009_AGOT_Catelyn 2

  • 009_AGOT_Catelyn 2


    Jahr: 298 n.A.E.
    Datum: 23. April
    Englischer Buchtitel: A Game of Thrones
    Deutscher Buchtitel: Die Herren von Winterfell
    Seiten englische Ausgabe:
    Seiten deutsche Ausgabe: 76 - 87
    POV: Catelyn
    Laufende Nummer chronologische Reihenfolge: 009
    Laufende Nummer Buchreihenfolge: 1.7

    “When the snows fall and the white winds blow, the lone wolf dies but the pack survives.”

    George R.R. Martin,
    A Game of Thrones

  • Dieses Kapitel spielt sich komplett in Catelyn's Schlafkammer ab. Der Leser erfährt, dass Winterfell auf einer heißen Quelle erbaut worden ist, und das heiße Wasser in die Wände eingespeist wird. Wir fragen jetzt mal nicht, wie das ohne Pumpen funktioniert, sondern nehmen das jetzt alles mal so hin. Jedenfalls ist das Leben so auch im Winter noch recht komfortabel, und für Catelyn erträglich.
    Ned und Catelyn hatten sich gerade - nach Erfüllung ihrer ehelichen Pflichten - darüber unterhalten, ob Ned in den Süden gehen soll oder nicht. Wobei Catelyn ihm zureden muss. Ned will nicht und sieht auch die Gefahr nicht, die eine Weigerung mit sich bringen kann. Er ist der Meinung, dass Robert kurz toben wird, es seinem alten Freund aber auf lange Sicht nicht verübeln würde. Catelyn sieht das anders. Und ich muss ihr da Recht geben. Schnell kann eine solche Weigerung als Verrat aufgefasst werden.
    In ihrer Zweisamkeit werden Catelyn und Ned von Maester Luwin gestört. (Hier wird zum ersten Mal die Kette eines Maesters beschrieben. Eine schwere Kette, geschmiedet aus Gliedern unterschiedlicher Materialien, eng am Hals anliegend. Das widerspricht dem Ding, das die Maester in der Serie mit sich herumschleppen.) Er hat eine Nachricht erhalten. Sorgfältig geplant wurde ihm ein Kästchen ins Zimmer geschmuggelt. Aufmerksam wie er ist, hat er gleich erkannt, dass es eine verborgene Botschaft enthalten muss. und so findet er eine Nachricht mit dem Siegel der Arryns. Eine Nachricht von Lysa an ihre Schwester.
    Sie teilt ihr mit, dass ihr Mann - Jon Arryn - ermordet worden ist. Von Cersei.
    Jetzt geht es eigentlich ganz schnell. Es ist nun ein Leichtes, Ned davon zu überzeugen, nach Kingslanding zu gehen. Die Kinder werden schön aufgeteilt. Die Mädchen und Bran gehen mit Ned und Robb und Rickon bleiben in Winterfell. Das passt Catelyn gar nicht. Sie würde Bran lieber bei sich behalten. Er scheint ihr LIebling zu sein.
    Stellt sich die Frage, was mit Jon passiert.
    Und da erfahren wir, dass es für Catelyn sehr hart war, dass Ned den Jungen mitbrachte. Sie hätte kein Problem damit gehabt, wenn er nur für den Jungen gesorgt hätte. Aus der Ferne. Aber so hatte sie ihn ständig vor ihrer Nase. Und noch dazu sah er den Starks ähnlicher als ihre eigenen Kinder. Sie merkt auch, dass Ned sehr viel für die Mutter empfunden haben musste. Eigene Nachforschungen bei den Bediensteten haben sie auf die Idee gebracht, dass Ashara Dayne die Mutter hätte sein können. Dass es sich aber natürlich um seine Schwester gehandelt hatte, konnte sie nicht ahnen. Da stellt sich natürlich die Frage, warum er es ihr nicht gesagt hat. Klar, je weniger davon wissen, desto besser. Zu Beginn der arrangierten Ehe ist das bestimmt schwierig. Das Vertrauen war noch nicht da. Aber die beiden scheinen über die Jahre ja durchaus eine intakte Beziehung zueinander aufgebaut zu haben. Da könnte man doch irgendwann Vertrauen fassen und ihr das sagen. Für Jon wäre das Leben einfacher geworden und auch zwischen den Eheleuten wäre das nicht ständig wie eine Mauer gestanden. Jon selbst hätte man ja nichts zu sagen brauchen.
    Catelyn schlägt vor, dass Ned Jon mit nach Kingslanding mitnehmen soll. Dann wäre er ihr aus den Augen. Ned stellen sich bei dem Gedanken natürlich gleich die Nackenhaare auf. Der Targaryen-Bastard genau zwischen lauter Barratheons und Lannisters. Genau hinein in die Höhle des Löwen. Aber manchmal ist genau das ja das beste Versteck ...
    Nun, jedenfalls kommt Luwin mit dem Vorschlag um die Ecke, dass der Bub ja zur Nachtwache will. Catelyn frohlockt innerlich. Juhuu, der unselige Fehltritt kommt ihr nicht mehr unter die Augen und verpflichtet sich zusätzlich dazu, auf Land und Nachwuchs zu verzichten.
    Ned sieht das ähnlich wie sein Bruder Benjen. Allerdings hat er auch keine bessere Idee.
    Es ist also klar: Jon geht zur Mauer. Allerdings will Ned ihm den Entschluss selbst mitteilen.


