Star Wars Diskussionsthread

  • Neben Luthen bin ich inzwischen vor allem absolut begeistert von den Figuren Dedra Meero und Mon Mothma. Die Szene, wo sich Mon Mothma auf der Abendveranstaltung ihrem "alten Freund" anvertraut, oder die Auseinandersetzung zwischen Dedra und dem anderen Supervisor in der IBS-Zentrale- das alles ist für mich Dialog Writing und Acting Masterclass.

    Ja, die beiden Handlungsstränge, insbesondere der um Mon Mothma, Luthen Rael und Kleya Marki, gefallen mir inzwischen noch besser als der um Cassian selbst. Die Schauspielleistungen und das Writing ist in wirklich allen Szenen auf Coruscant bemerkenswert. Was nicht den großartigen Plot auf Aldhani schmälern soll. DIe Spannung in den Folgen 4-6 war teilweise (im positiven Sinne) nur schwer erträglich für mich.


    Die letzten Szenen von Syril Karn waren etwas plätschernd, aber ich nehme an, hier wird einfach nur der Grundstein für die zweite Staffel gelegt.


    Ich würde Andor tatsächlich auch als meine Lieblingsserie bezeichnen, was aber zugegebenermaßen nicht viel heißt, da ich kaum eine Serie involviert und begeistert zum Ende verfolgt habe, bin wohl nie ganz warm geworden mit diesem Medium. Die einzige große Ausnahme ist Sherlock und die hat ja nur begrenzt klassischen Seriencharakter. Andor ist aber vielleicht das einzige Bewegtbildprodukt, an dem ich wirklich gar nichts auszusetzen habe. Selbst wenn ich suche, finde ich nichts, was misslungen ist.


    Von mir aus kann Disney noch ein Dutzend solcher Staffeln / Serien im Star Wars Universum drehen, aber ein Blick auf die Wertungen hat mich dann auch mal wieder an der Menschheit zweifeln lassen. Auch da kenne ich mich nicht besonders aus, aber auf moviepilot sehe ich da eine 6.8, bei Rotten Tomatoes 83% Average Audience Score, metacritic 7.3. Baby-Yoda hat meinem Eindruck nach um ein vielfaches mehr Aufmerksamkeit ergattert...

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin gestern bei der aktuellen Folge angekommen.

    Warum ich zurück bin? Nun, da ist seit 2,5 Jahren dieses Virus unter uns, welches mich nun auch das erste Mal erwischt hat und mir viel Zeit auf der Couch und vor dem TV „schenkt“.

    Zum anderen hat mich natürlich auch die weitgehend positive Besprechung der Serie wieder hergelockt.


    Ich würde die Serie inzwischen deutlich positiver bewerten, insbesondere Folge 6 ist ein Glanzstück, dazu gibt es haufenweise tolle Charaktere mit viel Tiefe, die einfach toll geschrieben sind.

    Meinen größten Kritikpunkt von damals erneuere ich aber gerne: Folge 7 endet wieder ohne Sinn und Verstand, als hätte man einfach gesagt - mhm, die Folgenspielzeit ist erreicht, hier machen wir den Schnitt.

    Es mag sein und macht den deutlichen Anschein, dass Gilroy im Rahmen der Episodenstruktur in Akten a 3 Episoden denkt - das funktioniert für mich aber immer noch mehr schlecht als recht. Es wirkt eben eher wie ein Konzept von Filmen, welches dann in ein Serienformat gepresst worden ist.

    Mein zweiter größerer Kritikpunkt: während ich mit nahezu allen Figuren warm werde, habe ich ausgerechnet mit einer ein großes Problem: der Hauptfigur - die könnte für mich nicht belangloser und uninteressanter sein, trotz der tragischen Hintergrundgeschichte, die er mitbringt. Berührt mich nicht, holt mich nicht ab - hat für mich nichts mit dem Darsteller zu tun, sondern mit den Schreiberlingen. Was sie bei den Nebenfiguren par excellence schaffen, misslingt ihnen bei Cassian großflächig.

