wer eine Lambrecht hat, braucht keine CSU-Minister mehr
Lambrecht hat zur Abwechslung mal eine gute Entscheidung getroffen.
wer eine Lambrecht hat, braucht keine CSU-Minister mehr
Lambrecht hat zur Abwechslung mal eine gute Entscheidung getroffen.
Ein recht umfassender Artikel der Ney York Times, in dem verschiedene Gründe für die unter den Erwartungen gebliebene Performance der russischen Armee benannt werden. Fand ich ganz interessant, manche Aspekte noch einmal so aufgeführt zu bekommen, beispielsweise die Erwartungen der Amerikaner vor Kriegsbeginn, als insbesondere General Milley den Ukrainern deutlich zu verstehen gab, dass Kyiv fallen würde. Ich schätze mal. jedes Land hat den Vad, den es verdient hat.
Interessant für mich ist, dass der Punkt, Katar besitze keine Fußballtradition, oft aus einer sportlichen Perspektive geäußert wird und dann betrachtet wird, was das für Fans oder Spieler etc. bedeutet. Man sollte aber denke ich den Gedanken weiterführen und sich fragen, warum ein Land ohne Fußballtradition Himmel und Hölle in Bewegung setzt, um diese WM austragen zu können. Und dann stellt man fest, dass sich Katar nahtlos einreiht in die Drecksregime, die seit einigen Jahr(zehnt)en massiv in den Sport und damit verbundene Großereignisse investieren. Dabei geht es aber nur zum Teil um direkte finanzielle Gewinne, sondern in erheblichem Maße darum, international und vor allem mit Blick Richtung globaler Westen Bindungen zu knüpfen, aus denen dann wirtschaftliches und geostrategisches Kapital geschlagen werden können. Der im Westen gern geäußerte Glaube, dass sich in solchen Ländern großartig was ändert, wenn wir dort Sportereignisse stattfinden lassen, ist im besten Falle naiv und basiert im schlimmsten Falle auf finanziellen oder sonstigen Eigeninteressen (Hallo!). Letztlich stabilisieren wir mit diesen Propagandaveranstaltungen einfach nur Regime, die wir im schlimmsten Fall vier Jahr später eigentlich aus einem anderen Land herausbomben müssten. Daher werde ich dieses Jahr keine WM schauen. Nicht dass es was ändern würde, aber fühlt sich für mich besser an.
Eigentlich hatte ich mich bei meinen letzten Wahlentscheidungen ganz gut mit dem kleineren Übel arrangiert, aber jetzt frage ich mich: Wie groß darf eigentlich das kleinere Übel sein, bis es sich nicht mehr vom größeren Übel unterscheiden lässt? Diese Regierung lässt mich sprach- und fassungslos zurück (wer eine Lambrecht hat, braucht keine CSU-Minister mehr), aber bevor ich eine Partei wähle, die Friedrich Propagandaschleuder Merz zum Vorsitzenden gemacht hat, ziehe ich nach Schleswig-Holstein und wähle den SSW.
