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The Witcher - Serie

  • HappyTime
  • 20. Juli 2019 um 12:37
  • Renly's Peach
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    • 6. Januar 2022 um 00:42
    • #261
    Zitat von Maegwin

    Es gibt einen kleinen Italiener, der legendäre Teigtäschchen macht. Dann kommt eine Konservenfirma und möchte sie auf den Markt bringen. Nur - das Basilikum ist zu teuer. Und den weißen Pfeffer mag auch nicht jeder. Und Eier würden verderben, machen wir mal lieber Maiskleister rein.
    Am Ende bekommen wir generisches Dosenravioli in die Fresse, das bei GoT als Einäugiger unter den Blinden immer noch überdurchschnittlich genug war um viele Menschen zu begeistern.

    Und der kleine Italiener schwärmt begeistert vor der Presse davon, wie toll die Dosenravioli gelungen sind, weil wohl diesmal das Geld stimmt, im Gegensatz zu damals, als eine andere Firma eine Tiefkühlvariante davon rausgebracht hat, die ihn überhaupt weltweit berühmt gemacht hat, die auch ziemlich lecker waren, nur der Deal war wohl nicht so gut.. :D

    Zitat von Maegwin

    Beim Hexer ist die Fallhöhe deutlich niedriger, weil die Bücher über weite Strecken hintersinniger, parodistischer Trash sind. Wenn die Serie jetzt aber das hintersinnige und parodistische weglässt, bleibt leider nur noch Trash.
    Dann darf der Hexer meinetwegen den Weg der anderen hundert gecancelten Dosenfantasyserien gehen.

    Findest du, bei den fortlaufenden Romanen auch? Würde ich für die Kurzgeschichten sofort unterschreiben, ab dem "Erbe der Elfen" nimmt aber der Trashfaktor ziemlich ab, finde ich. Oder ist zumindest nicht mehr so offensichtlich.

    Zitat von Brigthroar

    Änderungen zur Handlung von Das Erbe der Elfen wären sicherlich leichter zu verschmerzen gewesen, wenn man sich auch die Zeit dafür nimmt, seine Geschichte vernünftig zu erzählen. Mein Eindruck war allerdings, dass man sich gegen eine buchgetreue Adaption entschieden hat, um die Geschichte des ruhigeren ersten Buches durch mehr Action und Dramatik (oder was man dafür hält) anzureichern bzw. fast schon komplett zu ersetzen.

    Ja, das denke ich, hat definitiv eine Rolle gespielt. Wäre auch in Ordnung gewesen, nur hätte man den Plot dafür nicht auf links drehen müssen.

    "I swear, I will go to my grave thinking of my brother’s peach." (Stannis Baratheon)

  • el_drogo
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    • 13. Januar 2022 um 17:28
    • #262

    Nachdem ich die zweite Staffel im ersten Durchlauf mit vielen Unterbrechungen, Weihnachtstrubel etc. geschaut habe, habe ich mir diese Woche die Zeit für einen konzentrierteren Rewatch genommen und festgestellt, dass beim 2. Versuch sehr vieles klarer und einleuchtender war.
    Trotzdem kann ich den Vorwurf, dass die Serie nach wie vor an einer wirren und unübersichtlichen Erzählweise leidet, durchaus nachvollziehen. Der erzählerische Rahmen rund um Ciris Begabung und Abstammung wird sehr spärlich transportiert, ebenso wie die Geschichte um Voleth Meir (was besonders unglücklich ist, da ja genau dieser Handlungsstrang die Grundlage für das Staffelfinale bildet).
    Obwohl ich mittlerweile zumindest das erste Buch mit den Kurzgeschichten gelesen habe, kann ich mich freilich nicht wirklich als Buchkenner bezeichnen. Aber anhand des schmalen Eindrucks den ich habe, finde ich persönlich, dass die Serie zumindest in Teilen die Atmosphäre (dieses einen Buches) gar nicht so schlecht getroffen hat. Das mag sich aber natürlich durchaus noch ändern wenn ich mir die anderen vornehme.
    Die ersten 2-3 Folgen fand ich sehr gelungen und war hoch erfreut (die Änderungen rund um Nivellens Geschichte bspw. haben mich überhaupt nicht gestört, eher das Gegenteil war der Fall), dann nahm die Euphorie ab der Staffelmitte etwas ab, aber insgesamt überwiegen für mich trotzdem die positiven Aspekte der Serie. Ich packe die restlichen Eindrücke mal sicherheitshalber in Spoiler.

