Beiträge von Ser Arthur Dayne

    Liebe Menschen,


    ich ziehe mich erst einmal zurück. Dieses Forum war für mich jahrelang eine virtuelle Heimat und hat mir viele schöne Stunden beschert, aber seit einigen Jahren merke ich immer wieder, wie das Heimatgefühl kontinuierlich schwindet. Ich schätze, Angehörigen vorangegangener Forengenerationen ist es ähnlich ergangen, und halte das daher auch gar nicht für so dramatisch. Jede Generation hat denke ich ihr eigenes goldenes Zeitalter, und für mich ist dieses spürbar überschritten. Gemeinschaften verändern sich, entweder man trägt den Wandel mit oder erträgt ihn, aber für ersteres fehlt mir die Begeisterung, für zweiteres die Lust. Ich habe nochmal probiert, einen Platz für mich zu finden, indem ich mich in den letzten Wochen bewusst mehr beteiligt habe, leider wollte kein Wohlgefühl mehr aufkommen. Daher habe ich den Entschluss gefasst, bewusst Abstand zu nehmen.


    Aber ich werde der Welt von Eis und Feuer erhalten bleiben, und wer weiß schon, was die Zukunft bereithält, vielleicht ja ein neues Buch mit einem neuen Versuch. Und bis dahin weiß man nie, auf welchen Pfaden man sich vielleicht begegnet.


    An dieser Stelle meinen Dank an all die Menschen, die den Weg oder zumindest ein Stück davon mit mir gegangen sind. Möget ihr immer Rückenwind haben und stets Sonnenschein im Gesicht und mögen die Schicksalsstürme euch hinauftragen, auf dass ihr mit den Sternen tanzt. :) Passt auf Euch auf!

    Die hatten vor zig Jahren um Erlaubnis für ein offizielles Rollenspiel angefragt, und zusammen mit der Erlaubnis hat er ihnen Material fürs Worldbuilding gegeben, darunter auch die Wappen und Sinnsprüche.

    (hat sich da schon jemand drum gekümmert? Es gibt nur Lords. Wo sind die Herzöge, Barone, Grafen?)


    https://www.westeros.org/Citad…try/Asshai.com_Forum_Chat

    Zitat

    The number of titles of medieval nobility multiplied over times, as the feudal system became more complex and the social structure more layered, with various degrees of precedence, etc. In the earlier periods -- say, England around the time of Henry I and William II Rufus -- all those different titles did not exist. I prefered the simplicity of those times. In hindsight, I probably should have added a least one more title to differentiate the great houses from their vassals, but I am glad I stayed clear of using the whole roster of noble stylings.

    Schade, dass du meinen Post als herablassend wahrgenommen hast, das sollte er gerade nicht sein, es war lediglich als Anregung gedacht. Weiß auch nicht, warum du es auf deine Kritik an Daenerys' sexualisierter Darstellung bezogen hast, denn wie du ja selber feststellst, hatte es damit nichts zu tun.


    Du beachtest dabei nicht, dass Will und Garred Erfahrungen haben, Weymar hingegen eine tolle, behütete Schwertausbildung an einer Burg, als Sohn eines Lords. In deiner Argumentation müsste zumindest bedacht sein, dass Weymar sein Leben lang auf Prestige und Ehre geprägt wurde. Es wäre dann einfach glaubhafter. Spielt es aber eine Rolle für den Chara? Vielleicht. Für die Handlung? Nö!


    Waymar wurde in Anbetracht seiner Herkunft und seines Elternhauses mit ziemlicher Sicherheit sein Leben lang auf Prestige und Ehre geprägt, insofern verstehe ich deinen Einwand nicht ganz.


    Natürlich geht es mir um die Charakterdarstellung, das habe ich ja so geschrieben. GRRM spielt mit Perspektiven und Bewertungen, und ich finde es spannend, sich das anzuschauen, auch ohne dass es signifikant für die Handlung ist.

