf das die Republikaner mehr Unterstützer durch Multi-Millionäre und noch höhere Einkommenschichten durch Steuersenkungen hinter sich ziehen oder was steckt noch dahinter?

    Zitat


    Trump hat gerade ohne Gegenfinanzierung die Steuern für Reiche massiv gesenkt. Der nächste Präsident wird erst mal Trumps Ausgaben finanzieren müssen. Und dann erst/noch die eigenen. Btw. Auch hier hat Reagan mit der Nivellierung nach unten begonnen. Und das lustige daran, für die Wähler der Republikaner ist das Ganze nur win/win. Weniger Steuern sind geil, ein handlungsunfähiger, schwacher Staat ist genau geil. (Also außer die Militär halt.)

    Auch wenn es nicht meine Vorstellungen von "richtiger" Politik sind, ist das doch relativ "normale" Republikaner-Politik und die wurden nunmal gewählt, was in den USA ja auch nichts sonderlich ungewöhnliches ist. Und das ist dann doch einfach Demokratie auch wenn die Ergebnisse nicht mit den eigenen Ansichten übereinstimmen.

    Zitat


    Ja, sie wäre auch neoliberal gewesen, aber in jeden Punkt deutlich besser als Trump. Das war eine Wahl zwischen Gerhard Schröder/Tony Blair und AfD/Farage. Wer da kaum Unterschiede sieht, bitte. Die Amerikaner werden es allein durch das Kippen des Gleichgewichts im Supreme Courts in Richtung der fundamentalen Rechten auf Jahrzehnte merken. Und die ständigen, fiktiven Kriegstreiberei-Vorwürfe? Ach bitte, Hillary war federführend beim Iranabkommen. Trump hat es kündigt und sich Bolton geholt. Bush halt über eine Million Zivilisten mit Jets und Raketen getötet. Obama hat alle Auslandseinsätze drastisch zurückgefahren, aber in bestimmten Situationen noch auf Drohnen gesetzt. Gleichzeitig aber auch durchgesetzt, dass zivile Oper zu veröffentlichen sind. Trump hat die Drohneneinsätze ausgeweitet und die Veröffentlichung der Opferzahlen verboten. Und das ist nun zB ein Argument gegen Obama und für Trump? Come on.

    Haha, der Vergleich hat mich wirklich zum lachen gebracht. Ich betrachte es halt nicht wirklich auf die einzelnen Kandidaten bezogen, meines Erachtens sind es demokratische Prozesse die ineinandergreifen. Wenn jeder Kandidat der Linken oder gemäßigten Parteien (wenn nicht nur die USA betrachtet) halt immer nur der nächste Neoliberale ist und dazu auch am besten ggf. noch gerne Kriege führt, eröffnet man damit meinem Empfinden nach die Tür für Personen wie Farage, Trump, Johnson, Wilders.

    Das ist gar keine Kritik an Hillary Clinton, auch wenn ich ihr zugegeben nicht sonderlich viel abgewinnen kann, das Problem liegt doch viel tiefer.

    Bezüglich deines letzten Satzes, meinst du da jetzt mich oder die Allgemeinheit außerhalb dieses Forums? Ich habe das Gefühl du schmeisst mich mit Fox-News in eine Ecke. Ich habe auch nie Behauptet, dass Trump der bessere Präsident als Obama ist.

  • Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2020

    • Jaehaerys
    • 22. Juli 2019 um 18:08

    @SuSansa Ich war damals auch noch jung, aber persönlich habe ich zu Bill Clinton ein ziemlich positives Bild (das ist mit Trump gar nicht vergleichbar) auch wenn ich bis auf seinen angestrebten und durchgeführten Schuldenabbau in den USA ehrlich gesagt nicht so viel über seine genauen innenpolitischen Maßnahmen bescheid weiß.

    Grade im Vergleich mit Leuten wie den Präsidenten davor und danach (man denke an die Bushs, Reagan ... ), wirkt er ja beinahe wie ein Samariter. Zum Ende seiner Amtszeit hin, hat er Ziele in Afghanistan und dem Sudan bombadieren lassen, manche Quellen behaupten, dass er damit versucht hat den innenpolitischen Druck auf ihn abzuwürgen (Lewinsky-Affäre z.B.) aber auch damals gab es wohl schon Anschläge der Al-Qaida in den USA. Ob und inwieweit solche Gegenschläge dann "effektiv oder gut" sind ist mit Sicherheit diskutabel, aber in seinen Auswirkungen im Gegensatz zu den außenpolitischen Aktionen der anderen Präsidenten nicht vergleichbar. So sehe ich das zumindest.

    Also wenn die Frage war ob ich ihn wesentlich positiver sehe, als Trump, dann ja, definitiv.

    Mir ist Trump auch menschlich zutiefst unsympathisch, genauso wie Boris Johnson .. dass ist ein Schlag Mensch wo Aussehen und politische Ansichten perfekt zusammenpassen .. *hust*

    @Esmeralda

    Auf mich als Küchenpsychologen wirkt er immer wie ein Junge mit extremen Minderwertigkeitskomplexen, aber er ist genau auf die Art durch sein Leben spaziert und war dabei erfolgreich (wirtschaftlich) bzw. hat wenig Kontra bekommen (wie das öfter mal so ist, wenn man Vermögend ist und der Rest um einen herum bückelt). Das hat ihn in seinem Verhalten und seiner Art gestärkt und ja .. dann kommt Donald Trump bei raus.

    In seinen wirklichen politischen Aktionen (nicht dem Gelaber) wirkt er auf mich aber genauso wie ein Großteil der anderen Rep's, nur halt unmaskiert (durch Dummheit, Ruchlosigkeit und ein unfassbar riesiges Ego). Seine Ansichten gelangen halt völlig ungefiltert in die Weltöffentlichkeit, aber die Ansichten generell findet man meinem Empfinden nach bei einem Großteil der Republikaner, die schreien das nur nicht völlig unbedarft in die Kamera. Ich finde das ehrlich gesagt fast schon erfrischend.

    Bush hat sich auf den lieben Gott zur Rechtfertigung für seine kruden Ansichten bezogen, Trump auf sein Bauchgefühl. So gesehen finde ich ihn da teilweise ehrlicher als seine Vorgänger und als politischer Partner weiss man woran man ist (nichts ist verlässlich).

    Kurzfristig ist das für die Bevölkerung der USA bestimmt nicht super und auch geostrategisch verdammt beschissen, aber vielleicht bringt es ja langfristig was? Du hast ja auch schon ein paar Bewegungen aufgezählt, auch wenn ich da teilweise den Zusammenhang nichts als unbedingt sicher darstellen würde. Meinst du es hätte #metoo nicht auch ohne Trump gegeben? Ich würde vermuten, dass solche Bewegungen entstehen hängt eher mit der Globalisierung, der Emanzipation und vor allem der Digitalisierung zusammen.

    Aber generell würde ich auch sagen gibt es zumindest theoretisch die Chance zu Erneuerungen, allerdings muss man dann anfangen sich die Frage stellen wie es überhaupt dazu kommen konnte das jemand wie Trump Präsident wurde. Ich finde es an der Stelle auch zu einfach auf den "ungebildeten" Ami oder sonstiges zu schimpfen, denn das ist, denke ich, ein Problem das weite Teile des Westens betrifft.

  • Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2020

    • Jaehaerys
    • 21. Juli 2019 um 15:29
    Zitat von Lann

    Glaub mir, ich nehme Obama das auch übel. Aber wenn Trump mit seiner "take out their families"-Rhetorik Kollateralschaden auch noch entstigmatisiert, macht das Kollateralschaden nicht gerade unwahrscheinlicher. Allerdings habe ich auch in keinen der größeren demokratischen Kandidaten 100%iges Vertrauen, an amerikanischer Außenpolitik viel zu ändern. Vielleicht etwas mehr Hoffnung mit Bernie Sanders, da er jetzt amerikanische Involvierung in Yemen stoppen wollte und seine Opposition zum Irakkrieg stärker in den Vordergrund rückt, aber auch Sanders hat es öfter mal vorgezogen zu amerikanischer Außenpolitik zu schweigen, wenn es ihn bevorteilte. Dazu hatte ich vor kurzem mal einen Artikel gelesen, den ich jetzt leider nicht wieder finde. War aber von einer Website links von Sanders, nur um das offen zu legen.

    Ich hoffe vor allem für eine Niederlage von Trump, damit die ganzen rechtsextremen, die darauf hoffen, Trumps Sieg bedeutet, dass ihre Ideen nun beliebter im Mainstream werden und sie die "schweigende Mehrheit" sind, einen ordentlichen Dämpfer bekommen.

    Ich sehe das ähnlich wie du, ich denke es es wichtig dass es einen Sanders mit seinen Positionen gibt, erachte es allerdings nicht als realistisch, dass er (zu alt, zu links) in den USA in absehbahrer Zukunft eine Mehrheit finden könnte, auch einem jüngeren Kandidaten mit (für die USA zu) linken Ideen würde ich da quasi keine realistischen Chancen einräumen.

    Das rechtsextreme Gedankengut ist ja eher ein globales Problem, ich sehe leider nicht unbedingt die großen Auswirkungen einer Abwahl Trumps diesbezüglich (ein Großteil der anderen Reps hebt sich davon ja nicht unbedingt positiv ab) und ich denke, dass die Wahl Trumps ja wesentlich vielschichtigere Gründe hatte, als nur die ganz Rechten.

    Aber das ist ja dann schon wieder ein ganz eigenes Thema für sich.

    Zitat von Rory2016

    gerade innenpolitisch, was das zurückdrehen von leichten und mühsam erkämpften sozialen Fortschritten angeht sowie die Stärkung von "alternativen Fakten/Fake News" und verschlechterung der Situation von Minderheiten würde ich dem doch energisch wiedersprechen

    Das ist halt dann wieder eine Sache der Gewichtung, ich erachte einen Präsidenten der die gesetzliche Krankenkasse einstampft und rumpöbelt halt als weniger Schlimm, als einen Präsidenten, der die Welt mit Krieg überzieht. Bei Fake-News waren die Republikaner ja schon immer gut dabei ..

  • Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2020

    • Jaehaerys
    • 20. Juli 2019 um 19:45
    Zitat von Lann

    Da ist Trump alles andere als besser:
    https://chicago.suntimes.com/news/2019/5/8/…obama-s-numbers
    https://www.bbc.com/news/world-us-canada-47480207

    Stimmt, ggf. kam mein Beitrag falsch rüber? Ich wollte nicht implizieren, dass Trump der "bessere" Präsident als Obama ist, ich wollte eher zum Ausdruck bringen, dass ich Trump nicht als wesentlich schlimmer als vergangene Präsidenten sehe. Ich befürchte von einem Rückgang von Drohnenkampfeinsätzen sind wir - egal und welchem Präsidenten - leider weit entfernt.

    Vielleicht nehme ich es Obama tief im inneren etwas übler, da ich es von einem Demokraten (und grade einem, der in seinen Reden sympathisch und menschlich wirkt) solche Vorgehensweisen weniger erwarte als von einem Republikaner.

    PS: auch die beiden Artikel beschreiben ja, dass Obama die Drohneneinsätze etabliert hat.

  • Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2020

    • Jaehaerys
    • 20. Juli 2019 um 18:30

    Hi, ich lass mich auch mal wieder blicken und komme gleich mal mit einer dem Anschein nach konträren Meinung daher.

    Ich muss sagen, dass ich Trump bisher gar nicht SO schlimm finde. Natürlich wirkt/ist er ungehobelt, politisch inkompetent und stumpf, aber immerhin hat er (noch) keinen Krieg vom Zaun gebrochen, diesbezüglich muss man natürlich mal abwarten was da jetzt im Iran geschieht.

    Sollte er es ohne Krieg durchhalten (wie ja von ihm angekündigt), sehe ich ihn jetzt nicht unbedingt negativer als seine Vorgänger (insb. den republikanischen, aber auch die Demokraten sind ja keine Unschuldslämmer). Ich sehe die zugegebenermaßen allerdings alle nicht sonderlich positiv. Ich würde auch vermuten das eine USA mit Hillary Clinton als Präsidentin, sich schon im Krieg befinden würde, ist aber natürlich Kaffeesatzleserei, einige Hinweise konnte man aus ihren geostrategischen Ansichen aber schon ziehen.

    Auf mich wirkt ein Obama auch VIEL sympathischer, eloquent und charmant, charismatisch und mitreißend, aber dennoch der selbe Mann der die Drohnenkriege in fremden Ländern kultiviert hat. Bush hat halt einfach mal Kriegsgründe !erfunden!, wenn man noch weiter zurückgeht, wird es auch nicht unbedingt besser.
    Solche Geschichten haben bei mir eine wesentlich höhere Gewichtung als strunzdumme Twitter-Kommentare.

    Trump ist definitiv ein Spalter, aber dies hat (zumindest für uns, meiner Ansicht nach) auch positive Aspekte. Für die EU ist es eine Möglichkeit zu erkennen, dass die USA nicht IMMER und unabdingbar ein völlig zuverlässiger Partner sind, was uns ggf. die Möglichkeit geben sollte uns von den USA zu emanzipieren und unsere eigenen Wert- und Weltvorstellungen in den Mittelpunkt zu rücken, statt denen der USA hinterherzuhecheln. Hat bisher aber auch eher so semi-gut geklappt ..

    Gefühlt untergräbt Trump selbst die weltweite Vormachtstellung der USA indem er z.B. ihren Einfluß auf die Nato freiwillig eindämmt, da die Vorteile die sie dadurch erzielen nicht mittelbar in Dollar abzubilden sind.

    Ist natürlich alles Kokolores, wenn jetzt ein Iran-Krieg kommt, warten wir mal ab ..

  • Wie hätte euer bitter-süßes Ende ausgesehen? (Vorheriges Thema: Wünsche und Erwartungen)

    • Jaehaerys
    • 2. Juni 2019 um 02:33

    Es wäre einfacher mit dir zu diskutieren, wenn du vermeiden würdest immer wieder darauf hinzuweisen, dass du bestimmte Dinge schon "erklärt" hättest und GRRM und du gewisse Dinge halt verstanden hätten, die der Rest nicht fähig ist zu sehen. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass wir alle das von GRRM umgesetzte Ende noch nicht gesehen (gelesen) haben.

    Ich habe mir deine Beiträge alle durchgelesen. Deine Zitate verwirren mich, du bestätigt doch beim ersten und letzten Zitat die Ansichten, die ich dir "unterstellt" habe. Bei Punkt 1) bringst du dann aber plötzlich nur das du jetzt noch diese (für mich merkwürdige) Ebene reinbringst, dass irgendwelche Leute an irgendwas Schuld seien. Liest sich so nach Verblendung aus Dummheit oder so in der Art.

    Für dich wirkt nur wichtig, dass du mit Danaerys richtig gelegen hast und andere nicht und das scheint dir irgendwie zu reichen. So wirkt es zumindest auf mich. Ich persönlich denke ja, dass Danaerys als Antagonistin sogar eine ziemlich gute Idee war, aber der Aufbau hat es komplett ruiniert. Ich will sie auch gar nicht verteidigen, ist mir schnuppe, aber du argumentierst hier teilweise mit Aussagen von ihr (z.B. it will be fear), die schon an dem Punkt waren wo der Charackter schwach/billig dargestellt wurde.

    Zu 2) es geht mir doch gar nicht darum was intellektueller ist. Es erfordert aber keine ausgefeilte/gute/spannende Story oder Plots oder Charackterentwicklung einfach zu sagen "So Person XY ist jetzt KOMPLETT gestört und unwiderruflich das abgrundtief allerletzte auf dieser Welt". Auch nicht wenn die Person vorher schon angedeutet hat zu moralisch fragwürdigen Taten in der Lage zu sein. Das ist einfach nur lame.

    Joffrey und Ramsey waren grade deswegen aber als Characktere auch nicht sonderlich ambivalent und es gab wohl keine (ernstgemeinten) Sympathisanten. Das fand ich im Krieg der fünf Könige eben z.B. wesentlich besser gelöst, da man bei allen Rollen ihre Intentionen nachvollziehen und ihnen ggf. etwas abgewinnen konnte.

    In Zitat 3, bestätigst du wieder deine von mir wiedergegebene Meinung?

  • Wie hätte euer bitter-süßes Ende ausgesehen? (Vorheriges Thema: Wünsche und Erwartungen)

    • Jaehaerys
    • 31. Mai 2019 um 22:19

    @Hodor23 Teilweise wirken deine Arumentationsketten auf mich, als ob dich dich selber zwanghaft überzeugen wollen würdest.

    Ich sehe diese Tiefe, die du in bestimmte Dinge reininterpretierst einfach nicht, es wirkt sogar gegensätzlich gradezu plump auf mich, sollten deine Theorien wirklich von GRRM so gedacht sein.

    z.B. das "Nobody is a villain in his own story" interpretierst du folgendermaßen, dass uns ein (objektiver) Bösewicht als "gut" verkauft werden soll um uns auf eine falsche Fährte zu locken (stellst aber gleichzeitig dar, dass das gar nicht passiert?). Diese "Auflösung" wirkt auf mich leider einfach nur billig. Ich schätze GRRM so ein, dass er das ganze weniger moralisch betrachtet und eigentlich in der Tat darstellen möchte, dass das "objektiv böse" gar nicht existiert. Stattdessen ist es, ob man jemanden als "Böse" oder "Gut" definiert immer von den eigenen Standpunkten und Ansichten abhängig.

    Das ist es auch was die Geschichte vermittelt, zumindest bei mir, nehmen wir mal Cersei als Beispiel:

    Nach den ersten vier Staffeln habe ich ihr alles erdenklich schlechte gewünscht, mein Empfinden wurde von der Story so beinflusst (auf der einen Seite die sympathischen Starks auf der anderen die ruchlosen Lannisters) was ich als gelungen betrachte. Dann kam es zu ihrem Walk of Shame und trotz meiner vorherigen Empfindungen, hatte ich plötzlich Mitleid mit ihr und dachte mir "man diese verrückten religiösen, dass ist schon gut getroffen".

    Charaktere und das perönliches Empfinden zu diesen Charakteren so ambivalent dazustellen, ist Film-/Serientechnisch eine große Kunst.

    Und so eine Wandlung hätte ich mir auch von Danaerys erhofft, mit der gewählten Darstellung fehlt jegliche Ambivalenz. Ich hätte mir eine Wandlung gewünscht, die zwar einerseits klar "menschenfeindlich" (den Werten von Jon Snow z.B. widersprechend) ist, aber andererseits nachvollziehbar macht, warum ihre Unterstützer trotzdem noch zu ihr halten könnten.

    Soetwas ist ja garde in einer mittelalterlichen Welt gut darstellbar, wo ganze Dynastien anderen die Treue schwören. Man kann wunderbar das Dilemma darstellen, was machst du, wenn eine Person, die dir nahesteht und der du unendlich viel zu verdanken hast (z.B. hat sie dir das Leben gerettet, deiner Familie das Leben gerettet, deine große Liebe gerettet) und der du zu Treue verpflichtet bist, plötzlich Wandlungen durchmacht die du nicht zu verantworten bereit bist?

    Sie versuchen es (vielleicht), Danaerys rettet in der Serie Jon ja das ein oder andere mal das Leben, aber ein wirklich enges Band ist da trotz der Mini-Liebelei einfach an keiner Stelle erkennbar.

    Die Wandlung von Danaerys ist halt eher auf Darth Vader Niveau als auf dem literarischen Niveau von einem Lied von Feuer und Eis. Das sie da völlig wahnhaft ausrastet und die Einwohner von Kings Landing mit Drogon wie mit einem Staubsauger fein säuberlich, Straße für Straße systematisch und gefühlt genüßlich abfackelt, nimmt der Geschichte einfach jegliche Ambivalenz. Ab diesem Zeitpunkt steht Stumpf fest: Danaerys ist einfach nur maximal böse und bekloppt.

    Es gibt keinerlei Ansatzpunkte mehr dafür, den Charakter verstehen zu können und seine Handlungen irgendwie logisch und und verständlich dazustellen. Dadurch wurden m.E. auch nur noch die wenigstens von ihrem folgenden Tod ansatzweise emotional berührt. Die mit einer Abneigung gegen Danaerys haben sich ggf. gefreut das die Nervensäge jetzt abgehakt ist und die Leute, die mit ihr sympathisiert haben, haben diese Person nicht mehr als die Danaerys der bisherigen Staffeln wahrgenommen. Aber schockend, überraschend oder bewegend war das doch für quasi niemanden mehr. Da war es ja bewegender, wie Drogon sie da noch mit der Schnauze anstupst.