    Spoiler anzeigen

    - Cavil ist einfach der f****** Witcher! Man merkt, dass er diese Rolle lebt und atmet. Was man so hört soll er ja ein wandelndes Witcher-Lexikon sein und am Set mehrfach Vorschläge zu Dialogänderungen gemacht haben so ala "let's use line 43 from page 257 from Time of Contempt." Ausserdem soll er auch öfter mal im Dreck gebuddelt haben um schmutziger und authentischer als Monster-Jäger zu wirken, da ihm das Make Up zu lasch war. Der Kampf in Nenekes Tempel ist supercool eingefangen und choreographiert, leider gibt es viel zu wenige solcher Einstellungen. Ich mochte alle Szenen mit ihm und Ciri, die Chemie passt wunderbar und ich feiere den Moment als er dann zum ersten mal offen mit eindrücklich brummender Stimme (Yennefer nach ihrem Verrat tief in die Augen blickend) ausspricht, dass Ciri zu ihm gehört ("Mine!"). Leider tat er mir beim missglückten Finale dann schon fast ein wenig leid, da seine Rolle hier im Grunde nur noch darin bestand irgendwelche Sätze wie "ich glaube an dich Ciri" oder "du schaffst es Ciri" zu brummeln, ohne irgendwas sinnvolles beizutragen.
    - Da ich Buch-Ciri noch nicht kenne kann ich nicht beurteilen wie gut oder schlecht Freya Allan zu dieser Rolle passt. Aber als Serien-Ciri finde ich sie auf alle Fälle toll.
    - Yennefers Arc wirkt ein wenig gezwungen, so als wolle man ihr halt irgendwie noch eine gewichtige Rolle zuschustern, ohne dass es sie für die eigentliche Geschichte noch gebraucht hätte. Die Schauspielerin selbst gefiel mir in der ersten Staffel auch besser, in der zweiten wirkte sie auf mich zuweilen ein wenig distanziert und in einigen Momenten etwas verloren, ähnliches gilt für die Darstellerin von Triss. Was ich jedoch wiederum recht gelungen fand war, dass der "schwarze Ritter" noch eine gewichtigere Rolle bekam und sich mit Yennefer auf die Flucht begeben durfte.
    Um noch kurz auf die hier ausgesprochene Kritik an Yennefers Charakterisierung einzugehen: ich sehe es auch so, dass im Kontext der Serien-Handlung Yennefers Opferbereitschaft von Ciri durchaus Sinn macht- nicht zuletzt da sie ja in Staffel 1 durchaus als zwiespältige und machthungrige Figur etabliert wird. Gleichzeitig wird sie freilich ab und zu von ihrem Gewissen und Empathie eingeholt. Da Sie sich ohne Magie allerdings wert- und nutzlos fühlt, ist es durchaus plausibel, dass sie zunächst nach dieser "Lösung" zu greifen versucht (und es dann freilich gerade noch rechtzeitig wieder bereut...). Diese Art der Charakterisierung muss man sicher nicht mögen, aber solche Figuren sind keine Seltenheit.
    Trotzdem bin ich jetzt natürlich gespannt wie ein Flitzebogen auf Buch-Yennefer.
    - Zu Rittersporn hab ich nicht viel zu sagen, ausser dass er seinen Job als Sidekick solide runter spielt, aber nicht wirklich für bleibende Eindrücke sorgt. Nein doch, eine Sache gibt es: seine Frisur ist so unfassbar dämlich, dass es mich fast in jeder Einstellung gestört hat, man dachte wohl dass er dadurch lustiger wirkt, aber naja....
    - Dass Plötze sterben musste fand ich sinnlos und im Kontext der Serien-Handlung auch total unnötig. Ich nehme mal an, dass dieser Umstand zwar aus dem Buch abgeleitet, aber in diesem Fall sehr schlecht umgesetzt wurde.
    - Vesemir ist zwar die typisch stereotype Vater-/ Mentorenfigur, aber ich fand ihn knorke, ebenso wie die meissten Szenen in und rund um Kaer Morhen, Ciris Training, etc... bis auf die eine Stelle, wo der Feuerwixer (WTF!!? was ist das für eine Übersetzung bitte??!!!) sich aus dem Nichts lässig hinbeamt, Radau macht und mit der Fiole Blut wieder abdackelt... echt beschissenes storytelling, da fand ich selbst das Hurengelage deutlich weniger deplatziert.
    - Was die Handlung ansonsten betrifft, habe ich als Nicht-Buchkenner nach wie vor Probleme zu blicken, worauf das Ganze hinasuläuft bzw. worauf man zusteuert. Das liegt zum Einen vielleicht daran, dass mir bestimmte Schlagworte wie "die Konjunktion" oder "die grosse Jagd" etc. noch fremd sind und zum anderen ist für mich auch noch nicht greifbar, warum die Elfen so verhasst sind bzw. was das Ganze mit Ciris Stammbaumgedöns zu tun haben soll. Ständig hat man das Gefühl, dass jeder Dialog enorm wichtig und bedeutungsvoll ist (was wohl auch meistens der Fall ist), aber das Problem für mich dabei war, dass vieles davon gezielt auf spezifische Buchhandlungen anzuspielen schien und daher oft schwer zu greifen war. Der Twist um ihren Vater am Ende hat das alles leider auch nicht spannender oder gar aufschlussreicher gemacht. Am schlechtesten fand ich tatsächlich die letzte Folge, ohne jetzt auf Details einzugehen- sie war einfach vollkommen überladen und es geht alles viel zu schnell bis hin zum verwirrenden Abschluss.

