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Wenn man Mr. Robot nicht gesehen hat.
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Wenn man Mr. Robot nicht gesehen hat.
Nur, dass The Wire - zufällig die vermutlich beste Serie überhaupt - genau so nicht funktioniert.
Einspruch, Maeg!
The Wire, welche ich ebenfalls für die beste Serie überhaupt halte, ist DAS perfekte Beispiel dafür, wie serielles Erzählen und der Wert der individuellen Episode ein alles überstrahlendes Gesamtkunstwerk ergibt.
Nehmen wir die ersten beiden Folgen: The Wire beginnt mit einem Mord, dem ikonischen Crime Scene Dialog mit McNulty und endet mit einem Mord - die für D‘Angelo‘s Entwicklung sehr prägende Zeugenbeseitigung. Dazwischen werden gefühlt 352 Figuren auf einem Schachbrett platziert.
Folge 2 endet mit den katastrophalen Auswirkungen von Prez‘ Handlungen.
Charakterzeichnung, Stringenz, Metaplot - alles da - und man kann das gerne als Slowburn bezeichnen.
Das hat für mich aber alles nichts mit der Legion of Boredom zu tun, die insbesondere die beiden ersten Episoden von Andor ausstrahlen. Da gibt es keinen Rahmen, das dümpelt einfach vor sich hin, kein Ausrufezeichen (nicht zwingend notwendig), aber nicht mal ein Punkt oder Komma wird da präsentiert - ich würde mir sehr wünschen, dass die Serie in den verbleibenden Episoden das Ruder rumreißt - der Glaube fehlt mir, darum ist da bei mir zunächst bis zum Staffelfinale Sendepause.
ZitatDas hat für mich aber alles nichts mit der Legion of Boredom zu tun, die insbesondere die beiden ersten Episoden von Andor ausstrahlen.
Wenn das tatsächlich deine Meinung zu den ersten Folgen ist hoffe ich inständig das du die Serie nicht mehr weiterschauen und auch nicht den Anlass haben wirst, denn das bedeutet das sie genauso gut bleibt wie es die ersten drei Folgen versprechen.
Spoiler
Folge 4 sagt - so ist es
Einspruch, Maeg!
The Wire, welche ich ebenfalls für die beste Serie überhaupt halte, ist DAS perfekte Beispiel dafür, wie serielles Erzählen und der Wert der individuellen Episode ein alles überstrahlendes Gesamtkunstwerk ergibt.
Nehmen wir die ersten beiden Folgen: The Wire beginnt mit einem Mord, dem ikonischen Crime Scene Dialog mit McNulty und endet mit einem Mord - die für D‘Angelo‘s Entwicklung sehr prägende Zeugenbeseitigung. Dazwischen werden gefühlt 352 Figuren auf einem Schachbrett platziert.
Verworfen.
Nachdem das von dir vielgelobte GoT anhand der drei fabulösen Folgen die ich gesehen habe von mir eine 5,3 bekommt (7 für die erste Folge, 5 für die vorletzte und 4 für die letzte), wäre ich doch einigermaßen überrascht wenn wir uns hier einig wären.
The Wire hat in den ersten drei Folgen massenweise Zuschauer ausgespuckt, nicht wegen der leicht verdaulichen Detektive sondern der - für den Durchschnittgucker ungewohnten - tiefen Einführung in die Black Community.
ZitatDas hat für mich aber alles nichts mit der Legion of Boredom zu tun, die insbesondere die beiden ersten Episoden von Andor ausstrahlen. Da gibt es keinen Rahmen, das dümpelt einfach vor sich hin, kein Ausrufezeichen (nicht zwingend notwendig), aber nicht mal ein Punkt oder Komma wird da präsentiert
Ich vermute, es spricht nichts dagegen, seine Serienideale bei Buffy anzusiedeln.
Wir werden uns nicht einig.
Einerseits, weil ich niemals eine Grundlage sehen werde, wie man eine 80-stündige Serie anhand von 3 Folgen, GIFs, Memes und Youtube-Schnipseln bewerten kann, andererseits, weil du zusätzlich ausgerechnet den Buffy-Vergleich wählst. Buffy war eine absolut wegweisende Serie, die weitaus mehr zu bieten hat, als es der strunzdämliche Titel suggeriert.
