Beiträge von Sandhai

    Diese ominösen Politiker die immer Dinge tun sollen, von denen ich mich als Individuum entbunden fühlen möchte scheinen mir nichts anderes als Volksvertreter zu sein. Und falls sich für meine Anliegen kein passender findet, stünde mir frei mich selbst politisch zu engagieren, insofern trägt das Argument für mich persönlich als Ausrede nicht weit.



    Dummerweise sind es gerade diese bzgl. einer Entscheidungsfindung gewählten Volksvertreter, die (theoretisch) in der Lage sein sollten, die entsprechenden Maßnahmen in die Wege zu leiten. Folglich müsste man auch hier ansetzen und den Druck entsprechend immer weiter erhöhen. Natürlich müssten die unmittelbar betroffenen Menschen auch dazu mobilisiert werden, was ja derzeit im Prinzip durch z.B. Sahra Wagenknecht schon versucht wird.

    Ganz unabhängig davon ist die Frage ob man einem Bettler Geld gibt, vom Ort abhängig. Für eine Person in einem afrikanischen Staat ganz ohne Sozialsystem würde ich die Frage anders beantworten als z.B. hier in Deutschland.


    Zitat

    für mehr Umverteilung besteht derzeit schlicht keine Basis.



    Im Hinblick auf Entwicklungen wie z.B. die immer neuer, absurderer Rüstungsprojekte wie jetzt diesen Plänen für einen Flugzeugträger als deutsch-französisches Kooperationsprojekt oder dem neuen geplanten Rüstungs-Etat des BMVG von rund 43,2 Milliarden Euro scheint mir das eine gewagte These.

    Wie auch immer, die Fragen wurden ja beantwortet. Somit bin ich hier fertig. Einen schönen Abend noch.


    \Edit: Falls du natürlich gemeint haben solltest, dass für mehr Umverteilung keine Basis besteht, eben weil "unsere nicht sonderlich soziale Politik vielen Bürgern zu viel zu sein" scheint, wie du es ausdrückst - ja, das ist wohl leider so. Allerdings sehe ich das nicht als Grund aufzugeben.

    Die Position von The Dragonknight ähnelt sehr stark meiner eigenen. Ultimativ kann und sollte es nicht Aufgabe des fortschrittlich denkenden Bürgers sein ein System zu erhalten, indem die Produktion nicht in erster Linie an den Bedürfnissen des Menschen ausgerichtet ist und durch wohlmeinendes, aber fehlgeleitetes privates Engagement das Bestehende noch zu legitimieren und Rückfälle in vormoderne Strukturen (siehe Abschleifung des Sozialstaats) mitzutragen.


    Würde man mir in diesem Zusammenhang vorwerfen „hart und unchristlich“ zu sein, weil ich mich weigere für eine aus meiner Perspektive unsinnige (d.h. die bestehenden Verhältnisse legitimierende) Sache zu spenden, so würde ich mit einem Zitat antworten, das dem katholischen Priester und Befreiungstheologen Camilo Torres Restrepo zugeschrieben wird:


    Zitat

    Every Christian who is not a revolutionary lives in mortal sin.



    Da der Drachenritter dies anspricht: Die „gewisse individuelle Verantwortlichkeit“ des lohnabhängig beschäftigten Bürgers besteht meiner Überzeugung nach darin, stets gut informiert zu sein (was natürlich nicht immer einfach ist) sowie in der großflächigen Solidarisierung mit seinen Klassengenossen (und ja, dazu gehören auch sozial Schwächere wie die im Niedriglohnsektor) und für eine Verbesserung der materiellen Lebensverhältnisse zu streiten, sodass dann darauf aufbauend die vielbeschworene weltweite Solidarität erreicht werden kann (und auch muss), mit der letztendlichen Konsequenz, dass durch Änderung der Produktions – und Gesellschaftsverhältnisse solche Formen der Armut aufhören zu existieren und dann natürlich Bettelei obsolet wird.

    Bedauerlicherweise herrscht traditionell im Lande von Goethe und Marx, das was ich „ausgeprägter Untertanengeist“ nennen möchte, zusammen mit der Tendenz eher nach unten zu treten, weshalb diese Solidarität nicht so oft auftritt, wie ich es mir wünschen würde. In dem Wohnhausblock in dem ich wohne, war die Organisation einer Bewegung gegen eine unsinnige Modernisierung mit damit einhergehenden Preissteigerungen nicht möglich, weil zu viele sich (scheinbar aus Angst oder Bequemlichkeit) weggeduckt haben.


    Mir ist es, wenn ich Bettlern Geld gebe eigentlich relativ egal, ob sie sich Alkohol oder sonst was davon kaufen. Selbst als Student kann ich einen Euro verschmerzen und einem Obdachlosen (oder wie auch immer sehr armen Menschen mit oft üblem Hintergrund) muss man nicht vorhalten, wenn es ihm mit Bier oder auch Schnaps besser geht als ohne.



    Die Tragik ist, dass dies das grundlegende Dilemma nicht löst. Die Person ist immer noch arm, die Person hat immer noch kein Dach über dem Kopf, die Person hat (eventuell) immer noch mit Suchtproblemen zu kämpfen.

    Immer öfter sehe ich in meinem Umfeld Personen (jung und alt gleichermaßen) die schlichtweg deshalb obdachlos sind, weil sie stetig steigende Mieten nicht mehr bezahlen können. Das Problem ist hier systemisch und kann leider nicht dadurch gelöst werden, dass ich einem einzelnen Bedürftigen einen Euro spende.


    Das Betteln ist ohnehin ein Akt mit starkem sozialen Gefälle. Der eine ist Bittsteller, der andere Gönner. So ist die ganze Situation für den Bettler ohnehin schon in gewisser Weise entwürdigend. Dass in einem reichen Land wie Deutschland (oder sogar auch Portugal) Menschen unfreiwillig auf der Straße Leben müssen oder auf die Gönnerhaftigkeit von Privatpersonen angewiesen sind, ist ohnehin schon grotesk.



    So und nicht anders. Leider gibt es hier in Deutschland einige Individuen (z.B. den ehem., von SPD und Springer-Imperium unterstützten Bundespräsidenten Gauck) und Institutionen, die wahlweise Beschwichtigungs - oder Ablenkungsstrategien verfolgen, um auf die eine oder andere Weise Akzeptanz für Verhältnisse herzustellen, die für viele Menschen nachteilig sind.

    Ich liebe es, wenn er solche Sachen sagt. Sie beweisen, dass er keinerlei Vorstellung hat was an seinen Büchern gut ist und Winter vermutlich ohnehin ganz schrecklich wäre.Dann fühle ich mich gleich viel besser.


    Man kommt in der Tat nicht umhin die verblüffenden Parallelen zu der Entwicklung eines anderen George zu bemerken, der sich auch für ein popkulturelles Phänomen verantwortlich zeichnet. Inklusive der maßlosen Selbstüberschätzung und dem absoluten Unwillen, sich mit Leuten zu umgeben, die ihn kreativ in Frage stellen sowie der Unfähigkeit zur korrekten Identifizierung der Faktoren, die sich ausschlaggebend für die Qualität und Haltbarkeit der Arbeit zeichnen. Der Eine meint, dass die Targaryen ganz toll sind, weil sie Drachen haben und der Andere glaubt, dass Leute mit Plasmaschwertern ganz toll sind und deshalb jeder wichtige Charakter eines haben muss, unabhängig davon ob es logistisch und konzeptionell sinnvoll ist.


    Großer Gott, was ist es mit diesen Georges, dass die im fortgeschrittenen Alter alle durchdrehen?


    Es muss doch auch ermüdend sein, wenn man immer wieder blöd auf das eine Buch angesprochen wird.


    Diese Hölle hat er sich wirklich selbst geschaffen. Er war nicht in der Lage sein Arbeitstempo und seine Fähigkeiten korrekt einzuschätzen. Er hat (offenbar retroaktiv) die Entscheidung getroffen, die Komplexität der Reihe zu expandieren ohne im Vorfeld einen exakt durchdachten Plan zu haben, wie sich diese neuen Ebenen kohärent in die bestehende Struktur einfügen lassen.


