Beiträge von Erbauer

    Hab ich mir mit der "Hüftgelenkdysplasie" den richtigen Begriff ergoogelt? ?(

    Das sind mehr mögliche Regulierungen, als ich erwartet hatte. Ich wusste auch nichts von Animal Hoarding. Laut dem Deutschen Tierschutzbund waren allein 2023 über 6000 Tiere betroffen, da klingen die Notstellen nach wirklich sinnvollen Anlaufstellen.


    In der Familie haben wir nur mit der "unbeabsichtigten Züchtung" Erfahrung gemacht. Die bereits erwähnte aufgegabelte Dame hat irgendwann einfach geworfen, dürfte eher ein Streuner als ein Nachbar gewesen sein. Die Nachkommen, die von meinem Onkel aufgenommen wurden, hatten ebenfalls pikante Beziehungen zu Streunerhunden: Der eine wurde leider bei einer Auseinandersetzung von ihnen erledigt, der andere hat Eine von der Straße gleich nach Hause geholt und eine Familie gegründet. Mein Onkel wirkte nicht sehr begeistert, aber ich konnte unserem Hund erzählen, dass sie einen verantwortungsvollen Sohn hat.


    Ist denn der neue Freund schon eingezogen, HappyTime ? Ich stelle es mir ziemlich aufregend vor.

    Der ist ja goldig. Ich wünsche euch viel Freude zusammen!


    Darf ich fragen, wie man in Deutschland an Hunden oder generell Haustieren kommt? Seit ich einen Welpen von der Straße in Tbilissi aufgesammelt habe, habe ich mich nicht mit Haustieren beschäftigt und der besagte Welpe ist schon lange eine Oma. Wenn man adoptiert, woher kommen die Tiere? Ich habe noch nie Streuner in Deutschland gesehen. Und wenn man die „kauft,“ macht man das bei so einer Art Zuchtbetrieb?

    Oh, hier ist man mit dem Messias sogar per du.


    Einer der fähigsten Selbstdarsteller Russlands war Nawalny sicher, wenn er es erreicht hat, im Westen zum Helden der liberalen Opposition verklärt zu werden. Er hat fast im Alleingang geschafft, die Illusion einer normalen russischen Gesellschaft zu erschaffen, die man nur von Putin befreien muss damit sie in Frieden und Freude mit ihren Nachbarn zusammenlebt und das, während er, der erfolgreichste Oppositionelle, die russischen Kriege entweder nur halbherzig verurteilte oder lautstark unterstützte (Je nach dem, wie slawisch der Feind war, versteht sich).


    Wobei im Falle von Deutschland das nicht mal seine eigene Leistung war. Hierzulande scheint seit dem 24.2.2022 die Befreiung der Russen von jeglicher Verantwortung sowieso eine größere Herzensangelegenheit zu sein als die Rettung der Ukraine. Da man sich in Deutschland also eher mit dem stillen Beihelfer zum Genozid identifiziert als mit dem Opfer, geht dieser Punkt nicht an unseren Märtyrer.


    Bei aller gerechten Empörung, die die Ermordung eines Oppositionellen hervorruft und der Tragik, dass einer Familie der Ehemann und Vater geraubt wurde, muss der Westen endlich etwas merken: unter Orks mag es Machtkämpfe geben, aber keine Opposition zum russischen Imperialismus. Es gibt nur eine Opposition gegen Putin, die die Ukraine retten kann und sie nennt sich Streitkräfte der Ukraine.


