Beiträge von Ser Oberyn Martell

    Sollte Scholz gewinnen, wird die Union erst mal sagen, dass er am Zug ist, eine Regierung zu bilden, und es wird Stimmen in der Union geben, die irgendwas von "Fundamentalerneuerung in der Opposition" erzählen. Grüne und SPD wären in dieser Situation sowieso ein Parteienblock und bräuchten dann einen weiteren Partner. Sondierungsgespräche mit der Linken würden aufgrund deren fehlendem Bekenntnis zur Nato wahrscheinlich nicht einmal zustande kommen, also würde man die Ampel sondieren. SPD und Grünen würden der FDP ein paar Zugeständnisse auf manchen Feldern anbieten, können aber natürlich nicht von den Grundsätzen ihres Programms abweichen. Damit stünde Lindner unter Zugzwang. Wenn er noch mal was von gar nicht Regieren statt schlechtem Regieren erzählt, wird in der FDP der Teufel los sein. Deren Wähler fanden diese Regierungsverweigerung meiner Erinnerung nach schon 2017 eher doof und werden keine große Lust auf weitere 4 Jahre Opposition haben. Damit triebe man die SPD direkt in eine große Koalition. Das gäbe dann wohl ein halbes Jahr Hängepartie, bevor sich die Union mit viel Widerwillen für eine GroKo hergeben würde. Was hat Lindner denn so grundsätzlich zu vorstellbaren Koalitionen gesagt, wenn er keine Lust hat, mit den Grünen zu regieren? Ein "bürgerliches Bündnis" mit der AfD wie in Thüringen? Ich kann mir kaum vorstellen, dass er sich innerparteilich halten wird, wenn er kneift.


    Also alle Welt durchschaut es, nur die FDP ist zu blöd dafür?
    Ich bin wirklich kein Freund dieser Partei, halte dieses Szenario aber für sehr unrealistisch.


    Die andere Option könnte ja auch die Androhung einer Minderheitsregierung unter der Tolerierung der Linken sein. Aber alles unter der Prämisse, dass sich die Union als Juniorpartner verweigert. Ansonsten tippe ich auf GroKo.

    Warum wäre eine rot-grün Koalition mit den Linken eigentlich so schlimm? Ich meine, es ist ja jetzt nicht so dass man deshalb direkt in den Kommunismus zurück rutscht oder aus der Nato austreten muss... Verstehe nicht warum Laschet immer wieder so vehement darauf pocht, dass Scholz sich öffentlich dazu bekennt eine Koalition kategorisch auszuschliessen. Ich kenne das Wahlprogramm der Linken jetzt nicht im Detail, aber sie mit der AfD gleich zu setzen finde ich so oder so vermessen.