    Auch die Argumente bzgl. des forshadowings sind m.E. nach nicht treffend, denn auch dort ist sie nie sinnlos grausam vorgegangen, mit Sicherheit war sie immer wieder Grausam, aber es hatte einen zumindest nachvollziehbaren Hintergrund und eine ensprechende Handlung hätte ich mir gewünscht. Lasst sie halt Cersei ala Madking mit den Starks langsam rösten und das gleiche Schicksal für Sansa planen oder sonstiges, auch das wäre mir fast schon zu extrem, aber glaubhafter als der Quark den wir bekommen haben.

    Aus deinem immer wiederkehrenden heranziehen von Herr der Ringe werde ich nicht richtig schlau, teilweise soll es deine Theorien belegen, da es genau gleich wie bei HdR abläuft und teilweise belegt es deine Theorien, da es komplett gegensätzlich dargestellt werden soll.

    Auf Bran möchte ich gar nicht mehr groß eingehen, wahrscheinlich wurde ca. eine Staffel an Szenen mit Bran aus dem Drehbuch gestrichen um schneller voran zu kommen, anders kann man seine "Entwicklung" und seinen "Einfluß" auf die Story wohl nicht begründen.

  • Europawahl

    • Jaehaerys
    • 31. Mai 2019 um 15:11
    Zitat von Ser Arthur Dayne

    Wir hatten die Diskussion schon öfter hier. Wer eine Partei mit Aushängeschildern wie Poggenburg und Höcke wählt, muss in der Tat kein Nazi sein. Im besten Falle ist er uninformiert und ignorant, im schlimmeren rücksichtslos und egoistisch. Auf praktischer Ebene sollte man wohl tatsächlich versuchen, die Leute zurückzugewinnen, auf persönlicher Ebene mangelt es mir an jedem Verständnis. Zumal mit stark Rechten (Parteien) reden historisch nicht so wirklich erfolgreich war, was unter anderem daran liegt, dass diese im Gegensatz zur Mitte nicht an einem Konsens, sondern nur an der Durchsetzung ihrer Agenda interessiert sind. Es gibt keine Gesprächsgrundlage mit Leuten, die den Boden der Rationalität verlassen haben. Reiche ihnen den Finger und sie nehmen dir den Arm.

    Ich zitiere dich mal stellvertretend für die anderen mit ähnlichen Anmerkungen. Ich denke ja eigentlich, dass dem Großteil der Parteien an der Durchsetzung ihrer Ideen gelegen ist (dafür werden sie ja auch gewählt) und am Ende daraus entstehende Konsens durch die "Zwänge" (positiv) der Demokratie zustande kommt.

    Ich erwarte auch nicht, dass man daran glaubt die Abgeordneten der AFD zu überzeugen, da ist der Zug schon lange abgefahren (das ist aber bei den Abgeordneten aller Parteien so, fairerweise muss man sagen, dass sich kaum einer im Parlament durch politische Redebeiträge überzeugen lässt). Die Intention sollte natürlich eher sein sich argumentativ mit ihnen auseinanderzusetzen (und nicht pauschal) um so potentielle Wähler von ihnen für sich zu überzeugen oder zumindest zum Zweifeln zu bringen.

    Das kann man tun indem man z.B. auf die Nachteile, die durch die Positionen der AFD für entsprechende Wähler entstehen, immer wieder hinzuweist. Nicht in dem man sich ihren Positionen annähert oder sie am schlechtesten noch übernimmt (Hallo Union ..), damit gibt man sich ja dann auch im demokratischen Diskurs geschlagen.

    Zitat von Grunkins

    Zu der Amthor-Debatte (ohne irgendjemandem hier vorzuwerfen, dass er das im Artikel kritisierte geschrieben hätte:
    https://www.ruhrbarone.de/philipp-amthor…lichkeit/167182

    Ich hätte eine Theorie anzubieten

    Nur noch mal ganz kurz zu dem Amthor-Artikel: Ich weiss nicht so richtig was ich damit anfangen soll. Ich vermute es gibt im Internet zu jeder "polarisierenden" Person des öffentlichen Lebens negative oder auch beleidigende Kommantare und zumindest die angeführten Tweets da in dem Artikel sehen jetzt nicht unbedingt so aus, als hätten sie eine Massenzustimmung erhalten. Wenn die Aussage da einfach nur sein soll, dass Leute über das Internet zu beleidigen oder schlimmer zu bedrohen, nicht gut ist, gehe ich da voll mit.

    Ansonsten kann man solche Geschichten denke ich zu jedem Politiker spinnen (Altmeier wurde auf Grund seiner Hasenscharte gehänselt, Merkel wegen ihrer monotonen Art, Gysi weil er klein ist, Kohl weil er dick war, Nahles hat die schrille Stimme .. usw.) ich weiss nicht so richtig was man damit anfangen soll? Ist nicht schön, aber ich denke es gibt tragischere Schicksale, wir leben in einer realen Welt in der immer wieder äußerst unschöne Dinge passieren, aber die entsprechenden Personen haben es ja anscheinend geschafft diese Widerstände zu überwinden.

    Die von dir angeführte Theorie versuche ich grade noch zu ergründen, inwiefern war dieser Opfermythos in Deutschland denn so stark historisch gepflegt? War das nicht eigentlich nur zu Zeiten der Weimarer Republik so? Zumindest zwischen Gründung des deutschen Kaiserreichs bis Ende des ersten Weltkrieges war es ja eher nicht so. Und davor ja eher auch nicht (nach meinem Verständnis), also insgesamt war das doch historisch betrachtet ein äußerst kurzer Zeitraum?

    Zweite Frage: Wie hat sich die DDR definiert?

    Ich hoffe du hast nicht das Gefühl, dass ich mich auf dich einschieße, ich habe das Gefühl meine Fragen kommen hier manchmal provokativer rüber, als ich das beabsichtige.

    Edit:
    Bzgl. der Arbeitsplätze-Diskussion, da muss ich ungewollt immer an den Film Idiocrazy denken. Kurz zusammengefasst die USA x-Jahre in der Zukunft, die Menscheit ist verdummt, Wasser wurde komplett durch Gatorade (nen' Zuckerdrink) ersetzt. Auch zum bewässern der Felder, zum Zähneputzen usw. Als der neue Präsident dies umstellen wollte, nachdem alle Felder eingegangen sind mangels Wasser .. wurde er aus dem Amt gejagt da ca. 80% der Arbeitsplätze im Land in der Gatorade-Industrie angesiedelt waren :P

    Edit2:
    Bei der AFD kann man froh sein, dass die eben so absolut keine smart und charismatisch wirkenden Führungspersonen haben.


    @SuSansa Ich glaube ich habe mich geirrt, ich finde das Video nicht. Ggf. habe ich das auch falsch in Erinnerung und es war dieses Doppelinterview, möglicherweise sind die Bilder von Hofreiter, strampelnd und mit hochrotem Kopf und dem souverän grinsenden Gysi in meinem Kopf dazu enstanden :D :

    https://www.tagesspiegel.de/politik/gregor…in/9012432.html

  • Europawahl

    • Jaehaerys
    • 29. Mai 2019 um 20:07
    Zitat von SamsMams

    :cookie:
    Iss erstmal einen Keks damit dein Blutdruck wieder runter geht. Weder hab ich dich zitiert noch die Frau Ogg. Ich habe Happy zitiert. Und ja, ich hab mich ganz allgemein in meiner künstlichen Politischen Korrektheit "echauffiert".

    Ich bin ganz ruhig und entspannt, keine Sorge. Danke für den Keks, Argumente wären mir aber lieber gewesen. Du hast HappyTime zitiert und die- oder derjenige hat sich auf die Diskussion davor bezogen an der verschiedene Leute beteiligt waren. Die Frage war auch ernst gemeint, ich wollte wirklich wissen wen oder was du jetzt genau meinst, aber gut, wenn du meinst, dass du dich eigentlich auf niemanden bezogen hast und damit niemanden kritisieren wolltest, nehme ich das mal so hin :closed:
    Ich meine ich will es dir gar nicht nehmen, andere Leute und deren Ansichten zu kritisieren, aber dann leb doch auch damit, wenn man deine Ansichten kritisiert?

    Zitat von artfantasy

    Ich habe diesen Thread hier mal etwas überflogen, und freue mich, viele Meinungen wiederzufinden, die mir gefallen
    Trotzdem habe ich ein Problem (was heißt ich - unser Land ..)
    Wenn ich als a) Methusalem (57, fühle mich um Jahrhunderte jünger) und b) Ostdeutscher/ Sachse und c) mich als "eher links" bezeichnend die Diskussion lese, komme ich vom Eindruck nicht weg, dass wir in zwei verschiedenen Deutschlands wohnen.
    Hier in der tiefen sächsischen Provinz gibt es wirklich nur ein Thema: "AfD".
    AKK's dämliche und selbstentlarvendes Getue und der schreckliche Niedergang der SPD ist für die gefühlte Mehrheit hier leider (und zum Teil sehr zurecht) nur ein weiterer Beleg für ihre Wut auf das "System der Altparteien", ebenso der unwürdige Zirkus in Brüssel um den Posten des dortigen Verwaltungschefs.
    Der Höhenflug der Grünen ist für viele tatsächlich "hundsgemeiner Wahlbetrug" (die das sagen, glauben das wirklich, und es sind wie die "AfD"-Wähler etwa 30 %). Das Ibitza-Video war eine "Verschwörung der Lügenpresse", Ergebnis: "Jetzt erst recht(s") (Wahlplakat der AfD auf meiner Straße).

