• Zitat

    ich find die diskussion da eigentlich voll interessant, vor allem da ich irgendwie eine ziemliche abneigung gegen religionen hab, vor allem gegen solche, die dir vorschreiben bzw. vorschreiben wollen, wie man sich zu verhalten hat


    Geht mir genauso. IMO sollte der Glaube einem selbst überlassen sein, deshalb kann ich auch mit der Kirche nix anfangen. Aber jedem das seine...

    But hidden in his coat is a red right hand ...

  • Weiß nicht obs hierher passt, aber als Kind hatte ich Angst vor Kirchen, wenn da ein Gottesdienst lief, ich hab mich immer wie ein Aussenstehender gefühlt während alle anderen andächtig nach vorne schauten... Naja, ich fürchte im "Wütende Menge um Scheiterhaufen Szenario" wäre mein Platz definitif nicht in der Menge ;-P
    Ich denke diese Angst kam von dem allgemein vorherrschenden Gruppenzwang in der Kirche und der Tatsache daß ich da nicht dazugehörte. Es mag ein Vorurteil sein, aber irgendwie verbinde ich mit monotheistisch-patriarchalischen Religionen(und zwar allesamt aus der Ecke) immer die wütende Menge die jemanden kreuzigt/steinigt/foltert/verbrennt/sonstiges, nicht weil die einzelnen Menschen bösartig sind sondern weil niemand es wagt sich gegen den Gruppenzwang zu stellen.
    Wobei das, wie ich vor kurzem feststellen musste, eine Geisteshaltung ist die nicht unbedingt mit Religionen zu tun hat...
    Als ich vor der Grundschule meines kleinen Bruders vorbeigelaufen bin musste ich mitansehen wie 7 oder 8 Jungs zwei Mädchen verprügelt haben....die Klassenlehrerin(habe ich später von den beiden Mädels erfahren) stand 20 Meter weiter, eine Menge Passanten gingen vorbei und schauten doof, ohne etwas zu machen. So etwas macht mich immer unglaublich wütend, vor allem da es ja nicht wirklich übermäßigen Mut erfordert gegen einige Bengel vorzugehen.


    Damit es auch noch in den Thread reinpasst: Ich denke es ist diese Zivilfeigheit, die Menschen anfällig für Sekten bzw Religionen allgemein macht, das Bedürfnis, zu einer Gruppe dazuzugehören und die Unfähigkeit sich alleine gegen eine Bedrohung oder eine Mehrheit zu stellen. Menschen sind Herdentiere, sie lieben ihre Gruppen. Und wie schon Pratchett sagte: "Der IQ einer Gruppe ist gleich dem IQ des dümmsten geteilt durch die Anzahl der Gruppenmitglieder".
    So gesehen sind Sekten und ihre Mitglieder eigentlich entschuldigt, denn kann man Leuten ihre Feigheit bzw ihre Dummheit vorwerfen?


    Achja, natürlich gibt es dann noch Couragierte Leute, die aus Überzeugung einer Religion angehören, aber ich bezweifle daß diese jemals Teil einer aufgebrachten Menge werden und andere verbrennen, metaphorisch gesprochen. Aber Ausnahmen gibt es ja immer....

    Alles wird gut! Es wird immer Aceton geben!

  • Woher kommt es eigentlich, dass das wort "Sekten" heutzutage so einen schlechten ruf hat?????????????????
    Jeder denkt bei sekten immer gleich an verrückte. irgendwelche leute in schwarzen umhängen, die teifelsaustreibungs-Rituale treiben. Dabei ist das doch voller Blödsinn. Sekte heißt nur, dass es eine religion ist, die nocht nicht viele anhänger hat und nicht als religion anerkannt ist.

    Angst schneidet tiefer als Schwerter

  • Zitat

    Sekte heißt nur, dass es eine religion ist, die nocht nicht viele anhänger hat und nicht als religion anerkannt ist.


    Gernau darin liegt ja das Problem, es gibt eben viele die ihre seltsamen Ansichten als religion ausgeben und versuchen damit Anhaenger zu finden, sei es weil sie daran glauben oder weil sie andere ausbeuten wollen.
    Und wie immer im Leben, das negative macht die Schlagzeilen, ueber eine friedliche Wicca Sekte, die an Mutter Natur glauben will halt niemand was hoeren.
    Dadurch wird natuerlich auch ein Bild gepraegt.

