Amazon bringt Herr der Ringe - Serie heraus

  • Ich behaupte mal, dass man für 200 Mio (oder hat die LotR-Serie noch mehr gekostet?) sogar ein komplett neues, wokes Fantasy-Universum total überzeugend produzieren könnte.

    Statt dessen wird ein Klassiker verhunzt und Unmengen Geld dafür verpulvert...

    Sweet Sommerhobbit.


    The Hollywood Reporter has confirmed that Amazon will spend roughly NZ$650 million — $465 million in U.S. dollars — for just the first season of the show.

    I have been despised by better men than you.

    • Offizieller Beitrag

    @amparar: Also, mir fällt spontan keine einzige Serie ein, in der "Haltung der heiße Scheiß" ist und die Story irgendwie darunter leidet. Was wären denn da Beispiele?


    Trailer finde ich generell meist unerträglich, besonders im Kino, deswegen ist der Trailer für mich schonmal kein Maßstab. Von der HdR-Serie erwarte ich darüber hinaus gar nichts. Viel schlimmer als das als Filme getarnte Computerspiel "Der Hobbit" kann es eh nicht werden.

  • Also, mir fällt spontan keine einzige Serie ein, in der "Haltung der heiße Scheiß" ist und die Story irgendwie darunter leidet. Was wären denn da Beispiele?

    Die Frage war zwar nicht für mich, aber mir würden da spontan zwei Serien einfallen:


    1. Rookie wird ab der dritten Staffel absolut unerträglich. Nachdem die ersten beiden Staffeln wunderbare, lustige Cop-Story-Unterhaltung gewesen sind, haben ab Staffel 3 schlagartig "identity politics" Einzug gehalten. Plötzlich sind alle weißen, heterosexuellen Cops (und Politiker) schlagartig rassistisch, sexistisch, transphob, was-auch-immer, auch wenn sie in den ersten beiden Staffeln genau das explizit nicht waren, nur damit andere, nicht-weiße, nicht-heterosexuelle Charaktere sich von ihnen in jeder einzelnen Folge bei jedem zweiten Wort oder auch nur einem schiefen Blick benachteiligt oder angegriffen fühlen können. Und die Folgen enden grundsätzlich damit, dass irgendein Schwarzer oder ein Latino einem Weißen (Cop) erklärt, wieso er, selbst wenn er glaubt nicht rassistisch oder sexistisch zu sein und sich Mühe gibt sensibel im Umgang mit Minderheiten zu sein, es auf jeden Fall doch ist, egal was der Weiße tut oder zu tun versucht. Und das geht dann so lange, bis sich der inhärent rassistische Weiße gewissermaßen dafür entschuldigt, weiß zu sein.


    2. Und dann gäbe es da natürlich noch das mittlerweile berühmt berüchtigte Star Trek Diversity... äh, Discovery, aber um aufzuzählen, was daran alles nicht stimmt und kaum zu ertragen ist, bräuchte man vermutlich nicht mal einen eigenen Thread, sondern ein eigenes Forum.

    Lang lebe König Staublin, Herr der Mummers vom geheimnisvollen Volk der Doom.

    • Offizieller Beitrag

    Aegon_lebt!: The Rookie habe ich nie gesehen, aber das Thema ist nunmal in den Staaten extrem präsent und bestimmt da den Alltag, was natürlich nicht heißt, dass die Umsetzung der Thematik gelungen sein muss.

    Discovery ist einfach schlechtes Storytelling. Das ist letztlich halt ganz seichte Unterhaltung mit schwachen Drehbüchern, die auch nicht besser wäre, wenn der Hauptcharakter nicht schwarz wäre und es keine schwulen Nebencharaktere gäbe. Das finde ich total nebensächlich und hat für mich auch nichts damit zu tun, dass die Serie einfach stinklangweilig ist, weil die Story absolut uninteressant ist. Das wäre sie auch mit ausschließlich stark behaarten LKW-Fahrern als Charakteren.


    Ich gucke Serien am laufenden Band, bestimmt 50 bis 70 Staffeln im Jahr, und kann nun wirklich nicht sagen, dass Diversität die Serienlandschaft bestimmt. Das wird hochstilisiert, weil sich alle auf eine Serie stürzen, die einen schwarzen oder schwulen Hauptcharakter hat. Früher war das ganz normal, heute ist die Serie dann direkt "woke". Da muss man einfach mal die Kirche im Dorf lassen.

  • Das wäre sie auch mit ausschließlich stark behaarten LKW-Fahrern als Charakteren.

    Hmm, weiß ich nicht. Das würde es tatsächlich schon wieder irgendwie interessant machen, könnte ich mir vorstellen. Wenn auch nur weil es dann so absurd wäre.


    Zitat

    Das wird hochstilisiert, weil sich alle auf eine Serie stürzen, die einen schwarzen oder schwulen Hauptcharakter hat. Früher war das ganz normal, heute ist die Serie dann direkt "woke". Da muss man einfach mal die Kirche im Dorf lassen.

    Ach komm, das Problem sind doch nicht schwarze oder schwule Hauptcharaktere und das habe ich auch niemals gesagt. Das Problem ist, dass diese Typen von Charakteren mittlerweile häufig in Filme und Serien an Stellen hineingezwungen werden, wo sie vom Storytelling oder Worldbuilding her einfach nicht viel bis gar nichts zu suchen haben. Die schwarzen Zwerge und Elben in HdR oder dass man Rhaenyra in HotD offenbar eine lesbische Affäre andichten will sind doch das beste Beispiel dafür.

    Und wenn es nicht die Typen von Charakteren sind (ist ja nun nicht so, als ob es in den USA keine Schwarzen und Schwulen gäbe, die passen bei einer amerikanischen Cop-Serie wie Rookie da also schon hin), dann sind es die Themen, die einem mit voller Wucht in den Hals gerammt werden.


