Da ich mich ja nach Dystopien bei euch erkundigt hatte, wurde mir "The Handmaid's Tale" von Margaret Atwood empfohlen.
Ich bin seit gestern ebenfalls fertig damit und würde mich nun freuen, mich mit euch darüber zu unterhalten. Denn das ist kein Buch, das man einfach so aus der Hand legt um zum nächsten zu greifen.
Der Leser findet sich mitten im Bericht der jungen Frau Desfred/Offred wieder. Sie lebt als Magd im Haushalt eines Kommandanten im fiktiven theokratischen Staat Gilead. Frauen haben hier keinerlei Rechte mehr. Sie dürfen nicht arbeiten, nicht lesen und schreiben, und sie dürfen auch nichts besitzen. Doch noch vor kurzem war das anders. Offred erinnert sich noch daran, denn noch vor wenigen Jahren hat sie ein ganz normales Leben geführt. Sie hat studiert, hatte eine Familie, durfte tun und lassen was sie wollte, ... doch nun ist sie nicht mehr frei. Die Welt hat sich verändert. Die meisten Frauen sind nicht mehr fruchtbar. Die Menschen müssen sich an strenge Regeln halten. Essen wird nur noch gegen Marken ausgegeben. Und alles ist darauf ausgelegt, sich fortzupflanzen. Mitglieder der Elite, denen es bisher nicht möglich war, Nachwuchs zu zeugen, bekommen sogenannte Mägde zugeteilt. Fruchtbare Frauen, die dem Hausherrn ein Kind gebären sollen. ...
Offred erzählt ziemlich durcheinander. Ihre Gedanken springen immer wieder in die Vergangenheit. Vollkommen übergangslos. Ich musste einige Stellen nochmals lesen, weil ich den Übergang verpasst hatte. Zusätzlich irritierte auch häufig die indirekte Rede. Dann träumt sie wieder vor sich hin. Es ist kein Buch, das man einfach mal so zum Zeitvertreib liest. Es ist manchmal etwas frustrierend gewesen, dass man alles nur aus Offred's Sicht sehen konnte. Dadurch fehlt einem als Leser der Blick auf das große Ganze. Andererseits macht das aber auch wieder den Reiz des Buches aus.
Wie erging es euch mit dem Buch?