Kino

  • Ich finde nicht, dass die Figuren in den Hintergrund rücken.


    Ist sicherlich subjektiv. Dieses Gefühl hatte ich hauptsächlich bei den "Bösewichten". Insbesondere von Stellan Skarsgard hätte ich gerne noch etwas mehr gesehen, seine Darstellung von Baron Harkonnen hat Kultpotential, aber er bekommt aus meiner Sicht etwas wenig Raum sich zu entfalten. Dave Bautista kommt quasi gar nicht zum Zug, was ich auch etwas schade fand.
    Bei den Atreides gebe ich dir allerdings recht. Rebecca Ferguson, Timothèe Chalamet & Oscar Isaac fand ich ebenfalls ganz wunderbar, Brolin und Momoa fügen sich nahtlos ein. Einzig von Zendaya hätte ich gerne noch etwas mehr gesehen...
    Dieser 5-Stündige Directors Cut von @a.rogue.prince muss her, zweifellos! :D

    ich bin der singende, tanzende Abschaum der welt.

  • Ich war gestern, in der 3D Version.
    Dieser Film ist ein Meisterwrk. Das Ende stört mich nicht, im Gegenteil empfand ich die Schlussszene sogar sehr gut gewählt.
    Dieser Film ging mit dem Zusammenwirken von Bildern und Musik und Handlung tief unter die Haut.
    Absolut fantastisch.

    There are but two types of people in the world:
    1. Those who can extrapolate from incomplete data!

  • Wie war's denn so in 3D? Ich bin kein grosser Fan davon, weder Polarisationsfilter noch Shuttertechnologie haben mich dabei überzeugt- bzw. es gab bisher kein Filmerlebnis, wo ich wirklich das Gefühl hatte, dass 3D einen Mehrwert brachte (nicht mal seiner Zeit bei Avatar).
    Da Dune allerdings ohne Schnittgewitter und überbordend schnelle Kameraschwenks auskommt, bin ich stark am überlegen ob es hier vielleicht Sinn machen könnte der Sache nochmal eine Chance zu geben... ?(

    ich bin der singende, tanzende Abschaum der welt.

  • Ich war gestern in meiner zweiten Vorstellung und es war wieder ein sehr magisches, immersives Filmerlebnis.
    Ein Directors Cut ist übrigens von Villeneuve leider ausgeschlossen worden. Da Villeneuve aber bewußt einige Handlungsstränge des Buches aus den ersten Teil herausgehalten hat, um ihnen im zweiten Teil eine zentralere Rolle zu geben, vermute ich, dass im diesen zweiten Teil die zweieinhalbstündige Laufzeit des ersten Teils weit überschreiten wird. Villeneuve hat erfreuerlicherweise auch grundsätzliches Interesse darin bekundet, Dune Messiah den Nachfolgeband von Dune zu verfilmen. Die Einspielergebnisse des ersten Wochenendes geben Hoffnung für die weitere Zukunft dieser Franchise. Demnach hat der Film bisher verhälntismäßig gut in Russland, Frankreich und Deutschland abgeschnitten. Entscheidend wird natürlich sein Markterfolg in den USA und China sein.

    "Today it is recognized: Ukraine is not [...] a frontier between orcs and elves."

  • jo und dort ist die Frage wie man die Ergebnisse bewertet, wenn man am gleichen Tag den Film auch zuhause streamen kann


    Das ist in Tat die Frage. Laut einem Artikel in Variety wurde Villeneuve versichert, dass sich aus der gleichzeitigen Veröffentlichung bei HBO Max keine Nachteile für seine geplante Franchise ergeben sollen.


    Zitat


    However, it’s unclear what Warner Bros. and Legendary will deem a success in plague times. Studio executives have said streaming metrics on HBO Max have been in line with ticket sales; when a Warner Bros. movie hits big at the box office, it has also seen a sizable audience on HBO Max. But when a film has fallen flat in theaters, it has gone similarly unwatched on streaming. That means it’ll be trickier than ever to conclude if film producers should sink another $165 million into the interplanetary tale set in the desert land of Arrakis.
    However, insiders say the HBO Max deal gives Villeneuve assurances that diminished box office revenues won’t prohibit him from having the chance to make his follow-up feature.


