S01E06 - The Princess and the Queen

  • Sozial-Erziehung/Wokeness. "Siehe, Frauen sind stark - und was sie erleiden müssen!" - Ach echt? Gut, dass mir das nochmal jemand beibringt!


    Na klaro. Man merkt ja am Feedback, dass gerade Frauen megamäßig auf diese Szenen stehen. Ist ja nicht so, dass es deshalb nicht mittlerweile fünf Shitstorms wegen snuff-porn Anleihen und exploitation gegeben hätte.

    I have been despised by better men than you.

  • Und das mit den Gottfrieds lässt sehr tief blicken. Denn eine andere Erklärung, als dass der Verlag seine Leser für zu blöd hält, mit mehr als einem Joffrey nicht überfordert zu sein, fällt mir nicht ein.

    Wenn ich mich richtig entsinne, ist diese Umbenennung im Rahmen der Überarbeitung der Übersetzung geschehen, als allen Eigennamen auf Teufel komm raus ein deutscher Anstrich gegeben werden sollte. Man ist dann zwar davor zurückgescheut, einen sehr prominenten Charakter derart umzubenennen, die anderen Joffreys hatten dann aber weniger Glück.

    "You're going to fight that?"
    "I'm going to kill that."

  • Also mir hat diese Folge recht gut gefallen, auf jeden Fall bedeutend besser als Folge 5.

    Nachtrag: Hab eben mit meiner Tochter eine Folge Pettersson und Findus geguckt und dabei mit Entsetzen festgestellt, dass jedes einzelne von Petterssons zehn Hühnern mehr Persönlichkeit hat als Daemons zweite Frau und der Kinds Vater von Rhaenerys Erben zusammen.

    Objektiv betrachtet hast du da sicher recht. Ich mochte beide Darsteller irgendwie ganz gerne bzw. sie haben es für mich geschafft in der kurzen Screen Time die sie hatten, ein diffuses Gefühl von Sympathie für die Charaktere zu erzeugen, das ausreichend war rum ihren Tod zumindest als "schade" zu empfinden. Ich hätte mir auch mehr Screen Time für beide gewünscht, da beide Charaktere aber letztendlich nur ein Vehikel waren um ein paar noch relevante Kinder zu zeugen bzw. Konflikt zu säen, empfand ich die jeweiligen Darstellungen als ausreichend.

    Was ich aber wirklich schade fand, war dass Laena Vhagar Off Screen beansprucht hat. Wenn man schon ihr Drachenreitertum zeitlich nach hinten verlegt und sich die Mühe macht anzudeuten, dass Laena vorhat Vhagar zu suchen, dann hätte ich das ganze auch gern gesehen.

    Ein paar Geburten gehen noch, dann ist der Tiefpunkt erreicht.


    Ein Auflauf unsympathischer Dummköpfe gepaart mit einer Aneinanderreihung idiotischer Szenen. Was haben die denn bitte für eine Obsession mit Schwangerschaften?


    Das geht mir auch richtig auf den Keks. Wenn ich noch einmal "pressen, pressen" ertragen muss, war es das.

    Ich finde die Idee Geburten zu einem fortlaufenden Thema der Serie zu machen in der Theorie nicht schlecht. Geburten gibt es in der Vorlage zu Hauf und diese sind auch durchaus relevant - bei einer Geschichte bei der es vorrangig um die Erbfolge geht, ist wohl mit Geburtsszenen zu rechnen. Zumindest bei Aemma und Lena, die auch in der Vorlage kurz nach der Geburt sterben, wäre es merkwürdig gewesen das einfach komplett Off Screen passieren zu lassen.

    Dass nun aber Aemmas Tod und Rhaenyras dritte Geburt so dramatisiert und explizit dargestellt wurden, ist ziemlich unnötig, besonders bei Rhaenyra hätte es (wenn überhaupt) gereicht, sie erschöpft nach der Geburt zu zeigen und ohne das ganze sofort-zur-Königin-gehen-Gedöns. Bei Laena wurde ein dramatisches Element gestrichen und dafür ein anderes ergänzt, die Gründe kann ich mir ganz gut vorstellen.