    Ich mag Catelyn hier eigentlich. Sie scheint die Vernünftigere zu sein. Obwohl sie Jon gegenüber so kalt ist, kann ich ihre Situation doch auch etwas verstehen. Da hat der ehrenwerte Ned schon auch mit Schuld dran. Aber sie hat das Butzerl doch schon von Anfang an kennengelernt. Dass man so seine Probleme damit hat, wenn man einen Bastard des Mannes im Teenageralter vorgeführt bekommt ... ok. Aber Jon war ja auch noch ein Säugling. Damit hadere ich immer ein wenig. Es versöhnt mich dann nur etwas, dass sie selbst auch ein Problem damit hat, dass sie hier nicht so kann, wie sie eigentlich sollte. (Kam das nur in der Serie vor? Das war das Gespräch mit Brienne. Ich bin mir jetzt nicht mehr sicher.)

  • Ned möchte eigentlich nicht in den Süden. Das sagt ihm sein Instinkt in jedem seiner bisherigen Kapitel, in der eine Reise in den Süden Thema und auch hier:

    Zitat

    I will refuse him [Roberts Angebot, Hand zu werden]

    My duties are here in the north. I have no wish to be Roberts Hand


    Selbst nach Lysas Brief meint Ned:

    Zitat

    The only truths I know are here. The south is a nest of adders I would do better to avoid


    Das ist eine gute Selbsteinschätzung von Ned gegenüber ihm selbst und den Umständen in der Königsstadt wie tragisch.


    Seine Gemahlin jedoch möchte direkt in der großen Reichspolitik mitspielen, noch bevor sie die Nachricht von Lysa erhält. Sie sieht Nachteile für den Norden, sollte Ned das Angebot ausschlagen. Der König könnte denken, Ned würde ihn nicht unterstützen oder gar gegen seine Krone sein. Etwas weit ausgeholt, würde ich sagen. Nach Lysas Brief jedoch bleibt Ned ihrer Meinung nach keine Wahl mehr:

    Zitat

    Now we truly have no choice. You must be Robert's Hand. You must go south with him and learn the truth


    Welche Gefahren für die Familie und das Reich entstehen könnten, sollte eine Wahrheit der Umstände aufgedeckt und verkündet werden,scheint in der Konsequenz nicht inbegriffen zu sein. Cat treibt ihre Töchter, ihren Mann und den ganzen Norden in das kommende Schicksal. Sie vergisst aus Eitelkeit und familiären Verbindungen die Gefahren und die Selbsteinschätzung ihres Gemahls, denn sie sieht lediglich eine Verantwortung, das ist typisch Tully. Für mich einer der ausschlaggebenden Gründe, warum manche Leser Cat nicht besonders mögen, mal unabhängig von ihrer anfänglichen Meinung zu den Schattenwölfen und ihrem Veralten gegenüber Jon im Allgemeinen. ^^

    "Kings are a rare sight in the north." Robert snorted "More likely they were hiding under the snow. Snow, Ned!"

