Beiträge von Finnigan

    Also etwas falsches über Zeiten die völlig irrelevant für unsere Gesellschaft sind.


    Wenn du wirklich glaubst, dass die Vergangenheit irrelevant für die Gesellschaften der Gegenwart wäre, dann hast du dich für jede Diskussion zu diesem Thema disqualifiziert. Als Hausaufgabe kannst du dich ja mal damit auseinandersetzen, warum Geschichte wichtig ist. Dann darfst du hier auch wieder mitspielen.


    Ausserdem würde ich behaupten, dass das Wissen über die Wikinger-Kultur in der breiten Bevölkerung grundsätzlich extrem schmal ist und sich wohl auf nicht viel mehr als folgende Aussage(n) beschränkt:
    - ein Volk, dass mit Schiffen unterwegs war und küstennahe Dörfer/Gebiete überfallen und geplündert hat, dabei gingen sie wohl auch recht brutal vor


    Da geht es ja schon los, die Wikinger waren nämlich kein Volk, sondern sind erstmal nur eine Sammelbezeichnung für Seeräuber aus verschiedenen nordischen Völkern. Während eine handvoll dänischer Seefahrer die Ufer des Kontinents plünderte, war nämlich der Großteil der Dänen zu hause und hat sich nicht die Bohne für deren Unternehmungen interessiert. In Prinzip waren es auch erstmal nur Kaufleute, die für sich entdeckt haben, dass man mit dem Plündern wehrloser Klöster auch ganz gut Geld verdienen kann.


    So mutig und kampfstark waren die Wikinger im Übrigen auch nicht. Sobald es zu einer richtigen Schlacht mit fränkischen Heeren kam, haben die Wikinger in der Regel den Kürzeren gezogen. Ihr Vorteil war lediglich, dass das königliche Heer nicht so schnell und mobil war. Die Wikinger kamen, plünderten, und waren weg bevor die Frankenherrscher reagieren konnten. Es hat ein Grund, warum die Wikinger meist wehrlose Dörfer und Klöster mit Mönchen, die nicht kämpfen können, überfallen haben. Und besonders weit weg von ihren Booten haben sie sich auch nicht getraut, damit sie notfalls sich ganz schnell wieder zurückziehen können, wenns ernst wird. Besonders viel Ehre und Tapferkeit gehört nicht dazu, Mönche zu ermorden und Nonnen zu vergewaltigen... passt nur leider nicht in die romantisierende Vorstellung von Wikingern ;)


    Von der romantisierenden Vorstellung einer (teils auch von Wissenschaftsmedien) überbewerten, vermeintlichen Gleichberechtigung der Frau und den nur legendenhaften Schildmaiden fange ich gar nicht erst an ;)

    Filme/Serien müssen nicht 1:1 historisch korrekt sein, sonst wäre es eine Dokumentation. Das Medium bedingt zwangsläufig, dass man dramaturgisch etwas anpassen muss. "Gladiator" funktioniert aber trotzdem noch ganz gut, weil der Film historische Überlieferung und Hollywood-Fiktion gut miteinander verwebt. Marc Aurel gilt durchaus als weiser, philosophischer Kaiser, er war die letzten Jahre seines Lebens fast ausschließlich in Feldlagern unterwegs, ist dort (möglicherweise im heutigen Wien) tatsächlich verstorben, hatte seinen Sohn Commodus tatsächlich vorher rufen lassen, Commodus war selbstverliebt mit Tendenz zum Wahn (alles unter Vorbehalt, dass die Überlieferungen stimmen, versteht sich), er hat selbst an Gladiator(schau)kämpfen teilgenommen, es gab eine Verschwörung gegen ihn, an der auch seine Schwester beteiligt war etc... völlig erfunden ist natürlich der Umstand, dass Marc Aurel eigentlich seinen Feldherren zum Nachfolger ernennen wollte, aber: da Marc Aurel selbst der letzte der sog. Adoptivkaiser war, ist es zumindest dramaturgisch vorstellbar und funktioniert deswegen auch noch okay. Zumal es bei den Römern nicht unüblich war, dass Kaiser/Usurpatoren von und aus dem Heer erhoben wurden.


    Dann gibt es aber auch so Blödsinn wie "Vikings". Dort wird nicht mal versucht, ein historisch glaubwürdiges Porträt zu zeichnen. Das ist im Prinzip ne Fantasy-Serie, die auf dem "History Channel" vorgibt, eine historische Serie zu sein. Da tauchen englische Könige auf, die schon 100 Jahre tot sind. Mythische Gestalten werden mit Historie vermischt. Und Christen kreuzigen Christen (an dieser Stelle in Staffel 2 habe ich dann übrigens endgültig aufgegeben und die Serie abgebrochen).