Aber auch für diese Erkenntnis sollte man mehr als 3 Folgen gesehen haben.
ZitatBuffy war eine absolut wegweisende Serie, die weitaus mehr zu bieten hat, als es der strunzdämliche Titel suggeriert.
Deshalb besitze ich sie in der "Erstausgabe" vollständig auf DVD. Allerdings haben die letzten 25 Jahre für mich ausgereicht, mich vom Monster of The Week Konzept zu lösen. Beziehungsweise Mord eines Wegwerfcharakters of The Week und der Titties of the Week.
ZitatMemes
Heh - ich habe nie behauptet, dass GoT vollkommen nutzlos war.
Zitatwie man eine 80-stündige Serie anhand von 3 Folgen
Zitateine gute Serie, gerne auch eine exzeptionelle Serie, zeichnet sich in meinen Augen dadurch aus, dass auch einzelne Folgen in sich funktionieren!
Tja.
Sie ist offensichtlich einfach nicht gut.
Vielleicht bin ich auch einfach wieder mal zu holbirnig, aber streitet ihr euch hier nicht (zumindest teilweise) über persönliche Präferenzen?
Ich denke beide Serien-Konzepte sind (wenn gut gemacht und durchdacht) vollkommen legitim. Das ist so ähnlich als ob man sich darüber streitet, ob der Antiplot besser ist als der Archeplot, obwohl die Frage doch lauten sollte, welchem man eher was abgewinnen kann? Beide müssen sich an grundlegende Prinzipien halten und ein gewisses Mass an Originalität mitbringen um ihr jeweiliges Publikum zu finden. Ein klassischer Archeplot wird dabei freilich immer einem breiteren Publikum zugänglicher sein, während der Antiplot tendentiell immer tiefschürfender und anspruchsvoller daherkommt und somit eher ein schmaleres, gebildeteres Publikum findet. Deswegen ist Spielberg aber nicht schelchter als Tarkowski.
Ich selbst bin geneigt, Tomas in Teilen zu zu stimmen (ich bin natürlich mitnichten enttäuscht, aber ich kann einigermassen nachvollziehen was er meint).
Auch wenn ich alles unterschreibe was Maegwin hevor hebt- hätte Disney nur eine Folge pro Woche veröffentlicht, hätte ich das für einen fatalen Fehler gehalten, denn Folge 1 hat mich tatsächlich einigermassen ratlos zurück gelassen. Obwohl sie optisch sehr gefiel, hatte ich am Ende keinerlei Impuls zwingend die nächste Folge sehen zu wollen. Es hatte schon einen guten Grund, warum Folge 1-3 zusammen veröffentlicht wurden, aus meiner Sicht hätten die Ereignisse darin problemlos in eine 50-60 Minütige Pilotfolge gepackt werden können.
Ich habe absolut nichts gegen Slow-Burner (siehe RoP), aber Andor versäumt es meiner Meinung nach in den ersten 2 Folgen klar zu machen, wo die Reise hingehen soll, ab Folge 3 hat man dann zumindest einen Anhaltspunkt. Zum einen fehlt den einzelnen Folgen das Episodenhafte, das sie für sich genommen interessant, spannend und stimmig macht (Mandalorian), zum Anderen fehlt ein alles umschiffender Handlungs- und Spannungsrahmen, der dich richtig in den Sog zieht. Also weder richtig Fisch noch Fleisch.
Nach Folge 4 kann ich allerdings mit Freude sagen, dass ich nun wirklich zu 100% angekommen bin. Gestern war ich fast schon wehmütig, als die Folge zu Ende war.
Und ich weiss es ist müssig immer wieder alte Kamellen auszupacken, aber nachdem was Disney hier mit Andor präsentiert, komme ich mir mit Obi Wan noch mehr verarscht vor. Schon allein in der visuellen Umsetzung ist Andor mindestens 2 Klassen besser und das neue Soundtheme ist einfach nur fantastisch.
Ausserdem habe ich endlich emotionalen Zugang zu Kassian gefunden, er wird mir zunehmend sympathischer und ich mag das Heist-Team. Ich bin überzeugt, dass es ab jetzt richtig spassig wird.
