COVID-19

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Die Notwendigkeit von einschränkenden Maßnahmen wird es dann anerkannt, wenn man selbst oder das direkte Umfeld betroffen ist.

So pauschal hoffe und glaube ich das nicht.
Auf mich wirkt es, als würde die Krise einfach nur das Positive und Negative in den Leuten verstärken das ohnehin schon drinsteckte. Ich habe mir in den letzten Tagen ziemliche Sorgen um die Tafeln gemacht, aber zumindest bei uns haben jetzt jüngere Helfer die Älteren, risikogefährdeten, ersetzt.
Oder im ganz kleinen Rahmen:
Unsere Nachbarn wissen, dass wir keinen PKW benutzen und haben einfach so gefragt, ob wir ihren Schlüssel haben wollen um Großeinkauf zu machen. Brauchen wir zwar nicht, weil wir schon vor längerer Zeit vorgesorgt haben, aber das Angebot ist einfach ziemlich lieb.

Zu Italien wollte ich noch die Zahlen nachliefern:

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Update vom 17. März, 19.23 Uhr: Die Zahl der Toten und Infizierten durch die Coronavirus-Pandemie steigt in Italien weiter an - allerdings minimal langsamer. Bis Dienstag starben 2503 Menschen, teilte der Zivilschutz in Rom mit. Das sind 345 Tote mehr als am Vortag. Am Montag war die Zahl der Toten im Vergleich zum Vortag noch um 349 gestiegen.

Die Zahl der Infizierten stieg von rund 28.000 auf 31.506 an. Das sind rund 12,6 Prozent in einem Tag. Vergangene Woche war die Zahl der Infizierten pro Tag noch zwischen 17 und 21 Prozent angestiegen. Experten betonten, es sei noch zu früh, einen Trend daraus abzulesen. (..) „Wir erwarten, dass es sich in den kommenden Tagen, bis Sonntag, zeigt, ob sich die Entwicklung verlangsamt“, sagte der für die Lombardei zuständige Koordinator Giulio Gallera am Dienstag nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa für seine Region.

https://www.merkur.de/welt/cor…rs-cov-2-zr-13596283.html

Es ist viel zu früh um Pompoms zu schwingen, aber wenn sich die Verlangsamung von 21% auf 12% bestätigen würde, wäre das ja schon mal ziemlich toll.

Nachtrag:
Zu den Ursachen nochmal ein Fachbeitrag:

https://jamanetwork.com/journals/jama/fullarticle/2763188

Als jemand der bisher noch nie in einem Büro gearbeitet hat, und dessen Eltern und Geschwister ebenfalls keine klassischen Bürojobs haben: Würdet ihr denn alle mehr Home-Office, oder sogar ausschliesslich Home-Office, generell bevorzugen?

Wird man da nicht ein bisschen einsam auf längere Zeit hin? Oder ist das eine naive Frage?

Ich mach jetzt seit Donnerstag Home-Office. Läuft bisher ganz gut, auch wenn der Austausch mit den Kollegen natürlich ein bisschen komplizierter geworden ist. Andererseits müssen/sollten wir eh alle Entscheidungen dokumentieren und nachvollziehbar halten, das geschieht jetzt quasi automatisch mit. Hätte ich unter normalen Bedingungen die freie Wahl zwischen Home Office und Büro würde ich mich wohl bei einem Tag Home Office die Woche einpendeln.

Vereinsamen würde ich bei 100% Home-Office nicht, da gehen mir aktuell die privaten Einschränkungen als jemand der gerne mal in der Kneipe Fußball schaut, Konzerte besucht, Leute einlädt, usw. schon deutlich mehr gegen den Strich. Wird halt die nächsten Wochen defintiv mehr gezockt. Die neue Path of Exile-Liga ist ja grade erst gestartet.

