Serien, die man sehen muss!

  • Ansonsten gucke ich noch Falcon + The Winter Soldier, - nicht so gut wie Wandavision,


    Das sehe ich tatsächlich eher anders rum. The Falcon & the Winter Soldier hat mich weitestgehend positiv überrascht. Zwar ist die Serie auch bei weitem nicht frei von Erzählschwächen, wirkt aber insbesondere im Lichte des Final-Debakels von WandaVision (und der Tatsache, dass eine der Hauptfiguren für die Handlung eigentlich überhaupt keine Rolle spielt) am Ende doch runder und in sich stimmiger. Zusätzlich bringt Marvel mit dem strukturellen Rassismus und der Flüchtlingsthematik gesellschaftspolitische Komponenten ins Spiel, die aktueller nicht sein könnten und was man durchaus als (kleines) Wagnis ansehen kann. Etwas schade ist, dass man vor allem bei der komplexen Problematik rund um den Blip nur an der Oberfläche kratzt, das hätte ich mir schon noch etwas mehr verfeinert gewünscht. Die Aufständischen waren mir insgesamt etwas zu platt und Karly als Anführerin zu wenig charismatisch/entschlossen. Die Chemie zwischen Bucky und Sam passt allerdings super und vor allem Ersterer hat mir sehr gut gefallen. Die William-Wallace Zeige-Finger Ansprache vom "neuen Cap" am Ende war dann freilich way too much, aber gerade noch verkraftbar. Insgesamt fühlte ich mich meistens sehr gut unterhalten.
    WandaVision hatte grosses Potential welches leider zu Gunsten eines extrem plump heraufbeschwörten Endgegners im wahrsten Sinne des Wortes im CGI-Gewitter pulverisiert wurde. Vielleicht gehe ich damit aber auch etwas zu hart ins Gericht, knapp dreiviertel der Serie fand ich ja selbst auch super. Ich muss sie mir nochmal anschauen.


    Edit: Daniel Brühl wollte ich nicht unerwähnt lassen- fand ihn klasse, wenn auch seine Hintergrundstory etwas an den Haaren herbeigezogen wirkt. Trotzdem hat der Typ einfach Charisma.


    Edit: ich sah auch noch die zweite Staffel The Crown
    Niveau gehalten und mit einer grandios emotionalen Schlussszene zwischen der Königin und Philipp abgeschlossen. Bin begeistert.


    Die dritte Staffel habe ich leider direkt nach etwa 20 Minuten abgebrochen. Ich war psychisch überhaupt nicht auf den Komplettaustausch aller Dartsteller vorbereitet und muss mich erst überwinden der Sache eine Chance zu geben.

    ich bin der singende, tanzende Abschaum der welt.

    7 Mal editiert, zuletzt von el_drogo ()

  • Ich muss sagen, ich bin echt begeistert von polnischen Netflix-Produktionen.


    Die "Alternative-History" Serie "1983" hatte ich ja schonmal beschrieben und als sehr gut eingestuft. (möglicherweise hatte ich es fälschlicherweise als 1984 bezeichnet)


    Dann sah ich vor zwei Wochen "im Sumpf".
    Sehr starke Serie über Reporter im Polen der 70er, die einen Mord aufklären, wo die Polizei offenkundig nichts tut bzw. behindert.


    Und seit gestern "Das Grab im Wald".
    Sehr sehr starke Serie über einen Doppelmord in den 90ern, der womöglich 2019 erst aufgeklärt wird. Die Serie spielt in beiden Zeitebenen parallel (True Detective lässt grüßen) und ist unsagbar spannend.
    Bin noch nicht durch.


    Als nächstes werde ich mir "Zeichen" ansehen. Mal sehen, ob die hohe Qualität bleibt.
    Auf jeden Fall zeigt mir das, dass Netflix dem Konkurrenten Disney an Vielfalt+Qualität weit überlegen ist.

    There are but two types of people in the world:
    1. Those who can extrapolate from incomplete data!

  • Zeichen ist eher so auf Tatort-Niveau. Plagi Breslau dagegen fand ich von der Idee her ganz nett.