ZitatAuch wenn ich alles unterschreibe was Maegwin hevor hebt- hätte Disney nur eine Folge pro Woche veröffentlicht, hätte ich das für einen fatalen Fehler gehalten, denn Folge 1 hat mich tatsächlich einigermassen ratlos zurück gelassen. Obwohl sie optisch sehr gefiel, hatte ich am Ende keinerlei Impuls zwingend die nächste Folge sehen zu wollen.
Das kann ich nur bedingt nachvollziehen, weil der Protagonist gefühlt in den ersten 5 Sekunden einen Mord begeht und sich das Netz in den darauffolgenden Folgen Schritt für Schritt enger um ihn zieht.
Das ist sogar ein recht klassisches Spannungselement.
Mutmaßlich fehlt, dass er dazwischen ein Kätzchen vom Baum rettet, Waisenkinder füttert, oder je nach Einstellung - eine Nonne vom Bahngleis losbindet oder festbindet, damit man versteht, dass man für ihn rooten soll.
Es tut mir leid, aber ich lese irgendwie nur aus euren Beiträgen, dass euch der übliche Vorschlaghammer fehlt, der euch in die richtige Richtung poingt.
ZitatIch denke beide Serien-Konzepte sind (wenn gut gemacht und durchdacht) vollkommen legitim.
(..)Zum einen fehlt den einzelnen Folgen das Episodenhafte, das sie für sich genommen interessant, spannend und stimmig macht (Mandalorian), zum Anderen fehlt ein alles umschiffender Handlungs- und Spannungsrahmen, der dich richtig in den Sog zieht.
(..)Deswegen ist Spielberg aber nicht schelchter als Tarkowski.
Bedingt.
Für mich entsprechen Serienfolgen einfach grob den Kapitel eines Buches. Es gibt kein gutes und schon gar keins das zur Weltliteratur gehören würde, dass in sich abgeschlossene Kapitel mit jeweils einem eigenen Spannungsbogen und am besten einem Cliffhanger schreibt.
Nicht einmal ein für Fantasy-Verhältnisse überragender und im Gesamtkonzept immer noch guter Schriftsteller wie Martin macht das.
Das liegt schlicht daran, dass sich qualitativ hochwertige Medienprodukte am Realismus versuchen, manchmal nur einer einzigen Facette davon, und das Leben nicht episodenhaft funktioniert.
Da freut man sich eben über einen besonders schön geschrieben Satz, einen Lebenssachverhalt der besonders gut erfasst wurde und nicht darüber, dass gerade ein Auto auf einen Abgrund zurast.
Als Beispiel: In Folge 4 gibt es eine sehr kurze Szene, in der einer der Protagonisten vor dem Spiegel steht und eine Rolle übt. Es passiert nichts, das auf klassische Weise "spannend" wäre. Aber das Geschick so viel in so wenig zu transportieren, ist etwas in das ich mich vor Freude einwickeln und darin herumrollen möchte.
Und ja, ich kenne die Ansicht, dass Helene Fischer doch irgendwie genauso gut ist wie Mendelssohn und Liszt. Ich vertrete sie aber nicht und habe es noch nie.
Sie ist offensichtlich einfach nicht gut.
Off-Topic und vielleicht eher ein Thema für den allgemeinen TV-Bereich:
Deine Meinung möchte ich dir nicht nehmen - ich sehe das allerdings komplett konträr.
Ich halte Game of Thrones nach wie vor für eine der besten TV-Serien aller Zeiten - eine Serie, die prägend gewesen ist für die Fernsehlandschaft, die einen ungeheuren, vorher nie dagewesenen Hype bei den Zuschauern und der Internet-Community ausgelöst hat - schlicht und ergreifend aufgrund einer (fast) durchgehend hohen Qualität (der zum Ende hin deutlich die Luft ausging) in Erzählung, Schauspiel und Umsetzung, mit einem extrem hohen Stellenwert bei Zuschauern und Kritikern zugleich.
Und egal wie oft man den Impact und die Qualität kleinreden mag - letztendlich landet man zwar bei einem übereilten, verkorksten Ende, welches das Gesamtwerk zwar schmälert, aber dadurch nicht aus dem Rahmen „herausragend“ hinausfällt.(vergleichbar für mich mit „Lost“, auch wenn dieser Vergleich sicherlich auch Kontroversen auslösen kann ;))
Schaut man sich den aktuellen Stellenwert von GoT an, dann muss man sich eigentlich nur den Erfolg des (meiner Meinung nach durchschnittlichen) House of the Dragon anschauen.
