Kino

  • Du das geht mir mit meinen Kumpels ganz ähnlich. ^^ Haben uns prächtig unterhalten gfühlt und viel gelacht. Vielleicht (oder eher ziemlich sicher) übertreibt es der Film an mancher Stelle etwas mit den Albernheiten, aber insgesamt ist die Balance zwischen Dramatik und Humor gar nicht mal so schlecht getroffen, finde ich. War ja auch in Thor 3 schon das Problem. Aber wer Waititis Ragnarok mochte, wird auch an diesem seine Freude haben. Er ist wieder herrlich abgedreht, bunt und es gibt unzählige humoristische Details, Referenzen und Cameos zu bewundern.

    Von Gorr the Godbutcher hätte ich mir tatsächlich etwas mehr erhofft. Das liegt aber meiner Ansicht nach weniger an C. Bale, er drückt der Rolle schon seinen Stempel auf, als am Drehbuch, das ihm sehr wenig Raum zur Entfaltung schnekt. Mehr Screentime (und vor allem mehr Sezenen wo er seinem namensgebenden Tagesgeschäft nachgeht) hätte dem Charakter wirklich gut getan, so bleibt er leider blasser als erhofft, auch wenn er insgesamt sicherlich zu den besseren Bösewichten gehört.

    Die Story ist so dünn, dass sie auf einen Bierdeckel passt und das Finale ist ziemlich lahm. Insgesamt ein sowieso ein übles CGI Monster, aber darauf war man vorbereitet.

    Trotzdem schafft der Film es durchaus, an den richtigen Stellen emotionale Höhepunkte zu setzen und aus meiner sicht viel Liebe zu transportieren (gerade auch mit Blick auf das Ende), was sicher nicht zuletzt auch mit an der tollen Chemie von Portman und Hemsworth liegt. Trotz dramaturgischer Schwächen fand ich ihn daher sehr schön, wenn ich Punkte vergeben müsste wären es wohl gut gemeinte 7/10 oder so.

    Ich denke so oder so ähnlich hatte ich das schon mal formuliert, hoffentlich klappts diesmal. ^^

    ich bin der singende, tanzende Abschaum der welt.

  • was sicher nicht zuletzt auch mit an der tollen Chemie von Portman und Hemsworth liegt.

    Das finde ich interessant. Ich fand in den vorigen Filmen immer, dass die beiden so gar keine Chemie haben und bin daher auch gerade nicht so erpicht darauf einen Film zu schauen, in dem die beiden scheinbar wieder mehr interagieren (habe ihn entsprechend noch nicht gesehen). Fandest du die Chemie auch in den vorigen Filmen schon toll oder meinst du da gab es jetzt eine Verbesserung? Sowas ist natürlich immer subjektiv, vielleicht passt es nur einfach für mich persönlich irgendwie nicht. Ich empfand aber Natalie Portman im MCU bzw. der Rolle auch insgesamt immer recht deplatziert und dabei ist es keineswegs so, dass ich sie als Schauspielerin nicht mögen würde.

  • Hm. Es ist so, dass ich die ersten beiden Thor - Filme bis auf ein paar Momente nicht wirklich gut (vielleicht bestenfalls okay) fand. Daher tue ich mich etwas schwer das jetzt genau zu beurteilen. Trotzdem sah ich die beiden eigentlich immer ganz gerne glaub ich. Ob das jetzt allerdings an der Kombination oder einfach daran lag, dass ich beide Figuren einfach gerne mag, kann ich nicht genau sagen. Im ersten Thor gibt es eine Szene, in der Thor Jane versucht im nächtlichen Gespräch unter Sternenhimmel das Universum aus seiner Perspektive zu erklären- die Faszination, Neugierde als auch die offensichtliche Zuneigung zueinander fand ich hier immer sehr ehrlich und authentisch.

    Klar- die Dialogzeilen (in allen Filmen, auch in diesem), die die beiden miteinander wechseln dürfen sind häufig ziemlich unglücklich ausformuliert und hauptsächlich Klischee-Kitsch oder einfach doof. Aber ihre Ausstrahlung und die Blicke fühlten sich für mich immer richtig an.

    Vielleicht liegt es subjektiverweise aber auch ein wenig daran, dass ich Natalie Portman von Tag 1 an immer unheimlich mochte und sie mit Leon auch noch in einem meiner all time- favorites mitspielt. Ich sah Episode I glaub ich damals mit 13 oder so, und auch wenn über die Prequels (zu recht) viel geschumpfen wird, war Padme Amidala immer eine meiner Lieblingsfiguren und ich war selten trauriger als sie starb. Die Dialoge waren natürlich teilweise regelrecht zum davon laufen, aber ich denke sie hat in Star Wars das Beste aus dem gemacht, was sie zur Verfügung hatte, ähnlich sehe ich es auch bei Thor im MCU. Ich mochte in diesem Film eigentlich alle Szenen mit den beiden, aber ich fände es auch nachvollziehbar, wenn du das diametral anders sehen würdest. ^^ Guck in dir am Besten einfach an und sag Bescheid. ;)

    ich bin der singende, tanzende Abschaum der welt.

  • Ich könnte mir vorstellen, dass die Chemie etwas besser zur Geltung kommt, weil die Charaktere sich dieses mal ebenbürtiger sind. In den ersten beiden Thor-Filmen war Jane Foster zwar eine sehr intelligente Astrophysikerin, aber auch irgendwie klar als Love-Interest für Thor geschrieben und im zweiten Teil nahezu komplett auf seine Hilfe angewiesen. Es hatte ja seine Gründe, warum Natalie Portman vorübergehend aus dem MCU ausgeschieden ist und es wohl ernsthafter Überzeugungsarbeit Waitikis bedurfte, um sie wieder an Board zu holen.

    Bei uns im Norden werden die Gesetze der Gastfreundschaft noch immer in Ehren gehalten. ~ Roose Bolton

  • Ich habe mir am Samstag zwei Filme hinereinander im Kino angeschaut.


