S01E03 - Second of His Name

  • Balla balla hier. :pillepalle:
    Vielleicht habe ich auch mal wieder (aus Unaufmerksamkeit bedingt durch Langeweile) nur die Hälfte geschnallt, aber mir will die ganze Krabbenkönig-Schlachtszene von hinten bis vorne einfach nicht logisch erscheinen. Wie viele Jahre der Nachdenkzeit benötigt es eigentlich, Höhlen auszuräuchern? Alternativ hätte man die doch einfach mit den Drachis belagern und die Gang um den Krebsenkönig aushungern lassen können? Aber nein, das wäre ja nicht episch genug gewesen und es brauchte wohl eine Begründung für den letztlichen Verlauf der Szene. Daemon, der sich ja eigentlich beweisen wollte, wird durch die Message seines Bruders in die Ecke gedrängt und mobilisiert all seine Kräfte und die dummen Krabbenkönigschergen lassen sich auch schön höflich sukzessive einer nach dem anderen eliminieren. Bevor es dann wirklich allzu kritisch und noch unlogischer werden könnte, weil gefühlt 100 Mann einen einzelnen verletzten Typi umstellen und der sich nicht mehr so einfach mit seinem Schwertchen durchmetzeln kann, kommt tada der Drache ins Spiel. Erinnert mich düster an die vorletzte (?) Staffel GoT, da wurde ja schon einmal so ein ähnlicher Bockmist gebaut.
    Gebe aber zu, wenn ich nicht gerade vor mich hindöse oder nebenbei am Smartphone hänge hat die Serie langsam großes Potenzial in der Kategorie "unfreiwillig komisch" nen Preis abzuräumen.
    Über das diplomatische (Un-)Geschick von König V lasse ich mich erst gar nicht aus. Der ist einfach ein richtiger Clown.

  • Mal entfernt von aller Logik:

    Die Daemon-Schlachten-Szenen fand ich tatsächlich unterhaltsam! Also wirklich, ohne Ironie. Vielleicht bin ich noch emotional tot von Staffel8 der Hauptserie, vielleicht (wahrscheinlich) war's mir auch schon immer egal, was mit der Silberhaarsippe veranstaltet wird. Who knows? Ist sogar mit schnuppe!

    Daemon finde ich dennoch tatsächlich unterhaltsam!

    Der ist auch spontan zu meinem "lieblings"targ aufgestiegen.


    Was ich festgestellt habe ist (schon in Folge zwei, da reicht hier die Erwähnung, daher kein Extrapost im betroffenen Faden): Es ist mir scheiß egal, was für high society Problems der Adel da hat und worüber die palavern. Das war früher Mal anders. Das kann an emotionaler Abgestorbheit oder an reinster Targ-Ablehnung (nennen wir das Kind beim Namen: Daenerys konnte ich nie leiden, aus Gründen) liegen. Anyway. Das beste der Serie sind die Zeitsprünge! Mensch Stelle sich Mal vor, die hatten die 3,5 Jahre bisher durchgequatscht . Ich glaub, da hätte ich geheult.

  • Bilde ich mir das eigentlich nur ein, oder sehen vor allem dunkle Szenen (hier allen voran die Eröffnungsszene mit Daemon und dem Drachen auf den Trittsteinen) irgendwie trüb und unscharf aus? Liegt das an der Streaming Decodierung von Sky? Ich kann mich noch dunkel erinnern, dass mich das bei The Long Night in GoT S.8 auch schon gestört hat...

    Bei RoP habe ich das Problem nähmlich nicht, dort sieht immer alles gestochen scharf aus (sowie auch bei allen Netflixserien). Aber zur Optik später noch.

    Zur Königsjagd habe ich eigentlich gar nicht so viel zu sagen, ausser das mir die Aufmachung gefiel. GRRM hat ja mal gesagt, dass die Szene aus GoT S.1, wo Robert mit ca. 3 Leuten bei der königlichen Jagd durch die Wälder streift, die Szene war, die ihn mit am meissten gestört hat. Wahrscheinlich wollte man das hiermit wieder gut machen. Viserys scheint immer dicker und versoffner zu werden, politisch bleibt er ne Pfeife, er wird also insgesamt immer buchkonfromer, finde ich gut.

