Amazon bringt Herr der Ringe - Serie heraus

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    steinigt mich also bitte nicht- aber die ersten 2 Folgen dieser Serie sind 100 mal besser und schöner als regelrecht alles was man im Hobbit zu sehen kriegt und so frisch nach dem Sehen bin ich echt geneigt zu sagen dass es sogar an die LotR-Trilogie heranreicht.


    Das ist kein Qualitätsmerkmal,

    Der "Hobbit" hat wenig mit dem Hobbit zu tun und die LORT Trilogie war zu großen Teilen auch nur schwer zu ertragen.

    Von der Optik her magst du recht haben

  • Ich fasse mich kurz:

    Als Tolkien-Adaption -1/10.

    Als Serie völlig losgelöst von der Vorlage betrachtet: 5/10 wenn ich großzügig bin.


    Ich kann wahrlich nichts an der Serie erkennen, das sie besonders sehenswert machen würde. Die Qualität der Produktion ist zugegeben hoch (irgendwo muss das Geld ja auch hingeflossen sein), ich persönlich mag den Stil allgemein und besonders das Aussehen der Elben aber nicht sonderlich.

    Die Dialoge schwanken zwischen moderner Sprache und bemüht blumig und pseudo-poetisch, so wie wenn ein Highschool-Schüler versucht Shakespeare zu imitieren. Insgesamt viel Kitsch und Fremdscham-Alarm.

    Die Handlung ist teilweise jetzt schon auf dem Niveau der späteren GoT-Staffeln.

    Die Charaktere sind größtenteils unsympathisch, was auch daran liegt, dass um Galadriel als "weise" zu etablieren die anderen Elben im Kontrast zu ihr einfach noch dämlicher sind. Und wir sprechen hier von einer Person, die in der Serie von einem Schiff springt, um aus Sturheit etwa hunderte Meilen auf hoher See zu zurück nach Mittelerde zu schwimmen.

    Generell ist Galadriel wahrscheinlich der unsympathischste Hauptcharakter der jüngeren Seriengeschichte.


    Auf alles was Lore-technisch falsch läuft (und das sind nicht nur Details sondern ganz grundlegende Dinge), will ich hier gar nicht erst eingehen. Wollte mich ja kurz fassen.

    "Not every man has it in him to be Prince Aemon the Dragonknight." -Wyman Manderly


    Ceterum censeo Casimirem esse delendum.

  • Das ist kein Qualitätsmerkmal,

    Sorry, aber das sieht der Grossteil (und zar ein richtig gigantisch grosser Teil) der Filmwelt anders als du.

    Mir ist schon klar, dass sich sicher auch irgendwo ein paar Menschen finden, die Einer flog übers Kuckucksnest bashen, aber auf die Meinung dieser Leute gebe ich halt nicht viel.


    The Dragonknight

    Bei deiner "losgelöst" von der Vorlage Meinung ist für mich absolut nichts nachvollziehbar. Aber es ist ja auch relativ eindeutig, dass die Meinung eben ganz und gar nicht losgelöst von der Vorlage zu Stande kommt.

    ich bin der singende, tanzende Abschaum der welt.

  • Zitat

    Sorry, aber das sieht der Grossteil (und zar ein richtig gigantisch grosser Teil) der Filmwelt anders als du.

    Mir ist schon klar, dass sich sicher auch irgendwo ein paar Menschen finden, die Einer flog übers Kuckucksnest bashen, aber auf die Meinung dieser Leute gebe ich halt nicht viel.

    Zitat

    Ich bin im Tolkien-Universum wirklich nicht drinnen

    Du kannst du dir nach eigener Aussage überhaupt keine Meinung erlauben außer das es schön aussah/aussieht. Auf deine Meinung sollte demnach niemand etwas geben.


    Und nur um dein krudes Beispiel aufzugreifen. Einer flog über das Kuckucksnest war eine ziemlich gute Verfilmung und wäre auch allein für sich stehend ein toller Film. Das zum Vergleich herzunehmen ist ziemlich albern.



    Nach den ersten beiden Folgen muss ich zugeben das die Serie wirklich Bildgewaltig daherkommt und optisch war die Szenerie angeht toll gemacht ist.

    Mit dem Casting bei den Elben habe ich Probleme, genauso wie bei dem Dorf der "Hobbits"

    Aber schön ist das fast alles.

    Ich merke wir eingestaubt mein Wissen über Tolkien ist, da sind doch sehr viele Lücken was nervt aber vielleicht ganz gut so ist.

    "Tigris doofitis ordinaris"
    "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    "Der Strike ist dem Räumfehler sein Tod..."

  • Ich fand die beiden Folgen jetzt eigentlich ganz bezaubernd. Frage mich ebenfalls, wie die grauenvollen Trailer zu Stande kamen.


    Galadriel ist als klassischer Cop dargestellt, der auch nach 60 Jahren über der gleichen Akte sitzt und den alle anderen in die Rente zu schicken versuchen, daran sehe ich nichts unsympathisches. Ich fand allerdings auch die Ansichten ihrer Gegenseite nicht unnachvollziehbar.

    Das "he´s not handsome" hat mich bei mehr als einem Elben gestört, allerdings macht es Elrond immerhin mit Charme wieder wett. Abgesehen davon ist er immer noch ein Upgrade zu Agent Smith. Dialoge und Plot wirken auf mich lighthearted, etwa auf HdR-Niveau, den Hobbit hatte ich mir ja nicht angetan. Komischerweise hatte ich gerade bei den Zwergen viel mehr Dragon Age Vibes als HdR Vibes.


    Und ich finde, man kann es nicht oft genug sagen: Die Serie ist traumhaft, traumhaft hübsch.


