Beiträge von Grunkins

    Ich kann mir nicht so richtig einen Reim auf Meloni machen. Sie bekennt sich sehr klar zur Ukraine und bezieht stärker gegen Putin Stellung als mancher vermeintlich zentristische Politiker im Westen. Damit unterscheidet sie sich schon mal deutlich von praktisch allen anderen relativ jungen rechten Bewegungen in Kontinentaleuropa aber auch in den USA und UK (Ausnahme, aus offensichtlichen Gründen, PiS). Ebenfalls spricht sie ein klares Bekenntnis zu EU, NATO, G7 etc. aus. Klar, gegenüber der EU will sie einen "härteren Kurs" fahren, aber letztlich hat Draghi das auf seine Art auch schon getan.


    Dazu kommt, dass sie im Gegensatz zu den anderen kontinentaleuropäischen Rechten ein wirtschaftsliberales Programm verfolgt und kein national-soziales. Scheint mit für Italien nicht unbedingt typisch.


    Klar klingt sie rhetorisch teilweise rechtsidentitär:

    Zitat

    "Wir brauchen einen imposanten wirtschaftlichen, aber auch kulturellen Plan, um die Schönheit des Elternseins wiederzuentdecken und die Familie wieder ins Zentrum der Gesellschaft zu stellen"    

    Aber programmatisch folgt dann:

    Zitat

    Gleichzeitig versprach Meloni einen Ausbau der Kinderbetreuungsmöglichkeiten für berufstätige Eltern. Das Recht auf Abtreibung, betonte Meloni, wolle sie nicht einschränken.

    Gerade mit dem Abtreibungsthema bricht sie ebenfalls aus den anderen rechten Bewegungen aus und das Italien ein massives Problem mit einer institutionell bedingten geringen Erwerbsbeteiligung von Frauen und damit zusammenhängend extrem niedrigen Geburtenrate hat, ist jetzt auch keine ganz neue bzw. besonders "rechte" Erkenntnis.


    Verlässt man die symbolische Ebene und geht auf die programmatische und inhaltliche, hört sich das alles sehr viel stärker nach klassischem Konservatismus an, der rhetorisch stärker rechts blinkt, was aber nun auch kein wirklich neues Phänomen ist (wohl eher eine dt. Besonderheit unter Merkel, die damit Schluss gemacht hat).


    Bei der Frage nach der grundlegenden Reform des politischen Systems mit Bewegung hin zu einem Präsidialsystem wirft bei mir jetzt am ehesten Alarmglocken an, allerdings ist diese Diskussion meines Wissens nach in der italienischen Politik auch alles andere als neu und das das Regierungssystem hochgradig dysfunktional ist, ist auch kein Geheimnis.


    https://www.tagesschau.de/ausl…klaerung-italien-101.html


    https://www.zeit.de/politik/au…rungserklaerung-parlament


    Jedenfalls fühle ich mich mal wieder besonders schlecht über die Vorgänge in Italien informiert, was natürlich nicht zwangsläufig heißen muss, dass die Lage ungefährlich wäre, bei Trump z. B. war es bei mir auch eher so, dass ich ihn auf Basis dt. Presse eher unterschätzt habe und erst durch amerikanische Medien selbst angefangen habe, zu verstehen, was seine Bewegung eigentlich ist.

    Ich habe mir nur das Interview bei ntv durchgelesen und verstehe natürlich auch nicht viel. "Interessant" fand ich allerdings den Hinweis auf Wiesendangers "Quellenstudie und Materialsammlung" recht weit unten, denn das war tatsächlich eine ziemliche Kasperei im besten VT-Stil, sodass es mich schon irritiert, wenn sich jemand selbst mit dieser Arbeit in Verbindung bringt, wenn auch eher indirekt.


    Etwas aufhorchen lassen hat mich auch diese Geschichte mit der hochgerechneten Wahrscheinlichkeit bestimmte Eigenschaften des Virus so in der Natur zu finden aus der dann ein so klares Urteil "99% (oder auch mal 99,9%) Unfall" abgeleitet wird. Vielleicht lässt sich das in der Biologie tatsächlich machen, beurteilen kann ich das letztgültig nicht, aber als empirisch arbeitender Ökonom bin ich bei sowas immer sehr skeptisch. Zu viel Statistikvoodoo in der Welt. Und selbst wenn das eine etablierte Methode ist, kann man bei solchen Untersuchungen in der Regel nicht aus einer einzelnen Studie so harte Schlussfolgerungen ziehen.

    Meinen größten Kritikpunkt von damals erneuere ich aber gerne: Folge 7 endet wieder ohne Sinn und Verstand, als hätte man einfach gesagt - mhm, die Folgenspielzeit ist erreicht, hier machen wir den Schnitt.


    Ich konnte deine Kritik dahingehend bei den ersten drei Folgen durchaus nachvollziehen, wenn auch nicht in der gleichen Form teilen - wie ich schrieb finde ich sie kombiniert besser, aber gestört hat mich die Struktur nicht. Bei dem zweiten Akt sehe ich das nicht mehr so. Mir hat die Taktung mit drei Folgen inklusive einem recht eindeutigen Höhepunkt in 6 sehr gut gefallen.


    Ich habe da mehr Probleme mit mancher klassischer Serie, z. B. wenn in Suits Staffel 3 der Fall Ava Hessington über ca. 20 40-minütige Folgen hin und her erzählt wird und immer neue "überraschende" Wendungen und Twists und Richtungswechsel gebraucht werden um den Plot weiterzuspinnen ("uns ist egal ob sie es war", "sie war es das ist das Problem", "das ist kein Problem", "sie war es nicht", "sie war es halb"). Uff. Ähnliche Probleme hatte ich mit House of Cards. Irgendwann geht bei diesen oft zu Beginn ja auch nicht zielgerichtet geschriebenen (sondern als Testballon gestarteten) Serien unterwegs das Ziel aus den Augen verloren und die Handlung muss immer wieder aufs neue von außen angestoßen werden.