    Zitat

    Es muss doch genügend Material da sein. Soll er einen Ghostwriter dransetzen.


    Ich würde die logistischen Herausforderungen nicht unterschätzen.Das Problem ist, dass (glaube ich) nicht bekannt ist, ob (und wieviel) Material in Form sorgfältig geführter Notizen (einer Art „Autoren-Bibel“ gewissermaßen) existiert (wie es anscheinend bei Robert Jordan der Fall war). Das EuF-versum ist ja mittlerweile doch relativ groß. Jeden Ghostwriter oder Ko-Autor den er einstellt müsste er erst einmal anlernen, was aufgrund des Umfangs Monate oder sogar Jahre dauern könnte. Ich fürchte auch, dass er es diesem hypothetischen Ghostwriter nicht erlauben würde, eigene Ideen einzubringen, was zulasten der Qualität gehen könnte, insbesondere wenn zu befürchten steht, dass er selber nicht (mehr) zu wissen scheint, welche Stilelemente die Leser ursprünglich angesprochen haben.


    Das heißt nicht, dass er es nicht versuchen sollte, aber ich weiß aus eigener bitterer Erfahrung, dass bei sturen Erfolgsverblendeten, die sich nicht so gerne kreativ in Frage stellen lassen, in der Beziehung wenig Aussicht auf Erfolg besteht.

    Die SPD wäre halt gut beraten, mal ernsthaft darüber nachzudenken, wofür das "S" im Namen steht.


    Da müssten aber wirklich radikale Schritte her. Eigentlich müsste die verbliebene Parteibasis den rechten, wirtschaftsliberalen Seeheimer Kreis wirklich zum Teufel jagen und jeden weiteren Versuch neoliberales Denken in der Partei zu etablieren, verhindern. Sonst wird es nichts mit der Rückbesinnung auf das „S“.

    Jetzt habe ich grundsätzlich nichts gegen grüne Wahlgewinner - aber ganz verstehen tue ich es nicht.


    Die Grünen schaffen es das Wählerpotential der SPD aufzusaugen und verstehen es meines Erachtens auch sich ziemlich gut als Gegenspielerin der AfD darzustellen. Wer der AfD nicht wohlwollend gegenübersteht, lehnt sie meist rigoros ab (was Gott sei Dank ja (noch) auf die Mehrheit der Deutschen zutrifft). Wenn es dann bei der Wahl um die Frage geht, ob man die AfD unterstützt oder nicht, profitiert natürlich auch die Partei, die sich als Gegenspieler selbst inszeniert. Und das sind eben die Grünen, die sich bei zahlreichen Themenfeldern wie Identitätsthemen (Ehe für alle) oder den klassischen AfD-Themen (Islam, Migration, Asyl) als die Antithese zur AfD und sonstigen reaktionären Kräften präsentieren.


    Das ist sehr bedenklich, denn z.B. in Fragen der Wirtschafts - und Sozialpolitik sind die Grünen eben keineswegs die Antithese zur AfD. Man hört von Grünen verdammt wenig zum Thema Privatisierung oder eine Stellungnahme zur Rentenpolitik (z.B. Renteneintrittsalter).


    Den Grünen wird in Zukunft wohl die Aufgabe des Ersatz-Mehrheitsbeschaffers für die Konservativen zufallen. Dazu sind sie auch deshalb gut geeignet, weil sie noch weiter weg sind von Arbeitnehmern und Arbeitslosen als es die SPD mittlerweile ist und weil man über sie mehr junge Leute ansprechen und einbinden kann.


    Richtig bitter ist, dass die FDP es wieder einmal in einen Landtag geschafft hat und die Linke einfach kein Bein auf den Boden bekommt.


    In der Quintessenz führen die derzeitigen Vorgänge dazu, dass sich die Macht der Wirtschaftsliberalen verfestigt und wirkliche Alternativen mittlerweile ferner denn je sind.


    Zitat

    Scheinbar reicht ein extrem heißer Sommer (für deutsche Verhältnisse) doch, um Leute auf was aufmerksam zu machen, was sie davor 25 Jahre nicht hören wollten?


    Nach dem Motto „Aus den Augen aus dem Sinn“ kümmern sich die Menschen eben grundsätzlich erst einmal nur das, was sie persönlich betrifft. Jetzt wo sich so langsam die Auswirkungen von Klimawandel und Umweltverschmutzung (Mikroplastik) zeigen, kann das Thema Ökologie immer schwerer unter den Teppich gekehrt werden.


    Zitat

    Motto: Nahles ist gerade erst angekommen und noch entwicklungsfähig, bei Merkel wissen die Deutschen überaus genau, was sie kriegen.


    Die SPD dürfte erledigt sein. Sie hat ihr Wählerpotential durch die stramme neoliberale Politik und grundsätzliche Änderungen in der Programmatik verprellt und schafft sich letztendlich selber ab. Sie wird aber mit dem Aufstieg der Grünen eben auch nicht mehr gebraucht.

    Ich hab die Zahl schon und die Quelle auch. Ich helf dir auf die Sprünge: Kriminalität im Kontext von Zuwanderung 2017 auf der BKA-Seite.


    Es wäre schon ganz begrüßenswert, wenn du die Links mit angeben würdest.


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    Die Massenmigration war absolut vermeidbar - Grenzkontrollen, Schengen, keine "Willkommenskultur".



    Effektiv wird die Massenmigration erst dann vermeidbar sein, wenn das christlich-kapitalistische Abendland es unterlässt Afrika sowie den arabisch-islamisch Kulturraum neokolonial und neoimperial auszubeuten oder wahlweise auch für Stellvertreterkriege (zuletzt eindrucksvoll in Syrien zu bewundern) zu benutzen was natürlich auch Flüchtlingsströme verursacht.


    Es ist genau diese Unaufrichtigkeit der neorechten Weltanschauung, die mich am meisten ärgert (abgesehen von den sozialdarwinistischen und biologistischen Tendenzen). Es geht einfach nicht, dass man weniger entwickelten Staaten die Arbeitskräfte abnimmt (viele Flüchtlinge werden ja jetzt auch im Niedriglohnsektor ausgebeutet), was eine Politik ist an der sich neoliberale Glaubenskrieger wie Alice Weidel ja nicht grundsätzlich stören, solange die Leute nur für den Verwertungsprozess zu gebrauchen sind und sich dann über „die Ausländer“ echauffiert.


    Und ganz ehrlich? Solange es Autoren wie Daniel Böcking erlaubt ist in Hetzblättern wie der Bildzeitung (immer noch auflagenstärkste Zeitung Deutschlands) Artikel mit dem Titel „Darf man sich freuen, dass Syriens mörderische Mutter Krebs hat?“ zu veröffentlichen (in denen er implizit seiner Freude über die Krebserkrankung einer dreifachen Mutter Luft macht) zu veröffentlichen und solange ein Michael Wolffsohn fragen darf „Ist die Wagenknecht-Lafontaine-Bewegung national-sozialistisch?“ haben wir überhaupt kein Recht uns ggü. den Muslimen als Ganzes moralisch überlegen aufzuspielen (Es hat schon seinen Grund, dass es tatsächlich Muslime gibt, die der Ansicht sind, dass der Westen „dekadent“ wäre). Die angedeutete Gleichsetzung von Islam und Faschismus ist da schon eine Hybris sondergleichen.


    Das ändert natürlich nichts daran, dass es auch reale Probleme bei der Integrationspolitk gibt wie z.B. auch der Psychologe Ahmad Mansour beklagt, die man auch realistisch benennen muss. Aber dann bitte seriös.

    Ein ganz erheblicher Teil der aktuellen Problematik mit neurechten Parteien ist meines Erachtens darauf zurückzuführen, dass man Probleme hochstilisiert, in permanentem Alarmismus lebt und auch von linker Seite den Menschen einredet, dass sie alle Opfer sind und es ihnen furchtbar schlecht geht und sie benachteiligt werden.