    Vermutlich wird man mit ihr deutlich zufriedener, wenn man das Silmarillion für ein Spülmittel hält, das ist bei mir der Fall, endlich habe ich auch mal Glück.

    I have been despised by better men than you.

  • Ich muss auch zustimmen, dass die beiden Folgen mir bedeutend besser gefallen haben, als die Trailer. Bei den Landschaftsaufnahmen und der Architektur kommt durchaus Mittelerde-Feeling auf (sicherlich auch Herr-der-Ringe-Film-Trilogie-Feeling, da meine Vorstellung sehr stark hierdurch geprägt ist). Bei vielen der Charaktere und Handlungsstränge dann leider wiederum so gar nicht.

    Mit der Darstellung der Elben habe ich weiterhin so meine Probleme, sowohl visuell auch als inhaltlich. Elben im Vergleich zu Menschen wirken hier eher wie versnobte Adlige gegenüber dem einfachen Volk, statt wie zwei verschiedene Völker.

    Tatsächlich finde ich diese Dynamik an sich ganz interessant, sie passt nur so gar nicht zu dem Bild, das im Silmarillion und Herrn der Ringe vermittelt wird.


    Insgesamt könnte ich die Serie wahrscheinlich bedeutend mehr genießen, wenn ich die Bücher nie gelesen hätte (das scheint ja bei einigen hier auch wirklich so zu sein). Wo ich ohne Kenntnisse vielleicht sehr gespannt wäre wie sich die Dinge entwickeln, frage ich mich nun erstmal ob das grade Buch-Canon konform ist, und die Antwort ist da wohl meistens nein.

    Ich bin aber ganz gut darin, zumindest nach etwas Eingewöhnung, Dinge getrennt von der Vorlage zu betrachten, sodass ich schon an der zweiten Folge bedeutend mehr Spaß hatte als an der ersten. An Robert Aramayos (Elrond) Gesicht gewöhne ich mich langsam und wenn ich versuche den Charakter nicht zu sehr mit Buch-Elrond in Verbindung zu setzen, gefällt mir die Darstellung eigentlich ganz gut.


    Galadriel hat auch wenig mit der Vorlage zu tun, ist im Sinne einer Super-Powerfrau aber weniger schlimm als erwartet. Wenn man schon Wert darauf legt, dass Frauen eine größere Rolle spielen, hätte ich mir dann aber gewünscht dass unter den neu erfundenen Elben mit Sprechrolle eine Frau gewesen wäre. Das hatte so nun wieder sehr viel von "eine Frau gegen alle Männer", was ich für mehr Einbeziehung von Frauen nicht sehr zielführend finde.


    Insgesamt ist der Look der Serie mir fast etwas zu "scharf" oder "klar" - ab und zu dürften Sachen ruhig mal etwas dunkel oder undeutlich zu sehen sein um realistischer zu wirken - aber die Serie ist schon wirklich ganz schön anzuschauen.

    Ansonsten fand ich viele Szenen dann doch charmant gemacht (bei den Zwergen und Haarfüßen).

    Inhaltlich erwarte ich mir hier nichts weltbewegendes, aber es gibt erstmal genug positives um weiterzuschauen.

  • Bei deiner "losgelöst" von der Vorlage Meinung ist für mich absolut nichts nachvollziehbar. Aber es ist ja auch relativ eindeutig, dass die Meinung eben ganz und gar nicht losgelöst von der Vorlage zu Stande kommt.

    Und für mich ist absolut nicht nachvollziehbar wie man von diesem Machwerk schwärmen kann. Da muss man wirklich extrem niedrige Standards haben oder von der Optik geblendet sein. Das ist, wie wenn ich "Rise of Skywalker" als herausragend bewerten würde, nur weil es gute Effekte hat. Für mich ist diese Serie das TV-Äquivalent von einem mittelmäßigen PC Spiel mit guter Grafik. Style over substance.

    Aber gut, Geschmäcker sind verschieden, da ist es müßig darüber zu diskutieren.

    Ich habe die Perspektive natürlich auch nicht das ganze völlig losgelöst von der Vorlage zu bewerten und kann das nur versuchen.

    Ich finde diesen Ansatz aber ohnehin recht unfair, da Amazon selbst ja mit LotR im Titel wirbt. Dann muss man sie auch anhand dieses Maßstabs bewerten können. Es gibt wie gesagt unfassbare Klopper, die ich hier nicht alle ausführen kann und will.

    Manche RoP-Apologeten verweisen dann darauf, dass Amazon ja auch nicht die Rechte am Silmarillion hat, sondern nur an den Anhängen des LotR. Aber was ist das denn für eine Entschuldigung? Es zeigt doch nur wie unglaublich dämlich, überheblich oder perfide es ist (sucht euch was aus) etwas zu verfilmen von dem man nicht die Rechte hat.

    Das Unterfangen ist vergleichbar mit einem hypothetischen Versuch das Lied zu verfilmen wenn man nur die Rechte zu den Klappentexten und GRRMs Namensregister am Ende der Bände hat.

    Oder die Geschichte des Witchers mit nur den Rechten zum Schwert der Vorsehung (das würde vermutlich sogar besser funktionieren).

    Im Vergleich dazu war GoT (besonders am Anfang) geradezu sklavisch nahe an der Vorlage. Dort gab es dennoch auch Menschen, die die Serie aufgrund diverser Schwächen auch aufgrund ihrer Abweichungen kritisierten. Dabei galt die Serie lange als der Goldstandard für moderne Fantasy.

    Das gleiche sei mir also auch erlaubt, dabei muss ich aber eingestehen, dass es schwierig ist Vorlage und Verfilmung gedanklich 100%ig zu trennen. Wie gesagt finde ich diese Forderung aber auch nicht ganz fair. Wenn amazon diesen Vergleich nicht möchte hätten sie ja auch einfach eine neue Welt erfinden können.