    Ich wäre nicht so polemisch wegen der Überhöhung dieses ungerecht ermordeten und zugegebenerweise mutigen Mannes, wenn mich nicht die Angst gepackt hätte, als die Reaktion der europäischen Öffentlichkeit auf den Tod Nawalnys deutlich wurde. Ich komme nicht drumherum an Gorbatschow zu denken. Wie die deutsche Einheit mit dem Blut der Litauer, Aseris und Georgier bezahlt wurde, wie dieses Monster mit einem Friedensnobelpreis nach Hause ging, nach dem er für die Erhaltung seines Imperiums Teenager abgeschlachtet hatte, wie Genscher Gorbatschow für die deutsche Sache zu gewinnen suchte, in dem er alle kommenden Generationen der Ostblockländer mit seinem Osterweiterungsalleingang verfluchte, kurzum wie ein russischer Diktator nur den Interessen der Westler nachkommen musste, um eine Einflusssphäre zugesprochen zu bekommen, in dem er frei morden und unterdrücken konnte.

    Als Russland in der Ukraine das Morden zu derartigen Dimensionen führte, dass selbst Deutschland nicht mehr wegschauen konnte, wurde viel von Zeitenwende und einem neuen Kurs gegenüber Russland geredet. Gleichzeitig mehrte sich die positive Berichterstattung über eine russische Oppositionsfigur, der mit Hetze gegenüber Kaukasiern Karriere machte, im Russisch-Georgischen Krieg 2008 Georgier als Nagetiere beschrieb, die bombardiert werden müssten und 2014 rhetorische Kunstfiguren vollführte, um nicht die Notwendigkeit der Rückgabe Krims an die Ukraine auszudrücken. Das schien alles irrelevant zu sein, sobald Nawalny als nützlich für westliche Interessen wahrgenommen wurde. Und nun, wo er gestorben ist, trauert Deutschland wie schon beim Tod Gorbatschows um einen Russen, der von der russischen Vormachtstellung über dessen Nachbarn träumte, aber schlau genug war, nur die Interessen der Nationen mit den Füßen zu treten, die auf den Mental Maps der Deutschen im besten Fall weiße Flecken, im schlimmsten Fall Teile Russlands darstellen.


    Ich habe nicht geglaubt, dass sich etwas an der deutsch-russischen Freundschaft geändert hat, aber diese unzerstörbare Verbindung in Aktion zu sehen, ist dadurch nicht weniger beängstigend. Besonders nicht, wenn währenddessen die Ukrainer Awdijiwka aufgeben müssen, in den USA Trump auf dem Vormarsch ist und die blau-braune Kacke hier bei uns schon das ganze Land mit ihrem Gestank erfüllt hat. Die Ukraine braucht vernünftige Europäer, die nicht in die russischen Fallen tappen, dringender denn je. Verzeiht mir die Überspitzungen.


    Ruhm den Helden und soll Herr Nawalny in Frieden ruhen.

    Da schielt Armenien mal Richtung Westen und schon ist Russland mit der Überwachung des Latschin-Korridors überfordert und kann für die Armenier im Bergkarabakh gerade mal eine Kapitulation aushandeln.


    Da bin ich ja fast schon Stolz darauf, dass Georgien mit einer Invasion bestraft werden musste, während Armenien sich in eine Lage manövriert hat, in der Russland Untätigkeit als Erziehungsmaßnahme einsetzen kann.

    Ich tue mich schon seit längerer super schwer damit.

    Ich fürchte, das gilt auch für mich. Die ganz kurze Einordnung siehe ganz unten.

    Ich bin in einer Familie voller glühender Saakaschwilianhänger aufgewachsen. Ich war 2, als er an die Macht gekommen ist und als ich alt genug war, um mich selbständig mit dieser Person zu beschäftigen, war er abgewählt und ich lebte in Deutschland, wo ich bald kaum mehr auf Georgisch las. Meine Perspektive auf Saakaschwili baut also auf einer Mischung von emotionsgeladenen georgischen Diskussionen und deutschen Quellen auf und ich kann das Leben in seiner Regierungszeit kaum mit dem Leben davor oder danach vergleichen.


