Wenn ich es schaffe mein aktuelles "Projekt" in Richtung der 10-Seiten-Marke zu bewegen, dann werde ich es vielleicht auch hier einstellen, aber erstmal muss ich das konzeptionell in den Griff bekommen. Also, kann noch ein paar Tage dauern.

Der "Hallo, ich bin Autor und das ist mein Beispielkapitel"-Thread
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So, hab mittlerweile auch das nächste Beispielkapitel gelesen (wird wohl das Erste in Deinem Buch sein?), und finde den Umstand das es Vampire, Mumien, "Zombies" und Nekromanten als "Darsteller" auf zu weisen hat interessant.
So was gibts denke ich nicht oft in der Fantasy. Wenn, dann werden diese Wesen als Nebencharaktere eingesetzt und nur kurzzeitig (als Ausnahme fällt mir jetzt nur Terry Pratchett ein, und der ist nicht richtig ernst zu nehmen...). Das diese Typen in Deinem Buch wohl nicht zur "Guten Seite" gehören werden dürfte klar sein... So schlimme Finger werden ja wohl einiges im Schilde führen!
Beyle wird wohl im Auftrag des Vorsitzenden handeln (roter Kristall im Amulett und roter Kristall in der Stirn - da lässt sich ja was vermuten)... aber Obrac wird es uns wohl nicht verraten.Gespannt bin ich auf den Zusammenhang mit Deinem 5. Kapitel, Deinem ersten Beispiel-Kapitel. Und ganz ehrlich gesagt: Mich interessiert dieser Charakter mehr als die ganzen Untoten!
Du schaffst es, den Leser mit wenigen Worten in den Versammlungssaal zu versetzen und gibst ihm gerade genug Detailinformationen, damit er sich orientieren kann... der Rest bleict der Fantasie des Lesers überlassen. Ich mag das! Zu genaue Beschreibungen hindern einen am "träumen".
Auf jeden Fall zeichnest Du eine Welt, die sich von "normalen" Fantasy-Welten unterscheidet... zumindest soweit ich in diese ganze Materie vorgedrungen bin. Ich denke trotz allem das ganze dürfte keine leichte Kost werden - weder leserisch noch inhaltlich.Trotzdem bin ich gespannt! Halt Dich ran Obrac!
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Ja, das hat mich auch gereizt, mal Kreaturen auftreten zu lassen, die man nicht sooo oft sieht. Das habe ich auch beobachtet, dass solcherlei Charaktere meist als Bösewichte eine nicht so große Rolle einnehmen. Mittlerweile gibt es ja auch Bücher wie "Die Orks", aber in diesem Fall finde ich die Umsetzung mißlungen, weil die Orks ja eigentlich keine richtigen Orks sind. Jedenfalls hat es mir Spaß gemacht, Vampir- oder Geister-POVs einzusetzen und ihre fremdartige Welt zu beschreiben. Ich hoffe, das ist mir einigermaßen gelungen.
Die Sache mit dem Blutkristall, so viel möchte ich sagen, wird relativ schnell aufgelöst.ZitatTrotzdem bin ich gespannt! Halt Dich ran Obrac!
Mach ich.. in ein, zwei Monaten werde ich fertig sein. Aber wann und ob überhaupt man das Buch auf Papier in den Händen halten kann, ist leider eine andere Frage.
Na, Rhaegar, da bin ich mal sehr gespannt. Sprachlich traue ich dir durchaus etwas zu. Mal sehen, wie das Resultat aussieht.
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Wenn ihr Lust habt können wir ja mal einen "Schreibzirkel" machen. Wir geben ein "Thema" vor und jeder der Lust hat schreibt eine Kurzgeschichte dazu. Von einem Absatz bis 5 Seiten ist alles erlaubt.
Ich hab das schon mal vor Jahren in einem Forum gesehen. War ziemlich schräg und skuril was dabei so rüber kam. Der eine macht aus dem Thema eine Liebesgeschichte und der andere baut einen tolpatschigen Wehrwolf ein
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Ja, warum nicht.. könnte witzig werden. Eröffne doch mal solch einen Thread und schreibe ein paar Zeilen.