Weil hier kürzlich das Thema True Crime aufkam: Es gibt da so einen Deutschen namens Jens Söring, der in den 80ern in den USA die Eltern seiner Freundin ermordet haben soll, die Tat auch vier Jahre lang gestand, das Geständnis in seinem Prozess widerrief, aber doch verurteilt wurde und vor ein paar Jahren auf Bewährung entlassen und nach Deutschland abgeschoben wurde. Eigentlich interessiere ich mich nicht sonderlich für True Crime, aber ich finde Medienkritik ganz interessant (im Idealfall von kompetenten Journalisten und weniger von gekränkten Selbstdarstellern). Schon während seines Gefängnisaufenthalts hat sich Söring einen Unterstützerkreis aufgebaut, der seinen Fall öffentlich bekannt machen und für seine Unschuld trommeln sollte. In den USA waren darunter Leute wie John Grisham. In den deutschen Medien wurde der Fall schließlich ebenfalls prominent aufgegriffen, Kerner hat ihn im Gefängnis besucht, und insbesondere eine Journalistin der SZ äußerte in mehreren Artikeln Zweifel an Sörings Schuld. Zusammen mit einem Kollegen drehte sie außerdem einen Dokumentarfilm, der weitere Journalisten zu Zweifeln an der Schuld des Verurteilten veranlasste. Seit Söring entlassen ist, tingelt er durch deutsche Talkshows, lässt sich von Leuten wie Lanz und Precht sein unglaubliches Leben bescheinigen und verbreitet dort sein Narrativ. Wie er bereits im Gefängnis geplant hat, versucht er, eine Medienkarriere aufzubauen. Es soll auch eine Netflixserie kommen, an der besagte SZ-Journalistin mitarbeitet und bei der Söring exklusiven Zugang gewährt. Das Problem an der ganzen Sache ist nur: Bei näherer Betrachtung verwickelt sich Söring hinsichtlich der Tatumstände in gewaltige Widersprüche und ist in meinen Augen guilty as fuck. Der achtteilige Podcast Das System Söring betrachtet den Fall, Sörings Umfeld sowie die mediale Darstellung. Für mich eine Lehrstunde für den Umgang mit Fällen, in denen mehr oder weniger charismatische Verbrecher mithilfe der Medien recht ungestört ihr Narrativ verbreiten können, weil einige Journalisten emotional involviert sind und andere ihren Job nicht machen.
Hat die Serie eigentlich eine sinnvolle Erklärung dafür gefunden, dass es Hightower wieder zur Hand geschafft hat? Das ist zugegebenermaßen auch in den Büchern etwas irritierend für mich.
In den Büchern ist es halt ein typischer Viserys, was sich gut anfühlt, muss richtig sein:
ZitatLord Strong had been the King’s Hand, and Viserys had come to rely upon his strength and counsel. His Grace had reached the age of three-and-forty, and had grown quite stout. He no longer had a young man’s vigor, and was afflicted by gout, aching joints, back pain, and a tightness in the chest that came and went and oft left him red-faced and short of breath. The governance of the realm was a daunting task; the king needed a strong, capable Hand to shoulder some of his burdens. Briefly he considered sending for Princess Rhaenyra. Who better to rule with him than the daughter he meant to succeed him on the Iron Throne? But that would have meant bringing the princess and her sons back to King’s Landing, where more conflict with the queen and her own brood would have been inevitable. He considered his brother as well, until he recalled Prince Daemon’s previous stints on the small council. Grand Maester Mellos suggested bringing in some younger man, and put forward several names, but His Grace chose familiarity, and recalled to court Ser Otto Hightower, the queen’s father, who had filled the office before for both Viserys and the Old King.
In der Serie hat Larys Strong halt so den Durchblick, dass er schon vor der Ermordung seines Vaters weiß, dass eigentlich nur Otto in Frage kommt. Was ich etwas seltsam finde, weil der König ja auch einer seiner Durchblickmomente hätte haben und jemanden ganz anders hätte ernennen können.
Meine True Crime Serie der letzten Wochen war Niemann vs. Carlsen.
Es war völlig unverständlich für mich was für Niemann sprechen soll, außer recht vielen lauten Twitch-Fanboys.
Carlsen hat nichts mehr zu gewinnen oder zu verlieren und es war aus meiner Sicht klar, dass er "einen für das Team nimmt" weil sich Niemanns Betrug im Grunde nicht nachweisen lässt. Ich denke mit dem Report ist die Sache allerdings nun so klar, wie sie überhaupt nur werden kann.
Als mäßig begabter Schachspieler hatte ich mich beim Aufkommen der Geschichte kurz damit beschäftigt, sie dann aber wieder aus den Augen verloren, weil alles so verworren wirkte. Auf der einen Seite hatte Carlsen noch nie einfach ein Turnier verlassen und Niemann sich bereits zuvor des Betrugs schuldig gemacht, andererseits hatte Carlsen (entgegen anderslautender Behauptungen) eine solche Eröffnung tatsächlich schon zuvor gespielt und soll in der Partie gegen Niemann laut Computer unter seinen Möglichkeiten gespielt haben, während Niemann selber auch nur bedingt die besten Züge gespielt habe. Wenn es da jetzt Neuigkeiten gibt, schaue ich mir die gleich mal an.