  • Ui. Eitelkeit? Echt jetzt? Das sehe ich bei ihr eigentlich nicht. Ja, Sansa kann Königin werden. Das ist für eine Mutter schon toll ... wahrscheinlich. Aber ich sehe das eher, dass sie das so sieht, dass der Norden dann eine sichere Position hat, wenn eines ihrer Kinder ins Königshaus einheiratet.
    Also was sind die Möglichkeiten?
    Dass es im Süden gefährlich ist, wissen beide. Catelyn hat Angst, dass ihnen ein Strick draus gedreht wird, wenn Ned das Amt der Hand ausschlägt. Auch wenn Robert das vielleicht nicht so sieht. Man sieht jedoch schon an Sweetrobin, dass Tywin da irgendwie seinen Daumen drauf hat und Warden in the East werden möchte. Und Robert unterstützt das. Wer weiß, was der dann aus einer Weigerung Neds macht und evtl. Robert versucht gegen den Norden zu beeinflussen. Das ist die Angst, die Catelyn umtreibt.
    Ned sieht, was aus seinem Vater und seinem Bruder geworden ist. Auch er weiß um das korrupte Verhalten der Lords im Süden. Und Tywin darf keine hohe Meinung von ihm erwarten.
    Wenn er nun als Hand runter geht, ist er in einer sehr mächtigen Position. Sie kann ja nicht ahnen, dass er sich so dämlich anstellt. Sorry.


    Ehrlich gesagt wüsste ich nicht, was in der Situation denn nun richtig wäre.

  • Die tragische Reise in den Süden musste irgendwie geschehen und eine mögliche richtige Entscheidung, sofern es die gibt, verbirgt sich hinter den Motiven. Ich wollte vor allem etwas provozieren. ^^

    "Kings are a rare sight in the north." Robert snorted "More likely they were hiding under the snow. Snow, Ned!"

  • Man beachte die aching loins, hier hat gerade der heisseste Sex der gesamten Serie stattgefunden, basta. 8o


    Der arme Ned wurde in einem schwachen Moment zusätzlich mit Sex manipuliert. Wahrscheinlich war der Maester Teil der Choreographie des Komplotts. Cat ist die Schlange, die alle Starks aus dem Paradies vertreibt (grübel).

    "Kings are a rare sight in the north." Robert snorted "More likely they were hiding under the snow. Snow, Ned!"

  • Erstmal unabhängig von euren Posts, obwohl mir die aching loins dank hodor beim Lesen im Kopf rumschwirrten :D


    Erstes Zitat


    Zitat

    Im Winter war es eine Frage von Leben und Tod


    Wir sind bei der phänomenalen Heizung Winterfells, die ich, wie ich nochmal betonen möchte, toll finde. :D Allerdings drängt sich mir hier die Frage auf, wie der restliche Norden das macht? Im Winter wegsterben oder alle nach Winterfell? :hmm:


    Der Sex...geschenkt, so ist es mir tausend lieber als bei Dany und eben völlig normal,trotz Lenden :D


    Dann kommt das schicksalschwere Gespräch und ich muss sagen, ich stimme hier Ned uneingeschränkt zu. Cat denkt an den Schattenwolf, ich würde da aber eher mit Ned gehen, er kennt Robert besser und der sagt selbst, dass es keine Ehre ist. Für mich wird Cat hier immer unsympathischer, sie denkt an ihre Tochter und dass sie eines Tages Königin werden könnte, wenn ihr Mann alles richtig macht, wie Joffrey ist, darüber macht sie sich keine Gedanken. Ich weiß, ich bin da hart, aber für mich ist sie in dem Punkt nur oberflächlich. Was schlecht am Herrschen ist, darüber sollte sie Robert mal befragen.
    Gleich danach erleben wir plötzlich einen doch leicht verbitterten Ned 8| Er macht nicht den Eindruck, als würde er seiner Frau komplett trauen und als hätte er mit Brandon seinen Frieden gemacht, es nagt an ihm.
    Kurz darauf kommt Maester Luwin, dass sie sich vor ihm nicht schämt und sagt, es wäre nicht der rechte Zeitpunkt für Scham, finde ich wiederum ok, Recht hat sie.
    Was des Königs Angebot angeht, gibt sie aber nicht auf, es nicht Ned, der das unabwendbar findet, sondern sie.