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Kannst du das Buch nicht elektorisch veröffentlichen, wenn das mit der Papierform nicht klappt?
Was anderes, ich habe mir die Sache mit den Untoten nochmal durch den Kopf gehen lassen und finde einige Dinge unstimmig oder ich habe einfach nicht genau gelesen. Zuerst habe ich die Sache mit lebendige und nicht lebendige Untote nicht ganz kapiert. Dann verstehe ich nicht wie ein Untoter bluten kann. Mein Problem bei der ganzen Sache ist glaube ich, dass für mich nicht ganz klar ist, was genau ein Untoter ist.
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Ja, werde ich dann auch.. wenns nicht anders geht.
ZitatZuerst habe ich die Sache mit lebendige und nicht lebendige Untote nicht ganz kapiert.
Du meinst beseelt und unbeseelt? Ach so.. nee, du meinst die beiden Nekromanten. Die sind nicht untot, sondern einfach nur lebende Nekromanten, die untote Kreaturen unterwerfen. Also normale Sterbliche.
ZitatDann verstehe ich nicht wie ein Untoter bluten kann. Mein Problem bei der ganzen Sache ist glaube ich, dass für mich nicht ganz klar ist, was genau ein Untoter ist.
Bluten? Wo blutet ein Untoter denn in dem Kapitel?
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Beyl, ist ein Wandelnder.
ZitatEr hatte seinem Gegner schlimm zugesetzt, aber dieser zeigte keine Zeichen von Schmerz oder Müdigkeit. Die Wunden, die das Schwert gelschlagen hatten, bluteten nicht.
Diese beiden Sätze bedeuten für mich, dass er eigentlich bluten sollte.
Wie gesagt ich glaube ich habe mit der Definition des Untoten ein Problem. Was ist ein Untoter? Einmal schreibst du, dass die Ratsherren die mächtigsten Untoten sind, dann sind im Rat aber auch Sterblichen vertreten. Ich bin verwirrt.
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Zitat
Er hatte seinem Gegner schlimm zugesetzt, aber dieser zeigte keine Zeichen von Schmerz oder Müdigkeit. Die Wunden, die das Schwert gelschlagen hatten, bluteten nicht.
Das soll halt deutlich machen, dass er eben nicht blutet. Es ist ja auch nur eine Vermutung, dass er ein Wandelnder ist. Ich wollte mit diesem Satz eigentlich nur erklären, dasse in Wandelnder nicht blutet.
ZitatWie gesagt ich glaube ich habe mit der Definition des Untoten ein Problem. Was ist ein Untoter? Einmal schreibst du, dass die Ratsherren die mächtigsten Untoten sind, dann sind im Rat aber auch Sterblichen vertreten. Ich bin verwirrt.
Ja, genaugenommen hast du recht. Es sind nicht alle untot, die im Rat sitzen. Untot sind nur die, deren Körper irgendwann einmal gestorben ist. Ich sollte vielleicht erwähnen, dass im Rat nicht alle untot sind. Danke für den Hinweis.
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Zitat
Das soll halt deutlich machen, dass er eben nicht blutet. Es ist ja auch nur eine Vermutung, dass er ein Wandelnder ist. Ich wollte mit diesem Satz eigentlich nur erklären, dasse in Wandelnder nicht blutet.
Aso. Auf mich wirkt der Satz aber eher, dass er eben bluten sollte.
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Ich kann ja kurz erklären, dass es eigentlich nicht der Fall sein sollte..um auf Nummer sicher zu gehen. Wie gesagt.. das Kapitel befindet sich ja auch noch in der Entwicklungsphase.
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Zitat
Original von Obrac
Na, Rhaegar, da bin ich mal sehr gespannt. Sprachlich traue ich dir durchaus etwas zu. Mal sehen, wie das Resultat aussieht.