    Auch wenn im grossen und ganzen sicher sehr viel Material im Studio entstanden ist, hat sich die Serie visuell aus meiner Sicht klar verbessert. Es gibt ein paar tolle Totalen von Cintra und Kaer Morhen oder auch Landschaftsaufnahmen die überhaupt nicht künstlich und richtig gut aussehen. Die CGI-Monster sind jetzt nicht over the top, aber für eine Serie mit begrenztem Budget Ok.
    Mich hat letzhin auch diese Staffel prinzipiell recht gut unterhalten und sie ist für mich auf Augenhöhe mit der ersten. Hoffentlich dauert es dieses mal nicht so lange bis zur nächsten.

    ich bin der singende, tanzende Abschaum der welt.

    Einmal editiert, zuletzt von el_drogo (13. Januar 2022 um 17:34)

  • Brigthroar
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    • 13. Januar 2022 um 21:13
    • #263
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    Zitat

    - Dass Plötze sterben musste fand ich sinnlos und im Kontext der Serien-Handlung auch total unnötig. Ich nehme mal an, dass dieser Umstand zwar aus dem Buch abgeleitet, aber in diesem Fall sehr schlecht umgesetzt wurde.


    Das fand ich ganz in Ordnung. Geralt sterben die Pferde ja öfter weg, sei es berufsbedingt oder weil er sie, der Natur eines Hexers entsprechend, einfach überlebt. Seine Pferde heißen übrigens alle Plötze.

    Zur "großen Jagd" sei dir erstmal dieser Link https://de.m.wikipedia.org/wiki/Wilde_Jagd ans Herz gelegt ;) Enthält keine Spoiler zu den Büchern oder Spielen und erklärt alles, was du Stand heute wissen musst.

    Die Sphärenkonjunktion in der Welt von The Witcher ist relativ unspektakulär erklärt. 1500 Jahre vor den Büchern gab es ein nicht näher erklärtes Ereignis, welches verschiedene Welten miteinander verbunden hat. Dadurch konnten unter anderem Menschen und Monster in die Welt der Handlung gelangen.

    Bei uns im Norden werden die Gesetze der Gastfreundschaft noch immer in Ehren gehalten. ~ Roose Bolton

  • el_drogo
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    • 14. Januar 2022 um 06:35
    • #264
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    Brigthroar
    Vielen Dank für den link und die Erklärung zur Konjunktion. Sowas ähnliches hatte ich mir schon ausgemalt, dachte aber es steckt noch mehr dahinter. Achja und es hiess natürlich "die wilde Jagd"... ;)

    Siehst du, das mit den sterbenden "Plötzes" transportiert die Serie eben überhaupt nicht. Die erste Staffel macht aus meiner Sicht eher den Eindruck, dass die beiden eine lange und besondere Freundschaft prägt und dieser schnelle und abrupte Tod fühlte sich daher komisch an. Aber so macht das natürlich mehr Sinn.