    "I had resolved to be less offended by human nature, but I think I blew it already."


    "i shall call it Tufty"

  • to Egan:
    Natürlich gibt es negative Beispiele über das Thema Sekten, aber doch auch gute. Ich vermute halt mal, dass die meisten unter uns katholisch sind. auch das war zu Beginn doch nur eine Sekte. Jesus und seine Jünger waren gehasst und sollten umgebracht werden. Warum soll nicht eine Sekte auch mal zu einer weit verbreiteten Religion werden, auch wenn jetzt noch fast alle gegen sie sind?
    (Ich möchte jetzt an dieser Stelle anmerken, dass ich KEIN Anhänger einer Sekte bin, sondern ganz brav in die Kirche gehe. ;) Ich wollt nur den Begriff "Sekte" verteidigen. )

    Angst schneidet tiefer als Schwerter

  • Ich möchte nur kurz zu Protokoll geben dass ich nicht zu der o.g. Sekte, den Katholiken, gehöre.


    Danke.



    PS: Lt. Ausweis bin ich Protestant, glaube aber nicht an Gott.


    Und über Sekten weiß ich auch nicht sehr viel. Es stimmt wohl dass es auch Sekten gibt die friedlich sind, ich denke die Wicca sind da ein gutes Beispiel.
    Aber viele Sekten machen nicht umsonst negativ Schlagzeilen, z.Bsp. weil man sich zu hunderten in irgendnem regenwald vergiftet oder ähnliches macht nur weil man glaubt ein UFO kommt und bringt einen an einen besseren Ort.


    Und was wir Katholische Kirche nennen hat im Laufe der Jahtrtausende auch so seine X-Millionen toten gefordert...

    You don´t shoot Bambi, Jackass.
    You shoot Bambi´s Mother.
    - Bobby Singer -

  • Zitat

    Ich vermute halt mal, dass die meisten unter uns katholisch sind


    Hast du einen bestimmten Grund, warum du das vermutest?


    Ich zum Beispiel bin überhaupt nicht getauft, und glaube auch nicht an eine göttliche Macht.
    Für mich ist quasi jede Religion eine Art Sekte....

    "Be realistic", said the unicorn.
    Außerdem bin ich der Meinung, dass die Red Apple Fossoways von New Barrel Spalter sind!

  • Also zum klarstellen, ich bin Agnostiker und aus der Kirche ausgetreten.


    Daenerys Wie schon gesagt negative Sekten und von denen gibt es eben einige machen eben die Schlagzeilen, dadurch wird dann der Begriff gepraegt. Ob es jetzt mehr gute oder mehr schlechte Sekten gibt ist dafuer ja voellig egal.

    "I had resolved to be less offended by human nature, but I think I blew it already."


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  • Ja, zu den Agnostikern zaehle ich mich auch. *nick*
    Getauft bin ich nicht, beide Elternteile sind aus der Kirche ausgetreten... eine gottlose Familie eben. :D


    Anyway. Der Begriff Sekte ist -- wie schon erwaehnt -- ja an sich nicht das Boese in Person... Nur ist er von irgendwelchen Leuten, die meinen, sie muessten im Namen des Teufels oder irgendwelcher Daemonen jemanden opfern, negativ gepraegt worden, ebenso wie von Scientology und anderen Gruppierungen.
    Ich vermeide bewusst das Wort 'Satanisten', denn Satanisten sind diese gewalttaetigen Menschen, die andere verletzen/bedrohen/opfern/verfluchen, in den allerseltensten Faellen. Der Fehler, Satanismus als Teufelsanbetung zu sehen, wird aber leider genauso haeufig gemacht, wie der, jeden Menschen in schwarz als Satanisten zu bezeichnen... Satanismus bedeutet im Prinzip (und grob zusammengefasst) nichts anderes als: "Ich bin dagegen, dass es eine goettliche Macht jedweder Art gibt, ich bin mein eigener Gott und niemand bestimmt mein Schicksal ausser mir selbst."
    Nein, ich bin keine Satanistin, mir ist das immer noch ein wenig zu extrem. ;)