Jo, das ganze hat sich nochmal extrem gezogen und ich bin doch nicht wirklich weitergekommen, weshalb das kleine Projekt im Moment ziemlich unverändert vorliegt. Naja, ich werde mal den kleinen Teil posten, wobei ich mittlerweile nicht mehr glücklich mit dem Resultat bin und der Untertitel jetzt erst recht Programm ist:Bahnfahrt im Zug
Ein Experiment
Es ist 5:30 am Morgen. Noch brennendes Licht aus einigen Wohnungen beleuchtet die Vorortsstraßen. Der moderne Mensch eilt hastig die Bahnhofsstraße entlang, der schwere Aktenkoffer ist unter dem Arm bewacht, der löchrige Regenschirm eilt mühsam dem Haupte hinterher und wird fortwährend vom peitschenden Wind und dröhnendem Regen attackiert. Der Mann ist spät.
Zuvor hatte der Wecker ein tosendes Gewitter von sich gegeben, doch der Mann hatte sich in seinem wohlverdientem Schlafe kaum gerührt. Schließlich war es die nasskalte Schnauze des haarigen Abschnittsbegleiters gewesen, die ihn aus dem Schlaf zerrüttelt hatte. Gestern war ein freudiger Tag gewesen, der Sohn hatte seiner langmonatigen Freundin einen Heiratsantrag gestellt und gewonnen. Nicht, dass dies in dem Hause etwas seltenes gewesen wäre, hatte der Sohn doch schon zweimal zuvor die Ehre gehabt, aber genug um etwas vom Alltagsleben wegzutäuschen. So war der Mensch hastig aus der Nische gerollt und hatte sich beim Geräusche der mahlende Kaffeemaschine unter die Dusche gezwängt. Fortan schnell die dunkle Brühe vergurgelnd, tastete er flugs nach der beim wirbelnden auswärtigen, herumgewiegten Zeitungsrolle im Briefkasten und überflog mit müdem Auge schnell die fast-unterhaltenden Rubriken im Blatt. Eine Schlagzeile ließ ihn aufmerken. Gleich neben dem Bericht über die Hungertoten in Afrika und dem Vierzeiler über das Familiendrama im Nachbarort stand es: „Katze von brennendem Baum gerettet“, eine herzerweichende Kurzreportage über den Sondereinsatz der Polizei und Feuerwehr folgte, die den Menschen für eine geschlagene Viertelstunde an den Tische bannte. Endlich zückte er den immer griffbereiten Block vom dreckigen Tischchen und nahm einen abgegriffenen Kugelschreiber in die rechte Hand:
Der moderne Mensch zeichnet,
er zeichnet eine Landschaft des Grauens, der Verwesung, des Todes,
nur im Zentrum steht ein brennender Baum,
an dessen dürre Gipfelzweige sich ein Kind klammert,
das den Betrachter mit großen Augen einnimmt.Durch seine fesselnde Arbeit so abgelenkt, bemerkte der Mensch erst jetzt, dass er die ihm gegebene Zeit eines jeden Morgens schon um zehn Minuten überzogen hatte, und das obwohl er doch den Wecker in der Regel gleich zwei ganze Stunden vor der eigentlich nötigen Zeit ertönen ließ, um eine solche Situation tunlichst zu vermeiden. So eilte er geschwind in die Küche und raffte die Reste des gestern zusammengekehrten Anlassessens zusammen, die er schnell in einem staubigen Beutel verstaute. Flugs in die Jacke geschlüpft, ging er zurück in den Flur, nahm einen Regenschirm zur Hand und hob den schweren Aktenkoffer, der schon säuberlich gepackt und griffbereit neben der Tür stand, wobei er es noch geradeso schaffte die Haustür zu öffnen und mit einem Fuß ein sofortiges Zuschlagen zu verhindern. Als er den Weg von der schmalen Haustreppe zur Straße schon fast geschafft hatte, rannte er doch noch einmal in den Wohnraum zurück und stopfte den Block nebst zweier Stifte in die allzu leere Jackentasche. Nun endlich hatte er das Haus verlassen und der Mensch machte sich auf den kurzen Weg zum Bahnhof, für den er sich jeden Tag fünfzehn Minuten Zeit gab, da ja immer etwas Unvorhergesehenes passieren konnte.