    Lange Rede kurzer Sinn - die Art der Darstellung lässt zu wünschen übrig und ich kann nachvollziehen, dass die Geburtsszenen in dieser Form Leuten auf die Nerven gehen.

  • Geburten gibt es in der Vorlage zu Hauf und diese sind auch durchaus relevant - bei einer Geschichte bei der es vorrangig um die Erbfolge geht, ist wohl mit Geburtsszenen zu rechnen. Zumindest bei Aemma und Lena, die auch in der Vorlage kurz nach der Geburt sterben, wäre es merkwürdig gewesen das einfach komplett Off Screen passieren zu lassen.

    Naja, es gibt in der Vorlage eine wirklich explizite furchtbare Geburtsszene (die werden wir in der Serie wohl noch bekommen), in den anderen Fällen, wo etwas näher darauf eingegangen wird, geht es mehr um Dinge drumherum. Bei Laena um das Kind und ihren schlechten Gesundheitszustand im Anschluss, bei einem von Rhaenyras Kindern sitzen Laenor und Harwin am Kindbett, bei Aemma erfahren wir so ziemlich nichts. Wenn man bei letzterer nicht diesen Mist gemacht hätte, hätte man sie tatsächlich im Extremfall offscreen sterben lassen können. Rhaenyra erfährt, dass die Wehen beginnen, Rhaenyra erfährt, dass es schiefgegangen ist, Rhaenyra trauert, fertig. Ich hätte auch bei Laena und Rhaenyra gar nicht so ein Problem damit, wenn sie nicht die Geburt selber darstellen würden, sondern die von mir erwähnten Aspekte drumherum.

    Bei Laena wurde ein dramatisches Element gestrichen und dafür ein anderes ergänzt, die Gründe kann ich mir ganz gut vorstellen.

    Magst du vielleicht sagen, was du dir da so vorgestellt hast? Ich verstehe es nämlich nicht. Den Schocker wegzulassen, ist die eine Sache, Daemon diesen menschlichen Moment tiefer Trauer zu nehmen, ist dann aber für mich unverständlich.

    "You're going to fight that?"
    "I'm going to kill that."

  • Naja, es gibt in der Vorlage eine wirklich explizite furchtbare Geburtsszene (die werden wir in der Serie wohl noch bekommen), in den anderen Fällen, wo etwas näher darauf eingegangen wird, geht es mehr um Dinge drumherum. Bei Laena um das Kind und ihren schlechten Gesundheitszustand im Anschluss, bei einem von Rhaenyras Kindern sitzen Laenor und Harwin am Kindbett, bei Aemma erfahren wir so ziemlich nichts. Wenn man bei letzterer nicht diesen Mist gemacht hätte, hätte man sie tatsächlich im Extremfall offscreen sterben lassen können. Rhaenyra erfährt, dass die Wehen beginnen, Rhaenyra erfährt, dass es schiefgegangen ist, Rhaenyra trauert, fertig. Ich hätte auch bei Laena und Rhaenyra gar nicht so ein Problem damit, wenn sie nicht die Geburt selber darstellen würden, sondern die von mir erwähnten Aspekte drumherum.

    Bei Laena wird gesagt "nach einem Tag und einer Nacht in den Wehen war Leana Velaryon blass und schwach geworden", das ist für Feuer und Blut-Verhältnisse, wo fast alles sehr knapp geschildert wird, schon eine recht detaillierte Beschreibung. Da kann man sie dann von mir aus durchaus auch in den Wehen zeigen. Ab und zu darf man meiner Meinung nach in Filmen und Serien schon mal zeigen, dass Geburten furchtbar sein können (wenn man nie eine Geburt zu sehen bekäme bzw. immer nur glückliche Mami mit Kind nach der Geburt oder "oh nein, es ist etwas schief gegangen", fände ich das auch nicht gut). In Kombination mit den Geburten von Aemma und Rhaenyra, die eben wirklich nicht so dramatisch und explizit hätten sein müssen, hat das Vorgehen in der Serie dann aber wirklich etwas ausbeuterisches.