    Klimarettung, Umweltschutz und Kohleausstieg sind hier in der Lausitz keine postiven und dringend nötigen Entwicklungen, sondern werden tatsächlich als ernste und ja auch tatsächlich vorhandene Bedrohung empfunden.
    Die Friday for Future-Kids "gehören in ein Erziehungsheim" (oder schlimmer), und sind "von Linksgrün verblendet". Ebenso wird das Rezo-Video herabgewürdigt, wenn es denn überhaupt zur Kenntnis genommen wird.
    Ergebnis: Bis auf die Großstädte hier in Sachsen ist alles blau und blauer. Selbst viele alte Freunde wählen nicht nur "AfD", sondern sind regelrecht begeistert, und für vernünftige Argumente nicht mehr erreichbar. Auch Leute, die bisher links waren..
    Unser CDU-Landrat (Landkreis Bautzen, der bisher schon sehr hart rechts agierte, ghab heute der "Sächsischen Zeitung" ein eiseitiges Interview, Headline: "DIe AFD ist ja schließlich kein Monster!"
    Hier braut sich etwas zusammen, vor dem mir graut.
    Und westsotialisierte Medien wie "FAZ" oder "Spiegel" verorten in althergebrachter Art und Weise "die Schatten der DDR-Diktatur" - Blödsinnig und fatal, denn die Leute, die heute rechts marschieren, sind in den letzten 30 Jahren hier sozialisiert worden.
    Die "Volksparteien" haben "den Osten" 3 Jahrzehnte lang nicht wahrgenommen, kaputtgespart, und ihn als unterbezahlte verlängerte West-Werkbank genutzt. Und jetzt?
    Was meint ihr ?

    Alles anzeigen

    Ich sehe vieles ähnlich. Ich komme übrigens aus Berlin bin auch hier geboren, während meine gesamte Familie aus dem Saarland kommt, dass sind schon komplett unterschiedliche Welten, die sich beide auf ihre Art und Weise nochmal komplett vom Osten unterscheiden.

    Viele Probleme sind leider hausgemacht und die Erklärungsmuster insb. der CDU, aber auch der SPD sind immer die gleichen strategisch unschlauen Argumente. Man macht es sich immer besonders einfach, weil man bloß jede Schuld von sich wegschieben will ala: Die Schüler wollen nur frei haben, die im Osten sind halt alles verblendete Nazis, die Youtube-Generation ist nur zu blöd um richtige Politik zu verstehen, Trump wurde nur gewählt weil die dumme unmündige Bevölkerung auf Russenpropaganda reinfällt. ..

    Ich könnte ewig so weiter machen und das passt alles in die gleiche Schublade. Das ist ein Beißreflex der unbedingt und ganz dringend jegliche Schuld von sich weisen will ohne zu checken, dass man genau durch solche Ansagen immer mehr Leute in Richtung AFD (oder auch Trump) treibt und denen auch mehr oder weniger die Rückkehr verbaut.

    Ich halte es für absolut fatal, wenn sich Volksparteien hinstellen und sagen, dass sie mit Parteien wie der AFD gar nicht reden und sie lieber komplett ignorieren. Damit erwecken sie den Eindruck, dass ihnen die Sorgen und Nöte, der Menschen die überlegen diese Parteien zu wählen salopp gesagt am Arsch vorbeigehen, da das es alles eh unmündige Idioten-Nazis sind.

    Diese sehen sich darin wiederum darin bestätigt, dass sie "denen da Oben" völlig schnuppe sind, wodruch sich ihre Entschlossenheit verfestigt. Man zieht Gräben, statt Brücken zu bauen. Ich bezweifel ganz stark, dass alle AFD-Wähler Nazis oder überhaupt radikal rechts sind (auch wenn die Dunkelziffer in Deutschland da schon ziemlich hoch ist), sie werden aber alle zusammen in einen Topf gepackt.

    Viel sinnvoller wäre es m.E. sich mit der AFD und ihren politischen Ansichten und Motiven auseinanderzusetzen, mit ihnen zu streiten und sie argumentativ zu "besiegen" so wie sich das in einer Demokratie eigentlich auch gehört. Damit kann man dann auch potenzielle AFD-Wähler wieder zurückgewinnen, statt sie für immer aufzugeben.

    Grade im Falle der AFD auch doppelt tragisch, da ihre größte Wählergruppe wohl aus den Reihen der sozial schwächsten kommen, sie aber einfach Null Politik in deren Sinne betreiben. Wenn man sich die Wirtschaftspolitik und Ideen der AFD anschaut, ist es schreiend offensichtlich, dass diese keine Politik im Sinne des "kleinen Mannes" beabsichtigen. Aber statt sowas und ähnliche Dinge argumentativ darzustellen, verweigert man den Dialog und naja die Auswüchse davon sieht man jetzt.

    Ähnliche Vorgänge geschehen immer wieder, auch in der EU z.B., alle Leute die die EU oder auch die Währungsunion kritisch sehen, werden in einen Topf geworfen und als Rechts(national)populisten tituliert und fertig. Es wird sich gar nicht die Mühe gemacht die Kritik auch nur irgendwie differenziert zu betrachten und ensprechend einzuordnen.

  • Europawahl

    • Jaehaerys
    • 29. Mai 2019 um 18:14

    Haha, bin grade unterwegs aber da kann ich ein Streitgespräch zwischen Gysi und Hofreiter empfehlen. Absolut köstlich.

    Ich suche das Video mal raus, wenn ich zuhause bin.

  • Europawahl

    • Jaehaerys
    • 29. Mai 2019 um 17:26
    Zitat von HappyTime


    Was hat das bitte mit "Nebelkerzen" zu tun?
    Ich finde es übrigens furchtbar, von einem Politiker anzunehmen er könne niemanden wegen seines Aussehen überzeugen.
    Herabsetzende ("flapsige") Kommentare über seine Erscheinung sind also ok, weil er nicht behindert oder sonst was ist?
    Und ja, da spreche ich ganz bewusst vom linken Lager. Denn diese proklamieren bewusst die PC für sich. Aber wenn es der konservative "alte Mann im jungen Körper" ist, dann darf man halt mal flapsig sein.

    Du spinnst dir hier doch Aussagen zusammen, die so nie getätigt wurden, hier noch mal für dich ihre Aussage:

    Zitat


    Alter Mensch in jungem Körper trifft es da echt gut. Er mag ja sehr eloquent sein, aber mit dem könnte ich auch keine 10min diskutieren, abgesehen davon, dass ich seine Körperhaltung gruselig finde.

    Wo wurde hier bitte behauptet, dass Herr Amthor niemanden (sic!) wegen seinem Aussehen überzeugen könnte? Das steht da einfach nicht. Lediglich, dass sie (nur auf sich selbst bezogen) keine 10 Minuten mit ihm diskutieren könnte. Warum dies so ist .. dazu wurde keine Aussage getätigt. Mir würden dazu allerdings einige Gründe einfallen vor allem wenn es darum geht, dass man die "Youtube-Generation" überzeugen will.

    Bei jemandem eine "gruselige Körperhaltung" Körperhaltung wahrzunehmen ist halt eben nicht herabsetzend, grade im Fall Anthor würde ich auch davon ausgehen, dass seine Körperhaltung bewusst und gewollt ist und eben auch ein gewisses Bild bewusst vermitteln soll.

    Und ja, sich über solche Nichtigkeiten zu echauffieren sind für mich Nebelkerzen der aller sinnlosesten Sorte. Wenn man sich als Verfechter der Moral oder vergleichbarer Dinge aufspielen will, gibt es wensentlich sinnvollere Ansatzpunkte. Das ist Kritik, die einzig und allein das Ziel verfolgt sich selbst als irgendwie "erhaben" dazustellen hat aber keinerlei praktischen Nutzen für die Gesellschaft oder überhaupt irgendwen.


    Edit: Ich würde mich übrigens eher links verorten und empfinde hohle PC wie in diesem Fall einfach nur schrecklich und kontraproduktiv. Ich habe schon mit meinem ersten Kommentar dir gegenüber deutlich gemacht, dass nicht jeder in die typischen Sterotype passt, die du übrigens gleichzeitig kritisierst und verwendest.

    Edit2: @SuSansa Der kleine, wütende Gartenzwerg ist treffend :thumbup: . Ich mag kleine, wütende Gartenzwerge in der Politik wohl :)

    Solche Dinge sind einfach ganz persönliches Empfinden und Geschmackssache. Für die einen drückt der Typ, der jeden Tag glattrasiert im Anzug und mit Fliege zur Arbeit kommt Seriösität aus, für die anderen Stromlinienförmigkeit. Unterschiedliche Menschen empfinden unterschiedliche Dinge als sympathisch und das ist auch volkommen in Ordnung so.

  • Europawahl

    • Jaehaerys
    • 29. Mai 2019 um 16:01
    Zitat von SuSansa

    Ob es nun 97 % oder 96 % Prozent sind, ist ja an sich auch egal. Es gibt auf jeden Fall die "scientists for future-Bewegung" https://fridaysforfuture.de/scientists-for-future/
    Mir ist bisher auch noch nie ein Wissenschaftler untergekommen, der das Gegenteil behauptet. Und jetzt wäre ja wirklich mal an er Zeit, das zu tun. Tut aber keiner. Also gehe ich davon aus, dass die nahezu 97 % schon korrekt sind. Er hat ja die Namen der Wissenschaftler angehängt. Wenn die nicht seiner Meinung wären, hätten die sicherlich protestiert?

    Wohl wahr, vor allem auch im Anbetracht der Tatsache, dass sowohl die CDU als auch die SPD ja grunsätzlich ähnliche Standpunkte vertreten, nur halt in einer anderen Vehemenz. Es wird ja auch nicht kritisiert oder behauptet, dass die Parteien das komplett ignorieren, die Behauptung ist ja eher, dass ihre Aktionen diesbezüglich nicht ausreichend waren.

    @NannyOgg ja, der kam mir dabei in den Sinn :D

    Zitat von HappyTime

    Ich dachte immer Linke wären gegen "bodyshaming" und Co...?

    Tja, wie schade, dass nicht alle Menschen in ihre entsprechenden Schubladen passen wollen .. Sind Konservative für Bodyshaming?

    Zitat von SamsMams

    Tja, rechts und links nehmen sich dabei nichts. Die einen regen sich über blaue Haare auf, die anderen über ein kindliches Gesicht. Ich find diese Doppelmoral furchtbar. Und von meiner linken Position aus gibt es bei Herrn Amthor garantiert genug sachliche Themen die ich kritisieren könnte, aber definitiv nicht sein Aussehen.

    Über wen genau regst du dich jetzt auf und warum genau? Oder willst du dich nur künstlich politisch korrekt mal allgemein echauffieren? Flapsige ungezwungene Kommentare sind ja wohl ab und an noch erlaubt oder? Inwiefern ist eine wahrgenommene "gruselige Körperhaltung" bitte eine ernste Diffamierung oder gar eine Beleidigung? Der gute Mann hat schließlich keine Behinderung oder dergleichen. Oder hast du dich auf meine Aussage mit dem "glattgeleckten Bubi-Kanzler" bezogen?

