Beiträge von Suriya

    Zitat von Keaton

    Zusammenhang bitte, auch wenn dieses Rumgeschwurbel bereits so keinen guten Eindruck macht.


    Wenn ich mich nicht irre, ging es dabei um eine japanische Teezeremonie. Also inhaltlich habe ich an der Szene und dem Gedankengang nicht viel auszusetzen. Großes Aber und da gebe ich dir Recht: Wie man diesen Schreibstil ernsthaft als elegant bezeichnen kann, erschließt sich mir nicht. Die Wortwahl ist vielleicht noch angemessen, Bildungssprache eben, aber warum muss das alles unbedingt in einen Satz gezwängt werden?
    Die schönsten Gedanken, die besten Argumenten etc. verpuffen, wenn man seine Leser mit solchen Satzungetümen erschlägt. Leider kenne ich das aus meinem Studium zur Genüge. Simpelste Umstände werden da so verklausuliert ausgedrückt, dass man auf die Idee kommen könnte, der Autor will gar nicht verstanden werden. Fachausdrücke und die damit einhergehende sprachliche Präzision sind in der Wissenschaft unumgänglich, bloß trifft nichts davon auf den zitierten Absatz zu.
    Den zahlreichen überschwänglichen Rezensionen zu diesem Buch zufolge, scheint dieses Geschwurbel aber irgendwie anzukommen, was angesichts der Erfolge eines Paulo Coehlo auch nicht mehr verwundert. Naja, solange es anderen gefällt und mir nicht aufgezwungen wird, darf die Autorin gerne schreiben wie es ihr beliebt. Man sollte sich halt nur nicht wundern, wenn nicht jeder Lust hat sich ernsthaft anzustrengen, um überhaupt erstmal die Aussage eines Satzes zu verstehen, bevor die Auseinandersetzung mit dem Inhalt beginnen kann.


    Das Ganze hat allerdings auch etwas gutes. Es erinnert mich an ein Zitat aus einem meiner persönlichen Lieblingsbücher: "Aus einer schlechten und unangemessenen Formation von Worten entsteht ein vortreffliches Hindernis für den Geist."
    Dan Simmons' Hyperion ist ein gutes Beispiel dafür wie man durchaus anspruchsvolle Sachverhalte und eine tiefgründige Geschichte verständlich und anprechend verpackt.

    Ich bin's schon wieder. Ich vermute mal es bezieht sich auf King Henry VIII. und seine 6 Frauen. Von der ersten Catarina von Aragon ließ er sich scheiden, Anne Boleyn wurde geköpft, Jane Seymore ist (natürlich) gestorben, Anna von Kleve konnte er angeblich nicht ausstehen, also Scheidung, Catherine(?) Howard wurde wieder hingerichtet und Catherine Parr hat ihn überlebt.


    Falls das die geforderte Antwort sein sollte, darf danach gern jemand eine Frage stellen, da ich die nächsten Tage verreise.

    Zitat

    Und zum Kalifen soll der König übrigens erst mutiert sein, als Anhänger des Islams diese Geschichten übernommen haben.

    Naja, die älteste erhaltene schriftliche Fassung solcher Geschichten (eine verbindliche Sammlung/Version existiert nicht, sondern es war/ist eher ein Label) stammt mWn aus dem 10. oder 11. Jh. aus dem heutigen Tunesien. Die Ursprünge verlieren sich wohl im Dunkel der Jahrhunderte.


    Da mir einfach keine vernünftige Frage einfallen will: Wie groß ist der durchschnittliche Abstand der Erde von der Sonne? Bitte nicht auf wikipedia nachschauen oder 1 AE schreiben. :)

    In der mir bekannten Version wird der König/Kalif von seiner Frau mit einem Sklaven betrogen. Als sein Bruder ihm davon erzählt verzweifelt er und glaubt fortan nur noch an die Boshaftigkeit der Frauen. Um also nie wieder betrogen zu werden (und weil er nicht auf Frauen verzichten mag) lässt er jede nur für eine Nacht kommen und tötet sie am nächsten Morgen.