    Rhaenyra und Alicent machen ihre Sache weiterhin sehr gut. Alicent scheint noch nicht mit Rhaenyra gebrochen zu haben und versucht die Wogen zu glätten, während diese nur noch abweisend auf sie reagiert. Rhaenyras Slasher-Szene mit dem Wildschwein war aus meiner Sicht etwas drüber. Trotzdem finde ich es gut, dass Kriston und sie sich in der Szene allmählich etwas angenähert haben (auch wenn der Darsteller von Ser Kriston offenbar vom Laientheater gecastet wurde).

    Achja, die Animation der beiden Hirsche fand ich ziemlich beschissen, da sehen die Drachen besser aus. Es scheint echt schwieriger zu sein, Tiere nach realem Vorbild authentisch zu animieren. Wie Rhaenyra dann blutüberströmt mit dem Schwein im Lager einmarschiert, war zwar etwas plakativ, aber irgendwie schon bad ass.


    Daemons Wutanfall bei der Nachrichten-Übergabe war aus meiner Sicht irgendwie gezwungen, so als fühlte man sich verpflichtet noch irgendwo der einen Buchstelle nachzueifern, in der ähnliches beschrieben ist. Ich fands hier jedenfalls nicht organisch. Aber das geht vielleicht nur mir so.

    Jedenfalls- Brudi schickt Brief, dass Hilfe auf dem Weg ist und auf einmal geht Daemon ein Licht auf wie er die bösen Piraten aus ihren Höhlen locken könnte. Lustig war auch sein unsichtbares Schutzschild gegen den Pfeilhagel, immerhin wurde er am Ende seines Parcour-runs noch getroffen, hat er aber im Adrenalinrausch natürlich nicht gespürt. Naaaja.

    Abseits der Logik muss ich Daemons Auftritt in den Szenen auf den Trittsteinen allerdings loben. Er schafft es kein einziges Wort zu sprechen und trotzdem alles an sich zu reisen.

    Dennoch bin ich ob der letzten Szene zwiegespalten, als er in die Höhle spatziert und einen halben Augenblick später mit dem halbierten Cragas Krabbenspeiser wieder herauskommt.



    Ich halte es für denkbar, dass da evtl. noch ein Flashback kommt und womöglich noch ein Dialog (oder irgendwas bedeutsames) zwischen Cragas und Daemon gezeigt wird, ansonsten würde ich es als big fail empfinden, schliesslich wurde der Crabfeeder ja als richtige Bedrohung eingeführt und zum Bösewicht stilisiert, den es zu bezwingen gilt.

    Was die visuelle Umsetzung der Schlacht anbelangt- prinzipiell ok, aber aus meiner Sicht dürfte das Ganze ruhig noch etwas besser aussehen (das alles ist noch nicht mal in der Nähe von GoT S.8). Das hat mich schon bei der Drachensteinszene in Folge 2 gestört. Die Bilder sind durchgängig nebelig trüb und verraucht (ja ich weiss, Drachen speien Feuer und dann entsteht Rauch), man hat das Gefühl, dass versucht wird mit der Kamera immer so wenig lange wie möglich auf die Drachen zu halten (oder auf die Stellen wo sie Tod und Verderben bringen). Dass Laeonr Velaryons Drache Seerauch nicht richtig eingeführt wird, fand ich auch schade. Ansonsten ist mir im Schlachtgetümmel selbst leider kein nennenswerter shot aufgefallen. Inseznatorisch ist die erste Folge (trotz der unsäglichen Kaiserschnittszene) den beiden darauf folgenden weit voraus.

    Trotzdem muss ich gestehen, dass mir diese Folge insgesamt ebenfalls wieder recht gut gefallen hat, auch wenn alle Kritik meiner Vorredner absolut nachvollziehbar ist.


    ich bin der singende, tanzende Abschaum der welt.

    Einmal editiert, zuletzt von el_drogo ()

  • Diesmal bin ich etwas spät dran, aber auch von mir noch eine Einschätzung:

    Die Charakterzeichnung der meisten Charaktere gefällt mir weiterhin sehr gut, dahingehend habe ich die Folge sehr genossen.