    Tatsächlich ist emotionalisierende, von den wirklichen Ursachen der Probleme ablenkende Propaganda mit klar definiertem, oft rassistisch und sozialdarwinistisch aufgeladenem Feindbild in Form ethnischer, religiöser oder sozialer Gruppen schon immer ein Charakteristikum rechter Agitation gewesen. Das Problem dürfte wohl auch davon herrühren, dass die derzeit erstarkenden (neo-)rechten Kräfte die schon vor vielen, vielen Jahren im rechten und rechtsextremen Lager aufgekommene Strategie sich als soziale Gruppierungen besorgter Bürger zu präsentieren, die ja nur „das Gute“ wollen erfolgreich in die Tat umsetzen was ihnen gelingt, weil es (scheinbar) keine wirkliche Alternative mehr gibt. Das ist auch der Grund, warum die Sammlungsbewegung von Wagenknecht so überaus wichtig ist, um diesen Entwicklungen entgegenzutreten, weshalb es auch so irrsinnig ist, dass jetzt Heckenschützen im linken Lager das Feuer auf sie eröffnen.


    Sehr unglücklich erscheint mir die Formulierung, dass man von „von linker Seite den Menschen einredet, dass sie alle Opfer sind und es ihnen furchtbar schlecht geht und sie benachteiligt werden.“. Tatsächlich dürfte es so sein, dass von den neoliberalen Maßnahmen der letzten Jahre und Jahrzehnte (deren Grundsteine streng genommen schon in den 90er Jahren nach dem Zusammenbruch der UdSSR (also der einzigen Macht, die eine Alternative zum westlichen Kapitalismus hätte bieten können) gelegt und u.a. von der angeblichen Arbeiterpartei SPD zementiert wurden)
    genau eine Gruppe profitiert: Das Großkapital-und zwar auf der Kosten der Arbeiterklasse. Und dies ist etwas, was über viele Jahre hinweg auch von Wortführern wie Wagenknecht sowie Gruppierungen und Individuen weiter links korrekt benannt wurde. Ein Einreden kann man zumindest das nicht nennen, es sind Beschreibungen der sozialen Verwerfungen, die im Kapitalismus typisch sind.


    Ich gehe davon aus, die staatlichen Transferleistungen bescheren den Betroffenen in Deutschland zwar keinen finanziellen Reichtum, doch sie bewahren monetär bedürftige Menschen vor Hunger, Durst, Kälte, Obdachlosigkeit usw. und ermöglichen eine gewisse Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.


    Dann gehst du, fürchte ich, von einer falschen Annahme aus. Die staatlichen Transferleistungen genügen (aber auch nicht immer), um ein Überleben am Existenzminimum zu gewährleisten, aber für eine wirkliche gesellschaftliche Teilhabe reicht es ganz sicher nicht.


    Wir können das ja mal (wenn auch nur kurz) am Fallbeispiel Hartz IV durchgehen. Konträr zu den Behauptungen des neoliberalen Gesundheitsministers Jens Spahn, dass Hartz IV zum Leben reiche (eine Bemerkung, die zornige Proteste auslöste), ist die Realität dergestalt, dass entsprechende Bezieher sich des öfteren nicht einmal Grundbedürfnisse wie Haareschneiden leisten können.


    Ein weiterer Aspekt der Problematik besteht darin, dass das Existenzminimum zu niedrig berechnet wird, was die Betroffenen dazu zwingt z.B. die Hilfe von Tafeln oder ehrenamtlicher Organisationen anzunehmen, was eigentlich einen Rückfall in vormoderne Strukturen und somit ein Armutszeugnis für den modernen Staat darstellt.


    Alles in allem ist der Tenor der in deiner Äußerung hier schon wieder mitschwingt derselbe wie bei Spahn.


    Im Übrigen muss man sich natürlich fragen, ob die Transferleistungen wirklich ausreichen um die Menschen z.B. vor Obdachlosigkeit zu schützen in Anbetracht der Privatisierung des Wohnungsmarktes, der sich verringernden Anzahl an Sozialwohnungen und der daraus resultierenden Verknappung des bezahlbaren Wohnraums.


    Zitat

    Das sind Privilegien, die in sehr vielen anderen Nationen der Welt nicht existieren. Insofern geht es selbst den an oder knapp über der Armutsschwelle lebenden Deutschen relativ gut.


    Das ist der Placeboeffekt des Relativismus. Es ist klar, dass die Situation in Deutschland gemessen an z.B. der in einem Dritte-Welt-Staat wesentlich besser erscheint. Da aber Deutschland eine moderne Industrienation ist, müssen höhere Qualitätsstandards angelegt werden (z.B. ein Vergleich mit Österreich). Und da nimmt sich Deutschland dann doch nicht mehr gar so gut aus (s.o.).


    Zitat

    Das wollte ich zum Ausdruck bringen.


    Ging aus deiner ursprünglichen Formulierung


    Doch es ist nun einmal ein Faktum, dass solche Situationen in Deutschland in keiner Weise vorliegen. Im Gegenteil: Deutschland verfügt über ein ausgesprochen solides und vielfach absicherndes Sozialsystem [...]. [...] In Deutschland geht es den Menschen im Allgemeinen hervorragend .


    keineswegs hervor und ist auch in der redigierten Fassung noch immer überaus bedenklich.


    Zitat

    Sicher wäre es schön, besäßen alle Menschen viel Geld, doch man darf eben nicht außer Acht lassen, dass Sozialleistungen steuerfinanziert sind und somit von arbeitenden Menschen erwirtschaftet werden müssen.


    Es geht nicht darum, dass alle Menschen viel Geld besitzen (wie kommst du eigentlich immer auf diese Art von Dualismen?), sondern darum, dass das Geld des Einzelnen reicht (oder reichen sollte) um ein Leben oberhalb der absoluten Armutsgrenze zu führen.


    Abgesehen davon ist das Narrativ, das hier kolpotiert wird (genau wie oben) ein neoliberales, nämlich dergestalt, dass man sich einen besser ausgebauten Sozialstaat „halt nicht leisten kann“, was schon z.B. im Hinblick auf die Investitionen im Rüstungsbereich oder den Geldsummen, welche dem Staat durch Steuerhinterziehungen entgehen einfach Unsinn ist.


    Zitat

    Zum Lohndumping: Soweit ich weiß, gibt es in Deutschland seit der Initiation des flächendeckenden Mindestlohns keinen Niedriglohn-Sektor mehr.


    Ich habe keine Ahnung woher du diese Information hast, aber wie Grunkins


    Niedriglohn definiert sich als 2/3 des Medianstundenlohn, dies entspricht ungefähr 9,50€, der Mindestlohn liegt bei 8,84€.


    schon aufzeigt, ist deine Behauptung nicht wahr. Insbesondere ist es ein Trick von Unternehmen, sich Leiharbeiter zu holen, die dann unterhalb des branchenspezifischen Mindestlohns arbeiten. Durch derlei Tricks geht das Drücken der Löhne also weiter.


    Angesichts der Diskussionen der letzten Monate, ist das "Abstreiten" anderer Möglichkeiten oder das "Ersticken" von Diskussionen im Keim einfach nur absurd. Wir diskutieren seit Monaten, eigentlich seit Jahren über das Schließen von Fluchtrouten. Merkel war selbst maßgeblich daran beteiligt, die Balkanroute zu schließen, Abkommen mit der Türkei abzuschließen, die Regierung unterstützt indirekt das Aufhalten der Mittelmeerflüchtlinge in Libyen. Bei dieser Sachlage von erstickten Diskussionen zu sprechen, lässt sich rational nur schwerlich erklären.


    Wie auch aus deiner Umfrage hervorgeht, schwächeln übrigens am meisten die Parteien, die versucht haben die AfD rechts einzuholen. Auch dieses Faktum ignorierst du in deinem Narrativ fortlaufend.