    Zitat

    Es mag sein und macht den deutlichen Anschein, dass Gilroy im Rahmen der Episodenstruktur in Akten a 3 Episoden denkt - das funktioniert für mich aber immer noch mehr schlecht als recht. Es wirkt eben eher wie ein Konzept von Filmen, welches dann in ein Serienformat gepresst worden ist.

    Im Anschluss an meinen letzten Absatz: Ähnlich wenig überzeugend finde ich die Fantasyspektakel in den späten GoT-Staffeln, wo man mit einstündigen Folgen arbeitet und sich dann meistens 1-2 Folgen Exposition mit einem Cliffhanger aneinanderreihen und dann von einer möglichst dramatisch inszenierten Höhepunktfolge, in die das ganze Budget gehauen wird, abgelöst werden. Dass ist in meinen Augen viel mehr der Versuch, Kinofilme auf dem Heim-TV zu kopieren, seit die Budgets auf das dafür notwendige Maß angestiegen sind.


    RoP schafft es sogar, das schlechteste beider Erzählweisen zu kombinieren.


    Zitat

    Mein zweiter größerer Kritikpunkt: während ich mit nahezu allen Figuren warm werde, habe ich ausgerechnet mit einer ein großes Problem: der Hauptfigur - die könnte für mich nicht belangloser und uninteressanter sein, trotz der tragischen Hintergrundgeschichte, die er mitbringt.

    Das kann ich eher nachvollziehen, bisher gefällt mir daran aber trotzdem gut, dass keine klassische Vom-Saulus-zum-Paulus-Geschichte erzählt wird, sondern Cassians Weg zur Rebellion etwas grauer und nichtlinearer verläuft.

    Neben Luthen bin ich inzwischen vor allem absolut begeistert von den Figuren Dedra Meero und Mon Mothma. Die Szene, wo sich Mon Mothma auf der Abendveranstaltung ihrem "alten Freund" anvertraut, oder die Auseinandersetzung zwischen Dedra und dem anderen Supervisor in der IBS-Zentrale- das alles ist für mich Dialog Writing und Acting Masterclass.

    Ja, die beiden Handlungsstränge, insbesondere der um Mon Mothma, Luthen Rael und Kleya Marki, gefallen mir inzwischen noch besser als der um Cassian selbst. Die Schauspielleistungen und das Writing ist in wirklich allen Szenen auf Coruscant bemerkenswert. Was nicht den großartigen Plot auf Aldhani schmälern soll. DIe Spannung in den Folgen 4-6 war teilweise (im positiven Sinne) nur schwer erträglich für mich.


    Die letzten Szenen von Syril Karn waren etwas plätschernd, aber ich nehme an, hier wird einfach nur der Grundstein für die zweite Staffel gelegt.


    Ich würde Andor tatsächlich auch als meine Lieblingsserie bezeichnen, was aber zugegebenermaßen nicht viel heißt, da ich kaum eine Serie involviert und begeistert zum Ende verfolgt habe, bin wohl nie ganz warm geworden mit diesem Medium. Die einzige große Ausnahme ist Sherlock und die hat ja nur begrenzt klassischen Seriencharakter. Andor ist aber vielleicht das einzige Bewegtbildprodukt, an dem ich wirklich gar nichts auszusetzen habe. Selbst wenn ich suche, finde ich nichts, was misslungen ist.


    Von mir aus kann Disney noch ein Dutzend solcher Staffeln / Serien im Star Wars Universum drehen, aber ein Blick auf die Wertungen hat mich dann auch mal wieder an der Menschheit zweifeln lassen. Auch da kenne ich mich nicht besonders aus, aber auf moviepilot sehe ich da eine 6.8, bei Rotten Tomatoes 83% Average Audience Score, metacritic 7.3. Baby-Yoda hat meinem Eindruck nach um ein vielfaches mehr Aufmerksamkeit ergattert...

    Aber das Problem, dass "schockierende Enthüllungen" gar nicht mehr möglich sind, haben inzwischen alle Serien, die mit großem Budget und entsprechend großer Zielgruppe starten.

    Das Problem sehe ich hier eher darin, dass diese beiden "Rätselfiguren" vom ersten Moment an so unglaublich offensichtlich waren, dass man sich das Versteckspiel auch einfach hätte sparen können.


    Besonders bei diesen dumpfen Auflösungen, Galadriel, die mit dem Stammbaum wedelt und drei Sandsnakes äh Ostling-Magierinnen, die sich mit den Hobbits kloppen. Come on.


    Ähnlich wie mit dem Cliffhanger bzw. Isildur.


    Bei mir hat das zusätzlich zu dem eher unangenehmen Nebeneffekt geführt, dass ich, immer wenn Theo etwas grimmiger geguckt hat, schon den künftigen Hexenkönig vor mir hatte.


    Lasst sowas doch einfach.

    Habs mir tatsächlich bis zum Ende angetan, aber das war es dann auch. Könnte jetzt viel dazu schreiben, aber eigentlich ist mir die Serie viel zu egal dazu. Nur so viel: Ich verstehe jenseits aller Plot- und Charakterdiskussionen beim besten Willen nicht, wie man so viele entscheidende und epische Momente* so unüberraschend und belanglos und einfach schlecht inszenieren kann.


