Beiträge von Maegwin

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    einen besseren Grund zu finden warum Alicent dann doch ihre Meinung ändert, z.B. eine (eventuell auch fälschlich ihr zugeschriebene) negative Handlung Rhaenyras


    Um Gottes willen.

    Praktisch alles was die Serie versiebt ist doch entweder shock values oder dem Versuch geschuldet, den Charakteren auf primitive Weise "neue Dimensionen" zu verleihen ohne die Handlung ändern zu müssen.


    Taiwan Konflikt in der HBO-Fassung:


    Xi überfällt das Land lediglich, um seinen Babywelpen zu retten. Nach Jahren des Konflikts und Millionen von Toten haucht er auf dem Sterbebett "Atom". Der chinesische Generalstab sieht sich betroffen an und zündet die Raketen.

    Twist: Atom war der Name des Babywelpen.


    Die Zuschauer wischen sich die Tränen aus den Augen. "So deep! So shakespearian!"

    Die Presse: "Warum die Atombombe gezündet werden musste." (insert showrunner interview)

    Andere Presse: "Tragisch und doch aktuell." (insert peta doc)

    Es regnet Emmys.



    Bei der Prophezeiung handelt es sich um exklusives Wissen, das die Showrunner von GRRM bekommen haben. Ironischerweise lernt man schnell, sie als Badabummmts für Weird Shit Incoming wahrzunehmen - und zwar von der ersten (Viserys) bis zur letzten (Daemon) Folge. Das random Gewürge von ihm fiel wohl Einigen negativ auf, weshalb sich Condal beeilte zu sagen, dass die Zuschauer Daemon ja wohl nicht besser kennen als er selbst und GRRM. Immerhin hätte Daemon seine erste Frau umgebracht. Oh well.

    Ich kann mich nur wiederholen: Wenn das das Niveau ist, auf dem GRRM mittlerweile operiert, dann hoffe ich nach 15 Jahren Warterei auf ein ordentliches Buch, dass er sich und mir etwas Linderung verschafft und sich einfach anderen Projekten widmet. Bestimmt gibt es irgendeine Dothraki-Unterwäsche-Linie in die er seine kreative Energie stecken kann.

    Sudokus sind angeblich auch sehr entspannend und schön.

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    Alles in allem sehr interessant. Wenn ihr mögt, tuts euch an.


    War es, vielen Dank für das Verlinken.


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    Auch wird hier deutlich, dass einer der schärfsten Kritiker des Papers selbst ziemlich unwissenschaftlich kritisiert. Why? Thats not professional.


    Ich glaube, dass hängt einfach vom Grad der Kritik ab.
    Für einen Laien klingen sowohl die Texte als auch die Schlussfolgerungen fancy und wissenschaftlich, aber ich denke nicht, dass sie es für einen Berufskollegen im gleichen Sinne tun.


    Sagen wir überspitzt wir wären Schiffsbauern und merken, wie ein Kollege sich anschickt Interviews als Vorzeigeprofi zum Schiffsbau zu geben und dabei den Klüpfel verkehrt herum hält - dann wäre es sehr naheliegend, nicht zu den Grundsätzen umgeformter Bewegungsenergie auszuholen.

    Umso mehr, da es sich um ein so kontroverses Thema handelt und die Befürworter bis jetzt tendenziell nicht aus der Mitte des Wissenschaftsbetriebs kamen.


    Diese Kritik hier war für mich als Laie die nachvollziehbarste:


    Alex Crits-Christoph auf Twitter: „Alright, I had a look last night and will quickly do a thread on it. There are many kinds of 'wrong' in science, but this preprint is False. There are many reasons (links at end), but the main one: the “unusual” sites are all *exactly* found in natural bat coronaviruses. 1/n“ / Twitter


    Aber ich möchte gar nicht so tun, als würde ich deutlich mehr verstehen als Bahnhof und Kartoffelpuffer. Letzten Endes werde ich darauf zuwarten müssen, dass die übliche Review-Walze über das Thema gerollt ist und dann jemand die Ergebnisse hoffentlich verständlich zusammenfasst.