    Zitat

    Wenn man mal ein paar Goths kennengelernt hat, merkt man dass das eigentlich sehr nette Leute sind


    Danke, danke :D
    Es gibt auch unter dem schwarzgekleideten und -gesinnten Teil unserer Bevoelkerung solche und solche. Ich wuerde nicht pauschal sagen, dass jeder aus der 'schwarzen Szene' mein Bruder/meine Schwester ist; es gibt genuegend Leute, von denen ich einfach nur angewidert bin, weil sie sich auf gut deutsch beschissen benehmen. Allerdings ist es doch sehr schade, dass Goths und Metaller zu gleichen Teilen als boese Teufelsanbeter und sadistische Menschen- und Tierquaeler angesehen werden, und das ueber den Kamm weggeschert ohne Ausnahmen. Und wenn man dann noch Rollenspieler ist, hat man eh vergeigt...
    Aber das ist nun einmal so mit den Menschen, die Masse macht sich ja nicht die Muehe, hinter Vorurteile zu schauen und 'andersartige' kennen zu lernen und gelten zu lassen. Es ist eben so viel einfacher, wenn man ein paar Buhmaenner hat.

    Let the headlines wait, armies hesitate. I can deal with fate...
    ... but not the little things.

  • Aha.... also doch nicht sonderlich viel Katholiken, eher Agnostiker...... (Ich hab nur angenommen katholisch, weil in unserer Gegend katholisch ja am verbreitesten sind)
    zu den Agnostikern: Ich weiß ja nicht so genau, was ich von euch halten soll. Aber ich hab schon öfter gehört, dass ein Mensch einfach etwas braucht, an das er glauben kann, irgendetwas, worauf man er Leben aufbaut. Und wenn das nicht irgend ein Gott ist, dann kann es oft materielles zeug sein. Und ein Leben auf Computer, Geld,etc. aufbauen (?????) ......ist meiner meinung nach nicht die ideale Grundlage für ein glückliches Leben.


    Ich selbst bin mir mit meinem Glauben nicht so ganz sicher. Irgendwie glaub ich schon an einen Gott, aber von den Bibelgeschichten und von der Kirche halte ich eigentlich nicht so viel. (Warum soll man mit gefalteten händen in der Kirche sitzen und andächtig einem alten Pfarrer zuhören? Es gibt sicher sehr viele sinnvollere Sachen, um seinen glauben umzusetzen!)

    Angst schneidet tiefer als Schwerter

  • My dear Princess...:D
    Ich mag dich falsch verstehen, aber ich lese aus deinem letzten Beitrag heraus, dass du Agnostiker fuer Materialisten haeltst... Was nicht stimmt. *grins*
    Agnostizismus kommt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie "das Nichtwissen"; Agnostiker lehnen einfach nur den Glauben an einen Gott ab, weisen allerdings nicht von der Hand, dass es hoehere Existenzen gibt. Fuer mehr Infos klicke hier. :)
    Wie gesagt, ich raeume durchaus ein, dass ich dich falsch verstanden habe.

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    Einmal editiert, zuletzt von silverdawn ()

  • Silverdawn hat es schon gesagt, aber noch ein kleiner Zusatz, vor allem erkennen halt Agnostiker eben die vorgefertigen Gottesbilder (wie im Katholizismus, Islam etc) eben nicht an.


    ICh glaube schon das es sowas wie ein hoeheres Wesen gibt, aber das bedeutet eben nicht das ich die Lehren irgendeiner Kirche anerkenne.

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  • Wir sind eh alle nur simuliert :P



    Aber im ernst, es gibt in der Tat Wissenschaftler, darunter nichteinmal Scharlatane, die Hinweisen nachgehen die für eine Simulation typisch wären.


    Die Rechenleistung die nötig ist um exakte Ergebniss für alle Vorgänge zu erbringen ist astronomisch hoch. Deshalb bediehnt man sich in der Informatik Näherungsalgorithmen um einfache und komplexe physikalische Zusammenhänge zu simulieren.