    Ich finde solche Nebelkerzen furchtbar, aber so halt halt jeder seine Ansichten.

  • Europawahl

    • Jaehaerys
    • 29. Mai 2019 um 13:24
    Zitat von ssnake

    Das kommt darauf an, in welchen Kreisen man sich bewegt und wie es mit der Allgemeinbildung aussieht.

    Ich bin vermutlich ein Ausnahmefall, aber ich bezweifle stark, dass ich vor 20 Jahren politisch anders gepolt war. (Geht sich genau aus, denn vor 20 Jahren war ich 26.) Allerdings bewegte ich mich damals auch in einem politisch-universitären Elfenbeinturm, der nur einer ganz kleinen Minderheit vergönnt ist.

    Ich bin allenfalls toleranter politisch anders Denkenden geworden. Weil`s ja auch gar nicht anders geht. ;)

    Ich wollte damit nicht ausdrücken, dass sich in diesem Alter wenige Leute politisch interessieren/engagieren, ich denke in einem Großteil der Bildungsaffinen Haushalte ist das mehr oder weniger an der Tagesordnung. Ich habe das eher auf die politische Einflussnahme bezogen (im Bundestag ist soweit ich weiss ein junger Parlamentarier (26), der auch mal vor die Presse tritt. Ist allerdings auch ein alter Mensch im jungen Körper). Aber bei euch Ösis ist das ja ggf. eh anders, ihr habt ja auch einen glattgeleckten Bubi-Kanzler (gehabt) :P .

    Zitat von Grunkins


    Halte solche Relativismen für falsch, auf der Basis kann ich mich auch auf der Facebook-Seite der jungen Alternativen informieren,die argumentieren genauso ("Ist ja alles irgendwie gleich, weil Bspl. X für Presseversagen"). Und das ungenauere Quellen veröffentlicht werden, stimmt natürlich auch nicht, Quellenoffenlegung ist (außer in Ausnahmen wie bei Strache) eine der Grundlagen des Journalismus.
    Abgesehen aber noch mal: Kein einzelner Beitrag von Tagesschau oder Spiegel erreicht jemals einen solchen Impact. Es geht nicht darum, dass Rezo seine Meinung nicht sagen soll, sondern das er den Eindruck einer wissenschaftlich objektivierbaren Meinungsabgabe suggeriert.

    Puh, ich habe ehrlich gesagt auch keine Lust mir das Video jetzt noch mal in Gänze anzuschauen und darauf en detail eingehen zu können, aber mir fallen auch prominente politische Akteure ein, die ihre Handlungen und Ansichten als alternativlos deklarieren, was nun mal wesentlich gefährlicher wird, wenn man in Regierungsverantwortung steht.

    Aber zugegeben, sowas nervt mich auch z.B. bei den Grünen. Es ist immer problematisch die eigenen Ansichten als unumstößliche Wahrheit dazustellen. Dies ist halt von einem starken Idealismus geprägt, aber eine Demokratie lebt auch davon, dass es Idealisten und Realisten gibt. Es kam bisher allerdings (für mich) nicht so rüber, dass du das generell kritisiert, für mich hatte sich das auf ihn fokussiert.

    Zitat


    Aber das tut das Video ja gerade nicht, weil es den Eindruck eines wissenschaftlichen belegten Narrativs, in das sich alle möglichen Entwicklungen der letzten 50 Jahre einordnen lassen, erzeugt.

    Ich weiss nicht wie das bei anderen Leuten ankommt, aber für mich wirkt das nicht so. Gut er erwähnt das (97%?) der Klimawissenschaftler der Ansicht seien das zu hoher CO2-Ausstoß für den Planten verheerend seien, ich kann da nichts zu sagen, da ich nicht die Zeit habe die Meinungen aller entsprechenden Wissenschaftler zu überprüfen. Das mag vielleicht überspitzt sein, allerdings musst du auch irgendwie einen Eindruck von Dringlichkeit erwecken, wenn du Leute für deine Ansichten begeistern willst und ganz von der Hand zu weisen, ist es ja auch nicht.

    Und de fakto waren Union und SPD die letzten 50 Jahre in der Regierungsverantwortung und haben damit ihren gewaltigen Anteil an entsprechenden negativen Entwicklungen. Das es auch positive Entwicklungen gab, steht ja an dem Punkt gar nicht zur Debatte.

    Zitat


    Aber der Absender muss sich mit dieser Debatte nicht auseinandersetzen. Er hat keinen Rechtfertigungszwang warum er so oder so vorgegangen ist. Seinem Geschäftsmodell an sich hat das Video erstmal nur mehr Kapital (=Aufmerksamkeit) geschaffen und sonst kann er nach vollständig eigenem Ermessen entscheiden, ob er reagiert oder nicht. Bei dem Rückhalt den er offenbar genießt und der sich im Internet leicht bündeln lässt, hat er es kein bisschen nötig jemals wieder einen Ton dazu zu verlieren.

    Wer ist denn gezwungen seine Debattenbeiträge dauerhaft zu rechtfertigen? Das betrifft doch nur Leute mit Regierungsverantwortung bzw. Leute die auf Wählerstimmen angewiesen sind. Wenn er jetzt von der geballten deutschen Presse zerissen worden wäre, hätte dies seinem Ansehen wohl auch eher geschadet und so bestand für ihn doch durchaus das Risiko sich mit seinem Beitrag gewaltig in die Nesseln zu setzen. Es fällt mir leider schwer Beispiele dafür anzufügen, wenn du die immer als Relativismus deklarierst. Mit was soll ich seine Art der Beiträge vergleichen, wenn nicht mit der Presse oder aktuellen politischen Akteuren?

    Zitat


    Dem stimme ich zu, dann darf man aber auch nicht den Eindruck einer Expertenmeinung vermitteln, wie es Rezo tut.
    Witzigerweise vertritt der ja genau das, was du hier kritisiert, nämlich das es eine objektive Expertenmeinung zu guter Politik gibt und die CDU (/SPD) dagegen verstößt.

    Also eigentlich fehlt dir nur ein dauerhaftes "Ich sehe das so:" oder "Meiner Ansicht nach.." oder wie soll man das verstehen? Er hat seine Ansichten und Interessen, belegt von Expertenmeinungen, die diese unterstüzen und sieht diese von der CDU/SPD ungenügend bearbeitet, daher kritisiert er sie. Aber ich habe das Gefühl hier drehen wir uns im Kreis.

    Zitat


    Das Grundgesetz ist die unterste Grenze dessen, was bei uns legitim ist. Das heranziehen zu müssen, halte ich für ein Zeichen, dass man offenbar Probleme hat, Argumente für die eigene Position zu finden. Das Rezo vom GG gedeckt ist, hat nie Jemand angezweifelt. Wir diskutieren hier nicht, ob man es darf, sondern ob es man es auch tun sollte. Bzw. wenn er es schon tut, sollte man es genauso kritisieren, wie man auch alle anderen Veröffentlichungen kritisiert.

    Zitat

    Genau, und ich befürworte sie (oder sowas wie Rezo) halt nicht.

    Man darf so ziemlich alles kritisieren, daraus kann dann ein Diskurs entstehen, aber dein Aussage zum GG ist schlicht falsch. Vielmehr stellst das GG das Grundgerüst für alle weiteren Gesetze der BRD dar, es ist die Grundlage, aber niemals die "unterste Grenze". Es ist die oberste und wichtigste Richtschnur auf der unser Staat aufgebaut ist und steht weit über allen anderen Gesetzen.

    Desweiteren weiss ich hier gar nich worauf du hinauswillst, Rezo zieht das GG ja nicht heran, sondern ich habe darauf hingewiesen nachdem du sein Video als demokratiefeindlich bezeichnet hast. Es ist nicht meine Intention dich zu einem "Rezo-Fan" bekehren.


    Zitat


    Nein, das habe ich nie verlangt, warum unterstellst du mir sowas? Es ist schlicht eine abenteuerliche, bigotte Verkürzung der Thematik, die "Politik" (bzw. hier CDU/SPD) dafür verantwortlich zu machen. Wenn er das Unwissen und keinen populistischen Absichten tut, dann sollte man ihm das halt erklären bzw. kritisieren anstatt zu loben.

    Die Politik schafft nun mal die Grundlagen unserer Gesellschaft und grade in einem Land wie Deutschland, in dem man nicht behaupten kann, dass es jährliche politische Umschwünge gibt, sind die handelnden Akteure leicht ausfindig zu machen und die haben nach seinem Empfinden halt keine guten Grundlagen geschaffen.

    Zitat


    Und im Übrigen habe ich noch nie gesehen, dass eine Doku in einem Tempo Grafiken einblendet, das ich erstmal anhalten und zurückspulen muss, um überhaupt auch nur die abgebildeten Variablen erkennen zu können. Oder das die X-Achse einfach nicht mit eingeblendet wird.

    Bei einer Doku, werden die Links auch nicht unter dem Video aufgeführt, die zu entsprechenden Statistiken führen, man hat also im Gegensatz zu einer Doku, alle Zeit der Welt diese zu zerpflücken.

    Zitat


    Um meine Kritik noch mal zusammenzufassen, ein kontrafaktisches Szenario:
    Um so ein Video zu recherchieren (drehen könnte ich es nicht), brauch ich für die genau entgegengesetzte These ("alles wird unter CDU/SPD immer besser") ungefähr einen Tag. Ich wüsste schon aus dem ff, was ich da alles für Größen abbilden würde. Würde ich ein solches Video veröffentlichen, würde es nicht wie Rezo 1 Mio. Likes und 50.000 Dislikes bekommen, sondern die umgekehrte Verteilung (Ähnliches könnte ich auch für die Flüchtlingskrise machen). Die User hier und anderswo würden nicht schreiben, dass das ja ne tolle Sache ist, sondern es als Regierungspropaganda kritisieren, mir monetäre oder andersartige Interessen unterstellen und es nicht für voll nehmen, wahrscheinlich die Methodik zerlegen. Niemand würde sowas abfeiern, sondern all die negativen Entwicklungen in den Vordergrund rücken. Und genau dieses Missverhältnis kritisiere ich. Standards ja, aber die sollten bitte für alle gelten.

