Zitat von KeatonZusammenhang bitte, auch wenn dieses Rumgeschwurbel bereits so keinen guten Eindruck macht.
Wenn ich mich nicht irre, ging es dabei um eine japanische Teezeremonie. Also inhaltlich habe ich an der Szene und dem Gedankengang nicht viel auszusetzen. Großes Aber und da gebe ich dir Recht: Wie man diesen Schreibstil ernsthaft als elegant bezeichnen kann, erschließt sich mir nicht. Die Wortwahl ist vielleicht noch angemessen, Bildungssprache eben, aber warum muss das alles unbedingt in einen Satz gezwängt werden?
Die schönsten Gedanken, die besten Argumenten etc. verpuffen, wenn man seine Leser mit solchen Satzungetümen erschlägt. Leider kenne ich das aus meinem Studium zur Genüge. Simpelste Umstände werden da so verklausuliert ausgedrückt, dass man auf die Idee kommen könnte, der Autor will gar nicht verstanden werden. Fachausdrücke und die damit einhergehende sprachliche Präzision sind in der Wissenschaft unumgänglich, bloß trifft nichts davon auf den zitierten Absatz zu.
Den zahlreichen überschwänglichen Rezensionen zu diesem Buch zufolge, scheint dieses Geschwurbel aber irgendwie anzukommen, was angesichts der Erfolge eines Paulo Coehlo auch nicht mehr verwundert. Naja, solange es anderen gefällt und mir nicht aufgezwungen wird, darf die Autorin gerne schreiben wie es ihr beliebt. Man sollte sich halt nur nicht wundern, wenn nicht jeder Lust hat sich ernsthaft anzustrengen, um überhaupt erstmal die Aussage eines Satzes zu verstehen, bevor die Auseinandersetzung mit dem Inhalt beginnen kann.
Das Ganze hat allerdings auch etwas gutes. Es erinnert mich an ein Zitat aus einem meiner persönlichen Lieblingsbücher: "Aus einer schlechten und unangemessenen Formation von Worten entsteht ein vortreffliches Hindernis für den Geist."
Dan Simmons' Hyperion ist ein gutes Beispiel dafür wie man durchaus anspruchsvolle Sachverhalte und eine tiefgründige Geschichte verständlich und anprechend verpackt.