    Zitat

    das Thema ist nunmal in den Staaten extrem präsent und bestimmt da den Alltag, was natürlich nicht heißt, dass die Umsetzung der Thematik gelungen sein muss.

    Ja, exakt. Ganz genau. Ich sage ja auch weiß Gott nicht, dass man solche Themen völlig ausklammern sollte, nur weil es sich um Unterhaltung handelt. Aber wenn man es macht, dann sollte man es gut machen und nicht mit dem Vorschlaghammer, so dass einem jeder Spaß an der "Unterhaltung" vergeht.

    Genau das ist aber in der Serie Rookie passiert. Ein andere Beispiel wäre Superstore, wie mir gerade einfällt. Eine wirklich lustige Serie über die Angestellten in einem großen, amerikanischen Supermarkt. Alles fein, alles witzig, alles harmlos. Themen wie die Benachteiligung von Latinos und Schwarzen, die Probleme von körperlich Behinderten oder Vorurteile gegenüber Homosexuellen sind da sogar bereits behandelt worden, ohne dass es einem den Spaß verdorben hätte. Natürlich immer mit einem Augenzwinkern, aber dennoch ernst genug, um nicht an der falschen Stelle zu lachen. Dann kam die letzte Staffel und das Autorenteam wurde ausgewechselt. Schlagartig war es nicht mehr lustig, sondern ätzend und langweilig und belehrend, weil eben gar nicht gut gemacht.


    Ein weiteres Beispiel wäre Doctor Who. Ich weiß nicht, ob du Doctor Who verfolgst, aber wenn ja, dann kannst du mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass dir nicht aufgefallen ist, wie unglaublich schlecht und salbadernd (im Englischen gibt es das schöne Wort "preachy") das geworden ist seit Jodie Whittaker den Doctor spielt. Und das Problem ist hier ausdrücklich NICHT, dass der Doctor von einer Frau gespielt wird, sondern praktisch alles andere außen rum.


    Und das ist genau der Punkt. Es geht nicht um EINE Serie bei der zufällig mal ein Schwarzer und/oder Schwuler die Hauptrolle spielt, sondern um sehr, sehr viele Serien und Filme und nicht zuletzt auch um den Umgang mit Feedback. Bei manchen ist es okay, bei manchen wird es gut gemacht, bei manchen passt es zum Tenor/Inhalt/Setting der Serie/des Films, aber oft genug eben auch nicht. Wenn eine Fernsehserien unbedingt einen schwarzen Wikinger-Jarl (Verzeihung, sie haben ja auch das Geschlecht geändert, als ist es wohl eine Jarlin) oder eine schwarze Anne Boleyn haben will, was an Lächerlichkeit kaum zu überbieten ist... okay. Sollen sie machen. Dann müssen die Produzenten aber eben auch damit leben, dass es Leute gibt, die diesen Blödsinn beim Namen nennen und nicht jede Kritik sofort als Rassismus abstempeln.

    Lang lebe König Staublin, Herr der Mummers vom geheimnisvollen Volk der Doom.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Ach komm, das Problem sind doch nicht schwarze oder schwule Hauptcharaktere und das habe ich auch niemals gesagt. Das Problem ist, dass diese Typen von Charakteren mittlerweile häufig in Filme und Serien an Stellen hineingezwungen werden, wo sie vom Storytelling oder Worldbuilding her einfach nicht viel bis gar nichts zu suchen haben.

    Und genau das finde ich eben nicht, dass das "häufig" passiert. Es erscheinen jedes Jahr ca. 100 neue Serien (geschätzt). Jetzt hast du hier drei, vier Serien genannt, die teilweise schon ewig laufen, wo du diese neue Diversität wahrnimmst. Das ist aber schon sehr subjektiv und für mich kein statistischer Maßstab. Das, was du beschreibst, gibt es. Es gibt aber verdammt viel Serienoutput, ich würde sagen, die absolut überwiegende Mehrheit, wo so etwas null vorkommt.


    Dr. Who habe ich seit Tennant nicht mehr gesehen (wollte aber immer weiterschauen, finde leider nie englische Untertitel), da kann ich also nichts zu sagen, zu Superstore auch nichts. Bei Serien, die das Thema gut behandeln, fällt mir "This is us" und "The Boys", natürlich auf verschiedene Arten. Damit meine ich jetzt nicht dich, aber das ist doch schon vielen Leuten nicht recht. Natürlich muss man kein Rassist sein, um Kritik an solchen Inhalten zu üben, aber es gibt trotzdem echt viele Rassisten, die sich entsprechend äußern. Gerade schaue ich mal wieder Hannibal (die Serie). Die ist von 2013 und ein Hauptcharakter, der in den Büchern und den Verfilmungen ein Mann war (Freddie Lounds) ist weiblich besetzt. Da hat sich 2013 kein Mensch drüber aufgeregt und da war die Serie auch nicht woke oder divers, heute wäre auf Facebook und Twitter die Hölle los. Genauso bei Battlestar Galactica (Apollo). Dafür gibts in der Film- und Seriengeschichte noch genug Beispiele.
    Neulich gab's einen Riesenshitstorm, weil in der Netflix-Masters-of the universe-Serie Teela mehr Screentime hatte als He-Man. Meine Güte ...


    Ich will wirklich keinem verbieten, kritisch zu sein. Die Frage ist aber doch, ob man an seiner individuellen Wahrnehmung eine politische Indoktrination ablesen muss. Für mich ist das schon fast eine Verschwörungstheorie. Die Film- und Serienindustrie will uns politisch erziehen. Warum sollte sie das wollen? Sie will, dass wir einschalten, und sonst gar nichts. Die Mittel, um das zu erreichen, sind mal mehr und mal weniger gelungen.