    Und ja, es ist für mich in gewissem Sinne sehr unbefriedigend nicht zu wissen, ob eine Theorie in der Luft zerrissen wurde weil sie nicht dem Mainstream entsprach, oder weil sie grobe Fehler enthalten hat. Aber ich denke ab einem bestimmten Komplexitätsgrad werden meine Versuche sie selbst nachzuvollziehen eher von meinen Überzeugungen, einem Vertrauensvorschuss gegenüber bestimmten Sachverständigen und der jeweiligen Präsentation bestimmt sein, als ernsthaftem Verständnis der Materie. Entsprechend ist das interessante an der Theorie für mich, dass die Studie von "unbescholtenen" Wissenschaftlern kommen soll.


    Eine richtige Klärung dauert manchmal ein bisschen länger. :)


    King Charles backs DNA test for Princes in the Tower murder mystery (thenews.com.pk)

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    Gerade, weil dieser nun unausweilich konkrete Konsequenzen für meine Familie, mich und das ganze Reich haben wird.


    Während eine dauerhafte Verstümmelung und Verletzung natürlich keine gehabt hätte.

    Jemandem absichtlich Säure ins Gesicht zu kippen und ihn dadurch erblinden zu lassen oder zu sein Gesicht schwer zu verstümmeln bringt einem 12 Jahre Knast ein. Wie gesagt, gibt es für Totschlag nicht mehr, meistens deutlich weniger. Entsprechend ist der Schritt von Verstümmeln zu Töten ein winziges bisschen kleiner als der von verstümmeln zu erschrecken.


    Aber während in der Realität unseres Jahrhunderts Windsor-Kinder mit 7 das Verbeugen und Knicksen lernen, steht in Drachenbums ja auch eine Rhaenyra nach 17 Jahren mittelalterlicher Hofhaltung wie ein Affe auf einem Balkon und weiß keinen geraden Satz an einen Adeligen zu richten.


    Entsprechend sinnfrei ist es, dieser Serie mit Logik beikommen zu wollen. Genauso gut könnte man die Gefrierpunkte in Frozen erörtern.

    „Unerhörter Vorwurf“: Lambrecht warnt Russland nach Behauptung über „schmutzige Bombe“ (tagesspiegel.de)


    Lambrecht warnt Ukraine vor "Überschreiten von roter Linie" - ZLIVE-NEWS


    Kann ich mir jetzt selbst aussuchen, wen Lambrecht gewarnt hat?



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    Diese Regierung lässt mich sprach- und fassungslos zurück (wer eine Lambrecht hat, braucht keine CSU-Minister mehr), aber bevor ich eine Partei wähle, die Friedrich Propagandaschleuder Merz zum Vorsitzenden gemacht hat, ziehe ich nach Schleswig-Holstein und wähle den SSW.


    Ich weiß ja auch nicht. Ich komme mir vor, wie in diesem bärtigen Witz über Uhren. Darüber, dass die, die nachgeht immer die falsche Uhrzeit anzeigt und die, die stehengeblieben ist, immerhin zwei mal am Tag die richtige.

    Wenn ich Glück habe, trifft die CDU mit 2 von 17 Vetos vielleicht auch mal ins Schwarze? Ist das besser oder schlechter als 10 schräge Gesetzesentwürfe? Ich verstehe, dass der Wunsch nach einer starken Opposition besteht, aber vier Oppositionsparteien ohne Regierungspartei erscheinen mir doch etwas viel.


    Ich habe spaßeshalber eine Mail an die Grünen geschickt, weil Gesetzesentwurf X aus meiner Sicht offensichtliche Lücke Y aufwies. Ich bekam recht schnell eine recht nette Antwort mit dem sinngemäßen Inhalt: "Wird schon nicht passieren."

    Na hapuh.

    Das tut mir jetzt als Jurist beim Lesen doch etwas weh.

    Körperverletzung mit Todesfolge hat natürlich ein andere Strafe zur Folge als ein Totschlag (§ 227 StGB sieht mindestens 3 Jahre vor, § 212 StGB mindestens 5).


    Dann hoffe ich, dass du im beruflichen Umfeld Texte genauer liest.
    Ich habe geschrieben, dass Totschlag in diesem Fall im gleichen Rahmen einzuordnen wäre, nicht dass er vom gleichen Strafmaß bedroht ist.

