Da die letzte GoT- Folge vor bereits mehr als einem Jahr erschienen ist, würde mich eure Einordnung der einzelnen Staffeln mehr als interessieren. Welche Staffeln fandet ihr gut und welche eher nicht so. Ich muss sagen, dass ich wirklich jede Staffel GoT liebe. Trotzdem gab es manche, die ich eher nicht ganz so toll fand. Hier mein Ranking.
8. Staffel 7
Den Hauptplot der siebten Staffel finde ich wirklich katastrophal. Bis heute frage ich mich was Jon und Daenerys in der finalen Schlacht gegen den Nachtkönig mit den zusätzlichen Lannister-Soldaten angestellt hätten. Nach der Schlacht an der Goldstraße ist das Heer doch sowieso stark dezimiert! Warum also diese gigantischen Aufwendungen, um eine Cersei zu überzeugen? Ich finde Cersei ist sogar die einzige die in dieser Staffel halbwegs rational denkt. Wie sollen die Lannisters überhaupt so schnell in den Norden kommen? Wie sollen sie ernährt werden? Wer soll dann die Bevölkerung von Königsmund schützen? Noch dämlicher ist aber der Plot rund um Petyr Baelish. Warum will er dass Sansa Arya eliminiert? Klar er will Sansa wieder von ihrer Familie trennen, damit sie isoliert ist und er sie besser beeinflussen kann. Aber warum gibt er für eine Arya so ein Risiko ein? Was wäre passiert, wenn Daenerys und Jon mit zwei Drachen in Winterfell ankommen und herausfinden, dass Sansa ihre eigene Schwester hat hinrichten lassen? Wie wäre der Plan dann weitergegangen? Petyr will doch eigentlich immer auf der Gewinnerseite stehen. Ich hätte es viel besser gefunden, wenn Jon ihn mit zu Daenerys nimmt, weil er Sansa nicht mit Baelish alleine lassen will. Hier hätte Petyr Baelish dann sich auf Daenerys stürzen können, um sie zu manipulieren. Ich hätte ihn auch bis zur achten Staffel leben lassen. Er hätte die Ängste von Daenerys aufgrund von Jons Anspruch gezielt schüren können. So wären ihre Handlungen eventuell besser nachvollziehbar gewesen. Ich hätte es sogar gut gefunden, wenn er ganz am Schluss in der Runde bei den Lords sitz und erst dann sein Spiel entlarvt wird. Den wichtigsten Spieler so kurz vor dem Finale vom Brett zu nehmen, fand ich mehr als schade.
7. Staffel 5
Die Staffel 5 hat viele großartige Szenen und mit dem High Sparrow den besten Antagonisten der Serie überhaupt. Allerdings fand ich ganze Ramsay/Sansa-Geschichte furchtbar unnötig. Warum kann Sansa nicht einfach ihre Familie rächen wie Arya auch? Nein Sansa als klassische Dame braucht natürlich noch ein Vergewaltigungs-Motiv mit dem eine Charakterentwicklung eingeleitet wird, die eigentlich in der vierten Staffel schon viel weiter war. Man verpasst ihr einfach ein billiges Remake und nimmt ihr Winterfell als Zuflucht weg. Warum wird eigentlich nie thematisiert an wieviel furchtbare Dinge Winterfell sie mittlerweile erinnern muss? Ich meine sie wurde im Schlafzimmer ihrer Eltern mehrmals aufs schlimmste sexuell misshandelt. In den späteren Staffeln ist das egal und sie umgibt sich angeblich gerne mit "schönen Dingen". Zu den Sandschlangen und den furchtbaren Dorne-Strang sage ich lieber gar nichts... Auch der Tod von Shireen war mir einfach zu heftig. Hier hatte ich wirklich das Bedürfnis mich zu übergeben. Mich hat eine Szene noch nie emotional so sehr mitgenommen. Natürlich lag das auch an der großartigen Inszenierung, aber sowas ist für mich keine Unterhaltung mehr. Insbesondere da der Tod storytechnisch recht belanglos war.
