Beiträge von Tyraxes

    Die Strafandrohungen für Körperverletzung mit Todesfolge und Schwere Körperverletzung unter Verlust des Augenlichts sind mit 3-10 Jahren identisch. Ein möglicher Totschlag wäre im gleichen Rahmen einzuordnen, einfach weil die Mordkriterien fehlen. Die drei Pfade machen also praktisch keinen juristischen Unterschied.

    Wie auch moralisch kein großer Unterschied dazu besteht, einen gigantischen Kampfhund auf jemanden zu hetzen und zu hoffen, dass man ihn doch irgendwie unter Kontrolle bekommt oder mit einem großen Schwert auf jemanden einzuhacken und zu hoffen "nur das Auge" zu erwischen.

    Das tut mir jetzt als Jurist beim Lesen doch etwas weh.

    Körperverletzung mit Todesfolge hat natürlich ein andere Strafe zur Folge als ein Totschlag (§ 227 StGB sieht mindestens 3 Jahre vor, § 212 StGB mindestens 5). Der Unrechtsvorwurf ist aufgrund des Vorsatzes beim Totschlag ein gänzlich anderer und damit auch die persönliche Vorwerfbarkeit, also die Schuld, die für die Strafzumessung relevant ist. Der Strafrahmen würde also völlig anders zur Anwendung kommen, würde Aemond Lucerys töten wollen anstatt bloß verletzen. Körperverletzung mit Todesfolge und Totschlag sind nicht identische Delikte.

    Dein Beispiel geht dann auch an dem Unterschied zwischen beiden Delikten vorbei: Was Du schilderst, sind beides Fälle bewusster Fahrlässigkeit, nicht von der niedrigsten Vorsatzform dolus eventualis. Es macht halt einen massiven Unterschied, ob ich sage "Ich erkenne zwar die Möglichkeit des Todes, hoffe aber, dass er nicht eintritt" oder "Ich erkenne die Möglichkeit des Todes und ich nehme diese Konsequenz bewusst in Kauf". Genau da verläuft die Trennlinie zwischen Fahrlässigkeit und Vorsatz. Deine beiden Beispiele wären im Todesfall nur als Körperverletzung mit Todesfolge zu bestrafen, nicht als Totschlag.

    Wollte er ihm aus diesen familiären Gefühlen heraus nicht fünf Sekunden vorher noch ein Auge ausstechen? Also - just asking. Er bedroht ihn öffentlich und verfolgt ihn, aber nein, ihm wirklich etwas tun möchte er ihm natürlich nicht. Es ist ja alles so tragisch. TrAgISCh. Ein großes Missverständnis eigentlich.

    Ich sehe das gar nicht so gekünstelt wie Du. Wir haben leider im Laufe der Staffel nur wenig Einsicht bekommen in die familieninternen Beziehungen, aber ich finde es durchaus nachvollziehbar, dass Aemond als das "Mobbingopfer" gerne seine "Stärke" ausspielen und Lucerys Angst einjagen und ihn auch verletzen wollte, wo die Mutter mal nicht anwesend ist. Die Hemmschwelle zu einem Mord ist dennoch nunmal noch eine andere als zu einer Körperverletzung, die unter Kindern/Jugendlichen vergleichweise gering ist. Nicht umsonst gibt es auch im Strafrecht die Hemmschwellentheorie, wonach aus der Gefährlichkeit einer objektiven Handlung nicht unmittelbar ein subjektiver Tötungsvorsatz geschlossen werden kann und das Gericht daher immer die Möglichkeit berücksichtigen muss, dass der Täter die Todesgefahr verkannt oder wenigstens auf ein Ausbleiben des als möglich erkannten Todes vertraut haben könnte. Hat für mich nichts damit zu tun, dass hier etwas aufgebauscht wäre.

    Sturmkap, der Kampf und natürlich der Tod von Lucerys war absolut zum mitfiebern, auch wenn man als Buchleser ja wusste, was einen erwartet. Einzig das Größenverhältnis der Drachen war mir persönlich zu krass, auch wenn ich da nicht genau weiß, was die Vorlage hergibt. Aber Vhagar ist schon ein absolutes Monstrum...

