Serien, die man sehen muss!

  • Schaut noch jemand Discovery?
    Irgendwie ist die neue Story ganz ok, ohne Michael Burnham wär sie besser, naja, die ganze Serie wäre ohne sie und Tilly und die nuschelnde Diktatorin besser. Ich merke gerade, dass ich kaum jemanden mag von der Crew. =O Ich schau es trotzdem, ich will wissen, was sie daraus machen. Zwischendurch kommt manchmal sogar Star Trek Feeling auf, wär noch schöner, wenn nicht sogar in 1.000 Jahren Burnham immer noch die klügste Person im Universum wäre. :rolleyes:
    Letzte Woche im Sternenflottenheadquarter habe ich mich gefragt, warum die neuen Uniformen aussehen, wie die der imperialen Streitkräfte in den alten Star Wars Filmen. Megaretroschick in der Zukunft?

  • Ich schaue auch Discovery. Schlimmer als "Picard" kann es ja kaum werden.
    Die Rahmenhandlung der Staffel finde ich ganz interessant, aber MB nervt tatsächlich gewaltig. Immerhin macht es den Eindruck, als würden andere Crewmitglieder nun mehr Zeit bekommen. Hoffen wir das beste...

    It`s not easy to be a birdplane.


    Ich muss meine Reaktionen haben dürfen!

  • Heute läuft nach 15 Jahren, ebenso vielen Staffeln und 327 Folgen die letzte Folge von Supernatural...bin schon ein bisschen wehmütig...

    Gruß, Beltane
    "See the path cut by the moon - for you to walk on"

  • chaut noch jemand Discovery?

    Hier! Die Staffel hat gut angefangen, finde ich, auf jeden Fall eine Steigerung, sie haben jetzt auch ein freieres Spielfeld, da sie in der Zukunft sind. Burnham finde ich eher gut, aber zu emotional für eine von Vulkaniern Erzogene. 8)
    Viel besser finde ich aber grad The Mandalorian, ich weiss auch nicht, einfache Stories, viel Kawumm, und ein niedliches grünes ET-Baby, mehr braucht man nicht. Und ich bin eher Trekkie als Star Wars - Fan...


    Die vierte Staffel von Fargo ist grad auf der Zielgeraden, durchwachsen bis jetzt, eine herausragende Folge in Schwarzweiss (wie in Bly Manor), ansonsten eher mittelgute Staffel.

    HODOR !

  • Pose
    Nach Ratched bin ich dann auf ein anderes Projekt von Ryan Murphy gestoßen.
    Die Serie spielt in den späten 80er/frühen 90er Jahren in der New Yorker Subkultur Ballrooms, wo Schwule und Transgender ihre Häuser (man könnte es gewählte Familien nennen) in Wettbewerben messen, die vor allem auf Mode, Posing u. ä. bestehen. HIV und AIDS sind ebenfalls Thema. Und in Pose werden Transgender tatsächlich von Schauspielern gespielt, die trans sind. Das gibt dem ganzen eine Glaubwürdigkeit und Wahrhaftigkeit, die es nicht hätte, wenn hier heterosexuelle / Cis-Personen die Rollen übernommen hätten.


    Naja, ich dachte erst, ist vielleicht nicht wirklich was für mich. Und war ziemlich schnell eingesaugt. Ich hab mitgelitten, gelacht, reichlich geheult, mich gefreut, war wütend...
    Ja, die Szene ist durchaus etwas befremdlich und exotisch, aber faszinierend. Aber darunter lauern dann halt auch die menschlichen Tragödien, die es mit sich bringt, nicht wie die anderen zu sein. Und wenn es einem erst auch seltsam und sogar kontraproduktiv vorkommt, dass diese Menschen den großen Teil ihrer Kohle dafür ausgeben, bei einem dieser Wettbewerbe, finanziell wertlose Preise erreichen zu können, so wird doch klar, dass sie daraus Selbstbewusstsein und Kraft für die Diskriminierung im täglichen Leben tanken und bei aller Konkurrenz sich gegenseitig als große Familie und Community zu unterstützen.


    Ich denke, mit Pose kann nicht jeder etwas anfangen, aber ich möchte die Serie trotzdem als hammergut einstufen.