    Stellt euch einfach mal vor in den ersten zwei Episoden von GoT würde ein unverheirateter und kinderloser Ned von Roose Bolton an die Mauer beordert werden, was Ned annimmt. Kurz vor Eastwatch springt er aber aus dem Schiff, um nach Winterfell zu kraulen. Glücklicherweise wird er aber von Cersei auf nem Floß aus dem Wasser gefischt und romantisches Interesse zwischen den beiden wird angedeutet. Währenddessen landet fAegon in einem Meteoriten in Westeros und findet Zuflucht bei den Kindern des Waldes. Zudem darf Robert Baratheon nicht an den Ratssitzungen teilnehmen, weil er kein Lord ist. Auf diesem Niveau bewegen wir uns hier.


    Aber selbst in der innerweltlichen Serienlogik ergibt es keinen Sinn, dass Celebrimbor (der übrigens jünger sein müsste als Galadriel, aber dort so aussieht wie ihr (Groß-)vater), als unsterblicher Elb plötzlich ein Projekt bis zum nächsten Frühling abgeschlossen haben muss, wobei in der Serie selbst etabliert wird, dass 20 Jahre für einen Elben nur ein Wimpernschlag sind. Dass er dann mit Elrond die ganze Strecke von Eregion nach Moria läuft, um dann direkt wieder alleine zurück zu latschen, ist unfreiwillig komisch.

    Das gleiche gilt für die ganze Boot nach Valinor-Geschichte und ihre Inszenierung.

    Aber gut, Tolkien Fans sind nicht die Zielgruppe dieser Serie. Man wollte neue Zielgruppen erschließen und wollte dies durch Verdummung des Stoffes erreichen. Da dieser Trend schon lange erkennbar ist (bloß niemanden überfordern! D&D schrieben erklärterweise ja auch für die Soccer Moms), ist das Mainstream-Publikum mittlerweile wirklich verdummt und ihnen nichts zuzumuten.

    Ich lobe mir Adaptationen wie Dune (2021), die sowohl Vorlage als auch Zuschauer ernst nehmen. Hâtte mir ähnliches für RoP gewünscht.

    "Not every man has it in him to be Prince Aemon the Dragonknight." -Wyman Manderly


    Ceterum censeo Casimirem esse delendum.

  • Aber selbst in der innerweltlichen Serienlogik ergibt es keinen Sinn, dass Celebrimbor (der übrigens jünger sein müsste als Galadriel, aber dort so aussieht wie ihr (Groß-)vater), als unsterblicher Elb plötzlich ein Projekt bis zum nächsten Frühling abgeschlossen haben muss, wobei in der Serie selbst etabliert wird, dass 20 Jahre für einen Elben nur ein Wimpernschlag sind. Dass er dann mit Elrond die ganze Strecke von Eregion nach Moria läuft, um dann direkt wieder alleine zurück zu latschen, ist unfreiwillig komisch.

    Das gleiche gilt für die ganze Boot nach Valinor-Geschichte und ihre Inszenierung.

    Ja, da gibt es wirklich diverse Löcher in der Logik, was eben auch der Grund ist, weshalb ich inhaltlich keine Höhenflüge erwarte.


    Die Altersstruktur der Elben finde ich angesichts ihrer Unsterblichkeit auch recht irritierend. Bei der HdR Trilogie haben die Altersabstufungen der Schauspieler wenigstens hinsichtlich der Beziehungen der Charaktere zueinander Sinn gemacht (Elrond und Arwen als Vater und Tochter, Galadriel und Elrond älter im Vergleich zu Arwen und Legolas).


    Ich bin wohl bis zu einem gewissen Grad in der Lage schöne Bilder unabhängig von solchen Logik-Löchern zu genießen, aber schade ist es schon, zumal das bei Filmen und Serien der letzten Jahre wirklich häufig ein Problem ist. Da sollte dann vielleicht doch mal etwas mehr Budget und Sorgfalt von Effekten, Kostümen usw. zu den Drehbuchschreibern transferiert werden.


    Ich bin generell der Meinung, dass über Drehbücher und Rohversionen mal eine Art unabhängige "Logik-Polizei" drüber schauen sollte, bevor zu viel Arbeit in Einzelheiten investiert wird. Es sollte ja nicht nur im Interesse der Zuschauer, sondern auch der Produzenten liegen, dass alles irgendwie Sinn macht. So könnte man sich sehr viel Kritik ersparen.

    Ich wundere mich immer sehr darüber wie recht offensichtliche Fehler es in fertige Filme oder Serien schaffen, das müsste doch irgendwem schon vorher mal aufgefallen sein. Aber die Lösung dieses Mysteriums ist wahrscheinlich, dass es aufgefallen ist, es den Machern aber egal war, da sie eben ihr Publikum nicht ernst nehmen/für dämlich halten :rolleyes:

  • Mit der Darstellung der Elben habe ich weiterhin so meine Probleme, sowohl visuell auch als inhaltlich. Elben im Vergleich zu Menschen wirken hier eher wie versnobte Adlige gegenüber dem einfachen Volk, statt wie zwei verschiedene Völker.

    Tatsächlich finde ich diese Dynamik an sich ganz interessant, sie passt nur so gar nicht zu dem Bild, das im Silmarillion und Herrn der Ringe vermittelt wird.


    Das finde ich ganz interessant, weil die "versnobbten Adeligen" durchaus der Grundeindruck sind, den ich als Kind/Jugendliche aus HdR/Hobbit mitgenommen hatte. Ich glaube tatsächlich, dass sich dieser Eindruck nicht unerheblich durch den Konsum des Silmarillion löst, in dem die zunächst doch recht plakativ wirkenden Konflikte zwischen den Rassen begründet, ausgearbeitet und damit sehr viel plastischer werden.