    Acht Stunden Zeit zu haben bedeutet für mich dem Zuschauer eben nicht im Halbstundentakt den halbgar konstruierten Affen der Woche in Gesicht klatschen zu müssen. Zu Lasten von Stringenz, Metaplot und Charakterzeichnung.


    In dem Zusammenhang, dass ich gestern Abend RoP Folge 7 und heute Andor Folge 6 geschaut habe: Sehr gut gealtert der Kommentar.

    Aus welchen Fußnoten/Anhängen speist sich denn die Serie?

    Die Rechte hat Amazon an den Anhängen vom HdR, also wenn man was nachvollziehen will, dann dort. Eine Zeittafel des Zweiten Zeitaltes verrät mehr oder weniger alle Eckpunkte, 99% ist aber Eigenerfindung.


    Ansonsten gibt es sowohl im Silmarillon (Akallabeth) als auch in den Nachrichten als auch in den Anhängen ein paar Informationen zum zweiten Zeitalter. Das meiste doppelt sich aber auch. Die einzige richtige Geschichte (in dem Fall über Numenor) ist glaube ich "Das Weib des Seemanns" in den Nachrichten (direkt am Anfang hat die erstmal wieder schöne alttestamentarische Telefonbuchvibes).



    ____

    Update: Folge 6. L O L. Die einzige Frage, die sich mir stellt ist, ob das schon beyond-the-wall-Niveau hat oder wir noch in Dorne sind? Ging dann noch dem okayen Start doch schneller als erwartet (bzw. so wie vor Folge 1 erwartet).

    Ich kann alle deine Punkte nur unterschreiben. Ich finde man kann das ganz gut damit zusammenfassen, dass die Serie einfach "realistisch" ist und das meine ich noch nicht mal so sehr bezogen auf die üblichen Fantasy-Diskussionen, sondern auch im Vergleich zu Serien die in unserer Welt spielen:

    Ich mag die alte Trilogie sehr gerne und dabei auch die ganze Jedi/Sith-Skywalker-Geschichte, aber nachdem von sechs Versuchen, diese fortzuführen, sechs ziemlich schief gegangen sind (zugegeben VIII & IX habe ich immer noch nicht gesehen und auch kein Bedürfnis danach), ist es mir auch lieber in der low fantasy zu bleiben und da funktionieren für mich auch dieses Industriesetting im Outer Rim (finde ja immer noch die Ideen in dieser Hinsicht zur Lore aus der Prequel-Trilogie das beste was davon übrig geblieben ist) sowie die Rebellion gegen das Imperium wie sie Rogue One ja auch hervorragend verarbeitet hat am besten. Das Imperium ist einfach ein so perfekter Gegner, praktisch die Verschmelzung von Faschismus und imperialem Kapitalismus. Diesbezüglich aber auch in Andor schön, dass man mal die unteren Ränge zu sehen bekommt und nicht nur die perfekt gedrillten und doch nix treffenden Sturmtruppen.



    Ich würde allerdings jedem raten, die ersten drei Folgen am Stück zu gucken. Ohne die Abspannzeiten ist das etwas mehr als eine Folge Sherlock und die Folgen gehören unbedingt zusammen. Ohne die dritte Folge fehlt den beiden ersten etwas.

    Bei dem Thema bin ich zweigeteilt. Abgesehen von ihrer postulierten Unsterblichkeit, ihrem Kleidungsstil und einigen Skills (Legolas), kann ich nichts Übermenschliches bei den Elben im Herrn der Ringe erkennen. In meiner Wahrnehmung verhalten sie sich nicht anders, als möglicherweise auch Menschenfürsten und Adlige es tun würden, wenn sie Jahrtausende an Lebenserfahrung auf dem Buckel hätten. Das Überirdische wurde (bei mir) erst durch das Lesen der Bücher geprägt.

    Nimms mir nicht übel, aber die Aussagen mit Bezug zur Unsterblichkeit finde ich ähnlich sinnvoll wie zu sagen: Die Orks verhalten sich nicht anders als Menschen, die in Morgoths Zuchtgruben geboren und abgerichtet wurden. Die Unsterblichkeit ist das entscheidende Distinktionsmerkmal zwischen Elben und Menschen und die menschliche Sterblichkeit ist der Ursprung der meisten Konflikte zwischen den beiden Rassen. Alle anderen wesentlichen Eigenschaften der Elben leiten sich davon ab oder werden zumindest verstärkt. Beim letzten Satz gebe ich dir aber insofern Recht, als dass auch meine Punkte einer gelungenen Umsetzung natürlich größtenteils bereits Lorekenntnis erfordern (Edit: Das ist nicht ganz glücklich ausgedrückt, was ich meine ist, das man das vllt. eher so wahr nimmt wenn man mit einem bst. Bild der Besonderheiten und des Status der Elben in den Film geht).


    Bei einer möglichen Serienumsetzung würde ich ebenfalls neigen dir zuzustimmen, sehr gut möglich, dass das schlicht nicht durchzuhalten ist.


    Zitat

    Den Aufmarsch bei Helms Klamm würde ich wieder eher unter "Menschen mit coolen Rüstungen und Skills" verbuchen, das hatte nichts Übermenschliches. Ebenso war auch Elrond für mich immer nur ein langsam sprechender Mensch mit spitzen Ohren.


    Na ja das kann man so sehen, das passt auch wieder zum Thema Mikro/Makro-Betrachtung: Es könnten theoretisch auch problemlos Numenorer sein, die ja in-world auch gewöhnlichen Menschen deutlich überlegen sind, wie wir in RoP vermutlich noch zu sehen bekommen. Aber die Möglichkeiten so klare Unterschiede zwischen Elben und Menschen herzustellen sind ja begrenzt, sowie auch in Star Wars Unterschiede zwischen Spezies größtenteils optisch sind und die Möglichkeiten richtig elbisch zu casten ähnlich begrenzt wie richtig valyrisch zu casten sind. LotR-Filme stellen aber bei fast jeder rassenübergreifenden Szene solche Unterschiede dar und daraus ergibt sich dann ein Gesamtbild.