    Das liegt doch aber nicht an den "Standards", sondern wahrscheinlich daran, dass in der entsprechenden Zielgruppe anscheinend mehr Menschen seine Ansichten in dieser Sache Teilen verglichen mit den Gegensätzlichen. Interessanter bzw. gefährlicher wäre ja eher das Gedankenspiel was wäre, wenn er diese Menge an Zustimmung mit z.B. rechten Parolen erreicht hätte.

  • Europawahl

    • Jaehaerys
    • 28. Mai 2019 um 23:12
    Zitat von Grunkins

    Ich gehe noch ausführlicher auf die Punkte ein, aber so viel schon mal: Im Grundsatz wird meine Kritik von den Reaktionen hier bestätigt. Wenn ich hier die Berichterstattung der Bild oder der Welt oder des Spiegels kritisieren würde, was ich häufig genug tue oder getan habe, würde niemand ankommen und sagen; ach ja das darfst du nicht so eng sehen, auf Youtube machen sie es genauso. Kritisiere ich das Rezo-Video, kommt aber genau dieser Gegenwind; ach ja in der Presse machen sie es genauso, wieso kritisierst du nicht lieber die anstatt den jungen Typen da.

    Ich schwimm ja auch mal gerne gegen den Strom und habe damit auch gar kein Problem, aber das Gegenwind (argumentativ) jetzt ein Zeichen dafür ist, dass man definitiv richtig liegt, ist mir neu, außer du willst mir/den anderen angesprochenen jetzt unterstellen, leicht manipulierbar zu sein :) Vielleicht liegen die unterschiedlichen Wahrnehmungen auch daran, dass ich mich eigentlich so gar nicht mit Youtube-"Influencern" beschäftige und daher (noch) keine negative Grundhaltung habe.

    Zitat von Farfrelsen

    Dieser Rezo ist 26 Jahre alt, von Jugend kann man da schlecht reden.

    Da gehe ich mit @NannyOgg , das ist eine Frage der Perspektive. Im politischen öffentlichen Diskurs ist 26 auf jeden Fall sehr jung.

  • Europawahl

    • Jaehaerys
    • 28. Mai 2019 um 17:50

    Verdammt das wurde zu lang ..

    Zitat


    Du hast den Punkt des Artikels nicht verstanden. "CDU macht Politik gegen die Meinung von Experten" kommt schon in der ersten Minute gleich zweimal vor (habs jetzt mal angeschmissen^^). Diese Aussage suggeriert, es gäbe eine "richtige" Politik, die von Experten vorgegeben wird, womit sich aber automatisch die Frage stellt, warum man überhaupt
    noch wählt anstatt die Experten entscheiden lässt.
    Gerade beim Thema Klimaschutz wird dieses Expertenargument natürlich häufig angeführt, weil es wissenschaftlicher Konsens ist, dass sich die Erde erwärmt und diese Erwärmung menschengemacht ist. Wie diese Erwärmung aber verhindert werden kann, ist eben keine "Expertenfrage", sondern eine politische, bei der unzählige Interessen abzuwägen sind.

    Er zieht Expertenmeinungen heran um seine Ansichten zu belegen. Das ist besser als seine Ansichten ohne Belege herauszuhauen und macht zumindest klar, dass seine Ansichten keine völlig abstrusen und weltfremden Ideen sind.

    Natürlich muss man sagen, dass Klimaschutz und Wirtschaft zusammenhängen und in einem Verhältnis zueinander stehen und er diesen Aspekt völlig außen vor lässt. Aber erwartest du jetzt von einem 26-jährigen, dass er mal schnell ein tragfähiges System entwickelt zu dem unsere Politik, Wirtschaft und Wissenschaft bisher offensichtlich nicht in der Lage ist oder nicht willens ist?

    Ich kritisieren auch gerne mal Aspekte des (Neo-)Kapitalismus ohne persönlich ein tragbares Alternativmodel entwerfen zu können. Ich habe einfach das Gefühl du stellst an einen 26-jährigen Youtuber höhere Ansprüche als an unser Parlament, unsere Regierung und die Presse. Das ist doch schon etwas abenteuerlich.

    Zitat


    Inwiefern ist es gegen unser Interesse? Amerikanische Atombomben verteidigen die westliche Welt, die für uns jeden Tag bei einer Millionen Handlungen reinpfeifen seit 70
    Jahren ziemlich solide. Inwiefern macht es für die Opfer des Drohnenkriegs einen Unterschied, ob wir Deutsche uns dafür feiern, dass die Drohnen nicht mehr von dt. Boden sondern 100 Km entfernt von französischem stattfinden? Das ist genau das, was der NZZ-Artikel meint,Hypermoral anstatt politischer Diskussion.

    Also den Aspekt mit den Atombomben lasse ich jetzt mal außen vor, da ist es für mich grade sehr offensichtlich, dass wir dazu völlig diametral unterschiedliche Ansichten haben und eh auf keinen gemeinsamen Nenner kommen werden und das viel zu weit (noch mehr als eh schon) ausarten würde.

    Dein Beispiel bzgl. des Drohnenkrieges ist ein besonders zurechtgelegtes Szenario, in dem Fall würde es für die Opfer natürlich keinen Unterschied machen. Aber es geht um die Verantwortung des deutschen Staates und damit des deutschen Volkes. Derzeit machen es eben wir und nicht die Franzosen, daher tragen auch wir (einen Teil) der
    Verantwortung für das was dort passiert. Wenn wir das zukünftig ablehnen würden und die Franzosen das übernehmen würden (glaube ich nicht) wäre das für die Opfer immer noch schlimm, aber wir eben nicht mehr direkt beteiligt/verantwortlich. Welchen Nutzen ziehen wir denn daraus?

    Was andere Nationen machen bleibt denen überlassen und wir sollten uns nicht (mal wieder) dazu aufschwingen, denen ihre Lebensweise, Politik oder sonstiges aufzuzwingen, aber was wir hier in unserem eigenen Land machen, können wir beeinflussen! Aber jede moralisch zweifelhafte Tat damit zu verteidigen, dass es sonst andere machen ist schwaches Argumentationsniveau und beantwortet auch nicht die Frage welchen Nutzen du darin siehst? Macht es die Welt sicherer?

    Zitat


    Edit:
    Ich habe mir jetzt die ersten 5 Minuten angesehen und es ist sogar noch wesentlich schlimmer, als ich dachte. Qualitativ behalte ich meine Kritikpunkte genauso bei. Es werden Grafiken, die, wenn man in die Quellen sieht, einfach irgendwo rauskopiert wurden, innerhalb weniger Sekunden eingeblendet. Die verschwinden teilweise schneller wieder, als
    ich überhaupt lese konnte, was sie abbilden. Die Quellen sind dabei teilweise auch schon ziemlich dürftig, aber geschenkt. Ein massives Problem ist natürlich, dass der Leser einer Zeitung oder eines Onlineartikels meistens EINE Grafik vorgesetzt bekommt, die er automatisch anschaut, während beim Konsumenten des Videos nur das kurzfristige Abbild im Kopf bleibt. Es ist genauso, wie ich befürchtet habe, es werden wissenschaftliche Fakten vermittelt, die bestenfalls zusammengeschustert wurden. Mal wird 1960 mit 2013 verglichen, mal 1998 mit 2015 mal dieses mal jenes, ein Tiefpunkt ist bei der Akkuanzeige zu Bildungs- und Forschungsausgaben bei 5:01 erreicht. Hier habe ich dann auch aufgehört, weil es mir zu blöd wurde.

    Wenn ich mich richtig erinnere, ist jede Quelle unten einzeln aufgeführt. Statistiken je nach eigenen Anschauungen zu benutzen (oder in Auftrag zugeben..) ist absoluter Usus in der Presse, gefällt mir auch nicht, aber den "Profis" lässt du das anscheinend (auf Grund mangelnder Reichweite?) durchgehen. Das passt für mich nicht zusammen.
    Als Quellenangaben findet man da meistens "DPA" oder "Reuters". Beeindruckend.

  • Europawahl

    • Jaehaerys
    • 28. Mai 2019 um 17:50
    Zitat von Grunkins

    Ich halte zu einfach aufbereiteten politischen Content für problematischer als gar keinen Content. Sich mit politischen Themen auseinanderzusetzen stellt immer auch einen Anspruch dar, der bei dieser Form von Content nicht mehr gegeben ist.

    Bist du aus Deutschland oder der Schweiz? Ich frage daher, da das ganze politische System der Schweiz nicht mit Deutschland zu vergleichen ist und ich da bei gewissen Punkten auch ggf. andere/deine Ansichten hätte. So aber sehe ich definitiv einfach aufbereiteten politischen Content als sinnvollere Beschäftigung als sich gar nicht damit zu beschäftigen.

    Und auch meine Frage dazu, wo bekomme ich detailliert aufgearbeiteten politischen Inhalt, wenn ich jetzt nicht unbedingt die Zeit habe mir ganze Dissertationen immer in voller Länge durchzulesen? Die Presse kannst du nicht wirklich meinen, wenn ich z.B. an "Institutionen" wie die "syrische Beobachtungstelle für Menschenrechte" denke. Auch werden Artikel in der deutschen Presselandschaft nicht unbedingt stichhaltiger belegt und vor allem auch wesentlich ungenauere Quellen angegeben. (Meinungs-)Kommentare (was sein Beitrag im Endeffekt auch ist) in deutschen Medien werden größtenteils gar nicht belegt und strotzen von Pauschalisierungen und Halbwissen geprägt durch unterschiedlichste Ideologien.

    Im Endeffekt kommt es darauf an, welchen Informationen man vertraut und welchen nicht, ein Bewusstsein dafür kann man aber nur entwickeln, wenn man generell an irgendeinem Punkt damit anfängt sich damit auseinanderzusetzen.