    Bullet Train

    Das ist halt genau die Sorte Film, die ich mag. Ein Bischen Tarantino, ein Bisschen Guy Ritchie und ausserdem erinnert er an Smokin Aces. Nichtsdestotrotz hat der Film seine eigene, bunte, launige Bildsprache und ein cooles Star Ensamble. Brad Pitt sehe ich eigentlich immer gerne und besonders hervorheben möchte ich auch noch Aaron Taylor Johnson, der sich unheimlich gemacht hat. Nach Godzilla und Tenet hatte ich ja eher das Gefühl, dass ich ihm ernsthaftere Rollen nicht so wirklich abkaufen kann und die Kick Ass-Aura immer an ihm kleben bleiben wird, aber hier ist davon wirklich absolut nichts mehr zu spüren, fand sein Performance absolut grandios (gebt dem Mann mehr solcher Rollen!).

    Am Ende geht dem Film wie ich finde leider die Luft aus und er überspannt den Bogen ein wenig, nichtsdestotrotz sau unterhaltsam und aus meiner Sicht perfektes Popcorn Kino. Eine solide 7,5 mit Tendenz zur 8.

    Das krasse ist, dass dieser Film in der Kritik im Grunde durchgefallen ist (53% bei Rotten) und ich immer noch nicht begreifen kann warum sowas wie Prey bei 93% liegt, auch wenn er beim zweiten Sehen zugeben etwas unterhaltsamer war.


    Nope

    Direkt nach Bullet Train war das halt so richtig was ganz anderes. Man kann zu dem Film fast nichts sagen ohne direkt zu spoilern, aber ich versuch mal mein Bestes. Trotzdem sei hiermit eine kleine Warnung ausgesprochen.

    Ich mochte Jordan Peeles Get Out sehr, weshalb ich ziemlich gespannt auf sein neues Werk war. Get Out Vibes sind in der ersten Stunde durchaus spürbar, jedoch entwickelt er sich nach und nach in eine ganz andere Richtung. Peele setzt diesmal nicht auf klassische Reveals oder Twists, sondern sträut für den Zuschauer immer wieder falsche Fährten. Man fragt sich ständig wo das Ganze hinführen wird, ohne überhaupt wirklich greifen zu können wo man sich gerade befindet und es dann am Ende (je nachdem wie man es interpretieren mag) noch dazu keine wirkliche Auflösung gibt. Ich schätze das dürfte der Hauptgrund sein warum der Film beim Publikum nicht so gut ankam und teilweise ein unbefriedigendes Gefühl hinterlassen hat.

    Dabei finde ich den Film kompositorisch wirklich meisterhaft und sehe ihn als Verbeugung an die Filmerei selbst, weil er mit Versatzstücken aus vielen Genres spielt, wobei die Filmerei (und Fernsehen) auch inhaltlich eine nicht unwesentliche Rolle spielt.

    Im letzten Viertel zieht er sich dann allerdings, weil irgendwann inhaltlich nichts neues mehr dazu kommt, weshalb der abschliessend ausgestreckte Mittelfinger zum Schluss dann noch mehr so wirkt, als wäre man gerade 2 Stunden lang verarscht worden.

    Nichtsdestotrotz- ich fands super. Hätte sich das Ende nicht so gezogen wären es vermutlich noch mehr Punkte geworden, so würde ich sagen 8,5. Ein Film über den man viel debattieren und noch mehr hineininterpretieren kann.

    ich bin der singende, tanzende Abschaum der welt.

  • ...ich immer noch nicht begreifen kann warum sowas wie Prey bei 93% liegt, auch wenn er beim zweiten Sehen zugeben etwas unterhaltsamer war...

    Tatsächlich geht es mir ebenso. Ich bin schon ein Fan der Predator Filme, hauptsächlich weil die Darstellung des hoffnungslos überlegenen Jägers (ob gewollt oder nicht) 1:1 das Verhalten des Menschen mit der Natur widerspiegelt.


    Aber nach dem Hype um Prey war ich dann doch schwer enttäuscht. Das ist mir dann doch zu sehr in die Woke-Ecke abgedriftet.

  • Habs tatsächlich noch in eine Vorstellung von Top Gun: Maverick geschafft.

    Ich muss ehrlicherweise zugeben, dass ich von Anfang bis Ende ein dümmliches Grinsen auf dem Gesicht hatte. Ich habe wirklich selten eine Fortsetzung gesehen, die ihrem Vorgänger so ähnlich war. Also jetzt mal ganz im Ernst- Top Gun: Maverick ist genau der selbe Film wie Top Gun, nur einfach in Neu. Der Film kopiert und zitiert sich so oft selbst, dass man fast schon meinen könnte es ist der nächste Hot Shots.

    Das Rezept ist denkbar simpel: Testosteron, Nostalgie, Spass, Pathos, ein seichte Liebesgeschichte und wahrlich grandios inszenierte Flug-Action- mehr will er nicht sein und mehr braucht es auch offensichtlich nicht um sich zu den mittlerweile erfolgreichsten Streifen aller Zeiten zu zählen. Hey, für mich hats funktioniert, hinterher wollte ich einfach nur noch in einen Kampfjet steigen und losballern. In Punkten würde ich sagen eine lockere 7.5/10

    In diesem Lichte prophezeihe ich jetzt schon, dass Avatar 2 ca. 3,5 Milliarden einspielen, ca. 15 Oscar-Nominierungen absahnen und in allen technischen Kategorien gegen Maverick (leider) gewinnen wird.

    ich bin der singende, tanzende Abschaum der welt.

  • Zufällig mitbekommen dass Kino-Donnerstag war und kurzfristig beschlossen mir für 5 Euronen Don't worry Darling an zu schauen.

    Der Film wurde beim Fantasiefilmfest ja sehr konträr aufgenommen bzw. von der Kritik ziemlich verschmäht und auch von komischen Gossip-Geschichten überschattet. Interessanterweise liegt der Audience-Score bei RT dennoch bei 85% während der Review Score bei 35% ist, was jetzt, mal abgeshen von so Dingern wie RoP, die eine gigantomanisch vorbelastete Fanbase haben, auch nicht soo üblich ist.

    Ich habe Olivia Wildes (völlig gegensätzlichen) Erstling Booksmart damals ja sehr genossen, daher war ich neugierig auf ihre zweite Arbeit.