    Quelle


    Fragt sich nur wie glaubwürdig solche Gerüchte sind.

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  • Ich war jetzt auch in Dune. Insgesamt bin ich mit einem guten Gefühl aus dem Film gegangen. Die ersten 30-40 Minuten musste ich etwas oft die Stirn runzeln und dachte mir "noch mehr solch exotischer Namen und ich verliere völlig den Faden". Das ganze Durchstehen lassen hat mich der grandiose Soundtrack in Kombination mit tollen Bildern, wodurch ich relativ oft Gänsehaut hatte.
    Positiv dazu beitragen konnte der Cast, auch wenn ich mir von vielen Figuren noch sehr viel mehr Zeit auf der Leinwand gewünscht hätte. Alles in allem aber durchweg gute bis sehr gute Darbietungen und von Timothee Chalamet bin ich seit "The King" ohnehin sehr angetan. Irgendwie bringt er für mich den nachdenklichen und von Ängsten und Sorgen getriebenen jungen Mann sehr gut rüber.


    Der einzige negative Punkt wäre für mich das Ende.


    Noch ein paar kleine persönliche Highlights:
    - Rebeccas Ferguson als Jessica, Pauls Mutter: Von Zeit zu Zeit schien sie es mir zu übertreiben, aber die Szene als sie vor der Tür wartet, bis Pauls Prüfung bei der Ehrwürdigen Mutter vorbei ist fand ich unfassbar genial gespielt.
    - Stellan Skarsgard als Baron Harkonnen: Einfach nur super, mir gefiel er als Bösewicht
    - Jason Momoa & Josh Brolin: Mehr! Besonders von Brolin. Josh Brolin gehört ohnehin zu meinen Favoriten. Duncan konnte die Stimmung in richtigen Dosen auflockern und von Brolins Charakter wollte ich einfach mehr sehen. Zumal beide so angepriesen wurden, als Kämpfer, Ausbilder etc..
    - Die politische Situation, so kompliziert sie am Anfang wirkte, hat mich am Ende mit am meisten interessiert. Ich will da noch viel Mehr Infos, Intrigen etc.

  • Rebeccas Ferguson als Jessica, Pauls Mutter: Von Zeit zu Zeit schien sie es mir zu übertreiben, aber die Szene als sie vor der Tür wartet, bis Pauls Prüfung bei der Ehrwürdigen Mutter vorbei ist fand ich unfassbar genial gespielt.


    Das ganze Szene um den Gom Jabbar Test war definitiv ein Highlight des Film. Großartig fand ich auch Charlotte Rampling als Reverend Mother Gaius Helen Mohiam.


    Die politische Situation, so kompliziert sie am Anfang wirkte, hat mich am Ende mit am meisten interessiert. Ich will da noch viel Mehr Infos, Intrigen etc.


    Es gibt da noch einige Fraktionen und Akteure, die im ersten Teil ausgelassen bzw. nur am Rand erwähnt wurden. Hoffe, dass wird im zweiten Teil episch ausgebreitet.

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  • Am Montag nach 23 Monaten(!) erstmals mal wieder im (Nicht-Freiluft)Kino gewesen.


    Gesehen: Die "Schachnovelle".


    Hauptdarsteller grandios, Regie gut, Drehbuch naja. Ich mag Literaturverfilmungen nicht besonders, die zu weit vom Original abweichen.


    Düsterer als die Romanvorlage, und da hat der Autor Stefan Zweig bekanntlich gemeinsam mit seiner Ehefrau im fernen Brasilien 1942 kurz nach der Fertigstellung Selbstmord begangen, weil er nicht mehr sehen konnte, dass seine alte großbürgerliche Welt von den Nazis jemals wieder los gelassen wird.


    Eingeschränkte Kino-Empfehlung, kann man sich auch im Fernsehen ansehen, und da kommt er als tw. öffentlich finanzierter Konstantin-Film auch sicher recht bald hin.


    Naziflaggen, historische Straßenbahnen und Pferdefuhrwerke nebst Oldtimern auf der Wiener Ringstraße sind aber schon ein recht hübsches Gruselgefühl von Anno 1938, zugegeben.

    [b] Sorry, no dragons in Winterfell!


    Hodor I. Targaryen wählte nach seiner Inthronisierung das neue Motto seines Hauses aus: "Hodor"!