    Was Männer in (para-)militärischen Einrichtungen so anstellen und von sich verlangen, weiß ich nicht, ich glaube, diese Denkweisen sind mir so fremd, die verstehe ich einfach nicht. Auf eine drohende Gefahr zu reagieren und nicht schnöde Schema F durchzuziehen, erscheint mir einfach sinnvoller und pragmatischer. Insbesondere vor dem Hintergrund einer sowieso immer geringer werdenden Mitgliederzahl der Nachtwache.


    Es ist dir natürlich freigestellt, auf Basis deiner eigenen Werte und Normen Sympathie oder auch Antipathie zu bekunden, ich halte es aber für wichtig, bei der Bewertung eines Charakters oder dessen Taten den gesellschaftlichen Kontext zu berücksichtigen. Ich hatte bei den bisherigen Kapiteln ein bisschen das Gefühl, dass ein Haufen Sachen an Charakter herangetragen wird, die letzten Endes alle auf den Satz hinauslaufen: "Ich werfe dem Charakter vor, kein Vordenker eines humanistischen, aufgeklärten, demokratischen und liberalen Menschenbildes zu sein." Das kann man zwar machen, allerdings nimmt man sich damit meiner Meinung nach ein bisschen die Gelegenheit, eine weitere "Stufe der Erkenntnis" zu beschreiten. Persönliche Sympathien oder Antipathien sind davon übrigens nicht zwangsläufig betroffen. Man kann beispielsweise Tywin Lannister wunderbar nachvollziehbar decodieren und ihn am Ende immer noch für ein Arschloch halten. Wenn ich allerdings nur dem ersten Impuls folge, laufe ich Gefahr, verschiedene Zusammenhänge und Wechselwirkungen zu übersehen und einseitige Schuldzuweisungen vorzunehmen.


    Daher in diesem Fall mein Verweis darauf, dass der unsympathische Waymar an dieser Stelle seine Aufgabe wesentlich ernster zu nehmen scheint als seine vermeintlich armen Untergebenen. Die Grenzer der Nachtwache sind der militärische Teil des Ordens und als solcher sowohl für die Aufklärung als auch die Kampfhandlungen selbst zuständig. Dies beinhaltet die Notwendigkeit zur Bereitschaft, im Ernstfall sein eigenes Leben für seine Ordensbrüder oder die Sache des Ordens zu opfern. Niemand soll sein Leben wegwerfen, aber ein Grenzer, der bei einem diffusen Gefühl von Gefahr umkehrt, ist ziemlich nutzlos. Was uns zu dem speziellen Fall hier bringt. Die drei haben den Auftrag, die Wildlinge zu verfolgen. Der Bericht, den Will erstattet, ist aber inakzeptabel. Ein Haufen hartgesottener Menschen stirbt bei milden Temperaturen ohne sichtbare Verletzungen? Eine solche Information wäre absolut nichtssagend und unbrauchbar. Waymars Forschungsdrang ist daher in meinen Augen ebenso nötig wie nachvollziehbar. Der Feindkontakt mit einem unerwarteten Gegner am Ende fällt dann unter Berufsrisiko. Aber während ich Will zrotz fehlender Warnung noch zugute halte, dass er plant, an die Mauer zurückzukehren und Bericht zu erstatten, und sich dabei nur etwas dusselig anstellt, versagt mit Gared derjenige, der der Mission durch seine Rückkehr einen Wert verleihen könnte, auf ganzer Linie. Ohne das im Detail miteinander vergleichen zu wollen, aber selbst Sam zeigt angesichts der Anderen letzten Endes mehr Mut.

    Das ist richtig und auch eine interessante Weise, wie man alles sehen kann. Allerdings ist mir die Variante, dass man bei drohender Gefahr sein Leben nicht auf Gedeih und Verderb riskieren muss/soll (gilt zumindest in unserer modernen Welt so), deutlich sympathischer und auch logischer. Ser Waymar ist ein Schnösel. Aber auch er hätte vielleicht Entwicklungspotential gehabt....


