Allerdings kamen mir ihre Ansprachen im aller schlimmsten Fall auf etwas überhöhte Art weltfremd vor -
Das stimmt natürlich, wobei man das auf zweieinhalb Momente - Finanzkrise & Corona, 2015 würde ich schon nicht mehr als gelungen benennen - zusammenstutzen kann. Letztlich hat sie dabei auch von ihrer sonstigen Maulfaulheit profitiert. Ich glaube, ohne Corona-Pandemie wäre Merkel am Ende in ähnlich ambivalenter Erinnerung wie Kohl geblieben, nur mit wesentlich mehr Fragezeichen um ihre Momente.
ZitatSie ist allerdings nie wie Laschet bei Lanz drei Stunden lang vor laufender Kamera gestorben.
Stimmt das auch für ihre Prä-Kanzlerzeit? Ernst gemeinte Frage, da ich das mangels Alter nicht beurteilen kann.
Zitatch würde mittlerweile auch erwägen RonaldMcDonalds zu wählen, so lange er gemäßigt auftritt und auf stabile 30%+ kommt. Diese Zerfaserung bei 10-20 Prozent bei den etablierten Parteien gefällt mir aus historischen Gründen überhaupt nicht und ich wäre sehr erleichtert, wenn am Ende einer der beiden Koalitionspartner eindeutig "die Hosen anhat".
So wird es vielen gehen, was auch einer der Gründe dafür war, warum ich die Relevanz der Kandidatenfrage in Frage gestellt habe. Habeck/Baerbock-Grüne wählen ja, Kanzleramt und 30%? Das wird genügend Erwerbstätige mit Familie und Rentner dann doch vom Kreuzchen fernhalten.
Glaube aber nicht, dass 30% Laschet reichen würden, um "die Hosen anzuhaben". Wenn die Grünen um die 20% kriegen, reicht ihnen das um die Dynamik vorzugeben. Aufwärtstrend und Stimmungslage schlägt dann Abwärtstrend und absoluten Vorsprung.
Zitataußenpolitisch sagt sie mehr oder weniger die richtigen Sachen.
Außenpolitische Doofheit scheint in Deutschland ja so eine Art Ministerpräsidentenkrankheit zu sein, die mangelnde Regierungserfahrung ist zumindest in dieser Hinsicht vermutlich ein Pluspunkt in Sachen Glaubwürdigkeit. Die Grünen scheinen mir hier aber ohnehin die größte Glaubwürdigkeit erlangt zu haben:
https://www.tagesspiegel.de/berlin/streit-…r/27115282.html
Dieser Sputnikunfug regt mich tatsächlich auch auf, weil es einfach so ein Nonsense ist. Bis irgendeiner relevante Charge kommen würde, sind wir längst durchgeimpft.
ZitatIch bin nicht sicher, wieviel man als Normalbürger davon mitbekommt.
Die Umfragen sind ja seit dem erneuten GroKo-Eintritt stabil bei 15% +/- 1% also gehe ich von einem Nulleffekt aus. Glaube aber ohnehin, dass die technokratische, glatte und das typisch hanseatische, leicht überhebliche Gehabe ihn für die meisten als Kanzler unattraktiv macht.
Laschet ist mMn um einiges konservativer, als die meisten denken. Aber egal wie sprunghaft er in Sachen Corona Politik unterwegs war, ich bin mir sicher, dass er sich nicht bei den Volksgenossen der AfD oder den konservativen Revolutionären der Werte-Union anbiedern wird.
In meinen Augen sind beide inhaltlich weitgehend Opportunisten, wobei ich wie HappyTime glaube, dass Laschet persönliche (und praktische, in NRW könnte er damit nicht punkten, weder in der CDU noch allgemein) Barrieren zu rechtsaußen hat, die Söder nicht hat.
Ebenso glaube ich auch, dass Laschets Opportunismus tatsächlich in "Brücken bauen" und nicht im Einverleiben von Inhalten besteht und zumindest einigermaßen integer ist und das der Koalitionspunkt somit auch eher für Laschet spricht. Beide könnten von sich aus problemlos eine Schwarz-Grüne Koalition machen, aber bei Söder würden es sich die Grünen doppelt und dreifach überlegen, weil er nicht wirklich vertrauenswürdig ist und sehr sorgfältig alle anderen Optionen abklopfen.