    "Barbaren" auf Netflix habe ich nicht gesehen, aber mich hat ehrlich gesagt bereits der Trailer abgeschreckt, denn es sah nach der klassischen, a-historischen Interpretation eines vermeintlich germanischen Befreiungskampfes gegen römische Besatzer aus. Zum einen gab es "germanisch" ja eh nicht, denn dies war eine Fremdbezeichnung der Römer für alles, was halt rechts des Rheins war, noch darf das so einfach als Freiheitskampf gegen die Römer interpretiert werden, schließlich war Arminius römischer Offizier und seine Cherusker evtl römische Auxiliartruppen im weiteren Sinne. Die Schlacht kann man also eher schon als einen Aufstand innerhalb der römischen Armee interpretieren, und nicht als Kampf der "stolzen Germanen" gegen die "Invasoren aus dem Süden".


    Als letzteres wird es natürlich gerne von bestimmten Kreisen gesehen. Und ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich davon halten soll, in Zeiten steigenden Nationalismus' jetzt ne massentaugliche Serie darüber rauszubringen. Das, was die Römer als "Germanen" bezeichnet haben, waren zahlreiche, voneinander unabhängige Stämme. Und wer sich da gegen die Römer aufgelehnt hat, war ein Teil davon. Selbst innerhalb dieser Stämme gab es pro-römische Fraktionen. Arminius selbst hatte das römische Bürgerrecht und war römischer Offizier. Und selbst nach der Varusschlacht blieben andere Stämme den Römern treu.


    Es gibt kein "germanisches Wir" gegen ein "fremdes/römischen Die". Und "die Germanen" sind schon gar nicht irgendwie mit "den Deutschen" gleichzusetzen. Denn die eigentliche sog. "Ethnogenese" fand erst in der Spätantike während der Völkerwanderungszeit ihren Anfang. Der Begriff "Völkerwanderung" ist dabei eigenlich irreführend und falsch, weil da eben noch nicht irgendwelche Völker herumwanderten. Das waren recht hetereogene kriegerische Stämme, eher militärische Einheiten könnte man fast sagen, Heeresführer mit einer Gefolgschaft plus deren Familien etc...Und der genaue Prozess ist dabei nur schwierig nachzuvollziehen, weil man von viel mehr Heterogenität und Fluktualtion ausgehen muss, als sich nach heutigem Verständnis des Begriffs zeigen würde. Während diese Menschen/Stämme/Einheiten umherwanderte, schlossen sich immer wieder Menschen an, oder blieben zurück, liefen von anderen Menschengruppen/Stämmen/Einheiten über, weil sie sich mehr Sicherheit/Beute/etc versprachen. Der Prozess der "Volkswerdung" geschah dabei erst innerhalb dieses langen Zeitraumes in den Jahrhunderten der Spätantik - und damit ist natürlich noch lange kein "deutsches Volk", das dauert noch, wenn überhaupt, 1000 Jahre und länger.


    Wie auch immer...Ich weiß natürlich nicht, wie die das in der Serie umgesetzt haben. Aber im Trailer wirkte es schon so, dass die das eher als germanischen Befreiungskampf gegen vermeintliche Invasoren aus dem Süden thematisieren.

    Ein Teil der Ablehnung, die dieser Figur entgegenschlägt, wird sicherlich auch daher rühren, dass viele Leser es verstörend finden, wenn ein sehr junges Mädchen einen derart dunklen Weg einschlägt.


    Ich kann dir versichern, dass meine "Abneigung" gegenüber ihrem Story-Arc nichts damit zu tun hat. Ich finde die Handlung unabhängig von ihrem Alter einfach uninteressant.

    Bei Sansa fand ich die Entwicklung eigentlich ganz interessant, die sich zumindest andeutet. Aryas Kapitel fand ich hingegen auch nicht so richtig spannend. Die sind mir einfach (noch) zu losgelöst von der eigentlichen Handlung, vermutlich aus ähnlichem Grund haben mich auch Brans Kapitel nur selten packen können. Bran und Arya machen irgendwie so ihr Ding, während ich bei der Lektüre lieber wissen will, wie es beim Spiel der Throne weitergeht :D

    Wobei Sanderson auch einen wunderbaren Umgang mit seinen Lesern pflegt. Ich bin auf Reddit mal zufällig über einen User gestolpert, der ihm wegen seines WoT-Abschlusses wortwörtlich "kill yourself" gesagt hat. Er hat sich dafür entschuldigt, dass sein Ende nicht allen gefallen hat und hat geschrieben, dass er hofft, dass Jordans Notizen eines Tages verröffentlicht werden damit sich jeder Leser zumindest sein köpfisches Ende adäquat zusammensetzen kann.