Man könnte sich auch mit für den TV-Bereich durchaus relevanten Listen auseinandersetzen, die allesamt (in Teilen weit) nach dem Ende von Game of Thrones erschienen/aktualisiert worden sind und kann dann zu dem Schluss kommen, dass es einen gewissen Konsens gibt über die Gesamtqualität der Serie, der den Status „offensichtlich gut“ deutlich nach oben übersteigt.
Aggregierte Kritiker Top Ten Listen der Dekade bei Metacritic / Ende 2019:
Die besten Serien des 21. Jahrhunderts / The Guardian / Ende 2019:
Die besten Serien des 21. Jahrhunderts / BBC / Ende 2021:
Die besten Serien aller Zeiten / Rolling Stone / September 2022:
IMDB Top 250 TV Shows / heute:
Wäre es in Ordnung für dich deinen Beitrag (ggf. auch mit meinem Beitrag/Zitat) in einen der GoT-Threads umzutopfen? Ich würde dann dort antworten.
Dieser Beitrag kann gern gelöscht werden.
Wäre es in Ordnung für dich deinen Beitrag (ggf. auch mit meinem Beitrag/Zitat) in einen der GoT-Threads umzutopfen? Ich würde dann dort antworten.
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Ich hab gerade große Moderationsprobleme im Hinblick auf mein Endgerät.
Hier geht es weiter:
Dreenan Kel Zalan Magst du bitte einmal beim umziehen helfen und schiebst deinen Beitrag auch gleich rüber. Danke dir!
Ich war bis jetzt immer vernünftig oder gleichgültig genug darauf zu warten, dass eine Serie vollständig draußen ist, bevor ich mich an den Konsum mache.
Eine Woche auf eine Folge zu warten hatte ich so nicht mehr seit.. Babylon 5 etwa, würde ich sagen.
Ich kann jetzt gerade nicht behaupten, das wäre ein Kindheitsgefühl das ich vermisst hätte. Wie leben Menschen damit? Wie erträgt man diese Last? Alles sehr schwierig.
Es ist grausam.
Aber ich kann hiermit feierlich bestätigen dass Andor die Führung übernommen hat.
Ja, einfach ist das nicht, aber ich mache das oft von mir aus so.
Ich mag Andor auch.
Ist zwar gefühlsmäßig kein Star Wars, aber ist erfreulich nach an den Personen, Rebellion und Imperium, und so verdammt...
menschlich.
Ja, einfach ist das nicht, aber ich mache das oft von mir aus so.
Ja, es gibt diese krassen Urban Legends über Leute, die nicht die ganze Schoki auf einmal essen.
Acht Stunden Zeit zu haben bedeutet für mich dem Zuschauer eben nicht im Halbstundentakt den halbgar konstruierten Affen der Woche in Gesicht klatschen zu müssen. Zu Lasten von Stringenz, Metaplot und Charakterzeichnung.
In dem Zusammenhang, dass ich gestern Abend RoP Folge 7 und heute Andor Folge 6 geschaut habe: Sehr gut gealtert der Kommentar.
Ja, die Folge hat alles eingelöst, was die Vorfolgen versprochen und aufgebaut haben.
Ich glaube, dass ich schon ein ganzes Weilchen nicht mehr so im Glücks-und Aufregungswölkchen auf der Couch saß. Was auch ein bisschen schade ist - Folge Sechs war eigentlich echtes Kinomaterial.
Ich könnte wieder von Details schwärmen, stelle der Einfachheit halber aber lieber einen Artikel rein.
Fieser als Game of Thrones: Star Wars Andor Folge 6 macht mich vollkommen fassungslos | Eurogamer.de
Ich nehme an, der Autor hat das alles lieb und lauter gemeint, aber ein Zitat möchte ich mir doch herausgreifen:
ZitatDas muss also dieses "gritty" sein, wenn es nicht von Leuten mit dem Verstand eines Teenagers inszeniert wird.