    Insgesamt bin ich aktuell bei einer 7/10 und bin mir fast sicher, dass ich mich darüber ärgern werde, wie Folge 8, 10 und 11 enden werden, dafür aber bei Folge 9 und 12 hoffentlich die gleiche Genialität aufblitzen sehe wie in Folge 6 und in Ansätzen Folge 3. Darüberhinaus hoffe ich möglichst wenig von der namensgebenden Titelfigur zu sehen. :)

  • Zitat

    Es mag sein und macht den deutlichen Anschein, dass Gilroy im Rahmen der Episodenstruktur in Akten a 3 Episoden denkt - das funktioniert für mich aber immer noch mehr schlecht als recht. Es wirkt eben eher wie ein Konzept von Filmen, welches dann in ein Serienformat gepresst worden ist.


    Tatsächlich hatten die Show Runner angekündigt, dass Folge 7 aus diesem Schema herausbrechen und für sich stehen würde. Ich hatte deshalb ein bisschen unbegründete Sorge davor, letzten Endes hat sie mir dann in gewissem Sinne allerdings besser gefallen als die deutlich spektakuläre 6.

    Deine strukturellen Probleme kann ich auch diesmal nicht greifen, zumal



    fast schon das klassischste Ende einer Folge war, das wir bis jetzt hatten.


    Cassian selbst leidet natürlich ein wenig unter dem Jon-Snow Syndrom, also die Figur zu sein deren Weg am vorhersehbarsten ist und die charakterlich unter vielen bereits etablierten Einschränkungen leidet.

    Weshalb es immer eine gute Idee ist bei Prequels Fokus auf Figuren zu legen, deren Schicksal man nicht eins zu eins woanders nachlesen kann *husthust*. Aber abgesehen davon, dass er bisweilen als Leinwand für Dritte fungiert, wie die großartige Szene mit seiner Mutter, finde ich ihn ordentlich geschrieben. Gerade die letzten beiden Folgen haben viel dazu beigetragen seine charakterlichen Eckpunkte im sozialen und moralischen Gefüge festzusetzen und die letzten Szenen mit ihm waren.. nun.. menschlich und lehrreich würde ich sagen.


    Zitat

    Darüberhinaus hoffe ich möglichst wenig von der namensgebenden Titelfigur zu sehen. :)


    Vielleicht erleidet er in den restlichen Folgen ja noch die ein oder andere Fehlgeburt oder wird zumindest ein bisschen gefoltert um ihn dir emotional näher zu bringen. :)

    I have been despised by better men than you.

  • Meinen größten Kritikpunkt von damals erneuere ich aber gerne: Folge 7 endet wieder ohne Sinn und Verstand, als hätte man einfach gesagt - mhm, die Folgenspielzeit ist erreicht, hier machen wir den Schnitt.


    Ich konnte deine Kritik dahingehend bei den ersten drei Folgen durchaus nachvollziehen, wenn auch nicht in der gleichen Form teilen - wie ich schrieb finde ich sie kombiniert besser, aber gestört hat mich die Struktur nicht. Bei dem zweiten Akt sehe ich das nicht mehr so. Mir hat die Taktung mit drei Folgen inklusive einem recht eindeutigen Höhepunkt in 6 sehr gut gefallen.


    Ich habe da mehr Probleme mit mancher klassischer Serie, z. B. wenn in Suits Staffel 3 der Fall Ava Hessington über ca. 20 40-minütige Folgen hin und her erzählt wird und immer neue "überraschende" Wendungen und Twists und Richtungswechsel gebraucht werden um den Plot weiterzuspinnen ("uns ist egal ob sie es war", "sie war es das ist das Problem", "das ist kein Problem", "sie war es nicht", "sie war es halb"). Uff. Ähnliche Probleme hatte ich mit House of Cards. Irgendwann geht bei diesen oft zu Beginn ja auch nicht zielgerichtet geschriebenen (sondern als Testballon gestarteten) Serien unterwegs das Ziel aus den Augen verloren und die Handlung muss immer wieder aufs neue von außen angestoßen werden.


    Zitat

    Es mag sein und macht den deutlichen Anschein, dass Gilroy im Rahmen der Episodenstruktur in Akten a 3 Episoden denkt - das funktioniert für mich aber immer noch mehr schlecht als recht. Es wirkt eben eher wie ein Konzept von Filmen, welches dann in ein Serienformat gepresst worden ist.