    Dabei ist das wohl ausschlaggebend, um die Unterstützung für Saakaschwili zu verstehen, die auch nach einem Jahrzehnt seit seiner Präsidentschaft besteht. Sein international anerkannter Erfolg liegt in der Bekämpfung von Korruption und Kriminalität und dem Wirtschaftswachstum. Das wissen seine Unterstützer, die die 90-ger in Georgien miterlebt haben, zu schätzen. Die Horrorgeschichten über Bestechungsgelder bei jedem Behördengang, ständige Stromausfälle, Überfälle und Einbrüche sind für mich und meine Altersgenossen eben nur Geschichten. Diese merkliche Verbesserung der Lebensqualität ist ein wichtiger Grund für sein Erfolg und etwas, wofür ich persönlich dankbar bin.


    Die Beliebtheit von Saakaschwili hat aber auch einen anderen Grund: Er hat es geschafft sich authentisch als Feind Russlands zu inszenieren. Mit seinem entschieden pro-westlichen Kurs hat er für Aufbruchstimmung gesorgt. Als Georgien zweitgrößter Truppensteller der NATO-Mission in Afghanistan war, Bush auf Georgiens Beitritt in die NATO drängte, das Land im Korruptionsindex einen Sprint hinlegte und in der EU die schnelle Entwicklung Georgiens gelobt wurde, wirkte es so, als gäbe es eine Chance auf Sicherheit vor Russland. Das hat sicher dazu beigetragen, dass die absolute Mehrheit der Bevölkerung den Beitritt in die NATO und EU befürwortet, obwohl schon seit 2013 eine russlandfreundliche Partei regiert. Die Tatsache, dass Saakaschwili in der Post-Maidan-Ukraine die Korruptionsbekämpfung fortgeführt hat und die Eier hatte, selbst Poroschenko der Korruption zu bezichtigen, hat seine politische Karriere wie einen persönlichen Feldzug gegen russische Interessen in der Postsowjetunion wirken lassen. Seit er trotz Haftbefehl nach Georgien zurückgekehrt ist und im Gefängnis einer russlandfreundlichen Regierung dahinsiecht, ist er für seine Anhänger schlussendlich ein Märtyrer geworden. Ich kann nicht beurteilen, wie viel er aus politischem Kalkül oder wegen einem kleinen Dachschaden macht, aber seine Laufbahn ist beeindruckend.


    Und die Fehltritte in seiner Laufbahn sind für mich völlig verworren. Was stimmt von den schweren Anschuldigungen, wegen denen er in Haft sitzt? Die Haft ist sicherlich politische Rache und soll Putin schmeicheln, aber das heißt nicht, dass er die Verbrechen (Missbrauch von Staatsgeldern, angeordnetes verprügeln eines Abgeordneten) nicht begangen hat. Fakt ist, dass er mit Polizeigewalt gegen friedliche Demonstranten vorgegangen ist und ihm auch im Westen autoritäre Züge vorgeworfen werden. Es gibt einen Skandal bezüglich eines oppositionellen Senders, die er stürmen lassen hat, bei dem ich nicht durchblicke. Egal welche Kontroverse, in Georgien bekomme ich sympathiebasierte Antworten auf meine Fragen und die westlichen Quellen berichten oft nur oberflächlich. Interessant finde ich, dass mein Vater, ein Fanboy der ersten Stunde, kürzlich nichtmal versuchte, autoritäres Verhalten von Saakaschwili abzustreiten und es stattdessen als notwendiges Mittel für die Etablierung eines funktionierenden demokratischen Staates rechtfertigte.


    Der größte Fleck auf Saakaschwilis Weste ist aber der Augustkrieg 2008. Laut dem EU-Bericht startete der Krieg mit einer georgischen Offensive in Südossetien. Für anderweitige Darstellungen der georgischen Seite gibt es keine Beweise. Das Vorspiel zu der Offensive ist ein Dschungel aus widersprüchlichen Berichten. Man kann noch so überzeugt sein, dass Russland auch ohne einen Präventivschlag Georgiens einmarschiert wäre, aber beweisen kann man das nicht. Auch die Ukraine, die in einer ähnlichen Situation trotz der Anbahnung einer russischen Invasion bis zu letzter Sekunde die Füße still gehalten hat, hilft da nicht weiter. Georgien steht als Mitverantwortlicher da und es besteht die Chance, dass der Krieg hätte verhindert werden können, wenn Saakaschwili sich nicht provozieren lassen hätte.