Ich bin seit letzter Woche im Work-from-Home Modus.
Wir dürfen einmal pro Woche Home-Office machen und ich nutze das gelegentlich.
Dauerhaft würde ich es nicht machen wollen. Zu Hause ist es zwar wesentlich ruhiger, so dass ich Dinge die extreme Konzentration verlangen deutlich schneller hin bekomme, bei vielen Problemen zeigt sich aber das es wesentlich besser ist direkt in der Fabrik zu sein um schnell in die Abteilungen anderer Kollegen zu gehen um direkt miteinander zu sprechen. Funktioniert immer besser und schneller.
Und der Weg in die Produktion entfällt von zu Hause natürlich ganz.
Davon einmal abgesehen sind die Ablenkungsmöglichkeiten zu Hause einfach zu zahlreich.
Vielleicht geht das besser wenn man ein Arbeitszimmer hat.

Meine Schwester war so nett, mir ein wenig Bier vorbei zu bringen - und war in dem Supermarkt, den ich von meinem Fenster aus sehe.

Laut ihren Aussagen alle Regale voll und absolut nichts los. Offensichtlich fällt den Leuten nicht mehr ein, was sie noch hamstern sollten.

Wenn wir davon ausgehen, dass Deutschland Österreich in der Entwicklung ein paar Tage hinterherhinkt, wird das also dort auch so sein.

Die Totenentwicklung ist bei uns heute ganz schön in die Höhe gegangen. Wir sind immer noch bei einstelliger Opferzahl, aber die eine junge Frau, die mit 27 bereits ihr Leben beenden musste, stimmt unfroh. Ja, Vorerkrankungen, und sie wurde im Krankenhaus infiziert, in dem sie schon lange Dauergast war, aber trotzdem ...

Zitat von ssnake

Wenn wir davon ausgehen, dass Deutschland Österreich in der Entwicklung ein paar Tage hinterherhinkt, wird das also dort auch so sein.

Dann hoffe ich mal. Wir sind bei den letzten beiden angebrochenen Rollen Klopapier...
Ich ziehe schon in Erwägung morgen unauffällig in der Firma auf der Damentoilette so 20 - 30 m von der großen Rolle abzurollen und unauffällig in meiner Tasche verschwinden zu lassen...

Zitat von Esmeralda

Dann hoffe ich mal. Wir sind bei den letzten beiden angebrochenen Rollen Klopapier...
Ich ziehe schon in Erwägung morgen unauffällig in der Firma auf der Damentoilette so 20 - 30 m von der großen Rolle abzurollen und unauffällig in meiner Tasche verschwinden zu lassen...

Wenn Du das machst, solltest Du auf dem Heimweg dem Lord/der Lady Deines regionalen Hauses in der Stunde ihrer größten Notdurft begegnen und mit dem geklauten Klopapier aus der Bredouille helfen, und dafür in den Adelstand erhoben werden. Einfach nur, weil dann das Wappen sehen möchte.

Sollte es so sein, werde ich berichten und natürlich ein Bildnis des zukünftigen Wappens im Forum veröffentlichen!

Esmeralda, Edle von Klopapier, Erretterin aus größter Notdurft?

Zitat von Esmeralda

ssnake schrieb:
Wenn wir davon ausgehen, dass Deutschland Österreich in der Entwicklung ein paar Tage hinterherhinkt, wird das also dort auch so sein.

Dann hoffe ich mal. Wir sind bei den letzten beiden angebrochenen Rollen Klopapier...

dito, bzw. klopapier reicht bei mir im singelhaushalt noch etwas. aber seife bräuchte ich spätestens nächste Woche (wobei ich auch einen Bio-Markt in der Nähe habe, da wird sowas glaub ich nicht gehamstert)

Naja, wir sind zu viert. Da braucht es etwas mehr...

ja, klar und kommt ja auch darauf an wann der letzte normale Einkauf war (der Küchenpapier und Seife hätte bedarfsmäßig halt diese Woche angestanden, deswegen hab ich letzte Woche noch nix mitgenommen)

Das Seifenproblem hatten wir letzte Woche, manchmal trifft man in Läden noch auf kleine, traurige Einzelstücke. Aber es waren auch größere Packungen auf Amazon erhältlich, wenn auch eher beim 40sten als 4ten Suchergebnis.

Zitat

Esmeralda, Edle von Klopapier, Erretterin aus größter Notdurft?

Ich hätte eher großes Interesse am Hausmotto.

Die heutigen italienischen Zahlen sind leider nicht mehr gut.

