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https://www.spektrum.de/lexiko…tischer-trugschluss/10348
Das liegt daran, dass "natürlich" keine rationale Erklärung für irgendeinen Umstand ist, sondern lediglich dann als Totschlagargument verwendet wird, wenn sich eine vernunftbasierte Argumentation nicht aufbauen lässt.
Dass sich Menschen wie Champignons oder Farn seit Jahrtausenden vermehren ist einfach eine Tatsache ohne jede moralische Komponente.
Das kommt auf das zugrunde liegende Weltbild an. Wenn man davon ausgeht, dass die natürliche Ordnung nicht zufällig so ist, sondern auf einen göttlichen Willen fußt, dann erscheint ein Primat dieser Ordnung durchaus sinnvoll.
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Der Sinn von Kindern ist, dass die Kinder Kinder bekommen, deren Kinder Kinder bekommen. Du merkst selbst, dass du dafür vermutlich kein Preisgeld auf dem Gebiet der Logik kassieren wirst?
Ich meinte damit, dass die Kinder das sinnstiftende Element des Lebens für viele Eltern sind. Fernab von jeglichem biologischen Arterhaltungstrieb sind sie so einfach der Grund sich jeden Tag 8 Stunden zum Bullshit-Job im Büro zu quälen.
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"Verkopft" ist ein etwas trauriger Versuch "rational" abzuwerten.
"Rational" ist ein etwas trauriger Versuch andere Meinungen als irrational und somit unvernünftig abzuwerten:
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[...]Ich bin doch nicht wahnsinnig.
Ergo sind im Umkehrschluss Leute, die Kinder bekommen wollen wahnsinnig. Das ist mein Hauptkritikpunkt, dass du dies so darstellst als könne man rational nur zu diesem Schluss kommen.
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Ich führe die Statistiken an um aufzuzeigen, dass sie dringend geändert werden müssen, damit Menschen wieder bereit sind ihr Glück "der kleinsten Zelle der Gesellschaft" zu finden ohne zeitgleich ein wirtschaftliches Martyrium ertragen zu müssen. Ob ein Martyrium dennoch emotional lohnenswert ist, kann immer nur der Märtyrer selbst entscheiden.
Ich glaube du führst diese Statistiken an, um deinen Standpunkt keine Kinder zu wollen zu rechtfertigen, weil du dich leider gesellschaftlich oder wie auch immer noch für diese Entscheidung unter Rechtfertigungsdruck als Frau siehst. Grundlage des Ganzen war die bloße Frage warum du eigentlich keine Kinder willst. Es ist ja vollkommen in Ordnung, wenn du sagst, dass du dich nicht durch Kinder in deinem Leben einschränken möchtest (Quintessenz), aber dann werte bitte nicht andere Menschen ab, die die Entscheidung für sich anders treffen.
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Bei einer Geburtenrate derzeit von 1,5 scheint die Einstellung da recht gespalten zu sein. Die Beteiligten scheinen die klare Botschaft, dass wir nicht aussterben sollten weil wir nicht aussterben sollten nicht ganz verstanden zu haben.
Achso, daran liegt die aktuelle Geburtenrate in Deutschland. Danke, dass du mir das erklärt hast. Ich dachte immer das ist ein Mosaik aus unterschiedlichsten Faktoren. Wirtschaftlicher Wohlstand ist statistisch übrigens begünstigend für eine niedrige Geburtenrate. Wäre also widersprüchlich zum "wirtschaftlichen Märtyrium".
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Klingt gut, ergibt aber keinen Sinn. Wenn wir uns einen Heinrich VIII angucken sieht man recht fein, dass auch der dringendste Wunsch nach einem Kind nicht mit Altruismus gleichzusetzen ist.
Auch hier gilt: die Gründe Kinder zu wollen können unterschiedlich oder komplex sein. Du aber pauschalisierst sie ausschließlich auf "Spaß" und Egoismus.
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Ich bin sicher mit genau diesem Gedanken haben ihre Eltern sie gezeugt - damit sie später meine Rente bezahlen. Vielen lieben Dank!
Hätte ich das gewusst, hätte ich ihnen zum Zeugungsabend eine Flasche Wein und ein paar Weintrauben vorbeigebracht.
Ich habe nicht gesagt, dass dies der Grund für die Zeugung war, also Strohmann. Fakt ist aber, dass durch das Kinderkriegen per se potenziell ein Beitrag zur Gesellschaft geleistet wird. Wäre es nicht so, würde der Staat gar nicht erst Anreize schaffen, welche zu bekommen. Der potenzielle gesellschaftliche Beitrag kann natürlich auch bei kinderlosen Paaren noch höher sein, ist aber individuelle stark schwankend, während er einem Paar mit Kindern immanent ist.
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Zur Erinnerung:
Ich bin die, die die augenblickliche Vermögensverteilung und Belastung konkret unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten kritisiert. Du bist derjenige, der sich im Allgemeinenplätzen über Natürlichkeit ergeht.
Du bist diejenige, die implizit den Kinderwunsch von anderen als irrational und wahnsinng abwertet. Ich bin der, den das stört und versucht aufzuzeigen, dass das natürlichste der Welt nicht irrational sein kann auch wenn du dort keinen Zusammenhang zwischen natürlicher Ordnung und Rationalität siehst.
Vielleicht habe ich dich auch falsch verstanden. Ich akzeptiere vollkommen selbstverständlich natürlich einen individuellen Lebensentwurf. mich stört es nur wenn eine gegensätzlicher Entwurf per se abgewertet wird.
Außerdem sehe ich es auch so, dass Frauen leider noch immer gesellschaftlich in Trennungsfällen benachteiligt sind, möchte aber hier nicht diese Systemfehler nicht weiter ausführlich diskutieren.
Generell bin ich für heute raus. Ich habe noch viel zu tun und bin gesundheitlich angeschlagen.