Beiträge von The Dragonknight

    Bis auf das "trefft euch mit euren Lieben" kann ich da nichts problematisches dran erkennen. Morgen soll es hier 21 Grad warm werden. Da werde ich bestimmt nicht mit meiner Freundin in der Bude hocken, sondern raus gehen, was ausdrücklich auch erlaubt ist. Wir werden dabei natürlich Kontakt mit Menschen vermeiden, aber eine Fahrradtour o.ä. ist vollkommen in Ordnung, solange man dabei nicht bei einer Pause mit 50 Leuten bei einem Eiscafe in der Sonne sitzt.

    Zu dem vorsichtigen Optimismus, der hier geäußert wird und dem ich mich nur zu gerne anschließen würde:
    Selbst bei optimitistischen Berechnungen müsste man mit "mach-die-Kurve-flach" mindestens ein Jahr zu hause bleiben, bis genug Menschen mal das Virus hatten, um eine ausreichende Herdenimmunität zu erreichen.


    Da dies wirtschaftlich und psychologisch nicht machbar ist, kann das Ziel nur sein, die Fallzahlen so weit zu senken, dass man die Krankheit mit weniger drastischen Mitteln eindämmen kann, bis es einen Impfstoff gibt.


    Ob und wie schnell wir uns auf dieses Ziel zu bewegen, dazu müssen die aktuellen Zahlen erst noch erhoben und ausgewertet werden. Ein Schätzung, die ich kürzlich vernommen habe geht von fast zwei Monaten aus bis zum Vorliegen solcher Zahlen aus.


    Leider ist also auch bei uns im Land noch kein Grund zum Jubeln gegeben: das Ganze fängt immer noch gerade erst an.

    Meine Freundin ist großer Fan diverser Disney-Zeichentrickfilme und so haben wir uns gestern die x-te neue Realfilmversion eines Klassikers angeschaut: in diesem Fall Susi und Strolch.
    Ich finde nur die wenigsten der Neuverfilmungen gelungen (das Dschungelbuch würde ich da positiv herausheben, aber den Rest fand ich höchstens in Ordnung, aber dennoch unnötig), aber dennoch ist Susi und Strolch hier bisher der Tiefpunkt für mich. Die denkwürdigen Momente der Vorlage sind einfach mal wieder zum schlechteren verändert worden.
    Als z.B. die beiden Hunde bei Tony's italienischen Restaurant ihr romantisches Mahl haben hätte ich am liebsten den Fernseher umgetreten als der italienische Koch die Hunde mit "Buenas noches!" begrüßt. Italienisch oder Spanisch? Hauptsache Spaghetti!
    Was im Original auch noch eine nette Geste des Restaurantbesitzers ist, indem er die Hunde, nach seinem Feierabend (!), bewirtet, wird aus ihm nun ein Geisteskranker. Anders kann man es wohl nicht nennen, wenn der Koch sich beklagt wie stressig der Abend ist, der Boss ihm aber sagt er solle die anderen Gäste vernachlässigen und den Hunden die Spezialität des Hauses sevieren, während den Gästen gesagt wird diese sei aus.
    Die Gäste kriegen es aus dem Fenster blickend natürlich mit wie der Koch und der Besitzer den Hunden Gitarre- und Akkordeon-spielend die Spezialität des Hauses servieren und sind entsprechend empört...

    Ich war heute auch einkaufen. Mehl habe ich bekommen, Hefe aber nicht. Lustigerweise waren Spaghetti die einzigen Nudeln die noch da waren. Ich halte die ohnehin für weit überschätzt, es gibt doch soviele andere Nudelsorten bei denen man nicht aufpassen muss sich beim Essen nicht einzusauen.


    Es gab heute vorhin Flammkuchen, belegt mit Peperoni, Zwiebeln und getrockneten Tomaten.
    Heute Mittag habe ich mir ein Brötchen mit Nordseekrabben gegönnt.