    Zitat

    Der Darsteller gibt sich alle Mühe, der Sache gerecht zu werden (ich finde, dass er gerade den Spagat zwischen Ernsthaftigkeit und humorösen Einlagen im Dialog mit Durin/Disa sehr gut meistert).

    Aber er tritt dort nicht auf wie ein Elbenfürst der den Dingen in die Tiefe sieht (natürlich bei dem Arbeitskräftebeschaffungsauftrag auch schwierig), sondern wie ein Kumpel, der sich lange nicht mehr hat blicken lassen und sich daher ein wenig selbst erniedrigt. Na ja.


    Zitat

    Die Frage ist schon legitim, wie man diese Übermenschlichkeit der Elben (im Permanent-Modus) im Kino/TV Format darstellen könnte. Das bewegte Bild ist einfach eine ganz andere Hausnummer im Vergleich zu einer einzelnen künstlerischen Illustration oder hunderten Seiten World building. Just my 2 cents.

    Ja definitiv. Gut möglich, dass das im Serienformat ein nicht lösbares Strukturproblem ist. Wie gesagt, in der Filmetrilogie finde ich das aber jenseits der einzelnen Figurenzeichnung ganz gut gelöst, man sieht ja auch selten Interaktionen der Elben mit anderen Menschen (außer Aragorn was ja auch passt), z. B. Elrond und Theoden reden kurz, aber dabei sitzt Elrond und Theoden steht und man sieht Elrond nicht unter seinem Mantel, es wird also der profane Höflichkeitssmalltalk der beiden einfach ausgeblendet.


    Edit: Ich habe mit LotR-Elrond und -Arwen auch meine Schwierigkeiten, aber da ist für mich trotzdem ein deutlicher Unterschied erkennbar. In RoP habe ich Unterschiede bisher nur in den Akrobatik- und Kampfskills gesehen und da erwarte ich sie eigentlich am wenigsten.


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    Darf ich fragen, wie du dann in Entsprechung mit den HdR Elben klargekommen bist? Deine Beschreibung trifft für mich eigentlich "nur" Galadriel, die vielen Zuschauern vermutlich auch positiv im Gedächtnis geblieben ist. Ich fand und finde ihre Darstellung immer noch sehr beeindruckend.

    Aber sonst fand ich sie auch da auch schon stark an dem vorbei, was ich mir unter Elben vorstellen würde. Ein langsam sprechender Mr. Smith mit spitzen Ohren, Arwen sehr menschlich, Legolas sehr karikaturhaft - ich hatte bei ihnen keinerlei Überlegenheitsvibes.


    Ich frage nur aus persönlichem Interesse - ohne die Serie besser machen zu wollen als sie ist. Ich habe nur gerade versucht für mich selbst zu überlegen, ob die Darstellung einer "überlegenen" "Rasse" für mich überhaupt schon mal in Film oder Serie gelungen ist.

    Hm, gute Frage. Ich würde sagen, es kommt ein bisschen auf die Ebene an - wenn man sehr stark auf den einzelnen Charakter reinzoomt, dann würde ich dir zustimmen, dass die Überlegenheit begrenzt ist, Elrond ist ein Zauderling und Arwen und auch Legolas hätte man problemlos auch als Menschen schreiben können. Im Gesamtbild stimmt es dann aber wieder: Erstmal haben viele Szenen eine sehr mystische Optik, insbesondere jene mit Arwen, etwa als sie zunächst mit einer Schar zu den Grauen Anfurten wandert (diese Szenen sehen viele aus Buchleserperspektive sehr kritisch, ich fand sie aber i. O. und wie gesagt vor allem optisch passend). Auch als die Elben zur Unterstützung von Helms Klamm eintreffen, ist das atmosphärisch sehr dicht: Man schaut aus Perspektive eines Haufen zu alter und jüngerer Menschen mit Rüstungen und Waffen vom Typ was-gerade-verfügbar ist auf die in perfekter Formation, mit fremden Hornklängen und Kriegsausrüstung heranmarschierenden Elben, man sieht ihnen an, dass sie nicht fassen können was passiert. Auch zeigen sich die elbischen Krieger dann auch viel disziplinierter und furchtloser (am Ende der Schlacht wird das etwas durch das Fehlen Überlebender kontrastiert...). Ähnlich auch als Arwen zu Aragorns Krönung erscheint, es ist schon ein Rangunterschied zwischen Menschen und Elbenfürsten erkennbar.


    Auch sind die elbischen Figuren zumindest nie unterlegen - Arwen überrascht Aragorn den Waldläufer mit den Hobbits auf der Flucht, sie stellt sich an der Furt den Neun Reitern zugleich, was Menschen nicht ertragen könnten und beschwört den Fluss. Theoden lässt Elrond in seinem eigenen Königszelt mit Aragorn alleine. Elrond sagt Isildur was er mit dem Ring tun müsse ("Ich war dort Gandalf, vor 3000 Jahren. Als Isildur den Ring an sich nahm. Ich war dort, als die Stärke der Menschen versagte"). Bei Legolas funktioniert es geradeso, was sehr zulasten von Gimli geht, weil Gimli als lustiger Buddy gezeichnet wird während Legolas und Aragorn immer wieder auch ernste Szenen zugestanden bekommen. Legolas hat aber als Waldelb auch in der Vorlage einen etwas anderen Status als Galadriel als Noldor und Elrond als Abkömmling mehrerer großer Elbengeschlechter.