    We all must choose. Man or woman, young or old, lord or peasant, our choices are the same. We choose light or we choose darkness.

  • Und seit gestern "Das Grab im Wald".
    Sehr sehr starke Serie über einen Doppelmord in den 90ern, der womöglich 2019 erst aufgeklärt wird. Die Serie spielt in beiden Zeitebenen parallel (True Detective lässt grüßen) und ist unsagbar spannend.
    Bin noch nicht durch.


    Das habe ich auch gesehen, hat mir gut gefallen. Die Vorlage von Harlan Coben spielt in den USA, aber ich fand es sehr glaubhaft nach Polen versetzt.
    Hab dann eine Weile viel von Coben gelesen, da gibt es auch noch andere Verfilmungen seiner Bücher auf Netflix, z.B. eine mit Richard Armitage :love: .


    Wer hat denn Sabrina zu Ende gesehen?


    Und ich hab Hunters gesehen. Puh, die Serie hat mich geschafft. Die Holocaust Rückblenden sind ganz schön schwere Kost. Es gab auch berechtigterweise Kritik, dass Sachen erfunden wurden.
    Trotzdem ist sie oft sehr humorvoll. Daneben spannend und voller Twists. Und der 70er Jahre Look ist natürlich auch cool.

  • Ich habe endlich Breaking Bad angefangen. Habe gerade die erste Folge gesehen und das ist erstmal auch genug. Die Folge war sehr bedrückend und teilweise auch unangenehm zu schauen. Der Abstieg in die Kriminalität wurde mMn in der einen Stunde schon glaubhafter dargestellt, als in manch einem Martin Scorsese Streifen und das hat einen konkreten Grund:


  • Die Schlange:
    In der achtteiligen Miniserie auf Netflix geht es um einen Serienmörder namens Charles Sobhraj, der auch "die Schlange" genannt wird. Die Geschichte beruht auf wahren Tatsachen und spielt hauptsächlich um das Jahr 1975 herum. Soubhrajs Opfer sind hauptsächlich junge Touristen, die auf dem sogenannten Hippie-Trail sind.
    Ich bin jetzt bei der 5. Folge und es wird immer spannender, weil man jetzt dem Mörder langsam auf die Schliche kommt. Die ersten beiden Folgen waren für mich etwas verworren, auch aufgrund der vielen Zeitsprünge vorwärts und rückwärts. Aber es lohnt sich dranzubleiben.



  • The Great.


    Uh.
    Ich hatte von der Serie ähnliches erwartet, das The Favourite geliefert hat. Also einen grobhistorischen Abriss, angereichert mit überspitzen Anekdoten, Wortwitz und Esprit - gerne mal mit einem Hang ins Groteske.
    Das alles ist The Great nicht. Abgesehen vom grotesken Humor. Die Serie könnte genauso gut Barbarossa & Schneewittchen heißen und dabei in Indien spielen, für Geschichtsfreunde ist leider rein gar nichts dabei (so finden die Ereignisse aus rund 20 Jahren in 6 Monaten statt, außer dem Namen haben die Charaktere mit historischen Figuren praktisch nichts gemein).


    Als Komödie funktioniert das Ganze für mich ganz gut, in gewisser Weise zu gut. Sobald der Dauerbeschuss aus Pointen endet (und die Serie versucht ca.15% der Zeit über ernst, sogar tragisch zu sein), fange ich nach drei Sekunden an mich zu langweilen. Erstens fördert dauerdummes Benehmen vielleicht die Lachmuskeln, aber nicht unbedingt das Bonding mit irgendeiner Figur und zum zweiten ist Film-und Serienromanzen nur sehr selten irgendein interessanter Punkt abzugewinnen und diese bildet keine Ausnahme.


    Soweit so mittelgut. Zum Abschalten eignet sich die Serie prima, der Humor ist blutig und schockierend genug. Peter der Namenlose wäre auch irgendwie auf gutem Weg zu meinen Lieblingsbösewichten aufzusteigen, allerdings hat er (wie auch der Humor der Serie an sich) gegen Ende der Staffel angefangen sich ein wenig abzunutzen und ich bin absolut nicht sicher, ob er noch eine tragen kann.