    Die 21:00 Uhr Vorstellung ist für mich immer ein recht guter Gradmesser, ob ich einem Film was abgewinnen kann oder nicht, da ich sonst früher oder später auf jeden Fall schläfrig werde.

    Ich kann sagen, dass die zwei Stunden trotz des zaghaften Pacings deutlich schneller verflogen sind als ich zunächst angenommen hatte und das liegt wohl hauptsächlich an der fantastischen Darbietung von Florence Pugh. Sie trägt den Film über die gesamte Laufzeit und als Zuschauer bleibt man (gottseidank) auch permanent bei ihr. Sie ist der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte, Harry Styles, Captain Kirk und wie sie alle heissen sind einfach nur Beilage. Abgesehen von ihrer herausragenden Leistung fand ich den Film atmosphärisch sehr stimmig und visuell hervorragend umgesetzt.

    Plot-technisch hat er allerdings schon einige Probleme, die jetzt für mich aber nicht ganz so schwer wiegen, dass ich irgendwie unglücklich oder gar sauer wäre. Ohne jetzt zu spoilern ist selbstredend von Anfang an klar, dass das ganze Ding auf irgend einen grandiosen Augenöffner zusteuert. Ob der Pay off dann befriedigend genug ist, kommt denke ich auf den einzelnen an. Ein paar offene Fragezeichen bleiben auf jeden Fall stehen, ausserdem muss man in der Lage sein, einige ziemlich dicke Logiklöcher runter zu schlucken und die Sache eher von der metaphorischen Ebene zu betrachten. In diesem Sinne ist die Rechnung für mich aufgegangen und ich ging solide unterhalten und zufrieden aus dem Film. Würde sagen eine gut gemeinte 7/10 und ein Sonderlob für Olivia Wilde die ihr Regie-Talent durchaus wieder aufblitzen lässt.

    ich bin der singende, tanzende Abschaum der welt.

  • Ich habe nun tatsächlich Thor - Love and Thunder gesehen. Ich hatte ja Zweifel an der Chemie zwischen Natalie Portman und Chris Hemsworth geäußert:


    Ich fand in den vorigen Filmen immer, dass die beiden so gar keine Chemie haben und bin daher auch gerade nicht so erpicht darauf einen Film zu schauen, in dem die beiden scheinbar wieder mehr interagieren (habe ihn entsprechend noch nicht gesehen).


    aber nachdem el_drogo da sehr positiv gestimmt war, habe ich dem ganzen eine Chance gegeben.

    ähnlich sehe ich es auch bei Thor im MCU. Ich mochte in diesem Film eigentlich alle Szenen mit den beiden, aber ich fände es auch nachvollziehbar, wenn du das diametral anders sehen würdest. ^^ Guck in dir am Besten einfach an und sag Bescheid. ;)

    Bescheid! Tatsächlich hat mir der Film insgesamt überraschend gut gefallen. Natürlich macht einiges nicht allzu viel Sinn, aber da sich die Thor-Filme für gewöhnlich weniger ernst nehmen als die restlichen MCU-Filme, kann ich da recht gut drüber hinwegsehen. Es gab nur recht wenige Sachen die mich wirklich gestört haben, war aber jetzt auch nicht so schlimm, dass ich mich da weiter drüber auslassen müsste.

    Die Chemie zwischen den Hauptdarstellern hat mir wirklich bedeutend besser gefallen als in den bisherigen Thor-Filmen und ich fand die She-Thor-Angelegenheit wirklich gut gelöst, da schwante mir nach dem Trailer Böses.

    Ich habe am Ende sogar ein paar Tränen vergossen, was mir bei MCU-Filmen seeeehr selten passiert.

    Insgesamt nichts weltbewegendes, aber ich habe mich gut unterhalten gefühlt.