    Im Vergleich dazu war GoT (besonders am Anfang) geradezu sklavisch nahe an der Vorlage. Dort gab es dennoch auch Menschen, die die Serie aufgrund diverser Schwächen auch aufgrund ihrer Abweichungen kritisierten. Dabei galt die Serie lange als der Goldstandard für moderne Fantasy.

    Das gleiche sei mir also auch erlaubt, dabei muss ich aber eingestehen, dass es schwierig ist Vorlage und Verfilmung gedanklich 100%ig zu trennen.


    Ich fühle mich gerufen.

    Die -1/10 für die Buchumsetzung gönne ich dir von Herzen, das wird schon so stimmen.

    Bei den 5/10 für die Serie ohne Vorlage, würde ich aber schon davon ausgehen, dass hier nachhallt, dass gerade die Elemente nicht oder schlecht verwirklicht wurden, die für dich bei einer Tolkien-Verfilmung überhaupt erst sinnstiftend sind. Gerade die, sagen wir mal "kreativen" Reisewege der Charaktere in GoT wurden ja immer wieder kritisiert, ohne jemals wertungstechnisch mehr als einen Nebenschauplatz zu stellen. Für das Alter der Figuren gilt entsprechendes.


    Zitat

    Aber gut, Tolkien Fans sind nicht die Zielgruppe dieser Serie.


    Auch dieses Statement finde ich sehr interessant.


    Meinem Verständnis nach hat Tolkien den HdR und den Hobbit lediglich als "Nebenprodukt" seines kreativen Schaffens verstanden und ich denke, dass seine versierten Fans der gleichen Ansicht sind. Daneben gibt es allerdings noch eine verhältnismäßig große Gruppe an Menschen, die lediglich Spaß an diesen sehr viel leichter verdaulichen Nebenprodukten gefunden hat, was mutmaßlich durchaus der Intention des Großmeisters widerspricht.

    Kann man als Autor überhaupt "Fans" haben, die man selbst gar nicht als solche sieht?

    Ich denke, dass es wäre richtig zu sagen, dass die Serie durchaus auf HdR und Hobbit Fans gemünzt (darunter auch "nur" die Filmfans), aber tatsächlich nicht auf Tolkien-Fans.

    I have been despised by better men than you.

  • Du kannst du dir nach eigener Aussage überhaupt keine Meinung erlauben außer das es schön aussah/aussieht. Auf deine Meinung sollte demnach niemand etwas geben.

    Ehrlich gesagt weiss ich nicht genau wo dein Problem liegt, oder ob ich auf diese arschige Aussage überhaupt eingehen soll.
    Nun gut ich versuchs trotzdem mal. Ich darf mir selbstverständlich zu allem eine Meinung erlauben, was ich selbst konsumiert habe. Abgesehen davon habe ich hier ja nicht das Tolkien-Universum bewertet oder rezipiert, sondern die ersten beiden Folgen der Ringe der Macht - Serie, falls du das nicht bemerkt haben solltest. Am Rande sei erwähnt: ich habe die Herr der Ringe Bücher zwei mal gelesen, ebenso wie den Hobbit. Das Silmarillion hab ich, nachdem ich ca. 150 Seiten nur gegähnt habe, irgendwann abgebrochen. Das macht mich wie schon eingeräumt selbstredend alles andere als zu einem Experten der Lore, aber ich denke zumindest zu den erst genannten Büchern dürfte ich mir deshalb durchaus auch eine Meinung erlauben, wenn ich das denn möchte, ebenso wie ich sie selbstverständlich mit der filmischen Umsetzung vergleichen darf.
    Ob du oder sonst jemand etwas auf meine Meinung gibt ist dabei eigentlich ziemlich Wumpe und ich wüsste auch nicht, was das zur Sache tut.

    Zitat

    Und nur um dein krudes Beispiel aufzugreifen. Einer flog über das Kuckucksnest war eine ziemlich gute Verfilmung und wäre auch allein für sich stehend ein toller Film. Das zum Vergleich herzunehmen ist ziemlich albern.

    Nein. Einfach nein. Ich könnte jetzt anfangen einen Mammutbeitrag darüber zu verfassen, wo ich im Detail erläutere, dass es in jedem Genre Referenzwerke gibt, an denen wiederum alles weitere gemessen werden muss und ausserdem könnten wir auch lang und breit darüber diskutieren, wie man die Qualität von Filmen überhaupt qauntifizierbar machen könnte. Aber das ist mir einfach zu dumm, vor allem da von dir eh nur schnippische one-liner als Gegenposition zu erwarten wären.
    Hier dennoch ein Beispiel, dass für dich vielleicht greifbarer ist. Star Wars hat 1977 im Sci-Fi - Bereich in vielerlei Hinsicht neue Standards gesetzt. Dabei ist selbstredend nicht die Narration gemeint, sondern eine Unzahl anderer Aspekte, vor allem in der handwerklichen Umsetzung, sodass er bis heute als Klassiker gilt (auch Menschen die damit nichts anfangen können, würden das wohl nicht bestreiten). Alles darauf folgende wurde Jahrzehnte lang, ja und wird zum Teil sogar bis zum heutigen Tag daran gemessen.
    Nun gibt es halt viele, viele Filmemacher und Experten vom Fach (nicht el_drogo), die der Meinung sind, das Peter Jackson mit der Herr der Ringe - Trilogie im Fantasy-Bereich ähnliches gelungen ist.
    Wenn also jemand sagt, dass er den Herrn der Ringe schwer zu ertragen findet oder damit überhaupt nichts anfangen kann, habe ich absolut kein Problem damit. Wenn allerdings jemand (du) behauptet, dass die Herr der Ringe Trilogie (als Fantasy Blockbuster) nicht für Qualität steht, dann ist das schön und gut, aber ich kann es als Argument für irgendwas halt nicht ernst nehmen.