    Wobei die Größe Vhagars wie ich finde eigentlich perfekt passt - sie war ja zum Zeitpunkt des Drachentanzes fast so groß wie Balerion zum Zeitpunkt der Eroberung und vom Verhältnis her, dass man "mit einem Pferd in den Schlund hätte reiten können", passt es ja eigentlich.


    Insgesamt ein schönes Staffelfinale, und die erste größere Abweichung von den Büchern, die wirklich gelungen ist: Die Idee, den Tod von Lucerys nicht als kaltblütigen Mord darzustellen, sondern eher als verheerenden Kontrollverlust durch jugendlichen Leichtsinn, finde ich insbesondere für den in der Vorlage doch recht eindimensionalen Aemond sehr gut passend. Aemond hat seine Kontrolle über Vhagar offenbar überschätzt und es zeigt sich, wie sehr sich ein erfahrener Drachenreiter wie Daemon von einem unerfahrenen unterscheiden kann.

    Der Höhepunkt war aber dann die Rhaenys Szene :D Hier hat man Rhaenys kompletten Charakteraufbau zerstört. Warum erzählt man uns eine Staffel lang, was für eine tolle Königin Rhaenys geworden wäre, wenn sie jetzt einfach mal hundert unschuldige Menschen für einen coolen Auftritt tötet.

    Der viel größere Fehler ist in der Szene, dass sie dann nicht "Dracarys" sagt. Hätte uns den ganzen Rest erspart und ist auch nicht im Geringsten nachvollziehbar.

    Vhagars Design gefällt mir sehr gut. Mit der Entscheidung, den Drachen neben unterschiedlichen Farben auch ansonsten einen unterschiedlichen Phänotyp zu geben, hat man es richtig gemacht.

    Nö, wie man im Film- und Serienbereich sehen kann bewerten die hier anwesenden House of Dragon Kritiker andere Serien ziemlich gut. Kritik mit typisch deutschem Verhalten wegbügeln zu wollen ist ein bisschen zu einfach und funktioniert nicht.


    Ich sehe eher die Haltung im Ausland zu der Serie, und die ist wirklich sehr positiv, was man von der HdR-Serie etwa nicht behaupten kann.

    Schon eine etwas gewagte Aussage über Shworunner, die darauf bestanden haben, bei der letzten Episode selbst Regie zu führen (hätten sie ja nicht tun müssen) findest du nicht auch? ;)


    ...wenn man zwar keine Lust auf die Serie mehr hat, aber die Arroganz und Selbstverliebtheit doch kickt.


    Das Storytelling der Serie ist zum Schluss absoluter Trash, weshalb ich sie nach dem Ende der Staffel 8 auch nicht mehr angeschaut habe.

    Ich erwarte von einem Film wie Pacific Rim auch keine Shakespeare Dialoge.
    Unter "extrem gelungen" stelle ich mir halt etwas anderes vor.
    Tolles Actionkino mit Dialogen zum Kopfschütteln. Meiner Meinung nach.
    Und die Musik war toll.


    Man muss einen Film im Kontext seines Genres sehen. Die japanischen Godzilla-Filme sind teilweise noch abstruser, aber wenn man sie in dem Kontext sieht, in dem sie zu verorten sind, sind sie nun mal sehr gut...

    ich finde ja eigentlich alle del Torro filme ziemlich cool, auch (oder sogar vor allem) den vielerseits unterschätzten Monster-Kracher Pacific Rim. Shape of Water muss ich mir allerdings noch angucken.


    Pacific Rim ist extrem gelungen, leider war der zweite Film eine Katastrophe.

    Ich habe gestern Godzilla: King of the Monsters geschaut. Wer Spaß an Monsteraction hat, die japanischen Godzilla-Filme kennt und vom menschlichen Plot nicht zu viel erwartet, der ist in diesem Film genau richtig. Bis auf Charles Dance und Millie Bobby Brown sind die restlichen schauspielerischen Leistungen nämlich nicht besonders einprägsam. Man merkt, dass der Regisseur Michael Dougherty, ein Halbasiate, ein riesiger Fan der Filme des Toho-Studios ist und alles dafür getan hat, mit den Mitteln von Hollywood so nah wie möglich an deren Atmosphäre heranzukommen. Zudem greifen mit Mothra, Rodan und Godzillas Erzrivalen King Ghidorah die drei populärsten weiteren Toho-Monster ins Geschehen ein. Die Umsetzung jeder einzelnen Kreatur ist bombastisch gelungen, man hat da in Sachen Spezialeffekte nicht gegeizt. Musik, Bewegungen, Anspielungen, es sind einfach extrem viele Easter Eggs zu entdecken und der Film tut gut daran, den Fokus auf die Kämpfe zu legen, deutlich besser als der Vorgänger von 2014, der ja vor allem für zu wenig Godzilla-Screentime kritisiert wurde. Von den drei amerikanischen Godzilla-Filmen der bisher mit Abstand beste, da kann man gespannt sein auf Godzilla vs. Kong in 2020...