    Was die LotR-Serie anbelangt, so sollte man vielleicht warten, bis wenigstens eine Folge gelaufen ist, bevor man draufhaut. Mir persönlich sind schwarze Elben und Zwerge als inhaltlicher "Fehler" lieber als vieles, was Jackson aus der Buchvorlage gemacht hat. Nur regt man sich über ersteres heutzutage mehr auf.

  • Da Tolkiens Werke zu meinen Hobbies zählen, war ich auch von Anfang an sehr gespannt als eine neue Serie in Mittelerde angekündigt wurde. Wie man auch in diesem Strang verfolgen kann, habe ich den Fortschritt der Entstehung der Serie dabei recht genau verfolgt. Was Amazon dabei als teuerste Serie aller Zeiten verkauft, wird dabei meines Erachtens ziemlich sicher einer der größten Flops mit wahrhaft epischen Ausmaßen.


    Aus meiner Sicht ist die fundamentale Kritik selbst vor Erscheinen an der Serie gerecht fertigt. Von Amazons Seite wird die Kritik dabei versucht abzuwehren, indem die Kritiker als Rassisten gebrandmarkt und von Amazon angegriffen werden und dabei natürlich die validen Punkte der Kritik ignoriert werden. Dabei ist die erzwungene Diversität bei der Besetzung nur ein Kritikpunkt, der vergleichsweise unwichtig ist, sich aber viel zu sehr drauf konzentriert wird (anscheinend auch hier im Strang).


    Aber der Reihe nach. (Das wird jetzt etwas länger/mehrere Posts).


    Amazon hat 2017 also die TV-Rechte zu Tolkiens Mittelerde für um die 250 Millionen Dollar gekauft. Zum ganzen Legendarium etwa? Nein, nur für die Appendices vom Herrn der Ringe, in dem bspw. gewisse geschichtliche Ereignisse skizziert werden.


    Es wurde also lange vermutet, dass die Handlung der Serie die Reisen eines jungen Aragorn zum Thema hat. Bald veröffentlichte Amazon allerdings eine Karte von Mittelerde inklusive Númenor als Karte der Serie. Es musste sich also um das Zweite Zeitalter handeln (LotR spielt Ende des Dritten Zeitalters). Eine Ära mit einer Menge Potenzial für eine epische Serie, wenn man mich fragt.


    Vieles blieb über die Serie lange Zeit im Verborgenen und Amazon hielt sich bedeckt.

    2019 gab es ein Interview der Deutschen Tolkien Gesellschaft mit Tom Shippey, einem angesehenen Tolkien-Experten, der u.a. Autor und Herausgeber einiger Werke zum Legendarium des Professors ist. Er war zu diesem Zeitpunkt als Berater in Lore-Fragen für die Serie tätig. In dem Interview ging es auch um die genauen Inhalte der Serie, die offensichtlich im Zweiten Zeitalter spielt. Shippey hielt sich größtenteils bedeckt, erwähnte aber beiläufig einen Hammer: Amazon besitzt die Rechte an den Geschehnissen des Zweiten Zeitalters gar nicht, sie dürfen nur verwenden, was in den Appendices über diese Ära geschrieben ist! Wie dreht man eine Verfilmung über eine Geschichte, deren Filmrechte man gar nicht besitzt, sondern nur von deren skizzenhafter Zusammenfassung? Genau, indem man diese Geschichte in den Drehbüchern einfach so lange umschreibt, bis sie zu den eigenen Filmrechten passt.


    Tom Shippey wurde nach Veröffentlichung des Interviews als Berater und Experte für die Vorlage betreffende Fragen der Serie entlassen. Er wurde durch Mariana Rios Maldonado ersetzt, jemanden der Tolkien-Fans noch vollkommen unbekannt war. Sie ist eine selbsterklärte feministische Aktivistin, die momentan zu dem Thema „Ethics, Femininity and the Encounter with the Other in J.R.R. Tolkien’s Middle-earth Narratives“ promoviert.


    Bald wurde der Name der Serie (Rings of Power) bekannt. Ein erstes Bild wurde veröffentlicht, das imo sehr gut aussah. Es zeigte Tirion in Valinor inklusive der beiden großen Bäume in der Ferne. Also doch nicht Zweites Zeitalter (die Bäume existierten nur vor Anbeginn der Zeitenzählung)? Egal, wird aus nem Prolog sein, sonst ergibt der Titel, der auf das Schmieden der Ringe der Macht im Zweiten Zeitalter anspielt, keinen Sinn.


    Währenddessen floppte Amazons andere große und teure Fantasy Serie Wheel of Time grandios. Ich kenne die Vorlage nicht, habe mir die Serie aber gespannt angeschaut und würde ihr wohlwollend so 5/10 geben. Bekannte von mir, die die Vorlage kennen sind eher so bei -1/10. Ich kann die Unterschiede zwischen Büchern und Serie hier nicht bewerten (anscheinend wurden massive und sinnfreie Änderungen vorgenommen), aber auch so war die Serie in allen Belangen mittelmäßig und letzten Endes vergisst man sie schnell. Kann Amazon einfach keine guten eigenen Serien produzieren? Ich hörte hingegen The Expanse oder The Boys seien sehr gut. Also kann Amazon nur kein Fantasy? Ich habe The Legend of Vox Machina geschaut und fand es durchaus unterhaltsam (die in der Serie beinhaltete Diversität ergibt für diese Welt auch durchaus Sinn und ist selbstredend deshalb kein Ding). Es gab also durchaus Hoffnung für Rings of Power. Nur weil WoT trotz großem Budgets nicht überzeugen konnte, musste das ja nicht für RoP gelten.


    Es erschienen dann bald die ersten Bilder und im Februar diesen Jahres ein erster Teaser und somit begann die Marketing und Werbe-Kampagne von Amazon für ihr neues Zugpferd am Serienhimmel.