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  • Ajantis
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    • 14. Januar 2022 um 15:53
    • #265

    quote Brigthroar:

    Spoiler anzeigen
    Zitat von Brigthroar

    Geralt sterben die Pferde ja öfter weg,


    Das wollte man ja mit einem kleinen Meta Gag noch kommentieren "You were my favorite Roach."
    Aber Cavill wollte es wohl etwas emotionaler
    https://www.watson.de/unterhaltung/filme und serien/242203075-netflix-the-witcher-macherin-kommentiert-angeblichen-streit-mit-henry-cavill

  • Maegwin
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    • 15. Januar 2022 um 03:40
    • #266
    Zitat

    Um noch kurz auf die hier ausgesprochene Kritik an Yennefers Charakterisierung einzugehen:

    Spoiler anzeigen

    ich sehe es auch so, dass im Kontext der Serien-Handlung Yennefers Opferbereitschaft von Ciri durchaus Sinn macht- nicht zuletzt da sie ja in Staffel 1 durchaus als zwiespältige und machthungrige Figur etabliert wird. Gleichzeitig wird sie freilich ab und zu von ihrem Gewissen und Empathie eingeholt. Da Sie sich ohne Magie allerdings wert- und nutzlos fühlt, ist es durchaus plausibel, dass sie zunächst nach dieser "Lösung" zu greifen versucht (und es dann freilich gerade noch rechtzeitig wieder bereut...). Diese Art der Charakterisierung muss man sicher nicht mögen, aber solche Figuren sind keine Seltenheit.

    Ne, sorry.
    Das sind - wie von mir zusammengefasst - vier bis fünf komplette U-Turns in wenigen Folgen, keine gelegentlichen Gewissensschankungen. Sie bringt sich praktisch direkt vor dieser Aktion fast zwei mal für andere um. Solche "Charakterisierungen" schluckt man nicht deswegen unproblematisch weil irgendeine Logik dahintersteckt, sondern weil die Suspension of Disbelief ohnehin auf Knöchelhöhe hängt. Kann man machen und als Zuschauer dann auch unterhaltsam finden.
    Es ist aber eigentlich nur furchtbar schlecht.
    Dabei fand ich die Baby-Rettungsszene in der ersten Staffel eigentlich gut, obwohl dazuerfunden. Ich bin absolut sicher, dass das Zusammenkommen mit Ciri in Staffel Zwei eigentlich anders angedacht war, sie aber wegen der vielen Kritik an der Nicht-Chronologie der ersten Staffel extrem viel mit heißer Nadel gestrickt haben und das halt der Schmuh ist, der dabei rausgekommen ist. Allein schon die Tatsache, dass Yennfer in dieser Staffel

    Spoiler anzeigen

    schon wieder mehr von einem Monsterdämon abbeißt als sie schlucken kann, klingt für mich nach Plan B


    Zitat

    Findest du, bei den fortlaufenden Romanen auch? Würde ich für die Kurzgeschichten sofort unterschreiben, ab dem "Erbe der Elfen" nimmt aber der Trashfaktor ziemlich ab, finde ich. Oder ist zumindest nicht mehr so offensichtlich.

    Oh, die gewinnen abrupt an Tiefe dazu. Beim ersten mal lesen, als ich die Hintergrundgeschichte noch nicht kannte, hatte mich das monumental verwirrt. Ein bisschen als hätte man sich aus dem Nichtschwimmerbecken plötzlich ins tiefe Grün verirrt und ich glaube ich mochte es damals auch nicht besonders. Aber diese humoristische Flapsigkeit bleibt erhalten. Einschließlich der Dekonstruktionen wie..

    Spoiler anzeigen

    der Tatsache, dass sich der Elf mit Ciri "aus Gründen" nicht paaren mag/kann.

    Und diese kleinen Bürstenstriche gegen das Fell sind es, die ich an diesem Buch eigentlich mag. Ich denke nicht, dass von meinem "Pfeffer" besonders viel übrigbleibt.

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    Einmal editiert, zuletzt von Maegwin (15. Januar 2022 um 03:50)

  • el_drogo
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    • 17. Januar 2022 um 07:53
    • #267
    Zitat von Maegwin

    Solche "Charakterisierungen" schluckt man nicht deswegen unproblematisch weil irgendeine Logik dahintersteckt, sondern weil die Suspension of Disbelief ohnehin auf Knöchelhöhe hängt. Kann man machen und als Zuschauer dann auch unterhaltsam finden.
    Es ist aber eigentlich nur furchtbar schlecht.