    Nachdem Totschlag im minderschweren Fall nach § 213 bei lediglich 1 bis 10 Jahren liegt und Aemond selbst zwar nicht in unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang, so doch in der Vergangenheit selbst erheblich gesundheitlich geschädigt wurde, würde eine Verurteilung wegen Totschlags nach § 212 trotz höherer Mindeststrafe niemals auch nur in die Nähe des Höchststrafmaßes kommen, das im besonders schweren Fall mit Mord praktisch gleichgesetzt ist.

    Ebenso würde, nachdem bereits der Vorsatz zu einer schweren Körperverletzung bestand niemals das Mindeststrafmaß für Körperverletzung mit Todesfolge in Betracht kommen.


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    Was Du schilderst, sind beides Fälle bewusster Fahrlässigkeit, nicht von der niedrigsten Vorsatzform dolus eventualis.


    Richtig.


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    Es macht halt einen massiven Unterschied, ob ich sage "Ich erkenne zwar die Möglichkeit des Todes, hoffe aber, dass er nicht eintritt" oder "Ich erkenne die Möglichkeit des Todes und ich nehme diese Konsequenz bewusst in Kauf". Genau da verläuft die Trennlinie zwischen Fahrlässigkeit und Vorsatz.


    Ehemann getötet: 40-Jährige zu sieben Jahren Haft verurteilt - Würzburg erleben (wuerzburgerleben.de)


    Hint: Das durchschnittliche Strafmaß für Totschlag liegt bei 6,5 Jahren.
    Also: Nein, diesen massiven Unterschied gibt es in keinem Sinne. Eine besonders brutale Körperverletzung - insbesondere wenn eine dauerhafte Verstümmelung des Opfers durchaus vorsätzlich war und der Tod fahrlässig herbeigeführt wurde, wird recht genau da landen, wo es ein Totschlag mit Minderungstatbeständen auch täte. Wenn es tatsächliche ein zwingende moralische Abstufung zwischen beiden Taten gäbe, hätten sie im Strafmaß gar kein Überschneidungsfeld bis zur möglichen Höhergewichtung der Körperverletzung.


    Im Ergebnis:

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    Die Hemmschwelle zu einem Mord ist dennoch nunmal noch eine andere als zu einer Körperverletzung


    Wir sprechen hier nicht über die Abgrenzung zwischen einem Mord und einer Körperverletzung. Das erstere ist zu viel und das zweitere zu wenig.

    Diese Hey/Nay Qualifikation ist für mich jetzt folglich nicht sehr eingängig, aber ich sehe die Folgen bekanntermaßen nicht vollständig. Bestimmt gab es irgendeine Szene, die das ganz wunderbar erklärt hat.

    Vielleicht hat Aemond gerufen: "Ich möchte dir das Auge ausstechen, habe aber Kompressen dabei, damit du nicht verblutest!" Oder auch: "Bitte halte still, damit ich auf keinen Fall deinen Hals erwische!" Vielleicht hat er auch mehrfach Richtung Boros gezwinkert und eindeutige Fingerbewegungen Richtung Hals und Auge gemacht. Ich weiß es nicht, diese Youtube-Videos hören doch immer an der falschen Stelle auf.

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    Es mag sein und macht den deutlichen Anschein, dass Gilroy im Rahmen der Episodenstruktur in Akten a 3 Episoden denkt - das funktioniert für mich aber immer noch mehr schlecht als recht. Es wirkt eben eher wie ein Konzept von Filmen, welches dann in ein Serienformat gepresst worden ist.


    Tatsächlich hatten die Show Runner angekündigt, dass Folge 7 aus diesem Schema herausbrechen und für sich stehen würde. Ich hatte deshalb ein bisschen unbegründete Sorge davor, letzten Endes hat sie mir dann in gewissem Sinne allerdings besser gefallen als die deutlich spektakuläre 6.

    Deine strukturellen Probleme kann ich auch diesmal nicht greifen, zumal



    fast schon das klassischste Ende einer Folge war, das wir bis jetzt hatten.


    Cassian selbst leidet natürlich ein wenig unter dem Jon-Snow Syndrom, also die Figur zu sein deren Weg am vorhersehbarsten ist und die charakterlich unter vielen bereits etablierten Einschränkungen leidet.