    Welche Rolle eventuelle Äußerungen der Amerikaner, wie die von Oberyn erwähnte, bei seiner Entscheidung gespielt haben, bleibt unklar. Ich weiß nicht, ob er ernsthaft auf einen Kriegseintritt der NATO gehofft hat, aber er muss doch mehr westliche Unterstützung erhofft haben, um eine Offensive anzuordnen.

    Den Augustkrieg und Saakaschwili zu verstehen, ist sowieso eine Lebensaufgabe und ich freue mich über jede Quelle und neue Perspektive.


    Ganz kurze Einordnung: Ich denke, Micheil Saakaschwili ist ein fähiger Politiker, der für eine schnelle und positive Entwicklung Georgiens gesorgt und die weichen für die Integration des Landes in den Westen gelegt hat. Ich bin gewillt zu glauben, dass ihm der Kampf gegen den russischen Imperialismus wirklich am Herzen liegt. Er hat aber viele Kontroversen um Machtmissbrauch mit sich zu tragen, die ich leider nicht durchblicke. Außerdem denke ich, dass er mit dem Präventivschlag im Augustkrieg 2008 den letzten Rest Hoffnung auf einen friedlichen Ausgang der Situation über Bord geworfen hat.

    Du lässt das irgendwie negativ klingen und ich denke nicht, dass es negativ ist.

    Ich denke, wenn einem ein Stück Musik aus irgendwelchen Gründen genehm ist, dann benimmt man sich am besten wie ein Erwachsener vor der Prinzenrolle, Herr und Meister der eigenen Entscheidungen und frisst die verdammte Schoki aus der Mitte.

    Vor fast 3 Monaten gedacht, dass ich "später" antworte und dann komplett verpeilt. Peinlich. Tut mir Leid.

    Tatsächlich war das überhaupt nicht negativ gemeint. Wenn mir ein Keks schmeckt, dann futtere ich den auch, egal wie dämlich das Rezept sein mag. Zurzeit läuft bei mir auch ein Refrain mit Beilage in Dauerschleife.


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    Hah, der Trick ist: Sobald man etwas Gutes erschnuffelt hat, muss man den Musik-Dealer so lange schütteln und seine Katze bedrohen, bis er weint und rausrückt, wo er das Richtige Zeug TM versteckt hat.

    Es ist echt gutes Zeug. Kannte die Version gar nicht.

    Diese bestimmten westlichen Staaten waren die drei verbleibenden Siegermächte.

    Klar, ich hatte bei "offiziell" nur gedacht, dass der Ablauf der Okkupation an sich vielleicht erleichtert, das Verbrechen der Sowjetunion völkerrechtlich auf den Punkt zu bringen, aber die Grausamkeiten scheinen ja erst nach dem eigentlichen Besetzungsvorgang angefangen zu haben.


    Bitte nicht falsch verstehen, ich halte die vielen Annexionen aus den 20ern für ethisch genauso verwerflich und entsprechende Befreiungsversuche der betroffenen Ländern für vollkommen verständlich.

    Davon bin ich ausgegangen. Umso interessanter fand ich, wo du die Besonderheit beim Baltikum gesehen hast. Danke für den Link.

    Obwohl Sowjetunion im Russischen noch mehr als im Deutschen einen freiwilliges Völkerbündnis impliziert, ist zumindest hinsichtlich des Baltikums und Teilen Moldaus (historisch noch sehr viel mehr Staaten) inzwischen offiziell von einer völkerrechtswidrigen Annexion auszugehen.