Thesen, warum hier nichts los ist: a) House of the Dragon ist eher mittelmäßig b) Die Milch wird im Forum sauer, zu viel Elitarismus c) Tja.
d) Die meisten Menschen brauchen kein Forum zur Verarbeitung einer schwierigen Nacht.
e) Zimtschnecken
Ich überlege im Moment, eine englischsprachige Zeitung zu abonnieren, um zum einen noch regelmäßiger mit Englisch in Verbindung zu kommen und zum anderen eine weitere Perspektive zu erhalten. Ich verstehe mich selbst als sozialliberal und habe auch grundsätzlich kein Problem mit anderen Ansichten, würde mir aber in Deutschland ungern von der Jungen Freiheit etwas zu Geflüchteten oder von Neues Deutschland etwas zum Sozialismus erzählen lassen. Meine Grenzen wären da ungefähr rechts bei der FAZ und links bei der TAZ. Hat jemand von euch Erfahrungen mit entsprechenden Tageszeitungen (analog oder digital) wie zum Beispiel Guardian, New York Times oder Washington Post?
Ich halte die Eifersuchtsgeschichte in Verbindung mit finanziellen/existenziellen Sorgen für am plausibelsten. Wenn es ein Auftragsmord gewesen wäre, wäre der Tatort absolut hirnrissig gewesen, zumal es für Qarl kein Problem gewesen sein dürfte, alleine mit Laenor zu sein. Wenn Corlys auch nur den kleinsten Verdacht gehabt hätte, dass Daemon was damit zu tun hatte, wäre er wohl kaum auf Seiten der Schwarzen geblieben. Ich kann mir sogar vorstellen, dass Qarl insgeheim in Gefangenschaft geraten ist, von Corlys verhört wurde und dort das Motiv bestätigte. Corlys hätte in dem Fall keine große Lust gehabt, die Hintergründe an die Öffentlichkeit zu bringen und hätte Qarl einfach beseitigt. Alternativ hat Qarl aufgrund der Ausweglosigkeit Selbstmord begangen oder tatsächlich ein Schiff erwischt, mit dem er in ferne Lande verschwunden ist. Wie auch immer, ich frage mich ja, was die in der Serie jetzt mit Seerauch machen. Ein Drache, ein Reiter, und so.
Ab und zu darf man meiner Meinung nach in Filmen und Serien schon mal zeigen, dass Geburten furchtbar sein können (wenn man nie eine Geburt zu sehen bekäme bzw. immer nur glückliche Mami mit Kind nach der Geburt oder "oh nein, es ist etwas schief gegangen", fände ich das auch nicht gut).
Da gehen wir wohl auseinander. Ich sehe grundsätzlich für die Darstellung von missglückten Geburten (und da meine ich explizit den Geburtsvorgang selber) im Film ebenso wenig Notwendigkeit wie bespielsweise für die Darstellung missglückter Amputationen. Es kann wahrscheinlich dennoch im Einzelfall aus diesen oder jenen Gründen sinnvoll sein, es zu zeigen, aber dann erwarte ich eine sorgfältigere Inszenierung als einfach auf das schmerzentstellte Gesicht der Frau zu halten.
Ich hatte zuvor geschrieben Geburtsszenen wären in dieser Geschichte relevant und zu erwarten - der Begriff Geburtsszene ist vielleicht nicht immer treffend, da er impliziert es müsse immer die Geburt an sich gezeigt werden. Momente kurz nach der Geburt, ohne dass man die Geburt selbst zu sehen bekommt, würde ich da miteinschließen und sowas hätte eben bei Rhaenyra und Aemma auch völlig gereicht.