    Und hier ging es erst richtig los…(ich verzichte im Folgenden auf Spoiler, da to spoil bekanntlich verderben heißt und ich nicht glaube, dass man diese Serie weiter verderben kann)


    Der erste Teaser (https://www.youtube.com/watch?v=v7v1hIkYH24), der bei 31 Mio views nur 131k Likes hat (und gemäß meiner Browser-Erweiterung 1,9 Mio Dislikes) zeigte u.a. eine im Eis kletternde und Armeen anführende Galadriel, die nebenbei in monsterverseuchten Höhlen rumkraucht. Dazu einen lächerlich aussehenden Elrond und Gil-Galad, den Hochkönig der Ñoldor, der bei wish wohl einen Goldumhang bestellt hat. Neben der offensichtlichen Fehlporträtierung von Galadriel, fiel auch eine Optik auf, die trotz hohen Budgets (es wird von ausgaben über 500 Millionen Dollar für die erste Staffel gesprochen, die mitunter aber schon Vorbereitungen für kommende Staffeln einschließt), billig wirkte. So zeigten bspw. das Reinzoomen in veröffentlichtes Teasermaterial und selbst bei bearbeiteten Hochglanz-Werbebildern offensichtlich bedruckte T-Shirts, die als Schuppenrüstungen fungierten. Mich persönlich stört am meisten, dass die Elben wie Menschen wirken. Hätten sie keine spitzen Ohren, wären sie nicht als Elben erkennbar. In Jacksons LotR hingegen bräuchte man keine spitzen Ohren, um den Zuschauern zu vermitteln, dass Arwen, Elrond, Galadriel, Celeborn, Legolas, Haldir und auch Thranduil in den wenig gelungenen Hobbit Verfilmungen keine Menschen sind.


    Dieses Video fasst die Probleme mit dem Kostümdesign von RoP mMn gut zusammen: https://www.youtube.com/watch?v=KoqbcB2SuZ4


    Soviel zu den kanonischen Charakteren. Die Erscheinung des Trailers begleitende Exklusivartikel von Entertainment Weekly ließen aber noch schlimmeres ahnen als das enttäuschende veröffentlichte Bildmaterial. Dort werden die Hauptcharaktere der Serie vorgestellt. Neben den kanonischen Charakteren, die schon dort fehlcharakterisiert werden (Galadriel wird bspw. noch als „jung“, "kriegerisch" und „ungestüm“ beschrieben; Elrond als politisch ehrgeiziger junger Adeliger). So werden dort eine Reihe von der Serie originären, unkanonischen Charakteren vorgestellt. So u.a. eine alleinerziehende menschliche Frau, die eine verbotene Romanze mit einem Waldelb verfolgt (der zum Anstoß von vielen zudem dunkelhäutig und äußerst kurzharig ist), eine dunkelhäutige, bartlose Zwergin und ein Harfoot, die laut Amazon die Vorgänger von Hobbits sind. Zudem wurden die Jahrtausende währenden Ereignisse des Zweiten Zeitalters auf wenige Jahre heruntergebrochen und verkürzt, damit man nicht jede Staffel alle nicht-elbischen Charaktere wechseln müsse.


    Allein bei diesen massiven Abweichungen von der Vorlage, die für Tolkien-Fans ersichtlich sind, müssten schon alle Alarmglocken klingeln. Sie widersprechen entweder direkt Fakten aus Tolkiens Legendarium oder verstoßen gegen die großen Themen seiner Geschichten im Allgemeinen oder des Zweiten Zeitalters im Speziellen.

    "Not every man has it in him to be Prince Aemon the Dragonknight." -Wyman Manderly


    Ceterum censeo Casimirem esse delendum.

  • Skizzenhafte Beispiele (ich kann nicht auf alle Verstöße gegen den Geist von Tolkiens Werken detailreich eingehen, dann schriebe ich nochmal 5000 Wörter):


    Harfoots sind eigentlich einer der großen Hobbitstämme, sie sind keine Proto-Hobbits. Hobbits haben im Zweiten Zeitalter (ZZ) aber genau gar nichts beizutragen und sind auch nicht in den Appendices im ZZ erwähnt, dürfen demnach nicht verwendet werden. Da Amazon aber aus Gründen Hobbits zeigen möchte, nennen sie diese einfach Harfoots. Rechtsproblem gelöst.


    Das Zweite Zeitalter und der Fall von Númenor haben ganz zentral das menschliche Streben nach Unsterblichkeit, bzw. die Obsession damit zum Thema. Die ohnehin mit langem Leben gesegneten Könige von Númenor (sie werden mitunter über 400 Jahre alt), entfernen sich langsam von Gott und ihren Traditionen und verlieren sich in neuen technischen Erfindungen, Dekadenz und Hochmut. Das lässt sich nicht glaubhaft in wenigen Jahren darstellen.


    Zudem lud Amazon Tolkien-„Superfans” (=Influencer, die nicht einmal wissen wie das Auenland heißt) zu einem gemeinsamen Schauen der Teaser Veröffentlichung ein und befragte sie danach zum gesehenen. Diese Superfans-Videos wurden in diversen Sprachen und für diverse Länder produziert und sind an Fremdscham kaum zu überbieten. Deutsche „Superfans“ als Beispiel (das Britische Video wurde von Amazon recht schnell gelöscht).


    https://www.youtube.com/watch?v=lbY1a3RVcUM


    Offensichtliches Thema, über das in all diesen „Superfans“-Videos geredet wurde (oder werden sollte), war die große Diversität im Cast und die gesteigerte Repräsentation und die Modernisierung des Themas.


    Das sind auch die Punkte, welche die beiden Showrunner (die übrigens absolut unbeschriebene Blätter sind und nahezu keine Referenzen vorzuweisen haben, aber von JarJar Abrams empfohlen wurden) in jedem Interview hervorheben.


    „It felt only natural to us that an adaptation of Tolkien’s work would reflect what the world actually looks like. Tolkien is for everyone.“


    Klar, Mittelerde muss ja auch wie Downtown LA aussehen, das fühlt sich nur natürlich an.