    Zudem finde ich gerade das langsame, sehr ernste Sprechen von Elrond, aber auch den anderen Elben, das auch durchgehalten wird, gut, sie reden und handeln nicht im Affekt oder sprunghaft, sie sind zumeist ernst und betrachten die Dinge tiefgehender als Krieger wie Boromir oder Gimli.


    Wenn ich das nun mit RoP vergleiche - Elrond, der ein politischer Karrierist ist und seine Zwergenfreunde bequatscht um die Gunst Celebrimbors zu gewinnen um die Gunst Gil-galads zu gewinnen, Galadriel, die die ganze Zeit getrieben und nervös ist und offensichtliches nicht versteht (Halbrand), Celebrimbor, der sich anschickt das größte Werk der Elben seit den Silmaril zu erschaffen aber irgendwie dringend die Projektabgabe einhalten muss, uff, da sind Meilen dazwischen. Elrond sieht mit seinem schelmischen Grinsen und den im Verhältnis zum Gesicht riesigen Ohren auch einfach fürchterlich aus, da ist mir Agent Smith doch noch lieber und Celebrimbor strahlt für mich gar nichts aus, wirkt eher wie ein etwas überforderter Boomer-Konzernmanager, der nicht mehr alle Entwicklungen versteht.

    Nun habe ich mich auch an "The rings of power" gewagt. Hinsichtlich der Optik kann ich allen positiven Bewertungen hier nur zustimmen. Eine so organische und lebendige Fantasyverfilmung habe ich noch nie gesehen. Numenor sticht natürlich besonders hervor, aber ich mochte auch die Dörfer der Menschen in den Südlanden und das Lager der Haarfüße. Bei letzterem war es mir dann schon fast ein bisschen zu viel Kulisse, aber das ist meckern auf hohem Niveau. Die HdR-Trilogie ist mir optisch immer noch etwas lieber und die Bilder werden stärker im Kopf bleiben, ich glaube das liegt aber noch mehr an der Perspektive, gewissermaßen mit Frodo und den Gefährten durch Mittelerde zu wandern, was dann wie z. B. in Moria oder an der Wetterspitze zudem verlassener und auch dadurch mysteriöser und geheimnisvoller wirkt (möglicherweise auch durch eine nicht ganz so hohe Bildqualität, die mir bei Fantasy lieber ist). Nichtsdestotrotz kann man den Punkt fast durchgehend als extrem gelungen bezeichnen. Abstriche muss man nur bei den Kreaturen machen, die haben mir insgesamt weniger gefallen.


    Ich konnte die Serie sonst auch als Tolkienfan bisher durchaus durchstehen, weil der Plot wirklich gar nichts von irgendeiner Vorlage enthält. Nicht einmal Lore-technisch wurden hier Originaltexte wirklich zur Rate gezogen, ich glaube außer dass die Elben von Valinor nach Mittelerde gehen stimmt nichts, selbst der Grund dafür ist abgeändert (nicht Morgoth sondern Ungoliant hat die zwei Bäume zerstört und die Elben sind nach Mittelerde gegangen um die Silmaril von Morgoth zurückzugewinnen - das war zumindest der Auslöser, die Ursache war eher eine Bilbo-Frodo-ähnliche Unruhe und Abenteuerlust im Paradies). Aber das finde ich dann im Endeffekt doch angenehmer, als eine schlechte Adaption. Stilistisch erinnert eigentlich auch nichts an Tolkien, dieses ganze intrigieren bei den Elben und Numenorern ist zum Beispiel völlig untypisch für seine Erzählweise. Bei den Elben kann ich dann auch nicht genug von Tolkiens Welt abstrahieren, um mich mit ihnen anzufreunden, die haben für mich nichts elbenhaftes. Es ist schon richtig, dass diese auch in-world im zweiten Zeitalter mit Sicherheit sehr viel aktiver waren und nicht so melancholisch-passiv wie im dritten, aber trotzdem sollten Elben in meinen Augen eine gewisse Weisheit, Ruhe, Bestimmtheit und Macht ausstrahlen, was sie hier nicht tun. Elrond, Celebrimbor und Gil-galad gehen alle gar nicht.


    Galadriel und Arondir sind mir als Figuren durchaus sympathisch, aber halt nicht als Elben. Einige Szenen mit Galadriel sind auch erschreckend schlecht, ich glaube hier wollte man ihre Figur zu pronounciert in den Vordergrund stellen. Also der Prolog, serious? Erstmal hatte die ganze Szenerie auf den Wiesen Valinors für mich, ich kann mir nicht anders helfen, ich gehe auch direkt dafür in die Schämecke, eine Naziästhetik. Diese optische uniforme Reinheit von Kindern, wo sich gleichzeitig die kindliche Grausamkeit hinter verbirgt...irgendwie gruselt es mir bei sowas immer. Dann dieses Gespräch mit ihrem Bruder über die äh "Flussrichtung der Wassers". Dann der Sprung von dem Schiff und der Leviathan oder die Midgard-Schlange oder was das sein sollte. Diese Reitszene in Numenor (das Pferd ist wirklich hässlich, einer meiner besten Freunde ist auf einem Trakehnergestüt aufgewachsen, jedes einzelne Tier von diesem Hof hätte schöner ausgesehen). Puh.


    Sonst? An sich schaubar, aber auch nichts, was mich besonders packt oder emotional anspricht. Man wird sehen, wie es weitergeht, kann mir aktuell nicht vorstellen, wie sie irgendwann beim Krieg des letzten Bündnis landen wollen, aber vielleicht ist das ja auch nicht das Ziel. Der Plot erlahmt generell bereits nach 2-3 Folgen ziemlich, vor allem bei Nori.