    I've come to the point in my life where I need a stronger word than "FUCK".

  • Hat sonst noch jemand die Serie Barbaren von Netflix gesehen?


    Als Fan der Antike ist das Thema (Arminius aka Hermann vs. P. Quinctilius Varus) natürlich ohnehin schonmal ziemlich goil, wenn man dann auch noch nicht allzu weit vom vermutlichen Schauplatz der Varusschlacht wohnt umso mehr.
    Noch besser wird das ganze dann wenn man als Freund der klassischen Philologie auch noch erfährt, dass die Römer in der Serie ausschließlich Latein sprechen und dieses auch noch außerordentlich gut nach der klassischen Aussprache umgesetzt ist (also C wie deutsch K, V wie englisches W, ae eher deutsch ai als ä etc.).
    Die Serie kann aber leider nicht ganz das halten was die gute Pilotfolge verspricht. Die Ausstattung der Darsteller ist zwar sehr detailreich und historisch, auf dieser Seite gibt es also wenig zu bemängeln (Steigbügel z.B. gab es damals noch nicht), aber die Serie erreicht nie wirklich die Skala, die sie haben müsste was natürlich auch am Budget liegt. So besteht das Dorf der Cherukser z.B gefühlt aus nur drei Hütten und die Schlacht, auf die alles hinausläuft wirkt auch nicht so als würden dort knapp 20.000 Römer vernichtet worden sein, sondern eher wie ein kleines Scharmützel. Negativ fällt weiterhin auf, dass ausgerechnet die Schlacht ziemlich unhistorisch geschildert ist. Es war ein Gemetzel über drei Tage hinweg, bei dem die Germanen immer wieder aus perfekt vorbereiteten Hinterhaltspositionen angriffen und die Römer dorthin trieben wo sie sie haben wollten, wo schon die nächste Falle lauerte. Diese schiere Verzweiflung der aussichtslosen Lage, welche die Römer zweifellos in den dichten Urwäldern (für die leider verständlicherweise auch nur ein gepflegter Forstwald herhalten kann) gespürt haben müssen, hätte man auch filmisch sehr gut einfangen können. Stattdessen ist die Schlacht in ca. 20 Minuten abgefrühstückt und leider auch größtenteils ein Kampf auf relativ offenen Gelände u.a. mit schlechten CGI Legionären, die wie leider viel zu oft in Filmen keinerlei Formation beim Kämpfen annehmen.
    Ansonsten ist die Leistung der (fast ausschließlich deutschen) Darsteller schwankend und es gibt den ein oder anderen unnötigen Subplot. Ich hatte mir mehr erhofft.


    Man kann die Serie aber durchaus angucken wenn man sehen möchte wie Hermann und die Jungs nen paar Romans ownen oder auf Schwerter und son Zeuch steht. Sind nur 6 Folgen von ca. 40 Minuten Länge. 7/10.

    "Not every man has it in him to be Prince Aemon the Dragonknight." -Wyman Manderly


    Ceterum censeo Casimirem esse delendum.

    2 Mal editiert, zuletzt von The Dragonknight ()

  • Hab eine Folgenanalyse mit einem Historiker geguckt, die Serie scheint genauso "historisch" zu sein wie Vikings. Kurzum Mittelaltermarkt.
    Danke, aber nein danke.
    Schade, wieder mal eine verpasste Chance.

    I have been despised by better men than you.

  • Warum müssen Unterhaltungsserien eigentlich historisch akkurat sein? Ohne jetzt Barbaren geguckt zu haben- aber wenn der grobe Rahmen einigermassen passt und die Serie dafür andere dramaturgische Stärken vorzuweisen hat, reicht das für mich persönlich. Der Gladiator könnte z.B. von historischer Genauigkeit nicht weiter entfernt sein, ist aber trotzdem ein guter Sandalen- Unterhaltungs-Actioner.