    “Can we come up with the novel Tolkien never wrote and do it as the mega-event series that could only happen now?"


    Wie wäre es damit erst einmal die Geschichte zu adaptieren, die Tolkien wirklich geschrieben hat? Übernehmt euch nicht.



    Wenn man unbedingt Diversität unterbringen möchte, bietet Mittelerde übrigens genug Möglichkeiten dazu. Man könnte ostasiatisch aussehende Menschen aus Rhûn oder schwarzafrikanisch aussehende Menschen aus Harad zeigen, die sich dem Einfluss Saurons, der diese Völker unterjocht, widersetzen.


    Auch Númenor kann durchaus als multiethnisches Reich gezeigt werden, da habe ich nichts gegen. Als Seefahrervolk hatten sie Kolonien bis weit in den Süden Mittelerdes hinein und einer der Gründerstämme von Númenor wird auch als „swarthy“ beschrieben, wobei es da Diskussionen gibt welche Hautfarbe genau Tolkien damit meinte.


    So darf die Regentin Tar-Míriel, die in der Serie von einer dunkelhäutigen Darstellerin verkörpert wird auch so aussehen, das ist mit der Vorlage vereinbar. Bei einem Elb oder Zwerg oder auch Hobbit - Entschuldigung, Harfoot - wird es da nun einmal schwierig.


    Es kamen ein weiterer Teaser (https://www.youtube.com/watch?v=ewgCqJDI_Nk) und ein Haupttrailer (https://www.youtube.com/watch?v=uYnQDsaxHZU) hinaus. Beide zementierten nur den Eindruck, dass „based on the works of JRR Tolkien“ nur ein schlechter Witz ist und zeigen mitunter zudem erstmals Dialoge, die von der Qualität her auch aus GoT Staffel 8 sein könnten. Das Verhältnis von Likes und Dislikes spricht hier auch Bände.


    Ein weiterer Trend von Produktionen Hollywoods zeichnet sich hier auch ab: Männer sind oftmals Schurken oder Idioten, Frauen halten den Laden zusammen. Während Gil-Galad, Elrond und Ar-Pharazôn ihr eigenes Süppchen kochen, erkennen Galadriel, Tar-Míriel und diese neue menschliche alleinerziehende Heilerin die wahre Bedrohung im Verborgenen.


    Zusätzliche Kirschen auf der Torte: Gandalf, der eigentlich erst im Dritten Zeitalter mit den anderen Istari nach Mittelerde kommt (und deswegen aus rechtlichen Gründen auch nicht Gandalf genannt werden darf), wird in einem Meteor nach Mittelerde geschickt, der bei den Hobbits Harfoots einschlägt. Dies begründet seine immer-währende Freundschaft zu diesem unscheinbaren Volk.


    Galadriel, die kanonisch eigentlich schon längst mit Celeborn verheiratet und Mutter sein müsste, hat romantisches Interesse am Númenórean "Halbrand", der unbekannterweise aber eigentlich Sauron in menschlicher, attraktiver Form ist (=Annatar, dieser Name Saurons darf aber aus Rechtsgründen nicht verwendet werden).


    In Interviews mit dem Cast stellen einige Darsteller auch heraus, was für sie oder Amazon an dieser Serie das wirklich Wichtige ist. Hier bspw. ein Zusammenschnitt (erste 2min): https://www.youtube.com/watch?v=XIXsrEn144I


    Man muss den Kanal und die Aussagen nicht mögen, aber ich fand den Zusammenschnitt recht amüsant.


    Zusammenfassend kann man sagen, dass Amazon eine Serie produziert hat, die Tolkiens Werk pervertiert und kaum als Adaption gesehen werden kann. Diese Show ist eindeutig nicht für Tolkien-Fans gemacht. Amazon möchte mit dieser Show also neue Gruppen erschließen, indem Mittelerde austauschbar gemacht und die Geschichte verdummt wird. Eine Strategie, die mMn nicht erfolgreich sein wird. Fans der Vorlage werden dieses Machwerk verabscheuen und andere werden es schnell vergessen und mit der nächsten Serie fortfahren, wie bei Wheel of Time. Ich glaube kaum, dass diese Serie ein Fandom entwickeln kann wie es bspw. GoT tat. Bei den Ausgaben, die Amazon in RoP buttert müssen sie sich aber mehr erhoffen.


    Die Tolkien Fans schlagen jedoch zurück. Jede Veröffentlichung von Amazon auf YouTube zu RoP wird in den Hades runtergewählt und in den Kommentaren getrollt. Amazon versucht natürlich das schlimmste vom kommenden Flop abzuwenden und attackiert nun vermehrt die Fans als Rassisten, löscht eigene Videos, oder veröffentlich neue Schnipsel nur auf Prime Video selbst, um Kommentaren und Dislikes zu entgehen. Zudem wurden Tolkien-Wikis versucht so umzuschreiben, dass der Kanon besser mit den Änderungen der Serie in Einklang zu bringen ist. Da sind wahrhafte Editier-Kriege ausgebrochen.


    Die neue Tolkien-Expertin Mariana Rios Maldonado zu den Fans:


    “Obviously there was going to be push and backlash, but the question is from whom? Who are these people that feel so threatened or disgusted by the idea that an elf is Black or Latino or Asian?”


    Niemand fühlt sich dadurch bedroht, es ist nur nicht in Einklang zu bringen mit der Vorlage.

    Es wird natürlich versucht so zu drehen, dass Tolkien-Fans "toxisch" seien. Ich sehe allerdings eher einen enormen Zusammenhalt einer Community, die sich gegen eine absolute Verschandelung eines ihrer Lieblingswerke richtet. Dabei schießen einige sicherlich auch über das Ziel hinaus, aber mMn ist der allergrößte Teil der Kritik gerechtfertigt. Amazon maßt sich an Tolkiens Welt verbessern zu können, dabei wäre die Energiekrise gelöst, wenn wir einen Generator ans Grab des Professors anschließen würden, so wie der im Grab rotieren muss.