  • War länger nicht hier und wundere mich gerade, dass es noch gar keinen Kommentar zu Avatar 2 gibt? Aber gut ist ja auch kein Filmforum.
    Naja, ich hatte nicht viel erwartet und auch nicht viel bekommen. Unter diesem Aspekt hielt sich die Enttäuschung also in Grenzen. Was die gähnende inhaltliche Leere und die konturlosen Figuren betrifft, finde ich ihn sogar noch deutlich schlechter als den Erstling. Jake Sully macht den ganzen Film nichts anderes als seine Kinder zurecht zu stutzen und irgendwas von "Familie" zu faseln (Abgründe zum Parallell-Universum aus F&F tun sich auf), während von Neytiris Charakter bis auf ein zeitweiliges Indianer "lululu" und das katzenhafte Gefauche überhaupt nichts mehr übrig geblieben ist, geschweige denn von ihrer (schon damals unlgaubwürdigen) Liebschaft. Wenn das Familie ist, dann gute Nacht.
    Die Story ist dünner als ein Blatt Papier. Die Handlung beschränkt sich auf "Kinder machen dummes Zeug, geraten in Gefahr - und zwar den ganzen Film hindurch - dann ziehen Mum & Dad los um sie zu retten". Achja und dann gibts da noch den wiederauferstandenen Quarritsch im frischen Avataranstrich. Sein Motiv wird von habgierigem Kolonialismus durch simple Rachegelüste ersetzt, welch sagenhaft origineller Schachzug. Ansonsten wird die Menschheit auf Pandora, oder was sie dort überhaupt wollen und machen schon gar nicht mehr thematisiert (wozu auch, schliesslich benötigt man die knappe Screentime für Wichtigeres). Ein paar richtig macho-mässige Szenen mit der neuen militärischen Anführerin, wie sie kaltschnäuzig (sogar im armor suit) an ihrem Kaffee nippt und Quarritsch die neue Welt erklärt, müssen reichen.
    Aber ich will nicht alles schlecht reden, man bekommt fraglos sehr schöne, um nicht zu sagen wunderschöne Bilder geboten und ja, ich würde sagen man kann sich wieder mal als neues Referenzwerk in Sachen CGI betrachten. Die höhere Bildfrequenz macht die visuelle Umsetzung noch homogener und sogar das 3D wird dadurch erträglich. Aber bei meiner Liebe zu dieser atemberaubenden Optik, das ist einfach zu wenig.
    Die Welt ist für meinen Geschmack nach wie vor zu sehr auf Hochglanz poliert, zu künstlich, zu bunt. Sie hat keine Tiefe und wirkt auch nicht komplex. Ich kann auch einen Navi immer noch nicht von dem anderen unterscheiden. Dieses Volk wirkt auf mich wie eine Aneinanderreihung von perfekt geformten, makellosen, 3 Meter grossen Schaufensterpuppen. Keinerlei Identifikatoren, keine Konturen, keine Persönlichkeit. Jeder einzelne Affe in der neuen Planet der Affen - Trilogie hat mehr Gesichtsprofil als alle Katzenschlümpfe in Avatar zusammen. Ich frage mich echt wozu man hier überhaupt irgendwelche Schauspieler benötigt (dass sich das besser auf dem Papier macht ist mir klar, aber das könnte garantiert auch alles problemlos so animiert werden). Auss meiner Sicht hatte Smaug mehr Ähnlichkeit zu Benedict Cumberbatch als Quarritschs Avatar zu Stephen Lang, ähnliches gilt für die anderen (wen Kate Winslet gemimt haben soll hab ich immer noch nicht herausgefunden, aber es ist mir ehrlich gesagt auch egal). Trotzdem sind das grundsätzlich alles Dinge, mit denen ich leben könnte, solange ein Film der Unterhaltsamkeit fröhnt. Aber nicht mal das schafft er! Es passiert einfach nichts! Ich meine- auch der Erstling war schon mehr oder weniger Expostion, aber da konnte ich Jake Sullys Integration in den Navi-Stamm tatsächlich noch einen Hauch von Charm abgewinnen, ebenso den Hänseleien von Neytiri. Aber hier passiert sage und schreibe 2 Stunden und 15 Minuten lang einfach überhaupt nichts, ausser dass die Welt erklärbärt und die Moralkeule geschwungen wird. Zwischsendurch hatte ich sogar immer mal wieder Sekundenschlaf, wie damlas in der Schule, als man den Kopf auf der Hand abgestützt und mit aller Macht versucht hat gegen die überbordende Müdigkeit anzukämpfen, während der Lehrer irendwas an die Tafel kritzelt.
    Nach all den grossspurigen Intevewies von Cameron in denen er prophezeit die Streamingdienste in die Knie zu zwingen und dem Marvel-Dummerlei den Mittelfinger zu zeigen, indem er der Menschheit das anpsruchsvolle, abendfüllende Unterhaltungskino zurückzubringen wird, finde ich das was man hier vorgesetzt bekommt fast schon frech und ich bin mir nun endgültig dessen gewiss, dass der Mann vergessen hat wie man eine gute Geschichte erzählt. Am Ende gibt es noch diesen einen unpassenden Gewaltmoment, in dem zwanghaft versucht wird sowas wie Dramatik zu erzeugen und er hatte wohl auch keine tolle Idee mehr im Petto, wie das grosse Finale aussehne könnte, also macht er einfach nochmal ne Runde auf Titanic. Nach weit über 3 Stunden im Kinosessel tat mir sprichwörtllich alles weh und ich war einfach nur noch froh dass es vorbei war.

    ich bin der singende, tanzende Abschaum der welt.

    Einmal editiert, zuletzt von el_drogo ()

  • War länger nicht hier und wundere mich gerade, dass es noch gar keinen Kommentar zu Avatar 2 gibt? Aber gut ist ja auch kein Filmforum.

    Bei mir wurde jedes aufkeimende Interesse durch die Länge des Films erstickt. Ich fand den ersten damals als Kinoerlebnis großartig (ich müsste so 14 oder 15 gewesen sein), aber hatte auch nie wieder das Bedürfnis ihn zu gucken. Seit ich vom Konzept des "weißen Messias" gehört habe, könnte ich den Film auch kein zweites Mal mehr gucken glaube. Nicht weil ich es grundsätzlich für moralisch nicht tragfähig halte, aber einfach weil dieser Frame bei mir die ganze Zeit mitlaufen würde.


    Danke für deine ausführliche Kritik, da hat man sich wohl 3 bzw. mit drumherum 4h Lebenszeit gespart.

  • Hmm, ich fand ihn gut genug für 2x ins Kino - 1x mit HFR und einmal ohne.


    Ich kann mit HFR bei Kinofilmen nix anfangen, war schon beim Hobbit so. Sieht zu künstlich aus.


    Ohne HFR war der Film visuell atemberaudend schön. Selbstverständlich in 3 Dimensionen.


    Was deine Kritik angeht, el_drogo, kann ich in einigen Punkten voll zustimmen in andern überhaupt nicht.


    Wo du vollkommen recht hast, sind die blassen Beiwerke wie z.B. Neytiri, die hier wirklich viel zu wenig beiträgt.

    Auch die Metkayina waren zu homogen, werden sie ja plötzlich mit dem Alienvolk und deren fremder Lebensweise und deren Krieg konfrontiert. Dafür gab es zu wenig einblicke in deren umgang damit.

    JS hat sich auch nicht wirklich weiterentwickelt. Kämpfen kann er, Probleme erörtern eher nicht.

    Und das Logikloch in der Endschlacht empfand ich schon als peinlich.


    Aber ziemlich gut gefiel mir eigentlich die Geshichte der Kinder. Ich habe hier keine komplexe Coming of Age Story erwaret, sondern schlicht simple Shorts einer Flüchtlingsfamilie und wurde dabei nicht enttäuscht. Genau das gibt es und zusätzlich ein / zwei Einführungen / Fortführungen zum großen Thema der Reihe, der Manifestation einer "Mutter Natur"und der Symbiose Mensch/Na'vi <-> Natur.


    Das hat mir sehr gut gefallen und meine Empfehlung ist, schaut ihn euch an und genießt die Bilder.


    Für komplexe Charakter-Arcs ist Willow zustän... ups, ich meine eher sowas wie Andor oder Mr. Robot.

    Und dafür brauchts kein Kino.

    There are but two types of people in the world:
    1. Those who can extrapolate from incomplete data!