    Zitat


    Es geht mir nicht so sehr darum, dass jemand wie Rezo solche Aussagen feiner ausarbeiten soll, sondern das diese ein ganz anderes Level von Wahrheit suggerieren, als es das Gespräch mit dem Ortsvorstand tut. Es ist auch typisch für diese Form von Internet-Content, dass es eben nicht um öffentlichen Diskurs geht, sondern wir es mit einer Einbahnstraße zu tun haben, die Diskurs dann maximal über die Kommentarspalten simuliert. Und da geht es bekanntlich nicht um Meinungsfreiheit, sondern Hoheit. Wenn Redakteur XY in Talkshow Z irgendwas sagt, wird das gekontert, wenn A etwas in der Zeitung schreibt, gibt es die Replik von B. Der Punkt ist, der Medienkonsument hat eine Ahnung davon, dass er dort nur eine Meinung unter vielen liest und nur einen Ausschnitt der Wirklichkeit präsentiert bekommt. Ähnliches ist in persönlichen Diskussionen der Fall.

    Diesen Punkt halte ich auch für nicht gegeben. Schau in die deutschen Tageszeitungen, da wird das Video aus allen möglichen Richtungen kritisiert, gelobt, unterstützt oder angefeindet. Anscheinend bewegt es viele Menschen und viele Menschen haben Meinungen dazu (wie z.B. wir beide auch grade) die relativ differenziert sind (FAZ gibt z.B. stark Contra, der Spiegel stimmt eher zu). Auch die Politik positioniert sich unterschiedlich dazu (CDU geht eher auf Konfrontationskurs, die SPD versucht eher die Leute mitzunehmen).

    Es wird sich also auf unterschiedlichsten Ebenen damit auseinandergesetzt.

    Zitat


    Wie gesagt: Die versierte Journalistengemeinschaft hat in den seltensten Fällen so eine Reichweite und kein Journalist hat die Macht, so viele Meinung zu so vielen verschiedenen Themen gleichzeitig abzugeben und dabei noch ein Narrativ zu bedienen. Das kann maximal noch ein Buch, was sich aber natürlich nicht 12 Mio. verkauft geschweige denn 12 Mio. gelesen wird und dazu noch einen ganzen anderen Anspruch an den Leser stellt. Durch den Anspruch wird dann implizit schon vermittelt, dass das Thema auch nicht ganz so einfach ist.

    Man kann m.E. alle möglichen negativen und positiven einfachen Entwicklungen auch in kurzer Form relativ präzise und allgemeinverständlich darstellen, natürlich können Thematiken auch Tiefen besitzen, die in ihren Feinheiten nicht für jeden verständlich und ohne tiefere Details schwer nachzuvollziehen sind. Aber die Kunst der Politik sollte beinhalten auch komplexe Sachgebiete so runterzubrechen, dass man sie dem Volk in einer Art und Weise vermittlen kann, dass dieses versteht worüber grade entschieden wird.

    Ich halte es für Elitarismus zu behaupten Person xy sollte sich zu Thema xy gar nicht äußern, da derjenige die Gesamtlage eh nicht überblicken kann. Denn wie gesagt, in der Schublade befinden sich auch unsere Parlamentarier und wenn man das so auslegt wie du, endet man ja doch an der Stelle wo nur die Expertenmeinung zählt? Dies erachtest du allerdings auch nicht als zielführend.

    Zitat


    ...genau wie diverse verschwörungstheoretische Bücher. Befürworten oder gut finden muss man das deswegen noch lange nicht. Das Grundgesetz heranzuziehen, ist immer schon ein Hinweis, dass die Position nicht soo wünschenswert ist ;).

    Ist das jetzt deine ernsthafte Meinung? Passt irgendwie nicht wirklich in das Bild das ich bisher von dir hatte. Wenn man sich auf das Grundgesetz beziehen muss, die wichtigste juristische Grundlage in unserer demokratischen Gemeinschaft, ist man nicht ganz kosher? Meinst du das ernst?

    Ist es nicht viel eher so, dass Leute, die versuchen an unserer "Verfassung" rumzuwerkeln, wenn es ihren aktuellen politischen Ansichten nicht in den Kram passt, die nicht sooo wünschenswerten Positionen beziehen? Und ja, auch verschwörungstheoretische Bücher haben ein existenzanrecht solange sie sich innerhalb der von der Verfassung gedeckten gebieten befinden. Wer definiert eigentlich was in diese Sparte fällt und was nicht? Ob man die dann befürwortet oder gut findet bleibt natürlich jedem selber überlassen. Da sind wir wieder bei Artikel 5. Meinungsfreiheit.

  • Europawahl

    • Jaehaerys
    • 28. Mai 2019 um 14:37
    Zitat von Springer

    Die Frau fällt aber nicht zum ersten Mal durch reaktionäre Aussagen auf.
    Das passt aber alles zur alten Leute + Kirchgänger + Rechte Clientel der CDU. Im Unterschied zu SPD konzentriert sich die CDU so sozusagen auf ihren Markenkern. Das löst zwar bei vielen Erstaunen aus, aber das könnte das Überleben der CDU mittelfristig sichern. Die Langzeitschäden sind zwar jetzt schon absehbar, aber das interessiert die aktuelle Parteiführung wohl herzlich wenig.

    Bei einem übersichtlichen und ähnlich gestricktem Wählerpotential (wie z.B. im Saarland :D ) mag sowas auch noch gut gehen können. Da reicht es aber auch schon fast Karnevalsprinzessind oder Weinkönigin zu sein. Wenn man sich jedoch anschickt Bundeskanzelerin der BRD werden zu wollen, sollte man sich ggf. etwas geschickter anstellen. Und sollte sie wirklich so einfach gestrickt sein, werden ihr bestimmt genug Berater finanziert auf die sie jederzeit zurückgreifen kann.

    Vielleicht ist ja auch Merz ein Faceless-Men und läuft da mit ihrem Gesicht rum.

  • Europawahl

    • Jaehaerys
    • 28. Mai 2019 um 13:07
    Zitat von SerSeppel

    The gift that keeps on giving:
    https://twitter.com/akk/status/1133057501111496709


    Hervorhebungen von mir. Ich nehme an, die merkt das tatsächlich nicht.

    Die Frau ist die Krönung. Wirkt immer mehr so, als hätte sich die CDU damit ein genausogroßes Ei ins Nest gelegt wie die SPD mit der charismatischen Traumkombi Nahles/Scholz.

  • Europawahl

    • Jaehaerys
    • 28. Mai 2019 um 12:00
    Zitat von Grunkins

    Es ist auch sehr inkonsistent mit meiner üblichen Einstellung, über das Video zu urteilen ohne es mir im Original angeguckt zu haben. Würde ich auch nicht tun, wenn es nicht offensichtlich einen enormen Impact hat und ich nicht aus so vielen verschiedenen Sekundärquellen (sowohl Artikel, als auch kompetente Freunde) darüber Infos bekommen hätte. Na ja, wenns entmonetarisiert ist werde ich mir noch ein paar Ausschnitte ansehen.
    Mich hat die Problematik aber damals schon bei LeFloid genervt. Der hat auch ohne Ende "junge Menschen" für Politik interessiert, aber dummerweise hat der Großteil davon einfach nachgeplappert, was er in seinen Kurzvideos erzählt hat. Das Format, indem solche Videos gedreht sind an sich widerstrebt mir schon, da die Informationen dort in einer Weise und Frequenz zusammengepackt sind, dass kritisches Nachdenken oder Zusammenhänge begreifen unmöglich wird.

    Tendenziell sehe ich das auch eher gegenteilig auch wenn ich die LeFloid-Geschichte auch nicht ernst nehmen konnte. Aber deren "Content" ist halt eigentlich auch ausschließlich für bis dato Politikuninteressierte Leute, die von sowas dann im ersten mal in ihrem Leben für politische Themen wachgerüttelt werden (LeFloid war ja eher einschläfernd).
    Das die dann vor allem zu Beginn erst mal nur gehörtes nachplappern (da es sie überzeugt hat und für sie Sinn macht) ist demzufolge wenig überraschend, aber m.E. nichts anderes als wenn man vom charismatischem CDU/SPD/Wasauchimmer-Ortsvorstand überzeugt wird.

    Oder wenn man von der Fraktionspitze mitgeteilt bekommt, wie man im Parlament abzustimmen hat, ich kann mich noch mit Grauen an die Aussagen unserer absolut unkritischen Parlamentarier erinnern als die vor der ESM-Abstimmung im Bundestag dazu befragt wurden. Der Großteil war weder bzgl. der Summen noch der juristischen Grundlagen informiert. Wenn man jetzt von Leuten im öffentlichen politischen Diskurs detaillgenauere und feiner ausgearbeitet Aussagen als von unseren Parlamentarieren erwartet, erstickt man diesen komplett.

    Es liegt dann natürlich an einem selber inwiefern man das als Startschuss nutzt um sich zukünftig auch anderweitig politisch zu informieren und eigene Meinungen zu bilden, aber in jedem Fall ist es m.E. besser als Fortnite (oder von mir aus auch Game of Thrones :P) 95% der Gehirnkapazitäten beanspruchen zu lassen. Es ist offensichtlich eine Möglichkeit junge Menschen dazu zu bringen sich im öffentlichen Diskurs einzubringen bzw. sich überhaupt dafür zu interessieren.

    Zitat


    Na ja ein Qualitätsartikel, etwa zum Thema Ungleichheit, sähe in meinen Augen so aus, dass sich entweder eine spezifische Studie herausgenommen wird und diese grob auf Stärken und Schwächen abgeklopft wird oder ein Interviewpartner kritisch befragt wird. Eine größere Reportage sollte dann schon verschiedene Meinungen abbilden. Das das häufig nicht der Fall ist geschenkt, allerdings würde ein einzelner Artikel natürlich auch niemals den Impact erzielen, den so ein Video erzielt.
    Und die Aufrufe AfD nicht zu wählen finde ich je nach Institution durchaus problematisch.

    Ja Artikel dieser Qualität sind wünschenswert, gleichzeitig aber mangelware, zumindest in überregionalen Zeitungen. Ich habe immer wieder Zeitungen unterschiedlichster politischer Richtung abonniert (z.B. FAZ und Sueddeutsche), die in Deutschland m.E. eher zu den gehobeneren Medien zählen und auch dort findet man ausgearbeitete Artikel wie von dir beschrieben eher selten. In 90% der Fälle ist es doch eher so, dass der Autor eine Meinung hat und krampfhaft versucht diese zu belegen (wie du ja auch schreibst).