    Bei Aemma hätte man statt dem ganzen Kaiserschnittfiasko, sich die Geburt komplett klemmen können, um stattdessen lieber zu zeigen wie sie völlig entkräftet kurz vor ihrem Tod Viserys sowas an den Kopf wirft wie "da hast du deinen Sohn" (und eine solche Szene hätte ich ihr hier schon noch gegönnt, damit ihr Tod nicht zu beiläufig ist). Das hätte es wohl auch getan um Viserys klar zu machen, dass seine Fixierung auf einen männlichen Erben daneben war und um ihn anzuregen Rhaenyra zur Thronfolgerin zu machen.

    Ich hatte zuvor geschrieben Geburtsszenen wären in dieser Geschichte relevant und zu erwarten - der Begriff Geburtsszene ist vielleicht nicht immer treffend, da er impliziert es müsse immer die Geburt an sich gezeigt werden. Momente kurz nach der Geburt, ohne dass man die Geburt selbst zu sehen bekommt, würde ich da miteinschließen und sowas hätte eben bei Rhaenyra und Aemma auch völlig gereicht.


    Magst du vielleicht sagen, was du dir da so vorgestellt hast? Ich verstehe es nämlich nicht. Den Schocker wegzulassen, ist die eine Sache, Daemon diesen menschlichen Moment tiefer Trauer zu nehmen, ist dann aber für mich unverständlich.

    Ich sehe hier drei Gründe für die gemachten Änderungen:

    1) es sollte eine Parallele zu Aemmas Tod hergestellt werden (was natürlich nicht nötig gewesen wäre, wenn man diesen anders dargestellt hätte)

    2) Laenas Tod auf der Treppe auf dem Weg zu Vhagar in der Vorlage ist sehr deprimierend und enttäuschend (da hatte ich mir beim lesen wirklich gewünscht, sie hätte es noch zu Vhagar geschafft), da wollte man hier wohl einen stärkeren Moment als "Frau stirbt völlig machtlos bei/nach Geburt"

    3)



    Ich sehe Daemon hier eigentlich nicht völlig seiner Trauer beraubt. Er scheint von der Entscheidung Laenas geschockt und die Beerdigung kommt erst noch.

    Dass die Freundschaft zwischen Daemon, Laena und Rhaenyra mit gemeinsamer Trauerszene von Rhaenyra und Daemon nicht gezeigt wurde, ist durchaus schade. Da gab es ein paar Änderungen in der zeitlichen Abfolge, durch die das nicht funktioniert hätte. Ich vermute das ist dann doch irgendwelchen Zwängen hinsichtlich der Anzahl und Laufzeit der Folgen geschuldet.

  • Asche über mein Haupt, aber diese Folge fand ich unerwarteterweise wieder richtig gut. Ein paar Negativpunkte gibt's dennoch- sonst hätte ich sie wohl fantastisch gefunden.

    Erster Aufreger gleich zu Beginn: schon wieder eine Geburtszene? Hat mich wenig positiv gestimmt, aber am Ende fand ich sie in Ordnung. Dass Rhaenyra direkt danach allerdings mit Gottfried zur Königin spatziert fand ich wenig plausibel- auch wenn 10 Jahre vergangen sind, passt das auch nicht zur Rhaenyra die später in dieser Folge noch gezeichnet wird. Hier hätte ich mir erwartet, dass sie die Dienerin mit der Nachricht an die Königin zurückschickt, sie möge ihren Arsch doch selbst herbewegen um ihren neuen Säugling zu begutachten.

    Aegon-streicht-sich-fröhlich-die-Salami-bis-Mama-ihn-ertappt möchte ich gar nicht weiter kommentiern, unnötiger Unfung.