    Sehe ich das eigentlich richtig, dass wir jetzt anstatt von Schurkenstaat Russland, die einen Angriffskrieg führen einfach Gas von dem Schurkenstaat Aserbaidschan, welche einen Angriffskrieg führen nehmen ohne das das irgendwie auf Widerspruch stößt?

    Kommt drauf an, wen du mit "wir" meinst, Deutschland nein, EU ja. Weitere Meisterleistung von UvdL-geführter EU, "dem neuen geostrategischen Faktor". Kurzfristig habe ich da irgendwo Verständnis für, die Anzahl an simultan treffenden Energieschocks schränkt den Handlungsspielraum nun mal stark ein und das Gas aus AZ ist für die Versorgung Bulgariens vital. Warum man aber neue langfristige Verträge abgeschlossen hat, erschließt sich mir nicht. Da wäre so ziemlich jede andere Option besser gewesen und Zeit hätte man auch gehabt (die Verträge sollen ja ab 2027 gelten).

    Muss zugeben, dass mich nach dem anfänglichen Nicht-Interesse die positiven Bewertungen des Looks von einigen doch normalerweise recht kritischen Usern neugierig gemacht haben. Da ich gerade auch wieder einen Probemonat Amazon-Prime habe - Kundenunfreundlichkeit kann man Amazon nun wirklich nicht vorwerfen - werde ich am Wochenende evtl. doch mal reinschauen.


    Diskussionen über die Serie als Umsetzung sind ohnehin zum Scheitern verurteilt - es gibt ja keine Vorlage. Von dem was ich inhaltlich bisher gelesen habe, sind wirklich nur die Namen und das Sauron mit seinen Ringen irgendwie der Böse ist auf irgendeinem veröffentlichten Text basiert.


    Meinem Verständnis nach hat Tolkien den HdR und den Hobbit lediglich als "Nebenprodukt" seines kreativen Schaffens verstanden und ich denke, dass seine versierten Fans der gleichen Ansicht sind. [...]

    Da bin ich mir nicht so sicher - Tolkien wollte wohl beides u. A. deshalb veröffentlichen, weil er Verläge und Leser auf das Silmarillon neugierig machen wollte, was aber niemand haben wollte. Im in heutigen Auflagen meistens mit abgedruckten Vorwort von ihm erklärt er aber auch, den Wunsch gehabt zu haben, einmal eine richtig große Erzählung zu schreiben. Ich fände es irgendwie komisch, wenn er den Herrn der Ringe tatsächlich hinter die unzähligen un-endgültigen, unveröffentlichten Fragmente seines sonstigen Schaffens stellen würde.


    [...] Muss man Orks jetzt als vom bösen korrumpierte und damit tragische Wesen betrachten, wie Sauron und Morgoth auch, oder sind sie an sich Böse? Letzteres wäre sehr ungewöhnlich, wenn nicht einzigartig in Tolkiens Welt.

    Wegen dieser Ambiguität bei Tolkien finde ich es spannend, wie eine moderne Umsetzung damit umgeht, auch wenn es nicht reicht, um mich zum Schauen der Serie zu bewegen.

    Ja die Orks sind ein Element, bei dem Tolkien glaube ich selbst moralisch mit seiner Schöpfung gehadert hat. Ich betrachte es als gesichert, dass es sich um verderbte Elben handelt, da es heißt, dass das Böse nichts selbst schaffen sondern immer nur Gutes verderben kann und die Orks vor den Menschen aufgetaucht sind (später werden aber ja wie von Saruman Menschen "eingekreuzt"). Dass diese "Unschuld" eines verdorbenen Sklavenvolks aber ein moralisches Problem für ihn beim Abschlachten lassen eben diesen darstellt, darauf gibt es Hinweise. Im Silmarillon wird die Schöpfung der Orks durch Morgoth auch als dessen schrecklichste Tat bezeichnet, was bei dessen output einige Aussagekraft hat.


    Ich würde die Verkäufe des Silmarillion jetzt mal großzügig auf 10% der anderen beiden Bücher schätzen und davon wird die Hälfte "im Schwung" gekauft worden und nicht fertiggelesen worden sein (wie von mir selbst).

    Das dürfte großzügig sein. Ich habe mal 100 Mio. HdR, 50 Mio. Hobbit und 1 Mio. Silmarillon als grobe Schätzung gelesen, in einem etwa 2000 erschienen Tolkien-Lexikon. Bei allem weiteren reden wir eher über fünfstellige Zahlen. Auch wenn es einzelne Figuren und Geschichten gibt, die grau sind, wie Turin Turambar und die Geschichte der Kinder Hurins, stimme ich dir aber zu. Genannte Erzählung ist eine Vermischung diverser Sagen, u. A. Ödipus - aber das zu verfilmen wäre dann halt auch ungefähr so publikumswirksam wie Ödipus. Oder eher noch weniger, weil es kein bekanntes Theaterstück gibt.


    Dennoch begrüsse ich es in der Regel immer, wenn starke weibliche Identifikationsfiguren für junge Mädchen und Teenager geschaffen oder ausstaffiert werden, deshalb hatte ich bspw. auch nie etwas gegen die frei erfundene Figur Tauril im Hobbit. [...]

    Nun ja, Tauriel ist für mich so ziemlich das perfekte Beispiel, wie man es nicht macht. Man schafft eine Amazone, um irgendwie eine emanzipatorische Frauenfigur in den Film zu heucheln und muss, es ist quasi ein unabwindbarer Zwang beim Schreiben des Drehbuchs, natürlich eine Dreiecksliebesgeschichte mit einem eifersüchtigen Elben und einem geliebten Zwerg einführen, WTF.


