In der Wahlnacht hab ich kaum geschlafen, bin alle 2 Stunden aufgewacht um nach den aktuellen Ständen zu gucken, morgens vor der Schule war es dann schon ziemlich sicher: Bush ist alter und neuer Präsident. Natürlich war ich (wie 80% aller Deutschen) für Kerry. Im ersten Moment war ich auch sehr erschüttert, mittlerweile hoffe ich eigentlich nur noch. Alles spricht dafür dass in der nächsten Amtsperiode ein "anderer" Präsident das Land regiert, ob das zwangsweise negativ sein muss halte ich nicht für sooo sicher wie es vor allem die deutschen Medien verkaufen.
Meine Hoffnung gründet darauf, dass erstmal ein neues Kabinett "zusammengewürfelt" wird, wobei hoffentlich solche Falken wie Rumsfeld aussteigen werden, zumindest bei ihm ist das sehr wahrscheinlich.
Desweiteren kann Bush nicht so weiter machen wie bisher, denke ich, die USA ist ein gespaltenes Land und das dürfte auch bzw. gerade den Präsident nicht kalt lassen.
Außerdem hat Bush nun alle Freiheiten, da eine weitere Kanditatur nicht möglich ist, daher hoffe ich ganz speziell auf ein Vorantreiben im Nahost-Friedensprozess, meiner Meinung nach ist es nämlich hier eine gute Voraussetzung dass Bush nicht mehr auf Wählerstimmen bzw. anderweitige Unterstützung der jüdischen Lobbyisten angewiesen ist bzw. nicht mehr unbedingt Rücksicht nehmen muss.
Leider sehe ich aber in Sachen Umwelt (speziell die Umsetzung des Kyoto Protokolls) schwarz, da wird sich wohl keine Wandlung zeigen, obwohl es wissenschaftlich erwiesen ist, dass Umweltprobleme, vor allem der Treibhauseffekt, eine größere Gefahr darstellt als der globale Terrorismus.
Was den Anti-Amerikanismus in Deutschland angeht, kann ich nur sagen dass das ein Thema ist, das mir vor allem in letzter Zeit sauer aufstößt. Vor allem die absolut negative Berichterstattung der deutschen Medien und Typen wie Michael Moore sind hier die Ursache. Ich finde es verdammt gefährlich, dass sehr viele Deutsche (oder Europäer) die USA mehr hassen als Terroristen oder z.B. Saddam Hussein, da frag ich mich wirklich wo die Verhältnisse liegen. Besonders in größeren Internet-Foren merkt man, wie krass viele Deutsche gegenüber den USA eingestellt sind ("hoffentlich kriegen die im Irak wieder einen aufen Sack"; "Super schon wieder ein GI tot") und die Brücke zum Antisemitismus wird dabei auch oft geschlagen, wenn´s nämlich um Israel und USA geht.
Wenn ich wie gestern auf RTL von einem "sogenannten" Journalisten höre, dass Bush einen "christlich-fundamentalistischen-Gotteststaat" in den USA errichten will wundert mich die Stimmung in Deutschland überhaupt nicht mehr, ich könnte kotzen, ehrlich.
Versteht mich nicht falsch, der Irak-Krieg (was zur Zeit zu Unrecht mit ein Hauptthema in deutschen Medien ist) war falsch, also er wurde unter den falschen Motiven und unter Vorspiegelung falscher Tatsachen (hey, wird man nicht hier dafür bestraft?) geführt. Aber wenn ich merke, dass dabei die Gräueltaten eines Despoten wie Saddam total in den Hintergrund rücken, frag ich mich wieder mal wo die Verhältnisse liegen. Außerdem sollte man nicht immer noch darauf rumreiten dass es falsch war, sondern darauf hoffen dass die Amis dass im Irak endlich innen Griff bekommen, für die Iraker und die armen Schweine von GIs die dort unten sind.
Ich könnte jetzt noch seitenweise dazu weiter texten, aber ich glaube das wichtigste hab ich jetzt gesagt