    The Dragonknight

    Du hättest dir meinetwegen wirklich nicht die Mühe für eine weitere Hasstirade machen müssen. Ich wollte lediglich klarstellen, dass deine Meinung zu dieser Serie im Grunde schon feststand bevor du die ersten zwei Folgen geschaut hast (was dein eindrucksvoller Beitrag vom 18. August - den ich, ob dus glaubst oder nicht, ziemlich toll fand - ja schon illustriert hat) und es eigentlich ja auch quasi unmöglich ist, eine solch losgelöste Meinung überhaupt abzugeben, wenn man wie du, so tief in der Materie drinnen ist. Das hast du nun ja allerdings teilweise selbst eingeräumt und ist von daher auch ok für mich.
    Ich kann jeden eingeschworenen Fan des Tolkien-Universums verstehen der sagt, dass er nichts mit den bisherigen filmischen Umsetzungen anfangen kann. Wichtig wäre mir persönlich dabei nur immer, dass kritische Beiträge dann auch unter dieser Etikette verfasst werden. Es tut mir ehrlich leid für dich, dass du mit der Serie und dem was bisher auf Zelluloid gebannt wurde nicht viel anfangen konntest und ich finde die Frustration dahingehend auch nachvollziehbar (vor allem da du dir eigentlich auch nicht mehr erwarten kannst, je eine adäquate filmische Umsetzung zu erleben die für dich akzeptabel wäre).
    Also nichts für ungut.

    ich bin der singende, tanzende Abschaum der welt.

  • Das finde ich ganz interessant, weil die "versnobbten Adeligen" durchaus der Grundeindruck sind, den ich als Kind/Jugendliche aus HdR/Hobbit mitgenommen hatte. Ich glaube tatsächlich, dass sich dieser Eindruck nicht unerheblich durch den Konsum des Silmarillion löst, in dem die zunächst doch recht plakativ wirkenden Konflikte zwischen den Rassen begründet, ausgearbeitet und damit sehr viel plastischer werden.

    Was den Hobbit angeht bin ich da total bei dir. Die Waldelben von Düsterwald kommen dort wirklich sehr eingebildet und allgemein unsympathisch rüber. Im Herrn der Ringe wiederum (und das war für mich der prägendste Eindruck) empfinde ich die Elben als sich ihrer Überlegenheit bewusst, ohne dabei arrogant zu erscheinen (außer vielleicht ab und zu den Zwergen gegenüber). Gerade der Umgang mit den Hobbits ist sehr freundlich und respektvoll.

    Der einzige große Makel den ich dort sehe, ist das teilweise Desinteresse an den Belangen der Sterblichen (in den Büchern inklusive Mangel an Unterstützung im Krieg).

    Unter den Elben scheint es dort kaum Konflikte zu geben, geschweige denn politische Machtspiele. Zudem scheinen die Elben so wenig mit anderen Völkern zu interagieren, dass sie für viele (Hobbits/Menschen) schon fast den Status von entweder positiv oder negativ besetzten Sagengestalten innehaben, da sie noch nie welche gesehen haben.


    Im zweiten Zeitalter dürfte das bestimmt anders ausgesehen haben. Im Silmarillion gibt es diverse eher negativ charakterisierte Elben und auch mehr Konflikte zwischen verschiedenen Fraktionen der Elben sowie zwischen verschiedenen Völkern.

    Die politischen Vorgänge der Serie (z.B. Elrond schreibt eine Rede für Gil-galad) und die besatzungsartige Kontrolle der Südlande empfinde ich dennoch als irgendwie unpassend und bei zweiterem empfinde ich das eben als eine merkwürdige Herrscher-Untergebenen-Konstellation, die ich zwischen den beiden Völkern Elben und Menschen in den Büchern nie so wahrgenommen habe. Es hätte mich in der Serie nicht überrascht, wenn die Elben plötzlich Steuern eingetrieben hätten, was in den Büchern für mich undenkbar wäre.

    Das ist aber eine recht subjektive Wahrnehmung und ich kann sehr gut nachvollziehen, wenn die Elben von anderen anders wahrgenommen werden.


    By the way: Die Elben erscheinen irgendwie immer als recht homogene Masse, bei denen es zwar ein paar hervorstechende Persönlichkeiten/Herrscher gibt, ansonsten aber alle anderen auf hohem Niveau gleichgestellt sind - quasi den ganzen Tag in feinen Gewändern singen, lesen, künstlerisch tätig werden usw. Ich kann mir beim besten Willen keinen Elben vorstellen, der einfach nur Bauer ist oder sein Haus putzt. Solange Elben abgeschieden von den Menschen gelebt haben, habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht. Wahrscheinlich ist das einfach ein kleines Manko im World Building von Tolkien.

    Nun bei alltäglicherem Aufeinandertreffen von Elben und Menschen in der Serie erscheint mir dieser elbische Pomp, ohne dazugehörige Bedienstete/niedriger stehende Bevölkerungsschichten, plötzlich unrealistisch und irgendwie suspekt :/