    Im Anschluss an meinen letzten Absatz: Ähnlich wenig überzeugend finde ich die Fantasyspektakel in den späten GoT-Staffeln, wo man mit einstündigen Folgen arbeitet und sich dann meistens 1-2 Folgen Exposition mit einem Cliffhanger aneinanderreihen und dann von einer möglichst dramatisch inszenierten Höhepunktfolge, in die das ganze Budget gehauen wird, abgelöst werden. Dass ist in meinen Augen viel mehr der Versuch, Kinofilme auf dem Heim-TV zu kopieren, seit die Budgets auf das dafür notwendige Maß angestiegen sind.


    RoP schafft es sogar, das schlechteste beider Erzählweisen zu kombinieren.


    Zitat

    Mein zweiter größerer Kritikpunkt: während ich mit nahezu allen Figuren warm werde, habe ich ausgerechnet mit einer ein großes Problem: der Hauptfigur - die könnte für mich nicht belangloser und uninteressanter sein, trotz der tragischen Hintergrundgeschichte, die er mitbringt.

    Das kann ich eher nachvollziehen, bisher gefällt mir daran aber trotzdem gut, dass keine klassische Vom-Saulus-zum-Paulus-Geschichte erzählt wird, sondern Cassians Weg zur Rebellion etwas grauer und nichtlinearer verläuft.

  • Das wird jetzt ein recht unspektakulärer Post, aber ich möchte ihn trotzdem loswerden:

    Andor gefällt mir einfach sehr sehr gut. Ich denke es ist wirklich die Kombination aus Dingen, die gut gemacht wurden und dem Fehlen von Dingen, die mich stören würden. Maegwin hat das eigentlich schon ganz gut formuliert:

    Ich glaube, dass ich an der Serie fast noch mehr daran liebe was sie NICHT macht als das was sie macht.

  • Natürlich haben die Macher auch noch ein paar Folgen offen, in denen sie die Serie theoretisch ruinieren könnten, aber wenn sie sich irgendetwas verdient haben, ist es ein großer Vertrauensvorschuss.

    Mir gefällt es immer noch sehr gut, ich habe aktuell (nur) zwei Befürchtungen in Hinblick auf die weitere Entwicklung, von denen ich eine bereits wieder vergessen habe was nicht unbedingt für ihre Schwere spricht.


    Ein wenig Sorgen mache ich mir allerdings um diese Familiengeschichte von Mon Mothma. Bisher läuft mir das zu sehr auf den tragischen Verrat durch Mann und besonders Tochter oder zumindest die Entscheidung zwischen Tochter und Rebellion hinaus. Das muss nicht zwangsläufig schlecht sein, hat aber zumindest ziemlich viel ruiniöses Potential.

  • Das stimmt.

    Momentan bin ich aber noch verhältnismäßig optimistisch. Es gab ja bereits zwei offensichtlich angezählte Charaktere und trotzdem war, wenn auch nicht das Ereignis an sich, so der Weg dorthin trotzdem gut und etwas anders gemacht als erwartet.

    Zumindest gehe ich davon aus, dass außer mir noch ein paar hundert tausend Leute vor dem Fernseher saßen und Uli darauf eingeschworen haben auf seine Hände zu achten. Und auch wenn klar war, dass mit Meero und Syril irgendetwas passieren wird, war die letzte Begegnung vermutlich allgemein hin überraschend (wenn auch alles andere als unlogisch).


    Die letzte Folge war übrigens meine Lieblingsfolge bis jetzt. Der Titel Nobody´s listening! schlug sich von Mon Mothma im Senat, über das Gefängnis, zum schlürfenden Syril und Bix als Beispiel dafür, was passiert, wenn man zuhört auf so schön vielen Ebenen durch.

    Mein Herz und mein Mitgefühl lagen beim Medic - arme Socke.

    I have been despised by better men than you.

  • Ich bin nicht nur optimistisch, sondern nahezu euphorisch. Diese Serie vereint soviele unterschiedliche Elemente in sich wie keine andere (vom Heist, über Spionage, politische Intrigen und Machtspiele hin zu einem bombastisch geilen Gefängnisausbruch) zu einem perfekten, homogenen und konsistenten Ganzen. Luthens Monolog zu seinen Opfern ist der beste den ich jemals gehört habe und Kinos Motivationsrede für die Gefängnisinsassen ist pure Gänsehaut


    Ich wüsste nicht wie das noch getoppt werden soll. Die nächsten zwei Folgen werden vermutlich die Grundsteine für die nächste Staffel legen. Egal was jetzt noch passiert, Andor hat für mich schon zu 100% abgeliefert.

    ich bin der singende, tanzende Abschaum der welt.