Edit: Der Artikeltitel ist eher Zufall.
Kanns nur unterstreichen: Andor ist richtig gut.
Schlägt zwar nicht meine absoluten Top-Serien, aber ist wirklich nah dran.
Und dagegen wirken für mich sowohl Boba Fetts Buch als auch Obi Wan wie schlecht gecastete Vorbands auf nem Konzert.
Selbst Mando ist nicht so spannend.
So, jetzt komme ich endlich dazu mal was zu Andor zu sagen. Ich hab zwar einige Spoiler gesetzt, packe hier oben aber dennoch eine DICKE SPOILER-WARNUNG hin, da ich nicht sicher bin, ob das was ich nicht verdeckt habe evtl. schon zu viel verrät.
Ich bin begeistert. Und zwar wahrlich. Der Heist in der Folge "They Eye" ist der Beste, den ich seit Jahrhunderten gesehen habe. Und er ist nicht deshalb so genial, weil er viel raffinierter oder ausgeklügelter ist als andere, sondern ganz einfach weil er sagenhaft gut inszeniert ist. Die Spannung wird durchgängig dermassen hochgehalten, dass zumindest ich keine Sekunde mehr auf dem Sofa stillsitzen konnte. Nach und nach wachsen Angst und Gewissheit, dass die Sache Opfer fordern wird und dass es wohl bei weitem nicht alle aus dem Team schaffen werden. Das ist ernstes Star Wars. Das ist erwachsenes Star Wars, und es ist vor allem REALISTISCHES Star Wars,
was man unter anderem auch daran ausmachen kann, dass nicht jeder den Heldentod stirbt, sondern teilweise fast beiläufig oder unfassbar unglücklich, wie der arme Nemik. Oder daran dass imperiale Streitkräfte auch mal ins Ziel treffen.
Dann die Szene, in der Skeen Cassian vorschlägt mit dem Geld abzuhauen, gehört für mich zu den grandiosesten Plot-Twists der letzten Jahre.
Zumindest ich habe sowas nichtmal ansatzweise kommen sehen, Skeen hatte mich längst von sich überzeugt. Sein Vorschlag wird nur noch von Cassians Reaktion getoppt. In dem Moment erwartest du dir eine physische oder zumindest verbale Auseinandersetzung, aber nein, Andor erstickt den Verrat direkt im Keim und erschiesst Skeen. Das ist so unvorhersehbar und dennoch die logischste Reaktion.
Das ist einfach soo gutes Storytelling, dass mir die Worte fehlen. An der Stelle noch ein Hoch auf den genialen Cast für das Heist-Team, alle sind meiner Meinung nach absolut grandios getroffen. Es bereitet mir Herzschmerz, dass wir die meissten nicht mehr sehen werden, aber zumindest auf Vel dürfen wir uns noch weiter freuen. Ein Hoch auch auf Tony Gilroy und seinen Bruder Dan, Toby Haynes und Susanna White, denen wir diese wunderbaren ersten 6 Folgen zu verdanken haben.
Glücklicherweise gibt es keinen Grund anzunehmen, dass es nicht in dieser Qualität weitergeht, da Tony Gilroy als Creator ja generell über dem Gesamtprojekt steht. "The Announcement" knüpft nahtlos an der Vorarbeit an und ich gehe sogar soweit, sie zu meiner bisherigen Lieblingsfolge zu küren. Ich liebe die Szenen im runden IBS-Konferenzraum. Ich liebe es wie das Imperium gezeichnet wird- als eine Armada von Menschen, die nicht etwa einfach böse sind oder von dunklen Mächten geleitet nur böses tun wollen, sondern die hochprofessionell und von Ehrgeiz getrieben einfach ihren Job machen und dabei auch noch wirklich GUT sind in dem was sie tun. Diese Facette des Imperiums wurde noch nie so glaubhaft transportiert (also zumindest in den Filmen und Live-Action Serien).
Neben Luthen bin ich inzwischen vor allem absolut begeistert von den Figuren Dedra Meero und Mon Mothma. Die Szene, wo sich Mon Mothma auf der Abendveranstaltung ihrem "alten Freund" anvertraut, oder die Auseinandersetzung zwischen Dedra und dem anderen Supervisor in der IBS-Zentrale- das alles ist für mich Dialog Writing und Acting Masterclass. Wo waren diese Menschen als Kenobi geschrieben wurde?