    Das Problem dürfte sein, dass die AfD es geschafft hat sich in den Köpfen der Leute als die Partei zu verankern, die „anpackt“, „sich kümmert“ und die „das Kind beim Namen nennt“ (eine Strategie, die Vertreter im rechten Lager schon in Prä-AfD-Zeiten verfolgten und z.B. von dem damaligen NPD-Vorsitzenden Udo Voigt als „Kampf um die Köpfe“ bezeichnet wurde) und die etablierten Parteien bisher nur reagiert haben (was konzeptionell mit der Ankündigung Alexander Gaulands „Wir werden sie jagen“ harmoniert). Die AfD diktiert also die Themen, was den Eindruck erweckt, dass alle anderen nur Nachzügler sind, die die AfD kopieren, was wiederum bei denen, die sich ohnehin schon abgewendet haben (oder im Abwendungsprozess begriffen sind) vermutlich zu der Fragestellung führt


    „Warum soll ich Parteien wählen, die bisher gegen meine Interessen gehandelt haben und erst jetzt wo eine Partei auftritt, die die Probleme wirklich benennt anfangen zu handeln und die mir sowieso wieder nur in den Rücken fallen, wenn ich mich jetzt wieder umorientiere? Warum denn nicht zur wirklichen Opposition gehen?"


    Im Prinzip ist das das Gleiche was auch Donald Trump in den USA gemacht hat. Sich als starken Kümmerer und „Mann aus dem Volk“ präsentieren, der die Sorgen der Leute ernst nimmt und – ganz wichtig- die Emotionen der Bevölkerung ansprechend Wahrheiten, Halbwahrheiten und Unwahrheiten vermischen um (die Psychologie der Massen ausnutzend) ein bestimmtes Bild zu verbreiten.

    Tatsächlich ist das Rückfahren des Sozialstaats eine mögliche Strategie gegen Armutsmigration. Deutschland ist hier z.B. von Armutsmigration aus Bulgarien und Rumänien betroffen und diese Menschen kann man nicht mit Trick 17 an der Grenze abweisen.


    DIese Strategie wird vor allem im rechten Lager kolpotiert, von denjenigen die ohnehin keine Freunde des Sozialstaats und Interessensvertreter des Großkapitals sind. Abhängig von den Zahlen dürfte es in erster Linie die Arbeiterklasse sein, die unter diesen Maßnahmen leidet.


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    Das Modell als Polit. Flüchtling zu kommen, aber in Wirklichkei Armutsmigrant zu sein, gab es schon lange vor 2015.


    Dann muss man sich die Frage stellen, warum es diese Armutsmigration überhaupt gibt. Aber dann müsste man die systemische Frage stellen. Und das können oder wollen viele nicht. Auch zahlreiche Genossen im linken Lager nicht, wie man in Form der Attacken auf Wagenknecht sieht.

    Konfrontiert man heutige Christen beispielsweise mit den Kreuzzügen und den Hexenverbrennungen, erhält man nicht selten die Antwort, dass die damaligen Akteure eben keine "wahren Christen" gewesen seien.


    Das zeigt nur, dass Ideologien, die die Existenz höherer Mächte postulieren, die auf unbekannte Weise in der Lage sind, sich außerhalb der gegebenen Naturgesetze zu bewegen und deren Existenz nicht nur unbewiesen sondern auch vollkommen unplausibel ist immer gefährlich sind, insbesondere wenn sie einen totalitären, weltlichen Herrschaftsanspruch entwickeln. Sie erfordern nämlich immer den blinden Glauben.


    Es ist allerdings anzumerken, dass der Einwand, dass die damaligen Akteure keine „wahren Christen“ gewesen seien sogar ein gewisses Gewicht hat, weil diese Vorgänge mit dem ursprünglichen sozialen und sozialrevolutionären Charakter des Urchristentums nicht mehr viel zu tun hatten. Die Behauptungen göttliche Missionen zu erfüllen, diente natürlich der damaligen herrschenden Klasse als Schutzbehauptung hinter denen sich sehr weltliche Machtansprüche, sehr weltliches Profitinteresse und tiefgreifende systemische Korruption verbargen.
    Die christliche Ideologie wurde und wird natürlich auch missbraucht, um Unzufriedenheit über gesellschaftliche Verhältnisse aufzufangen und schließlich abzulenken (was nicht ausschließt, dass es auch einzelne positive Gegenansätze gibt).


    Zitat

    Auch mit christlicher Gesinnung würde ich so nicht argumentieren, denn es ist schlichtweg eine Immunisierung gegen Kritik.


    Wie du anhand obiger Ausführungen siehst, kann eine Differenzierung sehr wohl sinnvoll sein.


    In Bezug auf „linke“ Gewalt muss man sich klarmachen, dass diese Vorfälle gerne von der bürgerlichen und rechten Presse instrumentalisiert werden, ohne dass ein wirkliches Interesse daran besteht festzustellen wer die Akteure denn nun wirklich waren. Ein schönes Fallbeispiel dafür sind die G20-Krawalle bei denen


    a) Die Bild-Zeitung mit der Zielsicherheit des Stammtischexperten erkannte, dass „Linker Hass“ für den „G20-Terror in Hamburg“ verantwortlich gewesen sein müsse
    b) Jens Spahn von „vermummten Linksfaschisten“ fantasierte die „Applaus von den Linken“ bekämen.
    c) für den SPIEGEL-Hauptstadtbüro-Leiter René Pfister genau klar war, dass „die deutsche Linke es immer noch schafft, blinder Zerstörungsgeilheit ein politisches Mäntelchen umzuhängen.“


    Darum geht es mir. Wer solche Vorfälle pauschal als „links“ einordnet (was ja passiert ist und es wurde im Zuge der Aufarbeitung dann sogar gefordert „die Linke muss sich entscheiden“ was schon absurd anmutet, wenn man sich überlegt, dass Wortführer wie Sahra Wagenknecht die Gewalt nie befürwortet haben), verfolgt vielmehr selbst die Agenda, gesellschaftspolitische Kritik zu diskreditieren und die politische Linke zu stigmatisieren. Interessanterweise ist es ja gerade der friedliche Protest gewesen (den es ja auch nicht zu knapp gab), der in der Dauerberichterstattung über die Ausschreitungen ziemlich unterging. Es ging nur noch um die Gewalt und Zerstörung und nicht mehr um die legitime inhaltliche Kritik am Gipfel. Und die gesamte politische Linke konnte man gleich mit in die Schublade mit der Aufschrift „Krawallbrüder“ stecken.
    Man sollte vor diesem Hintergrund die Eventualität in Betracht ziehen, dass das viel zu späte Eingreifen von viel zu wenig Polizisten vor Ort (ein Phänomen, für das ich eine mögliche Ursache weiter oben schon diskutiert hatte) sogar genau so gewollt gewesen sein kann (obwohl man das wohl nie erfahren wird).


    Zitat

    Doch es ist nun einmal ein Faktum, dass solche Situationen in Deutschland in keiner Weise vorliegen. Im Gegenteil: Deutschland verfügt über ein ausgesprochen solides und vielfach absicherndes Sozialsystem[...].
    [...]
    In Deutschland geht es den Menschen im Allgemeinen hervorragend.


    Ob das wirklich so stimmt, darf bezweifelt werden, wenn
    a) sogar Zeitungen wie die FAZ einräumen, dass Armut ein gesamtgesellschaftliches Problem ist
    b) vielerorten der Mindestlohn nicht zum Leben reicht
    c) die Anzahl der Sozialwohnungen auch aufgrund der Abschaffung der Wohngemeinnützigkeit 1990 sich so weit verknappt hat, dass sogar konservative Medien anfangen darauf hinzuweisen und jetzt die Grünen heuchlerisch eine neue WGG fordern (was besonders grotesk anmutet weil sie in der Vergangenheit 7 Jahre lang, von 1998 bis 2005, Zeit für die Wiedereinführung der WGG gehabt hätten)
    d) man so mitkriegt, dass eine Agenda 2010 und ein Niederiglohnsektor offenbar für viele Menschen keineswegs hervorragend ist
    e) der Paritätische Wohlfahrtsverband massive Kritik äußert


    Ich habe wirklich keine Ahnung, wie du auf diesen Unsinn kommst.