    Bemerkenswert ist übrigens, dass ich niemanden kenne oder selbst im Internet gelesen habe, der für diese Serie gehyped ist. Die Leute hoffen höchstens noch auf das beste trotz dem gezeigten Material.


    „Wartet die erste Folge/Staffel etc ab“ ist dabei eine beliebte Floskel. Man soll also alle Informationen, die jetzt schon klar machen, dass die Serie fubar ist, ausblenden und so tun als würde das Erscheinen des gesamten Produkt dieses Gesamtbild noch besser als schlechter machen. Mein Highlight diesbezüglich ist folgender Tweet (siehe Anhang.)



    Glaubt nicht was ihr seht! Vetraut lieber den Showrunnern statt euren Augen und eurem Verstand! Und wenns immernoch Mist ist wartet mindestens bis Staffel 3!


    „Aber der Hobbit war auch schlecht“. Whataboutism. Die Hobbit Verfilmung von PJ ist ein Thema für sich und nur weil dieser schlecht war macht es Amazons Murks nicht besser. Am Ende wird der Hobbit im Vergleich zu RoP als akribisch buchgetreue Verfilmung gelten.


    Hier noch ein paar kurze Auschnitte von Promo-Material, die für sich selbst sprechen. Vergesst dabei nicht, dass dieses offizielles Promo Material ist. Amazon sucht also diese Szenen aus bzw. verwendet dies als Werbung für ihre Show.


    Die Charakterkollage, die zur grandiosen Meme-Vorlage geworden ist: https://ew.com/tv/the-lord-of-…ngs-of-power-cover-story/


    Der berüchtigte Galadriel-Sprung: https://www.youtube.com/watch?v=B8V8yVunSnI


    (leider muss diese Qualität herhalten, das originale Promo-video wurde von Amazon gelöscht).

  • Ich bin prinzipiell eine Verteidigerin von mehr Diversität in der Serien- und Filmlandschaft. In den vergangenen Jahrzehnten gab es da zu wenig oder oft vorurteilsbehaftete Darstellungen von Homosexualität, nicht weißen Menschen und auch Frauen. Entsprechend finde ich selbst eine Überkompensation durchaus gerechtfertigt und störe mich da selten dran. ABER die Einbindung von mehr Diversität sollte dennoch auf sinnvolle Art erfolgen und kein Schutzschild vor begründeter Kritik hinsichtlich des Drehbuchs, oder technischen Aspekten wie Kameraführung, Schnitt, Kostüm und Make Up etc. sein.


    Was bedeutet hier sinnvoll? Ich würde sagen, dass die Gruppe die hier durch Einbeziehung angesprochen werden soll sich auch tatsächlich einbezogen fühlt. Ich denke bei Ansiedlung der Story nahe der heutigen Zeit (abhängig vom Setting) sowie bei Science Fiction und Fantasy kann das gut funktionieren. Bei Historien-Sachen kommt das sehr aufs Setting und den Ton der Serie/des Films an. Da gibt es auch Beispiele bei denen das, denke ich, gut funktioniert. Wenn aber in einem Historiendrama im Hintergrund ein Schwarzer zu sehen ist, während alle Hauptdarsteller weiß sind, bringt das denke ich niemandem was. Und auch wenn spezifische historische Personen dargestellt werden, frage ich mich, ob sich da nun wirklich Leute repräsentiert fühlen, wenn klar ist, dass die Darstellung nicht historisch korrekt ist. Aber da will ich mich auch nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen, da es mich selbst nicht betrifft.


    Wohler fühle ich mich dabei über einige Darstellungen von "starken" Frauen herzuziehen. Da bin ich starke Verfechterin von mehr weiblichen Rollen, aber eben dort wo es realistisch Sinn macht und dann lieber drei "normale" weibliche Charakter als eine Super-Überfrau, die alles kann und in allem viel besser ist als alle (besonders männliche) anderen.


    Problematisch wird es immer für mich, und das passiert scheinbar bei Rings of Power, wenn jegliche Kritik von den Produzenten auf Rassismus usw. abgewälzt wird, obwohl das eigentliche Problem woanders liegt.


    Die Einbeziehung von Schauspielern und Schauspielerinnen anderer Hautfarbe stört mich hier wenig, ich finde das Streben nach mehr Diversität wie gesagt durchaus nachvollziehbar. Und obwohl es möglich gewesen wäre das eben über östliche und südliche Völker anders einzubinden, kann ich verstehen dass man eben dieses "nur weiße können Elben oder Zwerge sein" vermeiden wollte, da das dann schon für entsprechende Fantasyfans ausschließend wirken kann.


    Tatsächlich finde ich die dunkelhäutige Zwergin visuell sehr interessant, das stört mich überhaupt nicht (ein Bart wäre cool gewesen, könnte aber auch stellenweise lächerlich wirken). Der Schauspieler der den dunkelhäutigen Elben spielt, hat finde ich recht passende Gesichtszüge, da finde ich das Casting also auch ok. In meinem Kopf ist was Elben (oder auch Elfen in anderen Werken) ausmacht eher eine allgemeine Eleganz und "Übermenschlichkeit" und da kann man denke ich in allen Ethnien passende Schauspieler und Schauspielerinnen finden.


    Was mich an dem was ich bisher gesehen habe wirklich stört:


    - Galadriels Charakterisierung - eben wieder diese unnötige Super-Überfrau, Galadriel in der Vorlage war schon toll genug.


