Beiträge von Faulpelz

    Solange ich dann immer noch den Unterschied zwischen "komplex und anspruchsvoll" und "tiefgründig" kenne, werd ich mich nicht beschweren. ;)
    In die Luft gegangen bin ich auch eher weniger wegen des Themas.


    Einspruch euer Ehren. ASOIAF ist sehr wohl in gewisser Weise tiefgründig. Es arbeitet sich an vielen klassischen Themen der Literatur und des menschlichen Lebens ab:


    - Liebe und Konsequenzen und Grenzen der Liebe
    - Macht und Korrumption
    - starre Ständegesellschaften inkl. Folgen
    - Religion, Glaube und Wissenschaft
    - Krieg und Folgen für Arme und Mächtige
    - Familiäre Mikrokosmen


    Natürlich darf man keinen echten philosophischen Mehrwert erwarten, aber allein die Broken Man-Rede von Meribald hat mehr Tiefgang als der ganze Herr der Ringe und alle Conans zusammen...

    Während ich den Hass auf die 5. Staffel absolut nachvollziehen kann, ist es mir bei der 6. Staffel nicht ganz klar, warum sie so angefeindet wird. Die Handlung wird hier stringent erzählt und die Charakterentwicklungen sind logischer (lässt man Arya mal außen vor).


    Zudem fühlt sich die Staffel viel mehr nach Eis und Feuer an und räumt spätestens in Episode 10 mit vielen Kritikpunkten auf (Cersei Whitewashing, Jaime als ewiger Cersei-Fan) und die Handlung wird sinnvoll in Bewegung gebracht.


    Audiovisuell gibts mit dem Ende von Episode 5, mit Episode 9 und Episode 10 auch ordentlich was auf die Mütze, das ASOIAF-typische Gänsehautfeeling wird gleich in drei Episoden erzeugt (das hat in Staffel 5 höchstens Hardhome geschafft).



    Lässt man Arya, Dorne und manchen Logikfail mal außen vor, war Season 6 verdammt gute Unterhaltung. Für Buchleser ist es mMn gute Fanfiction, die manche Plotpoints aus der Vorlage (Lyanna...) sehr gut umsetzt, andere weniger (Kampf am Tower of Joy)


    Jon hingegen ist der ideale Herrscher, eben weil der keine Lust drauf haben wird.


    Jon kann ich mir 0 als Herrscher in KL vorstellen. Er ist zwar ein Idealist und hat das Herz am rechten Fleck, aber ein wirklich guter Politiker ist weder Buch- noch Serienjon. Eigentlich ist er nix anderes als ein jüngerer Ned Stark, imo sogar noch mehr als Robb.


    Ein guter Verwalter, ein gerechter Richter und ein guter Kämpfer (aber sehr schlechter Heerführer!), aber kein Politiker.


    Es sei denn, er überließe Tyrion alle Entscheidungen und würde sich selbst wie Robert zurückziehen. Aber das passt nun auch wieder nicht zu ihm.

    Ich persönlich glaube:


    Jon IST ein Targaryen und HAT Anspruch auf den Thron....aber er wird die Lehre von Maester Aemon umsetzen und auf den Thron verzichten, weil ihm sein Leben als Stark wichtiger ist.


    Jon ist doch letztlich der ideale Warden of the North, vllt ließe sich das mit einer umstrukturierten, weniger strengen Nachtwache verbinden, wenn die Gefahr der Anderen erstmal gebannt ist.

    Manderly hatte vor allem vom Auftreten her wenig mit dem Herrn Buchmanderly zu tun. Aber egal, ich gehe nicht davon aus, dass er noch eine größere Rolle spielt (wie auch, die Freys und Boltons sind besiegt), von daher ist seine Rolle eigentlich ohnehin nur ein kleines Schmankerl für die Buchleser.



    Immerhin sieht er sehr würdevoll aus.

    Dito, hatte kein gutes Gefühl bei der Szene. Finde ich sowieso komisch, solche Serien oder Filme sind teilweise ab 18, aber Kinder dürfen solche Szenen spielen? Was ist denn schlimmer sich das anzugucken, oder so eine Szene zu drehen?


    Die Szene wurde aus zwei Perspektiven gedreht. Blut sieht man nur aus der Nahaufnahme von Pycelle, da können auch Erwachsene im Hintergrund die Kinder gespielt haben.

    seasons 1 bis 3 waren die besten. was haben alle immer gegen season 2?? ich fand die Hafenarbeiter-geschichte mit am interessantesten. season 4: laaaangweilig. zumindest diese schul-storyline


    Mein Ranking bezog sich auf GOT^^


    Wobei das The Wire-Ranking gar nicht so anders wäre. Auch da war Season 5 die schwächste und Season 2 auch nur gut.

    wozu hat man Pycelle extra umbringen lassen. Er hätte doch mit dem Rest brennen können?