  • Dungens & Dragons: Ehre unter Dieben

    Ging mit 0 Erwartungen rein und kam hoch zufrieden wieder raus. Das ist nach meinem Empfinden eine echte "kleine" Fantasy-Perle. Alle Charaktere sind herzlich und authentisch, der Plot ist verspielt und die Gags funktionieren trotz ihrer Vorhersehbarkeit. Ich habe das Pen&Paper spiel nie gespielt, von daher kann ich den Film aus dieser Persepektive nicht beurteilen. Trotzdem ist der Film klar wie eine grosse Queste inklusive spassiger Side-Quests aufgebaut. Von den titelgebenden Drachen ist zwar nicht viel zu sehen, aber es gibt zumindest einen denkwürdigen Auftritt des literally fettesten Drachen der Filmgeschichte. 8/10


    65

    Der Film ist irgendwie komplett an mir vorbei gerutscht. War blanker Zufall dass ich ihn mir mehr oder weniger um Zeit zu überbrücken im Kino angesehen hab. Ich fand die Prämisse witzig. Ausserdem ist der Plot trotz seiner Einfachheit fast durchgängig spannend. Der Film spielt etwas mit den Genres, mal Sci-Fi, mal Monsterhorror, zum Schluss Apokalypse. Adam Driver spult das Ganze relativ mühelos ab, die Chemie zwischen ihm und der kleinen ist durchaus passabel. Kann man mal gucken wenn man wie ich ein Fan von Dinosauriern und Sci-Fi ist. Ansonsten aber jetzt auch nichts besonderes. 6,5/10


    John Wick 4

    Ich würde es in etwa so zusammenfassen: es gibt 2-3 shots die du noch nie gesehen hast und auch nicht wieder vergisst. Ich mag den look, ich mag das verschachtelte Universum, ich mag die aufwendige, kreative Action und ich mag die Charaktere. Das Problem von JW4 ist, dass vor allem von letzteren nichts mehr übrig geblieben ist. John Wick selbst verkommt endgültig zur Karikatur und bis auf seinen blinden Gegenspieler sind alle anderen nur noch profillose Expositionstreiber. Die Motivation der Figuren ist nicht mehr nachvollziehbar, Emotionen sind nur noch Behauptung. Es gibt x Szenen die nur dazu da sind sich selbst zu zelebrieren und nichts zur Haupthandlung beitragen, ausserdem ist der Film mindestens 30 Minuten zu lang. Das Geballer wird irgendwann dann doch etwas ermüdend und repetitiv wenn Mr. Wick zum drölfzigsten mal 300 stufen hinunterstürzt und sich wieder nach oben schiessen muss. Ich halte ihn dennoch für einen guten Action-Film mit tollen Schauwerten und aufwendigen Choeros, aber eben auch nicht mehr als das. Viele postulieren den besten Action-Film seit Mad Max: Fury Road, das ist für mich in keinster Weise nachvollziehbar, da dieser auf allen erdenklichen Ebenen um Klassen besser ist. Trotzdem vergebe ich eine gut gemeinte 7,5/10. Wenn man auf Handlung und Charaktere weniger wert legt und den Film nur auf seine Schauwerte reduziert, ist das alles High End.


    Guardians of the Galaxy 3

    Ich denke das ist neben Spiderman: Now way home auf jeden Fall einer der besseren Marvel-Film seit Endgame. No way home fand ich noch etwas besser. GotG3 ist aber bei weitem nicht ohne Schwächen. Die erste Hälfte zieht sich. Aus dramaturgischer Sicht nimmt er sich zu viel für seine Charaktere vor und schafft es nicht die einzelnen Stränge vernünftig auszuerzählen. Dabei fehlt ihm zusätzlich die Leichtfüssigkeit des ersten Teils, alles ist zu gross, zu bedeutungsschwer und zu künstlich emotional. Der Bösewicht ist schwach, die Gags sind rar und tlw. richtig flach. Man mag dem ungleichen Haufen in diesem Teil irgendwie am wenigsten abkaufen, dass sie sich als grosse Familie betrachten, da sie sich im Grunde die meisste Zeit nur irgendwie anschreien. Mein Lieblings-Guardian ist mittlerweile tatsächlich Karen Gillan aka Nebula, sie macht das wirklich toll und es hat mich gefreut, dass sie in diesem Film einige schöne und lustige Momente bekam. Visuell ist der Film aus meiner Sicht (trotz 99% green screen) kreativ umgesetzt, die Musikauswahl ist wieder top und das Finale hat dann doch noch seine emotionalen Höhepunkte und den notwendigen Wums. 7/10


    Fast X

    Verurteilt mich nicht. Ich ging zur Ablenkung ins Kino und wollte mal dieses 4DX ausprobieren. Bei meinem Glück fiel nach etwa 25 Minuten die Technik aus, sodass die physischen Effekte nicht mehr funktionierten, daher kann ich zu dem "immersiven" Erlebnis auch kein abschliessendes Urteil fällen. Ich hatte erhrlich gesagt Mühe mich in den ersten 20 Minuten daran zu gewöhnen, der Bewegungsradius der Sitze war deutlich grösser und heftiger als ich es mir vorgestellt hatte. Naja und dann wars zu Ende.

    Immerhin "durften" wir den Film trotzdem zu Ende schauen obwohl wir den vollen Ticketpreis erstattet bekamen. So hat mich der Rotz zumindest nichts gekostet. Es gibt ja viele die sagen, dass sie ihn zumindest ein wenig unterhaltsam fanden, weil sie über ihn lachen konnten. Ging bei mir leider auch nicht auf, obwohl Jason Momoa als Joker der einzige Lichtblick des Films ist. Bei ihm hat man das Gefühl, als wär im vollkommen bewusst wie schwachsinnig der ganze Plot ist, deshalb macht er einfach ne Runde auf Jack Sparrow und hat ein wenig Spass. Das ist ein Film der offenbar nach Murphys law konzipiert wurde. Man schmeisst einfach alles und jede Idee die jemals jemand hatte in einen Topf und versucht dann lehrbuchmässig zu demonstrieren, wie mans nicht machen sollte. Und das geht wirklich auf, es gibt keinen einzigen Moment im Film wo ich mir dachte, das war jetzt gar nicht mal sooo schlecht. Nein, gibts nicht. Das ist einfach von vorne bis hinten alles Mist. Jede Asylum Produktion die ich bisher sah hatte mehr Charme. Dass der Schwachsinn auch noch 340 Mio Dollar gekostet haben soll ist angesichts der bestenfalls zweitklassigen Effekte kaum zu glauben, aber wahrscheinlich sind 200 Mio für die Schauspieler und Cameos drauf gegangen.