    Zitat

    Abgesehen vom deutschen Steuerrecht empfinde ich es jedoch als inakzeptabel, dass die Hälfte der Renten sich bald auf dem Niveau der Sozialhilfe bewegen soll. Die Kausalfaktoren der Defizite im Rentensystem sind jedoch primär demografischer Natur (steigende Lebenserwartung, Kinderlosigkeit: In der Geburtenrate der Deutschen war in den letzten Jahren zwar ein Anstieg zu verzeichnen. Dieser ist allerdings so minimal, dass es nun 1,5 statt 1,2 Kinder pro Familie sind - kaum nennenswert.).


    Dann wäre es vielleicht mal an der Zeit das Rentenniveau anzuheben (wie es durch z.B. der DGB immer wieder gefordert hat durch Erhöhung der Löhne und Korrektur der neoliberalen Fehlentwicklungen, Schaffung neuer Kitaplätze und weiterer sinnvoller sozialpolitischer genau diese demografischen Missstände zu beenden (wobei man sich natürlich auch fragen muss, woher du die Zahlen hast). Eine Orientierung am österreichischen Modell könnte auch nicht schaden.


    Zitat

    Alle Menschen, die jetzt Mitte 20 oder jünger sind, sollten sich daher eigenverantwortlich absichern, indem sie privates Kapital in Form von Aktien angelegen. Da gibt es diverse Optionen, die sich langfristig als nicht allzu riskant erweisen und dennoch genügend Geld abwerfen, das z. B. nach einem arbeitsreichen Leben als zusätzliche Rente genutzt werden kann.


    Darauf wird es in der Praxis wohl hinauslaufen. Denn das an den Sozialstaat auch weiterhin gnadenlos die Axt angelegt wird, das steht außer Frage.

    Willst Du damit Gewaltexzesse wie diese: http://www.welt.de/print/die_w…nd-nimmt-deutlich-zu.html rechtfertigen?


    Im Falle der G20-Krawalle um die es dir zu gehen scheint definitiv nicht.
    Wobei sich mir bei der Lektüre des Artikels schon wieder zwei Fragen aufdrängen:


    1) Inwieweit kann man diese Randalierer wirklich als der politischen Linken zugehörig ansehen und folgerichtig von „linker Gewalt“ sprechen? Soweit ich informiert bin sind diese Krawallmacher ein bunt zusammengewürfeltes Völkchen aus Anarchisten (für die einfach die Rebellion im Vordergrund zu stehen scheint) und Protest-Kiddies gewesen, die mit „klassischer“ linker Ideologie erstmal nicht so viel zu tun haben.


    2) Warum ist es beim G20-Gipfel überhaupt zu der Gewalt gekommen? Die Antwort liefern Aussagen von Anwohnern.
    Damit die Staatschefs ungestört ihr Beethoven-Konzert in der Elbphilharmonie genießen konnten, mussten offenbar tausende Polizisten samt schwerem Gerät in den Süden der Innenstadt verlegt werden und fehlten daher stundenlang im nordwestlich des Zentrums gelegenen Schanzenviertel.


    Im Übrigen ändert der angebliche Anstieg „linker Gewalt“ (der natürlich von Seehofer und anderen rechten und bürgerlichen Politikern und Medien propagandistisch ausgeschlachtet wird) nichts daran, dass der Löwenanteil der politisch motivierten Straftaten immer noch von rechts kommt (das bestätigt der Artikel selbst), die Behörden immer noch systematisch auf dem rechten Auge blind sind und wir einen Verfassungsschutz haben für den der Feind grundsätzlich erst einmal „links“ steht. Wobei für die Legitimierung dieser Weltsicht die „linken“ Straftäter natürlich überaus nützlich sind.

    Zitat

    Wenn die aus Deiner Perspektive "richtigen Personen" Gewalt anwenden, dann ist es für Dich legitim, oder wie?


    Auf den Kontext der Gewaltanwendung kommt es an. Eine organisierte Revolution wie die französische mit dem Ziel die Herrschaft eines absolutistischen Herrschers zu beenden wäre (moralisch) legitim. Eine Selbstverteidigung gegen eine Aggression ist genauso legitim.


    Die nicht zielgerichtete und völlig sinnlose Gewalt autonomer Straftäter, die sich als große Revolutionäre fühlen, weil sie ein paar Autos angezündet und Scheiben eingeworfen haben ist natürlich absoluter Schwachsinn, der ganz sicher nicht zu einer Verbesserung der Verhältnisse führt. Eher gibt man bürgerlichen und rechten Kräften damit noch eine propagandistische Steilvorlage die gesellschaftliche Ordinate weiter nach rechts zu verschieben und den Repressions-und Überwachungsapparat weiter auszubauen. In diesem Sinne sind meine Äußerungen als allgemeine Tatsachenbeschreibungen und nicht als Verteidigung „linksextremer Gewalttäter“ (deren linke Ausrichtung ohnehin in Frage gestellt werden muss) zu sehen.

    Aus linksextremistischem Gedankengut kann ebenso eine ideologisch begründete Gewalt erwachsen wie aus rechtsextremistischen Positionen! Beispiele dafür liefert vor allem die jüngere Vergangenheit.


    Wenn die Vergangenheit für irgendetwas Beispiele liefert, dann dafür, dass dauerhafte gesellschaftliche Fortschritte und dauerhafte (positive) Veränderungen der gesellschaftlichen Verhältnisse nicht immer (vollständig) friedlich erreicht werden (können).


    Wenn die explizit jüngere Vergangenheit für irgendetwas Beispiele liefert, dann dafür, dass „ideologisch begründete“ Gewalt in erster Linie das Mittel und auch Resultat der Politik des christlich-kapitalistischen Abendlandes (welches traditionell ganz bestimmt nicht linksextrem geprägt ist) unter Führung der USA ist.

    Ich weiß gar nicht so Recht, was man noch zur Regierung noch hoffnungsvolles sagen soll.


    Nichts, gar nichts. Es ist meines Erachtens nach nicht schwer zu sehen, dass es mit dieser Regierung kein Vorwärtskommen geben wird.


    Man muss sich doch nur einmal anschauen wer in dieser Regierung sitzt:


    Bundeskanzlerin: Angela Merkel


    - konzept-und theorielose Vertreterin der anglo-amerikanischen Hegemonialstellung (z.B. durch Befürwortung völkerrechtswidriger Angriffskriege)
    - willige Vollstreckerin von neoliberaler Austeritätspolitik im In – und Ausland



    Bundesfinanzminister: Olaf Scholz


    - bekennender Neoliberaler
    - hat an der Konzeption der Hartz-Gesetze mitgearbeitet
    - hatte Pläne Jörg Kukies (Deutschlandchef von Goldman Sachs) zum Staatssekretär im Finanzministerium zu ernennen (und damit das Finanzministerium zu einer Zweigstelle dieses Unternehmens umzufunktionieren)


    Innenminister/Bauminister/Heimatminister: Horst Seehofer


    - Initatior des neuen bayerischen Polizeiaufgabengesetzes, das die Trennung zwischen Polizei und Nachrichtendiensten erodiert
    und als Bauplan für einen analogen Gesetzesbeschluss auf Bundesebene herhalten kann
    - hat in seiner Funktion als Bauminister das Kräfteverhältnis innerhalb des „Bündnisses für bezahlbares Wohnen und Bauen“ noch weiter zugunsten der Bauindustrie verschoben
    - verschiebt mit seiner Flüchtlingspolitik die gesellschaftliche Ordinate nach rechts


    Außenminister: Heiko Maas
    -befürwortet völkerrechtswidrige Militärschläge
    -sucht aggressiv die Konfrontation mit der russischen Föderation
    -genießt das Vertrauen eines vom militärisch-industriellen Komplexes finanzierten Think Tanks
    - hat als Justizminister ein keineswegs unproblematisches Gesetz durchzusetzen versucht, das sehr leicht dazu benutzt werden kann, legitime Meinungen und Ansichten (die überhaupt nichts mit rechter Hasspropaganda zu tun haben) zu unterdrücken und die wirklichen Probleme überhaupt nicht angeht