    Ja, Sanderson scheint mir echt ein netter Typ zu sein. Er betreibt ja mit befreundeten Kollegen seit einigen Jahren schon den Podcast "Writing Excuses", und dort kommt er auch sehr sympathisch rüber. Auch, weil er trotz seiner Erfolge auf dem Boden geblieben ist und nicht von sich behauptet, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben. Immer wieder betont er, dass die Schreibtipps, die er geben kann, nicht bedeuten, dass die unbedingt für jeden funktionieren etc. etc.
    Passend zum Thema hier hat er auch mal in einer Folge gesagt, wie gerne er eigentlich in Online Communites unterwegs ist bzw. wäre, um mit seinen Fans in Kontakt zu sein und hat sich dafür entschuldigt, dass er das aber einfach nicht wirklich machen kann, weil er sich darin dann verliert und am Ende nicht mehr genug Zeit zum Schreiben hat. Oder dass er sich notfalls eine Richtlinie setzt: Erst wenn er noch 8 weitere Seiten geschrieben hat, "darf" er dann Halo spielen... ja und dann hast du eben Autoren wie Rothfuss oder Martin, die lieber Twitchen oder über Football bloggen...



    Es gibt zwei Schulen, was die Fortsetzung mehrbändiger Reihen betrifft. Das ist bei GRRM klar geworden und ich glaube nicht, dass man dahingehend eine Einigung herbeiführen kann. Die einen sagen, dass man mit dem Einzelband bekommt was man bezahlt hat und keinen Anspruch auf weitere hat (ideell natürlich, juristisch ja ohnehin nicht). Für mich ist das Bezahlen eines Einzelbandes ein Vorschuss auf eine abgeschlossene Geschichte, das dem Schriftsteller ermöglichen soll weiter halbwegs unbelastet an seinem Werk zu arbeiten. An 1/3, 2/5 oder 3/7 einer Geschichte per se habe ich keinerlei Interesse und würde kein Geld dafür ausgeben, wenn ich wüsste, dass es dabei verbleibt.


    Ja, sehe ich eigentlich genau so. Wenn ich nicht in der Lage bin, eine Reihe in "angemessener Zeit" zu Ende zu bringen (sagt ja jetzt auch niemand, dass jeder so einen Output wie Eriskon oder Sanderson haben muss), dann sollte ich einfach kein solches Werk planen. Das ist, wie du ja auch schon gesagt, auf mehreren Ebenen einfach unfair.


    Oh man, das klingt wirklich gar nicht gut. Zumal Rothfuss sich (ähnlich wie GRRM) mit allerhand anderem Zeug ablenkt. Er streamt sich ja permanent beim Videospielen und solche Sachen... aber dass er offenbar gar nicht mehr schreibt bzw. auch seine Publisher quasi "ghostet", das ist wirklich erschreckend. GRRM schreibt ja wenigstens - nur halt nicht ASOIAF.


    Wirklich schade. Vor allem weil wegen Leuten wie Rothfuss, die dann ihre Publisher hängen lassen, die Vertrauen in sie gesetzt haben, künftige Nachwuchsautoren in diesem Genre vermutlich noch mehr Schwierigkeiten haben werden, Fuß zu fassen. Da wird sich der Editor künftig 2x überlegen, ob er eine angefangene Buch-Serie von einem neuen Autor kauft.

    Nachdem ich deinen Avatar immer mit Roland assoziiert habe, war das jetzt nicht die ganz große Kunst. :)


    Hehe, das ist in der Tat auch Roland aus den Dark Tower Comics :)



    Abgesehen davon, war der Post durchaus selbstironisch gemeint - ich habe es beim Dark Tower auch nie über Band 1 hinausgeschafft obwohl ich sonst alles von King gelesen habe und die Bücher im Forum einen sehr guten Leumund haben.