    Was mich allerdings am meissten störte war Laenas gerushter Tod, denn im Gegensatz zu Montyhound haben mich ihre fünf Einführungsminuten druchaus abgeholt (ähnlich wie bei Aemma). Ausserdem finde ich die Abweichungen zur Buchvorlage nicht nachvollziehbar, gerade hier hätte man doch die Möglichkeit gehabt die Welt mit der Geburt eines entstellten, verkrüppelten Kindes zu schocken. Aber seis drum- mein Hauptkritikpunkt an der Szene ist, dass schon nach wenigen Sekunden ihrer Qual wieder von Kaiserschnitt die Rede ist, dann gibt es einen Cut und im nächsten Moment taumelt Laena bereits über den Hof zu Vhagar. Dieser Schnitt ist mir viel zu plump, da er den Eindruck erweckt, als wäre Laena direkt während der Geburt einfach aufgestanden und keiner kommt auf die Idee sie aufzuhalten, ihr zu folgen oder sie herrgott nochmal zumindest beim Gehen zu stützen.

    Irgendwann schlendert dann Daemon doch noch einigermassen genervt hinter ihr her und guckt ihre dabei zu wie sie sich von Vhagar verbrennen lässt.

    Generell fand ich die Darstellung ihrer Beziehung nicht sehr akkurat- im Buch hatte ich schon das Gefühl, dass Daemon Laena wirklich gern hatte und sehr traurig war (schliesslich hat er ja alles gegeben um sie zu retten und sogar noch Rhaenyras Maester aus Drachenstein geholt). Jedenfalls- ihr Ableben war viel zu gehetzt und entsprechend unemotional.

    Ansonsten ist die Folge insgesamt wirklich gut erzählt. Die Einführung und Positionierung der neuen Charaktere (vor allem der Kinder) halte ich nach dem grossen Zeitsprung für gelungen. Der Knochenbrecher bekommt endlich mehr Profil als der durchs Bild huschende Ritter von irgendwas und Sohn von irgendwem. Die Szene in der er Kriston ordentlich aufs Maul haut war eine richtige Genugtuung. Ausserdem stimmt die Chemie zwischen ihm, Rhaenyra und sogar Laenor. Die Dreiecksbeziehung wurde in wenigen Sequenzen glaubhaft transportiert. Und obwohl sein Auftritt kurz war, war er für mich der bisher menschlichste und ehrenhafteste aller Charaktere überhaupt (ganz anders als Ser Kriston, diese Pfeife). Das fand ich schön.

    Es hat mich sehr gefreut, dass alle Kinder aus dem Buch es in die Serie geschafft haben

    Und endlich bekommen wir Vhagar zu sehen! Meine Güte, wie cool ist denn bitte das Design-Konzept? Ich habe hart darauf gewartet und wurde nicht enttäuscht. Was für ein Ungetüm und abermals so ganz anders als alle Drachen die wir schon sehen durften. Ich finde es grandios, dass sich allein anhand der Optik erahnen lässt wie uralt er ist und dabei gleichzeitig majestätisch sowie furchteinflösend wirkt. Das einzige was mich stört ist, dass man nicht noch mehr von ihm gesehen hat.

    Emma d'Arcy fand ich absolut fantastisch, bei Olivia Cook bin ich noch nicht ganz so überzeugt- allerdings mache ich das eher am Drehbuch fest denn an ihrem Schauspiel. Die Cersei-Vibes sind halt nicht sehr glaubhaft, nachdem was wir von ihrer jüngeren Version gesehen haben, aber gut- sind ja auch 10 Jahre vergangen. Mal sehen was da noch kommt.

    Achja, richitg nervig fand ich noch den Klumpfuss- bei seinem Geplapper bekomme ich echt Ohrenkrebs, der funktioniert als Baelish-Verschnitt bisher noch überhaupt nicht.

    Alles in allem eine gute Folge, die mich nach der grauenvollen Abschlussfolge der ersten Hälfte wieder positiver stimmt.

    ich bin der singende, tanzende Abschaum der welt.