    Zitat

    Ihr müsst Roberts rechte Hand werden. Ihr müsst mit ihm den Süden ziehen und die Wahrheit in Erfahrung bringen.


    Wie gefährlich ist das bitte? Was denkt sie was passiert, wenn Ned die Wahrheit weiß oder was er dann tun soll?


    Zitat

    noch durfte sie ihn in diesem Augenblick nicht in die Arme schließen. Erst musste der Sieg errungen sein, um ihrer Kinder willen.


    Welche Kinder? Sansa? Sehr berechnend die Dame, ja, ich weiß warum ich sie nicht mag. Der Norden zählt für sie offenbar nicht so viel, wie Kingslanding. Übertriebenen Ehrgeiz mag ich auch nicht.


    Ned hat eine Vorahnung, sein Vater kehrte nie zurück, aber das bleibt ungehört, stattdessen bekommt Cat zu spüren was das bedeutet, denn sie darf nicht mit. Nie wieder sein Gesicht spüren, denkt sie, aber ich frage mich, wie kommt sie darauf?


    Nach der Entscheidung ihres Mannes kommt Jon ins Spiel und ja... was soll man noch sagen? Ich kann es nachvollziehen, aber sie ist so heftig, so gehässig, dass sie es einem wirklich schwer macht, sie in diesem Punkt zu verstehen oder sich auf ihre Seite zu schlagen.
    Nein...das mit mir und ihr wird nichts und es wird nicht besser, sondern nur sehr viel schlimmer.


    An Neds Stelle hätte ich ihr auch nicht getraut, sie würde Jon ohne mit der Wimper zu zucken für ihre Kinder opfern.
    Erinnert das irgendwen an Cersei? Mich schon.



    .

    Ein Witz kann eine Idee unter der Tür durchschieben, während die Ernsthaftigkeit immer noch dagegen hämmert. Terry Pratchett

  • Der Leser erfährt, dass Winterfell auf einer heißen Quelle erbaut worden ist, und das heiße Wasser in die Wände eingespeist wird. Wir fragen jetzt mal nicht, wie das ohne Pumpen funktioniert, sondern nehmen das jetzt alles mal so hin.


    Das Prinzip durch Gefälle und daraus resultierendem Wasserdruck kannten schon die alten Römer. Oder in dem Fall Valyrier, ganz ohne Hexerei. Im Falle von Winterfell steigt Wasser aus heißen Quellen ganz von selbst auf - auch hier wieder - alte Römer. Die kannten auch das Prinzip schon. Thermalbäder und so.


    Erinnert das irgendwen an Cersei? Mich schon.


    Nein, gar nicht. Cersei ist Cersei, und sie hat offensichtlich Schwangerschaften nicht so gemocht, während Cat in dem Kapitel sich nach vier Stück noch ein weiteres gewünscht hätte.

    [b] Sorry, no dragons in Winterfell!


    Hodor I. Targaryen wählte nach seiner Inthronisierung das neue Motto seines Hauses aus: "Hodor"!

  • Vieles wurde hier ja schon geschrieben, aber mir ist das gruselige Frauenbild aufgefallen, das von Catelyn aber klaglos akzeptiert wird. Interessanterweise ist ihr wichtig, dass Sansa Königin wird, deren Söhne aber von Nord bis Süd regieren sollen. Wenn das Buchende wie das Serienende wird, dann wird Sansa tatsächlich Königin, regiert aber selbst. :)


    Ich habe mir auch überlegt, dass Daenerys auch erst mal ganz positiv besetzt ist, weil sie aus ihrer Opferposition heraus das Frauenbild für sich umformt und sich emanzipiert. Damit passt sie eher in unser modernes Weltbild.


    Und obwohl Catelyn ihre Rolle nicht hinterfragt, macht sie eine Riesenwelle wegen Jon. Was haben die anderen Lords mit ihren Bastarden gemacht? Die sprangen sicher auch in den Burgen herum. Das ist ja durchaus so bei den Freys, und


    Gleichzeitig wird betont, wie "normal" Bastarde sind und dass die Frauen mit dem Wissen aufwachsen, dass es sie gibt und sie quasi unvermeidlich sind.