    Weshalb es immer eine gute Idee ist bei Prequels Fokus auf Figuren zu legen, deren Schicksal man nicht eins zu eins woanders nachlesen kann *husthust*. Aber abgesehen davon, dass er bisweilen als Leinwand für Dritte fungiert, wie die großartige Szene mit seiner Mutter, finde ich ihn ordentlich geschrieben. Gerade die letzten beiden Folgen haben viel dazu beigetragen seine charakterlichen Eckpunkte im sozialen und moralischen Gefüge festzusetzen und die letzten Szenen mit ihm waren.. nun.. menschlich und lehrreich würde ich sagen.


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    Darüberhinaus hoffe ich möglichst wenig von der namensgebenden Titelfigur zu sehen. :)


    Vielleicht erleidet er in den restlichen Folgen ja noch die ein oder andere Fehlgeburt oder wird zumindest ein bisschen gefoltert um ihn dir emotional näher zu bringen. :)

    Die Strafandrohungen für Körperverletzung mit Todesfolge und Schwere Körperverletzung unter Verlust des Augenlichts sind mit 3-10 Jahren identisch. Ein möglicher Totschlag wäre im gleichen Rahmen einzuordnen, einfach weil die Mordkriterien fehlen. Die drei Pfade machen also praktisch keinen juristischen Unterschied.

    Wie auch moralisch kein großer Unterschied dazu besteht, einen gigantischen Kampfhund auf jemanden zu hetzen und zu hoffen, dass man ihn doch irgendwie unter Kontrolle bekommt oder mit einem großen Schwert auf jemanden einzuhacken und zu hoffen "nur das Auge" zu erwischen.


    Der Unterschied ist für mich mal wieder ein rein inszenatorischer - Aemond ist ganz entsetzt, jaja.

    Nachdem sie Aegon deutlich negativer dargestellt haben, als sie hätten müssen versuchen sie nun irgendeinen Unterschied zwischen den beiden Brüdern herauszuarbeiten. Und ein verzerrtes Gesicht ist dabei eine sehr tiefhängende Frucht für etwas, das ohnehin keine Tragweite haben wird.

    Ja, die Konsequenzen für den Drachentanz wären bestimmt ganz andere gewesen, wenn er seinem Neffen lediglich mutwillig das Auge ausgestochen hätte. Was dieser mit Sicherheit gewiss auch akzeptieren würde, ohne dass einer der beiden im Übrigen ernsthaft zu Schaden kommt. Deshalb möchte Boros diesen verständlichen und harmlosen Meinungsaustausch auf seinem Boden auch nicht haben.


    Das ist mal wieder 1-EUR-Laden Deepness. Man zeigt wie Satan als Jugendlicher zwei mal in die Kloschüssel getaucht wird und Zack entsteht eine ganz neue Dimension aus Grautönen.


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    Da es in der Serie als 'grob fahrlässiger Unfall' dargestellt wird, werden die Reaktionen von Aegon etc ja nicht so sein können wie im Buch.


    Ich weiß nicht, was du dir davon versprichst. Obwohl beispielsweise Alicent recht regelmäßig in die Kloschüssel getaucht wird, handelt sie auch nicht anders als im Buch.

    Es ist grey fluff, mehr nicht.

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    Es ist schön, dass Aemond familiäre Gefühle für seinen Neffen hat. Punkt. Fertig.


    Wollte er ihm aus diesen familiären Gefühlen heraus nicht fünf Sekunden vorher noch ein Auge ausstechen? Also - just asking. Er bedroht ihn öffentlich und verfolgt ihn, aber nein, ihm wirklich etwas tun möchte er ihm natürlich nicht. Es ist ja alles so tragisch. TrAgISCh. Ein großes Missverständnis eigentlich.

    Es ist sehr faul und bequem, wenn ich jetzt einfach unterschreibe, oder?


    Ich leide bei dieser Serie irgendwie am umgekehrten Ringsdingssyndrom. Ich konnte mich dort nicht aufraffen alle kleinen und großen Fehler zu präsentieren, die mir in den Sinn gekommen waren und tue mich hier schwer alle kleinen und großen Szenen herauszugreifen an denen ich unbändige Freude hatte.

    Ich denke auch nicht, dass man für einen Dritten gut rezensieren kann, weshalb man sich eine Szene in der ein Charakter einfach nur "Thesis please" sagt unbedingt fünf mal angucken wollte. Auch der Anflug auf Niamos und der Start der TIE-Fighter haben mittlerweile eine Wiederholungsrate, über die ich den Mantel des Schweigens legen möchte.