    I have been despised by better men than you.

    Einmal editiert, zuletzt von Maegwin ()

  • Ich habe endlich Breaking Bad angefangen. Habe gerade die erste Folge gesehen und das ist erstmal auch genug. Die Folge war sehr bedrückend und teilweise auch unangenehm zu schauen.


    Schade dass du erstmal nicht weiter schauen magst. Die Serie hat für mich gut funktioniert.
    Wenn ich mir deine Persönlichkeit-Analyse so durchlese - vielleicht willst du der Serie eines Tages doch nochmal eine Chance geben.

    “I may be just a schoolgirl... But now, I'm a schoolgirl with a giant robot!” - Iori Fuyusaka

  • Schade dass du erstmal nicht weiter schauen magst.


    Ich habe mich definitiv missverständlich ausgedruckt.
    Ich schaue seit dem Post die Serie weiter und bin begeistert. Ich meinte nur, dass ich an dem Abend nach der ersten Folge nicht gleich weiterschauen wollte, um das Gesehene erstmal zu verarbeiten (Z.B. durch das Ausformulieren meiner Gedankengänge hier im Thread). Kommt in meiner Formulierung nicht wirklich raus.


    Die Serie hat also geschafft, schon durch die Einführung sich von Geschichten mit ähnlicher Thematik abzuheben und mich abgestumpften Digital Native emotional so mitzunehmen, dass ich wie meine Oma erstmal "das Gesehene verarbeiten" musste. Deswegen schaue ich auf jeden fall die Serie weiter. Das wollte ich mit meinem Post eigentlich sagen.

  • Bei mir ist grad Krimi-Zeit.
    Line of Duty. (ZDF)
    Britische Serie über eine Antikorruptionseinheit der Polizei, in GB bisher 6 Staffeln, in D sind wir in Staffel 3 (ich auch).
    Im Vergleich zu meiner Comfortzone (Barnaby, Lewis...) ist das harter Stoff, Psychospielchen, die vom Zuschauer Konzentration erfordern mit gelegentlich dann sehr schockierenden Gewaltausbrüchen. Enorm fesselnd und faszinierend, zwingt zum Weitergucken, eine etwas anstrengende emotionale Achterbahnfahrt mit guter Cast und machmal etwas wachkligem Drehbuch.
    9 von 10 Pints mit Labberbier.


    Mare of Easttown (HBO)


    Kate Winslet als Polizistin in einer Amerikanischen Kleinstadt ermittelt in kaputten Familien (auch der eigenen) nach verschwundenen bzw. ermordeten jungen Frauen. Broadchurch in noch besser, unglaubliche Schauspieler auch in den Nebenrollen, das Whodunit steht nicht im Zentrum, reicht aber zum fortgesetzten Spekulieren, und ich hatte den Mörder nichtmal im erweiterten Kreis der Verdächtigen. Sehr düster, zu Herzen gehend, wahrscheinlich das Highlight dieses TV-Jahres, unbedingte Empfehlung.
    10 von 10 Judas Priest in voller Lautstärke, damit man das Schreien der Opfer nicht hört.

    HODOR !

  • Loki ist gut gestartet, da bleibe ich mal dran, nachdem ich bei Falcon and the Winter Soldier fast eingeschlafen bin.


    Sweet Tooth (Netflix)


    Comicverfilmung der Vertigo-Serie von Jeff Lemire. Dieser ist mein Lieblingscomicautor, und die Serie ist sein zweitbestes Werk (sein bestes ist Essex County) - also war ich sehr gespannt auf diese Umsetzung.
    Setting: Die Welt wird durch eine Pandemie dahingerafft (!), gleichzeitig werden Mensch-Tier-Hybride geboren, die für die Pandemie verantwortlich gemacht und gejagt werden. Gus, der Junge mit dem Hirschgeweih, muss also in einer postapokalyptischen Welt überleben.
    Die Serie ist gut gemacht, Gus ist superniedlich, man hält sich nicht besonders strikt an die Comicvorlage, und lässt auch gleich deren Ecken und Kanten und emotionale Wucht weg. Übrig bleibt ein Konglomerat von Gefühlsduseleien und schönen Landschaftaufnahmen. Lest das Comic!
    5 von 10 Candybars.