    Manchmal wirkt Catelyn entspannt und cool, meist finde ich sie eher verkniffen und ehrgeizig. Ich mag sie nicht sehr. Wahrscheinlich habe ich auch immer das Bild der Schauspielerin vor Augen, die fand ich zu alt. Die vom Piloten wäre sicher passender gewesen, da jünger.

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  • Nein, gar nicht. Cersei ist Cersei, und sie hat offensichtlich Schwangerschaften nicht so gemocht, während Cat in dem Kapitel sich nach vier Stück noch ein weiteres gewünscht hätte.


    Die Schwangerschaften lasse ich als Argument nicht gelten, Cersei hat schließlich selbst 3 Kinder und evtl gibt es eine vierte Schwangerschaft, abgesehen davon, fand ich Schwangerschaften auch nicht gerade bequem oder supertoll und habe trotzdem 4 Kinder, dass eine schließt das andere nicht aus. ;)
    Meine Intention war eine andere, nämlich dass Cat, wie Cersei für ihre Kinder über Leichen gehen würde.
    Vielleicht würde das sogar jede Mutter tun, in bestimmten Situationen ganz sicher sogar, aber nicht für eine bessere Stellung oder dergleichen.

    Ein Witz kann eine Idee unter der Tür durchschieben, während die Ernsthaftigkeit immer noch dagegen hämmert. Terry Pratchett

  • Erinnert das irgendwen an Cersei? Mich schon.


    Und obwohl Catelyn ihre Rolle nicht hinterfragt, macht sie eine Riesenwelle wegen Jon.


    Nun ja, nicht jede junge Braut, die einer Nothochzeit zustimmen muss, und den Bräutigam kaum nicht kennt, macht Freudensprünge, wenn der Bräutigam sich kurz nach der Hochzeit vertschüsst, bis lange nach der Geburt des ersten Sohns nicht wiederkommt und dann erstmal fröhlich mit dem ersten Bastard eingeritten kommt.


    Und sich dieses Fehltritts scheinbar nie schämt, das Kind wie die ehelichen aufziehen will und noch nicht mal einen Mucks macht, woher dieses Kind denn eigentlich stammt. Und um es noch zu krönen, schauts dem Vater auch noch ähnlicher als die meisten ehelichen Kinder.


    Das hätte auch gutmütigere Mamis als Cat auf die Palme gebracht, denke ich mir. Ich frage mich ja immer, ob es nicht schlau von Ned gewesen wäre, so spätestens ab der Schwangerschaft mit Bran, Cat mal was ins Ohr zu flüstern, um ihren nicht ganz unberechtigten Zweifel punkto Jon zu verstreuen.
    Aber da rede ich wieder von Vernunft, und was wäre ASOIAF ohne Unvernunft der handelnden Akteure!


    Cersei hat schließlich selbst 3 Kinder und evtl gibt es eine vierte Schwangerschaft


    Naja, ich greife da vor, aber die vierte Schwangerschaft (oder wars die zweite, dritte?), die wollte Cersei ja nicht so wirklich... Wir sind hier bei den Büchern. ;)

    [b] Sorry, no dragons in Winterfell!


    Hodor I. Targaryen wählte nach seiner Inthronisierung das neue Motto seines Hauses aus: "Hodor"!

  • @ssnake


    Alles keine Frage, aber Jon aufziehen will sie nicht, wir erfahren ja später noch mehr dazu und dass sie keinen Mucks macht, stimmt auch nicht, sie fragt ja nach, bis Ned dem einen Riegel vorschiebt. ;)


    Warum Ned ihr nicht die Wahrheit sagt, habe ich mich beim ersten Lesen auch gefragt, aber mittlerweile glaube ich ja, dass er ihr in dem Punkt nicht traut, s.o.