    The Boys
    Ja das ist schon eine richtig, richtig coole Serie. Homelander ist spitze, Starlight herzallerliebst, Karl Urban ist sowieso immer geil und den Spross von M. Ryan und D. Quaid fand ich absolut punktgenau, weiss gar nicht was ihr gegen den habt. :D Aber auch die meisten anderen Nebenfiguren und Side-kicks sind wirklich gelungen und herrlich frisch. Ich hoffe wirklich auf weitere Staffeln. Alle Daumen hoch dafür, serienmässig zusammen mit The Queens Gambit das Beste was ich dieses Jahr sah.

    ich bin der singende, tanzende Abschaum der welt.

  • Zitat

    Warum müssen Unterhaltungsserien eigentlich historisch akkurat sein?


    Wenn sich die entsprechende Serie auf die Fahne schreibt historisch korrekt zu sein, dann muss sie das auch sein und sich entsprechende Kritik gefallen lassen.


    Meine Erwartungshaltung ist da vielleicht auch eine andere. Ein netter Nebeneffekt wäre auch das nicht unnötig falsches "Wissen" verbreitet wird.

    "Tigris doofitis ordinaris"
    "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    "Der Strike ist dem Räumfehler sein Tod..."

  • Oh ja, ich fand "Das Damengambit" auch großartig! Hätte nicht gedacht, dass beim Schach zusehen so spannend sein kann!

    Diese Serie wäre mir fast durch die Lappen gegangen, weil ich fast nur Fantasy + SF - Serien gucke, und ich merke mal wieder, dass ich mich da selber einschränke - denn diese Serie ist so dermaßen gut, ich fasse es nicht. Wird bei mir ganz oben mit The Third Day um Platz 1 bei den Serien des Jahres kämpfen.
    Hier stimmt einfach alles, Casting, Ausstattung, Drehbuch, Musik, Dramaturgie, Pacing, und so einen Drang, das Ding zu bingen, hatte ich lange nicht mehr, so sehr hat mich das gepackt.
    Ich hab darüber nachgedacht, was mich am meisten gefesselt hat, und wahrscheinlich war es, klingt vielleicht komisch in diesem Zusammenhang, die Mischung zwischen Rocky und Goethes Werther, also der Underdog auf dem Weg zum Erfolg plus das Sich-Zerreiben an der Gesellschaft.
    Und das bei einer Serie, die keine Raumschiffe, Magie oder Mythen zum Zentrum hat, sondern Schach. Wow.
    10 von 10 grüne Pillen.

    HODOR !

  • Filme/Serien müssen nicht 1:1 historisch korrekt sein, sonst wäre es eine Dokumentation. Das Medium bedingt zwangsläufig, dass man dramaturgisch etwas anpassen muss. "Gladiator" funktioniert aber trotzdem noch ganz gut, weil der Film historische Überlieferung und Hollywood-Fiktion gut miteinander verwebt. Marc Aurel gilt durchaus als weiser, philosophischer Kaiser, er war die letzten Jahre seines Lebens fast ausschließlich in Feldlagern unterwegs, ist dort (möglicherweise im heutigen Wien) tatsächlich verstorben, hatte seinen Sohn Commodus tatsächlich vorher rufen lassen, Commodus war selbstverliebt mit Tendenz zum Wahn (alles unter Vorbehalt, dass die Überlieferungen stimmen, versteht sich), er hat selbst an Gladiator(schau)kämpfen teilgenommen, es gab eine Verschwörung gegen ihn, an der auch seine Schwester beteiligt war etc... völlig erfunden ist natürlich der Umstand, dass Marc Aurel eigentlich seinen Feldherren zum Nachfolger ernennen wollte, aber: da Marc Aurel selbst der letzte der sog. Adoptivkaiser war, ist es zumindest dramaturgisch vorstellbar und funktioniert deswegen auch noch okay. Zumal es bei den Römern nicht unüblich war, dass Kaiser/Usurpatoren von und aus dem Heer erhoben wurden.


    Dann gibt es aber auch so Blödsinn wie "Vikings". Dort wird nicht mal versucht, ein historisch glaubwürdiges Porträt zu zeichnen. Das ist im Prinzip ne Fantasy-Serie, die auf dem "History Channel" vorgibt, eine historische Serie zu sein. Da tauchen englische Könige auf, die schon 100 Jahre tot sind. Mythische Gestalten werden mit Historie vermischt. Und Christen kreuzigen Christen (an dieser Stelle in Staffel 2 habe ich dann übrigens endgültig aufgegeben und die Serie abgebrochen).