    Israel erinnerte mich etwas an den FC Chelsea, nur noch schwächer in der Offensive. Hätten die Bayern das Championsleague-Finale mit 2:0 gewonnen, würde man jetzt noch vom phänomenalen Triumph der Mannschaft lesen, während man von der Nationalmannschaft scheinbar immer Galaauftritte erwartet. Das Spiel war langweilig und es lief vieles unrund, aber es reichte um einen mauernden Gegner bei richtigem Dreckswetter souverän zu schlagen = Test gelungen.


    Bezüglich der Abwehr hab ich jedoch so meine Bedenken. Allerdings hat sich der Rest der EM-Teilnahmer bislang auch nicht mit Ruhm bekleckert.

    Ich finde, man neigt als Leser und Fan auch häufig dazu, viel zu viel in die vermeintlichen Absichten des Autors hinein zu interpretieren.
    Vielleicht fand der Schorsch schlicht und ergreifend, dass "King IN the North" cooler klingt als "King OF the North".


    Durchaus möglich, aber dann hätten wir ja nichts um uns zu streiten. ;)

    Nachdem ich "Das Lächeln der Fortuna" vor einigen Wochen auch gelesen habe, gebe ich mal meinen Senf dazu:


    Prinzipiell sind die Bücher gut geschrieben und ich rechne es Rebecca Gable hoch an, dass sie es schafft die durchaus komplizierten Vorgänge unterhaltsam und weitgehend in Übereinstimmung mit den historischen Quellen darzustellen. Ich habe nur ein großes Problem mit dem Buch und das ist, dass Robin so ein verdammter Gary Stu ist:
    - tragische Familiengeschichte
    - besitzt übernatürliche Fähigkeit
    - wird von allen geschätzt, außer seinen Feinden, die aber immer als arrogant, grausam ("böse") dargestellt werden
    - vertritt sehr moderne, für seine Zeit außergewöhnliche Ansichten ohne damit wirklich anzuecken; er ist halt der "Bauernfreund"


    Generell sind mir die Charaktere zu sehr schwarz-weiß gezeichnet. Außerdem missfällt mir Fr. Gables Art ständig in die Köpfe der Protagonisten zu schauen und ihr gesamtes Innenleben auszubreiten. Da verhält sich eben mal einer von Robins Freunden/Angehörigen etwas daneben, aber der Leser bekommt sofort präsentiert, dass er/sie das garnicht so meint und doch nur das beste will oder einfach unglücklich verliebt ist etc. Man hat keine Gelegenheit sich selbst ein Bild der Personen oder ihrer Motivation zu machen, da man das alles vorgekaut bekommt. Das wäre kein Problem, wenn es ein actionreiches Abenteuer wäre, doch für eine Jahrzente überspannende Familiensaga ist es mir zu wenig.


    Ich möchte das Buch keinesfalls niedermachen, doch bin ich mittlerweile einfach besseres gewohnt, weshalb es nur 3/5 Sternchen auf meiner Beliebheitsskala erhält.
    Zur Erklärung: 1* = unerträglich; 2* = grenzwertig; 3* unterhaltsam, aber mit deutlichen Schwächen; 4* = "pageturner"; 5* = bewegend und mit Nachwirkung

    Zitat von Ser Garlan Tyrell

    Im Deutschen jedenfalls ist es eher andersrum. Friedrich I. nannte sich König in Preußen, da ein "von" einen Herrschaftsanspruch über ganz Preußen beinhaltet hätte, was diplomatisch nicht durchsetzbar wäre. Ein König von Preußen konnte aber auch Herrscher über andere Gebiete sein.

    Die Situation war nun wirklich eine andere als im Buch. Friedrich konnte nicht König von Preußen sein, weil er wie du sagst nur einen Teil Preußens beherrschte und dadurch auch noch polnischer Lehensmann war.