    Es wird eine derartige Koalition nicht geben. Scholz will sie aber offenbar aus taktischen Gründen nicht ausschließen, denn wenn er gewinnt und die Union kein Juniorpartner sein will, käme nur noch die Ampel in Frage. Und da die FDP unbedingt mitregieren will, ist es besser ihr vorzugaukeln, man habe auch noch eine andere Option. Außerdem wird er Wähler mit Präferenz zu RRG nicht abschrecken wollen.
    Ich mag das soziale Gewissen der Linken und habe sie auf Landes- und Kommunalebene schon selber gewählt, auf Bundesebene sollte ihr Zweck aber vor allem sein, dass es sich die SPD nicht zu gemütlich in der Mitte macht. Teile der Partei sind immer noch Sozialismus-Hardliner, und das Liebäugeln mit autoritären Staaten, denen irgendwas mit Kommunismus anhaftet, ist verstörend. Ich will keine Partei in der Regierung, in der eine Sahra Wagenknecht Unterstützung genießt, die Anfang der 90er eine Verteidigung Stalins verfasst hat, weil ihr die Betrachtung seiner Herrschaft zu einseitig war, und die sich seit Jahren mit ihren Ausfällen immer wieder als Sprachrohr der Rechten einspannen lässt. Die Frau ist selber offenkundig keine Rechte, aber irgendwann sollte man mit ihrer Intelligenz vielleicht auch mal begriffen haben, dass etwas falsch läuft, wenn man immer wieder Querfrontangebote erhält. Der Kommunismus ist gescheitert und die Aufgabe linker Parteien sollte darin bestehen, Modelle für die Zukunft zu finden, in denen sich die Lebenssituation der Menschen signifikant verbessert, ohne dass man im 19. Jahrhundert schwelgt.
    Außerdem ist der Pazifismus der Linken auf dem Blatt sehr niedlich, in der Realität aber brandgefährlich. Ja, Waffenexporte in gewisse Länder gehören verboten, absolut. Aber es ist eben nicht so, dass alle Länder auf der Welt Eigeninteressen haben und Deutschland eine Vermittlerrolle zwischen den USA, Russland und China einnehmen sollte. Wir gehören zum globalen Westen und haben größtes Interesse daran, die damit einhergehenden demokratischen Werte für unser Land zu verteidigen. Wir befinden uns im Wettlauf der Systeme, da kann man nicht neutral bleiben. Zumal es ein Witz ist zu glauben, dass Russland in irgendeiner Form ein potenzieller Bündnispartner für uns wäre. Das Regime versucht seit Jahren, die westlichen Demokratien zu destabilisieren, indem sie die politischen Ränder stärkt und durch das Eingreifen in Syren Flüchtlingsströme zumindest in Kauf nimmt, wenn nicht sogar gezielt hervorruft (Flüchtlingsströme ist ein doofes Wort, ich nehme es hier trotzdem mal, weil es von der politischen Rechten verwendet wird, die dadurch gestärkt wurde). Die AfD lässt sich ja anscheinend von Russland aus finanzieren, die Linke lässt sich freiwillig einspannen. Der Westen ist nur innerhalb eines gemeinsamen militärischen Bündnisses handlungsfähig, und in dem Moment, wo wir die NATO auflösen finden sich in den drei baltischen Ländern russische Minderheiten, die ganz böse unterdrückt werden und unbedingt wollen, dass das Sowjetreich wiederaufersteht. Dann wird es ein paar Medienmogule geben, die mit Putins Geld prorussische Stimmung machen, ebenso die Internettrolle, ein paar gezielte Eskalationen, und zehn, fünfzehn Jahre später rollen die Panzer (oder was auch immer dann in Gebrauch sein wird) zur Wiederherstellung der Ordnung über die Grenze nach Westen. Muss nicht sein.
    Auch in praktischer Hinsicht hätte so eine Koalition große Probleme. Was wäre denn, wenn der Bündnisfall ausgerufen wird? In dem Moment ist die Regierung umgehend am Ende. Dann hätten wir eine Regierungskrise in so einer Situation, wäre ziemlicher Mist.

    Ich kann mich nur wiederholen. Nimm doch bitte jemand dem Mann das Mikro weg, bevor wir versehentlich irgendeinem Land den Krieg erklären.


    "Herr Laschet, bitte skizzieren Sie Ihre Leitlinien."
    "Angesichts der Zustände in Berlin kann es nur einen Weg geben: Wir müssen uns unbedingt dieses Land krchkrch, dies...krchkrch, is...krch, Island zurückholen. Verzeihen Sie bitte."

    Gestern endlich meine Zweitimpfung, katastrophale Nacht und heute völlig zerschlagen. Dafür in zwei Wochen endlich keine nervigen Tests mehr und vielleicht ist bald ja mal wieder ein Besuch bei den Großeltern drin. :)


    Die Überlastung des Gesundheitssystems ist aber tatsächlich ein Problem für uns alle, weil dann wieder Operationen aufgeschoben werden und andere Notfälle evtl. nicht oder nicht so gut behandelt werden können.