    Ted Lasso.


    US-Footballcoach, der keine Ahnung von Fussball hat, wird von englischem Premierleagueverein verpflichtet (um diesen zugrunde zu richten) und schlägt dort ein wie eine Bombe, vor allem wegen seiner Menschlichkeit.
    Diese Serie ist das beste, was das Streaming zur Zeit zu bieten hat. Die Tatsache, dass ein Mann, der einfach nur anständig ist, heutzutage so heraussticht, lässt einen nahezu verzweifeln an der Welt - die Serie aber ist sehr lustig, baut auf, und macht abhängig. Nebenbei kriegt man einen schönen Einblick in die britische Fussballszene, wie seit 3 Lions nicht mehr.


    11 von 11 Freunden.

    HODOR !

  • Invincible


    Zeichentrickserie über den gleichnamigen jungen Superhelden, bürgerlicher Name Mark Grayson, die auf den Comics von Robert Kirkman (The Walking Dead) basiert. In weiten Teilen geht es darum, wie Mark sein neues Leben als Superheld mit seinem bisherigen als schulpflichtiger Teenager unter einen Hut bekommt und dann gibt es noch einen übergeordneten Handlungsbogen, auf den ich nicht näher eingehen will.
    Die Einsätze des jungen Superhelden verlaufen nicht immer reibungslos und haben mitunter sehr unschöne Folgen für seine Umwelt (und den Zuschauer). Man zielt also schon auf ein älteres Publikum ab.



    Clarkson's Farm


    Der frühere Top Gear und heutige Grand Tour-Moderator, sowie notorische Bleifuss Jeremy Clarkson versucht sich in dieser Amazon-Show als Landwirt.
    Ich war bei der Serie tatsächlich sehr positiv überrascht. Natürlich verhält er sich wie die Axt im Wald, was ja auch einen Teil der Unterhaltung ausmacht, aber die Show zeigt auch schön die Herausforderungen der Landwirtschaft und wenn Jeremy vom plötzlichen Tod eines seiner Schafböcke erfährt, wird es sogar etwas rührsellig.

    Bei uns im Norden werden die Gesetze der Gastfreundschaft noch immer in Ehren gehalten. ~ Roose Bolton

  • Loki
    Für mich klar die beste und abgefahrenste der neuen Disney/Marvel-Serien bis jetzt. Hier stimmt im Grunde fast alles, inklusive der erfreulichen Tatsache dass auch angeteasert wird, in welche Richtung sich das Cinematic-Universe weiter entwickeln wird und mit welchem "Endgegner" man aller Voraussicht nach rechnen muss. Aus meiner Sicht wurde wirklich sehr viel Raffinesse, Kreativität und Liebe in alle Aspekte der Serie investiert, insbesondere die Dialogschreiber haben sich aus meiner Sicht ordentlich ins Zeug gelegt. Wirklich ganz ganz toll.


    @hodor
    Wie weit bist du damit? Bin gespannt auf deine Meinung.

    ich bin der singende, tanzende Abschaum der welt.