Hier treffen wir wieder auf den Menschen, der gerade den Endspurt zur letzten Ampel vor dem rettenden Ufer (hier der an diesem Morgen noch nicht beleuchtete Bahnhof, dessen Personal erst gegen 11:00 Uhr eintreffen wird) in Angriff nimmt.
Auf der linken Straßenseite stehen einige meterhohe Bürokomplexe, die schlussendlich zu teuer wurden und nun zu großen Anteilen leer stehen. Auch den Obdachlosen, die zu Scharen am Wegesrand lauern, wirft der Mensch einige Münzen zu, bevor er endlich die Ampel nach diesem Spießrutenlauf erreicht hat.
Nach viel zu langem Zögern springt die Ampel auf Grün und wenige Schritte weiter ist das Ziel erreicht: die vom Regen halb überschwemmte und vom Licht großzügig vernachlässigte Bahnstation. Unter dem spärlichen Vordach tummelt sich ein Dutzend eifriger Geschäftsleute, die keine Mühen scheuen ihren heiligen Arbeitsplatz zu erreichen. Der moderne Mensch kennt alle von ihnen und doch keinen. Nach einigen Minuten des starren Erwartens, die Erkenntnis, der Zug in die Innenstadt ist wieder einmal früh. Noch einige Sekunden vergehen, nachdem die Schranken schließen, bis der mit von Dunst verhüllten Fensterscheiben ausgestattete Doppelwagen unter dem Aufflackern der Stromleitung einrollt. Die Türen öffnen sich und hinter einer Reihe vor Erleichterung brummender Wegesgenossen schiebt sich auch der moderne Mensch in die stickige Luft im Innenraum des Zuges. Alle wenigen Plätze sind besetzt oder zur Unbrauchbarkeit verwüstet und so bequemt sich der Mensch mit einem komfortablen Stehplatz in der Mitte des Ganges zwischen einigen Sitzreihen, den Koffer eng zwischen die Füße geklemmt und stark schwitzend, weil er sich von seinem Mantel in der Enge des Ganges nicht entledigen kann. So bereitet er sich nun auf die etwa 20-minütige Fahrt vor, indem er seinen Block aus der Manteltasche greift.So traf ich ihn nun, diesen „modernen Menschen“, wie er sich selbst im Titel seines Zeichnungstagebuches benannte. Wobei „traf“ sicherlich der falsche Ausdruck wäre, um einen tatsächlichen Eindruck der Situation zu erreichen. Da ich schon einige Stationen zuvor eingestiegen war, durfte ich es tatsächlich als vergönnt empfinden, dass ich einen der letzten Sitzplätze ergatterte. Aus dessen, noch nicht zur Ungenießbarkeit zerschlitztem Polster konnte ich nun also auch diesen Menschen genauer beobachten, der sich schon bald den Platz in der Reihe vor meinem Fensterplatz genehmigte und weiter bald, in einem unauffälligem Block blätterte. Der moderne Mensch war ein Mann von etwa fünfzig, mit erwägbarer Gutmütigkeit auch vielleicht noch etwa fünfundvierzig Jahren. Neben seiner Allerwelts-Statur hatte er dunkelbraunes, sich langsam lichtendes Haar - wieder ein Grund um etwa dem vielleicht vorzuziehen. Auch die braune, etwas verblasste Jacke trug nicht gerade zu einer Besonderheit des Mannes bei, so dass sich der Verdacht der Allerweltsperson weiter bestärkte. Einzig dieses Blöcklein erregte bei mir noch ein Quäntchen des Interesses an dieser Person. Wie gerne hätte ich damals einen Blick auf die knisternden und am Ring oftmals festhakenden Blätter geworfen und wie sehr bedauere ich es heute, dass dieser Wunsch später in Erfüllung gehen sollte. Wobei ich mir mit der Bewertung des Schlusses dieses kurzen Ereignisses auch nach reiflicher Überlegung immer noch nicht sicher bin. Ich hoffe, dass der