  • Oh, das bezog sich auch nur auf den Mothma Strang. :)



    Ansonsten kann ich meine Feststellung zur Lieblingsserie nur bekräftigen. Ich glaube, Folge 9 bleibt trotz der tollen 10 bis jetzt mein Favorit, aber die Serie macht es mir auch nicht einfach.

    In der 8ten gab es den wunderbar intelligenten Party-Dialog darüber, was man denn von einem Überwachungsstaat zu befürchten hätte, wenn man nichts falsches getan hat. In der 10ten geht Mothmas großartige Schauspielleistung glücklicherweise nur deshalb ein wenig unter, weil Kino und Luthen sich selbst übertroffen haben.

    Ich halte Luthens Monolog, tatsächlich die ganze Szene, für ein (Achtung, großes Wort) Meisterwerk.


    Auf Grund der Entwicklungen um den Witcher und Ringsdings und Andor bin ich dabei, meine Welt ein bisschen neu zu sortieren, dahingehend was ich beim Writing in einer existenten Franchise für wichtig erachte und was nicht.


    Was die letzten beiden Folgen von Andor angeht, bin ich aber kein bisschen euphorisch. Danach gibt es nämlich kein Andor mehr und zwar voraussichtlich bis 2024 nicht.

    Ein Alptraum.

    Ich entwickle in Bezug auf das Team Gilroy/Gilroy/Schiff/Willimon/Wohlenberg starke Misery-Gefühle. Wunderkind Luke Hull nicht zu vergessen. Leider passen in unseren Keller nicht einmal Sachen, die in einen Keller gehören. Ich schätze das schließt eine liebevolle Entführung unter Schreibzwang aus. :(

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    Einmal editiert, zuletzt von Maegwin ()

  • Ich wüsste nicht wie das noch getoppt werden soll. Die nächsten zwei Folgen werden vermutlich die Grundsteine für die nächste Staffel legen. Egal was jetzt noch passiert, Andor hat für mich schon zu 100% abgeliefert.


    (Minimaler) Spoiler Folge 11:

    Ach ja, die andere, zwischenzeitlich vergessene Befürchtung bezog sich auf diesen imperialen Polizeidroiden. Der Solo-Film soll ja recht überladen mit dem nachträglichen Erklären von Dingen in der Ursprungstrilogie sein daher habe ich hier kurz erwartet, dass wir den Droiden aus Rogue One erklärt bekommen, aber das scheint sich ja recht schnell wieder erledigt zu haben.


    Auf Grund der Entwicklungen um den Witcher und Ringsdings und Andor bin ich dabei, meine Welt ein bisschen neu zu sortieren, dahingehend was ich beim Writing in einer existenten Franchise für wichtig erachte und was nicht.

    Da ich jetzt auch die erste Staffel vom Mandalorian durch habe (um mir die Wartezeit zwischen den Folgen etwas zu verkürzen): Für mich wäre es schon mal ein Anfang, kleine Brötchen zu backen und nicht jedesmal verzweifelt zu versuchen ein riesiges Panorama aufzuziehen. Das scheint mir ein Grundsatzfehler zu sein, der jede vernünftige Umsetzung im Keim erstickt. Rogue One, Mando und Andor sind verglichen mit Prequels und Sequels, Hobbit und Ringsdings, geradezu Musterbeispiele für Bescheidenheit.


    Kurz zum Mando: Ich mag die Serie, aber ich glaube sie hat bei mir anfangs ein wenig unter Andor gelitten, einfach weil das grundlegende Setting so anders ist. Obwohl sie vermutlich die am meisten klischeebehaftete Folge (wenn man böse ist könnte man teilweise regelrecht von Kitsch sprechen) ist, habe ich Folge 4 gebraucht um so richtig warm mit Serie und dem Mando zu werden. Im direkten Vergleich fällt auch nochmal besonders auf, was Andor so gut verglichen mit den meisten anderen Filmen und Serien macht, sich nämlich gar keine Aussetzer zu leisten. Das hat mich beim Mando jetzt aufgrund des Charakters der Serie nicht gestört, aber diese Baby-Yoda-ex-Machina-Szenen oder einige Actionsequenzen, etwa mit dem IG-Droiden in Folge 8 oder dem Devaronianer auf dem Gefangenentransporter sind typische Beispiele, wo die Regie gerade bei Fantasy üblicherweise zur Übertreibung neigt.