    Da gebe ich dir schon recht, gut finde ich es ja auch nicht. Ich persönlich fand schon die Baby-Rettungsszene in der ersten Staffel inkonsistent und habe den Brocken von daher wohl schon relativ früh geschluckt und in Folge empfand ich die weiteren 180° Wendungen nicht mehr so als störend, da der Unterhaltungsfaktor überwog.
    Guckst du dir den denn die zweite Staffel noch an? Ich würde mich über einen unterhaltsam formulierten Verriss freuen. ;)

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  • Maegwin
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    • 21. Januar 2022 um 15:10
    • #268

    Nein, ich denke nicht.
    Ich sehe ja schon, dass mir (s. meine Ursprungsmetapher) der weiße Pfeffer in den Teigtäschchen fehlt.

    Die Zauberinnen waren für mich eine der cooleren Komponenten der Bücher. Sie nutzen weidlich aus, dass sich die Welt nun wo sie Schönheit und Macht haben zu ihren Gunsten gedreht hat, intrigieren entspannt vor sich hin und sind mittlerweile sexuell recht gelangweilt - was ein akutes wissenschaftliches Interesse an Geralt mit sich bringt. Das war für mich ein ziemlich erfrischendes Bild.
    In der Serie bekomme ich offensichtlich ein bunch angry crazy bitches, was zwanzig Jahre später und von einer Frau zusammengewerkelt ein erstaunlich unangenehmer Rückschritt ist. Diesmal nicht im emanzipatorischen Sinne sondern einfach nur im langweiligen Sinne. Ich glaube, dass man die Frauen sehr viel unhübscher gemacht hat, als sie in den Büchern sind, weil die Serie nicht sexistisch rüberkommen will. Aber die Bücher sind nicht sexistisch, weil Geralt dort auch nicht der Obermacker ist, zu denen die Spiele ihn dann später machen wollten damit sich der Spieler wohler fühlt. Gerade Triss will ihn zunächst nur aus reiner Neugier und Konkurrenz gegenüber Yennefer verführen und gräbt sich damit schlussendlich nur selbst eine emotionale Grube, was erstaunlich realistisch ist.

    Auf GoT übertragen habe ich an den Büchern geliebt, dass Neds und Cats Ehe alles andere als perfekt ist. Es gibt Fragen die sie ihm nicht stellen darf, es gibt Entscheidungen die er einfach trifft, er hat - wie jeder andere in dieser seltsamen Welt - die Bedding Zeremonie akzeptiert, die ihr emotional nach Jahren immer noch nachhängt. Er ist kein herausragender Überschwertkämpfer, er ist nicht was man als Badass bezeichnen würde, er ist nicht intrigant genug um am Hofe zu bestehen, aber durchaus ein Mann seines Standes und kein wilder Barbar, der sich Blümchen aus der Vase in den Mund stopfen würde.
    Die Serie liefert eine Familie wie aus "Unsere kleine Farm" und Eddard ist ein wirrer, nach allen Seiten idealisierter Noble Savage/Gladiator Verschnitt. Das ist nicht nur Klischee sondern überschreitet für mich die Grenze zur Karikatur von etwas das ich ursprünglich gern mochte. Mir fehlen einfach die Gründe mir das ansehen zu wollen.

    Ich möchte noch zwei Posts verlinken (falls jemand wirklich emotionale Reaktionen) lesen will. Sie wurden mit Energie verfasst, die mir persönlich abgeht. Ich nehme an, ich habe meine schon über GoT verbraucht. :)

    https://www.quora.com/Did-the-Witche…n-the-games-did
    https://www.quora.com/In-Netflix-s-T…ean-and-hostile
    (PS: Edge will einen Altersnachweis haben, mit einem anderen Browser geht es ohne)

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    Einmal editiert, zuletzt von Maegwin (21. Januar 2022 um 15:18)

  • WinterIsComing
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    • 18. Februar 2022 um 12:53
    • #269

    Nach zweimaligem Sehen der beiden Staffeln also hier meine Meinung. Das erste Mal gucken ohne, das zweiten Mal mit Kenntnis der Bücher.
    Das allerbeste an der Serie zuerst: Henry Cavill. Ich mochte ihn bisher nie besonders, aber als Geralt finde ich ihn perfekt. Klar spricht er nicht so viel wie im Buch, das stört mMn aber nicht. Er erscheint trotzdem als kluger Mutant, der nicht nur ein böser Schlächter ist.