    Quelle: https://www.reddit.com/r/freef…d_the_starks_used_jon_to/


    Der Beitrag fasst ziemlich gut (und in einem schön passenden Ton) in wenigen Worten zusammen, was ich auch nach einiger Bedenkzeit über diese Staffel denke. Es wird halt immer dümmer, je mehr man darüber nachdenkt, was so alles in diesen 6 Episoden passiert ist.

    Das muss eine einmalige Vision gewesen sein, da alle anderen Fakten, wie DailyMotion ausführt, dagegen sprechen.
    Leider wurde uns das ganze nicht ausreichend erklärt und das führt jetzt zu widersprüchlichen Fakten.


    Die Vision mit dem Drachen über KL kommt sowohl in Staffel 4 wie auch Staffel 6 vor, wenn ich mich nicht irre.

    Mir liegt es fern hier penible Juristerei zu betreiben. Aber sorry, die SZ bestätigt hier nichts. Im Gegenteil - im SZ-Artikel steht dezidiert, dass Vergewaltigung in der Ehe straffrei war.


    Ich habe lediglich darauf hinweisen wollen, dass der zitierte Abschnitt "Als Vergewaltiger bestraft wurde in der Bundesrepublik nur, wer sein Opfer mit Gewalt zum "außerehelichen Beischlaf" zwang." der Aussage, dass es nach anderen Normen strafbar ist, nicht entgegensteht. Habe mir den Artikel eben noch einmal vollständig angesehen, da reden die an anderer Stelle tatsächlich davon, dass es straffrei gewesen sei. Diese Behauptung ist falsch, da liegt der Artikel daneben.


    Hier gerne auch eine Quelle, falls mein juristisches Wissen nicht als ausreichend wahrgenommen werden sollte :D : "Zwar erfuhr die Frau im allgemeinen (seltene Ausnahmen s.o.) keinen strafrechtlichen Schutz aus den §§ 176/177 StGB a.F., doch verwiesen die Gerichte immer wieder auf die Strafbarkeit des Ehemannes gemäß § 240 StGB (Nötigung)." (http://www.joerg-rudolph.de/di…ichtlicher_ueberblick.htm)

    Nicht, wenn es darum geht, dass jemand komplett ausrastet und damit meine ich nicht, wütend auf den Boden stampfen. Zumal Sansa auch ihre Gründe hatte. Immerhin vertraut sie Dany nicht und gibt Informationen nicht einfach weiter "um zu gucken, was passiert" oder sich persönlich an einem Sturz von Daenerys zu freuen, sondern sie versucht schon ihr Leben und das anderer zu schützen, weil sie unter Daenerys nicht von der Sicherheit dessen ausgeht.


    Das sehe ich doch etwas anders. Welche Gründe Sansa wirklich hat, wird eigentlich nie ernsthaft erläutert. Objektiv gibt es keinen Anlass dafür, dass sie von Anfang an Dany misstraut hat. Und ich sehe auch nicht, wie sie das Leben anderer (die waren ihr doch immer wurscht, seit wann hat sie sich jemals um wen anders als sich selbst gekümmert?) dadurch schützt, dass sie den offenen Konflikt mit Daenerys sucht. Ich nenne das in politischer Hinsicht grenzdebil, angesichts solch einer militärischen Übermacht zu Beginn der Staffel Daenerys fortwährend zu provozieren. Daher meine Frage: Welche Gründe hatte Sansa eigentlich? Lassen wir den Bullshit "Wir haben so viel Scheiße erlebt im Norden und wollen nicht mehr knien" mal weg, mit dem Argument könnten auch die Flusslande oder die Sturmlande austreten und dass es dem Norden doch völlig egal ist ob er unabhängig ist oder nicht, sieht man an Lord Glauers Reaktion... Wenn dem das so wichtig gewesen wäre, hätte er Jon damit konfrontiert. Es kümmert halt keinen, nur Sansa.


