Naja, es gibt auch Charaktere, die scheinbar solche Todessehnsucht haben, dass sie völlig ungeschützt auf Bewaffnete zulaufen und natürlich dann erschossen werden. (Timm)
[...]In einem anderen Bereich hier im Forum zu einer anderen Serie wäre das wahrscheinlich seitenlang diskutiert worden.
Ebenso darf man gerne auch darüber diskutieren, wie viele Leute beim Gefängnisausbruch eigentlich so einen Sprung aus drölfzig Metern ins Wasser überleben… und wie viele Leute überhaupt in der Lage sind eine offensichtlich immens große Strecke zu schwimmen. Die Überlebenswahrscheinlichkeit, wenn man die beiden Dinge dann sogar kombiniert, halte ich durchaus für interessant.
Dass du diese beiden Dinge heranziehen musst, zeigt in der Tat wie wenig Angriffsfläche die Serie bietet. Timm rennt offenbar zu Bix um nach dieser zu sehen (sie befindet sich in einer Lage, für die er mindestens mitverantwortlich ist) und nicht um die Wachleute anzugreifen, er tut dies auch nicht in für bewaffnete Polizisten bedrohlicher Weise. So wenig wie ich damit rechnen würde, in so einer Situation von einem Polizisten direkt erschossen zu werden, so wenig habe ich damit gerechnet, dass Timm sofort erschossen wird - und er anscheinend auch nicht.
Beim Gefängnisausbruch hatte ich im ersten Moment auch ein Fragezeichen vor dem Kopf - das soll jetzt das Ende des Aufstands sein? Tatsächlich ist es aber wiedermal eine erstaunlich gelungene Lösung - die Überlebenswahrscheinlichkeit ist ohnehin nahe Null, die Gefangenen wissen, wo ihr Gefängnis platziert ist, sie wissen, dass das Imperium jederzeit Verstärkung schicken kann oder den Planeten mit einem Sternenzerstörer in Schutt und Asche legen kann, sie haben eigentlich keine reellen Handlungsoptionen. Deswegen will ja auch eigentlich kaum jemand einen Ausbruch riskieren, solange sie glauben, noch irgendeine Chance zu haben, rauszukommen. Die Serie etabliert aber ja genau das - sie erfahren, niemals freigelassen zu werden und dass sie so oder so im Gefängnis sterben. Erst dadurch wird der Überlebenswille soweit ausgeschaltet, dass sich alle nur noch dafür interessieren rauszukommen und dafür auch hohe Verluste beim Ausbruch in Kauf nehmen, einfach ins Meer springen - hauptsache weg, hauptsache frei. Und gerade hinsichtlich der Überlebenswahrscheinlichkeit wird ja eben NICHT gezeigt, dass dieser Ausbruch für eine Mehrzahl oder auch nur einen kleinen Teil erfolgreich im Sinne von "frei und am Leben" ist.
Wie die Serie selber immer wieder sagt: Sie sind sowieso schon tot.
Der typische Weg der meisten Serien wäre hier gewesen, dass mindestens 100 Gefangene mit dem Großteil von Cassians Kollegen das Gefängnis kontrolliert übernimmt, dann den Weg zum Hangar findet wo natürlich bereits 20 Raumfähren inkl. Hyperantrieb bereitstehen.
Insofern wieder mal klarer Punktsieg für Andor.
Wenn man was kritisieren kann, dann ist das m. M. n. das so schnell und leicht zu findende Fluchtschiff für Cassian. Aber gut - ich schätze es wird im SW-Universum ganz ohne Zufälle recht schwierig, solche Geschichten zu erzählen.
Noch nicht sicher, ob ich ein Gesamtfazit vor oder nach einem Rewatch schreibe. Ich würde das Ganze gern mal am Stück sehen, ich habe nämlich definitiv einen Kritikpunkt: Für eine fortgeführte Geschichte waren mir die Episoden zu kurz.
Einen Rewatch mehr oder weniger am Stück werde ich auch machen. Mir waren aber weniger die Episoden zu kurz, die fand ich eigentlich alle recht gelungen, aber der Abstand mit einer Woche zwischen den Folgen war teilweise schon arg lang für 12 bzw. 10 Folgen.