geneigte Leser mir nach der Lektüre dieser Seiten vielleicht bei der Problematik zu helfen vermag. Doch vielleicht sollte ich die Ereignisse dieser Fahrt chronologisch berichten, da ich merke, dass ich wieder in meinen alten Trott verfalle und zu hoffen beginne, dass sich die Seiten von selbst füllen, so dass mir beim Schreiben nicht die Gedanken entfleuchen, die ich für die späteren Minuten des Ereignisses schon zurechtgelegt habe. So werfe ich den Blick schnell wieder auf den Beginn der zu berichtenden Fahrt in dem grell beleuchteten Zugabteil. Kurz nachdem der moderne Mensch eingestiegen war und der Zug wieder langsam Fahrt aufnahm, ereignete sich ein interessantes Gespräch - den Begriff „Diskussion“ vermeide ich diesem Zusammenhang, da er leider in der heutigen Gesellschaft zunehmend die Begrifflichkeit einer möglichst schnell abzuschließenden und lästigen Themenauseinandersetzung erhält - zwischen einem bebrillten Mann, etwa (und nicht etwa vielleicht) Anfang Sechzig und einer jungen Dame (um 25), die zuvor noch in einem bunt gekennzeichneten Buch geschmökert hatte und jetzt aufblickte, als der ältere Herr sie angesprochen hatte. Schnell stellte sich heraus, dass...
Verlassen wir hier wohl besser unseren eifrigen Erzähler, der gerne Probleme dabei hat, nicht sich in den Vordergrund zu stellen und schauen stattdessen auf den modernen Menschen.
Der moderne Mensch erwachte von seinem festgefahrenen Blick auf den Block in seinen zittrigen Händen. Schon bald erkennt er die Ursache seines Aufschreckens: ein älterer Mann, der eine deutlich jüngere Frau unvermittelt angesprochen hat, die jetzt ihrerseits überrascht von dem Buch in ihren Händen aufblickt.
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Liest sich auf jeden Fall sehr interessant. Trotz des zu Beginn kalten und analytischen Stils sind die Beschreibungen doch sehr plastisch. Mich würde mal interesseieren in welche Richtung (Genre) dieses "Projekt" gehen soll.
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Das erste, was man dazu sagen kann, ist, dass es sich meiner Meinung nach in der Liga ernstzunehmender Literatur bewegt. Dazu ist auf jeden Fall schonmal der wichtigste Grundstein gelegt. Worüber man jetzt noch reden kann, sind Feinheiten. Inhaltlich ist es durchaus interessant, wenn auch bislang wenig pointiert; so scheint es mir zumindest. Aber du hast ja selbst gesagt, dass es nur ein kliner Teil des ganzen ist. Soll es denn ein Buch werden? Oder eher etwas kürzeres?
Ein kleiner Kritikpunkt wären einige Begrifflichkeiten, die ich etwas unpassend fand, wie z.B. hier:ZitatAus dessen, noch nicht zur Ungenießbarkeit zerschlitztem Polster konnte ich nun also auch diesen Menschen genauer beobachten [..]
Das Wort Ungenießbarkeit passt aus meiner Sicht irgendwie nicht so ganz, da man normalerweise damit etwas Essbares in Verbindung bringt.
Dann liest man hin und wieder Begriffe wie "Schlafe", also eher altertümliche Deklinationen. Ich weiss nicht, ob du das bewusst einsetzt. Wenn ja, willst du dann durch den altertümlichen Charakter eine Verbundung zum Charakter der ganzen Story herstellen? Ich finde irgendwie, dass es sich ein wenig holprig anhört und dass sich, wenn man solche Worte benutzt, auch der Rest eher so anhören sollte, damit das Ganze ein wenig mehr abgerundet wird. Wenn du mich fragst, würde ich es weglassen..