    Ich habe lange darüber nachgedacht, wo ich die Serie in meinem persönlichen Best-Of-Universum einordne. Es gab sicher einige Serien in meiner Jugend, die einfach ein supergroßes Nostalgieplätzchen in meinem Herzen haben. Hinzu kommt natürlich das Äpfel- und Quitten-Problem, weil sich ein Arcane und ein Wire nun einmal schlecht vergleichen lassen.

    Es gibt auch einige Disclaimer, die ich bereits zur ersten Folge gebracht hatte - ich denke einem Nicht-Star-Wars-Fan, der nicht jahrelang an der Dummheit des Imperiums gelitten hat, werden einige Szenen einfach nicht viel bedeuten. Natürlich haben die Macher auch noch ein paar Folgen offen, in denen sie die Serie theoretisch ruinieren könnten, aber wenn sie sich irgendetwas verdient haben, ist es ein großer Vertrauensvorschuss.

    Aber nach reiflicher Überlegung erkläre ich Andor zu meiner Lieblingsserie TM. No strings attached.


    Fast tut es mir leid für die Fans einer anderen großen Serie, weil es eine sehr gute Gelegenheit gewesen wäre in meine eigene Hypiness zu grätschen wie ich es selbst jahrelang getan habe.

    Just kidding, I don´t care. :)


    Die ratings bedeuten mir aber durchaus etwas. Nicht unbedingt, weil ich die Hypewelle bräuchte - auch wenn es logischerweise menschlich fein ist, wenn man Leute findet, die sich mit einem zusammen freuen. Aber natürlich wünsche ich mir in Zukunft mehr von dem guten Zeug und ich fürchte, Disney könnte aus den aktuellen Zahlen all die falschen Schlüsse ziehen. Entsprechend erleichtert war ich, dass sich zumindest die erste Wasserstandsmeldung doch als Fehler herausgestellt hat. Und wenn schon nichts anderes, würde ich mir wünschen, dass Disney wie viele andere Konzerne versucht zumindest mit einem Produkt die "Kritikerschiene" zu fahren.

    GRRM soll vor kurzem erst bekräftigt haben, dass F&B2 erst nach AWOW erscheinen wird, was das Veröffentlichungsdatum auf "when the sun sets in plum pudding" setzt.

    Es kann also durchaus sein, dass eine Nachfolgeserie irgendwann einen Stoff behandelt, dessen Vorlage noch nicht ausgearbeitet wurde. Allerdings ist das auch beim Yi Ti- Ableger der Fall.

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    Das wäre richtig, wenn es da nicht die Szene vom gemeinsamen Familiendinner gäbe, die aus meiner Sicht aus allen Richtungen herausragend ist. Und da erweitere ich das Lob weg vom ollen König (der dennoch hervorsticht) gerne auch auf alle anderen Beteiligten. (Schauspieler/Innen und Verantwortliche für Writing und Directing)


    Hm, ok.

    Ich fand diesen Part tatsächlich schauspielerisch nicht besonders beeindruckend. Gerade von Emma D´Arcy nicht und auch bei Viserys würde ich mich eher Richtung Maskendepartment verbeugen. Die Dialoge waren mir mal wieder zu sehr um staatstragenden Tonfall bemüht, ich bin nicht einmal sicher ob es an den Schauspielern oder am Writing liegt.

    Was ich am Last Supper tatsächlich gut fand, war aber die "stumme" Sequenz des glücklichen Familienzusammenlebens, die lediglich vom Soundtrack untermalt wurde.


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    Da täuscht du dich… von 8. Möglichkeiten ist GoT 7 x mindestens nominiert, in der Kategorie „Programme of the year“ und/oder in der Kategorie „Achievement in drama“.


    Entschuldigung, fehlerhaft formuliert meinerseits.


    Während GoT bei den TCAs nur 2011-2013 auch tatsächlich Preise gewonnen hat, bekamen auch die letzten Staffeln GoT jeweils zwischen 9 und 12 Emmys verliehen - vom absurden Nominerungsschauer mal abgesehen. Ob die Serie bei TCA ab 2014 (erfolglos) weiternominiert worden war, hatte ich gar nicht beachtet.