    Was nicht so dolle war:


    Achja, die Animation der beiden Hirsche fand ich ziemlich beschissen

    Die fand ich auch nicht so toll, insbesondere beim weißen Hirsch. Generell war mir die Begegnung von Hirsch und Rhaenyra irgendwie zu viel, wenn das ganze etwas subtiler gewesen wäre (z.B. im Wald in etwas größerer Entfernung), hätte es mir deutlich besser gefallen.


    Vielleicht habe ich auch mal wieder (aus Unaufmerksamkeit bedingt durch Langeweile) nur die Hälfte geschnallt, aber mir will die ganze Krabbenkönig-Schlachtszene von hinten bis vorne einfach nicht logisch erscheinen. Wie viele Jahre der Nachdenkzeit benötigt es eigentlich, Höhlen auszuräuchern?


    Lustig war auch sein unsichtbares Schutzschild gegen den Pfeilhagel, immerhin wurde er am Ende seines Parcour-runs noch getroffen, hat er aber im Adrenalinrausch natürlich nicht gespürt. Naaaja.

    Ja, die ganze Angelegenheit auf den Trittsteinen hat irgendwie nicht allzu viel Sinn ergeben, da hätte man mit ein bisschen Gehirnschmalz seitens der Drehbuchschreiber sicherlich eine bessere Lösung finden können.


    Dass Laeonr Velaryons Drache Seerauch nicht richtig eingeführt wird, fand ich auch schade.

    Diese Kritik habe ich recht oft gehört. Ich vermute, dass es sich absichtlich um einen Moment handeln sollte, in dem von Nicht-Buchlesern spekuliert wird wer da eigentlich grade zur Hilfe gekommen ist + Überraschungsmoment. Falls das die Intention war, scheint das aber bei vielen nicht so gut rüber gekommen zu sein. Ich fand diese Form der Einführung eigentlich gar nicht so schlecht.


    Das klingt jetzt alles recht negativ, einfach weil ich zu den negativen Sachen ausführlicher etwas sage, aber insgesamt gefällt mir die Serie wirklich sehr gut. Heute abend gibt es dann folge 4, ich freu mich schon drauf.

  • Mein Zwischenfazit, ich bin positiv überrascht.

    Ich bin wirklich mit Null Erwartungen an die Serie herangegangen, und habe "Fire&Blood" auch nur einmal überflogen. Mein Interesse an den Targaryens erschöpft sich eigentlich vor den Blackfyre Rebellions. Allerdings finde ich es cool, dass in der Serie die Verbindung der Targs zu ASOIAF gezeigt wird. Hätte GoT mMn ziemlich bereichern können (Warum Rhaegar halt gemacht hat, was er halt gemacht hat). Aber D&D waren dazu wohl zu ....

    Aber ich mag die Schauspieler in HOTD, Matt Smith besonders, und alles in allem würde ich sagen, es ist ziemlich gutes Fernsehen.

    So 7,5von10.

    Allgemeine Frage: Soll König Viserys so dämlich und unsympathisch sein? Also in der Vorlage?

    It`s not easy to be a birdplane.


    Ich muss meine Reaktionen haben dürfen!

  • Zitat

    Allgemeine Frage: Soll König Viserys so dämlich und unsympathisch sein? Also in der Vorlage?


    Nein. In der Vorlage ist er großzügig, lieb, eine absolute Kultur-und Partymaschine für Kings Landing, grundsätzlich etwas zu nachgiebig und zuvorkommend - aber wenn er einen Entschluss fasst, steht er eisern dazu.
    Je nach Episode war er gemäß der sozialen Medien der größte Arsch von Westeros (erste Folge), der größte Idiot von Westeros (zweite und dritte Folge) oder der modernste Mann von Westeros (vierte Folge). Da ich ausgestiegen bin, will ich mir nicht anmaßen zu beurteilen, ob da das Writing etwas unterkomplex ist oder das Publikum. Scheint mir, als wäre er einfach eine aus Buch und den Vorstellungen der show runner zusammengeklebte plot-bitch, die deshalb bisweilen etwas bizarr rüberkommt. Aber mit dem Buch hat er eher wenig zu tun.