  • Ich hab etwas nach der Hälfte von Folge 2 ausgemacht und werde mir das nicht länger angucken.
    Ich war ehrlich gesagt schon ab Minute fünf genervt.
    Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll: bei den 80er Jahre Hairstyles? Hab gedacht, jetzt müsste eigentlich nur noch Steve aus Stranger Things um die Ecke kommen - aber leider kam er nicht.
    Also gut, am schlimmsten - neben den Frisuren - finde ich eigentlich den kompletten Cast. Rein vong schauspielerischer Leistung her selten sowas grottenschlechtes gesehen. Sorry an all diejenigen, denen die Serie gefällt - selbst nach Tagen KANN ich einfach nichts Gutes an dieser Serie finden. Bei den Special Effects dachte ich mir, n bisschen weniger CGI oder was die da im Übermaß verwendet haben hätte der Serie gut getan. Für mich sah es aus wie CGI im Phantasialand und nach der drölfhundersten Plastiklaterne wollte ich nur noch kreischen, dermaßen brannten mir die Augen.
    Dialoge entweder komplett seicht oder künstlich geschwollen und vor allem von keinem überzeugend vorgetragen. Aber wie auch, bei dem Cast und Drehbuch.
    Dann nervte mich die Hektik. Gefühlt dauerte jede einzelne Sequenz nur paar Minuten, Cut, nächste, Romances musste ich auch nicht haben, also unterm Strich anderthalb Stunden Zeitverschwendung, die mich nicht einmal unterhielt. Da ich ohnehin nicht erwartet habe, dass die Story irgendwas mit Tolkien zu tun haben wird, war ich dahingehend tatsächlich überhaupt nicht enttäuscht.

  • Adar (Folge 3)

    Ok, der Ultra Slow-Mo shot von Galadriel zu Pferd am Strand von Numenor war selbst für mich ein wenig too much, das hatte schon irgendwie was ziemlich Albernes.

    Der Haarfuss-Teil war eher langweilig dieses mal. Auch wenn es wieder Neues über ihre Kultur zu erfahren gibt, ist der Arc im Grunde ja nur aufgrund der Ankunft des Fremden interessant und in dieser Hinsicht hat sich leider überhaupt nichts bewegt.

    Das wars dann allerdings schon mit der Kritik von meiner Seite.

    Auch wenn hauptsächlich weitere Figuren eingeführt und positioniert werden, fand ich auch diese Folge wieder absolut sehenswert. So lange Fantasy so toll aussieht kann die Story meinetwegen ruhig etwas langsamer vorangetrieben werden. Die Bilder von Numenor sind einfach nur atemberaubend. Ich habe auch irgendwo gelesen, dass der komplette Hafen, viele Statuen und andere Teile der Stadt als Setting aufgebaut wurden, ebenso wie das Schiff von Elendil. Der Aufwand hat sich wirklich gelohnt, es wirkt alles plastisch und realistisch. Die Vorwürfe, dass die Set-Designs künstlich und die Kostüme "cosplay-ig" wirken, kann ich mir eigentlich nur dadurch erklären, dass die Serie zum Teil sicher stark mit HotD verglichen wird und hier im Gegensatz dazu alles (bewusst) farbenfroher und weniger mittelalterlich/düster ausgelegt ist.

    Arondir ist lustigerweise dabei mein Lieblings-Elb zu werden, die Nicht-CGI Orks sehen (im Gegensatz zum Hobbit) in ihren Kostümen und Masken supertoll aus und der Kampf in der Grube war richtig cool choreographiert und eingefangen (und überraschenderweise sogar recht blutig).

    Nach wie vor plagt mich ein wenig die Ungewissheit, dass man die Serie durch einige komische Reveals (wie bspw. dass der Fremde Gandalf ist oder so) verhunzen könnte... Aber ich hoffe auf das Beste. Ansonsten bin ich immer noch voll dabei und freue mich aktuell jede Woche auf eine neue Folge HotD und RoP. Und ab dem 21. kommt dann auch noch Andor dazu, das wird ein richtig toller Serien-Herbst ^^

    ich bin der singende, tanzende Abschaum der welt.

  • In Folge drei gab es wieder Sachen die ich sehr schön fand und welche, die mich ziemlich rausgerissen haben.


    Die Guten zuerst:

    Númenor ist einfach wunderschön, da haben die entsprechenden Personen wirklich ganze Arbeit geleistet.


    Am Ende des Kampfes in der Grube war ich tatsächlich ziemlich emotional, das hätte ich nicht erwartet, nachdem man die Charaktere erst so kurz kennt.


    Was nicht so toll war:

    Ok, der Ultra Slow-Mo shot von Galadriel zu Pferd am Strand von Numenor war selbst für mich ein wenig too much, das hatte schon irgendwie was ziemlich Albernes.

    Das war wirklich unpassend und unfreiwillig komisch, insbesondere die Aufnahme von vorne. Ich body-shame ungern ein Pferd, aber ich habe selten ein so unfotogenes Pferd gesehen. Galadriel sah aus, als wäre die einzige Regieanweisung an die Schauspielerin gewesen, sie möge doch bitte so krass grinsen wie irgend möglich. Ich kann mir schwerlich vorstellen wie irgendjemand in der Produktionskette das gesehen hat und sich dachte: "Das strahlt Freude, Freiheit und Eleganz aus" oder was auch immer da das Ziel war.


    Arondir ist lustigerweise dabei mein Lieblings-Elb zu werden, die Nicht-CGI Orks sehen (im Gegensatz zum Hobbit) in ihren Kostümen und Masken supertoll aus und der Kampf in der Grube war richtig cool choreographiert und eingefangen (und überraschenderweise sogar recht blutig).

    Während ich das Ende des Kampfes auf emotionaler Ebene mochte, gefiel mir der Kampf selbst so gar nicht. Der Warg war für mein Empfinden irgendwie seltsam animiert, alle Elben außer Arondir wirkten klischeehaft inkompetent um Arondir als tollen Kämpfer hervorzuheben und gerade die überraschende Blutigkeit fand ich etwas unpassend, das erwarte ich bei HotD, aber nicht hier. Das ist ja an sich kein Kriterium dafür das das schlecht wäre, aber ich fand es persönlich recht unnötig.

    Ist wohl alles Geschmackssache.