  • Ich bin nicht nur optimistisch, sondern nahezu euphorisch. Diese Serie vereint soviele unterschiedliche Elemente in sich wie keine andere (vom Heist, über Spionage, politische Intrigen und Machtspiele hin zu einem bombastisch geilen Gefängnisausbruch) zu einem perfekten, homogenen und konsistenten Ganzen. Luthens Monolog zu seinen Opfern ist der beste den ich jemals gehört habe und Kinos Motivationsrede für die Gefängnisinsassen ist pure Gänsehaut


    Ich wüsste nicht wie das noch getoppt werden soll. Die nächsten zwei Folgen werden vermutlich die Grundsteine für die nächste Staffel legen. Egal was jetzt noch passiert, Andor hat für mich schon zu 100% abgeliefert.

    Tja, ich dachte mir nach Folge 10 auch was soll da jetzt noch kommen und dann kam Folge 11 die mich emotional genauso mitgenommen hat und mir wieder einige Überraschungen um die Ohren gehauen hat.

    "Tigris doofitis ordinaris"
    "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    "Der Strike ist dem Räumfehler sein Tod..."

  • Andor ist wirklich überragend im Vergleich mit allen Disney+ -Serien (mit den SW Serien sowieso).

    Richtig gut.

    There are but two types of people in the world:
    1. Those who can extrapolate from incomplete data!

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab ein bisschen gebraucht, aber jetzt mag ich Andor auch sehr. Der Anfang war für mich langatmig, gegen Mitte der Staffel zog das Tempo aber an, und jetzt bin ich schon traurig dass es vorbei ist. :(

    "Let me tell you something about wolves, child. When the snows fall and the white winds blow, the lone wolf dies, but the pack survives." -Eddard Stark

  • Gehe da mit Winter mit - was Andor (die Serie, nicht der Hauptcharakter) da insbesondere in der 2. Hälfte abliefert, das macht schon extreme Lust auf mehr. Folge 10 ist für mich ohne Zweifel die stärkste TV-Episode, die ich dieses Jahr gesehen habe.

    Was mich bewertungstechnisch vom ganz großen Wurf abhält, ist der behäbige Beginn und eine titelgebende Figur, die mit weitem Abstand den für mich uninteressantesten Charakter darstellt.

    Schlussendlich ist das aber Jammern auf hohem Niveau, weil die Serie immer weiter zulegt und auch nach dem Höhepunkt (Folge 10) nahezu gleichbleibend stark bleibt.

    Ich zücke 8,5 von 10 Punkten und bin froh, dass ich nach anfänglich großen Schwierigkeiten mit der Serie letztendlich drangeblieben bin. Taucht definitiv auf meiner Jahresbestenliste auf, wenn auch nicht ganz oben.

    Ein Lannister begleicht stets seine Schulden!  

  • Auch nach Andor, der mit Abstand besten Serie aus dem Star Wars Universum (auch besser als Mando, meiner Meinung nach) kann man mal wieder das Fazit ziehen: Hätte das Imperium nicht so am Material gespart, wäre die ganze Saga eventuell anders ausgegangen. Aber nach wie vor ist es möglich, einen vollgerüsteten Storm Trooper mit ein gezielten Kopfstoß kampfunfähig zu machen, während man selbst unbeschadet von Dannen ziehen kann. Mit solch unnützer Ausrüstung konnte das ja nichts werden mit der dauerhaften Unterdrückung der Galaxis.

  • Das liegt vermutlich daran das die Rüstung der Sturmtruppen in erster Linie konzipiert ist Laserbeschuss standzuhalten und nicht darauf ausgelegt ist Aufschlagverletzungen durch stumpfe Gewalteinwirkung zu widerstehen und nein das ist nicht einfach so aus den Fingern gesogen dazu gibt es ältere Equipment Guides in denen die verschiedenen Rüstungen erklärt sind.

    Ob einem das als Erklärung genügt muss jeder für sich entscheiden.

    Sollte das der einzige Kritikpunkt sein hat die Show doch einen herausragenden Job erledigt. :)

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  • Ist es tatsächlich. Ich fand die Serie im Gegensatz zu dem Rest, der bis jetzt von Disney zu Star Wars beigetragen wurde, grandios und ich kann die zweite Staffel nicht erwarten.