    SISU

    Direkt nach Fast X geguckt und wurde somit doch noch ein versönlicher Kino-Abend. Der Film kopiert zwar fast schon dreisst aus Tarantino-Filmen, ich denke es geht aber gerade noch als Verbeugung durch. Gleichzeitig ist er auch ein bisschen John Wick, wobei sich dieser hier warm anziehen sollte. Der Protagonist ist quasi noch unzerstörbarer und in seiner Entschlossenheit noch unerschütterlicher. Das soll wohl auch der finnische Filmtitel irgendwie ausdrücken. Jedenfalls sind solche Filme genau meine Kragenweite, er ist präzise und detailverliebt inszeniert, geizt nicht mit Gewalt und hat einen recht unkonventionellen Rahmen. Klare Empfehlung für alle Action-Fans. 8/10

    ich bin der singende, tanzende Abschaum der welt.

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  • Guardians of the Galaxy 3

    Ich denke das ist neben Spiderman: Now way home auf jeden Fall einer der besseren Marvel-Film seit Endgame. No way home fand ich noch etwas besser. GotG3 ist aber bei weitem nicht ohne Schwächen. Die erste Hälfte zieht sich. Aus dramaturgischer Sicht nimmt er sich zu viel für seine Charaktere vor und schafft es nicht die einzelnen Stränge vernünftig auszuerzählen. Dabei fehlt ihm zusätzlich die Leichtfüssigkeit des ersten Teils, alles ist zu gross, zu bedeutungsschwer und zu künstlich emotional. Der Bösewicht ist schwach, die Gags sind rar und tlw. richtig flach. Man mag dem ungleichen Haufen in diesem Teil irgendwie am wenigsten abkaufen, dass sie sich als grosse Familie betrachten, da sie sich im Grunde die meisste Zeit nur irgendwie anschreien. Mein Lieblings-Guardian ist mittlerweile tatsächlich Karen Gillan aka Nebula, sie macht das wirklich toll und es hat mich gefreut, dass sie in diesem Film einige schöne und lustige Momente bekam. Visuell ist der Film aus meiner Sicht (trotz 99% green screen) kreativ umgesetzt, die Musikauswahl ist wieder top und das Finale hat dann doch noch seine emotionalen Höhepunkte und den notwendigen Wums. 7/10

    Da bist du deutlich kritischer als ich. Ich fand es war ein sehr runder Film, zumindest im Kino und vor allem erstaunlich mutig für einen Marvel-Film. Die Szenen aus Rockets Origin waren ungewöhnlich hart und schwer verdaulich. Allerdings bin ich mir nicht sicher, inwiefern diese auf einem normalen Bildschirm eine vergleichbare Wirkung entfalten könnten, vielleicht wirken sie dann auch einfach nur lächerlich und bewusst überzeichnet. Den Antagonisten fand ich ebenfalls i. O., für Marvel-Verhältnisse sogar eher gut.


    Die anderen Guardians-Filme sind viel leichter und lustiger, das stimmt, wer eine weitere 1-zu-1-Auflage erwartet, kommt nicht unbedingt auf seine Kosten. Ich fand es jedoch lobenswert, dass ein etwas neuer Weg eingeschlagen wurde und für mich hat er auch funktioniert. Das geht durchaus zulasten des Humors, der etwas einseitig auf Drax fokussiert ist, aber ich mag ihn trotzdem, ich stehe dazu. Mit den Figurenentwicklungen (ja finden tatsächlich statt) war ich auch d'accord.


    Im Gegensatz zu den ersten beiden, wo ich jeweils die erste Hälfte sehr viel stärker und die Endkämpfe dann eher anstrengend fand (besonders in Vol. 2 auf Ego), fand ich aber auch den Start ein wenig zäh, vor allem den ersten Kampf. Ich hab nun außer Phantomias-LTBs noch nie einen Superheldencomic gelesen, aber auf der Leinwand noch nie verstanden, was man an diesen blitzepupsenden durchs All jettenden Superhelden wie Superman, Captain Marvel oder hier

    interessant finden kann.


    Beim Ende war ich dann auch ein wenig enttäuscht, dass mal wieder der letzte Mut gefehlt hat

  • Grunkins

    Es ist gut möglich, dass ich mit dem Film etwas zu hart ins Gericht gehe, mich hat diese Überemotionalität etwas überrumpelt. Rockets Origin Story ist grundsätzlich schon in Ordnung, dennoch für meinen Geschmack zu sehr darauf bedacht auf die Tränendrüse zu drücken, anstatt der Figur mehr Komplexität einzuhauchen. Wenn an Plüschtieren herum experimentiert wird kriegt die ganze Welt freilich sofort Pipi in den Augen und das wird mir zu sehr ausgereizt.

    Dieses Problem zieht sich generell durch den ganzen Film. Aus meiner Sicht wirkt es als wollte Gunn auf Biegen und Brechen beweisen dass er einen noch "grösseren, epischeren und emotionaleren" Abgang mit GotG3 hinlegen kann als die Russo-Brüder mit Endgame.

    Trotzdem scheitert er meiner Meinung nach aus mehreren Gründen an seinen Ambitionen:

    - Der schwache Bösewicht: Gegen Thanos hat der High Evolutionary die Bedrohlichkeit von Ben Kingsley auf Koks als Mandarin

    - Belanglose Nebenfiguren und Nebenstränge: Adam Warlock und Konsorten sind total überflüssig

    - Dass nicht erklärt wird, warum Gamora noch da ist muss ich auch zu den Negativ-Punkten zählen. Sie ist eben da, weil man sie im Film haben wollte. Aus der vorangegangenen Handlung ergibt es ansonsten keinerlei Sinn. Erschwerend kommt dazu, dass die Storyline zwischen ihr und Quill nur so halbgar wirkt

    - Durch die nicht vorhandene Bedrohung aufgrund des schwachen Bösewichts gibt es keinen Anlass für den Zuschauer um seine Helden zu fürchten.