    "Barbaren" auf Netflix habe ich nicht gesehen, aber mich hat ehrlich gesagt bereits der Trailer abgeschreckt, denn es sah nach der klassischen, a-historischen Interpretation eines vermeintlich germanischen Befreiungskampfes gegen römische Besatzer aus. Zum einen gab es "germanisch" ja eh nicht, denn dies war eine Fremdbezeichnung der Römer für alles, was halt rechts des Rheins war, noch darf das so einfach als Freiheitskampf gegen die Römer interpretiert werden, schließlich war Arminius römischer Offizier und seine Cherusker evtl römische Auxiliartruppen im weiteren Sinne. Die Schlacht kann man also eher schon als einen Aufstand innerhalb der römischen Armee interpretieren, und nicht als Kampf der "stolzen Germanen" gegen die "Invasoren aus dem Süden".


    Als letzteres wird es natürlich gerne von bestimmten Kreisen gesehen. Und ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich davon halten soll, in Zeiten steigenden Nationalismus' jetzt ne massentaugliche Serie darüber rauszubringen. Das, was die Römer als "Germanen" bezeichnet haben, waren zahlreiche, voneinander unabhängige Stämme. Und wer sich da gegen die Römer aufgelehnt hat, war ein Teil davon. Selbst innerhalb dieser Stämme gab es pro-römische Fraktionen. Arminius selbst hatte das römische Bürgerrecht und war römischer Offizier. Und selbst nach der Varusschlacht blieben andere Stämme den Römern treu.


    Es gibt kein "germanisches Wir" gegen ein "fremdes/römischen Die". Und "die Germanen" sind schon gar nicht irgendwie mit "den Deutschen" gleichzusetzen. Denn die eigentliche sog. "Ethnogenese" fand erst in der Spätantike während der Völkerwanderungszeit ihren Anfang. Der Begriff "Völkerwanderung" ist dabei eigenlich irreführend und falsch, weil da eben noch nicht irgendwelche Völker herumwanderten. Das waren recht hetereogene kriegerische Stämme, eher militärische Einheiten könnte man fast sagen, Heeresführer mit einer Gefolgschaft plus deren Familien etc...Und der genaue Prozess ist dabei nur schwierig nachzuvollziehen, weil man von viel mehr Heterogenität und Fluktualtion ausgehen muss, als sich nach heutigem Verständnis des Begriffs zeigen würde. Während diese Menschen/Stämme/Einheiten umherwanderte, schlossen sich immer wieder Menschen an, oder blieben zurück, liefen von anderen Menschengruppen/Stämmen/Einheiten über, weil sie sich mehr Sicherheit/Beute/etc versprachen. Der Prozess der "Volkswerdung" geschah dabei erst innerhalb dieses langen Zeitraumes in den Jahrhunderten der Spätantik - und damit ist natürlich noch lange kein "deutsches Volk", das dauert noch, wenn überhaupt, 1000 Jahre und länger.


    Wie auch immer...Ich weiß natürlich nicht, wie die das in der Serie umgesetzt haben. Aber im Trailer wirkte es schon so, dass die das eher als germanischen Befreiungskampf gegen vermeintliche Invasoren aus dem Süden thematisieren.

    "Dann geh. Es gibt andere Welten als diese."

  • Habe nun auch endlich Altered Carbon hinter mir.
    Beide Staffeln.
    Beide weggesuchtet.
    Die erste war wirklich spannend, die zweite ein bisschen weniger, weil vorhersehbarer. Ich wusste schon sehr früh, wer am Ende als der Antagonist entlarvt wird. Trotzdem hats mir sehr viel Spass gemacht und ich empfehle es SF-Fans dringend.


    Aktuell bin ich in S2 von Mindhunter.
    Wahnsinn.
    Ich erkenne Parallelen zu True Detective und behaupte, Mindhunter nimmt Fans ähnlich heftig mit. Mich auf jeden Fall. Sehr starkes Set, Cast und eben auch Charismatische Darsteller.
    Volle Empfehlung von mir.
    Warnhinweis: Einige Szenen gehen wirklich heftig an die Nerven.