  • Hodor scheint die Seite wohl auch nicht mehr zu finden. :(


    Peaky Blinders
    Eine schicke und unterhaltsame Gangster-Serie. Die Macher haben sich aus meiner Sicht sehr viel Mühe geben, die sicherlich grösstenteils frei erfundene Handlung mit tatsächlichen Ereignissen der Zwischenkriegszeit im England der 20er zu verstricken. Die Serie ist opulent und bildgewaltig inszeniert, es gibt massig einschlägige Charaktere, die zum Teil wirklich hochkarätig besetzt sind. Die stylische Aufmachung in Kombination mit dem modernen, dröhnenden Score sowie die Verwendung von vielen Zeitlupen lässt die Atmosphäre der 20er insgesamt wohl eine Spur zu malerisch erscheinen (im guten wie im schlechten Sinne), aber ich persönlich springe auf sowas voll an. Die Story an sich ist eine typische Rise and Fall - Gangstergeschichte voller Klischees und natürlich jede Menge Cliffhanger zur jeweils nächsten Staffel. Es sind eher die Figuren, die den Zuschauer bei der Stange halten weil sie einfach charismatisch sind und Wiedererkennungswert besitzen.
    Wie bei vielen Marathon-Serien nimmt auch bei dieser die Qualität in den letzten Staffeln etwas ab, weil man an der ein oder anderen Stelle einfach etwas zu viel des Guten einstreut. Trotzdem fand ich die Serie über Zeit, die ich mit ihr verbrachte, grösstenteils immer wieder spannend genug um bis zum Ende durchzuhalten. Das Ende der 5ten schreit natürlich nach einer 6. Staffel, sollte ich die Serie bis dahin nicht zu weit in die Untiefen meines Langzeit-Gedächtnisses verbannt haben, würde ich sie mir sicherlich anschauen.

    ich bin der singende, tanzende Abschaum der welt.

  • Hodor scheint die Seite wohl auch nicht mehr zu finden.

    War was? :whistling:
    Ich bin nicht so begeistert wie Du, ich würde eine 8 von 10 Krokolokis geben. Huddleston war klasse, aber das CGI war teilweise wacklig, die Lovestory hat ein Geschmäckle, und das Ganze war nur dazu da, um Kang einzuführen. Ich habe nach der schwachen Folge 3 eine Pause gemacht, und dann jetzt den Rest runtergeguckt, was eine gute Entscheidung war. Im Nachhinein würde ich sagen, WandaVision war die beste der 3 Serien. Aber man merkte allen 3 Serien die Covidpause an. Loki hätte ein Grande Finale kriegen sollen mit einem Kampf der Lokis gegen die TVA über die ganze letzte Folge, und Kang nur in einer Postcredit-Szene, wurde aber geändert zu diesem Kammerspiel im Finale, in dem Kang seine Story erzählt, (Falcon and the Winter Soldier sollte sich eigentlich um dem Impfstoff drehen, der nur mal kurz erwähnt wird...).
    ABer das MCU ist jetzt gut aufgestellt für die nächste Phase, die Möglichkeiten sind grenzenlos jetzt.
    Black Widow fand ich aber super, die Zweitwidow spielte alle anderen an die Wand und man darf gepannt sein, was sie mit ihr vorhaben. Ich kenne die Comics einigermassen, lese Black Widow auch aktuell, da sind gute Stories dabei.

    HODOR !

  • Ich bin nicht so begeistert wie Du, ich würde eine 8 von 10 Krokolokis geben.


    Naja immerhin, viel mehr würde ich wohl selbst nicht geben. :D Ich finde halt einfach dass Loki nun die meissten frischen Ansätze und vor allem eine Richtung mitgebracht hat. Wie du sagst, die Möglichkeiten sind jetzt grenzenlos. Abgesehen davon ist die Serie von der Aufmachung her einfach herrlich abgedreht, die Dialoge sind schlagfertig und die Gags zünden. Sagte ich schon, dass ich Owen Wilson neben Hiddelston einfach absolut spitze fand? Die beiden geben ein grandioses Gespann ab. Selbst die Lovestory fand ich überraschend passend und dass es kein CGI Finalgewitter gab war für mich eine willkommene Abwechslung (vor allem im Anbetracht der Tatsache, dass fast die ganze Serie ein CGI Gewitter ist). Da ich keine Marvel-Comicbücher lese war mir von einer TVA oder von Kang freilich auch nichts bekannt, von daher finde ich deine Kritik schon nachvollziehbar. Wenn man mit dem Ganzen Thema schon im Vorfeld vertraut ist wirkt das sicherlich alles nicht mehr ganz so originell und reisserisch. Aber für mich hat's voll funktioniert. ;)

    ich bin der singende, tanzende Abschaum der welt.