    2 Mal editiert, zuletzt von el_drogo ()

  • Ab und zu darf man meiner Meinung nach in Filmen und Serien schon mal zeigen, dass Geburten furchtbar sein können (wenn man nie eine Geburt zu sehen bekäme bzw. immer nur glückliche Mami mit Kind nach der Geburt oder "oh nein, es ist etwas schief gegangen", fände ich das auch nicht gut).

    Da gehen wir wohl auseinander. Ich sehe grundsätzlich für die Darstellung von missglückten Geburten (und da meine ich explizit den Geburtsvorgang selber) im Film ebenso wenig Notwendigkeit wie bespielsweise für die Darstellung missglückter Amputationen. Es kann wahrscheinlich dennoch im Einzelfall aus diesen oder jenen Gründen sinnvoll sein, es zu zeigen, aber dann erwarte ich eine sorgfältigere Inszenierung als einfach auf das schmerzentstellte Gesicht der Frau zu halten.

    Ich hatte zuvor geschrieben Geburtsszenen wären in dieser Geschichte relevant und zu erwarten - der Begriff Geburtsszene ist vielleicht nicht immer treffend, da er impliziert es müsse immer die Geburt an sich gezeigt werden. Momente kurz nach der Geburt, ohne dass man die Geburt selbst zu sehen bekommt, würde ich da miteinschließen und sowas hätte eben bei Rhaenyra und Aemma auch völlig gereicht.

    Da kommen wir denke ich eher zusammen. Anstelle der Geburt von Joffrey selber und diesem völlig blödsinnigen Walk of Pain hätten Alicent und Viserys zu Rhaenyra kommen können, wo sie Laenor und Harwin vorfinden. Davon ab ist Alicents Einfluss in der Serie lächerlich. Die zweite Gemahlin eines Königs, ohne valyrisches Blut, gegen die drei-Viertel-Targaryen, Thronerbin und Drachenreiterin.

    Ich sehe Daemon hier eigentlich nicht völlig seiner Trauer beraubt. Er scheint von der Entscheidung Laenas geschockt und die Beerdigung kommt erst noch.

    Dass die Freundschaft zwischen Daemon, Laena und Rhaenyra mit gemeinsamer Trauerszene von Rhaenyra und Daemon nicht gezeigt wurde, ist durchaus schade. Da gab es ein paar Änderungen in der zeitlichen Abfolge, durch die das nicht funktioniert hätte. Ich vermute das ist dann doch irgendwelchen Zwängen hinsichtlich der Anzahl und Laufzeit der Folgen geschuldet.

    Ich sehe schon einen deutlichen Unterschied zwischen "Daemon guckt bedröppelt und ruft Laenas Namen" und "Daemon holt extra auf seinem Drachen einen anderen Maester, trägt die verstorbene Laena ins Bett zurück und hält trauernd die Totenwache".

    Das hätte man auch so problemlos in der Serie umsetzen können. Du hast aber Recht, dass es ein grundlegendes Problem mit dem Erzähltempo gibt. Das hat sich die Serie aber selber eingebrockt, weil sie 30 Jahre in acht Folgen zeigen und zugleich keine Abstriche bei den Charakteren machen will. Ist ja schön, dass alle Targaryens und Velaryons aus den Büchern herumlaufen, aber wenn man von Eckpunkt zu Eckpunkt hetzt, habe ich nocht so viel davon. Für mich ist Daemons Ehe mit Laena ein Wendepunkt in seinem Leben. Zwanzig Jahre lang ist er unstet, hitzköpfig, begierig auf den Thron. Dann heiratet er Laena, versöhnt sich mit Viserys, wird sesshaft, arrangiert sich mit der Thronfolge, indem er seine Töchter mit Rhaenyras Söhnen verlobt. Es ist doch alles in der Vorlage, man müsste halt nur mehr Wert auf Charakterentwicklungen als auf Gewaltdarstellungen legen wollen.

    "You're going to fight that?"
    "I'm going to kill that."

  • Es kann wahrscheinlich dennoch im Einzelfall aus diesen oder jenen Gründen sinnvoll sein, es zu zeigen, aber dann erwarte ich eine sorgfältigere Inszenierung als einfach auf das schmerzentstellte Gesicht der Frau zu halten.