    Ich weiß denkbar wenig über die baltische Geschichte und verstehe nicht ganz, worauf du mit dem Baltikum und „Teilen Moldaus“ hinauswillst, bzw. worin ihre Besonderheit im Vergleich zu den anderen Nationalstaaten liegt, die sich nach der Oktoberrevolution gebildet haben und dann von der SU gewaltsam annektiert wurden. Woher kommt da das „offiziell“? Meinst du damit die Anerkennung der baltischen Perspektive durch bestimmte westliche Staaten?

    Was hast du der armen Dozentin angetan, dass sie so verzweifelt versucht, Rache zu nehmen?


    Diese Methode klingt, als wäre es für Mittelstufenschüler entwickelt worden, um sie an Präsentationen heranzuführen und dabei der Klasse die 20-minütigen Schlaflieder zu ersparen. Ich habe keine Ahnung vom Studium, aber kannst du der Dozentin die Dummheit der Idee freundlich begründen und auf Einsicht hoffen?


    Falls das nicht geht oder du es schon erfolglos versucht hast, bleibt dir wahrscheinlich nur, sich anzupassen. Inhaltlichen Anspruch und gewohnte Strukturierungsstrategien müsstest du dann ändern, damit sie zur Pecha Kucha (Wtf?) passen und das Ganze als Herausforderung ansehen, bevor dich der Frust zu lange von der Arbeit abhält. Die Dozentin wird ja wohl nicht mit der Erwartung da ran gehen, dass du in dieser Situation das gleiche erreichst wie mit einem klassischeren Vortrag mit mehr Zeit.


    Außer du hast ihr wirklich etwas Unaussprechliches angetan.

    Ich habe mit Corpse Bride zum ersten Mal ein Stop-Motion-Film von Tim Burton gesehen (außer man zählt Nightmare Before Christmas mit) und fand's toll.

    Der Film sieht sehr schön aus, hat sehr spaßige Musical-Einlagen und ich hatte immer wieder das Gefühl, ein Märchen zu sehen. Letzteres finde ich für ein Film sehr beachtlich, wo durch die Visualisierung konkrete und genaue Darstellungen unausweichlich werden, was ja untypisch für die vage und abstrakte Erzählweise von Märchen ist.


    Richtig begeistert hat mich dann Paddington. Diese Geschichte über einen peruanischen Bären, der aus seiner Heimat fliehen muss und in London nach einem neuen Zuhause sucht, ist nicht nur sehr unterhaltsam. Sie nimmt seine Thematik - die Trennung von der Heimat und den Versuch, sich in ein neues Zuhause einzuleben - ernst und verliert sie im Verlauf der Handlung nicht aus den Augen. Wobei es einen Bösewicht gibt, der nicht wirklich mit diesen persönlichen Herausforderungen verwoben ist und auf den ich gerne verzichtet hätte. Genau wie auf viele kindlichen Gags. Beides dürfte aber für Kinder, an die sich der Film in erster Linie richtet, besser funktionieren. So oder so eines der Filme, die mich dieses Jahr wirklich berührt haben.


    Als letztes habe ich seit der Kindheit zum ersten Mal wieder Sam Raimis Spider-Man Trilogie geschaut.

    Der erste Teil ist solide, aber mich hat weder die Handlung mitgenommen, noch war die Action mit den veralteten Effekten besonders unterhaltsam. Die Charaktere hatten schon was, aber die haben sich erst im zweiten Teil richtig entfaltet, wo die Effekte auch deutlich besser aussahen und die Handlung spannender wurde. Im dritten Teil fand ich die Ausgangslage sogar ziemlich interessant, aber 3 verschiedene Bösewichte mit ihren eigenen Handlungssträngen, die ewig nicht zusammenkommen, war dann doch zu viel, genauso wie die Tanzszene.

    Das klingt alles eher kritisch, aber ich mochte die Reihe als Ganzes für die Dinge, die man in Superheldenfilmen und insbesondere in der MCU heutzutage selten sieht. Die Handschrift des Regisseurs zum Beispiel. Da nahezu jeder MCU-Film mit der gleichen Belichtung und Farbkorrektur daherkommt, Kampfchoreographien sich ähneln und der Humor weitestgehend gleichgeschaltet ist, fühlt sich Raimis Trilogie mit den kleinen Horror-Einlagen und den fancy Szenenübergängen erfrischend an.