    Das hab ich tatsächlich auch so verstanden und aufgefasst, keine Sorge :thumbup:



    Ich finde es aber generell wirklich nicht sinnvoll, sich zu einem Buch zu zwingen, das einem partout nichts gibt. Mag es noch so etsy-petsy-prätentiösen Lob erhalten haben. Ich mag Hemingway ja auch nicht. Das ist doch überhaupt nicht schlimm.
    Abgesehen davon wirst du bei einem erneuten Ansatz ja voraussichtlich nochmal durch den ersten Band müssen, den du beim ersten mal nicht so toll fandest. Andere Autoren haben auch schöne Töchter.


    Da stimme ich dir prinzipiell zu, auch wenn ich eine Weile gebraucht habe, um diese Sichtweise zu akzeptieren - bzw. die auch noch nicht gänzlich verinnerlicht habe. Früher hätte es aber auf jeden Fall deutlich mehr Überwindung gekostet, ein angefangenes Buch nicht zu beenden, heute ist mir die Zeit für ein "schlechtes" Buch bzw. ein Buch, das mich nicht packt, dann aber meist doch zu kostbar, sodass ich es auch eher mal ein Buch vorzeitig weglege.

    :whistling::/


    Soll vorkommen.


    Du kennst auch das ganze Forum mit jedem einzelnen Beitrag auswendig, oder? :saint:


    Wobei ich nach einem mehrfachen Re-Read mittlerweile sagen muss, dass die "Dark Tower"-Saga etwas bei mir eingebüßt hat - was jedoch vor allem an den letzten 3 Bänden liegt. Insgesamt finde ich Setting und Charaktere der Reihe nach wie vor toll, aber die Qualität hat am Ende doch recht stark nachgelassen. Band 4 ("Glas") ist für mich allerdings nach wie vor eines der besten King-Bücher überhaupt. Etwas schade, dass er nach seinem Unfall dann aus Sorge, die Reihe nicht zu beenden, die letzten 3 Bücher schnell "runtergeschrieben" hat, ich finde, man merkt das einfach. (Aber nungut, immerhin hat die Reihe ein Ende ;) ).

    Ich habe den "Drachenbein Thron" von Tad Williams begonnen.
    Den Anfang finde ich etwas schleppend. Lohnt es sich, da dran zu bleiben?


    Dann oute ich mich mal und muss gestehen, dass ich tatsächlich zu denjenigen gehöre, die es nicht geschafft haben, den ersten Band fertig zu lesen ;(


    Ich probiere es sicher irgendwann nochmal, aber mein erster Versuch - trotz der Lobeshymnen - ist recht kläglich gescheitert.

    Seit Freitag gibt es die Miniserie zu "Good Omens" (Ein gutes Omen) von Terry Pratchett und Neil Gaiman auf Amazon Prime. Die erste Folge war schonmal sehr überzeugend. Very british, sehr buchgetreu (Gaiman selbst ist für die Serie verantwortlich). Mal sehen, ob es so gut weitergeht.

    Das kann ich unterschreiben. Ich bin bis Bonehunters gekommen, oder genauer dem ersten Esslemont-Buch, dann war Wartezeit, dann hab ich vergessen, weiterzulesen, und jetzt müsste ich noch mal von vorne anfangen, und das ist mir irgendwie zuviel.
    Ich würde das Zeug trotzdem empfehlen, es hat super Charaktere, die Warrens sind genial und man kann sich in dieser Welt verlieren.
    Aber wenn man was ähnliches lesen will, das viel besser geschrieben ist, würde ich R. Scott Bakker 's Prince of Nothing empfehlen.


    Danke für den Tipp, das kenne ich noch gar nicht. Werde ich mal auf die Liste setzen :)


    Man ist gezwungen ganze Absätze und Passagen zu lesen ohne zu verstehen, was darin passiert. Sagen wir Hans, Heumeuthairos und Würsteldieb gehen durch ein Gurgerldrummsi und werden klyptogerüffelomatet wobei Hans auf episch-tragische Weise explodiert. In Band 126 wird dir vielleicht nach einem beiläufig eingestreuten Halbsatz aufgehen, was ein Gurgeldrummsi überhaupt ist und in Band 139 wirst du merken, dass du doch Unrecht hattest.
    Oder auch nicht.
    Dann fängst du mit einem ReRead an und versuchst diesmal rauszufinden was "klyptogerüffelomatet" ist.