    Deswegen ja mein polemischer Vorschlag, einfach normalen Betrieb zu haben und Erkrankte, für die es eine Empfehlung gegeben hätte, im Rahmen der Kapazitäten zu behandeln, und wenn die erschöpft sind, haben die Betreffenden halt Pech gehabt. Am Ende stößt man natürlich immer auf das Problem, dass man damit möglicherweise Menschen in einer Notsituation sterben lassen muss, was auch nicht geht, vor allem wenn es dann um konkrete Schicksale geht. In meiner bösen Fantasiewelt erhalten alle freiwillig Ungeimpften über 18 ein Informationsschreiben zu Corona und Impfung und schicken ein Formular zurück, durch das sie bestätigen, dass sie ab dem Stichtag Neujahr bei Überlastung der Krankenstationen freiwillig auf Behandlung verzichten. Eigenverantwortung und so. Ich weiß, ich weiß, aber irgendwie muss ich manchmal meinen Ärger kanalisieren.

    Naja zum einen gibt es immer noch Bevölkerungsgruppen, für die eine Impfung noch nicht möglich bzw. empfohlen ist:


    - Schwangere und Stillende
    - Kinder unter 12 Jahren
    - Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen


    Zum anderen schützt man die Ungeimpften trotz ihres Unwillens auch mit, also schützt sie etwas vor sich selbst.


    Schwangere und Stillende war ja schon bisher möglich, ab jetzt sogar mit Empfehlung, der Impfstoff für Kinder kommt wohl demnächst. Was man bis jetzt bei den unter 12jährigen sehen kann, deutet ja nicht unbedingt auf eine hohe Gefährdung hin, aber ich kann verstehen, dass man da noch vorsichtig ist. Diese Gruppe von Menschen, die sich nicht impfen lassen kann, empfinde ich als etwas ominös. Gibt es da in irgendeiner Form nähere Informationen zu, wen und wie viele das konkret betrifft? Was ich dazu bis jetzt gefunden habe, war immer äußerst schwammig. Die Freiheiten von Millionen Menschen nur deshalb einzuschränken, weil man andere vor sich selber schützen will, geht mir nicht so richtig in den Kopf, und auf emotionaler Ebene kommt es in mir dann auch mal hoch, dass diese Menschen eben einfach mit der Konsequenz ihres Handelns leben müssen (und wenn die Kapazitäten in den Krankenhäusern nicht mehr ausreichen, dann ist das halt so). Kann man natürlich dennoch schlecht verantworten, die Menschen bei Überlastung einfach sterben zu lassen. Und der Mutationspunkt ist sicherlich auch nicht irrelevant, wobei @Grunkins ja davon auszugehen scheint, dass sich im nächsten halben Jahr sowieso mehr oder weniger alle anstecken werden, insofern besteht die Mutationsgefahr ja immer noch, oder?

    "Es ist nicht egal, wer in der nächsten Regierung sitzt", sagte Laschet. In den entscheidenden Momenten der deutschen Geschichte hätten die Sozialdemokraten im Gegensatz zur Union immer auf der falschen Seite gestanden. Sicherlich erinnern wir uns alle an den Schulunterricht, wo wir gelernt haben, wie die SPD sofort nach ihrer Gründung gegen die Arbeiterklasse ins Felde zog, wie sie die Monarchie erhalten wollte, wie sie das Frauenwahlrecht bekämpfte, wie sie dem Ermächtigungsgesetz zustimmte, wie sie unter Brandt die Rückholung des wahren Ostens vorbereitete und wie sie unter Schmidt mit der RAF kooperierte. Geh nach Hause, Armin. Davon abgesehen ist Scholz echt nicht mein Kandidat, und wenn der Mann als Kanzler derartige Erinnerungslücken aufweist wie bei Befragungen in Untersuchungsausschüssen, dürften wir ein ziemliches Problem bekommen, aber allein so seltsame Durchsuchungsaktionen wecken bei mir die Trotzreaktion, doch die SPD zu wählen. Der Wahnsinn legt sich dann auch schnell wieder, der Ekel jedoch bleibt.