    Wirtschaftsminister/Energieminister: Peter Altmaier


    -bekennender Neoliberaler
    -unterstützt den Neoliberalen Olaf Scholz, verteidigt die schwarze Null als große Errungenschaft


    Verteidigungsministerin: Ursula von der Leyen


    - fordert konstant Erhöhung des Wehretats auf mindestens 2 Prozent des BIP (keineswegs eine kleine Summe)
    - hat es trotz bisheriger Budgetsteigerungen nicht geschafft, die Probleme der Bundeswehr in den Griff zu bekommen
    - leugnet bis heute die Völkerrechtswidrigkeit des Kosovo-Einsatzes, obwohl diese selbst vom Altkanzler Schröder unter dem der Angriffskrieg beschlossen wurde mittlerweile eingeräumt wird
    - befürwortet (ähnlich wie Maas) die völkerrechtswidrigen Angriffe gegen Syrien
    -hat als Arbeits-und Sozialministerin die Agenda 2010 verteidigt
    -fordert immer wieder eine „neue Verantwortung“ Deutschlands in der Weltpolitik womit die Grundlagen für eine imperiale Außenpolitik gelegt werden


    Und das sind noch nicht einmal alle bedenklichen Punkte. Man könnte über jedes einzelne Kabinettsmitglied (z.B. auch den Neoliberalen Jens Spahn) ein ganzes Dossier mit problematischen Punkten anlegen. Die obige Skizze dürfte aber genügen.

    Bemerkenswert, dass laut der Umfrage fast ein Viertel der Wähler Grüne oder Linke wählen wollen. Würde mir nach Parteipräferenz ja gefallen


    Mir nicht. Die Leute die jetzt grün oder links wählen haben die neoliberalen Verbürgerlichungsprozesse die bei den Grünen schon seit langem und bei der Linken seit kurzem im Gange sind offenbar nicht mitbekommen.


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    Die Zersplitterung der politischen Landschaft scheint momentan munter voran zu schreiten, und mehrheitsfähige konsensuale Regierungen zu bilden scheint momentan tatsächlich schwierig.


    Wundert mich nicht. Die Leute kapieren halt zunehmend, dass die etablierten neoliberalen Parteien nicht ihre, sondern die Interessen der herrschenden Klasse vertreten und orientieren sich zunehmend um. Leider ziehen viele die falschen Schlüsse und meinen, dass bei einer reaktionär-neoliberalen Partei wie der AfD bei der das Etikett „Opposition“ draufsteht auch Opposition drinnen ist und sitzen aufgrund eines mangelnden Geschichtsbewusstseins diesem Etikettenschwindel auf.


    Zitat

    Wie ich mir schon dachte, hat sich die FDP mit ihrer Verweigerung keinen großen Gefallen getan.


    Der einzige positive Punkt. Obwohl ich persönlich meine Hoffnungen nicht zu hoch habe. Die FDP war ja in der Vergangenheit schon einmal unter der 5-Prozent-Hürde hat sich dann aber leider doch wieder erholt.


    Na ja es ist halt Sommerloch, die Regierung hat ja noch praktisch gar nichts gemacht, was man beurteilen könnte und alles wurde von dieser unsäglichen CSU-getriebenen x-ten Flüchtlingsdebatte überlagert.


    Die Kabinettsmitglieder haben sich aber nicht aus dem Nichts heraus materialisiert sondern haben eine überaus bedenkliche Vorgeschichte als Interessensvertreter der heimischen, aber auch der US-amerikanischen Wirtschaft und des anglo-amerikanischen Imperialismus zulasten der lohnabhängig Beschäftigten. Abgesehen davon sind ja auch schon einige bedenkliche Gesetzesentwürfe eingebracht worden. Es ist absolut gerechtfertigt mit diesen Unpersonen nicht zufrieden zu sein. Sorgen mache ich mir bei denjenigen, die dieses (Grusel-)Kabinett befürworten..


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    Daraus lässt sich in meinen Augen absolut nichts sinnvoll schlussfolgern.


    Man kann anhand des Wahlergebnisses ableiten, dass Blödheit und Uninformiertheit bzw. Skrupellosigkeit und Egoismus nach wie vor weitverbreitet sind.


    Allerdings kann ich den Eindruck verstehen, weil die SPD sich manchmal bei grünen Themen anbiedert und zeitgleich nichts eigenes bringt bzw. Selbstauflösung betreibt.


    Ich würde mich ja über die Selbstauflösung der SPD freuen aber ich kann es nicht. Die SPD hat als Wegbereiter des Neoliberalismus und der völkerrechtswidrigen Angriffskriege so massive, irreparable Schäden angerichtet, dass eine Auflösung oder Abstieg in die Bedeutungslosigkeit keine positiven Impulse mehr wird setzen können.


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    Die AfD hat allerdings, trotz oder wegen der Teilnahme im Bundestag, massiv zugelegt. Bei der Bundestagswahl war der Abstand zur SPD noch 8% Punkte ... oben ist es nur noch 1% Punkt. Also irgendwo haut es mit der Anti-AfD Strategie der Politker nicht so hin.


    Wie sollte es auch? Die wirklich wichtigen Themen werden ja nicht ernsthaft angegangen und der AfD wird kampflos das Feld überlassen und angesichts der Dämonisierung von Gruppierungen und Individuen (z.B. Wagenknecht/Lafontaine) denen es um wirkliche Opposition zum Großkapital (und dessen rechten Unterstützern) geht werden wir uns an weitere Rechtsrucke und Militarisierungen gewöhnen müssen.


    Wenn der sich heuer deutlicher als sonst abzeichnende Klimawandel die Leute dazu bringt, JETZT grün zu wählen, haben sie irgendwas nicht verstanden in den letzten 30 Jahren, fürchte ich.


    Das ist ja das Elend. Die Leute wollen grundsätzlich nichts negatives hören, weil sie sich dann mit Problemen beschäftigen und zum Behufe der Problemlösung kreativ-abstrakt denken müssten (wozu viele nicht die Fähigkeit oder den Willen besitzen). Sie fangen erst genau dann an sich mit den Dingen auseinanderzusetzen, wenn sie selber negativ betroffen sind (wie viele US-Amerikaner, die erst jetzt anfangen, sich über den Klimawandel Sorgen machen, wo sie die Auswirkungen selber zu spüren bekommen), wobei es dann meistens schon zu spät ist.


    Jetzt die Grünen zu wählen wird aber überhaupt nichts bringen, da die mittlerweile verbürgerlicht sind und sich von ihren ökologischen, sozialen und friedenspolitischen Positionen schon lange abgewendet haben.


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    Bringe diese radikalen, meiner Ansicht nach aber richtigen Gedanken als Agenda 2100 unters Volk, und schau, was passiert.


    Radikale Ansichten sind grundsätzlich nicht verkehrt, solange sie nicht rechts- oder marktradikal sind.
    Tatsächlich sind es die Leute, die in Anbetracht der massiven strukturellen und systemischen Probleme, die das zivilisierte, fortschrittlich-demokratische, christlich-kapitalistische Abendland TM objektiv hat, keine radikalen Ansichten vertreten, diejenigen, die etwas falsch machen und grundsätzlich nicht verstanden haben.

    Alles was man von sich gibt wäre schlichtweg falsch und unseriös obwohl man seriöse Quellen angibt (die werden dann aber einfach mal als unseriös hingestellt)


    Die INSM ist keine seriöse Quelle. Und wenn du endlich einmal vernünftig lesen würdest, dann wüsstest du das auch.


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    Das ist doch leicht wenn ich einfach jedem sagen kein "Nein deine Argumente sind falsch weil die unseriös sind... (das könnte man auch einfach zurückgeben, so kann doch kein Mensch diskutieren, so kann man jeden Mundtot machen)

    .


    DIe Argumente wurden durchaus auch inhaltlich widerlegt

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    Warum muss man so unnötig vorwurfsvoll, provokativ und einfach nur unfreundlich werden wenn jemand eine andere politische Meinung besitzt als man selbst?