Hmm, jetzt habe ich nochmal drübergekuckt und nicht allzu viele Wörter in dem Stil gefunden. Naja, es ist ja eh nur eine Kleinigkeit, die mir aufgefallen ist.
Aber sonst, sehr schön.. erinnert mich ein wenig an Chuck Palahniuk. -
Freut mich, dass euch der Text gefallen hat und das gibt mir auf jeden Fall auch noch mal Motivation das Projekt mit mehr Elan anzugehen.
Was die Frage des literarischen Genres angeht: Eine genaue Planung habe ich da nicht und will mich auch nicht festlegen. Ich kann genau sagen, dass es kein Fantasyroman und auch kein Krimi werden wird, ob es auf einer gesellschaftsbeschreibenden Ebene weitergeht oder doch in eine andere Richtung geht kann ich noch nicht sagen. Ebenso steht es mit der Länge, ich persönlich traue es mir jedenfalls kaum zu einen ganzen Roman zu schreiben, aber eine Novelle könnte es schon werden. Beim Schreiben habe ich mich natürlich unterbewusst, wie auch bewusst von anderen Werken inspirieren lassen, so wie in der "Beobachter-Ich-Erzählung" von der Einleitung in Hermann Hesses Steppenwolf. Nur das hier im Gegensatz zum Steppenwolf eben eine in fast jeden Bereichen alltägliche Person beschrieben wird.
Zum Stil und zur Wortwahl:
Ich habe mich an einigen Stellen bemüht, vielleicht etwas für die Situation etwas ungewöhnliche Begriffe zu verwenden, die dem ein oder anderen Leser auch unpassend erscheinen mögen. Ich bin halt jemand, der gerne mit Wörtern experimentiert und wenn dabei, der ein oder andere Neologismus entsteht, bin ich mir auch nicht zu schade ihn zu verwenden. Ob das ganze in einer fertigen Fassung dann auch so auftauchen würde, ist natürlich wieder eine andere Frage. Jedenfalls hab ich ab und an versucht, den Leser durch die Wortwahl (wie auch durch die wechselnden Erzählsituationen) auch etwas aus dem Lesefluß zu bringen. Es ist halt alles ein wenig experimentell gehalten. -
Eben gerade bin ich über einen alten Text von mir gestolpert, der mich irgendwie an Rhaegars Text erinnert. Warum, weiss ich auch nicht so genau, vielleicht weil der moderne Mensch auch hier auftaucht. Er ist schon ein wenig älter, also möchte ich jede Erwartung von sprachlicher Finesse hiermit im Keim ersticken. Eine Pointe gibts auch nicht.