    Mich würde mal interessieren, was ihr so als perspektivisch realistische Zielsetzung seht, ab wann (also nicht zeitlich, sondern auf die Umstände bezogen) die Maßnahmen weitgehend zurückgenommen werden können (von so Dingen wie Maske vielleicht mal abgesehen). Ich gehe nicht davon aus, dass es eine allgemeine Impfpflicht geben wird, und weit über 70% scheinen wir dieses Jahr nicht mehr zu kommen. Die ursprüngliche Zielsetzung lautete ja meiner Erinnerung nach "Risikogruppen schützen und Überlastung von Krankenhäusern vermeiden". Wann wäre dieser Punkt denn erreicht - und gibt es so etwas wie Herdenimmunität (habe da irgendwie widersprüchliche Aussagen zu gelesen und gehört)? Wenn alle ein Impfangebot erhalten haben, was spricht dann dagegen, Impfunwillige "sich selbst zu überlassen" - beziehungsweise wen schützen wir dann noch? Hoffe, die Fragen klingen nicht zu provokativ, und würde mich über Antworten freuen.

    Wie gesagt, ich kann nicht erkennen, was es Laschet in diesem Wahlkampf einbringen könnte. Wenns gut läuft, überzeugt er vielleicht vier Leute. Wenns schlecht läuft, verliert er vierhundert. Das grundsätzliche Anliegen, eine Wahlkampfsendung mit höherer thematischer Tiefe auf die Beine stellen zu wollen als die bisweilen loriotesken 90sekündigen Fragerunden finde ich erst einmal nicht schlecht.

    Gescheitert ist das Ganze offenbar an Laschet (wen wunderts).


    Mich nicht, an seiner Stelle hätte ich nämlich in der jetzigen Stimmungslage wohl auch keine Lust gehabt, mich einem unberechenbaren Format zu stellen, dessen Moderatoren nicht gerade durch Zuneigung zur CDU aufgefallen sind und durch welches ich eigentlich nur verlieren kann.

    aber von denen hatten ja schon einige wie du sagst ,,ein paar Probleme'', das würde ja eigentlich für meine ,,Theorie'' sprechen.


    Ich hatte deine Theorie jetzt so verstanden, dass geistig gesunde Kinder auf eine nicht-inzestuöse Herkunft hindeuten und Kinder mit geistigen Problemen (würde das vielleicht über Wahnsinn hinaus nehmen, da es sonst sehr eng gesteckt ist) auf eine inzestuöse Herkunft. Aber Daenerys, Aemon, Baelon und Maegelle machen trotz ihrer inzestuösen Abstammung doch alle einen recht ordentlichen Eindruck, was ja eher dagegen sprechen würde. Vielleicht habe ich aber auch deine Theorie falsch verstanden.

    Habe mal ein bisschen ins Wiki geschaut, aber das Muster scheint sich nicht so wirklich zu erhärten. Jaehaerys und Alysanne hatten viele Kinder, die ganz ok waren, und am Ende auch ein paar, die einige Probleme hatten. Würde trotzdem mal davon ausgehen, dass die Kinder schon alle von den beiden waren. Baelon und Alyssa hatten ein normales Kind (Viserys I.) und ein etwas bedenkliches (Daemon). Daemon und Rhaenyra ("nur" Onkel und Nichte) hatten zwar Aegon III. welcher psychisch angeschlagen war, was ich aber eher auf seine Erlebnisse zurückführen würde. Und sein Bruder Viserys II. zeigt da eigentlich keine Auffälligkeiten. Und das waren jetzt alles Fälle, in denen kein Zweifel an der Ehelichkeit der Kinder besteht.