    - Vielen Figuren fehlt es an Charisma. Mit Drax und Mantis wurde ich bis zum Schluss nicht warm, vor allem mit dem Humor nicht. I am groot verliert irgendwann auch seinen Witz, obwohl ich ihn hier wieder etwas mehr mochte. Gamora bleibt wie du sagst austauschbar. Bei der Stange wird man hauptsächlich durch die Dynamik von Rocket und Quill gehalten, die ja aber leider im dritten Teil grösstenteils fehlt. Für mich hat keine der Figuren das Potential für einen eigenen Film, auch Starlord nicht. Dieses Gefühl hat man bei den Avengers nicht.

    - Die Opfer die gebracht werden müssen um Rockets Leben zu retten, sind letzendlich nur Behauptung. Es gibt keine echte Gefahr und somit auch keine Opfer.

    Zum Vergleich: Durch den Tod von Gamorra und Loki in Infintiy War wurde schon angedeutet dass es die Avengers was kosten wird Thanos zur Strecke zu bringen. Und er konnte letztendlich auch nur durch die aller grösste Kraftanstrengung besiegt werden, forderte das Leben von Black Widow und schliesslich noch Tony Stark, dem bis dahin wichtigsten und beliebtesten aller Avengers. Ausserdem ging Cpt. America in Rente und der Blip zog weitereichende Konsequenzen für die ganze Welt nach sich.

    Das "Ende" der Guardians wirkt vergleichsweise ziemlich konstruiert und gezwungen, aus dem Plot heraus erscheint ihre Aufspaltung nicht sonderlich plausibel, so als wollte man unbedingt noch irgendwie ein Gefühl von Abschied und "Wind of Change" erzeugen.

    - Am Rande - und das geht jetzt womöglich nur mir so - die Songauswahl ist bei allen 3 Filmen wirklich gelungen und passend. Das hat zur Folge dass ich nicht das Main Theme der Guardians im Kopf habe wenn ich an die Filme denke. Das Avengers-Theme "Avengers, Assemble" hat zum Vergleich deutlich mehr Identifikationspotential und hat sich als Symbol für Zusammenkunft, Einheit, Stärke, Kampf und Mut in die Popkultur eingebrannt. Tausendfach zitiert und gememed. Sowas schaffen aber nur wenige Filme.


    Das klingt jetzt wohl alles etwas zu negativ, aber ich versuche jeden Film immer an seinen eigenen Ambitionen zu messen. Ich hatte im Vorfeld im Kino leider schon einige Male den Trailer zu GotG3 gesehen und der suggeriert recht grossspurig, dass er alles wegpusten wird was man von Marvel bisher gesehen hat. Entsprechend war meine Erwartungshaltung wohl auch etwas zu hoch angesetzt. Es spricht allerdings auch nicht unbedingt für einen Film dieser Grössenordnung, wenn man sich schon nach ein paar Wochen nicht wirklich an eine herausstechende Szene oder Einstellung erinnern kann, wenn ich jetzt gerade so drüber nachdenke. Dennoch mochte ich ihn insgesamt ja trotzdem, es war nur nicht ganz das, was ich mir erwartet bzw. erhofft hatte.

    ich bin der singende, tanzende Abschaum der welt.

  • MI7 - war immer schon mehr der Bond als der Hunt Fan, aber muss zugeben, die letzten drei MI fand ich schon auch sehr unterhaltsam.



    Edit 1.8. - 23.35 Uhr:

    Grad aus Oppenheimer raus.

    Absolut sehenswert.

    Sehr sehr stark erzählt, in Handlung UND Bild UND Ton.

    There are but two types of people in the world:
    1. Those who can extrapolate from incomplete data!

    Einmal editiert, zuletzt von AracheonoXis ()

  • Ein paar Worte zum "Barbenheimer" (Muss 2 posts daraus machen weil sonst zu lange sorry)


    Erst mal zu Barbie.

    Ich mag die Aufmachung des Films. Es ist deutlich zu erkennen dass viel Aufwand für authentische Kulissen betrieben wurde und das CGI ist zielsicher damit verwoben. Was die Handlung anbelangt hat Gerwig meiner Meinung nach insofern ganze Arbeit geleistet, dass sie es geschafft hat einen so aussergewöhnlichen Spagat zwischen Anspruch und einfachster Unterhaltung zu kreieren, um damit ein unfassbar breites Publikum anzusprechen, was das Box-Office ja nun deutlich untermauert.

    Wie dem auch sei- für mich persönlich ist das Experiment nicht wirklich aufgegangen. Das ganze Gebrabbel um das Patriarchat und Emanzipation etc. war mir zu wenig bissig um als Gesellschaftskritik tragfähig zu sein. Als reine Komödie fand ich sowohl Handlung als auch die Slapstikeinlagen einfach zu unlustig, und zu guter letzt ist auch die vermeintliche Selbstkritik von Mattel für mich nicht aufgegangen. Will Farrell hat mich selten so kalt gelassen. Vielleicht habe ich auch einfach den Fehler gemacht im Kino zu viel über die Mechanismen des Kapitalismus nachzudenken anstatt mich einfach von den Farben und der Musik berieseln zu lassen, aber ich wurde das Gefühl einfach nicht los, dass dieser Film in erster Linie dazu da ist das Image des Produzenten zu kitten anstatt ehrliche Kritik zu äussern. Ich mag Margot Robbie wirklich, aber hier hat sie für mich nicht funktioniert, ihre emotionale Entwicklung war für mich niemals greifbar. Das Mädchen und ihre Mutter sind absolut austauschbar und alle Sidekicks habe ich längst vergessen. Ich glaube ich habe während des ganzen Films kein einziges mal gelacht. Allerdings muss ich eine Lanze für Ryan Gosling brechen, trotz seines fast schon gotesken Sixpacks zeigt er hier wirklich eine aussergewöhnliche Performance und unterstreicht seine Vielseitigkeit- er ist der einzige Charakter dem Zweifel und innere Zerrissenheit von Sekunde 1 an anzumerken sind.