    Aber solche Ansprüche dann an "Kinder", die Youtube-Politik-Videos erstellen zu stellen, finde ich etwas übertrieben, wenn schon unsere hochdekorierte und akademisch versierte Journalistengemeinschaft nicht dazu in der Lage/willens ist. Und natürlich ist das abklopfen von Studien auch eher weniger geschaffen dafür, Leute für etwas zu begeistern.

    Zitat


    Klar, der Diskurs wird allerdings auch verzerrt, wenn sich ein Teil der Diskutanten an bestimmte Grundregeln hält und ein Teil nicht. Hat man ja auch an der AfD gesehen, nur sowas ist schnell wieder vergessen, wenn Leute, die man gefühlt auf der "richtigen" Seite verortet sich ähnlicher Methodiken
    bedienen.

    Zitat


    https://www.nzz.ch/international/…anik-ld.1483832
    Der NZZ-Artikel macht hier einen Punkt, den man generell an der aktuellen Klimabewegung kritisieren muss. Und auch an dem Politikverständnis vieler "junger Leute".

    Den Punkt verstehe ich nicht unbedingt, m.E. ist das alles vom Art. 5 GG gedeckt. Ich kann mich auch noch gut an die riesige Künstlergemeinschaft erinnern die (vor der letzten Bundestagswahl?) dazu aufgerufen haben, die AFD nicht zu wählen. Solange entsprechende Verbände/Stiftungen/Personen nicht von öffentlichen Geldern (Hallo ihr öffentlich-rechtlichen) finanziert werden, sehe ich darin kein Problem. Welche Grundregeln werden verletzt? Populismus betreiben sie alle (die Parteien) nur wird irgendwie in "guten" und "bösen" Populismus unterteilt je nach politischer Ansicht.

    Um noch kurz auf den betreffenden Absatz im Artikel einzugehen (dies ist kein Zitat von Grunkins, sondern von der NZZ, ich weiss aber leider nicht wie ich das richtig formatiere):

    Zitat


    Tatsachen wäre ein Hinweis auf Rezos fundamental unpolitische, ja antidemokratische Herangehensweise gewesen: Ginge es nach ihm, müsste man nur zur Kenntnis nehmen, was richtig ist, und entsprechend handeln. Tatsächlich aber ist Politik immer auch ein Ausgleich zwischen unterschiedlichen, nicht selten widerstreitenden Interessen

    Das ist doch völliger Quatsch und kommt für mich auch eher aus der Richtung Meinungsmache, inwiefern sollten bitte Privatpersonen dazu verpflichtet sein, ihre politischen Ansichten erst koalitionsfähig auszuarbeiten? Er stellt allgemeine Forderungen, die seiner politischen Denkrichtung entsprechen und ist nicht Teil der deutschen Regierung, die sich mit ihrem Koalitionspartner einigen muss. Vielleicht ist den Schweizern auch einfach nicht bewusst wie verschlafen unser öffentlicher, politischer Diskurs in Deutschland ist.

    Dazu wird ja auch die SPD stark angegriffen, die größtenteils der Koalitionspartner der CDU war. Und manche Dinge sind ja wirklich simpel, wo ist es im Interesse Deutschlands (oder der CDU oder der SPD), wenn hier amerikanische Atombomben stehen? Inwiefern hilft es uns, wenn von Rammstein aus die Drohnenkriege gesteuert werden und wir so tun, als würde dies nicht passieren?

    Einfach zwei weitere Punkte von ihm, der CDU und auch der SPD steht es frei zu erläutern inwiefern uns das (geostrategisch, wirtschaftlich, moralisch) weiterhilft und warum es für sie Okay ist, wenn es wirklich an den gegenseitigen Regierungsinteressen gelegen haben sollte. "Wir sind den USA gegenüber lieber devot und verteidigen deren Interessen moralischer als es die USA selber tun" - kommt aber wahrscheinlich beim Wähler nicht so gut an.

    Ich komme mal lieber zum Ende, danke für den Link und fühl dich bitte nicht zu sehr verpflichtet jetzt detailliert auf alles einzugehen, ich diskutiere manchmal auch (zu) gerne. Alles in allem kann ich deine Denkrichtung auch wenn es vllt. nicht so wirkt, durchaus nachvollziehen und habe auch Sympathien dafür. Bzw. auch allgemein sind unsere Ansichten gar nicht so weit auseinander wie die Masse an Text, die ich jetzt fabriziert habe, suggerieren könnte.

    @Farfrelsen Die Grünen haben es dann ja anscheinend geschafft mit ihrem Marsch durch die Institutionen. Inwiefern jetzt die persönliche politische Richtung der einzelnen Journalisten die politischen Ansichten von Zeitungen wiederspiegeln, ist allerdings fraglich. Da gibt es noch Chefredakteure und vor allem die Eigentümer der entsprechenden Medienhäuser und zumindest bei letzteren, habe ich so meine Zweifel, dass dies jetzt größtenteil Grüne sind. Abgesehen davon, dass die deutschen Grünen für mich auch keine linke Partei (mehr) sind.

  • Europawahl

    • Jaehaerys
    • 28. Mai 2019 um 01:11
    Zitat von Grunkins

    Na ja "gut recherchiert" finde ich deutlich zu positiv für ein Video, indem anscheinend ein ziemlich antidemokratisches Politikverständnis durchscheint. Einen Haufen Belege für irgendeine Leitthese ("CDU ist doof") zusammenstellen ist nicht besonders schwierig.
    Und in einem hat AKK recht, wenn Zeitungen, Stiftungen oder Verbände offen Wahlkampfempfehlungen aussprechen würde das vielerorts ein Tabubruch darstellen, im Internet spielen solche Überlegungen keine Rolle. Der Youtuber ist nur seiner kreischenden Fanbase verpflichtet. Das die Regulierung von Meinungen indem Zusammenhang eine bescheuerte Idee ist, bleibt aber natürlich stehen.

    Finde solche Aussagen gewagt, wenn man sich nicht wirklich persönlich mit der Thematik auseinandergesetzt hat. Ich sehe das prinzipiell ja eigentlich ähnlich (ist vielleicht auch ein Fehler und zu sehr denken in Stereotypen) was Youtube-Informationen betrifft. Der Rezo ist auch deutlich zu hipp und jung für mich, wenn ich jemanden "Digga" sagen höre, krieg ich innerlich die Krise.

    Er hat sich halt relativ einfache Themen ausgesucht, es hat natürlich nicht die Tiefe einer Doktorarbeit und vieles wird auch überspitzt dargestellt, aber wenn er das Dröge wie die Politiker oder Juristen machen würde, würde er auch niemanden begeistern. ABER .. er hat unzählige Quellen, Belege und Expertenmeinungen angeführt und angegeben und gewisse Punkte sind nun mal auch einfach nicht von der Hand zu weisen, daher tut sich auch eine "professionelle" Partei wie die CDU so schwer sinnvoll und öffentlichkeitswirksam dagegen zu argumentieren.

    Dementsprechend sind eher die Reaktionen der CDU und auch SPD auf das Video diffamierend und pauschalisierend. Und pauschalisierender als die dämlichen Wahlplakate geht ja sowieso nicht mehr.

    Desweiteren betreiben auch Qualitätsmedien Meinungsmache je nach politischer Gesinnung, was solange es nicht in Propaganda übergeht und die Aussagen mit Belegen gedeckt sind ja m.E. in einem demokratischen System in Ordnung ist. Es sagt auch niemand etwas dagegen, wenn z.B. Stiftungen oder Verbände sich dafür aussprechen nicht die AFD zu wählen. Es wird ganz gefährlich, wenn man in einer Demokratie damit anfängt da je nach Partei unterschiedliche Maßstäbe anzusetzen.

    Der demokratische Diskurs sollte niemals durch Verbote, sondern immer durch Argumente, bestimmt werden.

    Ich bin kein Fan von dem und kenne den abgesehen von dem Video auch nicht, aber er hat es offensichtlich geschafft (oder dazu beigetragen), dass Politikinteresse der Jugend etwas zu erhöhen und das ist m.E. eine SEHR gute Sache. Für die CDU halt gegenbenfalls nicht, ist nicht ihre Wählergruppe .. da kann man schon verstehen, dass es denen besser gefallen würde, wenn die mal alle schön Nichtwähler bleiben.

    Ich bin auch kein Fan der Grünen, aber von mir aus können die dann auch einen temporären Boost dadurch erhalten, wenn es dazu führt, dass sich die entsprechenden Wähler mehr mit Politik beschäftigen als zuvor.

    Antidemokratisch ist daran auf jeden Fall gar nichts. Aus welcher deiner Literaturquellen hast du diese Information? Interessiert mich ernsthaft.

    Zitat von Farfrelsen

    Ich weiß bin zwar nicht angesprochen aber mindestens habe ich das Video gesehen, deshalb antworte ich mal.

    Das Video ist meiner Meinung nach eher mittelmäßig recherchiert, bzw er lässt Fakten weg damit die CDU/SPD schlechter dastehen.

    Bei der Bildungspolitik nimmt er sogar eine falsche Statistik, damit vor allem die Grünen besser dastehen.

    Allgemein merkt man das hinter dem Video der Zweck steht die Jugend so manipulieren, hat auch super gewirkt. Viele meiner Altersgenossen sind auf ein mal Umweltfreundlicher geworden, was eigentlich gut ist aber sie führen sich jetzt auf wie die größten Helden, was ziemlich überheblich wirkt.

    Ps: auf den Social Media Seiten gib es grade ja auch einen wirklich krassen CDU-Hass

    Ich denke wenn das Manipulation war, besteht unsere Presselandschaft und vor allem die Politik auch ausschließlich aus Manipulation. Lass sie sich doch wie Helden fühlen, ggf. wurde in ihnen zum ersten mal sowas wie Idealismus geweckt und wir brauchen Ideale der Jugend in unserer Gesellschaft, wenn sie langfristig tragfähig sein soll. Schau dir an wie die Grünen angefangen haben .. wesentlich wilder.

    Ich will eigentlich alles in allem nur sagen, dass es begrüßenswert ist, wenn die Jugend sich politisch engagiert und interessiert und dieser Rezo hat dazu einen Beitrag geleistet. Die Jugend darf auch ungestüm sein. "Seriösität" und Abgeklärtheit haben wir genug.


    Edit: Anscheinend hat @ssnake gleichzeitig mit mir, die Kernessenz meiner Aussage etwas wortgewandter niedergeschrieben. Dein Beitrag gefällt mir sehr gut.

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