  • weniger mittelalterlich/düster


    Du weißt, dass du mich beschwörst, wenn du "mittelalterlich" und die HBO Serien in einem Satz erwähnst. Wie gesagt: Da wird eine kindliche Fantasie einfach nur gegen eine pubertäre ausgetauscht. Das Mittelalter war knallbunt. Das ist der Färbehof, auf dem wir unsere Stoffe für 1450 haben färben lassen, alles pflanzlich:

    Färbehof - Farbkarte (faerbehof.de)

    Von den Schnitten bin ich ehrlichgesagt weder bei der einen noch der anderen Serie begeistert. Ist mir alles zu modern und bieder oder zum anderen Extrem zu albern. A&Rs "Green & Black" Kleider sind aus meiner Sicht auch unter Fantasyaspekten die ersten tageslichttauglichen. Aber rein farblich liegt Ringsdings tatsächlich näher an der Wirklichkeit als Dragobums.


    Zitat

    Der Haarfuss-Teil war eher langweilig dieses mal.


    Ich fand ihn dieses Mal tatsächlich spannender als in den ersten beiden Folgen. Dafür, dass sie so viel über Gemeinschaft und Zusammenhalt labern, sind das nämlich ganz schön darwinistische, kleine Fratzen.


    Zitat

    Das war wirklich unpassend und unfreiwillig komisch, insbesondere die Aufnahme von vorne. Ich body-shame ungern ein Pferd, aber ich habe selten ein so unfotogenes Pferd gesehen.


    Da kann ich mich nur anschließen. Ich finde, dass jeder der das "Frau auf weißem Pferd-Motiv" verwendet, 10 Stunden lang mit Pferdeäpfeln beworfen gehört. Ihr unfreiwillig grauenvolles Lächeln und die Zeitlupe haben nichts besser gemacht. Da verstehe ich ehrlich nicht, wie diese Szene überhaupt drinbleiben konnte. Zumal sie nicht wirklich irgendwas zu irgendwas beiträgt außer Kitsch.


    Zitat

    Die Bilder von Numenor sind einfach nur atemberaubend.


    Ja, einfach irre. Ich finde es billig, diese schönen Bilder immer nur mit viel Geld abzuschmettern. Das Designkonzept wird einfach von extrem talentierten Menschen erstellt.

    So große Kulleraugen hatte ich neuerdings erst beim Innendesign von Hogwarts für das kommende Computerspiel.


    In mir ist sehr viel Liebe für Wandteppiche und Buntglas.


    Zitat

    (wie bspw. dass der Fremde Gandalf ist oder so)


    Ich gehe irgendwie davon aus, dass das so ist. Warum wäre das schlimm?

    I have been despised by better men than you.

    Einmal editiert, zuletzt von Maegwin ()

  • Kristein

    Zitat

    Der Warg war für mein Empfinden irgendwie seltsam animiert, alle Elben außer Arondir wirkten klischeehaft inkompetent um Arondir als tollen Kämpfer hervorzuheben und gerade die überraschende Blutigkeit fand ich etwas unpassend, das erwarte ich bei HotD, aber nicht hier. Das ist ja an sich kein Kriterium dafür das das schlecht wäre, aber ich fand es persönlich recht unnötig.

    Der Warg weicht halt stark vom Design aus den P. Jackson Filmen ab und wirkt etwas comic-haft, ich hatte tatsächlich das Gefühl als hätte er ein psychopathisches Lächeln drauf. Fands aber cool. Aus meiner Sicht war der Gruben-Kampf bei weitem nicht blutig genug für einen HotD Vergleich aber halt eben blutiger als Herr der Ringe/Hobbit, ich empfand es als organisch, aber wie du sagst ist wohl Geschmacksache.


    Maegwin

    Zitat

    Du weißt, dass du mich beschwörst, wenn du "mittelalterlich" und die HBO Serien in einem Satz erwähnst.

    Verdammt nochmal Drogo warum schreibst du nicht einfach nur "düster"?!! :pinch:

    Du wirst dir vielleicht vorstellen können, dass ich da sicher nicht widerspreche und mich stattdessen in meine Schäm-Ecke verziehe. Das Argument (HotD-Vergleich) an sich würde ich dennoch mal so stehen lassen (auch wenn die breite Masse mit ihren Vorstellungen vom Mittelalter auf dem Holzweg ist).

    Zitat

    Ich fand ihn dieses Mal tatsächlich spannender als in den ersten beiden Folgen. Dafür, dass sie so viel über Gemeinschaft und Zusammenhalt labern, sind das nämlich ganz schön darwinistische, kleine Fratzen.

    Gelaber über Zusammenhalt etc. gabs halt in den ersten Folgen schon zur Genüge. Dass man dann allerdings einfach zurückgelassen wird, wenn man nicht mehr mithalten kann, fand ich auch ziemlich lustig. Trotzdem ist mir halt einfach zu wenig passiert. Klar, Nori hat die komische Sternenkarte aus dem grossen Buch der Gummibären geklaut, aber man hat weder was neues über den Fremden erfahren noch lässt sich etwas über den Zusammenhang fürs grosse Ganze erahnen. Ist jetzt aber auch nicht so, das mich das alles grossartig gestört hätte, ich war einfach nicht so richtig dabei und es kam das Gefühl auf "ich will sehen was bei den anderen passiert".

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    Ich gehe irgendwie davon aus, dass das so ist. Warum wäre das schlimm?