  • Was die Schauspieler angeht ja, aber irgend eine Visualisierung, was er denkt, was mit seiner Hand passiert hat mir doch gefehlt.


    Hm, gab es da nicht eine kurze Sequenz?
    Die Ankunft der Bene Gesserit Schwestern und das Gespräch, das Lady Jessica und ihre ehemalige Leherin nach dem Test führen, fand ich auch sehr gelungen.

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    Einmal editiert, zuletzt von a.rogue.prince ()

  • Äh, ich hatte das Buch wegen der grottigsten Dialoge der Weltgeschichte TM relativ schnell aufgegeben, zudem wäre es schwierig noch mehr chauvinistischen Schrott auf der gleichen Anzahl von Buchseiten zusammenzukleben.
    Ich meine, da ist diese Trulla, die ganz schwer verliebt in ihren Lord ist, aber er natürlich nicht verliebt genug in sie um sich nicht lieber politische Optionen freizuhalten oder sie in irgendeiner Weise für den Fall seines Todes abzusichern. :crazy: Dem gebiert sie ihm als Akt der Rebellion (!) gegen die bösen Sex-Hexen :crazy::crazy: lieber einen Sohn und Erben :crazy::crazy::crazy: der natürlich zufällig ein Weltenretter ist :crazy::crazy::crazy::crazy: und dessen Messiah-Werdung sie ihr weiteres Leben widmet :crazy::crazy::crazy::crazy::crazy: .


    Sind Bilder und Musik es wert, wenn man beschlossen hat den Plot so gut wie möglich zu ignorieren?

    I have been despised by better men than you.

  • Damit erübrigt sich wohl meine Frage, ob es sich lohnt, noch das Buch (oder die Bücher) zu lesen. :D


    Zu deiner Frage- aber auf jeden Fall(!!).
    Trotzdem kann ich mich dunkel daran erinnern, dass du mit Blade Runner 2049 nicht viel anfangen konntest... von daher bin ich jetzt wieder verunsichert, da sich dieser Film atmosphärisch, in Sachen Erzähltempo und musikalisch (extrem dröhnender Score) durchaus mit diesem vergleichen lässt, visuell ist Blade Runner allerdings deutlich bunter, von daher würde ich ihn von seinen Werken eher mit The Arrival vergleichen.
    Abseits davon- die von dir beschriebenen Umstände transportiert der Film bestenfalls mit Vorbehalten (und viel Fantasie) auf diese Weise. Gerade Lady Jessica wird meinem Empfinden nach als genauso bedeutend (und dazu noch deutlich vielschichtiger) dargestellt als Leto Atreides & Paul selbst. Sie ist aus meiner Sicht die Figur mit am meissten Identifikationspotential und meine emotionale Bindung war zu ihr am grössten.
    Die Dialoge sind nicht Shakespeare aber spiegeln die Stimmung punktgenau wieder und unterstreichen die Bedeutungsschwere der Geschichte.


    So, ich habe jetzt auch noch ein zwei Fragen an die Buchkenner bzw. aufmerksamen Filmgucker (ich pack das mal sicherheitshalber in Spoiler):

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    7 Mal editiert, zuletzt von el_drogo ()

  • Ich meine, da ist diese Trulla, die ganz schwer verliebt in ihren Lord ist, aber er natürlich nicht verliebt genug in sie um sich nicht lieber politische Optionen freizuhalten oder sie in irgendeiner Weise für den Fall seines Todes abzusichern. :crazy: Dem gebiert sie ihm als Akt der Rebellion (!) gegen die bösen Sex-Hexen :crazy::crazy: lieber einen Sohn