    Und zu guter Letzt sah ich dazwischen Barbaren.
    Ganz ehrlich, ich hab erst in der letzten Folge einige Szenen gehabt, die ich wirklich gut fand. Optisch. Sonst nicht.
    Mir fehlte irgendwie ein Charakter, der mich mich reinzieht. Verglichen mit Last Kingdom und Vikings ... gabs für mich leider keinen einzigen.
    Alles wirkt authentisch, weil eben ohne CGI oder ander Spezialeffekte (ausser die Schlacht). Aber irgendwie wirkt es dadurch auch ziemlich fad auf mich.
    Ich hatte mir wahrscheinlich ein Last Kingdom in der Antike erhofft. Ist es nicht.

    There are but two types of people in the world:
    1. Those who can extrapolate from incomplete data!

  • Warum müssen Unterhaltungsserien eigentlich historisch akkurat sein?


    Wieviele kennst du denn so, die historisch akkurat sind?


    Ich persönlich brauche kein Verliebt in Berlin mit Sandalen und bin der Ansicht, dass Pseudohistorismus echten Bildungsschaden anrichtet. Ohne entsprechende Umsetzungen wissen die Menschen wenigstens, dass sie keinen Peil haben.
    So ganz nebenbei hat mir Gladiator auch nicht gefallen, schlicht weil ich es ziemlich kitschig fand.


    Aus meiner Sicht sind Chernobyl oder Crown ziemlich gute Beispiele für ziemlich viel akkurat. Und die Freiheiten, die Barbaren hätte sind dagegen quasi endlos.

    I have been despised by better men than you.


  • Aus meiner Sicht sind Chernobyl oder Crown ziemlich gute Beispiele für ziemlich viel akkurat. Und die Freiheiten, die Barbaren hätte sind dagegen quasi endlos.


    Gerade zu Chernobyl gab es massenhaft Berichterstattung zu Überdramatisierungen und eine inakkurate Darstellung der Strahlungsauswirkungen.
    Die Serie hat sehr viel richtig gemacht und verdient zu Recht viel Lob, als historisch akkurat würde ich sie jedoch nicht bezeichnen.

    Ein Lannister begleicht stets seine Schulden!  

  • Chernobyl ist zu Vikings wie die Tagesschau zu Erich von Däniken Official also dreh mir bitte nicht das Wort im Mund um.


    Ich habe keinerlei Problem mit dramaturgischen Überspitzungen. Bei 2000 Jahre alten Ereignissen sind die Serienmacher - im Gegensatz zu minutiös (wortwörtlich) festgehaltenen Ereignissen von vor 35 Jahren völlig frei darin Einzelschicksale zu schildern und zu erfinden wie sie munter sind.
    Umso weniger Verständnis habe ich für Eigenkreationen wo es keiner bedarf, wenn man eine Serie nicht zwingend in die Mär vom edlen Wilden pushen möchte.


    Man könnte sich vom deutschen Fernsehen vielleicht auch mal was anderes wünschen als ein weiteres Me2 einer ausländischen Serie. Aber ah, ich vergaß: Wir haben ja den Tatort.

    I have been despised by better men than you.

  • Also ich mache mir da keinen so großen Kopf darum, entweder unterhält es oder nicht, all diese Serien gehen nicht mit diesen riesen Anspruch ran, auch diese ganze Superheldendinger nicht. Diese letzte die ihr besprochen habt (Name fällt mir grade nicht ein) habe ich z.B. nach 10 Minuten abgeschalten, hat mich nicht unterhalten. Anderes Superheldenzeugs finde ich aber größtenteils ziemlich unterhaltsam, diese Geschichten haben aber nicht das Problem, das alles auf ein paar Protagonisten zugeschnitten ist und diese alles überleben, ist bei Superhelden ja
    quasi systemimmanent. Das macht das Storytelling viel leichter als bei historischen Serien, wo ganze Völker und große geschichtliche Ereignisse betroffen sind. Hier wirkt dann die Zuspitzung manchmal halt etwas zu extrem.
    Das Damengambit fand ich auch super und ist empfehlenswert.

