023_AGOT_Jon 3

  • 023_AGOT_Jon 3


    Jahr: 298 n.A.E.
    Datum: 14. August
    Englischer Buchtitel: A Game of Thrones
    Deutscher Buchtitel: Die Herren von Winterfell
    Seiten englische Ausgabe:
    Seiten deutsche Ausgabe: 224 - 241
    POV: Jon
    Laufende Nummer chronologische Reihenfolge: 023
    Laufende Nummer Buchreihenfolge: 1.20

    “When the snows fall and the white winds blow, the lone wolf dies but the pack survives.”

    George R.R. Martin,
    A Game of Thrones

  • Jon auf der Schwarzen Festung. Nichts mehr mit Romantik, Edelmut und toller Brüderlichkeit. Er ist ein Außenseiter, nicht wie bisher, weil er ein Bastard ist, das sind viele andere auch, sondern weil er ein adliger Bastard ist, der eine gute Kampfausbildung genossen hat. Folglich besiegt er bei den Übungskämpfen alle anderen Neulinge. Das macht ihn nicht besonders beliebt, auch nicht bei dem ohnehin sauertöpfischen Trainer Ser Alliser, der ihn als "Lord Snow" verspottet. Aber Jon fühlt sich auch als jemand Besseres und Überlegeneres. Die adlige Schnöseligkeit zieht sich bis zu den Bastarden durch. Schließlich nimmt sich der Waffenschmied Donal Noye Jon zur Brust und rückt ihm den Kopf gerade. Ich mag Donal. Er findet die richtigen Worte, ohne so verletzend und auch destruktiv wie Ser Alliser zu sein.


    Gleichzeitig ist Jon über die Schwarze Festung und das Leben an der Mauer im allgemeinen entsetzt. Außer Tyrion hat ihm niemand gesagt, wie es sein würde, selbst sein Vater nicht. Auch von seinem Onkel fühlt er sich verlassen, weil dieser seinen Geschäften nachgeht. Benjen hat seinen inneren Weg an die Mauer gefunden und bezeichnet die anderen Nachtwächter als seine wahren Brüder. Er soll auf eine Patrouille in den Verfluchten Wald. Jon quengelt ständig, dass er ihn mitnehmen soll, was Benjen natürlich (und zum Glück für Jon) ablehnt. Ich finde Jons Drängelei, mitreiten zu dürfen, reichlich unangebracht. Es zeigt aber, wie wenig realistisch er seine Situation vor Ort einschätzt.


    Später trifft er noch einmal auf Tyrion, de ihn natürlich auch mit "Lord Snow" neckt und ihn noch einmal daran erinnert, dass man sich durch solche Namen nicht angreifbar machen lassen soll. Jon soll diesen Namen zu seinem ernennen und somit allen Spöttern den Wind aus den Segeln nehmen. Wir erfahren noch, dass viele Gebäude in der Schwarzen Festung leer stehen, sich jeder irgendeine Zelle aussuchen kann, und Jon daher mit Ghost in einen leer stehenden Turm gezogen ist. Sicher nicht die schlechteste Idee. Neunzehn Festungen hatte die Nachtwache einst, drei sind gerade noch bemannt und offensichtlich auch ziemlich marode. Im Gespräch mit Tyrion wird erwähnt, dass viele Grenzwächter in der letzten Zeit verschwunden sind (nochmal meine Frage: Warum schickt man dann Ser Waymar los, der keinen Plan hat??). Jon hatte wohl einen Traum, in dem er Benjen tot im Schnee liegen sah, ich weiß nicht, ob es ein Wunschbild aus seinem Zorn heraus war, weil er nicht mitdurfte, oder tatsächlich ein Traum.


    Schließlich wird Jon zum Lordkommandanten Mormont gerufen (nicht ohne erneute Schwierigkeiten mit Ser Alliser, wobei Jon aber verbale Unterstützung von Tyrion erhält), der ihm mitteilt, dass sein Bruder Bran erwacht sei, aber ein Krüppel bleibe. Das ist Jon aber egal, er freut sich, dass sein Bruder überhaupt noch lebt, tanzt durch die Festung und findet in seiner Freude auch versöhnliche und sogar entschuldigende Worte für seinen "Widersacher" bei den Übungskämpfen, Grenn, dem er ein paar Tricks zeigen will. Ser Alliser verspottet Jon dafür, dass dieser nun den anderen Rekruten Tipps geben will. Jon pariert das aber ganz gut in seinem Übermut, was alle zum Lachen bringt, Ser Alliser aber zu seinem unversöhnlichen Feind macht.