    I have been despised by better men than you.

  • Allerdings finde ich es cool, dass in der Serie die Verbindung der Targs zu ASOIAF gezeigt wird. Hätte GoT mMn ziemlich bereichern können (Warum Rhaegar halt gemacht hat, was er halt gemacht hat). Aber D&D waren dazu wohl zu ....

    D&D haben es verbockt, indem sie große Teile der magischen Elemente weggelassen haben, inklusive Prophezeiungen. Das betraf dann auch so Sachen wie den Prince Who Was Promised/Azor Ahai. Allerdings finde ich die Ausarbeitung dieser Verbindung und die Begleitkommentare etwas ominös. Vor der Veröffentlichung von Feuer & Blut erzählte GRRM plötzlich etwas von Spekulationen unter seinen Lesern, dass Aegon der Eroberer Westeros erobert habe, weil er von der Bedrohung durch die Anderen gewusst haben soll. Das kam vielen etwas seltsam vor, weil die Bücher da jetzt nicht so wirklich (oder auch gar nicht) dauf verwiesen haben, entsprechend wurde es in einschlägigen Kreisen in erster Linie als Marketingstunt aufgefasst, zumal das Buch selber keine neuen Hinweise lieferte. Ganz im Gegenteil, ein Besuch Aegons an der Mauer wird mit keiner Silbe erwähnt und seine erste Reise nach Winterfell macht er mehr als dreißig Jahre nach Herrschaftsbeginn. Angesichts der Ereignisse in der ersten Folge von HotD kam George RR "ich löse keine Geheimnisse außerhalb der Bücher auf" Martin dann wieder um die Ecke und erzählte was von Drachenträumen, die Aegon gehabt habe und die ihn zur Eroberung gebracht hätten. Währenddessen posaunten die Serientypen überall herum, dass sie die Idee von dem Familiengeheimnis der Targaryens und der Verbindung zu den Anderen von GRRM hätten. GRRMs Co-Autor Elio Garcia hat das dann so eingeordnet, dass Aegon in den Büchern durchaus von Träumen inspiriert worden sein könnte, eine explizite Verbindung zu den Anderen aber unwahrscheinlich sei. Für mich unterstreicht das Ganze einfach nur, dass GRRM seine "Prinzipien" vollkommen egal sind, sobald er daraus Profit ziehen kann.


    grundsätzlich etwas zu nachgiebig und zuvorkommend - aber wenn er einen Entschluss fasst, steht er eisern dazu.

    Ich muss sagen, er erinnert mich in abgeschwächter Form an Robert Baratheon. Sicherlich mental gesünder und auch etwas standhafter, aber lauter gefühlsduselige Entscheidungen, die dem Reich am Ende um die Ohren fliegen. Die Ernennung Rhaenyras war emotional bedingt, ebenso die Heirat Alicents. Die Entlassung Ottos beruhte auf dem Unwohlsein, das dieser bei Viserys durch seine ständigen Vorstöße hinsichtlich der Erbfolge auslöste,

    "You're going to fight that?"
    "I'm going to kill that."

  • Allgemeine Frage: Soll König Viserys so dämlich und unsympathisch sein? Also in der Vorlage?

    Ich würde sagen leicht dämlich und mittel-sympatisch im Sinne von netter, aber inkompetenter Typ. So in etwa erscheint er aber meines Empfindens nach auch in der Serie - die Tötung Aemmas war da natürlich ein absoluter Sympathie-Tiefpunkt, aber abgesehen davon landet er für mich in der Kategorie "armes Würstchen". Er möchte gern ein guter König sein, scheitert dabei aber meist auf Grund seiner Defizite hinsichtlich Intelligenz, Rückgrat und Einfühlungsvermögen.

    Nein. In der Vorlage ist er großzügig, lieb, eine absolute Kultur-und Partymaschine für Kings Landing, grundsätzlich etwas zu nachgiebig und zuvorkommend - aber wenn er einen Entschluss fasst, steht er eisern dazu.