6. Staffel 8
Mir tut es fast schon leid, dass ich diese Staffel so niedrig platzieren muss, da sie bildtechnisch und schauspielerisch so großartig war. Ich hätte niemals gedacht, dass solche Bilder, Emotionen und Effekte in einer TV-Produktion denkbar sind. Auch das Ende war so wie ich es mir immer gewünscht habe. Sogar wesentlich besser. Ich war ja immer ein Daenerys-Gegner, aber habe sie dank der letzten Staffel lieben gelernt. Ihr Niedergang war so perfekt und mitreisend inszeniert. Jeder war bestimmt schonmal in einer neue Gruppe und obwohl man so fleißig ist, sich bemüht und zu jedem nett ist, gibt es immer Leute die mehr gemocht werden als man selbst. Und das ist hier Sansa. Obwohl sich Daenerys für den Norden aufopfert, wird sie niemals solche Beziehungen haben wie Sansa/Jon, Sansa/Tyrion oder Sansa/Theon. Sansa hat so viele emotionale Geschichten mit Daenerys Gefolgsleuten, dass diese immer auf den zweiten Platz verbannt wird. Und gerade für eine Frau, welche die geliebte Mysa einer ganzen Stadt war, muss das sehr schmerzhaft sein. Emilia Clarke hat das wunderbar verkörpert. Ihr wird alles genommen und sie kommt in der bitteren Realität an, die ein Viserys ihr immer verheimlich hat. Cersei hingegen ist definitiv der schlechtere Mensch, aber wird dennoch bis zum Ende aufrichtig geliebt. Ich fand es auch verständnislos, dass so viele für Cersei einen grausameren Tod herbeigesehnt haben. Sie war für mich immer nur ein Opfer und die Figur ist für mich mehr als tragisch. Sie ist für mich die realistische Version von Sansa und Arya, genauso wie Petyr Baelisch, die realistischere und düstere Version von Tyrion ist. Die meisten Menschen können nach solchen Schichsalsschlägen wohl selten so optimistisch wie Sansa oder Tyrion bleiben. Lediglich wegen dem viel zu schnellen Tempo und der Qualität der anderen Staffeln landet die achte Staffel auf diesem undankbaren Platz.
5. Staffel 1
Die erste Staffel ist nahezu perfekt. Allerdings ist sie mir viel zu buchnah. Man hat wirklich das Gefühl, dass man das erste Buch als Drehbuch verwendet hat. Dinge die an der achten Staffel kritisiert werden, sind auch hier massig vorhanden. Warum sieht man nicht wie jedes der Stark-Kinder ein Schattenwolf übergeben wird? Auch Familienbeziehungen werden komplett ignoriert? Warum hat man keine Verabschiedung aller Stark-Kinder eingebaut? Es ist ein Unding, dass Sansa und Jon erst in der sechsten Staffel ihre ersten gemeinsame Szenen haben. Auch dämliche Änderungen wie die Tatsache, dass Sansa Sandors tragische Geschichte von Petyr Baelish erfährt, finde ich merkwürdig...
4. Staffel 3
Für viele bestimmt die beste Staffel, platziert sie sich bei mir nur auf dem Mittelfeld. Ich kann aber gar nicht sagen warum. Wahrscheinlich weil meine Lieblingsfiguren (Sansa, Jon, Cersei, Arya) hier nicht einen so entscheidenden Plot haben. Ich mag die anderen Staffeln einfach einen Ticken mehr.
3. Staffel 2
In der zweiten Staffel liebe ich einfach die Schlacht am Schwarzwasser so sehr. Auch die Handlungsstränge von Arya und Tyrion gefallen mir hier richtig gut. Generell wird hier einem am meisten Abwechslung geboten und viele großartige Figuren und Schauplätze eingeführt.
2. Staffel 6
Die sechste Staffel ist mein Guilty pleasure. Ich weiß, dass die dritte Staffel und auch die erste handlungstechnisch so viel besser sind. Sie ist aber einfach eine meiner Lieblingsstaffeln, da ich sie einfach so genossen haben. Es gibt zahlreiche Logiklöcher: Wie kommen die Sandschlange plötzlich aufs Schiff von Tristan? Wie haben Sansa und Theon den Sprung erlebt usw. Doch das ist mir egal. Ich wurde noch nie von einer Staffel so kurzweilig und perfekt unterhalten und der Hype war bei der sechsten Staffel einfach auf meinem absoluten Höhepunkt. Ich liebe sie einfach!!!
1. Staffel 4
Die vierte Staffel ist für mich die perfekte Kombination auf dem "alten"(buchtreuen) und dem "neuen" Game of thrones. Tyrions Strang ist hier das absolute Highlight. Seine Rede ist für mich der absolute Gänsehautmoment in GoT. Auch Sansas Strang fand ich hier am besten, da ihre Charakterentwicklung hier wesentlich realistischer und durchdachter anmutet als in der fünften Staffel. Statt nur auf den Büchern zu behaaren wurden hier auch sinnvolle Änderungen angestoßen, wie den genialen Kampf zwischen Brienne und dem Bluthund. Auch die Schlachten an der Mauer in eine Schlacht umzuändern war mehr als sinnvoll. Für mich meine unangefochtene Lieblingsstaffel, die ich immer wieder und wieder anschauen werde.