Beiträge von Faulpelz

    Nur interessehalber, habt ihr beiden den gesamten Thread gelesen?

    Klar.
    Hab sicher auch das eine oder andere Detail übersehen.
    Ich kann der Eingangsthese aber trotzdem nicht zustimmen (wer Tyrion mag kann Tywin nicht hassen); nur weil die Charaktere teilweise ähnlich sind, heisst das nicht dass Tyrion genauso zu bewerten ist wie Tywin.


    Zumal Tywin mit seiner ständigen Kälte Cersei, Jaime und Tyrion ganz schön geprägt hat, während andere Familienangehörige der Lannisters eigentlich ganz in Ordnung zu sein schein (Kevan, Lancel). Und bei Tyrion ist eindeutig ein gutes Herz zu erkennen dass er auch immer wieder nach außen hin zeigt. Gibt es eine einzige Szene in der Tywin nicht wirkt wie ein Eisblock bzw. ein alter Nazi?
    Er schafft es ja noch nichtmal seinen Gnomensohn angemessen zu loben, als dieser ganz Kings Landing verteidigt.

    Also mangelnder Anspruch wird sicher nicht das Problem sein, da steckt immer noch HBO dahinter, die mit Sopranos, Rome und Co. bisher fast nur anspruchsvollere Serien gedreht haben.


    Die Frage ist halt wo gestrichen wird und ob das Ergebnis Sinn macht. Klar kann man theoretisch ein paar Orte weglassen bzw muss sie nicht in allen Details zeigen, aber GRRM würde es sicher nicht abwinken, wenn wichtige Orte wie Riverrun oder Harrenhal nicht auftauchen.
    Zumal das Skript des Piloten die Story auch recht werksgetreu umsetzt...kann mir nicht vorstellen dass sich das groß ändert.


    So wie du das beschreibst, stelle ich mir tatsächlich die Schlacht am Roten Arm aus Tyrions Perspektive vor. Das sollte so funktionieren, weil sie sehr subjektiv und bruchstückhaft geschildert werden kann (und im Buch ja auch wird).


    Aber bei der Schlacht am Blackwater wird das doch leider komplizierter, weil man dazu die Stadtmauern, den Fluss, die vielen Schiffe, das Seefeuer usw. bräuchte.


    Die Flüsterwaldszene hingegen dürfte ein Klacks sein. :D

    Naja für Blackwater braucht man eigentlich nur die normale Kings Landing Kulisse (ich denke da wirds eine Art CGI-Overview geben) und setzt halt grüne Flammemeer auf den Blackwater. Und ziwschendruch ein Szenen auf Davos Schiff und den Ausfall von Tyrion, wo er aber ja auch nur gegen ein paar Gegner kämpft, den Hauptteil der Schlacht also gar nicht mitkriegt.


    Ich hoffe allerdings das die düstere, hoffnungslose Atmosphäre in Kings Landing eingefangen wird, das ist eigentlich sogar wichtiger als großartiges Schlachtgetümmel


    Schwieriger finde ich eigentlich die schiere Anzahl an Schlachten und größeren Scharmützeln und vor allem die vielen Ortswechsel...die Twins, Riverrun, Eyrie, Kings Landing, Harrenhal, Winterfell, die Mauer, das Lager der Wildlinge, Renlys Krieglager, Pyke, Storms End, Dragonstone, Gods Eye...und natürlich die etlichen Städte durch die Daenerys kommt (wobei man da theoretisch einige zusammenlegen kann).



    Naja ich bete einfach dass die Serie bis zur dritten Staffel kommt, mit der roten Hochzeit, Joffreys Vermählung & dem Kampf Martell vs Clegane, die Tode von Lysa, Shae und Tywin als fulminantes Staffelende (+ die sehr emotionale Szene in der Sansa die Schneeburg baut und Littlefinger ihr am Ende hilft)...das kann ich mir richtig hochdramatisch vorstellen.


    Man sollte dabei auch nicht vergessen, wer das denn überhaupt produziert. HBO ist gewiss kein Niemand. Die haben serientechnisch schon so einiges auf die Beine gestellt und werden wohl wissen, was machbar ist und was nicht. Von daher würde ich mir um solche Dinge keine Sorgen machen.

    Wenn jmd eine Serie zu soiaf hinkriegen kann dann HBO.
    Trotzdem; Rome war unglaublich aufwändig und teuer (deswegen wurde das Projekt trotz Kritikerjubel auch gegraben), dabei gibt es dort gar nicht mal so viele Kampf und Massenszenen und die Ortswechsel halten sich auch in Grenzen (jeder Ort braucht schließlich sein eigenes Set)...ich glaub außer Rom, Norditalien, Griechenland und Ägypten gab es kaum Wechsel.