Ich habe mir gerade den Podcast vom Drosten angehört (Folge 16). Ein College hat für die USA und England ein Ansteckungsmodell berechnet. Dem liegen natürlich einige Schätzungen zu Grunde, alles schwierig momentan.
Jedenfalls sind sie zu dem Ergebnis gekommen, wenn man in GB nur bestätigte Fälle in Quarantäne schicken/verfolgen und Personen ab 70 "schützend isolieren" würde und alle anderen wie gehabt weitermachen, käme man auf acht mal mehr Beatmungsbedürftige als man versorgen kann.

@Grunkins Schätzung war also recht exakt.

Die deutschen steigen auch wieder mehr und während Johnson ja anscheinend was "Herdenimmunität" angeht umgeschwenkt ist, scheint das der Plan der Niederländischen Regierung zu sein

In Tirol sind jetzt alle 279 Gemeinden in Quarantäne. Heftige Maßnahme.

"Die Gemeinde verlassen soll man nur, wenn es im Ort keinen Arzt, Apotheke, Nahversorger oder Bank gibt. Einreisen kann nur, wer in Tirol lebt oder in der kritischen Infrastruktur arbeitet."

Oder wie es im Internet spöttisch heißt: Virol. Denn beim Hotspot Ischgl, das als Virenturbo für ganz Mittel- und Nordeuropa gewirkt haben dürfte, haben sich die Landesbehörden nicht gerade mit Ruhm bedeckt. Wenn das alles vorbei ist, wird der Kopf des Landeshauptmannes wohl rollen. Also politisch.

Apres-Ski-Partys als Vorreiter der Apokalypse. Quasi Lederhosenzombies.

ICH WUSSTE ES IMMER SCHON!!!

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und während Johnson ja anscheinend was "Herdenimmunität" angeht umgeschwenkt ist, scheint das der Plan der Niederländischen Regierung zu sein

Oha. Ich glaube ehrlich nicht, dass das nach diesem Modell (wurde heute erst veröffentlicht) noch so haltbar ist. Drosten hat es im Großen und Ganzen als realistisch eingeschätzt und zum "verzweifeln", auch wenn ich es mir persönlich anders wünschen würde.
Ehrlichgesagt bin ich auch etwas deprimiert, nachdem ich den Podcast fertiggehört habe. Falls jemand die Zeit hat, er dauert ungefähr eine halbe Stunde.

Ich weiß nicht, wie ich das gut zusammenfassen soll, weil Drosten selbst immer wieder betont wie alarmistisch und verunsichernd Verkürzungen sind. Aber im Grunde könnte man den Level der Erkrankungen nach dem Modell im Rahmen halten, wenn man den Shutdown für fünf Monate aufrecht erhält und immer wieder einsetzt sobald die Ansteckungsrate wieder explodiert. Über einen Gesamtzeitraum von zwei Jahren, was wirtschaftlich und politisch wohl nicht möglich ist. Die einzige Perspektive aus seiner Sicht wäre den Prozess zur Zulassung des Impfstoffs abzukürzen und ihn quasi semiexperimentell auf den Markt zu werfen. Was die Staaten allerdings einer entsprechenden Haftung aussetzen würde und wohl nicht so einfach durchsetzbar ist, wie es klingt.

Drosten versucht sich übrigens immer politisch zurückzuhalten, hat aber in einer anderen Folge recht deutlich zu verstehen gegeben, dass er den chinesischen Zahlen nicht traut. Der Wortlaut war mehr oder weniger, dass er nicht wirklich mit der chinesischen Situation vertraut ist und auch nicht glaubt, dass es irgendjemand anderes ist. Die fehlenden bestätigten Fälle nannte er bedenklich.

Zitat

In Tirol sind jetzt alle 279 Gemeinen in Quarantäne. Heftige Maßnahme.

Ö ist offensichtlich immer ein bis zwei Schritte schneller als wir.