    Ich war vorgestern einkaufen und muss allgemein sagen, dass man bei uns im Ort sehr wenig von der Ausnahmesituation merken würde, wenn man nicht wüsste, dass sie existiert (alles subjektive Eindrücke natürlich). Der Verkehr ist wie immer, der Parkplatz dort wo die ganzen Läden sind brechenvoll wie immer und im Aldi war eigentlich auch wieder alles an Ware da.
    Klar, es gibt dort die Abstandsmarken an der Kasse und die Plexiglasscheiben dort und es wird die Anzahl der Leute im Laden reguliert, aber vom Menschenaufkommen hat sich draußen nichts geändert.
    Die größte Veränderung ist die gefühlte Stimmung. Meiner Meinung nach wirken die Leute sehr viel schlechter drauf, es lacht keiner mehr und es wird Blickkontakt vermieden. Alles wirkt sehr seltsam.

    Maßnahmen haben die USA nun ja auch schon ergriffen und der absolute Großteil der Infizierten sind im Staat New York, während andere bevölkerungsreiche Gebiete wie Kalifornien noch relativ wenig belastet sind. Das kommt ihnen noch zu Gute.
    Jedoch lässt Trump ja so Dinge von Stapel wie, dass die Leute nach Ostern am besten wieder normal arbeiten sollten, aber sich dann fünfmal am Tag die Hände waschen sollen und dass die Maßnahmen gegen das Virus ja nicht schlimmer sein dürften als das Virus selbst. Trump meint damit natürlich die verheerenden wirtschaftlichen Folgen und impliziert damit, dass er diese gegen den Tod der Amerikaner aufwiegt. Selbst wenn man von einer Letalitätsrate von "nur" 3% ausgeht so sind das bei 320 Millionen Amrikanern, von denen sich bis zu 70% infizieren dann sind das möglicherweise über 6 Millionen Tote Amis. Dabei sind die mittelbaren Coronatoten durch Überlastung des Gesundheitssystems noch gar nicht inbegriffen.
    Die gesellschaftliche Komponente, die ich mit Sorge betrachte, hatte ich ja auch beschrieben. Strikte Anti-Coronamaßnahmen werden sich in jedem Land schwer auf lange Zeit aufrecht erhalten lassen, in den USA sehe ich das Problem aber am größten. Im Land-of-the-Free sehen es nicht wenige Leute ja schon als nicht hinzunehmende Einschränkung ihrer persönlichen Freiheit wenn sie jemanden der unerlaubt ihre Ranch betritt nicht mit einem Kaliber-50-Gewehr mit panzerbrechender Munition weg-pusten dürfen. Da möchte ich mal sehen wie z.B. eine zwei-monatige Ausgangssperre in Texas durchgesetzt wird.

    Die USA haben China nun nach den offiziellen Zahlen auf dem ersten Platz der Länder mit den meisten Infizierten abgelöst.
    Ich schrieb vor gut einer Woche ja schon hier, dass ich die USA vor einer Katastrophe stehen sehe.
    Wenn dort nun angesichts der bereits jetzt katastrophalen wirtschaftlichen Lage auch von offizieller Seite nun offen mit dem Gedanken gespielt wird die Menschen zugunsten der Aktienkurse und des Wiedererstarken der Wirtschaft den Gefahren dieser Pandemie auszusetzen, dann bemüht sich die kapitalistische Elite des Landes noch nicht einmal mehr zu verhehlen, wo tatsächlich ihre größte Sorge liegt.
    China wird zwar sehr ähnlich verfahren, aber das Land hat auch eine Geschichte, die nicht arm an Bespielen ist, dass die Herrschenden dort auch im Bezug auf die eigene Bevölkerung nicht selten nach der Weise verfahren: der Tod eines Einzelnen ist eine Tragödie, der Tod von Tausenden eine Statistik. Bei den USA ist dies (zumindest auf ihre eigene Bevölkerung gemünzt) bisher nicht zu beobachten gewesen.
    Die USA wirken vollkommen überfordert. Da hilft es nicht wenn der Präsident das Virus den Chinesen in die Schuhe schieben will oder für von den Demokraten aufgebläht bezeichnet.
    Ich schaue mit Sorge in die USA, denn egal wie wir hier die Situation meistern werden, die Auswirkungen im mächtigsten Land der Erde werden uns auch betreffen.

