Beiträge von Ser Bron

    Ich bin ja ein klarer Verfechter von Originalversionen und stehe prinzipiell nicht so auf Übersetzungen im allgemeinen und die Übersetzung von Eigennamen im speziellen, aber gerade bei Aegon --> Ei finde ich das relativ gelungen. "Eigon" ist imho eine komplett zulässige und durchaus naheliegende Interpretation des Namens. Ich selbst konnte mich lange nicht entscheiden ob ich ihn eher "Eigon" oder "Ägon" nenne und habe beim Heckenritter das Wortspiel mit der Abkürzung des Namens gemeinsam mit der Ableitung aus der Kopfform nicht sofort verstanden.


    Aber wenigstens wurde hier auch nicht umgeändert, der Kerl heißt immer noch Aegon und es ist dem User überlassen geblieben ob ers kapiert oder nicht oder ob ihm eine Herleitung sowieso ausreicht...

    "Ae" ist im Englischen "i", aber Igon sähe einfach komisch aus. Aber im Deutschen hätte man in den Übersetzungen prima mit Diphthongen arbeiten können.
    "A-Egon" ausgesprochen klänge der Name wieder durchaus passabel. :D


    BTW: Das "Ei" in "Eigon" kann natürlich auch griechisch ausgesprochen werden, was Sinn ergäbe.

    Die Übersetzungen sind unerträglich, weil sich hier gar nicht die Mühe gemacht wurde, adäquate Begriffe zu finden. Stattdessen erfolgte sie immer nur wörtlich, was stilistisch eine Katastrophe ist. (Okay, King's Landing/ Königsmund bildet da eine Ausnahme, da war jemand sehr kreativ - was nicht immer etwas gutes ist...)

    Was ist denn das für ein Niveau?! Quellen? Literatur? Das sind alles bloß subjektive Empfindungen, genährt mit Wissen aus Computerspielen und Comics. Was für heute wissen, ist meist einer gewissen Historiographie inklusive hagiographischer Ansätze geschuldet; und anhand von ein paar Zeilen militärische Qualitäten zu begründen ist mindestens gewagt - wenn nicht sogar schon der intellektuelle Offenbarungseid. *Groll off*

    Was heißt denn, dem "Befehl eines Adligen widersetzen"? Da kursieren wohl recht schräge Vorstellungen. Befehle gibt es nur da, wo es de jure ein Vorgesetztenverhätlnis und ein System von Befehl und Gehorsam gibt, kurz: militärische Hierarchien. Nebenbei relativ modern, zumindest wenn das Ganze systematisch betrachtet wird.


    Im Mittelalter waren ungefähr 98 Prozent der Bevölkerung in Europa Bauern (Arno Gorst, Lebensformen im Mittelalter). Auch wenn es ein System der Leibeigenschaft gab - im heutigen Russland meinetwegen auch noch länger als in unserem Habitat -, heißt das noch lange nicht, dass beliebig gemordet werden konnte/ wurde. Entscheidend war hier die mangelnde Freizügigkeit sowie das Abgabensystem. Stark vereinfacht: immer größere Abgaben führten dann ein paar Jahrhunderte zur Revolution (Frankreich, 1789). Aber auch das ist nicht hundertprozentig richtig, schließlich musste sich erstmal ein Bürgertum etablieren, mit sich radikalisierenden Protagonisten, die zuviel Freizeit und zu große Ambitionen hatten...



    Im Falle von Sandor Clegane und der Szene mit dem Jungen sollte der dramaturgische Effekt nicht außer Acht gelassen werden: Durch den Mord - was anderes ist es nunmal nicht - und das Rekurrieren auf (heutiges) Rechtsempfinden, bzw. die Evoziierung eines totalen Tabubruchs, schafft GGRM eine beachtliche Fallhöhe: der Leser traut diesem vermeintlichen Brutalo-Schwein alles zu! Aber die Wandlung und letztlich die Auflösung des Konflikts sorgt neben dem Tiefgang für die Charakterskizze darüber hinaus für einen Paukenschlag; sonst wäre die Wendung hin zum "guten Kerl" nur halb bis gar nicht so spannend gewesen. Leserbindung benötigt Winkelzüge!