    Gut, wir haben aber auch "persönlichere" Baustellen.


    Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien: Eine "hochproblematische" Entscheidung | tagesschau.de


    Saudi-Arabien düpiert die Ampel: Die Bundesregierung lässt sich kraft- und machtlos vorführen (tagesspiegel.de)


    Ich habe ein tiefes Urvertrauen in die Lebensfähigkeit der Demokratie in UK, mehr als in jedes andere größere westliche Land, und ich fand die implizite Gleichsetzung von Johnson und Trump in Deutschland sehr daneben, aber nach allem was ich von dort in den letzten Monaten gehört habe, war die Nachfolgerwahl für Johnson eine unglaubliche Shitshow.


    That escalated quickly.

    Habe ich in diesem Tempo ehrlich nicht kommen sehen.


    Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht, aber ich habe das zunehmende Bedürfnis nach Kanada auszuwandern und in einer Holzblockhütte im Wald zu leben. Mit Lachsen und Bären als Gesellschaft.

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    Ich möchte auch gar nicht über die Gesamtqualität der Serie diskutieren, HotD ist nach meinem Bewertungsmaßstab aktuell eine wohlgemeinte 7/10 - die diesem Thread zugrundeliegende Folge halte ich allerdings für die bislang mit Abstand Beste.


    Gut, hier kommen vielleicht unsere unterschiedlichen Bewertungsmaßstäbe zum Ausdruck. Du hast ja in deinen anderen Beiträgen geschrieben, dass du Folgen zumindest tendenziell episodisch betrachtest, während ich einen großen Wert auf Build Up und Kontinuität der Charakterzeichnung lege,


    Viserys mit seinen Random Wisdom Hickups ist für mich ein laufendes Meme , entsprechend hilft mir dann auch eine schön konzeptionierte Szene nichts. Wobei ich anmerken möchte, dass ihnen der Zufall sehr zu Hilfe kam, Daemons "Outtakes" waren schließlich sehr viel wirkungsvoller als ihr eigentliches Konzept. Natürlich war es ihre (richtige) Entscheidung sie zu behalten.

    Tatsächlich ist die Szene für mich recht vergleichbar damit, wie Dany am Ende von ADWD angesichts der Taten ihrer Drachen Entsetzen zeigt, die sie zwanzig Kapitel lang im Keller vergessen hat. Das wäre vermutlich auch für mich sehr wirkungsvoll gewesen, wenn es denn einen logischen Aufbau hätte, bevor es versucht Emotionen zu ernten.


    Wir sprechen hier aber von einem Kerli mit Zwangslagerarzt-Anleihen in der ersten Folge, der sich aus moralischen Gründen dafür entscheidet eine Fünfzehnjährige statt einer Vierzehnjährigen zu betten (mutmaßlich weil erstere sein Lego repariert hat), keine Ahnung was im Council macht während Rhaenyra mit ihren klugen Vorschlägen niedergewalzt wird - Intimrasur unter dem Tisch vielleicht, irgendwann zwischendrin aus seiner Lethargie erwacht um seine Tochter anzubrüllen und Hightower all seine Sünden seit dem Bau der Mauer vorzuwerfen und dann wieder für zwanzig Jahre in Lethargie zu verfallen.

    Und das ist wohlgemerkt der Charakter, den die Fans für den am besten ausgearbeitet halten.


    Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass die Thronsaalszene für dich den Höhepunkt in der Serie darstellt - diese pathetische Sterbeszene mit dem überflüssigen Prophecy-Hickhack mit dem die Macher ständig winken wie mit einer angeschimmelten Salami kann es ja nicht sein.

    Und ja, sie ist per se durchaus wirksam - aber angesichts des Aufbaus könnte man die Folge nun mal genauso gut "Death of a Clown" nennen.


    Ich bin auch nicht sicher, ob deine Meinung der eines durchschnittlichen Zuschauers entspricht - die Folge ist auf imdb mit 9,4 jetzt nicht so weit von der Fuß-Sexy-Time mit 9,1 (gestern), was dafür spricht, dass schlechtes Writing für die "general audience" nicht von größerer Bedeutung ist.

    Bei rotten sind wir bei 97% zu 95% Kritikerwertungen. Wir haben uns an anderer Stelle schon darüber unterhalten, dass rotten mit Vorsicht zu genießen ist, allerdings geht es hier ja nur um das relative Verhältnis der beiden Folgen zueinander.