Jeder Dialog in Andor, sei er kurz oder lang, ist bedeutungsschwer für die wertgetriebene Lebenssituation der jeweiligen Figuren und trägt zur Entwicklung des Charakters bei. Ausserdem verkommen Dialoge nie zur reinen Exposition, sondern konzentrieren sich immer auf die Motive, Pläne und Gedanken.
Noch ein Funfact zur Inszenierung: wir befinden uns nun in Folge 7 und haben zum ersten mal Stormtrooper gesehen, wenn auch nur in Unschärfe und eher beiläufig, ebenso wie den ersten imperialen Zerstörer. Das unterstreicht die Erzählweise der Geschichte, dass nun der Punkt erreicht ist, da die Sache grösser geworden ist als zunächst angenommen und das Imperium sich nun seiner elitärsten Kräfte bedient um den aufkeimenden Widerstand zu bekämpfen.
Meine Freude ist riesig und es ist ein Jammer, dass diese Serie neben Drachenbums und Ringsdings bisher so wenig breite Beachtung bekam. Aber da HotD heute ins Finale geht, lässt das hoffen, dass sich das evtl. noch ändern wird, wir haben ja glücklicherweise noch 5 Folgen Andor vor uns.
Es ist sehr faul und bequem, wenn ich jetzt einfach unterschreibe, oder?
Ich leide bei dieser Serie irgendwie am umgekehrten Ringsdingssyndrom. Ich konnte mich dort nicht aufraffen alle kleinen und großen Fehler zu präsentieren, die mir in den Sinn gekommen waren und tue mich hier schwer alle kleinen und großen Szenen herauszugreifen an denen ich unbändige Freude hatte.
Ich denke auch nicht, dass man für einen Dritten gut rezensieren kann, weshalb man sich eine Szene in der ein Charakter einfach nur "Thesis please" sagt unbedingt fünf mal angucken wollte. Auch der Anflug auf Niamos und der Start der TIE-Fighter haben mittlerweile eine Wiederholungsrate, über die ich den Mantel des Schweigens legen möchte.
Ich habe lange darüber nachgedacht, wo ich die Serie in meinem persönlichen Best-Of-Universum einordne. Es gab sicher einige Serien in meiner Jugend, die einfach ein supergroßes Nostalgieplätzchen in meinem Herzen haben. Hinzu kommt natürlich das Äpfel- und Quitten-Problem, weil sich ein Arcane und ein Wire nun einmal schlecht vergleichen lassen.
Es gibt auch einige Disclaimer, die ich bereits zur ersten Folge gebracht hatte - ich denke einem Nicht-Star-Wars-Fan, der nicht jahrelang an der Dummheit des Imperiums gelitten hat, werden einige Szenen einfach nicht viel bedeuten. Natürlich haben die Macher auch noch ein paar Folgen offen, in denen sie die Serie theoretisch ruinieren könnten, aber wenn sie sich irgendetwas verdient haben, ist es ein großer Vertrauensvorschuss.
Aber nach reiflicher Überlegung erkläre ich Andor zu meiner Lieblingsserie TM. No strings attached.
Fast tut es mir leid für die Fans einer anderen großen Serie, weil es eine sehr gute Gelegenheit gewesen wäre in meine eigene Hypiness zu grätschen wie ich es selbst jahrelang getan habe.
Just kidding, I don´t care.
Die ratings bedeuten mir aber durchaus etwas. Nicht unbedingt, weil ich die Hypewelle bräuchte - auch wenn es logischerweise menschlich fein ist, wenn man Leute findet, die sich mit einem zusammen freuen. Aber natürlich wünsche ich mir in Zukunft mehr von dem guten Zeug und ich fürchte, Disney könnte aus den aktuellen Zahlen all die falschen Schlüsse ziehen. Entsprechend erleichtert war ich, dass sich zumindest die erste Wasserstandsmeldung doch als Fehler herausgestellt hat. Und wenn schon nichts anderes, würde ich mir wünschen, dass Disney wie viele andere Konzerne versucht zumindest mit einem Produkt die "Kritikerschiene" zu fahren.
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