Wollte eigentlich gar nicht mehr antworten, aber das will ich jetzt doch nicht unkommentiert lassen: Das ist nicht wie bei Snape oder so, die Charaktere wissen nicht mehr über sich selbst als wir es tun. Deswegen war es sinnvoll, den Darstellern nicht im Vorhinein zu erzählen, wie ihre Story ausgeht, besonders nicht bei Daenerys, denn das ist eben genau die Kernaussage, dass Dany sich nicht als Schurkin sieht und wir sie damit auch nicht, da wir uns da noch mit ihr identifizieren. "Everyone is the hero of their own story", "Nobody is a villain in their own story". Es geht darum, uns zum Selberdenken zu zwingen und darauf zu sehen, was sie tatsächlich getan hat, nicht was sie sagt, das sie tun würde, nicht, wie nett sie dabei aussah und, nein auch nicht, wie nachvollziehbar das aus ihrem Blickwinkel erschienen sein mag. Hätte Emilia Clarke (da haben wir wohl übrigens auch 'ne sehr unteschiedliche Wahrnehmung; ich persönlich halte sowohl sie als auch Sophie Turner für überdurchschnittlich gute Schauspielerinnen -wenn auch freilich nicht in der selben Preisklasse mit den wirklichen Giganten wie Lena Headey-, allerdings wird bei Emilia die Glaubwürdigkeit stark durch diese Perücke beeinträchtigt Andererseits symbolisiert das ja auch gut Daenerys' "Falschheit" -in der Szene in Folge 2, als sie Sansa so aufgesetzt lächelnd an der Hand fasst, hab ich einen ziemlich starken Dolores-Umbridge-Vibe gekriegt...) gewusst, was die Story mit dem Charakter vorhat, hätte sie diesen vielleicht "böse" gespielt und damit die ganze Aussage unterminiert.
Und von wegen "Dumm und Dümmer" und so ein Quatsch, das zeigt ja jetzt auch, dass sie von Anfang an wussten, wo es mit dem Charakter hingeht und es trotzdem geschafft haben (dabei nichtsdestotrotz die entscheidenden Hinweise schon einstreuend), dass viele den Charakter wirklich mochten, manche sogar als Lieblingscharakter, also den Effekt, der GRRM vorschwebte, perfekt für das Medium Fernsehen zu reproduzieren!