    Einmal editiert, zuletzt von Hildegunda ()

  • (nochmal meine Frage: Warum schickt man dann Ser Waymar los, der keinen Plan hat??).


    Da der sehr ehrgeizig war und sich ja auch beweisen wollte, könnte ich mir vorstellen, dass er sich nahezu aufgedrängt hat. Vielleicht meinte Mormont, dass es schon gut gehen würde, wenn er ihm noch erfahrene Leute mitgibt.

  • Warum schickt man dann Ser Waymar los, der keinen Plan hat??


    Naja der Mann hat es halt irgendwie zum Ser geschafft, was eine einige Jahre lange Ausbildung im Kampf und die Fähigkeit zum führen von (kleinen) Kampfverbänden impliziert.
    Da man da ja noch nicht wusste es mit Wiedergängern zu tun zu haben, sondern eigentlich nur von Wildlingsüberfällen ausgehen konnte ist es logisch, dass man einen mit der Ausbildung fertigen Ritter auch mal auf sein eigenes Kommando schickt. Ist in der heutigen Welt ja auch nicht anders und besonders gefährlich schien die Aufgabe ja nicht zu sein, wenn ihn der Ehrgeiz nicht gepackt hätte hätte man Tote festgestellt und wäre zurückgekehrt.

  • Naja, ein bisschen war meine Frage rhetorisch... ;)
    Es stellt sich jedoch die nächste Frage, ob er der erste war, der verschwunden ist. Im Gespräch von Jon und Tyrion wird ja erwähnt, dass bereits mehrere Grenzer verschwunden seien.


    Aber dass die ständig verschwundenen Grenzer immer wieder thematisiert werden, finde ich interessant. Überhaupt geht hier im ersten Buch die Handlung noch recht stringent voran und trotzdem gibt es viele kleine, nette Extras, die erwähnt werden. Leider ist das mit der stringenten Handlung dann später nicht mehr so....

  • on auf der Schwarzen Festung. Nichts mehr mit Romantik, Edelmut und toller Brüderlichkeit. Er ist ein Außenseiter, nicht wie bisher, weil er ein Bastard ist, das sind viele andere auch, sondern weil er ein adliger Bastard ist, der eine gute Kampfausbildung genossen hat.


    Das fand ich auch interessant. Zuvor hatte man noch Mitleid mit Jon, jetzt erkennt auch der Leser, dass selbst Jon ein sehr privilegiertes Leben führt. Ich fand es gut, dass einem das vor Augen geführt bekommt.


    Ich finde Jons Drängelei, mitreiten zu dürfen, reichlich unangebracht. Es zeigt aber, wie wenig realistisch er seine Situation vor Ort einschätzt.


    Ich kann es schon auch ein bisschen nachvollziehen. Wie du selbst schon sagst, Benjen hat ihm nie wirklich die Wahrheit von der Mauer erzählt, jetzt ist er dort und vermutlich hat er auch gedacht, dass sein Onkel ihn etwas bevorzugen wird. Daran erkennt man auch die Naivität von Jon recht gut, aber nachvollziehen kann ich es schon auch.

    “When the snows fall and the white winds blow, the lone wolf dies but the pack survives.”

    George R.R. Martin,
    A Game of Thrones

  • Huch, da wurde gar nicht so viel dazu geschrieben.
    Das Kapitel, in dem Jon der Kopf ordentlich gerade gerückt wird. Ich bin ja jemand, der die Jon-Kapitel sehr gerne liest. So eben auch dieses. Seine Gespräche mit Donal Noye und Tyrion sind doch sehr prägend für ihn.


    Jedoch bringe ich einen Jon, der Tyrion freudig in die Luft wirbelt und wildfremden Wachen erzählt, dass sein Bruder lebt, nicht mit dem Serien-Jon zusammen. Der hat diesen jugendlichen Überschwang völlig missen lassen.

  • Jedoch bringe ich einen Jon, der Tyrion freudig in die Luft wirbelt und wildfremden Wachen erzählt, dass sein Bruder lebt, nicht mit dem Serien-Jon zusammen. Der hat diesen jugendlichen Überschwang völlig missen lassen.


    In meinen Augen hat Serien-Jon (aka One Expression Kit) auch nicht sonderlich viel mit Buch-Jon zu tun. Man nehme einen Teenie-Schwarm, verabreiche ihm eine geballte Dosis Depression und gebe ihm ein paar Zeilen und Handlungsstränge von Buch-Jon, und das ist dann das Ergebnis. Jon in den Büchern mag ich, Jon in der Serie ist ein treudoofer Idiot.

    "You're going to fight that?"
    "I'm going to kill that."

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