    Es gibt noch einen weiteren Artikel in dem Tom Bombadil als Stan Lee des Tolkien Universum erklärt wird, den fand ich amüsant.

    Tatsächlich ist das die einzige Interpretation von Bombadil, die ich bisher wirklich plausibel fand. Alles andere ergibt weder lore- noch erzähltechnisch einen Sinn.

    So negative Emotionen gegenüber Martin wie einige hier habe ich nicht, obwohl ich ja auch schon seit geraumer Zeit die Meinung vertrete, dass er nichts mehr rausbringt. Ich bin nicht der Meinung, dass man sich mit dem ersten Band einer Reihe dazu verpflichtet, diese fertigzustellen - ursprünglich waren ja auch nur drei Bände ASOIAF angekündigt, also wäre das Soll ja sogar übererfüllt. Es gibt schließlich kein objektives Ende einer Erzählung.


    Ich finde das Ganze inzwischen eher tragisch. Martin weiß, dass er die Geschichte nicht vernünftig zu Ende erzählen kann, weil er sich verrannt hat, also verbringt er jetzt im Grunde sein ganzes, restliches Leben damit zu prokrastinieren und redet sich vermutlich ein (siehe das Zitat "es sei inzwischen sehr viel mehr"), er würde sein eigenes Mittelerde damit schaffen. Ich denke in der Tat auch eher, dass am Ende nichts davon bleibt, wie bei der Serie im Endeffekt auch und die hatte sogar ein Ende, wenn auch ein mieses. Erinnert mich auch ein bisschen an die Star Wars Sequels, es mag viele geben, die die Filme oder wenigstens einen unterhaltsam fanden oder in einer Diskussion deren cineastische Leistungen hervorheben, aber das davon irgendetwas mit popkulturellem Status, bei dem jeder zweite die Referenzen kennt und das immer weiter verarbeitet wird bleibt, ist doch ziemlich unwahrscheinlich.


    Ich habe ASOIAF damals im Windschatten der ersten drei Serienstaffeln gelesen und war am Ende schon ziemlich angefixt, aber inzwischen interessiert mich die Fortführung auch kaum noch und die drei TWOW-Kapitel, die ich gelesen habe, haben mir schon das Interesse an den restlichen geraubt. So richtig gern lesen würde ich nur noch den Teil im Norden/Flusslanden/Vale. Aber sonst nehme ich inzwischen eher nochmal ein Jaime-, Sansa- oder Ashakapitel aus AFFC oder ein Catelyn-Kapitel aus ACOK zu Hand, als über die Identität von fAegon nachzusinnen.


    Eine Zeit lang dachte ich auch noch, es wäre nett, irgendwann wenigstens eine Übersicht über die weiteren Pläne von Martin zu bekommen, aber ich bin mir nicht mal sicher, ob da wirklich belastbare Pläne existieren oder ob es z. B. eine Version mit fAegon als Illyrios Sohn und eine als Blackfyre gibt.

    Abgesehen von so Gestalten wie Vad, dessen fortwährendes Herumgeistern auf den Bildschirmen eigentlich nur noch Satire ist, empfinde ich auch viele Einschätzungen von aktiven Bundeswehrangehörigen oft eher als nichtssagend. [...] Ich denke dann, dass die fähigen Generäle womöglich im Stillen die Regierung beraten, allerdings gibt Scholzens Kommunikation da auch wenig Grund zur Hoffnung.


    Vad gehört zu diesem konservativen Netzwerk um Maaßen, Amthor, zu Guttenberg, Augustus Intelligence mit Verbindungen zu Marsalek und Wirecard.


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    Solche Geschichten waren für mich immer Teil einer untergegangenen Kalte-Kriegs-Welt und nur in den Spionageromanen meines Vaters und franko-belgischen Comics meiner Mutter existent.


    https://www.focus.de/politik/v…zu-putin_id_24442733.html


    Bei den anderen Aussagen aus dem Dunstkreis der Bundeswehr muss ich dir aber auch zustimmen. Die große Ausnahme ist Egon Ramms.


    Ich informiere mich eigentlich hauptsächlich über Twitter und habe dort eine Bubble aus OSINT-Accounts, die ich für einigermaßen glaubwürdig erachte aufgebaut, dort bekommt man eine Menge Material in unterschiedlichen Medien und zur Einordnung braucht man dann die Experten z. B. gibt es eine Bubble aus Amerikanern die recht aktiv ist (Dimitri Alperovitch, Michael Kofmann und Rob Lee, die beiden ersteren machen auch häufiger "Spaces") oder auch Gustav Gressel vom ECFR und Franz-Stefan Gady vom IISS (beides Österreicher). Besonders bemerkenswert Phillipps O'Brien, der Professor für Strategic Studies ist und bei dem ich am Anfang sehr vorsichtig war, weil er mir die übliche Twitter-Methode kleine Fakten/Bilder zu Großerzählungen aufzublasen anzuwenden schien, aber er lag bisher praktisch immer richtig, bereits vor Kriegsbeginn war er der Meinung, dass die Invasion ein Desaster wird, während viele in Deutschland noch auf die "Einkesselung" von Kiev gewartet haben, hat er bereits nach einigen Tagen gesagt, dass die russische Front dort aus logistischen Gründen innerhalb einer Woche kollabieren wird. Die Schlacht um den Donbass, insbesondere Severodonetsk, hat er als von den Ukrainern im Sinne einer Abnutzungsschlacht um die russischen Offensivfähigkeiten zu erlahmen durchaus gewollt bezeichnet und in Kherson noch vor Beginn der Gegenoffensive und dem Überraschungsangriff bei Kharkiv recht genau die Vorgehensweise der Ukrainer (Reserven auf die westliche Seite des Dnipro locken, Zerstörung der Brücken + Logistik, einerseits Druck auf die Stadt, andererseits Versuch die russischen Truppen entlang des Inhulets zu separieren) skizziert.