    Ein Witz kann eine Idee unter der Tür durchschieben, während die Ernsthaftigkeit immer noch dagegen hämmert. Terry Pratchett

  • Ich finde, in das am Mittelalter orientierte Bild passt Cats Verhalten bezüglich Jon nicht. Klar ist das für sie nicht toll, aber verglichen mit dem, was andere Männer mit ihren Frauen anstellen bzw. wie sie diese behandelt, geht es ihr doch super. Immerhin war der Gatte in dieser Welt der Vormund der Frau und unangefochten der Haushaltungsvorstand. Und warum soll Ned sich des "Fehltritts" schämen, wenn Bastarde doch ganz normal sind?
    Und dass Ned ihr nichts sagt, finde ich angesichts der brisanten Elternschaft von Jon schon nachvollziehbar, denn das könnte sie in Lebensgefahr bringen. Allerdings hätte er sich vielleicht eine gute Lüge ausdenken können, aber sowas macht Ned halt nicht. :)

  • Warum Ned ihr nicht die Wahrheit sagt, habe ich mich beim ersten Lesen auch gefragt, aber mittlerweile glaube ich ja, dass er ihr in dem Punkt nicht traut, s.o.


    Er vertraut ihr später seine Kinder an, die Vorherrschaft und Regentschaft über den Norden (die sie dann später an Robb weitergibt), die er in KL nochmals bestätigt ...


    Für mich erklärt sich das immer weniger aus dem mangelnden Vertrauen zu seiner geliebten Ehefrau als aus der Sturheit des Charakters von Eddard Stark. Ich habe einen Eid geschworen, niemals über Jons Herkunft zu reden, und damit aus, basta, Ende. Selbst wenn es um Jons willen besser gewesen wäre, wenn die Person, der er sonst am meisten vetraut hatte (seine Frau), wenigstens eine Hauch von Wahrheit verspürt hätte ("der ist nicht mein Bastard. Und jetzt höre auf die Sorgen zu machen.").


    Vielleicht war ja Ned Stark auch ein klassischer Macho, der nicht glaubte, das Frauen Geheimnisse bewahren können? :D


    (Das spätere Verhalten gegenüber Arya spricht klar dagegen, dass er Frauen in klassischen Rollenbildern sehen wollte.)

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    Hodor I. Targaryen wählte nach seiner Inthronisierung das neue Motto seines Hauses aus: "Hodor"!

    Einmal editiert, zuletzt von ssnake ()

  • Und warum soll Ned sich des "Fehltritts" schämen, wenn Bastarde doch ganz normal sind?


    Anderswo verstecken Hochadelige ihre Bastarde doch ein wenig. Siehe Ramsay Snow.


    Ned wollte Jon nie verstecken - was ja einen guten Grund hatte. Damit eben niemand auf die Idee kommt, der ehrenhafteste aller ehrenhaften großem Lords von Westeros würde vielleicht was verheimlichen, was ihn zum Staatsfeind Nr.1 für Robert machen könnte.


    Nein, lieber zeig dem ganzen Reich, dass auch du einen Bastard machen kannst. Damit es auch alle glauben. Nur dafür 15 Jahre Eheunstimmigkeiten haben, weil du deiner eigenen Frau nicht traust ... schon sehr .... starkisch.

    [b] Sorry, no dragons in Winterfell!


    Hodor I. Targaryen wählte nach seiner Inthronisierung das neue Motto seines Hauses aus: "Hodor"!

  • @ssnake


    Ich sollte vielleicht sagen, er traut ihr in dem Punkt nicht, sonst schon. Früher war ich derselben Meinung wie du, aber das hat sich drastisch geändert, so wie sich meine Meinung zu Cat nicht verändert, sondern verfestigt hat.


    @Hildegunda


    Ja, Lügen kriegt unser Ned nicht wirklich gut gebacken :rolleyes: An sich hat er auch das Recht auf seiner Seite, nicht moralisch, aber vom Gesetz her, er muss seiner Frau gar nichts auftischen.
    Wie schwer muss ihm das gefallen sein, gerade wenn man bedenkt, dass er sich auch dem toten Brandon gegenüber unzulänglich fühlt und dann auch noch ein Fehltritt, der keiner ist.