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    Mein Beitrag war eine Antithese zu Montyhunds Belanglosigkeit - denn unabhängig jeder Qualität: wer massiven Emmy-Buzz bekommt, kann alleine aufgrund der Wortbedeutung nicht belanglos sein.


    Ich denke, das hängt von der Auslegung des Wortes "belanglos" ab. Dann wären wir wieder bei Helene Fischer. Oder dem Lambada. Oder dem Macarena. Oder GoT.
    Menschen unterschiedlichster Altersklassen, Bildungsstände und Interessen zu einer gemeinsamen Aktion welcher Art auch immer zu bewegen, hat schließlich immer eine gewisse Tragweite. Ich denke da allerdings in der Klasse langlebigerer und idealerweise humanistisch irgendwie bedeutsamer Entwicklung weiter.

    Ich würde GoT auf jeden Fall anrechnen, dass es die Pionierarbeit des HdR fortgesetzt hat Fantasy salonfähig zu machen, definitiv auch deutlich gemacht hat, wie wertvoll es ist, nicht jeden sympathischen Charakter mit einer Plotarmor auszustatten. Das klingt jetzt lapidar, fällt mir aber bei Ringsdings und seinen Stehaufmännchen mit ihren pathetisch ausgewalzten Schreckmomenten gerade mal wieder sehr negativ auf. Und ich denke, das war es mit dem langfristigen Impact.

    Davon bietet HotD nichts, außer vielleicht dem Keim einer Diskussion die bei "Blonde" jetzt vollends eskaliert ist und die ich persönlich sehr begrüße.


    Ich bin ein bisschen überrascht, dass Drachenbums bei dir im Vergleich zu GoT dann so schlecht wegkommt, weil ich nicht die ganz großen Qualitätsunterschiede sehe. Also - abgesehen von den Tatsachen, für die die Serie wenig kann wie dem Kammerspiel und den beinahe erzwungenen Zeitsprüngen. Das Fehlen von Humor überrascht mich etwas. Ich hatte an anderer Stelle eher ironisch Mushroom erwähnt, aber ich denke er wäre eigentlich ein sehr guter und amüsanter Metakommentator werden können und hätte der Serie die ein oder andere "hamfisted" Szene erspart. Vielleicht hatte man Sorge zu nah an Tyrion zu landen, vielleicht war man auch etwas überambitioniert und wollte King Lear liefern, was ja dann nicht so hundertprozentig geklappt hat.


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    Ich erneuere meine kühne These aber auch gerne und ändere die Emmys in den TCA-Award, den wichtigsten TV-Preis der US-Kritiker.

    Aber auch da wirst du sicherlich 1-2 Serien finden, die da (für dich) nicht reingehören. Letztlich bleiben wir da wieder bei der bereits diskutierten Frage: wie schafft man den größten gemeinsamen Konsens über die Qualität einer TV-Serie?


    Ich glaube, dass das auch schwer bleiben wird.

    Ich würde eine Hand voll Medien aus dem "Establishment" in diesem ganzen Kritikerpulk vorschlagen, aber wenn du einwerfen würdest, dass sie einen bestimmten Einschlag haben, könnte ich noch nicht einmal ehrlicherweise widersprechen. Zumal sich Auffassungen auch wandeln, ich habe den Eindruck, dass die Vorserie jetzt deutlich kritischer betrachtet wird als zum Zeitpunkt der Ausstrahlung.

    Ich bin allerdings sehr gespannt und nicht sehr optimistisch, wie sich Ringding, Drachenbums und mein geliebtes kleines* Andor bei den Emmys schlagen werden. Oh und She-Hulk nicht zu vergessen. Ich konnte mich bis jetzt noch nicht überwinden.


    Durch die TCAs habe ich jetzt kurz geblättert und habe außerhalb des Comedy-Bereichs keine Preise gefunden, die mich ungemein irritieren würden. Ich werde sie jetzt auch nicht alle durchblättern nur um snarky sein zu können. :)

    Ganz sicher hatte ich den Eindruck, dass die Tendenz einfach post mortem die Popularität einer Show zu messen sehr viel geringer ist als bei den Emmys, insofern fand ich die Nominierung von Emily gar nicht so kontrovers wie sie dargestellt wird. Ich glaube, dass der Jury einfach nicht bewusst war, dass sie da einen Dieter Bohlen zieht, der abstrus erfolgreich ist, den aber niemand gekannt haben will.