    Dass die knallhart heute gesagt haben: Habt ihr die erste Woche gut geschafft? Es kommen noch dreieinhalb weitere - hätte ich in der Deutlichkeit nicht erwartet. Eher Salamitaktik.
    edit: Schicker neuer Thread und eines Tages ein schönes Zeitzeugendokument.


    Die Deutlichkeit ist auch nötig, damit alle begreifen, dass es ernst ist.
    Massenpsychologisch problematisch sehe ich es dann allerdings wenn dieser Ausnahmezustand dann zur Normalität wird und lange andauert. Für viele nicht betroffene Menschen ist das Virus nämlich noch ein zu ungreifbares Phänomen. Ich sehe da schon die Gefahr vermehrter Trotzreaktionen und Ungehorsam, gerade je länger die Situation andauert.


    Das viel wertvolle Zeitzeugendokument für die Nachwelt ist im Übrigen der Smalltalk des Grauens. It is known.

    Nachdem ich heute noch einmal über das Virus und vor allem dessen globale Verbreitung nachgedacht habe, bin ich wieder deutlich pessimistischer geworden, wenn ich über die nächsten paar Wochen hinausblicke. Gar nicht so sehr wegen der Lage vor Ort, wo die Regierung größtenteils ein gutes Krisenmanagement an den Tag legt, sonder vor allem auch wegen der USA.
    Dort kommen einfach zu viele Probleme zusammen, die einen schlechten Verlauf der Krise zu sehr begünstigen. Neben dem unsolidarischen Krankenversicherungssystem sind es auch die teilweise schlechte Gesundheitsversorgung, in weiten Gebieten schlechte Infrastruktur, der asoziale Turbokapitalismus und dazu auch die in nicht geringen Teilen der Bevölkerung verankerten Waffenvernarrtheit, Skepsis gegenüber der Regierung, Primat der persönlichen Freiheit und schlichtweg Dummheit die mich pessimistisch stimmen.
    Und dann kommt da noch eine Regierung dazu, die keinen sonderlich kompetenten Eindruck macht (ihr wisst ja alle welch stabiles Genie dort Präsident ist).
    In keinem anderen Land der Erde sehe ich die Situation potenziell so eskalieren wie in den USA. Das wird auch mindestens mittelbare Folgen für uns haben. Während ich uns also ohnehin schon in einer sehr schwierigen Situation sehe, möchte ich nicht wissen was passiert wenn die Nation mit der mit Abstand stärksten Armee der Welt sich mit dem Rücken zur Wand stehen sieht.
    Das ist perspektivisch gesehen momentan meine größte Sorge.

    Puh Narannia, viele Sachen im Forum lasse ich mittlerweile unkommentiert, aber hier muss ich zumindest einen kurzen Kommentar abgeben: nimm's mir nicht übel aber der Beitrag ist wirklich an vielen Stellen sehr, sehr...schlecht (in Ermangelung eines besseren Wortes). Ich hoffe da spricht nur die Frustration über die stressige Situation aus dir. Es ist verständlich wenn dein Nervenkostüm darunter schon gelitten hat.
    Ich könnte näher auf alles eingehen, aber da ich weiß, das andere User sich nicht die Chance nehmen werden hier die einzelnen Absätze zu zerpflücken belasse ich es dabei: Mach dir nochmal über die Zusammenhänge Gedanken, über das große Ganze und vielleicht über die ein oder andere ethische Frage.
    Ansonsten wünsche ich dir viel Erfolg dabei die Herausforderungen vor die insbesondere auch dich das Virus und die Ausnahmesituation stellt zu bewältigen.

    Auf jeden Fall. Habe erst gestern noch gelesen, dass man sich den Peak innerhalb der nächsten 7 Tage erwartet.


    Peak der neu Infizierten oder der aktiven Fälle? Letzteres wären in der Tat außergewöhnlich gute Nachrichten und ließen auf ein Vergleichsweise schnelles Ende der Pandemie hoffen.