    Ein Witz kann eine Idee unter der Tür durchschieben, während die Ernsthaftigkeit immer noch dagegen hämmert. Terry Pratchett

  • Hach, das wird lustig, die Catelyn-Diskussion ist entbrannt. ;)
    Ich habe das Kapitel noch nicht gelesen, aber ich kündige schon mal an, dass ich Catelyn verteidigen werde, bis aufs Blut, mich heldenhaft für sie opfern werde, Frauenbild hin oder her. In meiner Sicht ist es evident, dass sie den Laden schmeißt, nicht Ned, und ihm an emotionaler Intelligenz überlegen ist. Recht hat sie natürlich nicht. In der Serie hat mir das besser gefallen, da war es umgekehrt, wenn ich mich recht erinnere. Und ich glaube, Ihr projeziert da ein bischen.
    Der Hund liegt begraben in dem Geheimnis um Jon. Ned hat dieses Ei gelegt, eine Lebenslüge, und seine ganze verdammte Familie damit traumatisiert, vor allem Catelyn und Jon selbst. Bei Jon sind wir voller Mitgefühl, nicht wahr, aber Catelyn ist die blöde Schnepfe, die das Unheil auslöst. Dabei ist es Ned, der seiner Schwester ein Versprechen gegeben hat, das Reich und die Pflicht über seine Familie stellt, das absolut Verwerflichste, dass ein Mann (aus meiner Sicht als Mann) tun kann in Bezug auf seine Familie. Er ist der Täter hier, und Cat das Opfer. Später mehr
    Noch mal: Er hätte Cat einweihen müssen, egal ob dann Jon und das Reich draufgehen und (wie jemand andernorts geschrieben hat) das Hochverrat ist, (das ist es nicht), ich kann nicht auf der Basis einer Lebenslüge eine Familie gründen und hoffen, dass es mir nicht mal auf die Füsse fällt. (Wow, ich werde da richtig emotional. Vielleicht bin ich da nicht ganz objektiv...aber ich lass es mal so stehen und mildere es nicht ab)

    HODOR !

    2 Mal editiert, zuletzt von hodor ()

  • Ich wollte vor allem etwas provozieren.


    Aha! ;)


    Für mich wird Cat hier immer unsympathischer, sie denkt an ihre Tochter und dass sie eines Tages Königin werden könnte, wenn ihr Mann alles richtig macht, wie Joffrey ist, darüber macht sie sich keine Gedanken.


    Also ich lese da eher raus, dass sie Angst um ihre Kinder hat, wenn Ned das Amt verweigert. Dagegen ist der Norden sicher, wenn eines ihrer Kinder auf den Thron kommt. Ihr Wissensstand ist, dass die Lannisters für Jon Arryn's Tod verantwortlich sind. Die wollen ihre Macht ausbauen. Wenn ein Ned sich da weigert und sich im Norden einigelt ...
    Klar, ist Ned so gesehen auch in Gefahr. Aber er weiß darum und kann sich darauf einstellen. Muss er halt einen Vorkoster einstellen.
    Und zu Joffrey: ich glaube, die wissen alle gar nicht, wie der ist.


    Der Norden zählt für sie offenbar nicht so viel, wie Kingslanding


    Das denke ich eben nicht.


    Das Prinzip durch Gefälle und daraus resultierendem Wasserdruck kannten schon die alten Römer. Oder in dem Fall Valyrier, ganz ohne Hexerei. Im Falle von Winterfell steigt Wasser aus heißen Quellen ganz von selbst auf - auch hier wieder - alte Römer. Die kannten auch das Prinzip schon. Thermalbäder und so.


    Wurden da auch Wände mit Wasser beheizt? Meines Wissens wurden die befeuert. Und wie genau ist Winterfell gelegen? In einem Tal oder erhöht? Ich weiß es gerade ehrlich nicht. Wenn die Quellen aber unterirdisch liegen, dann muss das Wasser ja aus irgendeinem Grund in die Höhe wollen. Ganz ohne Fremdeinwirkung wird das nicht gehen.
    Ich tu' mir da etwas schwer. Ich komme aus dem Anlagenbau. Deswegen bin ich da vielleicht ein wenig verkorkst im Kopf.


    während Cat in dem Kapitel sich nach vier Stück noch ein weiteres gewünscht hätte.