  • Arthdal Chronicles. Eine umfangreiche Fantasy-Serie aus Korea. Komplexe Charaktere und interessante Geschichte. 18 lange Folgen von 80 Minuten. Man kann so manches kritisieren, aber: sie ist durchdacht, anders,interessant und reisst einen irgendwann mit. Ich sage mal die Folge, wo Tagon an seines Vaters Grab war...
    Ich war nicht gewohnt, Untertitel lesen zu müssen. Aber man gewöhnt sich schnell daran.
    Mit Magie bzw. Superkräften wird sehr sorgsam umgegangen.
    Und es gibt verdammt hübsche koreanische Frauen

  • Was zur Hölle, warum sehe ich einen georgischen Namen im Forum?


    Aha, hab gerade nachgelesen. Was meinst du mit dem frömmelndem Getue? Von paar kurzen Artikeln zu urteilen scheint Nona ernsthaft eine Serie ohne dokumentarischen Anspruch wegen unwahren Aussagen zu verklagen. Wobei ich die Wut einer Georgierin darüber, Russin genannt zu werden, aus eigener Erfahrung sehr gut verstehen kann.

  • Das sehe ich tatsächlich anders.
    Das ist als hätten sie den Dialog eingefügt, dass nicht einmal die Russin Marie Curie einen Nobelpreis bekommen hat, nur um ihre fiktive Ami-Trulla besser dastehen zu lassen. Oder nicht mal der Österreicher Gerd Müller einen ähnlichen Torrekord aufgestellt wie ihr Fantasycowboy.
    Wenn sie Fantasy schreiben möchten, sollten sie auch dabei bleiben. Bezeichnenderweise kommt diese Degradierung in der Buchvorlage nicht vor.
    Wir hatten vor nicht allzu langer Zeit eine Diskussion darüber, dass aus meiner Sicht auch ein fiktives Werk wenn es sich schon an Reallife-Ereignisse traut, auch respektvoll mit ihnen umgehen muss. Man kann nicht eine Serie über Manhattan machen, alle Schwarzen darin als mordende Zombies darstellen und sich anschließend damit ausreden, dass es ja keine Dokumentation ist.


    Mit frömmelnd meine ich genau das was hier passiert: Netflix schreibt sich fesch und inklusiv und modern auf die Fahnen. Aber wenn man tatsächlich etwas über eine Frau machen möchte, die sich über ihre Zeit und Genderbounderies erhebt, dann wird man auf der echten Frau vor deren Leistung man heute eigentlich immer noch niederknien müsste dabei nicht rumtrampeln.


    Ein anderes Beispiel ist Shadow and Bone. Da hatte sich die Schriftstellerin ihre Magier als Allegorie auf die jüdische Bevölkerung in Russland gedacht - mächtig, aber skeptisch von der Normalbevölkerung betrachtet und teilweise verfolgt. Fuck it, ein optisch diverserer Cast soll her, also schlägt sich die Hauptdarstellerin wegen ihrer (echten) halbchinesischen Herkunft in der Serie jetzt eben zusätzlich mit Rassismus rum. Mal ganz abgesehen davon, was Russen über die Buchreihe vielleicht zu sagen hätten:


    https://aninjusticemag.com/is-…ppropriation-8a5a0d6bd782


    Wenn man schon umbastelt, hätte man vielleicht auch an den üblen Klischees arbeiten können die in der Buchreihe enthalten sind? Dummerweise wird das nicht die Hauptzielgruppe von Netflix sein, also ist es wohl irgendwie egal.
    Dass ein Unternehmen Geld verdienen will ist jetzt nicht sonderlich überraschend, aber diese liberale Flagge in die sie ihre Interessen mehr schlecht als recht einwickeln, geht mir mittlerweile arg auf den Keks.


    Wenn ich so darüber nachdenke, bin ich vermutlich doppelt so angesickt, weil sie einem kleinen und verhältnismäßig unbekannten Land wie Georgien etwas weggenommen haben, um sich einen weiteren fiktiven Fortschrittstern auf die Ami-Fahne zu klöppeln. Ich nehme hier im Forum ja sonst eigentlich die Stellung des Antiamerikanismus-Beauftragen ein, aber das ist eine Art von Einverleibung die mir absolut zuwider ist.

    I have been despised by better men than you.

    Einmal editiert, zuletzt von Maegwin ()

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