    Staffel 1 hat gemischte Qualität, ich mag sie trotzdem. Die Chemie zwischen Geralt und Rittersporn passt, auch die anderen Figuren sind glaubhaft. Die Hintergründe einiger Episoden sind klarer wenn man die Vorlage kennt, aber auch ohne zu verstehen. Die verschiedenen Zeitlinien sind ein netter Kniff, wenn auch manchmal verwirrend. Man lernt die Personen kennen und erlebt dabei ein paar nette Monstergeschichten. Außerdem wird die Haupthandlung vorbereitet, und das macht Lust auf mehr.

    Staffel 2 finde ich schwieriger. Auch hier gefallen mir der Hexer und Rittersporn, dass Yennefer ihre Magie verliert ist spannend, auch wenn man ohne die Bücher zu kennen vielleicht nicht versteht warum sie das so fertigmacht. Kaer Morhen und Ciris Ausbildung waren auch schön zu sehen. Aber der Rest funktioniert auch abgesehen von den Büchern rein im Serienuniversum nicht so wirklich. Warum befreit Yennefer Cahir? Warum glaubt sie dass sie ihre Kräfte zurückbekommt wenn sie Ciri opfert? Woher kommt Vilgefortz auf einmal? Warum lässt sich Vesemir auf Ciris Kräuterprobe ein? Auch die Story um die Elfen kommt irgendwie aus dem Nichts. Dazu das schon an Littlefinger erinnernde hin-und-her-beamen der Hauptcharaktere.

    Alles in allem viel verschenktes Potenzial, ich hoffe dass sie für Staffel 3 wieder näher an die Bücher rücken. Denn eigentlich bietet Sapkowskis Welt einiges an Story für viele Staffeln.

    "Let me tell you something about wolves, child. When the snows fall and the white winds blow, the lone wolf dies, but the pack survives." -Eddard Stark

  • Moash_B4
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    • 2. März 2022 um 22:21
    • #270

    Ist hier wahrscheinlich leicht Off-Topic: Irgendwie bin ich mit dem Witcher nicht warm geworden. Die Buchreihe war in meinen Augen bestenfalls mittelmäßig, in meinen Augen ist der Hauptcharakter zu farblos (nein diese Anspielung ist nicht absichtlich :D) um daraus eine ganze Fantasy-Saga zu machen. Die Kurzgeschichten-Form passt da viel besser für jemanden, der einen Job als Monsterkiller hat.
    Dann wollte ich wenigstens die Spiele probieren und habe Witcher 3 gespielt, weil das ja enorm gelobt wird: Das war sogar noch schlimmer, nach 30 Stunden habe ich das Spielen abgebrochen, weil mir nahezu nichts gefallen hat. Die Story ist öde (und angeblich habe ich die beste Quest schon abgeschlossen), das Kämpfen extrem stupide und blöde gemacht und das Mikromanagement mit zehn Millionen nutzlosen Items einfach nur furchtbar. Nichtmal die gute Grafik konnte davon ablenken und selbst das Erkunden haat kein Spaß gemacht, dabei bin ich ein ausgesprochener "Explorer-Gamer", der solche Open Worlds zum Erkunden eigentlich mag. Vielleicht war es aber auch ein Fehler von Red Dead Redemption 2 zum Witcher zu wechseln, dort wurde eigentlich alles besser gemacht, am meisten natürlich wie eine vernünftige Pferdesteuerung geht.

    Ich glaube also nicht, dass ich und Witcher jemals Freunde werden, ist so ein Hypezug auf den ich den Aufsprung nicht schaffe.

  • Maegwin
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    • 31. Oktober 2022 um 10:56
    • #271

    Henry Cavill exits ‘The Witcher,’ enraging the internet | The Star

    Okay. Das ist jetzt einigermaßen schockierend. Aus meiner Perspektive war Cavill das Haupt-Asset der Serie.

    Ich möchte nicht naiv klingen, aber das ist tatsächlich ein Ausnahmefall in dem ich kreative Differenzen nicht vollkommen ausschließen würde.

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  • el_drogo
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    • 31. Oktober 2022 um 13:50
    • #272

    Nach allem was ich bisher so durchgestöbert hab, erscheinen mir kreative Differenzen mittlerweile sogar recht wahrscheinlich... Sehr schade.

    ich bin der singende, tanzende Abschaum der welt.