    Für soiaf brauchen sie in der ersten Staffel immerhin: Winterfell, Die Mauer, Kings Landing, Red Keep, Eryie, Pentos und der Khalasar. Das ist schon verdammt viel und wird viel kosten.


    Deswegen hoffe ich dass die Serie dann auch geguckt wird und nicht das selbe Schicksal erleidet wie Rome..also ein Cancel trotz enorm hoher Qualität. :(

    Ich freu mich schon sehr, der Cast ist mMn fast perfekt (nur Joffrey wiederspricht meinen Vorstellungen sehr; hatte mir da einen arroganten Hübschling mit hässlichen Lippen und tumben Blick vorgestellt), Lena Headey, Peter Dinklage und Sean Bean sind natürlich Volltreffer.


    HBO ist auch die richtige Adresse dafür, Rome ist ja von Aufbau und Story sehr ähnlich; wäre Rome ein Buch, wäre es wie LvEuF :D


    Jetzt gibt es nur noch wenige Sachen die mir Sorgen machen:


    1. Wird der Pilot akzeptiert? Denke mal schon bei dem Cast.
    2. Erreicht die Serie die dritte Staffel? Das dritte Buch ist mit Abstand das spannendste, während es in Staffel 2 wohl dann einen Spannungsdurchhänger gibt, den die Serie hoffentlich überlebt.
    3. Wie will HBO das alles bezahlen? Ab Buch 2 gibt es ja echt ständig große Schlachten und Ortswechsel, hunderte an Charakteren und va. immer mehr magische Wesen. Das kostet ja alles auch etwas und muss angemessen umgesetzt werden. Da denke ich mit Grauen an die Schlachten in Rome zurück, wo es oft nur den Marschbefehl zu sehen gab....

    Woher weißt du, dass das so ist? MMn tut er nicht so, sondern ist s.

    Wenn Tywin seine ganzen Grausamkeiten als reine "Pflichterfüllung zum guten Zweck" ansah, dann war er entweder verdammt dumm oder krank.
    Was sollte die Sache mit der Bauerstochter? Und Shae? Warum schmeisst er jemanden lebenslang in den Kerker, der einen einfachen Witz über ihn gerissen hat? Warum lässt er Kinder ermorden?
    Mag sein dass er irgendwann mal nur die Absicht hatte, seine Familie zu beschützen...aber es kann mir niemand erzählen dass Tywin zum Zeitpunkt von song of ice and fire überhaupt noch ein Herz hatte.


    Stannis kaufe ich ab, dass er die Gräueltaten nur tut um damit etwas besseres zu erreichen (oder etwas was er für besser hält), bei Tywin steckt mMn einfach nur ein mieser Charakter dahinter, ein Ego, das auf jede Andeutung einer Kränkung mit massiven Strafen reagiert.

    Zitat

    Hätte sie ihn so demütigen müssen?
    Und dass es ausgerechnet der Vater war, der zuvor noch gedroht hat, sie umzubringen . . .
    Also hier kann man Tyrion keinen (großen) Vorwurf machen.

    Ich glaube nicht dass Shae eine Wahl hatte. Tyrion hat ihr vorher erzählt dass Tywin die nächste Hure hängen wird, die er in Tyrions Bett findet, und Cersei ist nunmal dahinter gekommen, dass Shae Tyrions Mätresse ist.
    Ich denke für Shae war es der einzige Weg noch irgendwie heil aus der Sache rauszukommen und dass sie Tyrion nicht liebt, war ihm klar.
    In diesem Fall hat er in meinen Augen also überreagiert, zumal von Shae keine Bedrohung mehr ausging, während für ihn, Cersei und seinen Vater einfach nicht genug Platz in Westeros ist.

    Schwer, sehr schwer.


    Tyrion ist für der weitaus komplexeste, ungewöhnlichste und interessanteste Charakter, in seinen Kapiteln passiert immer etwas spannendes und er ist einfach eine Figur, die einem ans Herz wächst, weil man versteht wofür er kämpft und es einem wehtut zu sehen, dass er trotzdem scheitert.


    Arya steht ihm aber nur wenig nach; sie ist der Gegenentwurf zu Sansa und dabei sehr gut ausgearbeitet. Martin hat nicht den Fehler gemacht, sie zu schnell zu erwachsen werden zu lassen; obwohl sie immer wieder über sich hinauswächst und sogar Menschen tötet, kommt immer wieder durch, dass sie eben doch nur ein Kind ist, ein Kind in einer Lage, in der sich die meisten wohl heulend in der Ecke verkrochen hätten und gestorben wären. Ich denke Arya ist eine der Figuren mit dem größten Potential.


    Jaime hat es geschafft mich zu verblüffen; er ist nicht der ehrlose Königs- und Kindermörder der er zu sein scheint, aber natürlich auch kein positiver Charakter. Er ist innerlich zerrissen und es immer wieder amüsant mitanzusehen wie er sich entscheidet und entwickelt..man kann es kaum voraussagen.


