Na, in der Vergangenheit hat man genau auf diese Art langfristig die Mitte verschoben. Immer wieder zwei Schritte nach rechts und nur ein Schritt wieder zurück. So war es zB Reagan, der es geschafft hat, die bis in die 80er eher unpolitischen Evangelikalen zu strammen Republikanern zu machen. Inzwischen haben sie die Republikaner in weiten Teilen sogar übernommen (selbst Ausnahmen wie Arizona bröckeln langsam)
Ist die USA dann nicht generell und unwiederruflich zu Erz-Konservatismus verurteilt, wenn es mit jedem Republikaner als Präsident zwei Schritte nach Rechts geht und mit jedem Demokraten maximal einen Schritt nach links? Völlig unabhängig von den einzelnen Personen und ihren politischen Agenden? Woran würde das liegen, wenn es wirklich so wäre?
Und warum fällt es den Rechten zu bestimmten Zeiten so einfach neue Wähler zu überzeugen, während sich die Linken da eher ungeschickt anstellen. Klar es werden Ängste geschürt und Populismus betrieben, aber Populismus ist ja nicht per se negativ (die Wortherkunft kommt meines Wissens nach von den Popularen in Rom) und es muss ja auch so etwas wie positiven Populismus geben.
ZitatUnd da wird man auch nach Trump so schnell nicht mehr viel machen können. Der rote Supreme Court steht wohl für mindestens 20 Jahre.
Das wäre aber mit jedem Rep-Präsidenten das gleiche gewesen oder?
ZitatDie Wahlkampfgesetzgebung steht inzwischen klar hinter den Republikanern und deren Spendern.
Du bist definitiv tiefer in der Materie als ich und wenn du Lust uns Zeit hast, würden mich nähere Informationen dazu interessieren. Beziehst du das, darauf das die Republikaner mehr Unterstützer durch Multi-Millionäre und noch höhere Einkommenschichten durch Steuersenkungen hinter sich ziehen oder was steckt noch dahinter?
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Trump hat gerade ohne Gegenfinanzierung die Steuern für Reiche massiv gesenkt. Der nächste Präsident wird erst mal Trumps Ausgaben finanzieren müssen. Und dann erst/noch die eigenen. Btw. Auch hier hat Reagan mit der Nivellierung nach unten begonnen. Und das lustige daran, für die Wähler der Republikaner ist das Ganze nur win/win. Weniger Steuern sind geil, ein handlungsunfähiger, schwacher Staat ist genau geil. (Also außer die Militär halt.)
Auch wenn es nicht meine Vorstellungen von "richtiger" Politik sind, ist das doch relativ "normale" Republikaner-Politik und die wurden nunmal gewählt, was in den USA ja auch nichts sonderlich ungewöhnliches ist. Und das ist dann doch einfach Demokratie auch wenn die Ergebnisse nicht mit den eigenen Ansichten übereinstimmen.
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Ja, sie wäre auch neoliberal gewesen, aber in jeden Punkt deutlich besser als Trump. Das war eine Wahl zwischen Gerhard Schröder/Tony Blair und AfD/Farage. Wer da kaum Unterschiede sieht, bitte. Die Amerikaner werden es allein durch das Kippen des Gleichgewichts im Supreme Courts in Richtung der fundamentalen Rechten auf Jahrzehnte merken. Und die ständigen, fiktiven Kriegstreiberei-Vorwürfe? Ach bitte, Hillary war federführend beim Iranabkommen. Trump hat es kündigt und sich Bolton geholt. Bush halt über eine Million Zivilisten mit Jets und Raketen getötet. Obama hat alle Auslandseinsätze drastisch zurückgefahren, aber in bestimmten Situationen noch auf Drohnen gesetzt. Gleichzeitig aber auch durchgesetzt, dass zivile Oper zu veröffentlichen sind. Trump hat die Drohneneinsätze ausgeweitet und die Veröffentlichung der Opferzahlen verboten. Und das ist nun zB ein Argument gegen Obama und für Trump? Come on.
Haha, der Vergleich hat mich wirklich zum lachen gebracht. Ich betrachte es halt nicht wirklich auf die einzelnen Kandidaten bezogen, meines Erachtens sind es demokratische Prozesse die ineinandergreifen. Wenn jeder Kandidat der Linken oder gemäßigten Parteien (wenn nicht nur die USA betrachtet) halt immer nur der nächste Neoliberale ist und dazu auch am besten ggf. noch gerne Kriege führt, eröffnet man damit meinem Empfinden nach die Tür für Personen wie Farage, Trump, Johnson, Wilders.
Das ist gar keine Kritik an Hillary Clinton, auch wenn ich ihr zugegeben nicht sonderlich viel abgewinnen kann, das Problem liegt doch viel tiefer.
Bezüglich deines letzten Satzes, meinst du da jetzt mich oder die Allgemeinheit außerhalb dieses Forums? Ich habe das Gefühl du schmeisst mich mit Fox-News in eine Ecke. Ich habe auch nie Behauptet, dass Trump der bessere Präsident als Obama ist.