Da kommen wir denke ich eher zusammen. Anstelle der Geburt von Joffrey selber und diesem völlig blödsinnigen Walk of Pain hätten Alicent und Viserys zu Rhaenyra kommen können, wo sie Laenor und Harwin vorfinden. Davon ab ist Alicents Einfluss in der Serie lächerlich. Die zweite Gemahlin eines Königs, ohne valyrisches Blut, gegen die drei-Viertel-Targaryen, Thronerbin und Drachenreiterin.
Ich sehe Daemon hier eigentlich nicht völlig seiner Trauer beraubt. Er scheint von der Entscheidung Laenas geschockt und die Beerdigung kommt erst noch.
Dass die Freundschaft zwischen Daemon, Laena und Rhaenyra mit gemeinsamer Trauerszene von Rhaenyra und Daemon nicht gezeigt wurde, ist durchaus schade. Da gab es ein paar Änderungen in der zeitlichen Abfolge, durch die das nicht funktioniert hätte. Ich vermute das ist dann doch irgendwelchen Zwängen hinsichtlich der Anzahl und Laufzeit der Folgen geschuldet.
Ich sehe schon einen deutlichen Unterschied zwischen "Daemon guckt bedröppelt und ruft Laenas Namen" und "Daemon holt extra auf seinem Drachen einen anderen Maester, trägt die verstorbene Laena ins Bett zurück und hält trauernd die Totenwache".
Das hätte man auch so problemlos in der Serie umsetzen können. Du hast aber Recht, dass es ein grundlegendes Problem mit dem Erzähltempo gibt. Das hat sich die Serie aber selber eingebrockt, weil sie 30 Jahre in acht Folgen zeigen und zugleich keine Abstriche bei den Charakteren machen will. Ist ja schön, dass alle Targaryens und Velaryons aus den Büchern herumlaufen, aber wenn man von Eckpunkt zu Eckpunkt hetzt, habe ich nocht so viel davon. Für mich ist Daemons Ehe mit Laena ein Wendepunkt in seinem Leben. Zwanzig Jahre lang ist er unstet, hitzköpfig, begierig auf den Thron. Dann heiratet er Laena, versöhnt sich mit Viserys, wird sesshaft, arrangiert sich mit der Thronfolge, indem er seine Töchter mit Rhaenyras Söhnen verlobt. Es ist doch alles in der Vorlage, man müsste halt nur mehr Wert auf Charakterentwicklungen als auf Gewaltdarstellungen legen wollen.
Geburten gibt es in der Vorlage zu Hauf und diese sind auch durchaus relevant - bei einer Geschichte bei der es vorrangig um die Erbfolge geht, ist wohl mit Geburtsszenen zu rechnen. Zumindest bei Aemma und Lena, die auch in der Vorlage kurz nach der Geburt sterben, wäre es merkwürdig gewesen das einfach komplett Off Screen passieren zu lassen.
Naja, es gibt in der Vorlage eine wirklich explizite furchtbare Geburtsszene (die werden wir in der Serie wohl noch bekommen), in den anderen Fällen, wo etwas näher darauf eingegangen wird, geht es mehr um Dinge drumherum. Bei Laena um das Kind und ihren schlechten Gesundheitszustand im Anschluss, bei einem von Rhaenyras Kindern sitzen Laenor und Harwin am Kindbett, bei Aemma erfahren wir so ziemlich nichts. Wenn man bei letzterer nicht diesen Mist gemacht hätte, hätte man sie tatsächlich im Extremfall offscreen sterben lassen können. Rhaenyra erfährt, dass die Wehen beginnen, Rhaenyra erfährt, dass es schiefgegangen ist, Rhaenyra trauert, fertig. Ich hätte auch bei Laena und Rhaenyra gar nicht so ein Problem damit, wenn sie nicht die Geburt selber darstellen würden, sondern die von mir erwähnten Aspekte drumherum.