    Robb dagegen ist der unumschränkte Herrscher des Nordens und nicht nur einer von mehreren. Leider hab ich das Buch nicht hier, so dass ich das Kapitel raussuchen könnte: Aber es wird doch explizit erwähnt, dass die Nordländer wieder selbstständig sein sollten und nicht abhängig von jemandem der weit im Süden auf seinem Eisenstuhl hockt. Als Herrscher eines selbstständigen, unabhängigen und ungeteilten Reiches im Norden wäre Robb für mich eben der König des Nordens.
    Der König im Norden klingt in meinen Ohren dagegen so als erhebe er einen Anspruch auf die Gesamtherrschaft und wäre nur vorübergehend auf den Norden beschränkt. Die Eroberung Westeros' war jedoch nicht sein Ziel.


    Edit:

    Zitat von Arrakir

    DER König im Norden, was dann so ähnlich wäre wie DER Stark in Winterfell, und was gleichzeitig impliziert, dass die Herrschaft sich nicht zwingend nur auf den Norden (oder eben Winterfell) erstrecken muss - und eigentlich dürfte diese Interpretation ja aufgrund des Zeitpunkts der Ausrufung irgendwie naheliegen. Schließlich will man die ollen Lannisters zur Strecke bringen, und mit Renly oder Stannis, geschweige denn Balon wird man sich ja auch nicht so richtig einig. Mindestens zählen zu Robbs Reich ja die Flußlande dazu. Ergo wäre das "in the North" nur eine Ortsangabe. Quasi "Der König, der vom Norden aus herrscht."

    Eine Auseinandersetzung mit Renly oder Stannis war doch nie geplant. Robbs Feldzug diente der Befreiung seines Vaters und seiner Schwestern aus den Fängen der Lannister und (damit einhergehend bzw. durch seine familiären Bindungen bedingt) der Sicherung der Flusslande für seine Familie. Die Baratheons sowie die gesamten Streitigkeiten um den Eisernen Thron waren den Nordmännern vollkommen egal, weshalb sie ja Robb zum König ausriefen. Aber explizit halt als nordischen König. Man war ja sogar bereit einen Lannister in King's Landing zu akzeptieren, solang die Starks freikommen und Norden+Flusslande sich selbst regieren dürfen. Ich erinne hier an die den Briefen beigelegte Karte mit den vorgesehenen Grenzen, als Bedingung für einen Friedensschluss.

    Wieso ist die Verion dazu nicht stimmig? ?(
    Tywin nutzt das Lied doch sogar dazu, andere Lords einzuschüchtern - da wäre ein unterhaltsames Lied nun garantiert falsch am Platz. Es muss ein Lied sein, bei dem einen wirklich kalte Schauer den Rücken runterlaufen.
    Deswegen konnte ich auch nie verstehen, warum das Lied bei der Hochzeit von Joff so häufig gespielt wird - in den Zusammenhang passt es nun wirklich gar nicht.
    Aber vielleicht gibt es ja verschiedene Versionen des Liedes - eine eher düstere (The National) und eine eher unterhaltsame.


    Das Lied feiert doch den Sieg Tywins gegen das Haus Reyne. Ob man sowas nun auf einer Hochzeit spielen muss, ist fraglich, aber so ein Trauerspiel wie die "The National"-Version wird es wohl kaum sein. Einen kalten Schauer erzeugt man zumindest in diesem Fall nicht durch einen schaurigen Vortrag, sondern schlicht mit der Erinnerung an die Geschehnisse. Jedenfalls finde ich ein etwas lebhafter vorgetragenes Lied, um dessen schaurigen Hintergrund jeder weiß, wesentlich furchteinflößender. Dazu muss ich noch gestehen, dass ich schon die Stimme des Sängers unerträglich finde.