    Ich bin gestern Abend auf die Verschwörungstheorie gekommen, dass das Coronavirus eine Verschwörung fundamentalistischer Evangelikaler oder sonstiger radikaler Christen ist, die dafür sorgen wollte, dass ALLE Menschen sich in der Fastenzeit gefälligst in Verzicht üben. Schachmatt Atheisten.
    Sie haben allerdings nicht weit genug gedacht, dass sie dann auch nicht die Ostermesse feiern können.

    Ich war anfangs eigentlich relativ positiv gestimmt als ich die beispiellosen Maßnahmen der Regierung vernommen habe. Es sollte doch schon helfen das Virus einzudämmen. Ein Blick auf das Verhalten der Leute und in unsere Zukunft, die ich ungefähr in Italien sehe, zeigt aber, dass bis auf weiteres auch solche zur Verlangsamung der Verbreitung unumgänglichen Maßnahmen leider noch keine wesentliche Besserung, im Sinne von einem Rückgang der Infiziertenzahlen, bringen werden. Die Zahlen werden noch lange weiter ansteigen und bis die aktiven Fälle sinken wird noch einiges an Geduld gefragt sein.


    Ich muss zugeben, dass sich für mich persönlich Gott sei dank bisher nicht viel ändert. Ich mache ohnehin 2-3 von 5 Werktagen Homeoffice, jetzt halt komplett und bin zudem jemand der aufgrund jahrelanger Übung kein Problem damit hat die Abende vor dem PC oder TV zu verbringen. :D
    Meine Freundin arbeitet jedoch im Leitungsteam einer Drogeriefiliale von Deutschlands größter (und bester) Drogeriekette (dm) und wird demzufolge auch weiterhin arbeiten müssen (aufgrund von Engpässen sogar nochmal deutlich mehr als üblich) und wird demzufolge auch weiterhin viel mit Menschen in Kontakt kommen. Ein wenig Sorge, dass sie sich infizieren könnte, habe ich schon. Zudem weiß wohl jeder, der mit Geschöpfen der Spezies Mensch regelmäßig in Kontakt tritt, was für Abgründe sich da auftun können. Das ist im Normalbetrieb schon teilweise unglaublich, die nächste Zeit wird in dieser Hinsicht noch einmal deutlich stressiger für meine Freundin.
    Naja, wenigstens sitze ich an der Quelle bei Klopapier. :D


    Ich hatte auch gestern einen Streit mit meiner Freundin, weil ich nun viel einkaufe. Also eigentlich nicht mehr als sonst pro Einkauf, wir machen auch sonst eigentlich maximal zwei Einkäufe die Woche, aber dafür halt öfter. Ich war am Montag einen großen Wocheneinkauf tätigen (Nudeln, Haferflocken, Mehl, H-Milch gab es nicht mehr, dafür aber Konserven) und gestern wieder. Heute möchte ich nochmal los.
    Ich möchte halt einen kleinen Notfallvorrat von etwa zwei Wochen aufbauen, den ich dann halte. Für uns zwei hat das auch keine außergewöhnlichen Dimensionen. Hintergrund meiner Überlegung ist zum einen natürlich eine mögliche zwei-wöchige Quarantäne, zum anderen die ungewisse Zukunft.
    Ich möchte nicht für die Apokalypse horten, aber sehe auch überhaupt keinen Nachteil davon, wenn man ein paar mehr Vorräte als sonst hat. Wenn (hoffentlich) alles gut geht hat man halt zu viel Nahrung im Haus gehabt - wie schlimm!
    Meine Freundin findet, dass ich übertreibe...

    GRRM schreibt wieder:

    Zitat

    For those of you who may be concerned for me personally… yes, I am aware that I am very much in the most vulnerable population, given my age and physical condition. But I feel fine at the moment, and we are taking all sensible precautions. I am off by myself in a remote isolated location, attended by one of my staff, and I’m not going in to town or seeing anyone. Truth be told, I am spending more time in Westeros than in the real world, writing every day. Things are pretty grim in the Seven Kingdoms… but maybe not as grim as they may become here.


    https://georgerrmartin.com/notablog/2020/03/17/strange-days/