    Das ist die beste Zusammenfassung der Erikson-Leseempfehlung, die ich mir vorstellen kann. Chapeau! :D

    Mein Lesestoff (Der Trafikant) ist jetzt bald aus und so für nach GOT bin ich bereit für eine neue Fantasy-Reihe, denke ich.
    Nun habe ich Sapkowskis "Hexer-Saga" oder eben Eriksons "Garden of the Moon" (englisch o. deutsch?) auf dem SUB.
    Was würdet ihr mir empfehlen?
    Bin fantasymäßig eher unbelastet. LotR, ASoIaF, HP und einige wenige unbekanntere Werke.


    Puh, gerade wenn du eher "unbelastet" im Genre bist, dürfte zunächst der Hexer eher etwas für dich sein. Eriksons Saga ist unglaublich komplex und faszinierend, aber auch wirklich schwierig (habe es bis heute nicht geschafft, die ganze Saga durchzulesen). Als "Einstiegsliteratur" denke ich nicht zu empfehlen. Mit dem Hexer machst du da nichts falsch.

    Ich versuche mich mittlerweile ein drittes Mal an der Reihe, bisher bin ich nie über Band 5 hinausgekommen :whistling:


    Ich finde das Setting genial, die Komplexität der Welt und der Charakter...eigentlich ist das eine grandiose Reihe. Trotzdem schaffe ich es irgendwie nicht, mal durchzukommen, weil ebendiese Komplexität und dass man eigentlich auch in Band 5 noch keine Ahnung hat, um was es geht, sind auf Dauer dann doch irgendwie ermüdend.

    Darf ich mal ganz neugierig nach deinem täglichen Schreibpensum fragen? Denn die Geschwindigkeit deines Outputs ist mittlerweile ja schon gewaltig :D


    Hier gebe ich dir zum teil recht. Das vorgehen gegen die Anhänger des Glaubens der Sieben war schon heftig. Es ist auch sehr fragwürdig ob er mit dieser Religion jemals vom Volk akzeptiert worden wäre. Selbst die Drachen haben dem Volk ihren Glauben gelassen und wurden daher akzeptiert. Ähnlich haben es die Griechen in Ägypten gemacht und wurden auch akzeptiert.


    Ich spiele jetzt mal den Advokat des Teufels: Ja, die Griechen haben das in Ägypten gemacht und wurden akzeptiert - aber heute gibt es weder griechische noch ägyptische Götter mehr. Wer hingegen recht kompromisslos mit fremden Religionen umgegangen ist, waren die christlichen Herrscher - und doch haben sie und ihre Religion sich durchgesetzt ;)

    Klingt an sich nicht ganz uneinleuchtend, das stimmt.


    Dürften dann in einem Forum einfach weiter urheberrechtlich geschützte Bilder (Avatare, Signaturen usw.) hochgeladen werden, ohne dass der Forenbetreiber dafür haften muss? (Dass er nach Beschwerde reagieren muss ist klar). Sprich, wäre ein Forenbetreiber, weil er nicht Content Provider im Sinne des Gesetzes ist, nicht dazu verpflichtet, zu gewährleisten, dass seine User kein urheberrechtlich geschütztes Material hochladen?

    Aber auch da haben wir doch schon diskutiert, dass dies in bestimmter Auslegung problematisch werden kann?


    Wenn Userbeiträge in einem Forum als urheberrechtlich geschütztes Material gelten sollten, dann fallen Foren schonmal unter den ersten Bestandteil der Definition. Ja, du hast klar gemacht, dass das bei einer Kommunikation nicht zählt. Ich habe das schon gelesen, keine Sorge. Aber um mal beim genannten Beispiel zu bleiben. In einem Filmforum posten die User schließlich auch ihre Filmkritiken. Und schon sind wir um einiges näher an der Grenze zu urheberrechtlich geschütztem Material.


    Wenn ein Forum dann auch noch Werbung schaltet - und sei es nur, um sich ggf. zu refinanzieren - dann kann das man strenger Auslegung doch schon als kommerzielle Nutzung interpretiert werden.


    Ich sage nicht, dass der Gesetzgeber das so gemeint hat. Vermutlich hat er dabei überhaupt nicht an Diskussiosnforen gedacht. Aber da Foren auch nicht explizit unter die Ausnahmen aufgenommen wurden und die nicht ganz eindeutige Definition je nach Auslegung auch Foren im weitesten Sinne betreffen könnten, kann ich mir schon vorstellen, dass viele Forenbetreiber - und wenns nur als reine Vorsichtsmaßnahme ist - ihre Pforten schließen, um sich dem Risiko nicht auszusetzen, dass da draußen eben doch irgendeine Anwaltskanzlei auf die Idee kommt, damit einen Reibach zu machen.