    So richtig schlau werd ich aus der Szene auch nicht. Die Nordmänner zielen ja explizit darauf ab, dass man sich nicht mehr von irgendwelchen Jüngelchen und generell suspekten Südländern regieren lassen will, so dass "King of the North" mMn besser passen würde. Im Sinne von: König des Nordens. Und der Norden als unabhängiges Königreich.
    Das kleine Wörtchen "in" lässt dagegen das Hintertürchen offen, dass Robb nun zwar König im Norden ist, aber prinzipiell auch ein Kandidat für die Herrschaft über ganz Westeros. Vielleicht soll es auch nur ein Zugeständnis an die Verbündeten in den Flusslanden sein, die keine Nordmänner sind? Andererseits erfolgte die Proklamation schon recht spontan. Also ob man sich darüber Gedanken gemacht hat?
    Ich bin aber wahrlich keine Expertin für die englische Sprache... Vielleicht haben die Wörtchen noch ganz andere mögliche Bedeutungen.


    PS: Weiß gerade jemand wie die alten Könige bezeichnet wurden? Also "of" oder "in"? Es wäre noch denkbar, dass man an die alte Tradition anknüpfen wollte oder gerade davon ablenken, warum auch immer.

    Ich hab das Spiel gestern Abend gesehen und fand es sehr unterhaltsam mit einem letzlich verdienten Sieger.


    Davon abgesehen muss ich aber zugeben, dass ich mich über Siege des FC Bayern München einfach nicht ehrlich freuen kann. Das ist eine gewachsene Abneigung, die ich so nicht erklären kann und die auch kein anderer deutscher Verein teilt. Ich freue mich sogar über Kölner Siege - in Europa (wobei das zum Glück rein hypothetisch ist :D ) oder gegen Bayern. Und das sage ich als eingefleischte Anhängerin der Borussia aus Mönchengladbach. Also das hat mit Logik alles nichts zu tun.


    Falls es all den geplagten Bayern-Fans ein Trost ist: Es gibt ausländische Vereine, die ich noch weniger leiden kann und gegen die ich sogar einen Bayernsieg als Genugtuung empfinden würde. Ganz oben auf dieser Liste steht der "FC Abramowitsch Chelski".

    Zitat von Wolfsreign

    Ich verstehe die "Pro"-Seite bei Inzest Diskussionen einfach nicht. Gibt es diese Gutmenschen wriklich? Wie ist das mit deren Moravorstellungen vereinbar oder heucheln sie einem vielleicht nur was vor? Nach dem Motto: "Inzest sollte grundsätzlich erlaubt sein, natürlich! Zu tun haben will ich mit diesen Menschen aber nichts." So wirds oft wohl sein. Mir kann hier nämlich keiner von der Pro-Seite erzählen er würde sich in der Nähe eines Inzestpaares auch nur irgendewie wohl fühlen.


    Ist die Toleranz gegenüber Homosexuellen demnach auch bloß geheuchelt? Ich kann mit deren Sexualpraktiken nämlich so garnichts anfangen und möchte ehrlich gesagt auch nicht zu genau darüber nachdenken. Die Bilder die dabei in meinem Kopf entstehen, empfinde ich als ziemlich ekelhaft. Das ist aber noch lange kein Grund diese Menschen zu verurteilen und als "nicht richtig" hinzustellen. Ich kenne Homosexuelle und es sind umgängliche Menschen, unabhängig von ihren sexuellen Präferenzen.
    In Gegenwart eines öffentlich bekannten (!) Inzestpaares würde ich mich jedoch auch leicht unwohl fühlen. Das liegt aber nicht an diesen Leuten, sondern an der Sorge vor der öffentlichen Meinung über mich selbst, die mir leider nicht vollkommen egal ist - so ein Idealmensch bin ich nicht.


    PS: Darüber hinaus geht es hier eigentlich auch nicht um eine Diskussion pro oder contra Inzest, sondern um die Gesetzeslage in Deutschland und warum diese so nötig oder auch unnötig ist.

    Zitat von Maegwin

    Bei den in Nordamerika durchgeführten Untersuchungen lag die Quote der unter Zwang oder Gewalt durchgeführten Inzestfälle bei erwachsenen Geschwistern bei 95% bis 98% Prozent, es handelt sich allerdings nicht um eine repräsentative Statistik.


    http://www.mpicc.de/ww/de/pub/forschung/…inzest_krim.htm


    Dennoch - recht deutlich wie ich finde. Und Spielchen wie "emotionale Hörigkeit" sind da noch gar nicht dabei.