  • Oh ja, ich fand "Das Damengambit" auch großartig! Hätte nicht gedacht, dass beim Schach zusehen so spannend sein kann!

    Ich hab es jetzt auch gesehen und fand es auch sehr gut. Und das obwohl Schach und ich jetzt nicht zwei Dinge sind, die zusammenpassen... :D


    Hier stimmt einfach alles, Casting, Ausstattung, Drehbuch, Musik, Dramaturgie, Pacing, und so einen Drang, das Ding zu bingen, hatte ich lange nicht mehr, so sehr hat mich das gepackt.

    So ging es mir auch. :D


    Ansonsten: du meine Güte, Harry Potters Cousin ist groß und nett geworden.
    Und Thomas Brodie-Sangster kann sich noch so viel Bart wachsen lassen, er sieht aus wie 14... :rolleyes:
    (Der ist echt schon 30??? 8| )

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  • Immerhin macht es den Eindruck, als würden andere Crewmitglieder nun mehr Zeit bekommen. Hoffen wir das beste...



    Ehrlich, langsam fühl ich mich verschaukelt, denken die, wir sind blöde oder was? Da hätte ich ja noch Wesley oder Nog in so einer Funktion glaubwürdiger gefunden.


    Burnham finde ich eher gut, aber zu emotional für eine von Vulkaniern Erzogene. 8)


    Das ist auch was, wo ich mich als Zuschauerin nicht ernst genommen fühle. Wieso verkaufen die uns Michael als Fast-Vulkanierin, wenn sie bei jeder sich bietenden und jeder sich nicht bietenden Gelegenheit losheult. Und dann ihre Art zu sprechen, immer das bedeutungsschwangere Gehauche. Die redet immer so, als wär alles ein Drama, selbst Guten Tag und Auf Wiedersehen.

  • Wieviele kennst du denn so, die historisch akkurat sind?


    Tatsächlich keine einzige, deswegen habe ich auch nach der (allgemeinen, nicht persönlichen) Relevanz gefragt.
    Infolge finde ich auch deine Behauptung, dass sowas ernsthaften Bildungsschaden anrichtet, etwas gewagt. Nur weil mir Vikings gefällt, heisst das noch lange nicht, dass ich alles für bar Münze nehme was dort erzählt oder wie es dargestellt wird und ich schätze mal, dass es den meisten so geht, nicht zuletzt weil solche Serien/Filme auch gar nicht lange genug im Kopf verweilen. Und selbst wenn es Leute gibt, die die Serie für eine Real-Doku zum Wikinger-Lifestyle halten, sehe ich nicht was daran jetzt besonders bedenklich sein sollte.
    Menschen die an Dummes Zeug glauben gibt es immer und überall- problematisch wird das alles erst, wenn es zu Verzerrungen bei gesellschaftlich relevanten Themen aus der jüngeren Geschichte kommt wie dem Holocaust, Tschernobyl oder eben aktuell der Pandemie.
    Dass der Name Maximus Decimus Meridius mit Blick auf die römische Namensgebung absolut keinen Sinn ergibt, oder dass im Film ein deutscher Schäferhund zu sehen ist (ca. 1600 Jahre bevor das erste Exemplar gezüchtet wurde), mag zwar historisch ganz grosser Quark sein, aber aus heutiger Sicht eben auch scheiss egal.


    Edit: Achja, Chernobyl hab ich mir auf jeden Fall mal notiert. Die gibt's aber nur bei Sky oder?

    ich bin der singende, tanzende Abschaum der welt.

    Einmal editiert, zuletzt von el_drogo ()

  • Zitat

    dass ich alles für bar Münze nehme was dort erzählt oder wie es dargestellt wird und ich schätze mal, dass es den meisten so geht


    Und da liegst du halt leider völlig falsch.
    Ich weiß auch nicht wie man immer auf die "meisten" kommt.
    Wenn man sich ein wenig mit bestimmten Epochen beschäftigt und auskennt laufen einem Scharenweise Leute über den Weg die ihr wissen aus Vikings, Braveheart und Spartacus zusammensammeln, das Ganze noch mit einer Prise Galileo Doku abrunden und dann irgendeinen Blödsinn verbreiten.

    "Tigris doofitis ordinaris"
    "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
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