    Man wollte wohl die Little Birds zeigen. Ich hätte ja die Originalbuchszene bevorzugt, nur halt mit Qyburn statt mit Varys (Varys macht in der Serienvariante keinen Sinn. denn hier ist Cersei nochmal ne Stufe verrückter als im Buch)

    Weil es nie eine bessere TV Staffel gegeben hat als die 4. Staffel von The Wire, und auch niemals wieder geben wird.


    Und nun zurück zum Thema!


    Falsch, The Wire Staffel 3 war auch saustark!


    Mein Season Raning ist: Season 1 > Season 3 >> Season 6 > Season 4 = Season 2 >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Season 5 (Gott war die schlecht)

    Und niemals wird die Septe im Roman so gesprengt. Die Szene wirkt im Roman wegen der vielen Wechsel zwischen der Panik darin, der am Fenster stehenden Cersei und dem verzweifelten Kampf Lancels noch irgendwie an die Kerze zu kommen. Aus wessen POV soll das im Roman denn spannend beschrieben werden? Cersei die am Fenster steht und ne Explosion sieht?


    Du vergisst, dass es in ASOIAF immer am Anfang und am Ende des Buches POVs aus "zufälligen" totgeweihten Figuren gibt. Wenn Cersei in WOW nicht stirbt, dann kann ich mir schon vorstellen, dass sie noch so einen Nero-Auftritt hat.

    Kings Landing fand ich eigentlich auch gut umgesetzt. Eine derartige Szene kannte man aus GOT noch nicht (Vaes Dothrak war ja doch recht anders inszeniert) und die Musik war klasse. Seriencersei ist nun nochmal eine ganze Ecke krasser als Buchcersei...


    Dass der Norden sich jetzt doch erinnert, fand ich etwas albern...aber gut. Die Dany the conqueror Endszene wirkte abgedroschen.


    Für Walder Frey hätte man mehr Zeit einplanen müssen. Im Prinzip war die Idee mit der Pastete ja sogar gut, aber so wirkte das ganze, als hätte man 5 Minuten rausgeschnitten. Ich hätte auch kein Problem damit gehabt, Walder Frey erst in der nächsten Staffel sterben zu sehen, denn jetzt gibt es außer Cersei und Euron keine menschlichen Bösewichte mehr (naja und Jaime, je nachdem wie er sich entwickelt).


    Immerhin: Die Folge hatte die erste solide Dorne-Szene, auch wenn Varys' hingerotztes "Fire and Blood" eher trashig klang.



    Wohin die Reise jetzt geht? Keine Ahnung. Das Personal ist ja mittlerweile auf ein Minimum reduziert worden und ein wirklich interessanter Ausgangspunkt ist nicht vorhanden (die Ausnahmen sind vllt Sandor Clegane und Littlefinger, deren weiteres Handeln immer noch unklar ist). Die Zukunft klingt sehr nach Standard-Fantasy mit böser Königin und Schlachten zwischen Drachen und Zombies.

    Ja manche Storys (Dorne sind nicht so gut), aber es ist keinesfalls Dünschiss,
    es ist ebend nur nicht auf Game of Thrones Niveau.


    Manche Storylines die wirklich gut sind werden schon allein dadurch zerrissen weil es nicht so im Buch steht.
    Und jetzt kann auch wieder jeder komm, "Nee ist nicht so". ES IST SO.


    Was ist denn an Dorne bitte gut gewesen? Das Set und das Alexander Siddig mitgespielt hat, der aber 0,0% seines enormen Talentes zeigen durfte.


    Die Sandfakes wären sogar in Xena: The Warrior Princess peinlich gewesen.



    Welche Storylines meinst du denn? Stannis? Arya? Abgesehen von einzelnen Szenen (Theater, die warmherzigeren Shireenszenen sehe ich da nicht viel Gutes).
    Kings Landing finde ich in den letzten zwei Staffeln sogar fast besser als im Buch, weil der sich anbahnende Konflikt greifbarer ist. Mir fehlt zwar "Mad Cersei", aber ich mag es, wie sie die Kontrolle über Tommen und letztlich ihren Verstand verliert. Trotzdem könnte man da auch vieles besser machen.

    Lustig fand ich eine Aussage: Wenn es fast nicht mehr möglich ist einen Handlungsstrang zu einem plausiblen Ende zu bringen bleibt nur noch der Einsatz eines https://de.wikipedia.org/wiki/Deus_ex_machina


    So ist es doch bei GOT auch. GOT nutzt immer entweder unwirkliche Last-Minute-Rettungen (meist durch Brienne) oder "überraschende", schlecht vorbereitete Tode (à la Doran, Barristan, Roose, Osha) um Figuren, für die es keine Verwendung mehr hat, aus der Serie zu bekommen.