    Das Highlight der Raimi-Trilogie ist aber die Bevölkerung von New-York. Ständig interagieren irgendwelche Leute mit Spidey, auf eine witzige, emotionale oder auch extrem kitschige Art und Weise. Egal was in der Handlung gerade passiert, muss sich Peter Parker damit rumschlagen, wie Spider-Man von der Öffentlichkeit wahrgenommen wird oder kleine Konflikte mit Chefs und Vermietern austragen. Weder für ihn noch für die Zuschauer gibt es eine Gelegenheit zu vergessen, für wen er eigentlich diese ganze Show abzieht. Das hat was herzliches und ist ein weiteres Alleinstellungsmerkmal der ansonsten eher mittelmäßigen Trilogie.

    Die Filme haben auf jeden Fall dafür gesorgt, dass ich mir mein erstes Spider-Man-Comic geholt habe.

    Rohe Power, Intensitätsaufbau, irgendein kleiner Twist, ich brauche irgendetwas das mich bei der Stange hält.

    Schließe ich mich an, nur dass ich deutlich weniger streng bei der Beurteilung zu sein scheine, sodass ich mit der Mehrheit von Intros, die ich so mitbekomme, noch was anfangen kann. Dein beschriebener Punkt wird da wohl seine Rolle spielen: Ich beschäftige mich natürlich nicht so lange mit Rock und Metal wie du und dürfte insgesamt weniger Musik gehört haben.

    Ein Stück wird um einen einzigartigen Refrain als Herzstück herum entwickelt, aber monumental lieblos verpackt.

    Vielleicht bin ich zu sehr in das protzige "Metal ist doch anders als die sonstige Pop-Musik" eingelullt, aber tatsächlich habe ich nicht den Eindruck, dass diese Krankheit grundsätzlicher Teil der härteren Musik ist. Zumindest stechen Metal-Bands für mich hervor, wenn sie ihre Lieder doch nach deiner Formel schreiben, wie z.B. Sabaton.

    Ohne Tiktok hätte ich das folkige Gandagana (Gott ist das hübsch) vermutlich nicht kennengelernt.

    Ich habe mal nachgeschaut, was Gandagana und Tiktok miteinander zu tun haben und bin unsicher, ob mir Trap Remixes von georgischer Volksmusik dringend gefehlt haben, aber any publicity is good publicity.

    Darf ich fragen, woher deine Abneigung gegenüber Intros kommt? Sowas kenne ich sonst nur von Fans von Rap oder grob gesagt modernem Pop, die den Gesang als Kern der Musik betrachten und alles andere, also auch Intros, als Beiwerk. Bei dir ist das ja offensichtlich nicht der Fall, wenn dir In-A-Gadda-Da-Vida gefällt.

    Metallica hat vor einer Stunde aus dem Nichts ein neues Lied veröffentlicht.

    Klingt wie Kill 'em All ohne die unterirdische Production. Der erste Single für Hardwired war aber auch der kurze, thrashige Opener, ohne dass das ganze Album sich so angehört hat, also mal gucken. Ich freue mich sowieso über alles Neue von denen, ohne Großartiges zu erwarten.


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    Ich sagte in 3 Sätzen!

    Die Unterstellung habe ich tatsächlich in einem Satz zusammengefasst, aber da ich bemerkt habe, dass mein erster Beitrag zu dem Thema nicht viel mehr beinhaltete als "Höhö, du liegst falsch", wollte ich dann doch erklären, was überhaupt mein Problem ist.