Geächtet - von Salzstangen und Hälsen, Nasen und Ohren
Es war kein schwüler Julimorgen, als ich gelangweilt erwachte, aber obwohl der Winter bereits seine zerfurchten Hände an die grauen, braunen und bisweilen grünen Häuser meiner häßlichen Heimatstadt geschmiegt hatte, fror es mich nicht. Es war einer jener Tage, an denen man sich auf den menschenüberwucherten Straßen der Innenstadt wiederfindet un dabei immernoch seinen Schlafanzug trägt. Als ich bemerkte, dass meine Schlafanzughose in Schritt gelbe Flecken aufwies, übergab ich mich vor schierer Peinlichkeit. Ich betrat eiligst den nächsten Bekleidungsladen, dessen Besuch sich aber als nutzlos erwies, da die zu stark perfümierte Frau an der Kasse sich nicht mit meinem Versprechen zufriedengeben wollte, die Waren, die ich mir so sorgfältig bereits ausgesucht hatte, zu bezahlen, sobald ich mein Portmonaye zu Hause abgeholt hatte. Also trat ich zurück auf die Straße und erntete empörte Blicke der Passanten. Diesen Acker der Feindseligkeit, so war ich mir sicher, hatte ich schon während des gesamten Tages bestellt, doch nun besaß ich erst die Geistesgegenwart, zu bemerken, wie seltsam im Grunde die Reaktion des gemeinen - und ich benutze meine Worte hier gezielt mit Bedacht - Pöbels waren. Erwachten nicht die meisten morgens in einem Schlafanzug, oder wie der moderne Mensch zu sagen pflegt, Pyjama? Wann kam die Menschheit auf die Idee, seine Aufmachung der Tageszeit anzupassen? Dieser Aufwand schien mir, aus zugegebenermaßen subjektiven Gründen, unangemessen. Doch konnte ich mich zumindest mit jenen Menschen identifizieren, deren Empörung einem verbissenen Ekel wich, wenn sie auf meinen gelben Schoß starrten. Das getrocknete Rinnsal hatte die Form einer Kirchturmspitze;
ich wünschte mir leidenschaftlich, im Bett geblieben zu sein, dennoch lag es in meiner Natur, den Tag zu nutzen, auch wenn mir dieses Bestreben oft kränklich, ja, geradezu pervers vorkam. Es gibt Dinge, die man als Mensch einfach in die Hand nehmen muss, aber warum muss man den Diem carpen, wenn man das auch noch mit dem nächsten tun kann? Spontan regte sich in mir das Verlangen, eine leidenschaftliche Rede vor all diesen Menschen über Fleiß und (dieses Thema beschäftigte mich in diesem Moment seltsamerweise; vielleicht, weil ich gerade meinen Schlafanzug trug, in dem mein Geschlechtsteil sich auch für meine Augen deutlich abzeichnete) Masturbation zu halten, doch öffentliche Auftritte dieser Art hatten für meinen Geschmack immer einen zu großen Hang zur Selbstdarstellung und diese war für mich ein akutes Symptom des Narzismus.
Also schlenderte ich ein wenig durch die Stadt, wenn auch mit einem bitteren Beigeschmack im Mund, da ich ja nichts kaufen konnte. Als ich an den langen Heimweg dachte, den ich ja noch nicht einmal in dem sicheren und warmen Leib eines Busses bestreiten konnte, übergab ich mich erneut. Doch wider Erwarten kam ich einige Zeit später an meiner Wohnung an. Dass ich vor verschlossenen Türen stand und keinen Haustürschlüssel dabei hatte, wühlte mich innerlich auf. Was sollte ich tun? Das Fenster, der Baum.. Die Gedanken stachen in mein Hirn und wenig später hatte ich mich bereits am Stamm der chinesischen Eiche vor meinem Wohnzimmerfenster festgebissen. Die Rinde schmeckte nach ungeschälten Kartoffeln. Ich übergab mich erneut und mein gallenartiger Mageninhalt sah in seiner dynamischen, der Schwerkraft unterjochten Bewegung aus wie ein vulgärer Wasserfall. Ich winkelte meine Beine an wie ein Ringer (obwohl ich mir für diesen Sport nie den Hauch eines Talents ausgemalt hatte) und versuchte mit meinen wild rudernden Armen das aufgeklappte Fenster zu erreichen. Von meinem Kinn tropfte es, als es mir gelang, das Fenster von aussen komplett zu öffnen. Ich prellte mir zwar beide Waden, als ich mich am Fensterbrett festzuklammern versuchte, doch meine Selbstaufopferung wurde durch eine doch noch sichere Heimkehr in meine Wohnung belohnt. Als ich müde, aber erleichtert aus dem Fenter sah, bemerkte ich einen kleinen Menschenauflauf, der mir bei meiner Kletteraktion auf dem Bürgersteig Gesellschaft geleistet hatte. Von Natur aus schüchtern, waren es für mich stets traumaartige Zustände gewesen, im Mittelpunkt zu stehen und so ließ ich mit einer finalen obszönen Geste das Rollo meines Wohnzimmerfensters herunter. -
So, ich hab´s jetzt auch endlich geschafft eines deiner Beispielkapitel zu lesen. Hab mir das erste Kapitel deiner Geschichte genehmigt und bin durchwegs positiv überrascht. Du hast wirklich eine sehr schöne Sprache und verstehst es den Leser mitfühlen zu lassen.
