Beiträge von Yobuye

    Ich gucke auch immer mal wieder erwartungsvoll auf "not a blog".
    Natürlich nicht täglich und leider bislang ohne den ersehnten Eintrag zu erspähen.


    Im letzte Beitrag ist J.R.R.Martin im Kreise seiner fleißigen Assistenten zu sehen.
    Und dieser Kreis ist gar nicht so klein, was vielleicht ein Fünkchen Hoffnung für 2022 spenden mag.

    Habe vor wenigen Wochen ein dem "Lobgesang für Leibowitz" thematisch eng verwandtes (aber keineswegs abgekupfertes) Buch genossen: "Die Enkel der Raketenbauer" von Georg Zauner.
    Hier versuchen ebenfalls Mönche in einer harten Endzeit Relikten unserer untergegangenen Epoche einen Sinn abzugewinnen, diesmal allerdings in Bayern. Die Handlung spielt überwiegend im "Feld" Munic, einer Ausgrabungsstätte, ehemals eine große Stadt.
    Formell eine Pseudodokumentation, als Sammlung von Mönchs-Dokumenten aufgemacht, die wiederum von einer noch ferneren Zukunft aus betrachtet werden (wie im Leibowitz gibt es eine Wiedergeburt der modernen Zivilisation, wenn auch nur angedeutet in den editorischen Hinweisen)
    Originell, lustig und ernsthaft.

    Starke Charismatiker im Sinne der persönlichen Ausstrahlung sind m.E.
    - Melisandre und Moqorro
    - Wahlsieger Euron
    - Tywin
    - Mance Rayder


    Im Video wird alles mögliche bewertet, nur zum geringen Teil Charisma im eigentlichen Sinne.

    Als Geheimtipp für Menschen mit bajuwarischen Wurzeln kann ich noch An den Feuern der Leyermark von Carl Amery empfehlen.


    Der Empfehlung kann ich mir nur anschließen. Mit der Einschränkung, dass plot-orientierte Leser enttäuscht sein könnten.


    Von Carl Amery gibt es auch einen sehr guten Zeitmaschinenroman: "Das Königsprojekt" und ein ebenfalls lesenswertes kürzeres postapokalyptisches Büchlein "Der Untergang der Stadt Passau". Im Vorwort des letzteren verweist er auf "A canticle for Leibowitz".

    Von den drei Akten "Krieg der fünf Könige", "Drachentanz", "Lange Nacht" im Sinne des Schmierzettels Exposés aus dem fernen Jahre 1993 wurde in den vorliegenden fünf Bänden allenfalls der erste ausgeführt, vom zweiten lediglich der Titel verwendet und der dritte nur motivisch angedeutet.


    Um eine Gleichgewichtung nach Seitenzahl zu erreichen, wären da noch zehn weitere Bände fällig.
    Das ist absurd, besonders wenn man berücksichtigt, dass sich nach aller Empirie die zeitlichen Abstände weiter vergrößern werden.


    Soll heißen, der Autor hat sein 1993-Exposé längst bei irgendeiner unauffälligen Behörde für obsolet erklären lassen.

    Ich hoffe allerdings, dass GRRM seine Notizen am PC gespeichert hat und nicht auf 1000en Zetteln, Zeichnungen und Diagrammen, teilweise in eigener Kunstsprache ... :/ Und er hat auch keinen Sohn, dem er fast täglich einen Brief schreibt ...


    Hat Professor Tolkien etwa alles mit der Hand geschrieben?
    Kann doch nicht sein.


    In einem Video habe ich übrigens gesehen, dass G.R.R.Martin nur einen ganz altmodischen Computer hat. Vielleicht bremst auch das.

    Mein persönlicher Tipp: im Buch wird Shireen nicht wegen Neuschnee verbrannt, sondern um die Auferstehung Jon Snows zu ermöglichen.
    Stannis wird vermutlich keinen Einfluss darauf haben.
    Der anschließende Selbstmord Selyses ist m.E. ein künftiges Buchereignis, das sich nicht die Show-Autoren ausgedacht haben.


    Insofern wäre auch für mich Stannis noch der beste König, trotz einiger Flecken auf dem Doublet.


    Renly als "moderner" König ist ein Witz.
    Genauso gut könnte man sagen, Balon Greyjoy sei modern und träte für die Frauenrechte ein, weil er seiner Tochter ein militärisches Kommando (30 Schiffe) anvertraut.

    Ein Vorschlag, der sicherlich vielen überraschend scheinen mag: König Bronn.


    Seine drei Trümpfe:
    1) Er kennt das Leben und die Sorgen des kleinen Mannes ("smallfolk") aus eigener Anschauung.
    2) Es ist das, was die Fans sehen wollen.
    3) Er hat die beste Geschichte: der unglaubliche Aufstieg vom Kleinunternehmer zum König in einer Gesellschaft, in der "soziale Mobilität" ein Fremdwort ist (oder zwei).


    Um zwei große Einwände gleich im Keim zu ersticken:
    1) In Westeros sind nur Adelige auf dem Königsthron zugelassen -> siehe Trumpf 1.
    2) Mangel an Detailkenntnissen -> hohe Auffassungsgabe und gute Berater


    König Bronn.

    Mittlerweile ist der Bekanntheitsgrad so hoch, dass sich der Verkaufserfolg zwangsläufig einstellen wird, völlig unabhängig von der Qualität oder vermeintlichen Qualität.


    Denkt an Asterix, wo es nach jedem Band neue Verkaufsrekorde gibt.