    Dany macht eine ähnliche Entwicklung durch wie Arya und ihre Kapitel sind fast immer spanned...leider oft etwas ungünstig platziert, so dass man nach einem Spannungshöhepunkt umblättert und sich ärgert dass über dem nächsten Kapiten Daenerys prangert...obwohl ihre Geschichte durchaus interessant und aufregend ist (besonders in Buch 1&3), eine willkommene Abwechslung zu den Kriegen und Intrigen in Westeros.

    Eddard
    erscheint im ersten Buch natürlich erstmal wie der "Held", der Macher der alles wieder hinbiegt...dabei verhält er sich in Kings Landing so vorsichtig und besonnen wie ein Elefant im Porzellanladen und letztendlich ist sein Schicksal früh besiegelt. Zu seiner Verteidigung muss man aber sagen, dass auch genialere Köpfe als er, die die Intrigen bei Hofe gewohnt waren und wussten was zu tun waren, letztendlich zu Opfern wurden, selbst der geniale Tyrion erleidet dieses Schicksal. Eddards Tod war also von Anfang an nur eine Frage der Zeit...ich mochte seinen Charakter, weil er von großer Bedeutung für die Geschichte war und vielen anderen Figuren als Vorbild dient.


    Catelyn ist eine starke Frau, aber macht noch mehr Fehler als ihr Mann. Ich kann ihr Verhalten verstehen, aber gerade ihre Abneigung gegenüber Jon macht sie natürlich unsympathischer. Dennoch hat sie nicht verdient alle ihre Kinder zu verlieren, deswegen haben mich ihre Kapitel immer sehr traurig gemacht und ihr gewünscht, dass sie erfährt dass die meisten noch leben..


    Jon ist eigentlich auch ein interessanter Charakter, aber von allen trotzdem der eindimensionalste. Jon gelingt letztlich immer alles und immer kommt Rettung in letzter Sekunde. Letztlich ist Jon Snow nur eine kleinere, klügere Version von Eddard Stark und ich hätte mir gewünscht, dass sein Dasein als Bastard doch eine größere Rolle spielen würde...letztendlich ist sowieso immer klar, dass er der Mauer treu bleiben wird.


    Bran ist eine bisher eher unwichtige Figur, in der dennoch großes Potential steckt. Man hat Mitleid mit ihm weil er zertrümmert wurde und seine Kapitel auf Winterfell tragen fast das ganze zweite Buch (von der Schlacht in Kings Landing mal abgesehen). Seitdem hat er sich leider kaum weiterentwickelt und in Buch 3 spielte er ja kaum eine Rolle, aber ich denke er wird zurückkehren.


    Sansa hat eine etwas undankbare Rolle, weil sie von Anfang an von Arya überschattet wird, die dem Leser natürlich sympathischer ist. Sansa ist eher einfältig und oberflächlich, manchmal nervt dieses Verhalten auch. Und besonders in Buch 2 sind ihre Kapitel die langweiligsten, weil außer den Demütigungen durch Joffrey und den Begegnungen mit Sandor Clegane eigentlich nur wenig passiert...in Buch 3 bessert sich das. Dennoch fehlt mir bei Sansa immer noch der Moment in dem sie Gelegenheit hat über sich hinauszuwachsen, sie ist immer so passiv und kriecherisch und selbst ihre schlimmsten Feinde sind ihr egal (warum freut sie sich nicht über Joffreys Tod?).

    Theon
    hat leider zu wenige Kapitel um sich wirklich zu entwickeln. Ich empfand ihn eigentlich als einen recht interessanten Charakter, weil er (wie Jaime) irgendwo jenseits von gut und böse steht und man nie weiss ob er nicht vllt doch auch mal rechtschaffen handelt. Letztendlich vehält er sich aber nur dumm und ungeschickt, und spielt dann auch keine größere Rolle.


    Davos hat auch ein Problem, denn man merkt seiner Figur stark an dass sie nur dazu da ist um den Leser über Stannis und Melisandre auf dem Laufenden zu halten. Die Figur ist rechtschaffen und erinnert ein bisschen an Eddard Stark, aber letztendlich fehlt eine echte Entwicklung und ein Bezug zu den anderen Charakteren...ich fieberte kaum mit ihr mit, trauerte nicht um seine Söhne und würde lieber mehr über Stannis erfahren als über Davos. So ging es mir zumindest.


    Samwell findet sich auch nicht so recht in die Geschichte ein; er ist da, seine Kapitel sind spannend, aber Jon ist die wichtigere Figur, von daher ist es mir eigentlich recht egal was mit Sam ist...zumal seine Weinerlichkeit beizeiten auch nervt.