    Das mit Daeron II. (dem Guten) haut ja auch deshalb nicht hin, weil in dem Alternativszenario Naerys' Bruder Aemon der Vater wäre. Daeron bliebe also ein inzestuöses Kind.


    Dagegen stammen einige Kinder, die psychisch nicht ganz auf der Höhe waren (Rhaegel, Vaella) aus nicht-inzestuösen Ehen.

    Ja, es sind dann in der Tat zwei Ebenen. Wobei das dann womöglich die Frage aufwirft, wie vieler Absurditäten auf "schöpferischer" Ebene es bedarf, bis diese auf ausführender Ebene das Bisherige ablösen und etwas Neues erschaffen. Also im konkreten Fall: Wie oft muss gezeigt werden, dass nichts eine Rolle spielt, sodass der Kanon der ersten Staffeln ersetzt wird und deswegen im Endeffekt auch nichts gegen den Thronsaalwitz spricht. Das läuft aber am Ende wahrscheinlich darauf hinaus, dass der Bruch mit dem alten Kanon nie logisch erfolgt ist, dieser also immer noch gilt. Es bleibt dann also bei einer Aneinanderreihung von Absurditäten. Und ja, ich denke gerade während des Schreibens...

    Grundsätzliche Zustimmung, worauf ich glaube ich vor allem hinauswollte, ist die auf verschiedene Weise getätigte Aussage, dass "dieses Ende" (gemeinhin die letzte halbe Stunde) mit allem bricht, was davor war. Wenn man sich jetzt Staffel 1, 2 oder 3 nimmt, wird das im Großen und Ganzen stimmen (auch wenn sogar da einiges schon schief war), allerspätestens ab Staffel 5 lassen sich aber denke ich die von mir angeführten Punkte zur mangelnden inneren Koheränz auffinden. Und davon ausgehend dann eben meine sicherlich überspitzte These, dass das Ende einfach nur die konsequente Fortführung der Entwicklung war und deshalb einige die Kritik am Ende gar nicht so recht nachvollziehen können, schließlich fügt es sich (unter gewissen perspektivischen Voraussetzungen) ja doch so schön ein. Insgesamt bin ich manchmal sogar weniger darüber verwundert, dass Leute das Ende gut fanden, als darüber, dass Leute ein gutes Ende erwartet haben. Da scheint mir die Serie stark von den ersten Staffeln gezehrt zu haben.

    Du hast offensichtlich die ersten 7,9 Staffeln verpasst und keine Vorstellung, welche fiktive Welt hier geschaffen wurde. Ansonsten bleibt fraglich, wie man um die Stellung von Frauen, Kleinwüchsigen, Emporgekommenen, echt oder vermeintlich als effeminiert erachteten Männern und allgemein körperlich Versehrten in Westeros nicht wissen kann.