    :search:

    für den metzgerjungen wurde er zum henker, genau wie ned stark bei dem deserteur. wenn der könig sagt er wurde angegriffen und der angreifer soll getötet werden, dann ist das einfach gesetz. ich denk dass das im übrigen auch im mittelalter gängige praxis gewesen wäre, genau wie einem schmäh-sänger die zunge herauszuschneiden

    Nein. Rückschlüsse auf "das" Mittelalter sind da etwas gewagt, sind immerhin ein paar hundert Jahre, in denen sich politisch, kulturell und rechtsgeschichtlich einiges änderte. Es gab aber zu jeder Zeit ein Rechtssystem mit innewohnenden Rechtsnormen und Willkür hatte sehr wohl ihre Grenzen. Einzig die "Volljährigkeit" war im Hochmittelalter bei round about 13 Jahren und die Todesstrafe konnte da schon verhängt werden und zwar in ihrer vollen Härte. Aber ein einfaches, illegitimes Töten sowie die Vorstellung der Leibeigenschaft als Versachlichung der Menschen in einem rechtsfreien Raum? Nein.

    zum Link von Margos:


    Gott sei Dank lässt sich über Geschmack selten streiten und über Musik reden ist ja auch bekanntlich wie zu Architektur tanzen. Aber bei dieser Version kräuseln sich bei mir die Nackenhaare, gelinde ausgedrückt; wahrscheinlich ist dies dem Umstand geschuldet, zu sehen wie sie singt. Brrrr.... gar nicht mal so überzeugend.

    Ned Stark, weil er so mucho-macho ist. John Snow, weil der Leser spürt, dass da noch ein dicker Hammer kommt. Jamie, weil der Charakter und die Biografie so gebrochen ist und er nach und nach zum Sympathieträger wir. Der Hund sowieso. Ganz einfach, weil da ganz viel Gewalt und ganz viel Emotion zusammenkommen. Auch ein gebrochener Charakter, der zumindest Verständnis generiert.

    Leider schon etwas zu spät und ein bisschen Kitty-gritty, bzw. "hätte, hätte, Herrentoilette", aber trotzdem meine 5-Cent zum Thema: (vllt. profitieren andere davon)


    10 Minuten sind 10 Minuten! Zeiten setzen, Zeiten halten.
    Bei Kurzvorträgen nicht zu viele Fässer aufmachen, sondern einen klaren Schwerpunkt bilden; d. h., EINEN Aspekt mit einer klaren Fragestellung kristallklar herausarbeiten, das Wesentliche vom Unwesentlichen trennen.
    An erster Stelle folgt wie immer eine kurze Einleitung. Geh ans Thema, als hätte niemand aus dem Auditorium was davon gehört. Dabei einfach kurz umreißen, was ASoIaF eigtl. ist. (Genre-Verortung, Handlung)
    Dann kannst du nach round about 2-3 Minuten deinen Hauptteil verhandeln. Eine knackige Fragestellung ist von zentraler Bedeutung. z. B. was GoT von anderen Fantasy-Romanen unterscheidet, was macht es einzigartig. Was macht den TV-Serien-Erfolg aus. Ein Lösungsvorschlag: "POV-Perspektiven: Ein Vehikel zur Komplexitätssteigerung und Differenzierung von Handlungssträngen in der zeitgenössischen Belletristik" (Bäm! :D )
    Die letzten ein, zwei Minuten eine kurze Zusammenfassung und eine schmissige These vor die Füße werfen und der Fisch ist geschuppt.
    Wie gesagt, macht was draus. Eigentlich ist's ja schon zu spät...