    Tja, wenn auf gewisse Punkte inhaltlich nicht eingegangen wird, nicht zitierfähige Quellen zitiert werden (deren Unseriösität bekannt ist), dann ist es nicht verwunderlich, wenn der Ton irgendwann umschlägt.

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    Zum Thema muss ich sagen dass es mir gerade als "Laie" nicht schwer fällt etwas mit Daenerys I Argumenten anzufangen


    Dann sollte es dir auch nicht schwer fallen etwas mit unseren Argumenten anzufangen - wenn du sie einmal lesen würdest.


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    Warum will man eine Flat-Tax/Steuersenkung so wehement ablehnen und ist so extremst gegen den Librealismus?


    In Anbetracht der Tatsache, dass dies hier diskutiert wurde, besteht die theoretische Möglichkeit, dass man die Antworten auf den vorherigen Seiten findet. Wenn man denn mal lesen würde.

    "Ja, so hätten die Neoliberalen gerne die Welt!"


    Inkorrekte, weil verkürzte Darstellung. Ich habe erklärt warum die Rüstungsausgaben nicht gesenkt werden.
    Überdies habe ich dir auch noch eine Quelle geliefert in der gut aufbereitet dargelegt wird, warum Steuersenkungen sich grundsätzlich nicht selbst refinanzieren und warum sie eben nicht den erhofften stimulierenden Effekt auf die Wirtschaft haben.


    Weiterhin ist die Frage, ob deine Refinanzierungsmaßnahmen denn wirklich tauglich sind, die Verluste auszugleichen. Diese Frage ist nämlich nicht so ganz abschliessend geklärt.


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    Auch habe ich mehr als genug der sog. "Gegenargumente" entkräftet, wozu beispielsweise auch der von manchen behauptete und von mir im Anschluss widerlegte Abbau im sozialen Sektor zählt, der laut einiger User durch Steuersenkungen eintreten solle.


    Nüchtern betrachtet hast du (nahezu) überhaupt nichts widerlegt. Du hast in erster Linie Behauptungen aufgestellt, dass es dazu nicht kommen werde. Du hast keine Beispielrechnungen o.ä. gebracht. Auf die SPD-Quelle, derzufolge ein dem Kirchhof-Konzept (auf das du dich ja auch gestützt hast) vergleichbares Modell durchaus Einnahmeverluste verursacht hätte, bist du auch nicht eingegangen.


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    dass man Unredlichkeit genauso wenig mit Redlichkeit besiegen kann, wie man Unvernunft erfolgreich mit Vernunft zu bekämpfen vermag.


    Es ist offensichtlich, dass du dich selbst als die Vernünftige zu präsentieren suchst, die hier von Dogmatikern niedergemacht wurde. Das nimmt dir hier aber niemand ab. Allein schon wegen deiner diversen inkorrekten Behauptungen.


    Zur angeblichen sozialen Komponente des Neoliberalismus und der überaus humanistischen WeltanschaungTM von Vordenkern wie Friedrich August von Hayek kann man hier noch etwas nachlesen. Nur damit klar ist, was das für eine Ideologie ist, die Daenerys I hier grundsätzlich vertritt.

    Aber anscheinend blockiert man mit der Funktion nur die privaten Nachrichten. Wie dem auch sei.


    Es wäre allerhöchste Zeit, dass du einmal aufhörst zu versuchen ihn zu blockieren und zuhörst.


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    Dann überprüfe diese Aussagen doch für Dich. Hab ich schließlich auch getan.


    Das hast du sicherlich nicht, zumindest nicht so kritisch wie du es hättest tun müssen. Denn sonst hättest du auch die Gegenargumente gefunden und zur Kenntnis genommen.


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    Und ich unterstelle mal, dass Du erwachsen bist. Somit solltest Du die nötige Autonomie besitzen, die es erfordert, Äußerungen für Dich verifizieren oder falsifizieren zu können.


    Die Beweispflicht liegt bei dir.


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    Ich beziehe mich argumentativ auf Russland, wenn es um Staaten geht, in denen eine Flat Tax gilt und die wirtschaftlich dennoch stabil sind. Und das ist weiterhin Russland. Die Konsequenz ist, dass die Flat Tax sich offenbar nicht negativ auf die Ökonomie Russlands auswirkt, ganz gleich, welche sonstigen Faktoren vorhanden sind.


    Wenn sie aber nicht nachweislich positiv ist, warum dann so etwas überhaupt einführen? Insbesondere, wenn davon in erster Linie Spitzenverdiener profitieren?


    Wobei du auch hier wieder nicht auf die Einwände eingehst, dass das Beispiel Russland für die Frage ob die Flat Tax für Deutschland sinnvoll ist keine Relevanz hat.


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    Maliziöse Unterstellung. Hier haben durchaus User ihre Symathie für Verstaatlichung und kommunistisch-sozialistische Systeme bekundet.


    Das müsstet du anhand von Beispielen belegen können. Im übrigen hat Verstaatlichung erst einmal nichts mit Kommunismus (welcher wiederum nicht deckungsgleich mit Stalinismus ist) zu tun. Das ist schon ein so ein Zeichen für eine verhetzte Debatte.


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    Übrigens bin ich längere Zeit bei den JuLis aktiv gewesen und habe dort meine Referate gehalten und zusätzlich politische Essays verfasst.


    Der erste Teil erklärt warum du in der Fragestellung so ideologisch bist. Zum zweiten Teil kann ich nur sagen, dass solche Referate und Essays sinnfrei sind, wenn sie nur im Umfeld von ideologisch Gleichgesonnenen angefertigt werden.


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    Ich habe Euch die relevanten Mechanismen erläutert, über die die Steuersenkungen die genannten positiven Effekte generieren können. Garantien gibt es niemals im Leben.


    Das sind nicht aussagekräftige Plattitüden. In der Vergangenheit haben sich diese Steuersenkungen nicht bewährt, darum geht es.


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    Wenige. Viele Menschen sind dagegen wandelnde Projektoren, jenseits jedweder Selbstreflexion und Introspektion. Traurig, aber wahr: Viele Menschen sind sich der wahren Motive ihres Handelns gar nicht oder kaum bewusst.


    Dies ist eine überaus arrogante Aussage in Anbetracht dessen, was du uns hier bisher geboten hast.

    Hm, ich meine mich zu erinnern, dass Du Deiner Sympathie für den Kommunismus/Sozialismus in einem Deiner vorherigen Beiträge Ausdruck verliehst und gewissermaßen eine Verstaatlichung sämtlicher Produktionsmittel begrüßtest.


    Dies ist ein Indiz dafür, dass du keinen Überblick über den Diskussionsverlauf hast. Denn ssnake hat überhaupt nichts derartiges gefordert. Niemand hat das.


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    Und bezüglich des braunen Faschismus: Die NSDAP war eine rechte und linke Partei zugleich, denn bei der NS-Ideologie handelte es sich um einen nationalen Sozialismus. Ich betone dies, weil der linksorientierte Charakter der NSDAP nach meiner Erfahrung bei vielen Menschen allzu oft in Vergessenheit gerät.


    Dein Versuch mit deinen unscharfen Formulierungen und reduktionistischen Darstellungen rechts mit links gleichzusetzen mit dem Ziel die angeblich gemäßigt-(wirtschafts-)liberale bürgerliche Mitte als den einzig korrekten Weg darzustellen und alles „Linke“ zu diffamieren ist so erbärmlich wie durchschaubar.


    Richtig ist, dass die NSDAP ursprünglich einen Flügel hatte, der eine Form von Nationalsozialismus propagierte, welcher von Vertretern dieses Flügels als Sozialismus mit einer nationalen Komponente definiert wurde (Otto Strasser gehörte z.B. dazu), was ihn aber trotzdem nicht davon abhielt antimarxistisch aufzutreten. Dieser Flügel hat sich später dann von Hitler und den sonstigen reaktionären Kräften (die ja bekanntlich auch Unterstützung aus der Großindustrie hatten) schlussendlich distanziert und einen eigenen Kurs verfolgt und wurde noch etwas später auch durchaus von den Faschisten verfolgt.