  • WinterIsComing
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    • 31. Oktober 2022 um 17:30
    • Offizieller Beitrag
    • #273

    ;(

    Ich bin sehr traurig. Henry Cavill war mit Abstand das Beste an der Serie. Ich bin gespannt wie sie Staffel drei gestalten, kreative Differenzen kann ich mir nach Lektüre der Bücher gut vorstellen.

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  • Brigthroar
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    • 31. Oktober 2022 um 21:50
    • #274

    Wenn man sich diverse Geschichten um Henry Cavill anschaut, fällt es schon schwer, sich einen anderen Grund als kreativen Differenzen vorzustellen. Er ist ja nicht nur ein Riesenfan des Franchises, sondern soll auch seinen Manager sehr früh damit beauftragt haben, ihn bei Netflix ins Gespräch zu bringen und auch auf eine höhere Gage verzichtet haben. Der Mann muss also unfassbar Bock darauf gehabt haben, Geralt zu verkörpern und unter den Umständen würde es eher keinen Sinn machen, wenn er die Rolle z.B. aufgibt, weil sich das mit seiner Rückkehr als Superman beißen könnte.

    Für mich wäre das, nach der schwachen zweiten Staffel, eine weitere Enttäuschung in Bezug auf diese Serie. Henry Cavill war einfach das Gesicht der Serie und lässt sich nicht so einfach ersetzen.

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  • Maegwin
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    • 30. Dezember 2022 um 00:28
    • #275

    Läuft.

    Nachdem auch abseits der Far Right Medien die Medien meiner Wahl 2/10 vergeben haben, kann ich mir Origin vermutlich gut sparen.

    Ich glaube inzwischen (was auch das TL;DR einer extrem langen Andor Review geworden wäre), dass die Anzahl an Producern und Screenwritern, die ihren eigenen Hintern ohne Taschenlampe finden können einfach extrem gering ist und zu Contentkotzmaschinen wie Netflix, Prime und Disney+ auch nicht im Verhältnis steht. Und von den wenigen guten und ambitionierten Profis werden die wenigsten bereit sein langfristig im Fantasybereich (noch schlimmer Fantasy-Franchisebereich) herumzublödeln.

    Es ist zugegebenermaßen nicht so, dass ich mich im täglichen Leben von blühenden Bildungslandschaften gesäumt fühle, aber dass jemand Hissrich Geld anvertraut hat - mehr als einen Euro in den Plastikbecher in der Bahnhofszone - das finde ich anhand ihrer öffentlichen Statements verblüffend.

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  • HappyTime
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    • 1. Januar 2023 um 12:10
    • #276

    Ich habe in die Serie reingeschaut, es tatsächlich sogar bis irgendwo in Folge 3 geschafft.

    Das freundlichste was man darüber sagen kann ist, es wäre eine uninteressante Fantasy-Serie, über die nach 2 Tagen nicht mehr gesprochen werden wird.

    Die Schauspieler machen zum Teil einen ordentlichen Job, Effekte sind eher mau, Story langweilig.

    Als Adaption der Witcher Welt ist es völlig daneben. Einige bekannte Namen tauchen auf, sind aber nur enttäuschend, zB Avalach als über-nervöser Zauber-Nerd.

    Nach der enttäuschenden 2. Staffel dürfte entgültig klar sein, dass Netflix das Franchise an die Wand gefahren hat.

    It`s not easy to be a birdplane.

    Ich muss meine Reaktionen haben dürfen!

  • Brigthroar
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    • 1. Januar 2023 um 13:39
    • #277

    Den ersten Trailer für Blood Origins hat Netflix ja bereits ans Ende der zweiten Staffel gepackt, aber ich habe trotzdem vergessen, dass es dieses Projekt gibt, bis wieder Leute im Internet darüber gesprochen haben. Das scheint aber auch mit einer deutlich geringeren Intensität zu passieren, als es noch bei der Hauptserie der Fall war.

    Nach der sehr schwachen zweiten Staffel, der Geschichte um Cavills Abgang und jetzt diesem anscheinend ebenfalls mauen Spin-Off, denke ich, dass The Witcher sich in nicht all zu ferner Zukunft bei den ganzen Streaming-Serien einreihen wird, die nie zu einem Abschluss gekommen sind.

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