    Was mich an dieser Sache in den Büchern plottechnisch relativ schnell störte war dass dass sie ja von ihren Oberinnen den Auftrag hatte ne Tochter für deren Messias-Programm zu kriegen und dann geht selbiges quasi den Bach runter und die ganze Geschichte los weil sie sich entschied Leto lieber nen Sohn zu schenken? Paul war zum Zeitpunkt ihrer Dune-Reise was, zwanzig oder so und seine Eltern Mitte Ende dreißig vielleicht Anfang vierzig (und das Spice hält so einige Jahrzehnte zusätzlich zu längeren Lebensspanne auch noch jung & fit davon mal abgesehen) und in diesen zwanzig Jahren kam da nüscht der Gedanke auf einfach noch ein oder gar zwei Kinder zu kriegen und die verlangte Tochter halt als Zweitgeborene zu haben?! Zumal ja immer die Rede von war Paul wäre ja der Erbe etc. und wenn die Harkonnen oder eine der anderen zahlreichen Adelsfamilien ihn ermordet hätten oder ein tödlicher Unfall passiert wäre hätte man dann offenbar gesagt "Hmh ja, dann stirbt die Dynastie halt aus. Blöd gelaufen."? Hab ich iwie schwer den Eindruck. Auch von der Schwesternschaft her, die Bücher und die anderen beiden Filme kamen alle so rüber das diese immer angepisst von Jessica war weil ihr erstes Kind ein Junge war wobei nie impliziert wurde das sie direkt gesagt hätte sie würde ihrem Männe nur dieses eine Kind schenken und damit basta, weshalb also die scheiß Stimmung?


    Herbert Junior hat in seinen Vorgeschichts-Büchern diesbezüglich dann ja den Vogel abgeschossen, da können die Schwestern nicht nur per Willenskraft ihren Körper dazu bringen Gifte zu produzieren sondern auch während der Zeugung das Geschlecht eines Kindes bestimmen und bei Jessica sagt deren Vorgesetzte dann na ja, sowas wäre ja keine exakte Wissenschaft und bla. Angesichts solcher Fähigkeiten und eines Zuchtprogramms das allein schon über seine jahrtausendelange Laufzeit es eben tatsächlich zur Wissenschaft gemacht hat. Ich wusste beim Lesen nicht wessen Kopf ich dringender gegen eine Wand schlagen wollte, meinen oder Herbert Juniors.

  • Sind Bilder und Musik es wert, wenn man beschlossen hat den Plot so gut wie möglich zu ignorieren?


    Stell dir einfach vor du sitzt wieder in The Last Jedi oder The Rise of Skywalker ;)
    Apropos Star Wars: Verantwortlich für die Kamera bei Dune war ein gewisser Greig Fraser. Der war u.a. zuvor bei Rogue One und The Mandalorian beteiligt. Allein optisch toppt Dune so ziemlich alles was in den letzten Jahren aus dem Hause Star Wars erschienen ist.


    da sich dieser Film atmosphärisch, in Sachen Erzähltempo und musikalisch (extrem dröhnender Score) durchaus mit diesem vergleichen lässt, visuell ist Blade Runner allerdings deutlich bunter, von daher würde ich ihn von seinen Werken eher mit The Arrival vergleichen


    Hm, meine gelesen zu haben, dass Villeneuve The Arrival und Blade Runner 2049 auch als Vorarbeiten für Dune gesehen hat. Das könnte einige der Parallelen erklären. Blade Runner 2049 fand ich wesentlicher düsterer und depressiver, da er sehr eindringlich eine für uns plausible, nahe Zukunft zeigt. Dune ist in seiner Grundstimmung auch sehr düster und greift schwere Themen auf, die auch aktuell sind. Gleichzeitig fühlt es sich aber auch wie ein großes, episches Abenteuer an, den man gerne beiwohnt.


    Noch kurz zum Roman Dune: Sicherlich hat der viele problematische Aspekte, die kritisert werden müssen. Ferguson war wohl auch nicht damit zufrieden, wie dort Frauen dargestellt werden. Trotz der Defizite ist er in vielerlei Hinsicht auch ein Meisterwerk, z.B. hinsichtlich des Worldbuilding oder seiner kulturellen Bedeutung, das sich durchaus mit LOTR messen kann. Ich kenne keinen anderen Sci Fi Roman, der einen derart starken Einfluss auf das Fantasy Genre hatte. (Um nur die bekannsten und erfolgreichsten Autoren zu nennen: GRRM, Robert Jordan oder Steven Erikson haben nie einen Hehl aus ihrer Bewunderung für Dune gemacht.)


    So, ich habe jetzt auch noch ein zwei Fragen an die Buchkenner bzw. aufmerksamen Filmgucker


    Da schließ ich mich @Ajantis an:

    "Today it is recognized: Ukraine is not [...] a frontier between orcs and elves."

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