Bei Laena wurde ein dramatisches Element gestrichen und dafür ein anderes ergänzt, die Gründe kann ich mir ganz gut vorstellen.
Magst du vielleicht sagen, was du dir da so vorgestellt hast? Ich verstehe es nämlich nicht. Den Schocker wegzulassen, ist die eine Sache, Daemon diesen menschlichen Moment tiefer Trauer zu nehmen, ist dann aber für mich unverständlich.
Und das mit den Gottfrieds lässt sehr tief blicken. Denn eine andere Erklärung, als dass der Verlag seine Leser für zu blöd hält, mit mehr als einem Joffrey nicht überfordert zu sein, fällt mir nicht ein.
Wenn ich mich richtig entsinne, ist diese Umbenennung im Rahmen der Überarbeitung der Übersetzung geschehen, als allen Eigennamen auf Teufel komm raus ein deutscher Anstrich gegeben werden sollte. Man ist dann zwar davor zurückgescheut, einen sehr prominenten Charakter derart umzubenennen, die anderen Joffreys hatten dann aber weniger Glück.
Nennen die Joffrey (Vorlage) eigentlich Gottfried, weil der 0815-GoT-Zuschauer Probleme mit dem Namen hätte oder wird das noch angepasst?
Die orientieren sich wahrscheinlich an der Übersetzung der Bücher, wo alle Joffreys außer dem Haupt-Joffrey ab einem bestimmten Zeitpunkt zu Gottfrid eingedeutscht wurden. Passiert halt, wenn Lack das Verlagsgetränk ist.
Drei Geburten dürften mehr sein als in acht Staffeln GoT. Und die Staffel ist noch nicht einmal zu Ende. Davon abgesehen wird in der Buchvorlage nur Laenas Schwangerschaft mit einem Absatz bedacht (wobei die Serie den eigentlichen Schocker in Form eines missgestaltenen Kindes natürlich wieder auslässt). Wenn dieses Thema also in der Serie so vergleichsweise prominent vertreten ist, wundere ich mich schon.
Ein Auflauf unsympathischer Dummköpfe gepaart mit einer Aneinanderreihung idiotischer Szenen. Was haben die denn bitte für eine Obsession mit Schwangerschaften? Ich habe schon gar keine Lust mehr, auf Einzelheiten einzugehen. Mal sehen, ob ich mir die nächste Folge noch gebe, gerade hält sich die Motivation in Grenzen.
Dort gibt es eine Passage, wo wirklich beiläufig erwähnt wird, dass Lady Royce, eine erfahrene Reiterin und Jägerin , plötzlich bei einem Reitunfall vom Pferd geschmissen wurde.
Joa, und anschließend liegt sie noch neun Tage im Bett, um sich schließlich besser zu fühlen, bevor sie dann doch wieder zusammenbricht und stirbt. Es gibt null Anzeichen für Fremdeinwirkung. Das ist keine Eigeninterpretation von Seiten der Serie, sondern eine vollkommen unnötige Änderung. Vor allem in Verbindung mit der Anklage, die von diesem Cousin erhoben wird, stellt sich die Frage, warum Corlys und Rhaenys ihn später auch nur in die Nähe ihrer Tochter lassen. Vor allem Rhaenys, die sich ja hier schon Sorgen um Laenor macht, weil er aufgrund der Nähe zu Rhaenyra gefährdet sein könnte. Aber ich sagte ja schon, das sind nicht durchdachte Änderungen, die Auswirkungen auf die Story haben sollten, am Ende aber tatsächlich keine haben. Ist halt eh alles egal.
Ich weiß gar nicht, was man zu dem Gewaltausbruch auf der Hochzeit noch sagen soll. Das wäre in etwa so, als ob auf der Hochzeit von Prinz William eine seiner Leibwachen in Anwesenheit etlichen Sicherheitspersonals einen Gast von Kate totschlägt, Kate selber durch die Gegend schleudert, William selber mittendrin im Getümmel steckt, und so wirklich eingreifen mag halt keiner. Ist ja auch so unübersichtlich. Bin tatsächlich mal gespannt, was sie jetzt mit Criston machen. Die Mauer wäre für die Ermordung eines Adeligen noch ziemlich gnädig.