    Die Statistik ist leider nicht nur "nicht repräsentativ", sondern für die Diskussion hier schlicht untauglich. Die Studien wurden schon unter der Prämisse durchgeführt sexuellen Missbrauch (vor allem von Minderjährigen) erfassen zu wollen, was so auch im Artikel erwähnt wird - wobei sich der Autor scheinbar teilweise selbst widerspricht.

    Etwas polemisch zusammengefasst: Wenn ich jemanden zuerst frage ob er schonmal missbraucht wurde und dann wissen möchte von wem, ergibt sich zwangsläufig so ein Ergebnis. Eine Befragung unter umgekehrten Vorzeichen wird natürlich schwierig, eben weil das Thema emotional aufgeladen ist resp. derjenige, der es zugibt, mit Repressalien zu rechnen hätte. Wäre ein Wissenschaftler, der so etwas untersucht, eigentlich verpflichtet diese Inzestfälle anzuzeigen?


    Richtig ist meiner Meinung nach, dass der §173 in erster Linie auf gesellschaftlichen Moralvorstellungen fußt und nicht der zusätzlichen Absicherung von Schutzbedürftigen dient. Missbrauch ist immer strafbar, unabhängig vom Verwandtschaftsverhältnis. Die von Miyagi angeführten Beispiele zeigen recht deutlich wie widersinnig die aktuelle Gesetzeslage sein kann.
    Dass eine Grenze gezogen werden muss, stimmt allerdings auch: Minderjährige sind tabu! Wenn ich einen 18jährigen allerdings als voll geschäftsfähig deklariere, dann sollte das auch für das dessen Sexualleben gelten. Wir gestehen es diesen jungen Menschen zu Entscheidungen zu treffen, die ihr gesamtes restliches Leben beeinflussen können. Beim Sex aber ist es scheinbar nach wie vor üblich anderen reinreden zu wollen.
    Mit Eltern-Kind-Beziehungen tue ich mich zugegeben auch schwer. Es wäre vielleicht zweckmäßig sich zu überlegen ob es auch andere Formen von Missbrauch bzw. der strafbaren Ausnutzung enger emotionaler/familiärer Bindungen gibt, die offenbar nach Meinung der Legislative keiner gesonderten und auf familiäre Beziehungen zugeschnittenen Gesetze bedürfen. Hier bin ich mir allerdings noch ziemlich unsicher und muss das Problem noch weiter durchdenken.


    Prinzipiell bin ich aber froh, dass dieses heikle Thema mal wieder ins öffentliche Bewusstsein rückt und diskutiert wird, unabhängig davon welche Meinung nun vertreten wird.
    Um damit wieder den Bogen zur Ausgangsfrage von Maegwin zu schlagen: Eine wertungsfreie Berichterstattung wirst du kaum finden können. Am ehesten würde ich da noch empfehlen dich auf Meldungen von dpa/Reuters etc. eben den großen Nachrichtenagenturen zu konzentrieren. Ob man die selbst irgendwie (in-)direkt abrufen kann, weiß ich leider nicht bzw. werde ich dem in nächster Zeit mal nachgehen - auch aus Eigeninteresse. Die oftmals reißerischen Schlagzeilen und tendenziösen Artikel in unserer Presselandschaft nerven mich auch oft genug. Das ergibt sich aber auch direkt aus dem Vertriebsmodell: Es wird veröffentlicht was Verkaufszahlen verspricht und das gilt umso mehr für kostenlose, werbefinanzierte Onlinemedien. Eine ausgewogene Berichterstattung ist aufwendiger und wäre dementsprechend auch kostspieliger.

    Am meisten nervt immer der ganze Familienstreß vor Ostern und auch vor Weihnachten mit den Geschenken und den Familienfeiern...irgendwie wird es schön werden, aber man ist auch froh wenn es überstanden ist


    Seit wann ist es eigentlich Brauch sich zu Ostern auch noch gegenseitig zu beschenken? Zu meiner Kindheit war das jedenfalls nicht üblich, abgesehen von einem Schokohasen oder ein paar Eiern. Heute komm ich mir vor als wär schon wieder Weihnachten, so wie man mit Werbung und "Geschenkideen" eingedeckt wird.

