The Gray Man
Die Russo-Brüder lassen in diesem Action-Thriller Ryan Gosling und Chris Evans aufeinander los und verpulvern nebenbei noch 200 Millionen Dollar Netflix-Budget.
Der Film handelt von einem Agenten, Deckname "Sierra Six" (Gosling), der auf eine Verschwörung innerhalb der CIA stößt und deshalb ins Fadenkreuz seines Arbeigebers gerät. Da Six zu den Besten seines Fachs gehört, setzt die CIA den ehemaligen CIA- und jetzigen Privat-Agenten Lloyd Hansen (Evans) auf ihn an, da Hansen sich nicht an die strengen Regularien der CIA halten muss und nach seinen eigenen Regeln spielen kann. Ja, diese CIA ist gemeint.
Den Film würde ich als so ein bisschen "James Bond", "John Wick" und "Jason Bourne" mit einer Prise "Phantom Commando" umschreiben, nur schafft es "The Gray Man" erfolgreich alle Stärken seiner Vorbilder zu umschiffen und sich in Klischees zu verlieren.
Dabei ist der Film auch handwerklich nicht überzeugend. So gibt es einerseits hektisch geschnittene Action und andererseits Szenen, in denen man erahnen kann, dass das nicht unbedingt notwendig gewesen wäre.
An anderer Stelle fällt das CGI sehr stark auf und man fragt sich sowieso durchgehend, wo denn jetzt die 200 Millionen stecken sollen?
Dazu kommt dann noch ein merkwürdiges Pacing, in dem sich die Figuren mit einer Geschwindigkeit um den Erdball bewegen, die jedem gefallen dürfte, dem Littlefinger in GoT zu lahmarschig war.
Spannung will leider auch nicht wirklich aufkommen, da schnell klar wird, dass Six seinem Kontrahenten Hansen deutlich überlegen ist. Ich habe vorher auch noch nie einen Charakter in einem Film gesehen, der vor Folter nicht zurückschreckt und dabei so harmlos wirkt.