    Noch zwei Dinge die ich mochte: den 2001 - Einstieg und den späteren Callback bei Kens Erweckungserlebnis, sowie den einzigen emotionalen Moment, als die Kens den Barbies am Strand in ihrere Gutgläubigkeit ihr Lied vorspielen.

    Bei einer Wertung in Punkten wären es wohl je nach Stimmungslage 5/10 oder so, zu viel mehr reicht es leider nicht. Ich freue mich trotzdem über den Erfolg weil das so oder so auch ein Sieg fürs Kino ist- trotzdem beschäftigt mich ein wenig die Frage, was aus unserer Konsumgesellschaft geworden ist, wenn wir anfangen mittelmässige Filme über Produkte so abzufeiern und zu wegweisender Gesellschaftskritik hochzustilisieren (wobei ich mir dann ja wiederum eingestehen muss, dass ich mit dem mittelmässig wohl ziemlich allein da stehe wenn ich einen Blick auf rotten oder metacritic werfe).

    ich bin der singende, tanzende Abschaum der welt.

  • zu Oppenheimer

    Sicherlich der Film, der vom Barbenheimer-Hype mehr profitiert hat, was mich allerdinigs um so mehr für Nolan freut, der somit sicherlich weiter einer der wenigen Regiesseure bleiben wird, der grosse Budgets in die Hand gedrückt bekommt und trotzdem jede kreative Freiheit für sich beanspruchen darf.

    Ehrlich gesagt weiss ich nicht genau wo ich anfangen soll und habe sowieso das Gefühl, dass keine Review und schon gar keine Kurzreview je dem gerecht werden kann, was hier auf die Beine gestellt wurde. Daher werde ich auch nicht mehr tief in irgendwelche Set-pieces, Darstellerleistungen oder Gimmiks einsteigen, das wurde mittlerweile alles schon so detailliert vom Internet zerpflückt, dass ich wohl kaum noch was brauchbares beizusteuern habe und möchte eher meine Wahrnehmung teilen, wie ich mich gefühlt habe und in Teilen immer noch fühle, wenn ich an den Film denke.

    Als Nolan-Fanboy hatte ich tatsächlich vor Oppenheimer zum ersten Mal richtig Angst enttäuscht zu werden. Ein 3-stündiges Biopic von einem High-Concept Actionfilm-Regiesseur? Nach dem sehr schwer zugänglichen TENET hat mich das von Anfang an skeptisch gestimmt. Als ich dann im Kinosessel sass und es endlich losging, waren meine Zweifel allerdings schon nach wenigen Minuten wie weg gewischt. Es ist schwer Worte zu finden die meine Gefühlslage beschreiben könnten- aber am Ende würde ich sagen dass es am ehesten eine ständiger Mix aus Faszination und Ehrfurcht war. Nolan inszeniert seine Geschichte nicht wie ein konventionelles Biopic, obwohl er sich durchaus an die bekannten Regelen hält- trotzdem besitzt er die - ja fast schon Arroganz möchte man sagen, dem Zuschauer erst mal direkt eine fast 2-stündige Montage ins Gesicht zu knallen.

    Der Ausschnitt aus Oppenheimers Geschichte, der hier präsentiert wird ist eine einzige Aneianderreihung von Flashbacks, Flashforwards, Visionen und Exposition dumping- was allerdings auf den ersten Blick zerschnitten und vollkommen orientierungslos erscheint, ergibt am Ende ein Gesamtbild, das ich in seiner Homogenität so noch nicht erlebt habe. Ich denke auch, dass das der Schlüsselaspekt bei diesem Film ist. Man muss versuchen einen Gefühlszustand zu erreichen nach dem man in der Lage ist den Film zu "erleben" und ihn nicht nur zu schauen. Trotz der ans Action-Metier angelehnten Inszenierung, trotz der vielen Montagen und Zeitsprünge, trotz der nervenzerreisenden Spannungsbögen die dadurch erzeugt werden, wirkt der Film niemals gehetzt oder macht den Eindruck, er wäre sich seiner Sache nicht sicher. Nolan verliert den Focus nie aus den Augen. Er inszeniert den autobiographischen Lebensabschnitt einer der bedeutendsten Persönlichkeiten des letzten Jahrhunderts mit einer Selbstsicherheit, die schon fast an Selbstverliebtheit grenzt. Mit Getöse und Spektakel, mit schillernden Bildern und dröhnendem Score, Schnitt auf Schnitt- und dennoch verliert er seine Figuren niemals aus den Augen und behandelt jede einzelne davon bis in die kleinste Nebenrolle gleichermassen mit Respekt und ausserordentlicher Hingabe.

    Es gibt in diesem Film zahllose wunderbarer Szenen- die für mich persönlich herausragendste und zugleich verstörendste ist jedoch die aller letzte:

    Der Zynismus den Nolan hier auf den Zschauer herabregnen lässt hat mich so erschüttert, dass ich noch einige Minuten nach der Abblende reglos im Sessel sass. War TENET noch eine subtile Warnung an die Menschheit, so betrachtet Oppenheimer das selbst verschuldete Ende der Welt bereits als mathematische Gewissheit. Ich habe seit 8 Jahren keinem Film mehr eine persönliche Höchstwertung und somit den Meisterwerkstatus zugestanden. Oppenheimer ist ein Juwel des Kinos, eine Verbeugung an die filmische Erzählkunst, und nicht zuletzt eine Erinnerung daran, wie grosses Kino jenseits von CGI und Bombast erzeugt wird. Durch Menschen und Emotionen, durch ein exaktes Gespür für Timing, Bilder, Sound und Komposition. Durch Leidenschaft und Neugier, durch Mut zum Risiko und nicht zuletzt durch die Liebe zum Medium selbst.

    ich bin der singende, tanzende Abschaum der welt.

    Einmal editiert, zuletzt von el_drogo ()

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