    @ SerSeppel
    :lol: Ich fühle mich sehr an meine ausstehende Hausarbeit erinnert, die genau deshalb nicht fertig werden will.


    Das vorhergehende Bild mit dem Hörnchen versteh ich allerdings nicht ganz: Was genau bedeutet denn "brace yourselves..."? ?(

    Nachdem ich die ganze Mistborn-Trilogie nun in knapp 10 Tagen verschlungen habe, möchte ich auch noch eine klare Empfehlung aussprechen.


    Die Welt ist ungewöhnlich und oftmals geradezu befremdlich, dabei aber detailiert und nachvollziehbar ausgearbeitet.


    Das Magiesystem gehört für mich zum besten von dem ich je lesen durfte. Die Grundlagen - die Wirkungen der einzelnen Metalle - sind schnell verstanden und trotzdem überraschend vielfältig in der Anwendung. Dazu existiert diese Magie nicht losgelöst von den physischen Gesetzen, sondern steht immer in Wechselwirkung mit der Umwelt. Alles hat Konsequenzen.


    Die Grundidee des Autors war es eine Art Gaunerstück zu schreiben, was zumindest dem ersten Band eine für Fantasyromane einzigartige Atmosphäre verleiht: Eine Gruppe von Spezialisten wagt den ganz großen Coup. Nicht von ungefähr fühlt man sich an Filme wie Mission: Impossible oder Ocean's Eleven erinnert. Besonders die Bälle in den großen Adelshäusern von Luthadel haben es mir angetan. Diese grandiose Stimmung geht den beiden Folgebänden zwar etwas ab, doch schaffte es Sanderson mich weiterhin mit einer epischen und wendungsreichen Geschichte zu fesseln - die dann allerdings einige Längen hatte.
    Besonders schön sind die Details, die man zu Beginn kaum wahrnimmt, um dann überrascht festzustellen welche Auswirkungen sie doch haben. Generell sind die Bücher etwas für Leute die gerne miträtseln, denn viele Mysterien werden erstmal garnicht geklärt und man leidet mit den Protagonisten unter der eigenen Ahnungslosigkeit.


    Womit wir beim so ziemlich einzigen echten Schwachpunkt sind: Die Lesefreude steht und fällt mit der eigenen Einstellung zu den Hauptcharakteren. Kelsier schafft es mit seiner Ambivalenz noch am ehesten den Leser in ein Wechselbad der Gefühle zu versetzen, während es bei den anderen sehr darauf ankommt ob man sich auf sie einlassen möchte oder nicht. Sazed bspw. ging mir phasenweise nur auf die Nerven, während andere ihn offenbar mögen. Dafür dürften Vin oder Elend - und ihre doch etwas sprunghafte Charakterentwicklung - nicht jedermanns Sache sein, obwohl ich beide ins Herz geschlossen habe.


    Die Bücher sind gut! :meinung: Und ich wünsche jedem Interessierten, dass er daran genauso viel Freude finden möge wie ich selbst.


    PS:
    Die Website des Autors (brandonsanderson.com) ist definitiv einen Blick wert. Ich hatte schon unheimlich viel Spaß dabei zu lesen, woher er seine Inspritationen bezieht oder zu erfahren wie er arbeitet. So war ich ziemlich platt als er beschrieb wieviele Anläufe er unternahm und Ideen aus unvollendeten Werken "kanibalisierte" bis am Ende Mistborn herauskam.