    - das Styling + Belichtung usw. - da stimme ich The Dragon Knight zu. Den Elben fehlt einfach diese Andersartigkeit, das sind einfach nur Menschen mit seltsamen Ohren (selbst die fand ich in der Herr der Ringe Verfilmung deutlich besser gemacht)


    - besonders Elrond finde ich sehr unpassend - sowohl im Styling als auch Casting, ich mochte den Schauspieler schon als jungen Ned Stark nicht besonders


    - die Protohobbits - das Styling funktioniert hier auch gar nicht für mich, da ist einfach zu viel Trara


    - insgesamt funktioniert für mich das visuelle oft nicht - zu viel CGI, wenig athmosphärische Belichtung usw.


    - dieses ganze Schlupflochgesuche, um den Mangel an Rechten zu umgehen, finde ich auch sehr suspekt


    Inhaltlich gibt es ein paar Sachen, die nicht so toll klingen, aber da warte ich dann doch lieber bis ich die Serie tatsächlich gesehen habe, bevor ich ein Urteil fälle. Tatsächlich fand ich den letzten Trailer den ich gesehen habe auch bedeutend besser als die vorigen (lag zu einem Großteil wahrscheinlich an doch recht passender Musik). Ich bewahre mir ein kleines bisschen Hoffnung. Zum Glück bin ich auch ganz gut dazu in der Lage Verfilmungen gedanklich von der Vorlage zu entkoppeln.

    Einmal editiert, zuletzt von Kristein ()

  • Ein weiteres Beispiel wäre Doctor Who.

    Da würde ich wirklich sagen, dass es die letzten Jahre mit 13 eher an oft sehr schlechten und teils auch nur schlecht in die Gesamtstory passenden Drehbüchern, Handlungssträngen lag als an den Cast an sich. Das mit dem preachy ist für mich eher eine Wahrnehmung, die ich nicht teile -höchstens das manches deutlich schlechter umgesetzt war als relativ in anderen Zeiten.

    Das fing allerdings auch schon bei 12 an, wenn es da vielleicht ein paar mehr Glanzlichter gab. Hoffe mit dem neuen alten neuen Showrunner wird das wieder solider (manche wirds freuen, hat er doch dem Doctor in der neuen Serie z.B. seinen vegetarismus abgewöhnt ;) ).


    Da Tolkiens Werke zu meinen Hobbies zählen

    wow... muss ja sagen, dass ich der Serie bisher eher recht gleichgültig entgegengeschaut habe (zumal derzeit kein prime), aber damit hast du mir gerade eher nochmal mehr Interesse gemacht die Buchvorlagen zu lesen/hören :)

  • Ich bin die Tage über einen Ausschnitt mit Dialog zwischen Galadriel und dem jungen Ned Stark gestolpert und fand das Dargebotene recht hölzern. Dazu kommt bei mir noch, dass es mir unmöglich ist, den Elrond-Darsteller in irgendeiner Form als Elb zu akzeptieren. Das sollen überirdisch schöne und anmutige Wesen sein und dann kommt da dieser Kerl um die Ecke, der beim Bierkauf immer noch den Ausweis vorzeigen muss :crazy:

    Die komischen Ohren irritieren mich auch hochgradig. Das sah in Peter Jacksons wesentlich besser aus. Dazu kommt optisch noch:

    So zeigten bspw. das Reinzoomen in veröffentlichtes Teasermaterial und selbst bei bearbeiteten Hochglanz-Werbebildern offensichtlich bedruckte T-Shirts, die als Schuppenrüstungen fungierten

    Jetzt, wo ich weiß, dass das existiert, könnte ich die Serie eh nicht mehr schauen, ohne die ganze Zeit auf die Optik zu achten.

    Seit ich von der Geschichte mit den Rechten erfahren habe und dass das Drehbuch praktisch jeden potentiellen Rechtsverstoß umschiffen muss, ist mein Interesse eh schon stark gesunken und nur noch vorhanden, weil ich ein Bankett für die Memes erwarte.


    Zudem lud Amazon Tolkien-„Superfans” (=Influencer, die nicht einmal wissen wie das Auenland heißt) zu einem gemeinsamen Schauen der Teaser Veröffentlichung ein und befragte sie danach zum gesehenen. Diese Superfans-Videos wurden in diversen Sprachen und für diverse Länder produziert und sind an Fremdscham kaum zu überbieten. Deutsche „Superfans“ als Beispiel (das Britische Video wurde von Amazon recht schnell gelöscht).


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Ich bin ziemlich beeindruckt von der krassen Frequenz mit der das Wort "krass" verwendet wird und sehr verwundert von der Vorstellung, dass sich irgendjemand das angeschaut hat und danach gesagt haben muss:"Ja, das ist gutes Promo-Material! Können wir so veröffentlichen!"

    Mir macht es das besprochene Material eher madig, aber Ahnungslosigkeit scheint im Tolkien-Kosmos des Jahres 2022 sehr hilfreich zu sein... Ich habe einmal das Silmarillion und jeweils 2x den Hobbit sowie den Herr der Ringe gelesen. Dazu die Filme (also die alten) mehrfach gesehen. Würde Amazon mich als Superfan betiteln, wäre mir das massiv unangenehm, aber diese Leute sind so schmerzfrei, dass die sich mit ihrer Unwissenheit trotzdem vor eine Kamera setzen und das ins Internet setzen lassen :pinch:

    Dafür ist die Kommentarsektion ganz unterhaltsam.


    Und noch zum fett markierten Textteil: Das einem Anbieter sein Promomaterial so unangenehm ist, dass er es lieber zurücknimmt/-hält, erinnert mich stark an die nie erschienene, finale Folge von Inside the Episode und das TRoP diesen Punkt schon vor der ersten Folge erreicht hat, ist einfach kein gutes Omen.

    Bei uns im Norden werden die Gesetze der Gastfreundschaft noch immer in Ehren gehalten. ~ Roose Bolton

  • Zudem lud Amazon Tolkien-„Superfans” (=Influencer, die nicht einmal wissen wie das Auenland heißt) zu einem gemeinsamen Schauen der Teaser Veröffentlichung ein und befragte sie danach zum gesehenen. Diese Superfans-Videos wurden in diversen Sprachen und für diverse Länder produziert und sind an Fremdscham kaum zu überbieten. Deutsche „Superfans“ als Beispiel (das Britische Video wurde von Amazon recht schnell gelöscht).