    Das trifft es sehr gut, aber eine wichtige Ergänzung hätte ich noch, die allerdings mit den bereits genannten Eigenschaften in Verbindung steht: Er hasst Konflikte. Diese umgeht er dann eben entweder dadurch, dass er macht was andere möchten (läuft wohl unter nachgiebig und zuvorkommend) oder eine Entscheidung trifft und dann keine weiteren Einwände/Diskussionen mehr zulässt (= eisern dazu stehen). Beides tut er aber manchmal zum jeweils falschen Zeitpunkt und eben nicht aus Überzeugung/Rückgrat, sondern aus dem Streben nach Stressvermeidung heraus.

    Im Kern wird er da in der Serie ähnlich charakterisiert, bis auf die regelmäßige Teilnahme an den Sitzungen des kleinen Rates in der Serie und den Party-Aspekt, der in der Serie weniger auftaucht. Diese Änderungen könnten aber durchaus mit der Absicht erfolgt sein, die Ähnlichkeit zu Robert zu reduzieren, die ja so offenbar immer noch vorhanden ist:

    Ich muss sagen, er erinnert mich in abgeschwächter Form an Robert Baratheon.


    Je nach Episode war er gemäß der sozialen Medien der größte Arsch von Westeros (erste Folge), der größte Idiot von Westeros (zweite und dritte Folge) oder der modernste Mann von Westeros (vierte Folge).

    Ich sehe tatsächlich eher eine gewisse Konstanz in einem sich immer wiederholenden Zyklus von Problemen durch Untätigkeit/dumme Entscheidungen -> vorübergehender Lerneffekt -> Versuch ein besserer König zu sein und sich mal durchzusetzten -> Zweifel -> Untätigkeit/dumme Entscheidungen.

    Da ist so sicherlich etwas mehr Aktivität vorhanden als in der Buchvorlage, aber der Kern von "netter aber schwacher König" bleibt bestehen. Inwiefern er der Ansicht der sozialen Medien nach in Folge 4 der modernste Mann von Westeros sein soll, erschließt sich mir irgendwie nicht, maximal hat er grade mal wieder einen Höhepunkt in seinem Zyklus, an den sich sicher bald wieder ein Absturz anschließt.

  • Daemons Wutanfall bei der Nachrichten-Übergabe war aus meiner Sicht irgendwie gezwungen, so als fühlte man sich verpflichtet noch irgendwo der einen Buchstelle nachzueifern, in der ähnliches beschrieben ist. Ich fands hier jedenfalls nicht organisch. Aber das geht vielleicht nur mir so.

    Nee, ich fand es auch deplatziert. Aber das sind halt auch wieder so Schmetterlingseffekte. In den Büchern rastet Daemon aus, als ihm die Nachricht von Viserys' Verlobung mit Alicent überbracht wird, was für mich wesentlich nachvollziehbarer ist.


    Der ganze Krieg gegen die Triarchie ist meiner Meinung nach sehr verquer. Man hat da eine Partei, die sich in nächster Nähe zu Westeros einrichtet und von dort aus den Handel stört, Mädchen entführt und Gefangene zu Tode foltert. Aber der Scholz der Sieben Königslande will bloß nicht, dass es eskaliert. In den Büchern unterstützt Viserys das Vorhaben, was auch absolut Sinn ergibt, weil zum einen Daemon beschäftigt ist und zum anderen eine feindliche Partei bekämpft wird, ohne sich selber in einen offiziellen Krieg zu begeben. Aber gut, Daemon verfügt somit in der Serie anscheinend nicht über ausreichend Ressourcen, um erfolgreich zu sein gegen ... ja, gegen wen eigentlich? Diese Bande von dahergelaufenen Freibeutern soll die Triarchie sein? Lys, Tyrosh und Myr, mächtige Töchter des Alten Valyria, und dann rennen deren Krieger in Lumpen herum? Das hätten vielleicht die Piraten sein können, gegen die die Triarchie in den Krieg gezogen ist und deren Hinrichtung Craghas seinen Beinamen verdankt, aber das ist doch keine würdige Streitkraft für die Zivilisationen der Meerenge. Was man alles aus dem Krieg hätte machen können... Aber man zeigt halt lieber ein vollkommen absurdes Turniergemetzel und spart sich die Kämpfe mit Potenzial.

    "You're going to fight that?"
    "I'm going to kill that."