Genau zu diesem Anlass hätten die doch ihr blutiges Turnier zeigen können, aber das hatte man ja schon mit der ersten Folge abgehandelt. Letztlich hätte es dennoch genügend Möglichkeiten gegeben, den Todesfall auch außerhalb eines Turniers plausibel zu gestalten, und sei es eine Handgreiflichkeit, bei der Joffrey ungünstig stürzt und sich den Kopf aufschlägt.
Warum man Daemon die Ermordung seiner Frau andichten muss, erschließt sich mir auch nicht. Das war aber schon immer das Problem bei GoT: Man nimmt zu wenige der in der Buchvorlage angebotenen "Highlights" und baut stattdessen eigene vollkommen random ein. Nach 5 Minuten interessiert es ja eh keinen mehr.
Zitat von MaegwinDas halte ich gerade innerhalb des Westeros-Universums für einen relativ krassen "stretch".
Sicher, auf dieser Grundlage dürfte sich dauerhaft kein Feudalstaat machen lassen, aber wirklich relevant wird das ja auch nur in Fällen, wo ein Konfliktpotenzial besteht. Viserys konnte sicherlich nicht diese Heimtücke voraussehen, mit der die Grünen am Hof nach seinem Tod gehandelt haben, aber dass seine Entscheidung hinsichtlich der Erbfolge zu Komplikationen führen könnte, hätte ihm angesichts der Präzedenzfälle von 48, 92 und 101 AC sowie beständiger Vorstöße aus seinem Umfeld bewusst sein müssen. Und vor diesem Hintergrund wäre eine engere persönliche Bindung der Lords an Rhaenyra schon vorteilhaft gewesen, zumal sie relativ einfach herstellbar gewesen wäre. Es ist ja schon interessant zu sehen, dass sich von den gefangenen Lords der Schwarzen am Königshof mehr für den Tod entscheiden als für Aegon. Letztlich halte ich die Kombination aus der Situation in King's Landing (unfassbar ungünstige Zusammensetzung des Rates, Rhaenyras Abwesenheit), der fehlenden Erneuerung der Eide und der Drachenpolitik für den Krieg ausschlaggebend. Und da geht für mich schon einiges auf Viserys' Kappe.
Ein neues Trinkspiel: Immer trinken, wenn ein ehemaliger oder derzeitiger Bundeswehrangehöriger im Fernsehen davon spricht, dass die Ukraine nicht gewinnen könne. Shot, wenn das Wort "Eskalationspotenzial" fällt.
Zitat von MaegwinKann ich zumindest nicht ausschließen. Ich glaube, in den Büchern war es so, dass vielen Blacks ihr Eid spontan wieder eingefallen ist, als Daemon angefangen hat zu grillen. Aber mein Reread ist schon eine Weile her.
Tatsächlich waren zumindest viele Flusslords so für ihre Treue zu Rhaenyra bekannt, dass Daemon die Eroberung Harrenhals überhaupt erst auf dieser Grundlage für sinnvoll gehalten hat. Im Gegensatz zum einfachen Volk, was umgehend zur Burg geströmt ist, um für Rhaenyra zu kämpfen, waren die Lords etwas zögerlicher, aber um Lord Piper zu zitieren: "I swore her my sword. I'm older now, but not so old that I've forgotten the words I said, and it happens I still have the sword." Du hast natürlich recht, dass am Ende ökonomische und politische Interessen eine große Rolle bei der Seitenwahl gespielt haben werden, aber in einer Gesellschaft, wo ein Eidbruch immer auch mit einem (teilweise erheblichen) sozialen Makel einhergeht, ist es schon mehr als ungünstig, wenn beispielsweise ein Borros Baratheon davon reden kann, dass er mit Rhaenyra ja nie irgendetwas am Hut hatte.