    Ich finde es relativ unterhaltsam, dass von Jon erwartet wird, auf Daenerys Rücksicht zu nehmen.
    Immerhin hat der gute Mann gerade erfahren, sein ganzes Leben lang fälschlicherweise darunter gelitten zu haben, ein Bastard zu sein. Er wurde von Caitlyn und Sansa dafür verachtet, er musste damit leben niemals Ansprüche auf Winterfell zu haben, er durfte nicht mit der Familie am Tisch sitzen, er ist deswegen zur Schwarzen Festung gegangen, einem Ort voller Vergewaltiger und Mörder. Er hat sich den Arsch abgefroren, wurde dort von Ser Allistar gequält, er wurde von seinem vermeintlichen Vater belogen. Er ist der eigentlich legitime Thronerbe der sieben Königslande. Er hat sein ganzes Leben lang unter der Frage, wer seine Mutter eigentlich ist gelitten. Er hat seine Tante gepimpert.


    Aber nein, als er es erfährt, ist es seine Aufgabe Dany zu trösten, weil die sich selbstverschuldet in die Isolation begeben hat.
    Was erwartet man eigentlich so als Sprengerin der Ketten, wenn man sich den Norden unter Gewaltandrohungen unterwirft?
    Jon hat in der Situation sogar Alles getan, um Dany klar zu machen, dass er trotzdem zu und hinter ihr steht und keine eigenen Ansprüche erhebt. Aber nein, die Arme wurde nicht ausreichend emotional gestützt!


    Werden hier uralte Geschlechterklischees (der Mann als aktiver Part, die Frau als Schutz und Trost suchender passiver Part) reproduziert oder ist es schlicht dem Unverständnis von Daenerys Charakter geschuldet?


    Nein, das hat hier nichts mit Geschlechterklischees zu tun, sondern damit, dass du m. M. n. Jon hier in eine Opferrolle schreibst. Wirklich gelitten hat Jon für einen durchschnittlichen Bastard nie. Catelyn hat ihn zwar verachtet, aber er hat eine hervorragende Ausbildung bekommen, wuchs trotz seiner Eigenschaft als Bastard doch weitestgehend gleichberechtigt mit den anderen auf. Es hätte ihn wahrlich schlechter treffen können. Und dass er zur Schwarzen Festung geht, da hätte es ihn auch schlimmer treffen können. Für die Nachtwache hat er sich trotz der Schilderungen über die dortige Gesellschaft aktiv entschieden und Ser Allisar hat ihn gerade am Anfang zwar hart rangenommen, aber das hat er mit jedem getan. Dem ging es gerade am Anfang vor allem darum, denen die Flausen aus dem Kopf zu treiben. Und dass sein vermeintlicher Vater ihn belogen hat... Dessen eisernem Schweigen hat er sein Leben zu verdanken. Will mir gar nicht ausmalen, was passiert wäre, hätte jemand wie Sansa den Turm der Freude erklommen. Und dass er seine Tante weggehauen hat: Wenn das einen so aus der Bahn wirft, dann weiß ich auch nicht. Es hat doch eh keiner wirklich gewusst und es gibt, sage ich mal so, wesentlich schlimmere Erlebnisse, als mit einer gleichalten, gutaussehenden Frau in der Kiste zu landen.
    Dagegen ist Dany mit quasi null Bildung in allen Bereichen und einem Leben als bessere Bettlerin mit einem großen Namen und einem immer grausamer werdenden Bruder doch im Verhältnis in wesentlich schwierigeren Verhältnissen aufgewachsen.



    Das widerspricht dem aber nicht, sondern bestätigt das, was @Farfrelsen geschrieben hat. Die sexuelle Nötigung ist eine Qualifikation der Nötigung. In der alten Gesetzeslage fiel lediglich der Qualifikationsgrund weg, die Strafbarkeit aus dem Grunddelikt blieb aber bestehen. Die Aussage, man sei damals straflos geblieben, stimmt so nicht.