    Die Inszenierungen in HotD finde ich ja auch nicht grade gelungen.

    Da kommen wir denke ich eher zusammen. Anstelle der Geburt von Joffrey selber und diesem völlig blödsinnigen Walk of Pain hätten Alicent und Viserys zu Rhaenyra kommen können, wo sie Laenor und Harwin vorfinden.

    Das wäre eine sehr schöne Lösung gewesen.

    Davon ab ist Alicents Einfluss in der Serie lächerlich. Die zweite Gemahlin eines Königs, ohne valyrisches Blut, gegen die drei-Viertel-Targaryen, Thronerbin und Drachenreiterin.

    Das empfinde ich auch als übertrieben. Als Königin steht Alicent zwar über Rhaenyra, aber gerade auch im Umgang bzw. Vergleich mit Viserys ist ihr Einfluss wirklich unrealistisch.

    Das hätte man auch so problemlos in der Serie umsetzen können. Du hast aber Recht, dass es ein grundlegendes Problem mit dem Erzähltempo gibt. Das hat sich die Serie aber selber eingebrockt, weil sie 30 Jahre in acht Folgen zeigen und zugleich keine Abstriche bei den Charakteren machen will.

    Ich habe da so den Verdacht, dass man sich angesichts der Knappheit mit der Ereignisse in der Vorlage beschrieben werden (das grenzt ja teils an eine einfache Auflistung), hinsichtlich der nötigen Sendezeit verschätzt hat. In den ersten Folgen ist mir das noch gar nicht negativ aufgefallen, da schien man ja sogar Zeit für diverse Ergänzungen zu haben.

    Der Bereich, in dem wir uns gerade bewegen, fühlt sich dann aber eben etwas wie die Abarbeitung einer Liste an.

    Bei Laena und Harwin bewegt man sich eben auch in einem Relevanz-Bereich der schwierig zu handeln sind. Diese sind kurz sehr wichtig, sterben dann aber auch zeitnah. Irgendwie kann ich nachvollziehen, dass man da dann nicht ganz so viel Sendezeit für opfern möchte.

    Würde man diese Charaktere stärker etablieren, wäre der baldige Tod dann auch wieder für den Zuschauer enttäuschend (quasi als wäre Ned sogar schon nach der Hälfte der ersten Staffel gestorben). Da ist es wahrscheinlich generell schwierig eine wirklich zufriedenstellende Lösung zu finden - was nicht heißen soll dass man es nicht doch zumindest etwas besser hätte machen können.

    Ich denke mit ca. zwei Folgen mehr oder Zeitsprung erst in der zweiten Staffel, hätte hier schon einiges in Ordnung gebracht werden können.


    Und endlich bekommen wir Vhagar zu sehen! Meine Güte, wie cool ist denn bitte das Design-Konzept?

    Das hat mir auch richtig gut gefallen, einerseits dachte ich mir "wow, was für ein hässliches Vieh", gleichzeitig wird aber eben die Größe und das Alter wunderbar transportiert und in Nahaufnahme hat die alte Dame wirklich sehr viel Charakter.

    Aber seis drum- mein Hauptkritikpunkt an der Szene ist, dass schon nach wenigen Sekunden ihrer Qual wieder von Kaiserschnitt die Rede ist, dann gibt es einen Cut und im nächsten Moment taumelt Laena bereits über den Hof zu Vhagar. Dieser Schnitt ist mir viel zu plump, da er den Eindruck erweckt, als wäre Laena direkt während der Geburt einfach aufgestanden und keiner kommt auf die Idee sie aufzuhalten, ihr zu folgen oder sie herrgott nochmal zumindest beim Gehen zu stützen.

    Ja, das fand ich auch unlogisch, dabei hätte ein kurzer Moment in dem Laena sagt sie möchte ein letztes mal (möglichst selbstständig) zu Vhagar, und eine Ansage von Daemon man möge Sie gewähren lassen, schon sehr geholfen.

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