    Wenn wir also simuliert sind, dann wäre es sehr warscheinlich das auch unsere Programmierer solche Näherungsalgorithmen benutzt haben, wenn auch besser. Dies hätte aber zur Folge das viele Naturkonstanten nicht Konstant wären sondern eben schwankend, je nach Näherung.


    Genau danach suchen diese Wissenschaftler...



    Mir ist das eigentlich egal, selbst wenn wir eine Simulation sind, dann können die Jungs gerne mal nen Backup von vor 20 Jahren aufspielen, ich hab da nämlich ne Mathearbeit vergeigt ;)

  • ahhhhhh...... ich glaube ich verstehe! (Ich muss echt eingestehen, dass ich eigentlich auf dem Gebiet Glauben null Wissen habe, aber irgendwie interessiert es mich doch)
    Aber es ist ja dennoch so, dass Agnostiker an keinen Gott glauben. An was glaubt ihr dann? Einfach an gar nichts? Das will ich einfach nicht so recht glauben. (Sagen wir besser: ich kann es mir nicht vorstellen)

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  • Nochmal als Klaerung ein Agnostiker glaubt daran, das es sowas wie eine hoehere Macht gibt, im Gegensatz zu dem Atheisten der genau das ablehnt.


    Ein Agnostiker sagt aber auch das sich eine solche Macht jeglicher Definition und Regeln entzieht, eben denen die durch Religionen aufgestellt werden.


    Um ein Beispiel zur Klaerung zu geben, Entstehung des Universums:


    Ein Christ wuerde sagen, Gott hat das Universum erschaffen und alles folgt seinem Plan.


    Ein Agnostiker wuerde sagen, irgendeine hoehere MAcht hat da vielleicht die Hande mit im Spiel, wie genau und wie weit sei dahingestellt.


    Der Atheist sagt, es ist Zufall das alles so gekommen ist oder durch Naturgesetze erklaerbar.


    Und ja bevor Einwaende kommen, das ist jetzt etwas sehr pauschalisiert und knapp, ist aber auch nur als Anstoss gedacht.

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  • Zitat

    Original von Prinzessin Daenerys
    to Isaac:
    Sorry, aber ich check nicht so recht, was du uns damit sagen willst!?



    Egan meinte das er an ein höheres Wesen glaubt. Da es wie gesagt wirklich Forschungen gibt ob wir alle nur in einer Computersimulation leben habe ich dies aufgegriffen. Das "höhere" Wesen an das Egan glaubt wäre dann der Systemadministrator.


    Der Rest war nur Erklärung in welche Richtung die Forschung dahingehen geht.

  • Agnostiker nehmen sich einfach die Freiheit, zu sagen, dass es nicht belegbar ist, dass Gott (oder Goetter) existieren, ohne Gegenbeweise zu bringen -- allerdings ist es fuer sie auch nicht belegbar, dass keine Art von hoeherer Macht existiert. Nur legen sich Agnostiker da nicht fest, was fuer eine Art das ist. Vereinfacht gesagt, ist das Motto der Agnostiker dasselbe wie das, was so oft falsch auf Trivial Pursiut zitiert wird: "Ich weiss, dass ich nicht weiss." (Falsch, weil auf TP immer steht "...dass ich nichts weiss." ;))

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  • ahhh..... jetzt hab ich es geschnallt! Danke für die Aufklärung! :merci:
    Wenn das so ist, kann ich mich ja auch schon (fast) zu den Agnostikern zählen!
    Aber irgendwie sind wir ja vom eigentlichen Thema Sekten abgekommen (naja..... auch egal)


    to Isaac: Ach so! Ich glaub ja nicht, dass wir nur simuliert sind.Aber in diese Richtung kann man ja irrsinnig viele Behauptungen aufstellen, die keiner beweisen kann, und wo auch keiner beweisen kann, dass sie nicht stimmen.
    (das mit der simulation erinnert mich an irgendein Buch...... achja: Sofies Welt vom Jostein Gaarder. Kennt das wer? Da kommen doch die Personen drauf, dass sie nur die erfunden Charaktere von einem Autor sind, oder?)

    Angst schneidet tiefer als Schwerter

  • Aye, Sofie und ihr Philosophie-"Lehrer" stellen fest, dass sie nur erfundene Personen sind. ;)

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