    Fünf. ;)


    Und obwohl Catelyn ihre Rolle nicht hinterfragt, macht sie eine Riesenwelle wegen Jon. Was haben die anderen Lords mit ihren Bastarden gemacht? Die sprangen sicher auch in den Burgen herum. Das ist ja durchaus so bei den Freys, und
    <Spoiler gelöscht>
    Gleichzeitig wird betont, wie "normal" Bastarde sind und dass die Frauen mit dem Wissen aufwachsen, dass es sie gibt und sie quasi unvermeidlich sind.


    Ich denke mal, dass die meisten Bastarde halt finanziell unterstützt worden sind. So wie Robert es ja auch gemacht hat. Aber dass die wirklich mit den eigenen Kindern aufgezogen wurden ...?
    Aber wie gesagt, mich stört es auch etwas, dass sie da so arg ablehnend ist, weil sie ihn ja schließlich als kleines Baby schon kennengelernt hat. Aber daran hat Ned auch Schuld. Da schiebe ich nicht nur ihr den Schwarzen Peter zu.
    Zum Spoiler:


    Ich frage mich ja immer, ob es nicht schlau von Ned gewesen wäre, so spätestens ab der Schwangerschaft mit Bran, Cat mal was ins Ohr zu flüstern, um ihren nicht ganz unberechtigten Zweifel punkto Jon zu verstreuen.


    Jep, das denke ich eben auch.


    Ich finde, in das am Mittelalter orientierte Bild passt Cats Verhalten bezüglich Jon nicht. Klar ist das für sie nicht toll, aber verglichen mit dem, was andere Männer mit ihren Frauen anstellen bzw. wie sie diese behandelt, geht es ihr doch super. Immerhin war der Gatte in dieser Welt der Vormund der Frau und unangefochten der Haushaltungsvorstand. Und warum soll Ned sich des "Fehltritts" schämen, wenn Bastarde doch ganz normal sind?


    Ich glaube, dass das gerade früher schon krass war. Die Herkunft hat damals nun mal eine sehr große Rolle gespielt. Und sie sagt sich ja auch, dass Jon vielleicht mal auf die Idee kommen könnte, Ansprüche zu erheben. Das würde dann natürlich ihren eigenen Kindern schaden. Bastarde waren den Stiefmüttern wahrscheinlich immer ein Dorn im Auge. Der Wettstreit der legitimen Kinder und der Bastarde um die Gunst des Vaters. Jon sieht eher wie ein Stark aus, als die legitimen Kinder (außer Arya). Vielleicht fühlt sich Ned dadurch mehr zu diesem Kind hingezogen als zu denen seiner Frau? Da kann schon Eifersucht aufkommen.


    Für mich erklärt sich das immer weniger aus dem mangelnden Vertrauen zu seiner geliebten Ehefrau als aus der Sturheit des Charakters von Eddard Stark.


    Jep!

  • Nein, lieber zeig dem ganzen Reich, dass auch du einen Bastard machen kannst. Damit es auch alle glauben. Nur dafür 15 Jahre Eheunstimmigkeiten haben, weil du deiner eigenen Frau nicht traust ... schon sehr .... starkisch.


    Glauben es alle? War das nur in der Serie, dass Robert eine Bemerkung macht, dass das so untypisch ist, dass auch Ned einen Bastard hat? Und nach all den Jahren, in denen sie ihren Ned kennen und lieben gelernt hat, sollten doch in Catelyn etwas Zweifel aufkommen, ob das alles so stimmt. Und ja, ich habe mehr Empathie für Jon, denn er ist das Kind und Catelyn die Erwachsene. Sie hat immer noch ihren Status als Adlige, Jon ist der Bastard, der ja auf verschiedenen Ebenen diskriminiert wird, wie das halt bei Bastarden so ist. Sicher hätte Ned das Problem anders lösen können, als wie er es löst. Später hätte er Catelyn sicher einweihen können. Aber er hat wahrscheinlich um ihre und die Sicherheit seiner Kinder gefürchtet. Wenn sie plötzlich netter zu Jon gewesen wäre, wäre das auch aufgefallen. Robert ist ja bessessen von seinem Hass auf alle Targaryens. Und sein bester Kumpel zieht einen Targaryenprinzen heimlich auf seiner Burg groß. Das ist der höchste Hochverrat.

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