Was hast du der armen Dozentin angetan, dass sie so verzweifelt versucht, Rache zu nehmen?
Ich bin ja der Meinung, dass sie sich dieses, wir wollen es mal "Konzept" nennen, schon als Prüfungsleistung überlegt hat, bevor das Seminar begonnen hat. Alternativ könnte sie natürlich auch meinen Namen auf der Teilnehmerliste gelesen haben und davon retraumatisiert worden sein. Der Grund würde sich dann aber tatsächlich meiner Kenntnis entziehen...
Diese Methode klingt, als wäre es für Mittelstufenschüler entwickelt worden, um sie an Präsentationen heranzuführen und dabei der Klasse die 20-minütigen Schlaflieder zu ersparen. Ich habe keine Ahnung vom Studium, aber kannst du der Dozentin die Dummheit der Idee freundlich begründen und auf Einsicht hoffen?
Ich verstehe ja, dass man es gerne vermeiden möchte, 40 PP-Folien vollgeschrieben in Schriftgröße 8 vorgesetzt zu bekommen, aber deshalb muss man doch nicht in das Extrem verfallen, den Inhalt vollkommen der Form unterzuordnen. Die Ansage "15 Minuten und den Vortrag bitte nicht zum Mitlesen anzeigen" (wenn man schon Selbstverständlichkeiten aussprechen muss) hätte doch reichen sollen. Ich fürchte aber, da wird wenig Entgegenkommen von Seiten der Dozentin zu erwarten sein. Die war im Seminar schon immer von so Sachen begeistert, wo ich nur mit dem Kopf geschüttelt habe.
das Ganze als Herausforderung ansehen, bevor dich der Frust zu lange von der Arbeit abhält
Sicher, viel mehr wird mir da nicht übrigbleiben. Musste nur mal meinen Frust ablassen, nachdem ich zum sechsten Mal eine stimmige Anordnung wegen dieses "20 Sekunden pro Sinneinheit"-Ansatzes verwerfen musste. Ich sitze hier tatsächlich mit einer Stoppuhr und schaue, ob ich nicht doch noch drei Wörter ergänzen, vier streichen, Abschnitt 5 ein bisschen langsamer oder Abschnitt 6 ein bisschen schneller vortragen muss. Es ist absurd.
Die Dozentin wird ja wohl nicht mit der Erwartung da ran gehen, dass du in dieser Situation das gleiche erreichst wie mit einem klassischeren Vortrag mit mehr Zeit.
Ich will es hoffen. Nur, jemand, der überhaupt mit der Erwartung an die Sache rangeht, dass da irgendetwas Ergiebiges bei rauskomme, ist für mich vollkommen unberechenbar.