    Ich weiss nicht genau warum. Mir gefällt der Gedanke nicht. Auch wenn ich wohl einsehen muss, dass das die wahrscheinlichste Konstellation ist, wäre mir das einfach zu offensichtlich. Ausserdem ist Ian Mckellen als Gandalf irgendwie unantastbar für mich. Bei den anderen Neubesetzungen hatte ich da komischerweise gar keine Probleme (auch wenn Morfydd Clark freilich niemals den Anmut von Cate Blanchett erreichen wird, aber die Figur ist hier ja eh ganz anders ausgelegt). Jedenfalls- hier fände ich es einfach cool, wenn man sich getraut hätte (oder trauen würde) der Figur einen ganz anderen Hintergrund zu geben, womöglich dass er wirklich Sauron ist (inzwischen sehr unwahrscheinlich), oder dass er vielleicht sogar einer der beiden anderen Istari (also einer der blauen Zauberer) ist, über die man aus den Büchern ja eigentlich so gut wie nichts weiss. Da würden sich dann viele Möglichkeiten eröffnen der Figur sowohl einen "guten" als auch einen "bösen" Verlauf zu geben. Noch abgespaceter wäre natürlich Tom Bombadil, aber das kann ja eigentlich nicht sein. Ich glaube im Buch steht ja, das er eins der ältesten Wesen überhaupt ist (Tom war schon vor allem anderen da oder so ähnlich), von daher würde es natürlich nicht passen dass er irgendwann im zweiten Zeitalter vom Himmel fällt, aber naja, die Serie nimmt sich durchaus viele Freiheiten was Änderungen der Buchhandlung betrifft. Trotzdem sehr unwahrscheinlich (und ich möchte auch gar nicht daran denken, wie die Tolkien-Fans auf sowas reagieren würden).

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    Ja, einfach irre. Ich finde es billig, diese schönen Bilder immer nur mit viel Geld abzuschmettern. Das Designkonzept wird einfach von extrem talentierten Menschen erstellt.

    Sehe ich ganz genau so. Ich kann das Argument "die Serie hat ja auch einunddrölfzig Milliarden gekostet, also darf sie ruhig gut aussehen" einfach nicht mehr hören. Viel Geld ist keine Garantie für irgendwas. Es gibt genug Beispiele in der Filmwelt (kürzlich wieder The Gray man oder Red Notice) wo 200 Millionen ausgegeben wurden und dann weder inhaltlich noch optisch überzeugt haben. Ausserdem muss man das mit dem Budget aus meiner Sicht auch mal etwas realtivieren. Von der Milliarde gingen 250 Millionen an Lizenzgebühren drauf, bleiben noch 750 für 5 Staffeln a 8 Folgen, das wären dann knapp 19 Millionen pro Folge, womit wir dann beim Budget von HotD wären. Klar hat die erste Staffel wahrscheinlich deutlich mehr gekostet (einige sprechen von 465 Millionen, was ich persönlich bezweifle) als die künftigen, aber man darf auch nicht vergessen dass hierfür Settings, Infrastruktur, Kostüme und Requisiten geschaffen wurden, die für die folgenden Staffeln zum Teil sicherlich wieder verwendet werden können.

    ich bin der singende, tanzende Abschaum der welt.

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    Klar, Nori hat die komische Sternenkarte aus dem grossen Buch der Gummibären geklaut, aber man hat weder was neues über den Fremden erfahren noch lässt sich etwas über den Zusammenhang fürs grosse Ganze erahnen.


    Es ist zwar nur eine ganz kleine Kleinigkeit, aber er hat überrascht gewirkt, dass Feuer verbrennt. Das schwächt für mich die Glühwürmchen-Szene weiter als "versteht die Prinzipien der Welt noch nicht" hinsichtlich potentieller Boshaftigkeit aus.


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    Ich weiss nicht genau warum. Mir gefällt der Gedanke nicht. Auch wenn ich wohl einsehen muss, dass das die wahrscheinlichste Konstellation ist, wäre mir das einfach zu offensichtlich.


    Nun ja. Es gibt in HdR/Hobbit drei Kerle mit Rauschebart und auch wenn ich die Serie mag, scheinen mir die Macher die Komplexitätslatte nicht allzu hoch zu legen. Unbekannte Istari wurden hingegen von ihnen selbst in einem Interview impliziert. Es wäre also nicht völlig widersinnig den Leuten erstmal einen vermeintlichen Wiedererkennungswert zu geben und dann noch nach Unbekannt aufzulösen.


    Ich fand diesen Artikel sehr lesbar - wie werkkonform er ist, kann ich als Laie aber nur schwer einschätzen:


    Rings of Power’s Stranger: If meteor beard guy isn’t Gandalf, who is he? - Polygon


    Es gibt noch einen weiteren Artikel in dem Tom Bombadil als Stan Lee des Tolkien Universum erklärt wird, den fand ich amüsant.

    I have been despised by better men than you.

  • Noch abgespaceter wäre natürlich Tom Bombadil, aber das kann ja eigentlich nicht sein. Ich glaube im Buch steht ja, das er eins der ältesten Wesen überhaupt ist (Tom war schon vor allem anderen da oder so ähnlich)

    "Der Älteste bin ich. [...] Tom war hier vor dem Fluss und vor den Bäumen."

    In dem Kontext genau so ausschlaggebend: "Er machte Pfade vor den großen Leuten und sah die Kleinen Leute kommen."


    Wenn du mit den Vorlagen argumentierst, kann Gandalf aber noch weniger im RoP auftauchen. Während die Zitate aus HdR Toms geheimnisvollem Gerede entspringen, wissen wir aus dem Silmarilion, dass Gandalf und die anderen Istari erst im Dritten Zeitalter aufgetaucht sind und Círdan der Schiffbauer der Erste war, der von ihrer Ankunft im Mittelerde erfuhr.


    Wenn man Werkgetreue als Maßstab nimmt, sind von deinen Theorien die blauen Zauberer die einzige Möglichkeit. Die sind laut Silmarilion zwar mit den anderen Istari zusammen im Dritten Zeitalter erschienen, aber Tolkien hat laut Tolkien Gateway und dem Artikel, den Maegwin verlinkt hat, die Ankunft der Beiden später ins Zweite Zeitalter verschoben.

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