Gut, wie die Ausgangssperre in D aussehen könnte, wissen wir ja mittlerweile auch:

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Weiterhin möglich ist der "Hin- und Rückweg zur jeweiligen Arbeitsstätte mit Bescheinigung des Arbeitgebers", das Erledigen von Einkäufen "für den Bedarf des täglichen Lebens innerhalb des Stadtgebiets Mitterteich", "Besuche von Arztpraxen, Sanitätshäusern, Optiker, Hörgeräteakustiker und Gesundheitspraxen (z. B. Physiotherapieeinrichtungen)", Apothekenbesuche im Stadtgebiet Mitterteichs, Besuche von Deutsche Post Filialen, "Tanken an Tankstellen", das Abheben von Geld bei Banken, "Hilfeleistungen für Bedürftige", "Feuerwehrkräfte und Rettungskräfte auf dem Weg zum Stützpunkt oder Einsatzort", "Notwendiger Lieferverkehr", "Abgabe von Briefwahlunterlagen" sowie "unabdingbare Versorgungen von Haustieren".

Ein "fröhliches" Hiho an alle,

...ähm ...nein...eigentlich eher ein halb wahnsinniges Hiho. Hocke schon seit ein paar Tagen im Homeoffice und habe heute die Nachricht bekommen, dass wir alle Kurzarbeit bekommen...für mich und die anderen Kollegen aus meinem Bereich zu 100%, die nächsten dreieinhalb Monate. Und Gott allein weiß, was dann ist. Kann im Moment gar nicht mehr klar denken, gerade kriege ich echt Panik.
Normalerweise würde ich mir sagen, dass das ein gut aufgestelltes Unternehmen ist und es schon nicht so weit kommt...aber was ist im Moment schon normal ? Und dann gleich komplette Freistellung für die ganze Zeit...ich weiß im Moment noch nicht, wie ich das psychisch wegstecken soll. Unter anderen Umständen hätte ich eine kleine Auszeit sehr begrüßt, aber ganz sicher nicht so.
Es lief einmal, ein einziges Mal, so verdammt gut, es hat alles gepasst. Und jetzt...kann ich mich im schlimmsten Fall wieder auf Arbeitslosigkeit, lausige Drecksjobs und Existenzängste einstellen. Wer weiß...vielleicht treffe ich ja dann einen Großteil meines Kundenstamms auf dem Amt wieder...Scheiss Rad der Fortuna....sollte mal endlich jemand zertrümmern^^.

Das ist momentan alles so irreal und beängstigend. Ich weiß grade nicht, ob ich mein Geld abheben und im Garten vergraben soll, oder mir Axt und Machete kaufen, für alle Fälle...oder beides...oder illegal Toilettenpapier herstellen und verkaufen soll...keine Ahnung. Kennt ihr das Gefühl, man möchte irgendwie lachen und sich gleichzeitig selbst an der Wand die Zähne einschlagen?

Gottverdammte Corona-Seuche....

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Ehrlichgesagt bin ich auch etwas deprimiert, nachdem ich den Podcast fertiggehört habe. Falls jemand die Zeit hat, er dauert ungefähr eine halbe Stunde.

kann ich nur dick unterstreichen, für mich seit bald ne r Woche schon ne kleine (Wochentags-)Routine, in meinem Fall über die Audiothek.

edit: Hallo Renly's Peach, schön mal wieder was von dir zu lesen ! Tut mir leid das es dich da gerade so doppelt quasi trifft. Bringt gerade viel Unsicherheit für ganz viele Jobs und Klein/selbstständige Existenzen bei denen ich nur hoffen kann das sie nicht nur auf die Solidarität von anderen angewiesen sein werden sondern das auch da die Regierung rechtzeitig handelt (das hat ja selbst der IFO-Wirtschaftstyp gestern in den Tagesthemen quasi ins Spiel gebracht).

Zitat von Renly's Peach

Kennt ihr das Gefühl, man möchte irgendwie lachen und sich gleichzeitig selbst an der Wand die Zähne einschlagen?

Kenn ich, kenn ich ...

Nützt aber nichts. Momentan predige ich wieder das Motto des Roland von Gilead aus dem "Dunklen Turm". Was man tun kann, darauf soll man sich konzentrieren, und was man ohnehin nicht beeinflussen kann, einfach ausblenden. Einfach verdrängen, bis wieder Zeit dafür ist, sich damit zu beschäftigen.

Kostet nur Energien im Überlebenskampf.