    Abgesehen davon, das Sigur Rós niemals wirklich schlecht waren und die ersten Alben immer noch kleine Meilensteine sind, finde ich, dass diese eine der schönsten Versionen von "Rains" ist - für meinen persönlichen Geschmack auch weitaus besser als die von "The National", obwohl dies auch grundsätzlich eine gute Band ist. Auch finde ich den "Gag" gelungen, die Interpreten in den jeweiligen Episoden auftauchen zu lassen... :)

    Chopsticks: Mache ich sehr gerne, aber freilich werde ich niemals den Anspruch erheben, mit absoluter Genauigkeit zu wissen, "wie es war" - ich habe da nämlich noch nicht gelebt. :D
    Aber selbstredend schreibe ich gerne was zum Forschungsstand und zertrümmere Legenden... :pleasantry:
    Dazu muss ich aber noch ergänzen, dass ich Zeitgeschichtler, bzw. Neuzeitler bin und ich eher in der Epoche der Weltkriege, des Kalten Krieges und mehr und mehr in der Dekolonialisierung verhaftet bin und ich mich auf diesem Terrain sicher und unfallfrei bewege; nichtsdestodennoch beschäftige ich mich seit Jahr und Tag auch mit dem Hoch- und Spätmittelalter, hier Kreuzzüge, Katharer und Bogumilen sowie 100-Jähriger-Krieg. Schwerpunkt ist aber die Zeit um 1200. Frühe Neuzeit mag ich auch, Antike weniger, weil ich ein mieser Lateiner bin. Grundsätzlich kann man mich immer zu Alltagsgeschichte, Kulturgeschichte und Militärgeschichte befragen - Antworten in epischer Breite gibt's oft. 8)





    Der Trailer baut - gewohntermaßen - wiedermal ordentlich Fallhöhe auf. Was mich aber bewegt, ist die veränderte Erzählweise der Serie. Die Unterschiede zu den Büchern werden immer eklatanter. Wenn wir das Brennglas kurz auf den Norden richten, so stelle ich doch fest, dass es dort in ganz verschiedene Richtungen zu gehen scheint; ich hatte mich schon so auf Coldhands gefreut - leider umsonst! Außerdem werde ich nicht so ganz warm mit dem Theon/Ramsay-Strang. Noch ist es mehr so ein Gefühl, aber irgendetwas passt da noch nicht. Kann es einfach sein, dass der Ramsay-Darsteller noch fast zu sympathisch ist und viel zu gut aussieht?
    Na ja, war ja klar das GRRM das Erzähltempo etwas anziehen musste und weiterhin anziehen muss, da sonst das Ganze nur noch schwer bis gar nicht mehr filmisch umsetzbar sein wird. Für meinen Teil löse ich die Serie nahezu vollständig von den Büchern, dann wird der Sehgenuss weniger geschmälert.

    Liebe Community,


    auch ich möchte die Gelegenheit nutzen, mich nach alter Väter Sitte und allen Gepflogenheiten entsprechend Stil und Formen vorzustellen.
    Ich mach es kurz, eingedenk des Wissens, dass die bloße Ankündigung uferloses Gefasel impliziert und im Regelfall gerne mal als Drohung aufgefasst wird...


    Michael, 33 Jahre, in Deutschlands Wildem Westen wohnhaft, gebürtig aus dem Rheinland. Eher Stark denn Lannister. Westeros-Freund seit der zweiten Stunde und durchaus ambivalent zum Thema eingestellt. Bücher und Serie lieber im englischen Original lesend. Lieber Körperlichkeit als Couch und mal Verstandesmensch, mal emotionaler, indifferenter Gemütsmensch.
    Liebe zudem noch Magic: The Gathering und besitze "Die Schlachten von Westeros" samt allem Pipapo, habe es aber noch nie gespielt. Werde hier eher Leser denn aktiver Kommentator sein, was aber nicht mit Desinteresse zu verwechseln sein sollte.
    Als studierter Historiker befasse ich mich in meiner Freizeit freilich mit Vergangenem, bin aber ein moderner Mensch.
    So. Das war's erstmal. Alle Klarheiten beseitigt?