    Diese im wahrsten Sinne des Wortes sprunghaften Beschuldigungen zu deiner Sichtweise auf benachteiligte Menschengruppen nehme ich als vollkommen daneben wahr, ich kann aber glaube ich im Ansatz nachvollziehen, woher das Unverständnis über die Kritik an dem schwachsinnigen Ende kommt.
    Ich finde, die Serie arbeitet nämlich tatsächlich relativ konsequent auf ein derartiges Ende hin. Du hast ja glaube ich nicht alle Staffeln gesehen, von daher weiß ich nicht genau, was du alles mitbekommen hast. Aber die Anklänge, was ein Leben in einer feudalen Gesellschaft bedeutet, fliegen im weiteren Serienverlauf immer mehr raus. Am Ende hält Cersei halt zusammen mit Qyburn und Un-Gregor den gesamten Süden und ob man eine Region unter Kontrolle hat, hängt nur noch davon ab, ob man irgendeinen Lord auf seine Seite gezogen hat. Truppenstärke, Entfernungen, Lehnstreue, Bräuche, nichts spielt mehr eine Rolle, alles verkommt zu einem Kammerspiel, in dem alleine die Sympathien der Drehbuchschreiber zu den Figuren irgendeine Form von Einfluss besitzen. Wenn man sich darauf erst einmal einlässt, ist grundsätzlich alles möglich und letztlich auch "logisch". Daraus resultiert dann eben, dass es vollkommen egal ist, wer du bist, es existiert schließlich kein System mehr, welches dich bekämpfen könnte, höchstens eine andere Einzelperson.
    Vor diesem Hintergrund fand ich beispielsweise die Belustigung der Lords über Sams Vorschlag zur Demokratie fast schon unangebracht. Es wäre vielmehr die logische Konsequenz gewesen. Bran wäre dann halt Präsident geworden, die anderen irgendwelche secretaries und ministers, irgendwer hätte noch nen Senat und ein Repräsentantenhaus aufgemacht und die Königslande in Bundesstaaten umbenannt und fertig. Ich bin mir sicher, es hätten sich einige aufrechte Demokratieverteidiger gefunden, die das für überragend befunden hätten.

    Oh, das ist schön:
    Ein Rollstuhlfahrer, ein Kleinwüchsiger, ein Dicker, ein Mannsweib, ein Kneipenschläger, ein verkrüppelter Schmuggler und ein kastrierter Ausländer kommen in einen Thronsaal. Fragt ein Zuschauer: Was ist das denn für eine Scheiße? D&D: Das Ende einer Serie.

    Es stellt sich schon die Frage, was hier eigentlich abgeht. Ein User, der seit 6 Monaten nicht mehr gepostet hat und an der Diskussion nicht beteiligt war, bringt unnötig zusätzliche - Maegwin reicht doch schon - Schärfe rein:


    Ich bin seit etlichen Jahren im Forum angemeldet und poste auch mal mehrere Jahre nicht. Ist bei dir glaube ich nicht anders gewesen (zumindest kann ich mich über einen ziemlich langen Zeitraum an nichts von dir erinnern). Aber dann warst du wieder da und hast random Aussagen von Leuten zu Lego, Fußball etc. aufgegriffen und daraus irgendwelche verqueren Grundsatzdiskussionen gemacht, die stark an deinem Leseverständnis zweifeln ließen. Was will er also?


    Zu dem Kleiderthema: Maegwin sagt, sie findet die Kleidung scheußlich, weil verzierter Kartoffelsack, und ab genau diesem Punkt ist wahlweise die Kleidung realistisch, weil Mittelalter, oder die Kleidung muss sich nicht am Mittelalter orientieren, weil Fantasy. Für mich läuft das am Ende einfach darauf hinaus, dass man selber die Kleidung in Ordnung findet und das gegenüber anderen rationalisieren will. Und es sei jedem gegönnt, einen verzierten Kartoffelsack (ja, polemisch) gut zu finden, an dem Punkt passt in meinen Augen aber die Analogie, einem Weinkenner (ich würde mich nicht für einen halten) zu erzählen, dass der Wein aus dem Tetrapack gut ist. Ist erstmal überhaupt nicht schlimm, und wenn es schmeckt, ist doch alles gut. Wenn man aber anfängt, das Tetrapack mit einem hochwertigen Primitivo gleichzusetzen, wird es schwierig.

    Als ich angefangen habe, Wein zu trinken, waren die Flaschen ziemlich mies. Ich habe sie trotzdem gut gefunden. Jedem, der das anders gesehen hätte, hätte ich etwas von der Unterschiedlichkeit der Geschmäcker erzählt. Dann habe ich mit der Zeit meinen Horizont erweitert. Und festgestellt, dass man miesen Wein erst erkennt, wenn man sich ein bisschen mit besserem beschäftigt hat. Auf diesem Dunning Kruger-artigen Problem scheint die Meinungsverschiedenheit hier zu beruhen.