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Offensichtliches Thema, über das in all diesen „Superfans“-Videos geredet wurde (oder werden sollte), war die große Diversität im Cast und die gesteigerte Repräsentation und die Modernisierung des Themas.

    Danke für die 19 Minuten Comedy von selbsternannten Herr der Ringe Nerds. Ich habe keine enge emotionale Bindung zu HdR, deshalb konnte ich gut über das zum Besten gegebene detaillierte Fachwissen lachen, aber ich denke, wenn es solche Gesprächsrunden auf ähnlichem Niveau über ASOIAF gäbe, würde ich ersticken, also fühle ich da mit dir und allen anderen.


    Fairerweise wurde allerdings mE nicht über die Diversität im Cast usw. geredet, wäre vermutlich aber besser und weniger peinlich für die vier Herr der Ringe Nerds geworden.

    • Offizieller Beitrag

    "Diese Korsaren aus Umbar oder wie die heißen ... und bei Der Hobbit war Gandalf nicht dabei, oder?" Ja, sind wirklich krasse Nerds, Bro, das muss man schon "appreciaten", wie die safe "abgenerdet" haben ... Puh. Und nach ansehen dieses Trailers, in dem die Charaktere eingeblendet werden, nehme ich meine abwartende Haltung zurück und räume ein: Ja, wird leider scheiße.

  • Danke für die ausführliche Darstellung des Sachverhaltes, Dragonknight. Ich habe mir so etwas gedacht. Aber nun weiß ich ich es auch.

    Krass! Voll krass.

    Richtig krass.

    Soooo krass ei.

    There are but two types of people in the world:
    1. Those who can extrapolate from incomplete data!

  • Fairerweise wurde allerdings mE nicht über die Diversität im Cast usw. geredet, wäre vermutlich aber besser und weniger peinlich für die vier Herr der Ringe Nerds geworden.

    Das stimmt, das habe ich mit anderen Superfan-Videos verwechselt. Den Inhalt des deutschen Videos habe ich wohl auch schnell verdrängt. Aber wie gesagt, will ich das große Diversitätsthema eh nicht noch einmal aufrollen. Nur so viel: auch wenn man die Diversität erhöhen möchte, so gibt es wie gesagt sicherlich bessere Möglichkeiten als dies in RoP getan wurde und außerdem stört mich der starke Fokus auf das Thema in den Promoartikeln und -interviews zur Serie. Das ist kein gutes Zeichen, weil anscheinend sonst nichts relevantes Positives als Werbung für die Serie genannt werden kann außer: "Wir haben übrigens jetzt auch ganz viele Diversität bei Ethnien und starke Frauen." Wobei letzteres irgendwie immer zu heißen scheint, dass man Frauen de facto zu Männern machen muss, wie jetzt bei Krieger-Galadriel, Befehlshaberin der Armeen von Gil-Galad und ohne ihr Schwert nutzlos (s.u.).


    Gestern ist aber der finale Trailer veröffentlicht worden und nach dem Ansehen muss ich gestehen, dass ich die Serie viel zu hart bewertet habe.

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Frei nach dem Joker: "I thought the Second Age and thus the show was a tragedy. Now I realise it is comedy."


    Ich habe das ganze also im falschen Genre bewertet. Als Komödie scheint es mir durchaus noch Hoffnung geben zu können, dass mich die Show sehr gut unterhält. Ich musste beim neuen Trailer streckenweise wirklich lachen und auch dieses kurze neue Promomaterial mit Elrond beim Dinner zu Gast bei den Zwergen belegt meine These, dass die Serie als Komödie angelegt ist.

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    "Not every man has it in him to be Prince Aemon the Dragonknight." -Wyman Manderly


    Ceterum censeo Casimirem esse delendum.

  • Meine Grunderwartungshaltung an Trailer ist zwar ebenfalls gering (zumal dieser hier wohl an das Superbowl-Publikum gerichtet war), zu Lasten der HdR-Serie ist der von Andor allerdings herausragend.


    Ich bin sehr sensibel, was Dialogtiefe betrifft und bei..


    OOoooh, es ist so schlimm..

    Ja, es war noch nie so schlimm..

    Ohja.. unfassbar Schlimmes kommt..


    ..fange ich an mich mental zu übergeben.

    I have been despised by better men than you.

  • Ich kann mir nicht helfen- ich fand die ersten zwei Folgen fantastisch.

    Die Kinematographie dieser Serie ist absolut unglaublich. Das ist nochmal ne ganz andere Hausnummer als GoT oder HotD. Eigentlich sind 75 zoll schon zu klein für das was man hier zu sehen bekommt, das wäre ganz klar etwas für die ganz grosse Leinwand.

    Es gibt mir echt Rätsel auf, wie es der trailer geschafft hat bei den selben shots so mittelmässig und irgendwie billig auszusehen. Davon ist absolut nichts mehr zu spüren.

    Neben den vielen atemberaubenden Ultra-Totalen gibt es gleichzeitg auch so viele tolle und präzise Super-Nahaufnahmen, die die Detailverliebtheit der Serie offenbaren, dass wirklich jede einzelne Szene eine Freude ist. Ich bin absolut hooked.

    Ich bin im Tolkien-Universum wirklich nicht drinnen, steinigt mich also bitte nicht- aber die ersten 2 Folgen dieser Serie sind 100 mal besser und schöner als regelrecht alles was man im Hobbit zu sehen kriegt und so frisch nach dem Sehen bin ich echt geneigt zu sagen dass es sogar an die LotR-Trilogie heranreicht.

    ich bin der singende, tanzende Abschaum der welt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!