    Ich würde auch anmerken, dass die TCA-Leute bei den Nominierungen von GoT mit 2013 rechtzeitig den Absprung geschafft haben, allerdings könnte dies auch mit Laufzeiten zu tun haben - ich bin mit den Vergabemechanismen nicht vertraut.


    *Ja, ich bin mir der Ironie bewusst, von einer "kleinen" Millionenproduktion des Disney-Konzerns zu sprechen.

    Für die ist das Forum da. Damit sie sich nicht versehentlich woanders hin verlaufen.


    Ach deswegen bist du immer noch da. Abgesehen von den zwanzig Minuten die dich sehr, sehr berührt haben waren doch alle Folgen woke und doof für dich.


    Das ist mir alles bewusst und nichts anderes habe ich auch gesagt, sogar mit der Anmerkung, dass es aus fragwürdiger Quelle kommt ;)


    Du hast natürlich inhaltlich Recht, dennoch könnte man darüber nachdenken was dabei rauskommt wenn man einen Hofnarren das Drehbuch schmeißen lässt.

    Tut mir leid wegen des Doppelpost, aber ich konnte die Zitate sonst nicht ordentlich formatieren.



    Sichi.

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    Miguel Sapochnik says, "We needed a penultimate scene, so we tried to come up with: What's the worst thing that could possibly happen at the coronation? And realized that it was a dragon to be let loose."


    Ich finde, das Zitat sagt alles darüber aus, wie nicht nur diese Szene sondern die gesamte Serie aufgebaut ist. Der kritische Artikel dazu unten an.


    Ich freue mich jedenfalls tierisch darauf, wenn in der nächsten Staffel Alicent und Rhaenyra auf Schweinen nackt gegeneinander anreiten, jeweils bedrohlich eine geräucherte Schinkenkeule schwingend. Ich bin sicher, irgendeine Fußnote gibt dieses denkwürdige Ereignis her.


    https://www.slashfilm.com/1057…condal/?utm_campaign=clip

    Zitat

    „It's because she's so intelligent and in the end chooses to do the right thing, which is not to destroy“

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    Warum sie die Grünen nicht tötet, dürfte daran liegen, dass es immer noch ihre Blutsverwandten sind, und ein kaltblütiger Mord an diesen ein sehr schlechter Anfang für die Regentschaft von Rhanerya darstellen dürfte.


    Immerhin gäbe es dann eine Regenschaft. Aber natürlich kann die Serie nicht von den Ereignissen abweichen, die als "The Friendly Licking of The Dragons" bekannt geworden sind.


    Zitat

    Gibt es diese Szene auch im Buch?


    Ach, iwo.

    Die finale Staffelfolge hat neben der vorletzten für mich ehrlichgesagt zu den schwierigeren gehört.

    Einige Probleme wären aus meiner Sicht so leicht zu beseitigen gewesen, dass ich von der Bequemlichkeit der Creators wenig angetan bin.



    Die Folge war mal wieder extrem hübsch, extrem faul geschrieben und enthielt eine extrem lange Abschiedsszene. Ich kann nur annehmen, dass die nächste Staffel genauso hübsch und anspruchslos sein wird. Ich würde mir allerdings wünschen, dass sich die Schreiber selbst für die Plotansprüche von Popcorn-Unterhaltung etwas mehr Mühe geben.


    Ansonsten habe ich mir ein bisschen Fan-Feedback auch sehr großer Content Creator angeguckt und war sehr abgestoßen davon, wieviel der Kritik sich auf die tiefhängenden Früchte wie die Besetzung von PoC oder die Frauen in der Serie konzentriert.

    Als jemand, der sich die Charaktere selbst einfach immer so wie in den Büchern wünscht sehe ich die Grenze zwischen "Liebe zur Werktreue" und schlichtem Rassismus und Vorurteilen sehr häufig überschritten. Das ist für mich insofern besonders unglücklich, weil die Serie an vielen Problemen kränkelt, die man völlig zu Recht und ohne Einschränkung kritisieren könnte.