    Daenerys droht Jon in Staffel 7 an, den Norden gewaltsam zu unterwerfen, wenn er nicht das Knie beugt. Anschließend hilft sie unter der Prämisse, dass sich der Norden ihr unterwirft. Das tut der Norden in Form von Jon dann auch, die Nordmänner an sich, die sich selbst gerade wieder befreit haben und einen neuen König ernannt haben, sind davon aber überhaupt nicht begeistert. Nein sowas! Die finden das gar nicht toll, fremd beherrscht zu werden!


    Dass die Nordmänner totale Vollidioten sind und keinerlei Verständnis für Politik und Diplomatie haben, wissen wir nicht erst seit gestern, sonst hätten sich nicht die Hälfte abstechen lassen auf der Roten Hochzeit. Wäre Dany nicht gewesen, wären die alle tot. Aber Leute wie Lord Glauer denken eh nur von hier bis zur Wand... Wir mögen den Norden doch ehrlich gesagt nur wegen der Starks. Wäre das irgendein anderer Teil der Sieben Königslande, würden wir uns die Haare raufen ob deren Dummheit.



    Und bezogen auf die Rettung - Dany hilft dem Norden weil sie Jon glaubt. Was wäre die Konsequenz gewesen, wenn sie dem Norden nicht geholfen hätte? Sie wäre selbst vernichtet worden. Sie kann dem Norden also genauso dankbar sein, sie vor dem Nachtkönig gerettet zu haben wie andersherum. Herrschaft legitimiert das nicht.


    Naja, sie hätte sich nach Essos absetzen können. Wäre ihr bestimmt auch besser bekommen. Ihre Herrschaft über den Norden ist aber rechtlich durch den Kniefall Jon Schnees als König des Nordens legitimiert. Das ist Entscheidung des Souveräns - und der Souverän ist nicht Sansa (die überhaupt keine Legitimation vorweisen kann) oder ein Haufen von Lords in Winterfell, sondern der König des Nordens kraft seines Amtes. Es gibt überhaupt keine Grundlage, darüber in "Westeros-völkerrechtlicher" Hinsicht zu diskutieren.

    Bzgl. des Ärgers um die Petition: Auf Reddit springen gerade viele auf einen Spendenaufruf für die Stiftungen der Darsteller an, um den Ärger über Staffel 8 in was Positives zu kanalisieren. Finde ich eine schöne Idee.

    Finde es sehr schwierig, das zu bewerten. Einerseits hat Game of Thrones Standards gesetzt. Sie hat gezeigt, dass Fantasy auch in Serie geht und auch den Mainstream begeistern kann. Sie hat gezeigt, dass eine gute US-Serie nicht nur mit amerikanischen Schauspielern funktionieren kann, sondern sich bewusst dazu entschieden, einen weitestgehend europäischen Cast zu präsentieren, was ich als sehr gelungen einschätze. Die Serie hat Maßstäbe in Sachen Kostümdesign, Kameraführung, Schnitt, Drehorte, Spezialeffekte und CGI gesetzt, was Serien angeht. Nicht zuletzt sollte auch der Soundtrack erwähnt werden, der viel von GoT ausmacht und bei dem man merkt, wie viel Liebe und Fleiß Ramin Djawadi dort hineingesteckt hat. Für ihn freut es mich besonders, dass er aus dem Schatten von Hans Zimmer herausgetreten ist und der nächste "große Deutsche" in den USA in Sachen Filmmusik wird.
    Die ersten Staffeln gehören auch sicherlich zu dem besten, was man im Fernsehen bisher an Serien zu sehen bekommen hat. Andere Serien werden sich daran messen lassen müssen. Ich glaube allerdings, dass gerade die letzten beiden Staffeln auch als Negativbeispiel in Erinnerung bleiben werden dafür, wie man eine Serie durch falsches Pacing auch verschlechtern kann. Diese Staffeln sind immer noch hervorragende Fernsehunterhaltung, reichen aber nicht an die Komplexität der Vorgängerstaffeln heran, was ein Manko darstellt im Vergleich zu anderen Serien, die vielleicht nicht so stark waren in den o.g. Bereichen, dafür aber eine deutlich kohärenteren Verlauf nahmen.