    Seine aktuelle Vohersage ist, dass die Russen versuchen werden, sich auf die Linien vor dem 24.02. + die Landbrücke von der Krim nach Donezk zurückzuziehen, was für mich recht plausibel klingt. Der ganze Norden von Luhansk ist eine riesige rurale Fläche ohne Bevölkerungszentren und strategisch irrelevant, auch nicht gegen ukrainische SOF zu schützen und zudem ohne die Eisenbahnlinien durch Isjum + Kupyansk wohl nicht gut versorgbar, dazu wurden dort laut verschiedenen Experten keine russischen Verteidigungslinien gebaut.


    Ich hatte über diese Mischung aus OSINT und Experten immer den Eindruck (auch im Rückblick) einigermaßen informiert zu sein, soweit das hier möglich ist. Das Problem mit dieser Art sich zu über Einzelpersonen zu informieren ist aber natürlich, dass es ziemlich zeitintensiv ist. Über normale Medien macht es aber einfach gar keinen Sinn, auch in den angelsächsischen wurde soweit ich das verfolgt habe, das Narrativ der westlichen Panzerabwehrlenkwaffe, die die Schlacht um Kiev gewonnen hat, pepusht. Gustav Gressel und viele andere sagen aber, dass die ukrainische Artillerie viel wichtiger war und der intensive Einsatz gleichzeitig das große Problem für die Ukraine im Mai/Juni war, weil sie dabei ihre Munitionsbestände aufgeraucht hat. Einige Hochrechnungen vergleichen die Konsumption von Artillerie dort zumindest in einigen Kriegswochen mit der Westfront in WWI und Ostfront in WWII.


    Es ist ja keine exklusiv deutsche Problematik (s. Biden/Trump).


    In Italien sägt eine Regierungskoalition aus drei, sagen wir mal russlandfreundlichen, Parteien den vermutlich kompetentesten und einen der national wie international angesehensten Regierungschef eines größeren Landes ab. Zur Belohnung dürfen diese nun kumulierte Verluste von 30 Ppt. erwarten.


    Ich habe ein tiefes Urvertrauen in die Lebensfähigkeit der Demokratie in UK, mehr als in jedes andere größere westliche Land, und ich fand die implizite Gleichsetzung von Johnson und Trump in Deutschland sehr daneben, aber nach allem was ich von dort in den letzten Monaten gehört habe, war die Nachfolgerwahl für Johnson eine unglaubliche Shitshow.


    Das Schlimme ist, dass wir in vielerlei Hinsicht (sicherheitspolitisch sicher nicht, da fehlen die Strukturen die z. B. UK hat) politisch im internationalen Vergleich immer noch gut einigermaßen gut darstehen...


    (Edit)

    Allerdings:

    "März '22: Wir liefern keine Marder weil die Ausbildung zu lange dauert.

    September '22: Wir liefern keine Marder weil die Ausbildung zu lange dauert.


    Freitag: Die Bundeswehr hat nix mehr zum liefern. Dingo werden alle gebraucht.

    Dienstag: Wir liefern mehr. U. a. 50 Dingos.


    Wir lassen AKW laufen, aber die dürfen keinen Strom liefern. Es zählt jede KWh. "


    Macht einen schon sprachlos.

    Nach den Trailern von House of Dragon und Andor ist mein Interesse an den Ringen der Macht nun erstmal auf Null gefallen. Abgesehen von der angesprochenen Metaebene, ob es ein Erfolg wird und wie sie finanziell im Vergleich mit dem kurz vorher erscheinenden HoD abschneidet.

    Ich finde ihn auch großartig. Wenn die Serie optisch und atmosphärisch so nahe an Rogue One bleibt wie der Trailer und es ihnen gelingt, eine vernünftige Story zu erzählen, besonders auch das bei Rogue One exzellent gelöste Problem der Einordnung in die Gesamtstory zu bewältigen, dann wird sie richtig gut.


    Habe mich abgesehen von der kurzen Episode Rogue One seit langem nicht mehr so auf ein Star Wars Produkt gefreut.

    Nichts desto trotz wird generell zu viel Wertung auf Optik gelegt.

    Ich verstehe was du meinst und ich habe mich in GoT auch relativ wenig an der Optik der Schauspieler gestört, aber bei der Aussage "bei Bewegtbildern nicht zu viel Wertung auf Optik legen" musste ich trotzdem ein wenig schmunzeln ;)

    __



    Ich finde die Trailer auch überraschend gut. Ursprünglich bin ich eher davon ausgegangen, dass mich die Serie gar nicht interessieren würde, dann, dass ich sie vielleicht wie The Witcher gucke - werde ein paar Folgen gut unterhalten und sonst nicht allzu sehr involviert - nun denke ich aber doch, sie könnte gut werden. Sowohl Atmosphäre als auch Optik versprechen einiges. Vor allem im Vergleich zu dem Ringe-der-Macht-Grusel.


    Dadurch, dass die letzten Staffeln GoT und die Mischung aus langer Wartezeit, durchwachsenem ADWD und der generelle Mangel an Sympathieträgern jegliche emotionale Bindung an ASOIAF oder GoT doch auf eher kühles Interesse heruntergestutzt haben, fürchte ich mich auch nicht allzu sehr vor einer großen Enttäuschung.