    Von Sympathie wollte ich auch nicht sprechen. Ich bin aber der Meinung, dass die Zugehörigkeit zur Nachtwache dazu verpflichtet, notfalls auch sein Leben zu geben. Was bei einem rein militärischen Orden ja auch seinen Sinn hat. Wir Leser können natürlich vom Ende her kritisieren, dass durch Waymars Befehle zwei Männer nutzlos gestorben sind und ein dritter desertiert ist, aber das war für Waymar selber ja überhaupt nicht absehbar. Wenn Will und Gared sich anders angestellt hätten, wären die Nachricht von dem Zwischenfall und mögliche Informationen über die Anderen vielleicht schon wesentlich früher zu Mormont gekommen. Insofern denke ich, dass GRRM hier auch mit der Perspektive spielt. Der Leser schlägt sich automatisch auf die Seite der vermeintlich ungerecht behandelten Untergebenen gegen den herrischen Vorgesetzten, obwohl dieser als einziger gewillt ist, den Job zu erledigen, für den er da ist.

    Ich bin jetzt nicht unbedingt verwirrt, wer, wie, was genau würde ich aber auch gern wissen. Ein Buch dazu wäre toll! Aber erst, wenn er das Lied beendet hat. Vorher werde ich definitiv nichts anderes von ihm kaufen


    GRRM meinte, dass die Ereignisse um die Rebellion in den verbleibenden Bänden ausreichend aufgearbeitet würden.

    Edit: Ach, eins noch: Warum fragt sich keiner von denen, was Ser Jorah vor hat? So ganz normal finde ich sein plötzliches Schwertanbieten nicht. Gut, ich weiß ja auch, warum er es tut. Aber bei aller Liebe: Gesunde Skepsis wäre hier auch ohne dieses Wissen angebracht.


    Naja, ein Verbannter, der nach Hause will, dürfte für Viserys und Daenerys genug Erklärung sein. Illyrio weiß dagegen schon von Jorahs Tätigkeit für Varys und braucht nichts zu hinterfragen.

    Da das definitiv nicht in der Serie vorkommt, kann es nur einem der Bücher entsprungen sein... oder meiner eigenen Phantasie, die da einfach Details hinzudichtet.


    In den Büchern kommt es nicht vor.


    Möchte an dieser Stelle aber vielleicht nochmal ein gutes Wort für Waymar einlegen, der auf mich ein bisschen wie Jon ohne Donal Noyes Lektion wirkt. Waymar ist mir nicht sonderlich sympathisch und mag auch arrogant und unerfahren sein, aber in meinen Augen ist er von den dreien der einzige, der seinen Job richtig machen will. Natürlich sympathisieren wir angesichts eines herrischen Vorgesetzten automatisch eher mit den Untergebenen, aber während die beiden einfach umkehren wollen und kurz vor der Meuterei stehen, erledigt Weymar seinen Auftrag. Will unterlässt es dann noch, ihn vom Baum herab zu warnen, Gared desertiert gleich ganz, Weymar steht dagegen tapfer seinen Mann.

    aber er denkt ja nicht mal darüber nach, dass der Mann unschuldig ist


    Weil ein Deserteur der Nachtwache eben per se nicht unschuldig sein kann. Ich kann nachvollziehen, dass das einem gegen den Strich geht, aber das nun einmal der westerosische Rechtsstandard.


    Gute Erklärung. Kann man mir Cersei aber irgendwie gar nicht vorstellen, dass sie irgendwo Halt macht, um soziale Kontakte mit anderen Häuser zu pflegen wie die Tullys Bin da aber vermutlich auf dem Holzweg.


    Ist ja auch nur eine Vermutung. Allerdings sollte man die Serienbitch nicht mit Buch-Cersei verwechseln. Letztere weiß relativ gut, welches Verhalten von ihr erwartet wird und was sich als Königin so geziemt. Ein Besuch bei der einflussreichen Familie der Ehefrau der Hand ist da denke ich nicht abwegig.