  • Kann mir jemand erklären warum Viserys nicht einfach wieder ein Konzil abhält, um über die Thronfolge abzustimmen? :/



    Vermutlich würden die Lords sich dann zwar wieder für den männlichen Erben entscheiden. Aber Viserys wäre nicht mehr der „Hauptverantwortliche“ und müsste sich ständig das Gezeter seiner Familie/seines Rates anhören.

  • Zitat

    Aber Viserys wäre nicht mehr der „Hauptverantwortliche“ und müsste sich ständig das Gezeter seiner Familie/seines Rates anhören.


    Das klingt nach einer wahrlich königlichen Einstellung. Aber da Serien-Viserys etwas semi-debil wirkt, würde diese Motivation tatsächlich gut zu ihm passen.


    Allerdings vergisst du, dass dir die erste Folge absolut stichhaltig erklärt hat, warum Rhaenyra zu seiner Erbin erklärt wurde. Er ist so entsetzt, dass ihm ein männlicher Erbe einen Mord wert war, dass er beschließt ganz viele männliche Nichterben zu zeugen und trotzdem bei der Tochter zu bleiben.

    I have been despised by better men than you.

  • Mein Zwischenfazit, ich bin positiv überrascht.

    Ich bin wirklich mit Null Erwartungen an die Serie herangegangen, und habe "Fire&Blood" auch nur einmal überflogen. Mein Interesse an den Targaryens erschöpft sich eigentlich vor den Blackfyre Rebellions. Allerdings finde ich es cool, dass in der Serie die Verbindung der Targs zu ASOIAF gezeigt wird. Hätte GoT mMn ziemlich bereichern können (Warum Rhaegar halt gemacht hat, was er halt gemacht hat). Aber D&D waren dazu wohl zu ....

    Aber ich mag die Schauspieler in HOTD, Matt Smith besonders, und alles in allem würde ich sagen, es ist ziemlich gutes Fernsehen.

    So 7,5von10.

    Kann ich größtenteils so unterschreiben. Ich habe jetzt die ersten drei Folgen geschaut und teile diesen Eindruck. Mein letztes Buch von GRRM vor meinem selbst auferlegten Boykott weiterer Bücher von ihm war World of Ice and Fire, was ich zwar irgendwann mal gelesen habe, aber an mehr als die ganz groben Ereignisse kann ich mich nicht mehr erinnern, weswegen ich auch unbefleckt in die Serie gehe.


    Hauptkritikpunkt an der Serie ist für mich zum einen, dass sie aufgrund eines Schockeffekts effekthaschend oft unnötigerweise Gewaltdarstellungen zelebriert (vor allem in Folge 1 beim Turnier fand ich das ziemlich unpassend, sowie dort auch bei der Geburtsszene). Zum anderen war in Folge 3 die ganze Kriegssituation saudämlich. Nachdem es einen Zeitsprung gab, war ich zunächst überrascht, dass der Konflikt noch immer nicht geklärt ist. Als dann erörtert wurde warum nicht, war das dämlich. Weil sie sich in Höhlen zurück ziehen. Ernsthaft? Das ist nicht Afghanistan, das ist ne kleine, felsige, unfruchtbare Insel, Blockade drum (sollte einfach sein mit Drachen andere Schiffe zu erledigen) und hungert die einfach aus. Dann kann der Krabbenspeiser vielleicht ne zeitlang zum Krabbenverspeiser werden, lange halten die es aber nicht aus. Und dann war natürlich Daemons Aktion ziemlich überzeichnet bzw. unrealistisch (Plot-armor auf Samwell Tarly in der Schlacht von Winterfell Niveau). So ähnlich hätte man die doch schon lange besiegen können, falls die Vorräte für x-Jahre in den Höhlen gebunkert haben sollten. Zur Not im buchstäblich einfach ausräuchern.

    Insgesamt war es überhaupt nicht ersichtlich warum es 3 Jahre gebraucht haben soll, diese paar hundert Mann auf dem Stein im Meer zu besiegen.

    Na, mal sehen, was die nächsten Folgen bringen.

    "Not every man has it in him to be Prince Aemon the Dragonknight." -Wyman Manderly


    Ceterum censeo Casimirem esse delendum.

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