    Auch wenn ich dein 13 Jähriges Ich zu seinem ausserordentlichen Reflexionstalent beglückwünsche

    Ich geb's weiter, wenn ich ihn sehe. Dein 13-Jähriges Pendant soll sich von mir gedruckt fühlen. Klingt belastend, was du da erzählst <3

    Es geht mir dabei nicht nur um Schutz, sondern darum der unbewussten Stereotypisierung weiblicher Figuren in Filmen und Serien vorzubeugen und langfristig ein ausgeglicheneres Bild in der Medienlandschaft zu schaffen.

    Was notwendig ist, aber sobald mit dieser Motivation moralische Modernisierung von älteren Werken in Adaptionen vorgenommen wird, nicht mehr. Da vertraue ich eben dem "außerordentlichem Reflexionstalent" des Menschen und beim Mangel dessen aufgrund des Alters dem Verantwortungsbewusstsein von Eltern, wenn es darum geht, was ihre Kinder konsumieren.

    Wenn 2 Frauen in einer HdR-Verfilmung miteinander reden, obwohl sie es im Original nicht getan haben, ist es an sich eine harmlose Änderung. Ist sie aber allein aus der Motivation geschehen, das Original zu "modernisieren", ist es für mich persönlich bereits besorgniserregend, da sie zeigt, dass die Macher für diese Herangehensweise offen sind. Zieht man wiederum diese Herangehensweise konsequent durch, adaptiert man gegebenenfalls an der Essenz des Originals vorbei. Das nur, weil man das von dem eigenen abweichende Weltbild eines anderen nicht ertragen kann bzw. das eigene Publikum für zu dumm hält, um eventuell fragwürdige Teile dieses Weltbilds eigenständig zu erkennen. Sowas finde ich schade und deshalb habe ich deine Randnotiz kommentiert.

    Also nichts Neues in einem Thread, in dem schon viel über Wokeness diskutiert wurde. Irgendwie habe ich es so schei...originell formuliert, dass niemand die tiefe Bedeutung meiner Aussage erkennen konnte.

    Aber das "empty" lässt sich für mich nicht wegdiskutieren.

    Daran werde auch ich nichts ändern können, allein schon weil ich mich an kaum was aus dem Silmarilion erinnere. Ich weiß, dass ich es beim lesen überhaupt nicht empty fand, aber begründen kann ich das nicht.

    Einer der Ausschnitte, über die ich einen etwas besseren Überblick habe, ist die Geschichte der Kinder Hurins. Die ist, wie Grunkins schon sagte, etwas grauer und entwickelt sich auch schneller als ein Baum. Daran habe ich bei meiner Umsetzungsträumerei neben HdR und Hobbit gedacht.

    Da übrigens die kühne Behauptung aufgestellt wurde, dass GoT ja auch trotz inhaltlicher Fehler schön anzusehen gewesen sei, habe ich kurz das Internet angeworfen.

    Es gibt einen einzigen Grund, warum ich nie mehr als eine volle Folge GoT geguckt habe. Die Serie ist abgrundtief hässlich. Um von den zahlreichen Ausschnitten zu urteilen, die ich gesehen habe, hat sich daran auch nichts geändert, als die Budget-Probleme längst Geschichte waren.

    Wenn man eine Fantasy-Buchreihe in ein visuelles Medium umsetzt, sollte man vielleicht nicht irgendwann in der Preproduction vergessen, dass gute Fantasy fremde, aber glaubwürdige Welten im Angebot hat und sie dementsprechend aussehen muss. Das Color Grading Preset "The_Middle_Ages_where_the_sun_never_shone" gepaart mit Prop-und Kostüm-Überbleibsel aus schlechten Historiendramen saust nicht nur an den Beschreibungen in der Vorlage vorbei. Es ist nur fremd, wenn man noch nie im Leben ein "historisches" Hollywoodstreifen geguckt hat und nur glaubwürdig, wenn man sein Geschichtswissen ausschließlich aus derartigen Streifen nimmt. Da sich das gegenseitig ausschließt, frage ich mich ehrlich, woher der Lob für den Look von GoT kommt.