    Nur dass leidliche Thema der Storm Trooper Rüstungen ist mir hier wieder sauer aufgestoßen. Klar dienen die Helme vor allem dazu, dass die Helden eine unpersönliche, gesichtslose Masse einfach wegballern können, aber die pure Nutzlosigkeit der Helme und Rüstungen, die in allen Veröffentlichungen von Star Wars immer wieder zur Show gestellt wird, find ich wirklich etwas nervig. Ich würde mal gerne eine Szene sehen, in der man einem Trooper wirklich ansehen kann, dass er froh gewesen wäre, eine Rüstung zu tragen.

  • Mit solch unnützer Ausrüstung konnte das ja nichts werden mit der dauerhaften Unterdrückung der Galaxis

    Naja, es gibt auch Charaktere, die scheinbar solche Todessehnsucht haben, dass sie völlig ungeschützt auf Bewaffnete zulaufen und natürlich dann erschossen werden. (Timm)


    Das hatte schon was von Slapstick und inszenatorisch und von der Charaktermotivation her, könnte die Szene auch im Film „Die nackte Kanone“ spielen. In einem anderen Bereich hier im Forum zu einer anderen Serie wäre das wahrscheinlich seitenlang diskutiert worden.

    Ebenso darf man gerne auch darüber diskutieren, wie viele Leute beim Gefängnisausbruch eigentlich so einen Sprung aus drölfzig Metern ins Wasser überleben… und wie viele Leute überhaupt in der Lage sind eine offensichtlich immens große Strecke zu schwimmen. Die Überlebenswahrscheinlichkeit, wenn man die beiden Dinge dann sogar kombiniert, halte ich durchaus für interessant.


    Wie gesagt, ich fand die Serie unter dem Strich exzellent, aber von einem Meisterwerk der TV-Historie ist sie für mich dann doch noch ein paar Planeten entfernt.

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  • Die Serie gibt natürlich nicht viel Angriffsfläche da muss man sich natürlich an solchen Kleinigkeiten aufhängen. Die Szene hatte nichts Slapstickartiges und wäre auch bei kaum einer anderen Serie oder Film diskutiert worden, schon gar nicht Seitenlang.

    Selbstverständlich darf man diskutieren wie viele Gefangene den Sprung/Sturz aus dieser Höhe überlebt haben oder die Strecke ans Ufer geschafft haben. Die Antwort ist recht einfach, vermutlich nicht allzu viele.


    Wie gesagt, ich fand die Serie unter dem Strich exzellent, aber von einem Meisterwerk der TV-Historie ist sie für mich dann doch noch ein paar Planeten entfernt.

    Ich habe in den letzten Jahren nichts gesehen was mich konstant so emotional abgeholt hat und dabei so außerordentlich exzellent gemacht war. Da du mit dem Ausdruck angefangen hast - doch, das ist ein Meisterwerk. Eine perfekte Komposition.

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  • Zitat

    Ebenso darf man gerne auch darüber diskutieren, wie viele Leute beim Gefängnisausbruch eigentlich so einen Sprung aus drölfzig Metern ins Wasser überleben… und wie viele Leute überhaupt in der Lage sind eine offensichtlich immens große Strecke zu schwimmen.


    Man darf natürlich diskutieren worüber man möchte, aber durchdacht hat es bereits zum Glück schon jemand anderes.

    So entstand die Kino Loy -Szene.




    Zitat

    Mein zweiter größerer Kritikpunkt: während ich mit nahezu allen Figuren warm werde, habe ich ausgerechnet mit einer ein großes Problem: der Hauptfigur - die könnte für mich nicht belangloser und uninteressanter sein, trotz der tragischen Hintergrundgeschichte, die er mitbringt. Berührt mich nicht, holt mich nicht ab.


    Ich schätze, manche brauchen diese "movie moments" einfach dringender als andere.


    Zur letzten Folge: Ich fand sie toll.

    Noch nicht sicher, ob ich ein Gesamtfazit vor oder nach einem Rewatch schreibe. Ich würde das Ganze gern mal am Stück sehen, ich habe nämlich definitiv einen Kritikpunkt: Für eine fortgeführte Geschichte waren mir die Episoden zu kurz.




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