Tatsächlich sind mir noch ein paar lobenswert zu erwähnende Punkte eingefallen:
Die Szene in der Brienne den Eintrag von Jaime im Buch der Königsgarde vervollständigt fand ich stimmig und gab Jaimes Handlungsstrang dann irgendwie doch noch ein versöhnliches Ende.
Jon streichelt Ghost war für mich wohl das Highlight der letzten 4 Staffeln.
Tatsächlich habe ich als Jon nach Castle Black kam und die Szene nach dem Blickkontakt mit Tormund wechselte, es wäre das Ende von Jons Handlungsstrang. Ich habe geflucht, dass Ghost nicht noch einmal gezeigt wurde. Als er dann später doch noch zu sehen war und tatsächlich gestreichelt wurde sind meine Freundin und ich wirklich in Jubelstürme ausgebrochen. Das war nach dem für jeden Hundefreund absolut lächerlichen Abschied in Episode vier dann doch noch eine Wiedergutmachung.
Ansonsten kann ich aber tatsächlich kaum etwas positives sagen, was nicht die Produktion als solche betrifft. Die Dialoge waren für mich alle dann doch sehr erklärbär-mäßig (vor allem von Tyrion) und gezwungen. Das hat für mich z.B. auch die zentrale Szene um Daenerys' Tod zerstört. Die Figuren wirken alle schon seit geraumer Zeit nicht mehr organisch, sondern wie Marionetten der Autoren. Wenn jemand einen Satz sagt, dann ist es nicht mehr so als würde der Charakter sprechen, sondern man hört einen Drehbuchschreiber. Das wirkte früher wesentlich immersiver.
Insgesamt kann man das Ende ja meinetwegen so gestalten, auch mit Brandon als König. Aber wenn das ganze so wenig überzeugend umgesetzt wird ist das einfach unwürdig. Generell wirkte alles was nach Danys Tod kam nur noch wie purer Fanservice. An sich ja in Ordnung, wenn man allen Charakteren noch einmal ein für die Fans versönliches Ende geben möchte, aber die ganze Ausgangsituation war schon wieder eine konsequente Fortführung des bisherigen Staffelniveaus.
Bis Jon den Thronsaal betritt war die Folge für mich in Ordnung, trotz Erklärbär-Tyrion. Dann fand ich die Inszenierung und den Dialog der Szene des Tyrannenmordes schon wieder schwach. Nach der seltsamen Begegnung wird Jon dann OffScreen verhaftet. Verhaftet, nicht umgebracht. Von Leuten, die Kriegsgefangene abschlachten, die sich nicht weiter zu schulden haben kommen lassen. Aber den Mann, der ihre Königin ermordet hat lassen sie leben. In Ordnung. Die Dothraki können sich anscheinend auch nach Belieben (ent-)materialisieren. Beim Rat der Königslande sprechen dann mal wieder Menschen des 21. Jahrhunderts in eigentlich mittelalterlichen Rollen. Wenigstens lachen sie Sams Demokratie-Vorschlag aus. Ich hatte schon wieder große Sorge als er das geäußert hat.
Sansa erklärt dann mal eben die Unabhängigkeit des Nordens, womit die anderen alle (vor allem Asha) überhaupt kein Problem haben. Arya wird plötzlich zur Seefahrerin. Sansa erbitcht sich ihren eigenen Thron. Warum gibt es die Nachtwache eigentlich noch? Die Unsullied segeln weg. Jon geht aber trotzdem in den Norden, obwohl außer den Unsullied wohl niemanden interessiert, was er wirklich macht. Aber es ist in Ordnung da ist ja schließlich Ghost. Viel Glück Jonboy, vielleicht findest du eine neue von Feuer geküsste Wildlingsfrau für Höhlensex.
So endet es nun also. Ich muss das alles erst noch verdauen und sacken lassen.