Jetzt hab ich natürlich ein paar sehr, sehr wichtige Fragen:
Wie ist der aktuelle Stand? Bist du bereits fertig mit dem Buch? Gibt´s schon näheres zu einem Erscheinungstermin? Erscheint das Buch überhaupt?
Ich kann es jedenfalls kaum noch erwarten weiterzulesen! Respekt!!!
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Zunächst einmal freue ich mich natürlich sehr, dass es dir gefällt, auch wenn die Version, die du gelesen hast, jetzt wohl nicht mehr so aussieht wie damals, als ich sie hochgeladen habe.
Aber macht ja nichts.. inhaltlich wurde nichts verändert.
Das Buch wird wohl mitte Januar erscheinen und witzigerweise musste ich es genauso machen wie unser George: Ich musste es in der Mitte teilen. Also erscheint erstmal der erste Teil, der ca. 200 Seiten haben wird (was nicht wirklich lang ist, aber um den Verkaufspreis niedrig zu halten, musste ich ne kleine Schrift nehmen) und ca. 12 Euro kosten wird. Dass ich es teilen musste, ärgert mich natürlich, aber wenn man nicht gerade bei Blanvalet, Lübbe oder anderen großen Verlagen veröffentlicht, dann sind die Druckkosten für den Verlag so groß, dass man das Buch nur noch zu einem sehr hohen Preis anbieten könnte. Man muss also die beiden Bücher (das zweite erscheint kurze Zeit später, denke ich) als eins sehen. Insgesamt wäre das Buch so dick gewesen wie das fünfte deutsche Eis-und-Feuer-Buch, jetzt sind es halt zwei kleinere. Aber ich freue mich jedenfalls schon auf die Veröffentlichung und darauf, vielleicht das ein oder andere Feedback zu kriegen
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Zitat
Das Buch wird wohl mitte Januar erscheinen
2006 schon???? Das ging dann aber schnell!!! Wie wird wird das Werk denn heißen? Immer noch "Schmetterlingstraum"? Damit ichs auch im Buchladen bestellen kann... Dann schick ichs dir, damit dus mir signierst
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Zitat
Original von Obrac
Zunächst einmal freue ich mich natürlich sehr, dass es dir gefällt, auch wenn die Version, die du gelesen hast, jetzt wohl nicht mehr so aussieht wie damals, als ich sie hochgeladen habe. ;)Aber macht ja nichts.. inhaltlich wurde nichts verändert.Das Buch wird wohl mitte Januar erscheinen und witzigerweise musste ich es genauso machen wie unser George: Ich musste es in der Mitte teilen. Also erscheint erstmal der erste Teil, der ca. 200 Seiten haben wird (was nicht wirklich lang ist, aber um den Verkaufspreis niedrig zu halten, musste ich ne kleine Schrift nehmen) und ca. 12 Euro kosten wird. Dass ich es teilen musste, ärgert mich natürlich, aber wenn man nicht gerade bei Blanvalet, Lübbe oder anderen großen Verlagen veröffentlicht, dann sind die Druckkosten für den Verlag so groß, dass man das Buch nur noch zu einem sehr hohen Preis anbieten könnte. Man muss also die beiden Bücher (das zweite erscheint kurze Zeit später, denke ich) als eins sehen. Insgesamt wäre das Buch so dick gewesen wie das fünfte deutsche Eis-und-Feuer-Buch, jetzt sind es halt zwei kleinere. Aber ich freue mich jedenfalls schon auf die Veröffentlichung und darauf, vielleicht das ein oder andere Feedback zu kriegen
Ich bin geschockt! Das wird veröffentlicht? Welcher Verlag?
Tiefer Respekt...
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