    Am besten hat es da noch Gendry erwischt, der auf ein Boot gesetzt wurde, damit er die Story nicht weiter behelligt.

    danke das du Arya diskussion wieder ausgegraben hast @Faulpelz, jetz begeht @rhaegon I. selbstmord.^^


    Ich wusste nicht, dass das jemals befriedigend ausdiskutiert worden wäre.


    Auf jeden Fall wird in dieser Season überdeutlich, dass die Lager bei GOT immer extremer werden. Einerseits gibt es die Leute, die wirklich jedes kleine Detail abklopfen müssen und sich am Ende sogar über "unhistorische" Hopliten ärgern. Andererseits gibt es Leute, die jeden Story-Dünnschiss auf den Tod verteidigen wollen, obwohl offensichtlich ist, dass da nicht viel dahinter steckt. Das manche Plotlines einfach schlecht sind, sollte doch seit Dorne auch "common sense" sein, aber dennoch wird es von manchen verteidigt, als wäre alles, was gezeigt wird, pures Gold.


    Bei der Arya-Story ist es halt doppelt ärgerlich, weil im Gegensatz zu Dorne ein RIESENPOTENTIAL da gewesen wäre. Es gibt in der Welt von GOT doch kaum etwas cooleres als gesichtswechselnde Assassinen. Leider war die Umsetzung mehr als bescheiden.



    Als normaler Gucker, der GOT auch nicht mehr ständig an seiner Buchvorlage misst, sollte man in der Lage sein, zu differenzieren.

    Das ist eben genau der Unterschied zwischen Jons Handlung und Aryas Handlung.


    Jon hat einen Grund, warum er kopflos und impulsiv reagiert: Der Grund liegt blutend und sterbend vor ihm. Die Szene ist somit "in character" und damit akzeptabel.


    Arya hätte alle Zeit der Welt gehabt, sich in den Kanälen von Braavos eine kluge Tarnung und einen guten Fluchtplan auszudenken. Stattdessen spaziert sie in der maximal auffälligsten Weise durch die Gassen und lässt sich abstechen, weil die Schreiber "Thrill" brauchen, überlebt eigentlich tödliche Stiche, weil die Schreiber Arya noch in der Story brauchen und läuft mit blutender Bauchwunde Parcour durch die ganze Stadt, weil die Schreiber Action wollen.


    Im Gegensatz zu Jon wurde Arya in der Vergangenheit aber völlig anders portraitiert. Sie ist zuvor Arry der Junge und Wiesel, das Dienstmädchen, das in der Gegenwart von Schwerstkriminellen und Tywin Fcking Lannister himself ihre Tarnung aufrechterhalten kann. Sie schafft es Meryn Trant auszutricksen.


    Es gibt keinen Grund dazu, warum sie sich plötzlich so dämlich verhält.

    Die Leakspoiler sind imo Müll. Es wird sich sicher vieles so ähnlich abspielen, aber manches macht auch überhaupt keinen Sinn.


    Bin mal gespannt, ob dieses Lied noch vorkommt:

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    Naja manche Kritikpunkte am Storytelling à la "Warum handelt der Charakter so und so" lassen oft die spezifischen Charaktereigenschaften der Figuren außer Acht.


    So war Jon schon immer impulsiv und seine ganze Familie neigt zu kopflosen Aktionen (Ned und Robb sind deswegen mittlerweile sogar kopflos) - sogar Bran und Arya sind nicht besser!


    Sansa hat schon immer ihr eigenes Süppchen gekocht, war schon immer naiv und hat bereits vorher ihrer Familie geschadet. Sie hat oft keinen Überblick über die möglichen Auswirkungen ihrer Handlungen und Nichthandlungen.


    Nur weil man sich persönlich erhofft, dass die Figuren endlich dem Klischee der perfekten Helden entsprechen mögen, ist es noch kein schlechtes Storytelling nur weil es nicht so ist.


    Schlechtes Storytelling ist eher so was wie Arya, die trotz Lebensgefahr gemütlich durch Braavos schlendert, sich dämlich abstechen lässt und auf miraklöse Weise überlebt.

    Alexander der Große wurde einige Male verwundet. Die Schlacht von Issos taugt nicht wirklich zum Vergleich, denn im Gegenteil zu Jon war Alexander ein guter Stratege, der die schlechte Position des Gegners gnadenlos ausgenutzt hat. Dareios hingegen war ein eher schlechter Heerführer, der offenbar wenig über die Eigenschaften des Geländes nachgedacht hat.


    Im Battle of the Bastards wars hingegen eher andersherum: Jons Armee verhält sich absolut chaotisch, während Ramsay methodisch vorgeht, auch wenn er viele Männer opfert.


    Mit Alexander hat Jon nur gemeinsam, dass er stets selber vorne mit dabei ist.