    Feast for Crows hab ich noch nicht gelesen, aber bei den bisherigen Figuren stimme ich für Arya, knapp vor Tyrion, den ich von der Figur her sogar interessanter, aber seine Kapitel nicht ganz so mitreissend fand.

    Tyrion und Tywin gleichzusetzen ist in meinen Augen Blödsinn, Tywin ist ein ganz anderes Kaliber als Tyrion, und wie dieser sich entwickelt wissen wir noch nicht.


    Tywin ist grausam, hochintelligent und verlogen, in meinen Augen ist er einer der verdorbensten, gefährlichsten Charaktere in der Serie, schlimmer als Cersei, die aus Verzweiflung und Liebe handelt oder Joffrey, der zwar wahnsinnig und krank aber dabei auch ziemlich dumm war. Und ein Monster wie Gregor Clegane gibt wenigstens zu ein Monster zu sein, während Tywin die ganze Zeit so tut als wären seine Taten ein notwendiges Übel, an denen er keine Freude findet.


    Wenn es so wäre, warum erklärt er dann ein harmloses Bauernmädchen zur Hure und lässt sie schänden, obwohl eine einfache Anullierung der Ehe genauso gereicht hätte? Warum nimmt er sich Shae zur Mätresse, obwohl er seinen Sohn für seine Hurerei beschimpft und bestraft? Wieso kann er nicht einen Funken Liebe für seine Kinder aufbringen?


    Er lässt andere für sich töten, vergewaltigen und schänden, schmiedet Ränke und Verschwörungen und wenn er mal etwas gutes für seine Kinder tut, dann nur damit seine Autorität gestärkt bzw nicht geschwächt wird. Selbst wenn er Tyrion verteidigt, geht es ihm nur darum, dass sein eigener Ruf gewahrt wird, immerhin ist er der Vater.
    Und obwohl Tyrion ihm mehrfach beweist, dass er ein würdiger, mutiger und kluger Sohn ist, bestraft ihn Tywin wo er nur kann; er verweigert ihm Casterly Rock, zwingt ihn Sansa Stark zu heiraten (obwohl das wohl eher Kalkül war als eine Strafe), verbietet ihm seine Hure und hätte ihn am Ende sogar umbringen lassen. Verlogener geht kaum...von wegen ein Lannister begleicht stets seine Schulden.



    Tyrion hingegen ist lange ein eindeutig positiv besetzter Charakter; er tut niemandem wirklich etwas, bildet sich fort und ist gut zu denen, die auch gut zu ihm sind. Er ist mehr ein Opfer der Umstände und besonders im zweiten Buch beweist er Mut, Klugheit und ein Herz für Schwache; er gibt zwar auch Morde in Auftrag, aber nie gegen Unschuldige; der Mann von der Wache war ein mieser Mörder und der Barde hat ihn erpresst; Shae wäre gestorben, wenn Bronn nicht den Barden getötet hätte.


    Er muss allerdings viele Demütigungen schlucken, und obwohl er versucht mit seinem Dasein als Gnom zurecht zu kommen, wird es nur immer schlimmer....und zwar nur weil er ein Zwerg ist.
    Im zweiten Buch beweist er dass er klüger ist als die meisten, mutiger als Sandor Clegane und ein passabler Kämpfer. Trotzdem wird er weiter gedemütigt, seine Verdienste werden nicht anerkannt; wichtiger ist dass er ein Gnom ist.


    Im dritten Buch wird er dann mit Scheiße nur so überschüttet; er muss Sansa Stark heiraten und Joffrey demütigt ihn wo er nur kann, trotzdem hilft ihm niemand, während Joffrey sofort gemaßregelt wird, als er Lord Tywin beleidigt. Und dann wird er für einen Mord verurteilt den er nicht begangen hat und fast alle freuen sich auch noch darüber.


    Das und die Erkenntnis, dass ihn am Ende alle belogen oder verlassen haben (einschließlich Jaime, der aber immerhin seine Schuld begleicht), bricht seinen eigentlich starken Charakter und lässt ihn "böse" werden.


    Seine schlimme Tat ist allerdings nicht der Mord an Tywin (der hat es mehr als verdient), sondern die Tötung von Shae. Shae hat ihn zwar verraten, aber war selber Opfer der Umstände, wahrscheinlich wäre sie aufgehängt worden, wenn sie nicht geredet hätte. Außerdem wusste er dass sie ihn genau wie Bronn für den Meistbietenden verlassen und verraten würde.


    Shae war einfach nur dumm und schwach, aber letztendlich hätte sie kaum anders handeln können, während Tywin tausende Chancen hatte, ein bisschen Menschlichkeit zu zeigen.



    Wenn Tywin und Tyrion sich abseits ihrer Intelligenz irgendwo ähnlich sind, dann frühestens am Schluss von Buch 3.