    An der NS-Ideologie unter Hitler war jedoch überhaupt nichts sozial, sozialistisch oder links. Von einem irgendwie gearteteten linksorientierten Charakter kann zu keinem Zeitpunkt die Rede sein.


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    Die Humanität gebietet, berufstätigen Menschen ein menschenwürdiges Arbeitsentgelt zu entrichten, da Ausbeutung und Sklaventum mit den Bestimmungen unseres Grundgesetzes nicht kompatibel sind. Folglich muss der Staat auf gesetzlichem Wege dafür Sorge tragen, dass Arbeitskräfte für ihre erbrachten Leistungen ein des Menschen würdiges Einkommen erhalten.


    ...was bedeutet, dass der Staat eigentlich schleunigst die neoliberalen Reformen und Fehlentwicklungen rückgängig machen müsste, findest du nicht?


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    Aktuell gibt es sowohl den Mindestlohn als auch eine Limitierung der Arbeitszeiten.


    Der aber in vielen Fällen offenbar nicht zum Leben reicht.



    Allerdings frage ich mich, wie eine soziale Marktwirtschaft und ein sich vom Markt zurückziehender Staat zusammenpassen sollen.


    Das funktioniert genau dann, wenn man propagandistisch geschickt an sich positiv konnotierte Begriffsbildungen (soziale Marktwirtschaft) nutzt, die in dem Zusammenhang in dem z.B: Neoliberale ihn nutzen etwas ganz anderes meinen.

    Es heißt ja immer man soll die Trolle nicht füttern, aber in diesem Fall mache ich eine Ausnahme.


    Sagt die Person welches sein gegenüber mit derart großem Wut anblafft...


    Und woher weißt du, ob ich in großer Wut war, Nostradamus?


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    Ja das ist wirklich sehr erwachsen und garnicht bockig und Kindisch.


    Zu so einer Äußerung kann man eigentlich nur kommen, wenn man den Kontext der getätigten Feststellung ignoriert. Oder einfach nicht in der Realität lebt.


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    Vor erwachsenen Menschen welche andere wegen einer Meinung als "dumme bockige Kinder" beleidigen, weil diese nicht ihrer Meinung sind, dann noch das eigene Verhalten auf anderen abwälzen habe ich wirklich großen Respekt.


    Tatsächlich waren meine Äußerungen diesbezüglich nur eine Verhaltensbeschreibung, die mit einer anderen Meinung überhaupt nichts zu tun haben. So wie ich dein Verhalten als trollig beschreiben würde.


    Von „dumm“ habe ich übrigens nichts geschrieben.


    Zitat

    Ich habe da noch keine großartigen Argumente gelesen


    Dann lies noch einmal aufmerksam nach. Dann findest du sie schon. Ich glaube an dich, Sherlock Holmes.


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    nur Wiederholungen und noch mehr Wiederholungen


    Wenn der Gegenüber immer nur denselben Unsinn wiederholt, was soll man dann groß antworten?


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    und nun schlägt es wohl entgültig Beleidigungen um.


    Kannst du unter Berücksichtigung des Rahmens und des Kontextes ein Beispiel für eine Aussage von mir heranführen, die deiner Auffassung nach eine Beleidigung konstituiert, samt ausführlicher Begründung, warum sie deiner Ansicht nach eine Beleidigung darstellt?


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    Das lustige ist wenn man dass dann auf das gegenüber projezieren kann.


    Bist du sicher, dass du nicht dein eigenes destruktives Verhalten auf deinen Gegenüber projizierst?


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    Es müssten mehr Schreiberlinge das nachmachen denn wie meinte der gute Alexander S. Neill "Die Übel der Zivilisation sind darauf zurückzuführen, daß kein Kind sich jemals richtig ausspielen konnte."


    Wenn mehr Leute in diesem Stil diskutieren würden dann wäre die Welt sicher viel friedlicher:) .


    Da du dich hier ja in einer Art und Weise gerierst, die nahelegt, dass du der Big Badass-mäßige Oberchecker mit dem absoluten Durchblick bist und es sich bei dir gemäß eigener Aussage um jemanden handelt, der in dieses Forum gekommen ist


    um seine Weisheit mit allen Menschen zu teilen


    wie wäre es, wenn du mal Argumentationen und Quellen heranführst, die die gesamtökonomische Sinnhaftigkeit der Flat Tax untermauern?


    Das hätte nämlich den positiven Nebeneffekt, dass du deinem eigenen Anspruch


    genausoviel zum Thema bei[zutragen] wie die andern Schreiberlinge


    auch wirklich gerecht werden würdest.

    Sandhai: Auf deinen Rat hin habe ich den Beitrag von schnoeps gelesen. Und ich fühle mich leider gaaanz schlecht unterhalten.


    Tut mir leid, aber zumindest ich konnte angesichts der Tatsache, dass Schnoeps versucht hat, Konrad Adenauer wider offenbarer Faktenlage in einen moderaten konservativen Politiker umzulügen, nur kichern, weil ich das so absurd fand. Und das war nur ein Kracher in einem wahren Feuerwerk der Absurdität.



    Kommunismus
    [...]
    Um solche fatalen Machtmissbräuche zu verhindern, dürfen die ökonomischen Kräfte nie mehr zentralisiert und somit niemals wieder in die Hände einiger weniger Menschen gelegt werden, sondern es ist vonnöten, dass eine soziale Marktwirtschaft bestehen bleibt.


    Abgesehen davon, dass das natürlich ein bisschen unvollständig und reduktionistisch ist (du gehst z.B. nicht darauf ein, dass die proletarische Revolution im agrarwirtschaftlich rückständigen zaristischen Russland stattfand, was nach der Theorie nicht hätte passieren sollen und du Stalinismus mit allen kommunistischen Strömungen gleichzusetzen scheinst) sollte beachtet werden, dass Marx keineswegs der Auffassung war, dass seine Ansichten der Weisheit letzter Schluss waren, weshalb „sein Kommunismus“ auch keineswegs ein vollständiges, alternatives Gesellschaftsmodell darstellt und dementsprechend auch die Frage nach der Prävention von Machtmissbrauch nicht als abschließend geklärt gesehen werden kann. Er vertraute da wohl auf den gesunden Menschenverstand zukünftiger Generationen. Was in Anbetracht der Tatsache, dass es auch nachdem wir zuletzt 2008 eine Produktionskrise des kapitalistischen Systems epischer Dimension beobachten konnten noch bis zum heutigen Tage marktradikale Gläubige extremster Ausprägung existieren wohl als trügerische Hoffnung gesehen werden kann.


    In diesem Sinne ist die These also nicht falsch, dass eine Konzentration der Produktionsmittel in der Hand des Staates ein Problem darstellen kann


    ABER


    den manichäisch-dualistischen Umkehrschluss zu ziehen, dass ein Erhalt der sozialen Marktwirtschaft (womit du nach eigener Aussage ja nur ein auf neoliberalen Prinzipien fußendes System meinst, in dem naturgemäß der Einfluss des Staates auf ein Minimum beschränkt wird) weil dort angeblich die Produktionsmittel auf viele einzelne Kapitalisten verteilt sind, was einem Machtmissbrauch angeblich präventiv entgegen wirken würde ist nicht statthaft. Dieses Modell berücksichtigt nämlich nicht die Produktionsgesetze des Kapitalismus und somit auch grundsätzlich nicht Faktoren wie Kartellbildung, welche dann durchaus wieder zu einer enormen Kapitalkonzentration in den Händen einer kleinen Gruppe führen, sowie undemokratischer Einflussnahme der Kapitalbesitzer auf den Staat, der dann doch wieder zuungunsten der breiten Bevölkerung agiert. Ein Beispiel dafür, dass dieses Modell eben nicht die Kapitalkonzentration verhindert ist Blackrock, angesichts dessen Einflusses sogar mindestens ein Vertreter der marktradikalen FDP schon Besorgnis äußert.


    Das scheint mir dein Problem zu sein. Du denkst zu manichäisch.