    Ich danke euch beiden für die Anregungen.


    dirtyblack7
    Mir war klar, dass Neuromancer keine Space-Opera ist. Ich dachte mir nur ein bisschen "Weiterbildung" könne nicht schaden und werde es wohl einfach mit dazwischen schieben. Bei Frank Herbert überlege ich schon seit Jahren ob ich die Bücher mal lese. Lohnt es sich denn immernoch uneingeschränkt auch wenn man die Handlung schon kennt?
    Hyperion kann ich dafür bedenkenlos empfehlen, wenn man auf etwas anspruchsvollere Sci-Fi steht. Seine philosophischen Exkurse (oder in die Literaturgeschichte) können sicherlich nerven, aber ich fand sie immer interessant und lehrreich. Endymion ist etwas gestraffter - weniger Handlungsebenen - fesselte mich aber noch mehr und bietet ein herzzerreißendes Ende. In allen Büchern absolut fantastisch sind Simmons' Planetenbeschreibungen, die das eigene Vorstellungsvermögen an seine Grenzen führen.


    Randyll
    Erstmal vielen Dank für die vielen Hinweise. Ich werd mal schauen was mich davon anspricht und die To-do-Liste noch etwas erweitern. Hamilton hab ich auch schon etwas länger auf dem Schirm und werd mir nun zumindest den ersten Band mal besorgen.

    Zitat von ssnake

    Schön langsam mache ich mir doch Sorgen um die Bemalung meiner Intingegend. Denn das, was Real gestern vor allem defensiv gezeigt hat, war nicht wirklich überzeugend.

    Meiner Meinung nach ist Real hinten etwas wacklig, da Marcelo eher einen verkappten Links-Außen als einen Verteidiger gibt. Ich kenne Reals Kader nicht so genau, aber gegen offensivstarke Gegner sieht die Aufstellung mutmaßlich etwas anders aus. Gegen ZSKA standen sie phasenweise sehr hoch und sind dann leicht in Konter gelaufen.
    Für die Bayern dürften die Probleme auch eher in der eigenen Defensive liegen. Das Spiel gegen Basel war beeindruckend, nur wird sich Real sicher nicht so abkochen lassen. Gegen Marseille, Benfica oder Nikosia sehe ich die Bayern als Favoriten, gegen Milan oder Chelsea durchaus auf Augenhöhe, Real wäre wahrscheinlich Endstation und über Barcelona will ich erst garnicht nachdenken - vllt. wenn Neuer das Spiel seines Lebens abliefert.


    Die EL-Spiele gestern waren allerdings göttlich: Hannover begeistert mich immer mehr und Schalke gegen Enschede könnte auch als Thriller durchgehen. Das war beste Fußball-Unterhaltung und musste einfach gesagt werden, damit die Bayern nicht auf die Idee kommen wieder als einziger Verein Deutschlands Fähnchen in Europa hochzuhalten.

    Zur Night-Angel Trilogie:

    Zitat von Randyll

    hab den ersten band äh angelesen und na...lynch, pehov, weeks, bowden, peinkofer. wer einen kennt, kennt sie alle.

    Wie sieht es denn aus, wenn man keinen davon kennt? Ich hätte durchaus Appetit auf ein düsteres Werk ohne nennenswerten Anspruch, das mich durch eine dichte Atmosphäre und interessante Charaktere* unterhält. Taugt es dann was?
    * Interessant meint eigentlich nur, dass es kein Prince Charming ist, der immer nur das richtige und gute tut und dabei über die Bösartigkeit der Welt klagt.


    Ansonsten hätte ich noch Brandon Sandersons "Mistborn" auf dem Zettel: Bei 15€ für die 3 Bücher kann man nicht viel falsch machen, oder?


    Abseits der Fantasy im engeren Sinne, hätte ich auch mal wieder Lust auf Sci-Fi bzw. eine zünftige Space-Opera. In der engeren Auswahl wären da Iain Banks' "Bedenke Phlebas" und William Gibsons "Neuromancer"-Trilogie. Kann da jemand was zu sagen? Mein letztes Sci-Fi Werk war Dan Simmons' grandioses Hyperion/Endymion - wenn es also auch nur halbwegs da ran kommt, bin ich schon zufrieden.


    Ich bin für jede Empfehlung, Warnung oder sonstige Entscheidungshilfe dankbar.